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07 Wasserbedarf

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2<br />

3<br />

Überblick<br />

Einleitung<br />

Häuslicher <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Industrieller/gewerblicher/öffentlicher <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Löschwasserbedarf<br />

<strong>Wasserbedarf</strong>sermittlung<br />

Modellierung von <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Einleitung<br />

Verbraucher<br />

Bevölkerung<br />

Kleingewerbebetriebe<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Gewerbe- und Industriebetriebe<br />

Landwirtschaft<br />

Öffentliche Einrichtungen (Schulen,<br />

Krankenhäuser, Stadtreinigung etc.)<br />

Feuerschutz<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

[A. Knobloch]


4<br />

5<br />

Einleitung<br />

Einflüsse auf die benötigte Rohrnetzeinspeisung<br />

Soziale Faktoren<br />

Ökonomische Faktoren<br />

Einleitung<br />

Technische Faktoren<br />

Politische Faktoren<br />

Wasserverbrauch<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Tatsächliche in einer bestimmten Zeitspanne im Rahmen der Wasserversorgung<br />

abgegebene Wassermenge (DIN 4046, 1983).<br />

<strong>Wasserbedarf</strong><br />

Planungswert für die in einer bestimmten Zeitspanne benötigte<br />

Wassermenge, die ein Wasserversorgungssystem unter Einhaltung<br />

der Versorgungskriterien liefern muss (DIN 4046, 1983).<br />

Dabei wird zwischen Trinkwasserbedarf, Betriebswasserbedarf, Haus-<br />

haltswasserbedarf, Löschwasserbedarf, Bewässerungsbedarf Bewässerungsbedarf usw.<br />

unterschieden.<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong>


6<br />

7<br />

Einleitung<br />

Analyse und Planung<br />

Wo wird Wasser verbraucht ?<br />

Wie viel Wasser wird verbraucht ?<br />

Wie variiert der Wasserverbrauch über die Zeit ?<br />

Modellierung<br />

Ermittlung der Bedarfsmengen (durchschnittl. Tagesbedarfswerte)<br />

Ermittlung der zeitlichen Variation (Spitzenfaktoren und Ganglinien)<br />

Ermittlung der räumlichen Zuordnung des <strong>Wasserbedarf</strong>s<br />

Berücksichtigung der Wasserverluste<br />

Ggf. Berücksichtigung des Löschwasserbedarfs<br />

Ggf. Projektion der Bedarfswerte für die Planung<br />

Häuslicher <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Einflussfaktoren auf die Bedarfsmenge<br />

Klima<br />

Dargebot<br />

Sonstige Bezugsquellen<br />

Wasserqualität<br />

Wasserpreis und Kontrolle der Abnahme<br />

Kanalisation<br />

Lebensstandard<br />

Größe Versorgungsgebiet / Einwohneranzahl<br />

Wasserverluste<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

(Mutschmann & Stimmelmayr, 20<strong>07</strong>)


8<br />

9<br />

Häuslicher <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Einwohnerbezogene Tagesmittelwerte in Deutschland<br />

Die DVGW W 410 (2008) definiert den mittleren einwohnerbezogenen<br />

Tagesverbrauch inkl. Kleingewerbe qdm, der meist aus dem Jahres-<br />

bedarf/verbrauch Q Qa ermittelt wird:<br />

q dm ... Mittlerer einwohnerbezogener Tagesverbrauch [l/E/d]<br />

Q a ... Jährlicher <strong>Wasserbedarf</strong> [m³/a]<br />

Der mittlere Tagesbedarf Q dm ergibt sich aus dem jährlichen <strong>Wasserbedarf</strong><br />

oder dem einwohnerbez. Tagesverbrauch und den Einwohnern:<br />

Q<br />

dm<br />

Qa<br />

qdm<br />

⋅E<br />

= =<br />

365 1000<br />

Q dm ... Mittlerer Tagesbedarf [m³/d]<br />

E ... Einwohner [Personen]<br />

Häuslicher <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Einwohnerbezogene Tagesmittelwerte in Deutschland<br />

Extrem: q dm = 60 – 500 l/E/d<br />

Normal: q dm = 90 – 140 l/E/d<br />

Mittelfristige Prognose: q dm = 120 l/E/d<br />

q dm<br />

[l/E/d]<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100 [Jahr]<br />

1990 1995 2000 2005<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

(DVGW W 410, 2008)


10<br />

11<br />

Häuslicher <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Komponenten des häuslichen Bedarfs in Deutschland<br />

Körperpflege (K)<br />

WC-Spülung (WC)<br />

Wäsche (W)<br />

Geschirr (G)<br />

Reinigung & Garten (RG)<br />

Trinken & Essen (TE)<br />

Kleingewerbe (KG)<br />

Häuslicher <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

[l/E/d]<br />

gesamt<br />

120<br />

Komponenten des häuslichen Bedarfs in Deutschland<br />

Körperpflege (K)<br />

WC-Spülung (WC)<br />

Wäsche (W)<br />

Geschirr (G)<br />

Reinigung & Garten (RG)<br />

Trinken & Essen (TE)<br />

Kleingewerbe (KG)<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

[%]<br />

gesamt<br />

100<br />

(DVGW W 410, 2008)<br />

(DVGW W 410, 2008)


12<br />

13<br />

Häuslicher <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Spezifischer Verbrauch der Komponenten in Deutschland<br />

Komponente Verbrauch [l/Vorgang]<br />

Wannenbad 115 – 180<br />

Waschmaschine 50 – 175<br />

Dusche 40 – 80<br />

Geschirrspülen (Hand) 25 – 40<br />

Geschirrspülen (Maschine) 15 – 50<br />

WC-Spülung 6 – 12<br />

Häuslicher <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Wasserverbrauch im internationalen Vergleich<br />

[l/E/d]*<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

(Mutschmann & Stimmelmayr, 20<strong>07</strong>)<br />

[Land]<br />

* Mittlerer einwohnerbezogener Tagesverbrauch inklusive Kleingewerbe (Karger u.a., 2005)


14<br />

15<br />

Häuslicher <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Schwankungen des <strong>Wasserbedarf</strong>s<br />

Der <strong>Wasserbedarf</strong> schwankt bezogen auf die durchschnittlichen Tagesund<br />

Stundenwerte. Bezogen auf die Jahreswerte schwankt der<br />

<strong>Wasserbedarf</strong> nur geringfügig.<br />

Mittlerer Tagesbedarf Q dm schwankt über das Jahr<br />

Mittlerer Tagesbedarf Q dm schwankt über die Woche<br />

Mittlerer Stundenbedarf Q hm schwankt über den Tag<br />

Einflussfaktoren auf die Bedarfsschwankungen<br />

Klima und Jahreszeit (Bewässerung etc.)<br />

Freizeit (Wochenenden, Feiertage, Betriebsferien, Schulferien etc.)<br />

Struktur des Versorgungsgebiets<br />

Größe des Versorgungsgebiets<br />

Tagesablauf<br />

Häuslicher <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Charakteristische Ganglinie des Tagesbedarfs<br />

[<strong>Wasserbedarf</strong>]<br />

Aufstehen<br />

Mittag Feierabend<br />

Zubettgehen<br />

0 6 12 18 24<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

[Uhr]<br />

(Karger u.a., 2005)


16<br />

17<br />

Häuslicher <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Charakteristische Ganglinie des Wochenbedarfs<br />

[<strong>Wasserbedarf</strong>]Arbeitstage<br />

Häuslicher <strong>Wasserbedarf</strong><br />

WE Arbeits- WE Arbeits- WE<br />

tagetage 0 7 14 21<br />

So So So So<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Schwankungen des <strong>Wasserbedarf</strong>s im Jahr<br />

[Tag]<br />

(Karger u.a., 2005)<br />

Die DVGW W 410 (2008) definiert den maximalen Tagesbedarf Qdmax eines Betrachtungszeitraums (z.B. 1, 10, 20 Jahre) in einem Versor-<br />

gungsgebiet zwischen 0.00 und 24.00 Uhr:<br />

Q dmax ... Maximaler Tagesbedarf [m³/d]<br />

Das Verhältnis von maximalem zum mittlerem Tagesverbrauch gibt der<br />

Tagesspitzenfaktor f d an (DVGW W 410, 2008):<br />

Q<br />

f d =<br />

Q<br />

d max<br />

dm<br />

f d ... Tagesspitzenfaktor [ - ]<br />

Q dm ... Mittlerer Tagesbedarf [m³/d]<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong>


18<br />

19<br />

Häuslicher <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Schwankungen des <strong>Wasserbedarf</strong>s am Tag<br />

Die DVGW W 410 (2008) definiert für die Schwankungen der Stundenwerte<br />

den Stundenbedarf Q(h) zur Stunde h:<br />

Q(h) ... Tageszeit abhängiger Stundenbedarf [m³/h]<br />

Außerdem ist der durchschnittliche Stundenbedarf am Tag des mittleren<br />

<strong>Wasserbedarf</strong>s Q hm definiert:<br />

Q<br />

hm<br />

Qdm<br />

Qa<br />

= =<br />

24 365 ⋅ 24<br />

Q hm ... Mittlerer Stundenbedarf [m³/h]<br />

Q dm ... Mittlerer Tagesbedarf [m³/d]<br />

Q a ... Jährlicher <strong>Wasserbedarf</strong> [m³/a]<br />

Häuslicher <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Schwankungen des <strong>Wasserbedarf</strong>s am Tag<br />

Das Verhältnis von Tageszeit abhängigem Stundenbedarf und mittlerem<br />

Stundenbedarf am Tag des mittleren <strong>Wasserbedarf</strong>s gibt der Tageszeit<br />

abhängige Lastfaktor f(h) an (DVGW W 410, 2008):<br />

Q(<br />

h)<br />

f ( h)<br />

=<br />

Q<br />

hm<br />

f(h) ... Tageszeit abhängiger Lastfaktor [ - ]<br />

Q(h) Q(h) ... ... Tageszeit abhängiger Stundenbedarf [m³/h]<br />

Q hm ... Mittlerer Stundenbedarf [m³/h]<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong>


20<br />

21<br />

Häuslicher <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Schwankungen des <strong>Wasserbedarf</strong>s am Tag<br />

Weiter ist der höchste Stundenbedarf am Tag des höchsten <strong>Wasserbedarf</strong>s<br />

Qhmax und der höchste Stundenbedarf am Tag mit durchschn.<br />

<strong>Wasserbedarf</strong> Q Qhmax, dm definiert. Analog wird der maximale Einwohner- Einwohnerbezogene<br />

Stundenverbrauch qhmax definiert (DVGW W 410, 2008):<br />

Q hmax ... Maximaler Stundenbedarf [m³/h]<br />

Q hmax,dm ... Maximaler Stundenbedarf am Durchschnittstag [m³/h]<br />

q hmax ... Maximaler einwohnerbezogener Stundenbedarf [l/E/s]<br />

Häuslicher <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Schwankungen des <strong>Wasserbedarf</strong>s am Tag<br />

Das Verhältnis von maximalem Stundenverbrauch bei maximalem<br />

Tagesverbrauch zu durchschnittlichem Stundenverbrauch im Betrach-<br />

tungszeitraum (mind. 1 Jahr) gibt der Stundenspitzenfaktor f fh an (DVGW<br />

W 410, 2008):<br />

Q<br />

f h =<br />

Q<br />

hmax<br />

hm<br />

f h ... Stundenspitzenfaktor [ - ]<br />

Q hmax ... Maximaler Stundenbedarf [m³/h]<br />

Q hm ... Mittlerer Stundenbedarf [m³/h]<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong>


22<br />

23<br />

Häuslicher <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Schwankungen des <strong>Wasserbedarf</strong>s am Tag<br />

Die tageszeitliche Schwankung des Bedarfs kann auch als Anteil st des<br />

Stundenbedarfs am Tagesbedarf beschrieben werden (DVGW W 410,<br />

2008):<br />

Q(<br />

h)<br />

st = ⋅100<br />

Q<br />

d<br />

st ... Stundenprozentwert [%]<br />

Q(h) ... Tageszeit abhängiger Stundenbedarf Stundenbedarf [m³/h]<br />

Q d ... Tagesbedarf [m³/h]<br />

Häuslicher <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Schwankungen des <strong>Wasserbedarf</strong>s am Tag<br />

Analog kann der maximale Stundenprozentwert stmax als Anteil des<br />

höchsten Stundenbedarfs am höchsten Tagesbedarf angegeben werden<br />

(DVGW W 410, 2008):<br />

st<br />

max<br />

Q<br />

=<br />

Q<br />

hmax<br />

dmax<br />

⋅100<br />

st max ... Maximaler Stundenprozentwert [%]<br />

Q Qhmax ... ... Maximaler Stundenbedarf [m³/h]<br />

Q dmax ... Maximaler Tagesbedarf [m³/h]<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong>


24<br />

25<br />

‚Sonstiger‘ <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Industrieller, gewerblicher und öffentlicher <strong>Wasserbedarf</strong>s<br />

Industriebetriebe<br />

Gewerbebetriebe<br />

Verwaltung<br />

Polizei<br />

Krankenhäuser<br />

Stadtreinigung<br />

Parkanlagen und öffentliche Brunnen<br />

Schulen<br />

Kindergärten<br />

. . .<br />

‚Sonstiger‘ <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Richtwerte für Gewerbe und Industrie (Auswahl)<br />

Gewerbe Einheit Mittlerer <strong>Wasserbedarf</strong> [m³]<br />

/ Einheit<br />

Bäckerei Arbeiter/Arbeitstag 0,15<br />

Metzgerei Arbeiter/Arbeitstag 0,25<br />

Brauerei 1000 l Bier 3,00<br />

Molkerei 1000 l Milch 4,00<br />

Industrie Einheit Mittlerer <strong>Wasserbedarf</strong><br />

[l/s] / Einheit<br />

Betriebe mit geringem Verbrauch Hektar 0,5 – 1,0<br />

Betriebe mit mittlerem Verbrauch Hektar 2,5 – 5,0<br />

Betriebe mit hohem Verbrauch Hektar 5,0 – 10,0<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

(Karger u.a., 2005)


26<br />

27<br />

‚Sonstiger‘ <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Richtwerte für öffentliche Einrichtungen (Auswahl)<br />

Einrichtung Einheit Mittlerer <strong>Wasserbedarf</strong> f d f h<br />

[m³/d] / Einheit<br />

Schulen Person 0,01 – 0,03 1,7 7,5<br />

Büros & Verwaltung Person 0,01 – 0,04 1,8 5,6<br />

Krankenhäuser Person 0,12 – 0,83 1,3 3,2<br />

Hotels Person 0,10 – 1,40 1,4 4,4<br />

Löschwasserbedarf<br />

Einflussgrößen<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Siedlungsform (Wohn-, Gewerbe-, Industriegebiet etc.)<br />

Zahl der Geschosse<br />

Geschossflächenzahl<br />

Baumassenzahl<br />

Brandausbreitungsgefahr<br />

Zuständigkeiten in Deutschland<br />

Geregelt in Gesetzen der Länder<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

(Karger u.a., 2005; DVGW W 410, 2008)<br />

Löschwasserbedarf wird meist von der Feuerwehr bestimmt<br />

Wasserversorger ist für die Bereitstellung verantwortlich


28<br />

29<br />

Löschwasserbedarf<br />

Richtwerte für bauliche Nutzung (Auswahl)<br />

Siedlungsform Kleine Brandausbreitungsausbreitungsgefahr<br />

Kleinsiedlungen<br />

Wochenendhausgebiete<br />

Reine Wohngebiete<br />

Allg. Wohngebiete<br />

Mischgebiete<br />

Dorfgebiete<br />

Gewerbegebiete<br />

Kerngebiete<br />

Gewerbegebiete<br />

Mittlere Brandausbreitungsausbreitungsgefahr<br />

Große Brandausbreitungsgefahr<br />

24 m³/h 48 m³/h 96 m³/h<br />

48 m³/h 96 m³/h 96 m³/h<br />

96 m³/h 96 m³/h 192 m³/h<br />

Industriegebiete 96 m³/h 192 m³/h 192 m³/h<br />

<strong>Wasserbedarf</strong>sermittlung<br />

Analyse und Planung<br />

(Mutschmann & Stimmelmayr, 20<strong>07</strong>; DVGW W 405, 2008)<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Ermittlung des durchschnittlichen <strong>Wasserbedarf</strong>s (Basisbedarf)<br />

Ist-Zustand<br />

Zukünftig (Schätzung)<br />

Differenzierung zw. häuslichem und gewerblichem/industriellen/<br />

öffentlichem <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Ggf. Berücksichtigung der Wasserverluste<br />

Ggf. Berücksichtigung der Löschwasserversorgung<br />

Umrechnung auf Spitzenfaktoren (Skalierung der<br />

Basisbedarfswerte) für verschiedene Bemessungsaufgabn<br />

Umrechnung auf Bezugszeiten für die Bemessung bestimmter<br />

Anlagenteile (ZW, HW, VW, AW)<br />

> 09 Bemessung<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong>


30<br />

31<br />

<strong>Wasserbedarf</strong>sermittlung<br />

Bezugszeiten<br />

Bemessung auf maximale Durchflüsse führt zu Überbemessung<br />

(Kosten, hygienische Probleme)<br />

Bemessung der Versorgungsanlagen auf Spitzendurchflüsse Q S<br />

und Bezugszeiten t B (DVGW W 410, 2008)<br />

Bei Angabe eines Spitzendurchflusses und einer Bezugszeit ist der<br />

tatsächliche Durchfluss maximal die Dauer der Bezugszeit größer<br />

als der angegebene Spitzendurchfluss<br />

Q<br />

Q S<br />

<strong>Wasserbedarf</strong>sermittlung<br />

t<br />

t<br />

0 1 t2 t3 24<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Bezugszeiten nach DVGW W 410 (2008)<br />

t i = Bezugszeit t B<br />

Anlagenteil Spitzendurchfluss Q S Bezugszeit t B<br />

Anschlussleitung (AW) Spitzendurchfluss 10 s<br />

Zubringer-, Haupt- & Versorgungsleitungen<br />

(ZW, HW, VW)<br />

Spitzendurchfluss 1 h<br />

Pumpen Spitzendurchfluss 1 h<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong>


32<br />

33<br />

<strong>Wasserbedarf</strong>sermittlung<br />

Ermittlung des <strong>Wasserbedarf</strong>s im Ist-Zustand<br />

Verbrauchsabrechnungen => durchschnittlicher Bedarf<br />

Messkampagnen => durchschnittlicher Bedarf<br />

Aufzeichnungen/Messungen => Spitzenfaktoren<br />

Umrechnung auf die Bezugszeiten<br />

Ermittlung des künftigen <strong>Wasserbedarf</strong>s<br />

Richtwerte für den häuslichen Bedarf (DVGW W 410, 2008):<br />

Spezifische Angaben für Einwohner und Wohneinheiten<br />

Faktoren zur Umrechnung für entspr. Bezugszeiten<br />

Angaben zu Spitzenfaktoren<br />

Richtwerte für den industriellen Bedarf (DVGW W 410, 2008):<br />

Angaben zum spezifischen Bedarf von Verbrauchergruppen<br />

Angaben zu Spitzenfaktoren<br />

<strong>Wasserbedarf</strong>sermittlung<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Ermittlung des häusl. Spitzenbedarfs über Richtwerte<br />

Versorgungseinheiten < 1000 Einwohner<br />

Anzahl der Einwohner und Gleichzeitigkeit der Entnahme sind<br />

maßgebend für die Spitzenwerte<br />

Ermittlung über Tabellen und Grafiken (DVGW W 410, 2008)<br />

Q hmax<br />

[l/E/s]<br />

1,000<br />

0,100<br />

0,010<br />

0,001<br />

Einwohner [E]<br />

0 10 100 1000<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

(DVGW W 410, 2008)


34<br />

35<br />

<strong>Wasserbedarf</strong>sermittlung<br />

Ermittlung des häusl. Spitzenbedarfs über Richtwerte<br />

Versorgungseinheiten > 1000 Einwohner<br />

Anzahl der Einwohner und Gleichzeitigkeit der Entnahme sowie weitere<br />

Faktoren (soziale Struktur, Kleingewerbe, Klima, Siedlungsstruktur)<br />

sind maßgebend für die Spitzenwerte<br />

Berechnung der Spitzenwerte über Spitzenfaktoren<br />

f<br />

f<br />

d<br />

h<br />

Q<br />

=<br />

Q<br />

Q<br />

=<br />

Q<br />

dmax<br />

dm<br />

h max<br />

=<br />

=<br />

Q<br />

Q<br />

dmax<br />

h max<br />

⋅ 365<br />

Q<br />

a<br />

⋅ 365 ⋅ 24<br />

Q<br />

Berechnung der Spitzenwerte über Stundenprozentwerte<br />

st<br />

max<br />

hm<br />

Q<br />

=<br />

Q<br />

h max<br />

d max<br />

⋅100<br />

a<br />

Q<br />

=<br />

Q<br />

<strong>Wasserbedarf</strong>sermittlung<br />

h max<br />

dm<br />

⋅ f<br />

d<br />

⋅100<br />

f<br />

=<br />

f<br />

100<br />

⋅<br />

24<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Ermittlung des häusl. Spitzenbedarfs über Spitzenfaktoren<br />

Berechnung des mittleren Tages- bzw. Stundenbedarfs<br />

Q a q dm ⋅ E<br />

Q Qdm<br />

= =<br />

365 1000<br />

Q<br />

hm<br />

Q<br />

=<br />

24<br />

dm<br />

Qa<br />

=<br />

365 ⋅ 24<br />

Berechnung des maximalen Tages – bzw. Stundenspitzenbedarfs<br />

(Empirischer Ansatz nach DVGW W 410, 2008)<br />

Q<br />

Q<br />

dmax<br />

hmax<br />

= f<br />

= f<br />

d<br />

h<br />

⋅Q<br />

⋅Q<br />

dm<br />

hm<br />

=<br />

3,<br />

9<br />

⋅E<br />

= 18,<br />

1⋅E<br />

−0,<br />

<strong>07</strong>52<br />

−0,<br />

1682<br />

⋅Q<br />

⋅Q<br />

dm<br />

hm<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

h<br />

d


36<br />

37<br />

<strong>Wasserbedarf</strong>sermittlung<br />

Ermittlung des häusl. Spitzenbedarfs über Stundenprozente<br />

Berechnung des maximalen Stundenspitzenbedarfs<br />

(Empirischer Ansatz nach DVGW W 410, 2008)<br />

Q<br />

hmax<br />

= st<br />

=<br />

max<br />

19,<br />

3<br />

Modellierung<br />

⋅Q<br />

⋅E<br />

dmax<br />

−0,<br />

093<br />

⋅100<br />

⋅ Q<br />

dmax<br />

⋅100<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Zu berücksichtigende Wasserentnahmen an den Knoten<br />

Häuslicher Bedarf<br />

‚Sonstiger‘ Bedarf (industriell, gewerblich, öffentlich)<br />

Ggf. Wasserverluste (wenn nicht anders Berücksichtigt)<br />

> 06 Wasserverluste<br />

Ggf. Löschwasserbedarf (bei Löschwasseruntersuchungen)<br />

Q =<br />

Q + Q + Q + Q<br />

Knoten<br />

häusl.<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

sonst.<br />

VR<br />

Löschw.


38<br />

39<br />

Modellierung<br />

Modellierung der Wasserentnahme an einem Knoten<br />

Angabe der durchschnittlichen Entnahmemenge (Basisbedarf)<br />

> 02 Grundlagen der Modellierung<br />

Angabe einer Skalierung des Basisbedarfs (Ganglinie)<br />

> 03 Grundlagen der Rohrnetzberechnung<br />

Mehrere Entnahmen können berücksichtigt werden<br />

> 04 Einführung in die Simulationssoftware EPANET<br />

Modellierung<br />

Q ( t)<br />

= Q ⋅ f + + Q ⋅ f<br />

Knoten<br />

1t<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Modellierung der Wasserentnahme an einem Knoten<br />

[Faktor f t]<br />

Ganglinie skaliert den Basisbedarf entsprechend der zeitlichen<br />

Diskretisierung des Simulationszeitraums (Dauer und Anzahl der<br />

Zeitschritte).<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

1<br />

n<br />

nt<br />

n<br />

n<br />

f<br />

t<br />

t=<br />

1<br />

= 1<br />

[Zeitschritt]


40<br />

41<br />

Modellierung<br />

Modellierung der Wasserentnahme an einem Knoten<br />

Bsp. EPANET<br />

Q N 68 ( t ) = Q 1 ⋅ f 1 t + Q 2 ⋅ f 2 t<br />

Q<br />

N68<br />

( 2)<br />

=<br />

Modellierung<br />

0,<br />

18628<br />

l<br />

s<br />

⋅<br />

0,<br />

295<br />

+<br />

Ganglinie1<br />

0,<br />

08492<br />

⋅0<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Modellierung der Wasserentnahme an einem Knoten<br />

Als Basisbedarf ist der mittlere Tagesbedarf Q dm sinnvoll.<br />

Als Tagesganglinie (f (ft) t) ist die Skalierung des mittleren Tages- Tagesbedarfs<br />

zw. minimalem und maximalem Bedarf sinnvoll.<br />

Zur Berücksichtigung des maximalen Tagesbedarfs ist ein<br />

zweiter, konstanter Skalierungsfaktor (f d) sinnvoll.<br />

Tagesspitzenfaktor und tageszeitabhängige Lastfaktoren können<br />

aber auch in einer Ganglinie berücksichtigt werden.<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

l<br />

s<br />

Ganglinie2


42<br />

43<br />

Modellierung<br />

Modellierung der Wasserentnahme an einem Knoten<br />

Beispiel<br />

Anzahl n der Zeitschritte t = 24<br />

Dauer eines Zeitschritts = 1 h<br />

Basisbedarf = Q dm (mittlerer Tagesbedarf)<br />

Konstante Skalierung = f d (Tagesspitzenfaktor)<br />

Skalierung der Zeitschritte = f t (Stundenfaktoren)<br />

Q dm<br />

f d<br />

f h<br />

Modellierung<br />

Q<br />

f d<br />

f t<br />

t<br />

t<br />

t<br />

Q ( t)<br />

= Q ⋅ f ⋅ f<br />

K<br />

h<br />

dm<br />

f = f ⋅ f<br />

tmax<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Datenbasis für die Ermittlung des Basisbedarfs<br />

Löschwasserbedarf<br />

Vorschriften<br />

Technische Regelwerke<br />

Wasserverluste<br />

> 06 Wasserverluste<br />

Häuslicher und sonstiger <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Verbrauchsabrechnungen<br />

Messungen (Großwasserzähler, Hauszähler)<br />

Sekundärdaten (z.B. Bevölkerungsverteilung)<br />

Annahmen (z.B. aus technischen Regelwerken)<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

t<br />

d<br />

d


44<br />

45<br />

Modellierung<br />

Ermittlung des häuslichen Basisbedarfs<br />

Lage und Verbrauchsmenge der Hausanschlüsse<br />

sind bekannt<br />

=> Über die Hausanschlüsse pro Knoten<br />

Lage und Verbrauchsmenge der Hausanschlüsse<br />

sind nicht bekannt<br />

=> Über die Personen pro Knoten<br />

Modellierung<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Ermittlung des häuslichen Basisbedarfs<br />

Über die Hausanschlüsse pro Knoten<br />

Ermittlung der Durchschnittswerte für jeden Hausanschluss<br />

Zuordnung der Durchschnittswerte zum entsprechenden<br />

Entnahmeknoten als Basisbedarf<br />

Ggf. Zuordnung mehrerer Durchschnittswerte (Hausanschlüsse) zu<br />

einem Entnahmeknoten (Reduzierung der Knotenanzahl)<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong>


46<br />

47<br />

Modellierung<br />

Ermittlung des häuslichen Basisbedarfs<br />

Über die Personen pro Knoten<br />

Ermittlung von Durchschnittswerten pro Person q dm<br />

Ermittlung der Personenanzahl an den Entnahmeknoten PK Ermittlung des Basisbedarfs der Entnahmeknoten Q kdm = q dm P K<br />

Ermittlung von Durchschnittswerten pro Person q dm<br />

Hauszählerablesungen (Stichproben) und<br />

Angaben zu Personen pro Haushalt<br />

Ablesungen von Großwasserzählern (Rohrnetzeinspeisung) und<br />

Angaben zur Bevölkerung der Versorgungszone<br />

Ermittlung des Basisbedarfs an den Knoten P K bzw. Q kdm :<br />

Knoteneinzugsflächen<br />

Häuser/Wohneinheiten<br />

Knotenanzahl<br />

Modellierung<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Ermittlung des Basisbedarfs über Knoteneinzugsflächen<br />

Graph, Bevölkerungsdichte D [E/L²] & mittlerer einwohnerbezogener<br />

Bedarf q dm [l/E/d] sind bekannt<br />

Ermittlung der Einzugsflächen A K [L²] über Annahmen<br />

Ermittlung des Basisbedarf: Q = q ⋅D<br />

⋅ A = q ⋅P<br />

Kdm<br />

dm<br />

A 1 A 2 A 3<br />

A 4 A 5 A 6<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

K<br />

dm<br />

K


48<br />

49<br />

Modellierung<br />

Ermittlung des Basisbedarfs über Knoteneinzugsflächen<br />

Graph, Bevölkerungsdichte D [E/L²] & mittlerer einwohnerbezogener<br />

Bedarf q dm [l/E/d] sind bekannt<br />

Ermittlung der Einzugsflächen A K [L²] über Voronoi-Diagramme<br />

Diagrammflächen beinhalten die Punkte mit dem kürzesten Weg<br />

zum zugehörigen Knoten.<br />

Q = q ⋅D<br />

⋅ A<br />

Kdm<br />

dm<br />

Voronoi-Diagramme<br />

Trianguliertes irreguläres<br />

Netz (TIN)<br />

Mittelsenkrechten<br />

Modellierung<br />

K<br />

A 4<br />

A 1 A 2 A 3<br />

A 5<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Ermittlung des Basisbedarfs über Knoteneinzugsflächen<br />

Beispiel: Graph (gegeben)<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

A 6<br />

Haus<br />

Knoten<br />

Strang


50<br />

51<br />

Modellierung<br />

Ermittlung des Basisbedarfs über Knoteneinzugsflächen<br />

Beispiel: Bevölkerungsverteilung (gegeben)<br />

Modellierung<br />

325 E<br />

158 E/ha<br />

934 E<br />

102 E/ha<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Ermittlung des Basisbedarfs über Knoteneinzugsflächen<br />

Beispiel: Voronoi-Diagramme (berechnet)<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong>


52<br />

53<br />

Modellierung<br />

Ermittlung des Basisbedarfs über Knoteneinzugsflächen<br />

Beispiel: Einzugsflächen (berechnet)<br />

Modellierung<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Ermittlung des Basisbedarfs über Knoteneinzugsflächen<br />

Beispiel: Personen pro Einzugsfläche/Knoten (berechnet)<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

P = D ⋅ A<br />

K<br />

K


54<br />

55<br />

Modellierung<br />

Ermittlung des Basisbedarfs über Knoteneinzugsflächen<br />

Beispiel: Wasserentnahme pro Knoten (berechnet)<br />

Modellierung<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

QK = PK<br />

⋅ q<br />

Ermittlung des Basisbedarfs über Knoteneinzugsflächen<br />

Graph, Bevölkerungsdichte & mittlerer einwohnerbezogener Bedarf<br />

müssen bekannt sein<br />

Annahme, dass innerhalb einer Fläche die Bevölkerungsverteilung<br />

homogen ist (exakte Bebauung wird nicht beachtet)<br />

Effizientes Verfahren<br />

Automatisierbar (z.B. im GIS)<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong>


56<br />

57<br />

Modellierung<br />

Ermittlung des Basisbedarfs über Wohneinheiten<br />

Graph, Personen pro Wohneinheit P WE [E/WE] & mittlerer einwohnerbezogener<br />

Bedarf q dm [l/E/d] sind bekannt<br />

Ermittlung der Wohneinheiten WE<br />

Zuordnung der Wohneinheiten zu Knoten (Annahmen/Einzugsflächen)<br />

Ermittlung Basisbedarf: Q = WE ⋅P<br />

⋅ q<br />

Modellierung<br />

2<br />

Kdm<br />

K<br />

WE<br />

2 2 2 2 2<br />

1 1 1 1<br />

2<br />

2<br />

1/2<br />

1/2<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Ermittlung des Basisbedarfs über Wohneinheiten<br />

1<br />

1<br />

Graph, Siedlungsflächen (Stadtplan), Personen pro Wohneinheit<br />

und mittlerer einwohnerbezogener Bedarf müssen bekannt sein<br />

Evtl. Abgleich zw. Gesamtbevölkerung/Rohrnetzeinspeisung und<br />

der über Wohneinheiten ermittelte Bevölkerung/Bedarf notwendig<br />

Genaues Verfahren<br />

Aufwendig<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

1<br />

2<br />

4<br />

2<br />

3<br />

dm


58<br />

59<br />

Modellierung<br />

Ermittlung des Basisbedarfs über die Knotenanzahl<br />

Graph, Bevölkerung P ges (ggf. verschiedener Bereiche) und mittlerer<br />

einwohnerbezogener Bedarf sind bekannt<br />

Gleichmäßige Verteilung der Bevölkerung eines Bereichs auf die<br />

Knoten (Anzahl n): P n<br />

PK ges =<br />

Ermittlung Basisbedarf: Q = P ⋅ q<br />

Modellierung<br />

P<br />

1 =<br />

P<br />

4<br />

Kdm<br />

P<br />

ges<br />

6<br />

K<br />

P<br />

2 =<br />

dm<br />

P<br />

Pges<br />

P5<br />

=<br />

= 6<br />

6<br />

P<br />

ges<br />

ges<br />

6<br />

P<br />

3 =<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

P<br />

6 =<br />

P<br />

P<br />

6<br />

ges<br />

6<br />

ges<br />

P ges<br />

Ermittlung des Basisbedarfs über die Knotenanzahl<br />

Graph, Bevölkerungsverteilung und mittlerer einwohnerbezogener<br />

Bedarf müssen bekannt sein<br />

Ungenaues Verfahren (Genauigkeit hängt von der Anordnung<br />

der Knoten ab)<br />

Bei der Erstellung des Graphen sollte die Bedarfsverteilungsmethode<br />

berücksichtigt werden<br />

Einfach und schnelles Verfahren<br />

Leicht automatisierbar<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong>


60<br />

61<br />

Modellierung<br />

Ermittlung des ‚sonstigen‘ Basisbedarfs<br />

Q<br />

Industrieller, öffentlicher und gewerblicher <strong>Wasserbedarf</strong> sind im<br />

Versorgungsgebiet meist punktuell verteilt.<br />

Es empfiehlt sich jeden ‚sonstigen‘ <strong>Wasserbedarf</strong> mit einem<br />

eigenen Knoten zu modellieren (Transparenz).<br />

Wird das Modell zu groß, kann der ‚sonstige‘ <strong>Wasserbedarf</strong> auch<br />

einem Knoten mit häuslichem Bedarf zugewiesen werden.<br />

häusl .<br />

Qhäusl.<br />

Modellierung<br />

Q<br />

Q häusl . häusl .<br />

Q<br />

Betr.<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Q = Q + Q<br />

K<br />

häusl .<br />

Betr .<br />

Betrieb Betrieb<br />

Ermittlung des ‚sonstigen‘ Basisbedarfs<br />

Aufstellen von Verbraucherkategorien, z.B.<br />

Schule<br />

Verwaltung<br />

Krankenhaus<br />

Betrieb<br />

Ansatz für die Bedarfsermittlung für jede Kategorie, z.B.<br />

Tagesbedarf pro Schüler<br />

Tagesbedarf pro Arbeiter<br />

Tagesbedarf pro Bett Bett<br />

Messwerte/Tabellenwerte/Schätzungen<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong>


62<br />

63<br />

Modellierung<br />

Ermittlung des ‚sonstigen‘ Basisbedarfs<br />

Beispiel: Wohngebiete & sonstige Verbraucher<br />

103 E<br />

Polizei<br />

Modellierung<br />

Verwaltung<br />

941 E<br />

702 E<br />

262 E<br />

257 E<br />

Schule<br />

Apotheke<br />

Bahnhof<br />

Verwaltung<br />

Moschee<br />

Klinik<br />

667 E<br />

325 E<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Ermittlung des ‚sonstigen‘ Basisbedarfs<br />

934 E<br />

Beispiel: Verbraucherkategorien und Ermittlungsansatz<br />

Kategorie Ansatz<br />

Apotheke mittl. Tagesbedarf pro Person<br />

Bahnhof Null (keine Toiletten o.ä.)<br />

Klinik mitt. Tagesbedarf pro Bett<br />

Moschee mitt. Tagesbedarf pro Besucher<br />

Polizei mittl. Tagesbedarf pro Person<br />

Schule mittl. Tagesbedarf pro Schüler<br />

Verwaltung mittl. Tagesbedarf pro Person<br />

. . . . . .<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Einheit Anzahl Bedarf [l/s]


64<br />

65<br />

Modellierung<br />

Ermittlung der Ganglinien<br />

Datenbasis<br />

Zählerablesungen (Groß- und Hauswasserzähler)<br />

Messungen (Versorgungszone, DMA)<br />

Literatur (z.B. Mutschmann & Stimmelmyr, 20<strong>07</strong>)<br />

Technische Regelwerke (z.B. DVGW W 410, 2008)<br />

Annahmen (z.B. für Industriebetriebe, Gewerbe)<br />

Einheitliche Ganglinien für Verbraucherkategorien, z.B.<br />

Häuslicher Bedarf<br />

Gewerbe<br />

Industriebetrieb<br />

Schulen<br />

. . .<br />

Modellierung<br />

Ermittlung der Ganglinien<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Beispiel Ermittlung Ganglinie aus Großwasserzählerablesungen<br />

Reines Wohngebiet<br />

Ca. 600 Einwohner<br />

Großwasserzähler (kumulierte Menge) an der Hauptleitung<br />

Stündliche Ablesungen<br />

M<br />

DMA3<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong>


66<br />

67<br />

Modellierung<br />

Ermittlung der Ganglinien<br />

[l]<br />

Beispiel Ermittlung Ganglinie aus Großwasserzählerablesungen<br />

Modellierung<br />

Ermittlung der Ganglinien<br />

[l/h]<br />

In der Stunde t abgelesene<br />

Menge V kt (kumulierte Menge)<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Beispiel Ermittlung Ganglinie aus Großwasserzählerablesungen<br />

Menge V t in der Stunde t<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

[Stunde<br />

t]<br />

Vt = Vk<br />

t − Vk<br />

t−1<br />

[Stunde<br />

t]


68<br />

69<br />

Modellierung<br />

Ermittlung der Ganglinien<br />

[%]<br />

Beispiel Ermittlung Ganglinie aus Großwasserzählerablesungen<br />

Modellierung<br />

Ermittlung der Ganglinien<br />

[Faktor f t]<br />

Anteil st t der Stundenmenge V t<br />

an der Tagesmenge V d<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

V<br />

t stt = n=<br />

24<br />

Beispiel Ermittlung Ganglinie aus Großwasserzählerablesungen<br />

Abweichung (Lastfaktor) f t der Stundenmenge<br />

V t von der mittleren Stundenmenge V tm<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

f<br />

t<br />

V tm<br />

1<br />

Vt<br />

=<br />

V<br />

tm<br />

V<br />

t<br />

24<br />

⋅100<br />

[Stunde<br />

t]<br />

Vt<br />

1 =<br />

n = 24<br />

[Stunde]


70<br />

71<br />

Zeichen nach DVGW W 410 (2008)<br />

Symbole Einheiten Erläuterungen<br />

E [Pers] Einwohner<br />

f fd [ - ] Tagesspitzenfaktor<br />

f(h) [ - ] Tageszeit abhängiger Lastfaktor<br />

f h [ - ] Stundenspitzenfaktor<br />

Q a [m³/a] Jährlicher <strong>Wasserbedarf</strong><br />

q dm [l/E/d] Mittl. einwohnerbezogener Tagesverbrauch<br />

Q d [l/E/d] Tagesbedarf<br />

Q dm [m³/d] Mittlerer Tagesbedarf<br />

Q dmax [m³/d] Maximaler Tagesbedarf<br />

Q(h) [m³/h] Tageszeit abhängiger Stundenbedarf<br />

Q hm [m³/h] Mittlerer Stundenbedarf<br />

q hmax [l/E/d] Max. einwohnerbezogener Stundenbedarf<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Zeichen nach DVGW W 410 (2008)<br />

Symbole Einheiten Erläuterungen<br />

Q hmax [m³/h] Maximaler Stundenbedarf<br />

Q Qhmax,dm [m³/h] Max. Stundenbedarf am Durchschnittstag<br />

Q S [m³/h] Spitzendurchfluss<br />

st [%] Maximaler Stundenprozentwert<br />

st max [%] Stundenprozentwert<br />

st max [%] Stundenprozentwert<br />

t B [s, min, h, d] Bezugszeit<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong>


72<br />

73<br />

Literatur<br />

<strong>Wasserbedarf</strong><br />

Mutschmann, J. und Stimmelmayr, F. (20<strong>07</strong>): Taschenbuch der<br />

Wasserversorgung, Friedr. Vieweg & Sohn Verlag.<br />

(UB Karlsruhe: Lesesaal Technik, Fachgruppe bau 8.6, Signatur:<br />

76 A 469(14))<br />

Karger, R.; Cord-Landwehr, K. und Hoffmann, F. (2005):<br />

Wasserversorgung, 12. Auflage, Teubner Verlag.<br />

Modellierung von <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Literatur<br />

Walski, T. u.a. (2003): Advanced Water Distribution Modeling and<br />

Management, 1. edition, Haestad Methods, Waterbury.<br />

(Download: http://www.haestad.com/books/pdf/awdm.pdf)<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong><br />

Regelwerke der Deutschen Vereins des Gas- und<br />

Wasserfaches e.V. (DVGW)<br />

DVGW Arbeitsblatt W 410 (2008): <strong>Wasserbedarf</strong> – Kennwerte und<br />

Einflussgrößen<br />

DVGW Arbeitsblatt W 405 (2008): Bereitstellung von Löschwasser<br />

durch die öffentliche Trinkwasserversorgung<br />

Normen des Deutschen Instituts für Normung e.V. (DIN)<br />

DIN 4046 (1983): Wasserversorgung - Begriffe<br />

Kurs „Analyse & Planung von Wasserverteilungsnetzen“ <strong>07</strong> <strong>Wasserbedarf</strong>

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