Soziale Marktwirtschaft 2011
Soziale Marktwirtschaft 2011
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Forschungspreis <strong>Soziale</strong> <strong>Marktwirtschaft</strong> Forschungspreis <strong>Soziale</strong> <strong>Marktwirtschaft</strong> 7<br />
<strong>Soziale</strong> <strong>Marktwirtschaft</strong><br />
im Wandel 03<br />
Weiterentwicklung der <strong>Soziale</strong>n <strong>Marktwirtschaft</strong><br />
Die <strong>Soziale</strong> <strong>Marktwirtschaft</strong> des 21. Jahrhunderts muss ihre ordnungspolitischen Prinzipien<br />
und ihre Qualitäten an zwei Herausforderungen messen lassen: Zum einen pflegt die<br />
deutsche Gesellschaft eine idealistische Grundhaltung in allen Fragen sozialen Miteinanders<br />
und damit eine gewisse skeptische Distanz zum raueren Klima auf den globalisierten<br />
Märkten. Gleichzeitig ist unser Land aber Teil eines dichten wirtschaftlichen Netzes, das<br />
diesem rauen Klima erwächst und somit den Kräften der Globalisierung sehr wohl begegnen<br />
muss.<br />
Die <strong>Soziale</strong> <strong>Marktwirtschaft</strong> verfügt über eine noch vielfach<br />
vernachlässigte Stärke: Sie ist entwicklungs- und ausbaufähig.<br />
Wenn uns aufgrund des globalen Wandels die Wirtschaftsordnung<br />
der fünfziger Jahre nicht mehr als Leitbild<br />
für eine zeitgemäße Entwicklung dienen kann, müssen wir<br />
unseren Blick sachlich wie zeitlich weiten. Man darf <strong>Soziale</strong><br />
<strong>Marktwirtschaft</strong> nicht als zeitloses Ordnungsmuster, sondern<br />
vielmehr als Ergebnis spezifischer Bedingungen und<br />
Umstände betrachten – und muss sie entsprechend weiterentwickeln.<br />
„Es gilt, die <strong>Soziale</strong> <strong>Marktwirtschaft</strong> vom Ballast der Jahre zu befreien und ihren Grundelementen<br />
wieder Geltung zu verschaffen. Diese Grundelemente sind der Wettbewerb, die<br />
Eigenverantwortung, die Solidarität und die Subsidiarität.“<br />
Prof. Randolf Rodenstock<br />
Selbstverständlich muss sich die Weiterentwicklung des<br />
Ordnungssystems für unser wirtschaftliches Handeln immer<br />
kompatibel mit den Ordnungssystemen anderer gemeinschaftlicher<br />
Lebensbereiche, mit Politik, Recht und<br />
Kultur, erweisen. So setzt Freiheit Freiheitsfähigkeit und<br />
Verantwortung Verantwortungsfähigkeit voraus. Gemeinsam<br />
erfordern sie die Bereitschaft zur Leistungsgerechtigkeit<br />
und Gewaltenteilung. Der Versuch, eine für die heutige<br />
Situation angemessene Wirtschaftsordnungspolitik zu skizzieren,<br />
muss diesen Überlegungen Rechnung tragen.<br />
Wir brauchen konzeptionelle Klarheit darüber, was <strong>Soziale</strong><br />
Markwirtschaft ist und was Demokratie ist. Wirtschaft und<br />
Gesellschaft als Einheit zweier sich bedingender Systeme<br />
zu begreifen und zu definieren, wird auf Dauer überlebenswichtig.<br />
Es ist wichtig zu definieren, wie die Interessen von<br />
Unternehmen und Bevölkerung sich gegenseitig bedingen<br />
und ergänzen. Nur so kann eine Wirtschaft gesund wachsen<br />
und für anhaltenden Wohlstand in der Bevölkerung sorgen.<br />
Die <strong>Soziale</strong> <strong>Marktwirtschaft</strong> weiterzudenken und weiterzuentwickeln<br />
zum Wohle aller Beteiligten und um eine sozial<br />
eingebundene und sozial wirkende <strong>Marktwirtschaft</strong> auch<br />
auf internationaler Ebene zu etablieren, ist eine spannende<br />
und wichtige Aufgabe. Sie erfordert großen Einsatz in Theorie<br />
und Praxis gleichermaßen.<br />
Der Aktionsrat <strong>Marktwirtschaft</strong> will seinen Teil möglichst<br />
auf allen Ebenen beitragen, in der gelebten wirtschaftlichen<br />
Praxis, in der Sorge für kommende Generationen und in der<br />
Forschung und Entwicklung zukunftsfähiger Systeme. Der<br />
Forschungspreis <strong>Soziale</strong> <strong>Marktwirtschaft</strong> steht in dieser<br />
Tradition.