Einwendungen - Verein zur Erhaltung gesunden Lebensraumes eV
Einwendungen - Verein zur Erhaltung gesunden Lebensraumes eV
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<strong>Verein</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erhaltung</strong> <strong>gesunden</strong> <strong>Lebensraumes</strong> e.V.<br />
Vorsitzender: Werner Görlich; Ohlendorfer Straße 41, D-21220 Seevetal<br />
Tel. und Fax: +49-(0)4185-3604<br />
Mail: leraohl@online.de Internet: www.lebensraum-ohlendorf.de<br />
Bankverbindung: VB Nordheide, BLZ 240 60300, Kto. 4521903600<br />
<strong>Verein</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erhaltung</strong> <strong>gesunden</strong> <strong>Lebensraumes</strong> e.V.<br />
Niedersächsische Landesbehörde<br />
für Straßenbau und Verkehr<br />
Dezernat 33<br />
Göttinger Chaussee 76 A<br />
30453 Hannover<br />
Planfeststellungsverfahren<br />
Erweiterung der KWC-Anlagen „Seevetal-Ost“ und „Hasselhöhe“<br />
<strong>Einwendungen</strong> zum Verfahren<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
11.12.2012<br />
Im Zusammenhang mit dem Planfeststellungsverfahren tragen wir folgenden <strong>Einwendungen</strong><br />
vor:<br />
Wir nehmen die Absicht, die Rastplätze „Seevetal-Ost“ und „Hasselhöhe“ in ihrem<br />
Fassungsvermögen erheblich zu erweitern, mit Protest <strong>zur</strong> Kenntnis.<br />
Wir begründen das mit dem Hinweis darauf, dass die ohnehin bereits verlärmte Gemeinde<br />
Seevetal wiederum dafür herhalten muss, zusätzliche Parkmöglichkeiten für<br />
die Hansestadt Hamburg bereitzustellen. Obwohl eine Delegation unserer Gemeinde<br />
(bestehend aus Vertretern verschiedener Parteien und Bürgerinitiativen) angeführt von<br />
unserem Bürgermeister Schwarz Gelegenheit hatte, dem Parlamentarischen Staatssekretär<br />
Dr. Scheuer vom BMVBS in Berlin am 26.2.2010 unsere Bedenken vorzutragen,<br />
ist die Entscheidung gegen unser Anliegen gefallen.<br />
Die Aussichtslosigkeit unseres Protestes wird noch zusätzlich durch die mittlerweile<br />
beabsichtigte Planung einer Rastplatzanlage mit dem Arbeitstitel „Elbmarsch“<br />
in Höhe Meckelfeld an der A 1 dokumentiert. Wieder wird uns damit vor Augen<br />
geführt, wie die Hansestadt Hamburg ihre Verkehrsprobleme und ihren Parkplatzbedarf<br />
„löst“. Ohne Rücksicht auf die Wohnqualität ihrer BewohnerInnen wird<br />
Seevetal wieder zusätzlich belastet!<br />
Dass es hier in erster Linie um Parkplätze und erst in zweiter Linie um Rastplätze<br />
geht, wird auch in einem Beitrag von Prof. Witten deutlich, der in einem Aufsatz zu<br />
diesem Thema u.a. sagt: „Bereits in diesem Jahr (2011) werden Stauräume für Lkw<br />
geschaffen; dort sind sie abrufbereit vor den Toren der Stadt.“
Seite 2 zum Schreiben an die Nieders. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Verden, vom 10.12.2012<br />
Den Protest gegen die Entscheidung zu Lasten unserer Region begründen wir<br />
auch damit, dass die Hansestadt Hamburg eventuell für diesen Zweck infrage<br />
kommende Flächen zu Naturschutzräumen oder – wenn das nicht mehr reicht – zu<br />
Gewerbegebieten deklariert und so dem Zugriff Ihrer Behörde entzieht!<br />
Ein letztes Argument schließlich <strong>zur</strong> Begründung unseres Protestes hat etwas mit Ihrem<br />
Suchverfahren zu tun. Es wird anerkannt, dass man sich bei der Beurteilung und<br />
Bewertung der einzelnen Szenarien bei der sehr umfangreichen Ausarbeitung über<br />
das Suchverfahren von Rastanlagen auf der Autobahn 7 zwischen dem AD HH-<br />
Nordwest und der AS Soltau-Süd sehr viel Mühe gegeben hat, wenngleich auch Sie<br />
hier von einer „Untersuchung <strong>zur</strong> Schaffung ausreichender Parkstandkapazitäten<br />
für Lkw“ sprechen.<br />
Der entscheidende Kritikpunkt liegt aber in der akribischen Abgleichung zu den<br />
Prognose-Werten. Prognose-Werte sind reine Annahmen, die zutreffend oder aber<br />
auch zu optimistisch oder zu pessimistisch sein können! Somit ist der Prognosewert<br />
eine sehr theoretische mathematische Größe, die bei allen Szenarien als Basiswert<br />
angenommen wird. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass Prognosen zutreffen, aber<br />
auch fehlschlagen können!<br />
Auch die Annahme einer exakten Kilometrierung der einzelnen Standorte ist wieder<br />
nur theoretisch. Hier müsste, abhängig z.B. von der geographischen Möglichkeit ein<br />
variableres Maß gefunden werden, das auch Einfluss auf die Beurteilungswerte bei<br />
den einzelnen Szenarien hat.<br />
Die Hansestadt Hamburg ist in der Pflicht, sich die Standflächen entweder im<br />
Hafengebiet oder aber innerhalb ihrer Stadtgrenzen ein<strong>zur</strong>ichten!<br />
Unsere Frage lautet daher:<br />
Mit welcher Begründung wird Seevetal in diesem Umfang belastet?<br />
Nach aufmerksamem Studium Ihrer Unterlagen vermissen wir außerdem einen Hinweis<br />
auf die Verlegung von Leerrohren im Bereich der Lkw-Stellplätze für den späteren<br />
optionalen E-Anschluss.<br />
Ein weiterer Punkt betrifft die Bepflanzung des Seitenstreifens Richtung Ohlendorf<br />
gegenüber der Rastanlage „Hasselhöhe“. Eine Kompensation ist nun vollständig auf<br />
der Ramelsloher Seite geplant. Was bedeutet das konkret? Wird dort z.B. eine nicht<br />
schallreflektierende Wand Richtung Ohlendorf eingerichtet, und zwar auf der gesamten<br />
Rastplatzlänge?<br />
Ein letzter Punkt betrifft die Zufahrt aus Richtung Süden und die Beschleunigungsstrecke<br />
in Richtung Norden bei der Rastanlage Seevetal-Ost. Auch wenn die Polizei<br />
hier keine Unfälle registriert hat, so schildern betroffene Kfz-Lenker wiederholt gefährliche<br />
Szenarien bei der Auffahrt auf die A 7 Richtung Norden in Verbindung mit Lkw-<br />
Lenkern, die die Rastanlage anfahren wollen. Die gleiche Spannung entwickelt sich<br />
bei der Einfädelung von Lkw in den fließenden Verkehr in Richtung Norden bei der<br />
Ausfahrt aus der Rastanlage.<br />
Bei einer Belegung der Rastanlage in der von Ihnen angenommenen Dimension dürfte<br />
sich der Einfädelungsprozess dramatisch zuspitzen. Hier muss u.E. über eine Optimierung<br />
nachgedacht werden, bevor etwas passiert.
Seite 3 zum Schreiben an die Nieders. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Verden, vom 10.12.2012<br />
Soweit die <strong>Einwendungen</strong> unseres <strong>Verein</strong>s zum Planfeststellungsverfahren. Zum<br />
Schluss bedanken wir uns – trotz der sachlichen und fachlichen Differenzen – für den<br />
zielorientierten Dialog mit Vertreterinnen und Vertretern der Behörde des Geschäftsbereichs<br />
Verden.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
<strong>Verein</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erhaltung</strong> <strong>gesunden</strong> <strong>Lebensraumes</strong> e.V.<br />
Werner Görlich (1. Vorsitzender) Harald Richter (stellv. Vorsitzender)