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Aufbau von kleinen Wasserkraft-Systemen - RETS Project

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<strong>Aufbau</strong> <strong>von</strong> <strong>kleinen</strong> <strong>Wasserkraft</strong>-<strong>Systemen</strong><br />

Artikel eingereicht <strong>von</strong> N Packer, Staffordshire University, UK, Juni 2011.<br />

Überblick<br />

Die Sonnenenergie verdunstet Meerwasser, was zu Bildung <strong>von</strong> Wolken führt. Haben die Tropfen<br />

genügend Masse erreicht, werden Sie als Regen wieder zurück in den Ozean geleitet. Wenn der<br />

Regen über Anhöhen fällt und in schnell fließenden Flüssen oder Bächen kanalisiert wird, hat man<br />

alternativ die Möglichkeit diese Energie zu extrahieren, indem man einen Teil des Fließgewässers<br />

vom Fluss trennt, um mit <strong>Wasserkraft</strong>-Turbinen/Generatoren Elektrizität zu erzeugen.<br />

Die Definitionen variieren, aber Kleinwasserkraftwerke können in Mini- (


Aus dem Oberwasserbecken gelangt das Wasser in einen Kanal (5), der als "Fallrohrleitung oder<br />

Penstock" bezeichnet wird. Die letzte Etappe seiner Reise geht in die <strong>Wasserkraft</strong>-Turbine. Wenn ein<br />

Standort eine schwierige Topographie hat oder ökologisch sensibel ist, wird der Kanal manchmal<br />

weggelassen und eine erweiterte Fallrohrleitung führt das Wasser <strong>von</strong> der Flussgabelung direkt in<br />

das Kraftwerk.<br />

Die <strong>Wasserkraft</strong>-Turbine und der elektrische Generator sind im Kraftwerk (6) untergebracht.<br />

[In einem Staudamm wird auf einen Oberwasserkanal und eine Druckrohrleitung verzichtet, das<br />

Kraftwerk ist effektiv linear zum Fluss oder Bach.]<br />

Nachdem das Wasser die Turbine durchgeflossen ist, wird das Wasser in den Fluss oder Bach über<br />

einen Kanal zurückgeleitet (7), dieser wird „Abflusskanal“ genannt.<br />

Leistungs- und Energie-Output<br />

Die zwei wichtigsten Messgrößen, die mit der Leistungsabgabe <strong>von</strong> <strong>Wasserkraft</strong> <strong>Systemen</strong><br />

verbunden werden, sind Durchflussmenge und Druckhöhe. Die Durchflussmenge ist der<br />

volumetrische Durchgang des Wassers Q(m 3 /s) durch die Turbine und die Druckhöhe H(m) ist die<br />

vertikale Distanz die das Wasser vom Versorgungspunkt (d.h. der Eingang der Druckrohrleitung) zum<br />

Turbinenauslauf zurücklegt.<br />

<strong>Wasserkraft</strong>-Turbinen sind ziemlich effiziente Leistungswandler <strong>von</strong> Fluidtechnik zu mechanischer<br />

(rotierende Wellen) Energie, die Wirkungsgrade <strong>von</strong> 70–90 % haben. Die gesamte Leistungsfähigkeit<br />

hängt <strong>von</strong> dem elektrischen Generator ab, Werte <strong>von</strong> 50-70 % sind gängig.<br />

Um den Einfluss <strong>von</strong> Druckhöhe und Durchflussmenge zu veranschaulichen, wird ein vereinfachter<br />

Ausdruck für die elektrische Leistung P(kWe) einer <strong>Wasserkraft</strong>anlage, die bei einer Auslastung <strong>von</strong><br />

60 % arbeitet, verwendet:<br />

P = 5.9 x Q x H (kWe)<br />

Offensichtlich bewirkt die Erhöhung des Druckgefälles (H) und der Durchflussmenge (Q) die<br />

Erhöhung der abgegebenen Leistung und der erzeugten Energie.<br />

Um die Energiegewinnung in Zeiten geringerer Fließgeschwindigkeit in Flüssen, zu maximieren, sind<br />

die meisten <strong>Wasserkraft</strong>-Turbinen in der Lage, bei Durchflussraten unter den Bemessungsvorgaben<br />

zu arbeiten. Die Leistung wird in diesen Zeiten, wie oben beschrieben, unter dem Durchflusswert<br />

liegen. Eine Schätzung der jährlichen Energieabgabe hängt <strong>von</strong> einer „äquivalenten“ Gesamtenergie-<br />

Leistung über das Jahr hinweg, ab. Diese Variante berücksichtigt den Parameter „Kapazitätsfaktor“.<br />

Kapazitätsfaktoren für <strong>Wasserkraft</strong>anlagen variieren in einem Bereich <strong>von</strong> 40-70 %.<br />

Wenn man das oben beschriebene Beispiel für eine <strong>Wasserkraft</strong> Turbine mit einem Kapazitätsfaktor<br />

<strong>von</strong> 55 % verwendet, beträgt die geschätzte jährliche elektrische Energieabgabe E (kWhe/Jahr):


Abschließende Worte:<br />

E = 5.9 x Q x H x 0.55 x 8760<br />

= 28426 x Q x H (kWhe/Jahr)<br />

Die Druckhöhe ist mehr oder weniger festgelegt und wird am besten durch Vor-Ort Messung oder<br />

durch weniger genauere Machbarkeitsstudien, durch topographische Kartierung, bestimmt.<br />

Die Ermittlung der verfügbaren Durchflussrate durch die Turbine ist andererseits variabel und hängt<br />

<strong>von</strong> einer Reihe <strong>von</strong> Faktoren ab.<br />

Ganglinien (Fließgeschwindigkeit gegenüber Zeit) und Fließ-Dauer-Kurven (Fließgeschwindigkeit<br />

gegeüber Perzentil Wert oder verstrichener Zeit) werden allgemein dazu genutzt, um den<br />

„oberflächlichen Glanz“ (Fließ-Schwankungen) eines Flusses oder eines Baches zu ermitteln.<br />

In jedem Fall darf der Anteil der Strömung, der für Energieerzeugung genutzt wird, nicht die Region<br />

um den Fluss herum „erschöpfen“ und den Fluss nicht ökologisch schädigen. Aus diesem Grund<br />

werden konsequent umfangreiche, lokale hydrologische und biologische Studien durchgeführt.<br />

Einheiten & Abkürzungen<br />

Volumen: m 3 – Kubik Meter Volumenstrom: Q – m 3 /s Beachte 1m 3 = 1000 Liter<br />

Druckgefälle: Meter (ein vertikaler Abstand)<br />

Energie: kWh (Kilowatt-Stunde)<br />

Leistung: W – Watt kW (Kilowatt) – Tausend Watt MW (Megawatt) – Millionen Watt<br />

Weitere Literatur und Forschungsmaterialien<br />

Leitfaden für Anfänger: Energie und Leistung, N Packer, Staffordshire University, UK<br />

<strong>RETS</strong> Artikel, Februar 2011.<br />

www.esha.be<br />

www.microhydropower.net<br />

www.british-hydro.org<br />

www.cat.org.uk<br />

www.environment-agency.gov.uk


Neil Packer ist ein Diplom-Ingenieur und Dozent an der Fakultät für Informatik, Ingenieurwesen und<br />

Technologie an der Staffordshire University, UK. Er unterrichtet Thermofluiddynamik und umwelttechnische<br />

Ingenieurwissenschaften seit 20 Jahren und arbeitet als „Low-Carbon“ Berater. Er bietet eine Reihe <strong>von</strong><br />

Energie-Dienstleistungen für Unternehmen, Industrie und lokale Behörden an.<br />

Kontakt:<br />

Faculty of Computing, Engineering and Technology<br />

Staffordshire University<br />

Beaconside, Stafford, ST18 0AD<br />

Tel. 01785 353243 E-mail n.packer@staffs.ac.uk<br />

This information was presented as part of the Renewable Energies Transfer System <strong>Project</strong> (<strong>RETS</strong>) funded by<br />

INTERREG IVC through the European Regional Development Fund. The project time line is January 2010 to<br />

December 2012. For more information and to take part in our online community visit: http://www.retscommunity.eu/

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