AK_E+F_2011 - Ärztekammer Berlin
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Sozialmedizin<br />
„Die Zusatz-Weiterbildung Sozialmedizin umfasst in Ergänzung zu einer<br />
Facharztkompetenz die Bewertung von Art und Umfang gesundheitlicher<br />
Störungen und deren Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit im beruflichen<br />
und sozialen Umfeld unter Einbeziehung der Klassifikationen von<br />
Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit, deren Einordnung in die<br />
Rahmenbedingungen der sozialen Sicherungssysteme und die Beratung der<br />
Sozialleistungsträger in Fragen der medizinischen Versorgung“ (aus: (Muster-)<br />
Weiterbildungsordnung 2003).<br />
Ärzte sind in ihrem beruflichen Alltag in der Regel immer auch<br />
sozialmedizinisch tätig, ob als Hausarzt, als Gutachter für Kranken- und<br />
Rentenversicherung oder für Sozialgerichte, als Arzt in der Rehabilitationseinrichtung<br />
oder beratend für das institutionelle Gesundheitswesen.<br />
Sozialmedizinische Grundkenntnisse werden bereits im Rahmen des Medizin-<br />
studiums vermittelt, geraten aber häufig während der klinischen Weiterbildung<br />
und Fachspezialisierung in den Hintergrund. Dabei sind angesichts des<br />
demographischen Wandels und der zu erwartenden wachsenden Zahl chronisch<br />
kranker Menschen neben den medizinischen auch fundierte sozialmedizinische<br />
Kenntnisse gefragt, um Sozialleistungsträger in geeigneter Weise in Fragen der<br />
medizinischen und rehabilitativen Versorgung zu beraten sowie Patientinnen<br />
und Patienten bei der Steuerung im System der sozialen Sicherheit unterstützen<br />
zu können.<br />
Die Kurse für die Zusatzweiterbildung Sozialmedizin orientieren sich am<br />
Kursbuch Sozialmedizin der Bundesärztekammer (www.bundesaerztekammer.<br />
de/downloads/sozialmedizin.pdf). Im Rahmen der Grundkurse sollen insbe-<br />
sondere die Kenntnisse über rechtliche Grundlagen, Aufbau und Gliederung<br />
des Systems der sozialen Sicherung sowie der Gesundheitsversorgung erweitert<br />
und die Aufgaben einzelner Sozialleistungsträger dargestellt werden. In den<br />
Aufbaukursen werden für die sozialmedizinische Tätigkeit erforderlichen<br />
arbeitsmedizinische Grundbegriffe vermittelt und wichtige Aspekte für die<br />
sozialmedizinische Begutachtung erörtert. Exkursionen zu verschiedenen<br />
Sozialleistungsträgern, arbeitsmedizinisch interessanten Arbeitsplätzen sowie<br />
zum Sozialgericht sollen den praktischen Bezug herstellen.