MRI News - Klinikum rechts der Isar - TUM
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<strong>MRI</strong> <strong>News</strong><br />
April 2011
Prof. Peter Biberthaler ist neuer Leiter <strong>der</strong> Unfallchirurgie<br />
Zum 1. April 2011 nimmt Prof. Peter<br />
Biberthaler seine Tätigkeit als Leiter<br />
<strong>der</strong> Klinik für Unfallchirurgie auf. Zuletzt<br />
war er als geschäftsführen<strong>der</strong><br />
Oberarzt <strong>der</strong> Chirurgischen Klinik<br />
Innenstadt <strong>der</strong> LMU tätig. Die Unfallchirurgie,<br />
die bisher als Abteilung<br />
<strong>der</strong> Klinik für Orthopädie von Prof. Ulrich<br />
Stöckle geleitet wurde, wird mit<br />
seinem Amtsantritt zur eigenständigen Klinik.<br />
Der neue Klinikdirektor stammt ursprünglich aus Landsberg<br />
und ist inzwischen ein echter Münchner: Er studierte<br />
an <strong>der</strong> LMU Medizin und startete im Anschluss daran seine<br />
ärztliche Tätigkeit an <strong>der</strong> Chirurgischen Klinik Innenstadt.<br />
Nachdem er dort zunächst die Leitung <strong>der</strong> Arbeitsgruppe<br />
Polytrauma übernommen hatte, leitete er später das Team<br />
„Obere Extremitäten“, wurde 2007 geschäftsführen<strong>der</strong><br />
Oberarzt <strong>der</strong> Unfallchirurgie und 2009 <strong>der</strong> Gesamtklinik.<br />
Im Jahr 2005 habilitierte sich <strong>der</strong> Facharzt für Chirurgie<br />
mit dem Schwerpunkt Unfallchirurgie sowie für Orthopädie<br />
und Unfallchirurgie mit dem Thema: „Identifikation initialer<br />
Aktivierungsmechanismen von immunkompetenten Zellen<br />
polytraumatisierter Patienten“.<br />
Zu den klinischen Schwerpunkten Peter Biberthalers gehört<br />
neben Verletzungen <strong>der</strong> Arme und Schultern sowie<br />
<strong>der</strong> Alterstraumatologie insbeson<strong>der</strong>e auch die Versorgung<br />
von Schwerverletzten mit Polytraumata. Er erläutert: „Ein<br />
beson<strong>der</strong>es Gewicht <strong>der</strong> Arbeit in <strong>der</strong> Unfallchirurgie wird<br />
auch künftig auf <strong>der</strong> Versorgung <strong>der</strong> Patienten in <strong>der</strong> Notaufnahme<br />
und auf dem Polytraumamanagement liegen.<br />
Dabei lege ich großen Wert auf eine enge Kooperation mit<br />
Münchner Berufsfeuerwehr und Rettungsdiensten.“<br />
Sport als Therapie<br />
Mit einem deutschlandweit einzigartigen Pilotprojekt<br />
macht die Sportmedizin gemeinsam mit <strong>der</strong> Techniker<br />
Krankenkasse (TK) seit wenigen Tagen ein beson<strong>der</strong>es<br />
Angebot: “Sport als Therapie” ermöglicht es Patienten<br />
<strong>der</strong> TK mit koronaren Herzkrankheiten, Herzinsuffizienz<br />
o<strong>der</strong> Diabetes mellitus, an einem sechsmonatigen Trainingsprogramm<br />
teilzunehmen. Das Programm umfasst<br />
mehrere medizinische Untersuchungen, die Erstellung<br />
eines individuellen Trainingsplans, betreutes Training in<br />
einem Rehazentrum sowie Motivationsschulungen und<br />
Ernährungsberatung. Prof. Martin Halle, <strong>der</strong> Direktor <strong>der</strong><br />
Sportmedizin, erläutert: „Unser Ziel ist es, die gesundheitliche<br />
Gesamtsituation unserer Patienten zu verbessern, so<br />
dass sie beispielsweise auch auf das eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Medikament<br />
verzichten können. Wie gut dies gelingt, werden<br />
wir mit einer begleitenden Studie erforschen.”<br />
Auch Christian Bredl, <strong>der</strong> Leiter <strong>der</strong> Landesvertretung Bayern<br />
<strong>der</strong> TK, ist begeistert: „Das in dieser Form in Deutschland<br />
bisher einmalige Projekt <strong>der</strong> integrierten Versorgung<br />
ist für uns ein Leuchtturmprojekt. Wir freuen uns über die<br />
Zusammenarbeit mit Prof. Halle und seinen Kollegen am<br />
<strong>MRI</strong> <strong>News</strong>letter ∙ April 2011<br />
Auch wissenschaftlich beschäftigt er sich schwerpunktmäßig<br />
mit Polytraumata. So fand seine Arbeitsgruppe als<br />
erste weltweit heraus, dass es ein individuelles genetisches<br />
Risiko für Organstörungen nach Polytrauma gibt.<br />
Von großer Bedeutung ist für Biberthaler auch die Ausbildung<br />
angehen<strong>der</strong> Mediziner: „Eine Grundausbildung<br />
in <strong>der</strong> Unfallchirurgie ist für jeden Mediziner wichtig. So<br />
sollte je<strong>der</strong> Arzt häufige Verletzungen erkennen und erste<br />
Maßnahmen einleiten können. Daher ist es aus meiner<br />
Sicht unerlässlich, dass Studenten hier schon früh eine<br />
möglichst praxisbezogene Ausbildung erhalten.“<br />
Für seine künftige Aufgabe hat Biberthaler eine klare Priorität:<br />
„Über allem steht für mich die hohe Qualität <strong>der</strong> ärztlichen<br />
und pflegerischen Behandlung unserer Patienten.<br />
Niemand rechnet ja damit, dass er morgen einen Unfall<br />
haben wird. Somit werden die oft jungen und aktiven Patienten<br />
aus ihrer Umwelt in eine für sie bedrohliche Situation<br />
herausgerissen. Eine <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>der</strong> Unfallchirurgie ist es, diese Patienten so schnell und<br />
mit so wenig Funktionseinbußen wie möglich wie<strong>der</strong> in ihre<br />
angestammte Welt zurückzuführen. Mir ist wichtig, dass<br />
<strong>der</strong> Patient sich dann in jedem einzelnen Moment darauf<br />
verlassen kann, dass er medizinisch optimal versorgt und<br />
auch menschlich in guten Händen ist.“<br />
Aus Sicht des neuen Klinikdirektors verdient eine Klinik<br />
dieses Vertrauen nur dann, wenn bei <strong>der</strong> Behandlung<br />
<strong>der</strong> Patienten alle an einem Strang ziehen: „Ich möchte<br />
meinen Mitarbeitern ideale Bedingungen bieten, um kompetent<br />
und motiviert bestmögliche Leistungen zu bringen.<br />
Und auch eine gute Zusammenarbeit mit den nie<strong>der</strong>gelassenen<br />
Ärzten liegt mir sehr am Herzen – im Sinne unserer<br />
Patienten.“<br />
<strong>Klinikum</strong> <strong>rechts</strong> <strong>der</strong> <strong>Isar</strong>, denn mit ihnen haben wir die denk-<br />
bar besten und kompetentesten Partner gewonnen.”<br />
Ehrengast bei <strong>der</strong> Auftaktveranstaltung war Prof. Steve<br />
Blair, einer <strong>der</strong> führenden epidemiologischen Forscher<br />
weltweit. Er ist begeistert von dem anlaufenden Programm,<br />
zumal auch er mit dem Projekt „Exercise is Medicine“ in<br />
den USA die Ärzte davon überzeugen möchte, dass nicht<br />
Übergewicht an sich, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Mangel an Bewegung<br />
ein wesentlicher Risikofaktor für Morbidität und Mortalität<br />
ist.<br />
In Zukunft möchte die Sportmedizin ihr Angebot weiter<br />
ausdehnen: So soll das Zentrum, das sich auf dem Stamm-<br />
gelände des <strong>Klinikum</strong>s <strong>rechts</strong> <strong>der</strong> <strong>Isar</strong> befindet, künftig<br />
nicht nur an bestimmten Tagen, son<strong>der</strong>n täglich in Betrieb<br />
sein. Geplant ist zudem eine Ausweitung des interdisziplinären<br />
Ansatzes, die neben <strong>der</strong> Ernährungsmedizin<br />
auch die Komplementärmedizin und – für präventive Untersuchungen<br />
– auch Kliniken wie die Urologie, Gastroenterologie<br />
o<strong>der</strong> Gynäkologie einbeziehen könnte. Geplant,<br />
so Prof. Halle, sind auch Angebote zur Raucherentwöhnung<br />
und Sportprogramme für Mitarbeiter des <strong>Klinikum</strong>s.
Atomunfall in Japan: Wie ist das mit <strong>der</strong> Strahlung?<br />
Der Reaktorunfall in Fukushima wirft viele Fragen auf.<br />
Manche <strong>der</strong> Informationen, die wir über die Medien erhalten,<br />
sind für Laien nur schwer einzuordnen. Wir haben<br />
daher Experten <strong>der</strong> Klinik für Strahlentherapie und Radiologische<br />
Onkologie sowie <strong>der</strong> Klinik für Nuklearmedizin<br />
einige Fragen dazu gestellt:<br />
Wie kann man Strahlung beschreiben und wie lässt sie<br />
sich messen?<br />
Dr. Martin Oberdorfer, Physiker in <strong>der</strong> Nuklearmedizinischen<br />
Klinik: „Strahlung ist im Grunde Energietransport.<br />
Diese Energie kann organische und anorganische Stoffe<br />
beeinflussen. Die Aktivität eines radioaktiven Stoffes misst<br />
man in <strong>der</strong> Einheit Becquerel, die die Zerfälle innerhalb<br />
einer bestimmten Zeiteinheit beschreibt. Die Strahlendosis<br />
in Bezug auf Materie wird in den Einheiten Gray o<strong>der</strong><br />
Sievert angegeben.“<br />
Warum ist die Situation im Kernkraftwerk Fukushima<br />
noch immer so kritisch? Die Meiler sind doch längst<br />
abgeschaltet worden.<br />
Severin Kampfer, Medizinphysiker und Strahlenschutzbeauftragter<br />
an <strong>der</strong> Klinik für Strahlentherapie: „Das<br />
Hauptproblem ist die große Nachwärme im Inneren des<br />
Siedewasserreaktors. Auch wenn er abgeschaltet ist,<br />
erhitzen sich beispielsweise 36.000 Liter Wasser bei<br />
0,3 Prozent Restwärme um 50°C pro Stunde, wenn das<br />
Kühlsystem ausfällt – das ist ja in Fukushima durch den<br />
Tsunami geschehen. Bei einer solchen Überhitzung droht<br />
eine Explosion durch den Druck des Wasserdampfes o<strong>der</strong><br />
schlimmstenfalls eine Kernschmelze.“<br />
Was ist eigentlich eine Kernschmelze und was ist daran<br />
so gefährlich?<br />
Severin Kampfer: „Bei einer Kernschmelze wird das Material<br />
innerhalb <strong>der</strong> Druckkammer des Reaktors so heiß,<br />
dass es schmilzt. Es entsteht eine radioaktive Masse aus<br />
diversen verschmolzenen Materialien, <strong>der</strong>en atomare Zerfallsreaktionen<br />
nicht mehr zu kontrollieren sind, und die im<br />
schlimmsten Fall durch den Reaktor nach außen dringen<br />
kann.“<br />
Wie wirkt sich eine hohe Strahlenbelastung auf den<br />
menschlichen Organismus aus?<br />
Dr. Thomas Schmid, Klinik für Strahlentherapie: „Im<br />
Grunde muss man unterscheiden zwischen einer deter-<br />
Erfolgreiche Absolventen<br />
Elf Damen und ein Herr haben ihre Weiterbildung zum/r<br />
Gesundheitspfleger/in für den Operationsdienst erfolgreich<br />
abgeschlossen. Acht Absolventen kommen aus dem<br />
<strong>Klinikum</strong>, vier aus Verbundkliniken. Geleitet wurde <strong>der</strong><br />
zweijährige berufsbegleitende Kurs von Gerti Brunner, im<br />
ersten Jahr begleitete Heike Schlemmert die Teilnehmer.<br />
Zu den Aufgaben <strong>der</strong> Fachkräfte gehören die Vorbereitung<br />
und Lagerung <strong>der</strong> Patienten im OP, unsterile Saalassistenz<br />
und Instrumentation bei den Operationen. OP-Gesundheitspfleger<br />
sind auf dem Arbeitsmarkt begehrt: Alle<br />
<strong>MRI</strong> <strong>News</strong>letter ∙ April 2011<br />
ministischen, meist unmittelbaren Wirkung, die mit ersten<br />
Anzeichen einer akuten Strahlenkrankheit etwa ab einem<br />
Wert von 0,5 Sievert einsetzt, und einer stochastischen<br />
Wirkung, die das Risiko erhöht, beispielsweise an Leukämie<br />
zu erkranken. Hier ist die aufgenommene Strahlendosis<br />
deutlich geringer. Prinzipiell verursacht radioaktive<br />
Strahlung Zellschäden, die zum Zelltod o<strong>der</strong> zu Mutationen<br />
führen können.“<br />
Wie hoch ist die jährliche Strahlenbelastung für einen<br />
Normalbürger im Münchner Raum?<br />
Dr. Martin Oberdorfer: „Wenn sich die betreffende Person<br />
keiner Röntgenuntersuchung unterzieht o<strong>der</strong> einen Langstreckenflug<br />
absolviert, beträgt die durchschnittliche Belastung<br />
circa 4 Millisievert im Jahr. Akut gefährlich für den<br />
Menschen wird es erst ab einer Belastung von 0,5 Sievert<br />
o<strong>der</strong> deutlich mehr.“<br />
Wie groß ist die Gefahr, in <strong>der</strong> sich die Bürger von Tokio<br />
<strong>der</strong>zeit befinden?<br />
Dr. Thomas Schmid: „Die in <strong>der</strong> Stadt Tokio gemessene<br />
Strahlung ist <strong>der</strong>zeit nur leicht erhöht. Welche Auswirkungen<br />
dies genau auf Mensch und Umwelt haben wird, hängt<br />
aber von <strong>der</strong> weiteren Entwicklung, von Wetterdaten und<br />
an<strong>der</strong>en Faktoren ab und kann nur vor Ort genau beurteilt<br />
werden. Die Gesundheitsgefährdung wäre sicherlich<br />
höher, wenn durch Regenwolken o<strong>der</strong> Wind verstärkt radioaktive<br />
Partikel in den Großraum Tokio gelangen. Dadurch<br />
steigt das Risiko des Verschluckens radioaktiven<br />
Materials z.B. durch die Aufnahme von Grundwasser o<strong>der</strong><br />
Nahrung stark an.“<br />
Besteht für die Menschen in Deutschland irgendeine<br />
gesundheitliche Gefährdung?<br />
Dr. Thomas Schmid: „Sicherlich nicht. Japan ist viel zu weit<br />
entfernt von Deutschland, als dass uns radioaktive Partikel<br />
in bedeutendem Ausmaß erreichen könnten. Infolge<br />
<strong>der</strong> weiträumigen Verteilung und Verdünnung <strong>der</strong> Partikel<br />
in <strong>der</strong> Atmosphäre kann die Strahlenbelastung nur schwer<br />
eine Höhe erreichen, die gesundheitlich relevant ist. Selbst<br />
nach dem Reaktorunglück von Tschernobyl, das geografisch<br />
deutlich näher liegt, war die Strahlenbelastung für die<br />
Münchner Bevölkerung im ersten Jahr nur um vergleichsweise<br />
geringe 0,5 – 1 Millisievert erhöht.“<br />
Absolventen haben bereits einen Arbeitsvertrag.
Prostatakrebs: durch Strahlentherapie heilbar<br />
Die Diagnose Prostatakrebs bedeutet heute für die Betroffenen nicht mehr automatisch eine Operation. In vielen<br />
Fällen können die Patienten durch Strahlenbehandlung geheilt werden. Ermöglicht haben dies die Fortschritte,<br />
die in den letzten zehn bis 15 Jahren auf dem Gebiet <strong>der</strong> Strahlentherapie erzielt wurden. Ein zweitägiges internationales<br />
Symposium <strong>der</strong> Klinik für Strahlentherapie und Radiologische Onkologie beschäftigt sich mit den<br />
jüngsten Entwicklungen in <strong>der</strong> Strahlentherapie bei Prostatakarzinom.<br />
Prostatakrebs ist die häufigste Krebsart bei Männern in<br />
den Industrienationen, hat aber eine relativ niedrige Sterb-<br />
lichkeitsrate. Dazu haben auch Fortschritte in <strong>der</strong> Behandlung<br />
beigetragen. Beson<strong>der</strong>s in <strong>der</strong> Strahlentherapie haben<br />
koordinierte Forschungsanstrengungen von Strahlentherapeuten,<br />
Physikern, Ingenieuren, Informatikern und<br />
medizintechnischer Industrie weitreichende Verbesserungen<br />
erzielt. „Dank dieses enormen technologischen<br />
Fortschritts wird die Strahlentherapie heute als gleichwertig<br />
zur radikalen Operation beim Prostatakarzinom angesehen<br />
und ist zudem sehr gut verträglich“, so Prof. Michael<br />
Molls, Direktor <strong>der</strong> Klinik für Strahlentherapie.<br />
„Insbeson<strong>der</strong>e auch für ältere Patienten mit Prostatakrebs<br />
stellt die Strahlentherapie die <strong>der</strong>zeit beste Alternative zu<br />
einer kurativen Operation dar. Die interdisziplinäre Planung<br />
und Beratung <strong>der</strong> Patienten hat hier einen beson<strong>der</strong>en<br />
Stellenwert für den langfristigen Therapieerfolg“, ergänzt<br />
Prof. Jürgen Gschwend, Direktor <strong>der</strong> Urologischen Klinik.<br />
Auf dem Symposium sprechen internationale Experten<br />
über die neuen Hochpräzisionstechnologien in <strong>der</strong><br />
Strahlentherapie. Zur exakten Lokalisierung <strong>der</strong> Tumoren<br />
steht <strong>der</strong> Strahlentherapie heute die bildgeführte<br />
Strahlentherapie (Image Guided Radiotherapy, IGRT)<br />
zur Verfügung: Hierbei werden täglich Aufnahmen des zu<br />
bestrahlenden Zielvolumens gemacht, die elektronisch<br />
mit den Bil<strong>der</strong>n <strong>der</strong> ursprünglichen Bestrahlungsplanung<br />
überlagert werden. Wenn die aktuelle Position <strong>der</strong> Pros-<br />
Das Lehrfilmangebot auf <strong>der</strong> Online-<br />
Plattform für Studierende <strong>der</strong> Medizin am<br />
<strong>Klinikum</strong> <strong>rechts</strong> <strong>der</strong> <strong>Isar</strong> (www.meditum.<br />
de) wächst und wächst: Die von Prof.<br />
Robert Brauer 2009 initiierte Online-Mediathek verfügt mittlerweile<br />
über mehr als 100 einzelne Clips zu chirurgischen<br />
Themen und erlaubt auch bald die Nutzung durch Smartphones<br />
o<strong>der</strong> Tablet PCs.<br />
Durch die Einführung <strong>der</strong> neuen Approbationsordnung für<br />
Ärzte wurde die Ausbildung für die steigende Zahl junger<br />
Mediziner intensiviert. Doch nicht immer ist es für alle Studierenden<br />
möglich, ausreichend Praxiserfahrung im Kontakt<br />
mit Patienten zu sammeln.<br />
Um die Lücke zwischen Theorie und Praxis zu schließen,<br />
hat Prof. Brauer zusammen mit einem engagierten Team<br />
aus jungen Medizinstudenten Anfang 2009 eine Online-<br />
Mediathek mit rund um die Uhr verfügbaren Lehrfilmen<br />
ins Leben gerufen. Das Projekt kann ausschließlich durch<br />
Studiengebühren finanziert werden: Jede Woche produ-<br />
<strong>MRI</strong> <strong>News</strong>letter ∙ April 2011<br />
tata von <strong>der</strong> geplanten abweicht, wird die Lage des Patienten<br />
entsprechend korrigiert und die Bestrahlung kann<br />
im Anschluss exakt erfolgen. Ein weiteres Hochpräzisionsverfahren<br />
ist die Intensitätsmodulierte Strahlentherapie<br />
(IMRT), die es ermöglicht, die Strahlendosis besser als<br />
mit herkömmlichen Bestrahlungsmethoden an das zu bestrahlende<br />
Gebiet anzupassen. Bei dieser Technik werden<br />
die einzelnen Bestrahlungsfel<strong>der</strong> in viele kleine Unterfel<strong>der</strong><br />
geglie<strong>der</strong>t, die mit unterschiedlicher Strahlenintensität<br />
behandelt werden. Auf diese Weise ist es möglich,<br />
auch komplex geformte Tumoren und Zielgebiete präzise<br />
mit hohen Dosen zu bestrahlen und so umliegendes gesundes<br />
Gewebe zu schonen.<br />
„Wir gehen davon aus, dass mit den beiden sehr aufwändigen<br />
Verfahren <strong>der</strong> IGRT und <strong>der</strong> IMRT <strong>der</strong> Behandlungserfolg<br />
bei Prostatakrebs weiter verbessert wird. Die Langzeitergebnisse<br />
stehen jedoch noch aus“, so PD Dr. Hans<br />
Geinitz, leiten<strong>der</strong> Oberarzt <strong>der</strong> Klinik. Außer dem <strong>Klinikum</strong><br />
<strong>rechts</strong> <strong>der</strong> <strong>Isar</strong> bieten <strong>der</strong>zeit nur wenige Strahlentherapiezentren<br />
in Deutschland die beiden Hochpräzisionstherapien<br />
für das Prostatakarzinom an.<br />
„In unserer Klinik setzen wir verschiedene IGRT- und IMRT-<br />
Technologien bei Prostatakrebs ein. Hierdurch eröffnen<br />
sich nicht nur ganz neue Möglichkeiten in <strong>der</strong> Patientenbehandlung,<br />
son<strong>der</strong>n auch in <strong>der</strong> klinisch-wissenschaftlichen<br />
Forschung“, so Frau Dr. Nona Duma, Assistenzärztin <strong>der</strong><br />
Klinik.<br />
E-Learning für Medizinstudenten bald iPad-kompatibel<br />
ziert das Team mithilfe von Hand- und Kopfkameras und<br />
unter Anleitung eines erfahrenen Chirurgen einen Film, <strong>der</strong><br />
jeweils eine häufige Standard- o<strong>der</strong> Notfallprozedur Schritt<br />
für Schritt und mit Untertiteln erklärt. Damit <strong>der</strong> Inhalt<br />
möglichst gut „hängen bleibt“, dauern die Clips maximal<br />
15 Minuten.<br />
Wie eine aktuelle Auswertung <strong>der</strong> Häufigkeit von Zugriffen<br />
auf die Mediathek zeigt, wird das Angebot sehr gut angenommen:<br />
Vor allem an Wochenenden und am Abend<br />
nutzen viele Studenten die Filme zur Wie<strong>der</strong>holung o<strong>der</strong><br />
Vorbereitung. Auch im Chirurgischen Blockpraktikum o<strong>der</strong><br />
im Praktischen Jahr kommen die Clips gezielt zum Einsatz,<br />
wenn den jungen Medizinern kurz vor einer OP die<br />
wichtigsten Schritte noch einmal kurz und knapp veranschaulicht<br />
werden sollen.<br />
Damit die Filme demnächst noch besser verfügbar sind,<br />
arbeitet die Gruppe um Prof. Brauer im Moment intensiv<br />
an <strong>der</strong> Bereitstellung <strong>der</strong> Inhalte für iPad und Co., die sobald<br />
wie möglich abgeschlossen sein soll.
Virotherapie gegen Leberkrebs und Leberfibrose<br />
Forscher <strong>der</strong> II. Medizinischen Klinik haben eine Möglichkeit entdeckt, Leberzellkarzinome und Leberfibrosen gleich-<br />
zeitig zu behandeln: Dr. Oliver Ebert und Dr. Jennifer Altomonte entwickelten die transarterielle VSV-Onkolyse,<br />
bei <strong>der</strong> ein für den Menschen unschädliches Virus verwendet wird, um Tumorzellen aufzulösen und gleichzeitig<br />
die chronisch geschädigte Leber zu behandeln. Die Bayerische Patentallianz stellte die Erfindung zusammen mit<br />
an<strong>der</strong>en Patenten vor, für die Pharmaunternehmen Lizenzen erwerben können.<br />
Leberzellkarzinome stellen weltweit die fünfthäufigste<br />
Krebsart dar und sind in den meisten Fällen die Folge<br />
einer chronischen Schädigung <strong>der</strong> Leberzellen, auch als<br />
Leberfibrose bekannt. Die Ursachen können Alkoholmissbrauch,<br />
eine Hepatitis, ein Medikamentenschaden o<strong>der</strong><br />
eine Verfettung <strong>der</strong> Leber sein.<br />
Die beiden Wissenschaftler <strong>der</strong> II. Medizinischen Klinik<br />
konnten in einer präklinischen Studie zeigen, dass eine<br />
Virotherapie mit VSV, dem so genannten Vesikulären Stomatitis<br />
Virus, eine sichere und wirksame Bekämpfung von<br />
Leberzellkarzinom und Leberfibrose ermöglicht. Der für<br />
den Menschen unschädliche Erreger wird gespritzt, vermehrt<br />
sich in den Tumorzellen und löst diese schließlich<br />
auf. Darüber hinaus führen die antifibrogenen Eigenschaften<br />
des Virus zu einer deutlichen Verbesserung <strong>der</strong><br />
Fibrose, bei <strong>der</strong> sich das Gewebe <strong>der</strong> Leber krankhaft vermehrt,<br />
anschließend vernarbt und die Leberfunktion beeinträchtigt.<br />
„Aufgrund unserer Ergebnisse können nun Medikamente<br />
entwickelt werden, die nach <strong>der</strong> klinischen Überprüfung<br />
zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen können: Sie<br />
Patienten mit Prostatakarzinom erleiden mit einer<br />
Wahrscheinlichkeit von bis zu 40 Prozent einen Rückfall<br />
nach einer radikalen Prostataentfernung. Eine<br />
mögliche Ursache dafür ist die zum Operationszeitpunkt<br />
zwar schon vorhandene, klinisch jedoch nicht<br />
nachweisbare Streuung einzelner Tumorzellen in die<br />
Lymphknoten. Eine Forschergruppe um Dr. Matthias<br />
Heck von <strong>der</strong> Urologischen Klinik arbeitet daran, eine<br />
zuverlässige Methodik zu entwickeln, um diese Mikrometastasen<br />
nachzuweisen. Damit könnten Mediziner<br />
das Rückfallrisiko vorab zuverlässiger bestimmen und<br />
vorbeugende Therapien rechtzeitig in die Wege leiten.<br />
Die Wilhelm San<strong>der</strong> Stiftung för<strong>der</strong>t das Projekt mit<br />
über 130.000 Euro.<br />
Ausgehend von <strong>der</strong> Prostata streuen Prostatakarzinomzellen<br />
zunächst in Lymphknoten im Bereich des Beckens.<br />
Der Nachweis von Lymphknotenmetastasen gilt daher als<br />
wesentlicher Anhaltspunkt für die Abschätzung <strong>der</strong> Überlebenschance<br />
bzw. <strong>der</strong> Wahrscheinlichkeit, dass die Tumorerkrankung<br />
auch nach radikaler Operation <strong>der</strong> Prostata<br />
wie<strong>der</strong> auftritt. In <strong>der</strong> klinischen Diagnostik werden<br />
die Lymphknotenmetastasen üblicherweise durch bildgebende<br />
Verfahren wie Computertomografie o<strong>der</strong> Magnet-<br />
Resonanz-Tomografie sowie durch Begutachtung von<br />
Zellmaterial festgestellt. Vereinzelte Prostatakarzinomzellen,<br />
die sogenannten Mikrometastasen, in Lymphknoten<br />
können damit jedoch nicht sicher nachgewiesen werden.<br />
<strong>MRI</strong> <strong>News</strong>letter ∙ April 2011<br />
bekämpfen die Fibrose als Ursache des Leberzellkarzinoms<br />
und gleichzeitig den Tumor“, erläutert Dr. Ebert.<br />
Neuen Medikamenten auf Basis des VS-Virus wird ein<br />
großes Marktpotenzial vorhergesagt, da es bislang keine<br />
vergleichbaren Therapieansätze gibt.<br />
Weitere Informationen zum Forum Life Sciences <strong>der</strong><br />
Bayerischen Patentallianz unter: www.bayern-innovativ.<br />
de/fls2011<br />
Dr. Oliver Ebert und Dr. Jennifer Altomonte, II. Medizinische Klinik<br />
Prostatakarzinom: Nachweis für Mikrometastasen in Lymphknoten<br />
Ziel des Forschungsteams (Dr. Heck, Dr. Nawroth, PD<br />
Dr. Retz und Prof. Gschwend von <strong>der</strong> Klinik für Urologie<br />
sowie PD Dr. Weirich vom Institut für Pathologie und Dr.<br />
Schuster vom Institut für medizinische Statistik) ist es,<br />
ein entsprechendes Nachweisverfahren zu entwickeln.<br />
Dazu setzen die Wissenschaftler auf eine spezielle Form<br />
<strong>der</strong> Polymerasekettenreaktion, die sogenannte Multiplex-<br />
PCR. Mit Hilfe <strong>der</strong> PCR lässt sich nachweisen, ob in den<br />
Lymphknotenproben Gene aktiv sind, die für Krebszellen<br />
typisch sind. Dr. Heck schil<strong>der</strong>t die beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
des Projekts: „Entscheidend ist es, eine geeignete<br />
Kombination von Tumorgenen festzulegen, die die<br />
PCR aufspüren soll. Das neue Verfahren soll außerdem<br />
möglichst kleine Mengen an verdächtigem Material nachweisen<br />
können und gleichzeitig hochspezifisch nur auf Mikrometastasen<br />
in Lymphknoten reagieren.“<br />
Die Wissenschaftler wollen das Verfahren im Rahmen<br />
einer Studie aufbauen und die Aussagekraft und Praktikabilität<br />
<strong>der</strong> Methode überprüfen. Die Studie soll auch<br />
darüber Aufschluss geben, in welchen Lymphknoten die<br />
Metastasen beson<strong>der</strong>s häufig auftreten. Zusätzlich will<br />
die Forschergruppe überprüfen, ob ein spezieller Fall <strong>der</strong><br />
Erbgutschädigung, nämlich das Verzahnen verschiedener<br />
Gene zu sogenannten Fusionsgenen für eine vermehrte<br />
Metastasierungsneigung bei Prostatakarzinompatienten<br />
verantwortlich gemacht werden kann.
Bessere Versorgung für Verbrennungsopfer möglich<br />
Forscher finden Helferzellen für Hautersatzgewebe<br />
Wissenschaftler <strong>der</strong> Klinik für Plastische Chirurgie<br />
und Handchirurgie (Forschungsleitung: Prof. Arndt<br />
Schilling) haben eine Möglichkeit entdeckt, Hautersatzgewebe<br />
schneller mit den notwendigen Blutgefäßen<br />
zu versorgen.<br />
Wenn Hautgewebe großflächig ersetzt werden muss, wie<br />
zum Beispiel bei Verbrennungen insbeson<strong>der</strong>e im Kindesalter,<br />
bei Verkehrsunfällen o<strong>der</strong> Tumorerkrankungen,<br />
kommt bioaktives Hautersatzgewebe zum Einsatz. Dabei<br />
werden körpereigene Zellen entnommen, im Labor vermehrt<br />
und dann in Verbindung mit Biomaterialien auf die<br />
Wunde übertragen. Eine <strong>der</strong> größten Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
ist es, wenn dieses Ersatzgewebe nicht schnell genug mit<br />
Blutgefäßen versorgt wird. Dies kann dazu führen, dass<br />
das Hautersatzgewebe abstirbt und die Therapie versagt.<br />
Die Forschergruppe um Dr. Ziyang Zhang und Dr. Tomás<br />
Egaña isolierte dafür in Zusammenarbeit mit einer Gruppe<br />
um Dr. Wulf Ito von <strong>der</strong> Universität Lübeck eine spezielle<br />
Zellart, die in Blutgefäßen vorkommt, die so genannten<br />
Vascular Resident Endothelial Progenitor Cell (VR-EPC)<br />
o<strong>der</strong> Blutgefäßvorläuferzellen. Im Unterschied zu Stammzellen,<br />
aus denen sich nahezu jede Gewebeart entwickeln<br />
kann, bilden diese VR-EPCs bevorzugt Blutgefäße. In einer<br />
präklinischen Studie konnten die Wissenschaftler zeigen,<br />
dass mit diesen Zellen beimpftes Hautersatzgewebe<br />
Veranstaltungsreihe “Body and Soul”<br />
Anlässlich <strong>der</strong> Neueröffnung <strong>der</strong> Psychosomatischen Station<br />
und Tagesklinik im Herzen des <strong>Klinikum</strong>s startet die<br />
Klinik für Psychosomatische Medizin ab April die Veranstaltungsreihe<br />
“Body and Soul – Psychosomatisches Donnerstagskolloquium”.<br />
Die CME-zertifizierten Vorträge sind<br />
öffentlich und richten sich an ein interessiertes somati-<br />
sches wie psychotherapeutisches Publikum. Ziel ist es,<br />
eine Mischung aus klinisch relevanten Fortbildungsthemen<br />
und aktuellen Forschungsergebnissen durch renommierte<br />
Experten vorzustellen und gemeinsam zu diskutieren. Die<br />
Vorträge finden in <strong>der</strong> Bibliothek <strong>der</strong> Psychosomatik in <strong>der</strong><br />
Langerstr. 3 (1. OG) statt und beginnen jeweils um 16 Uhr.<br />
Die Termine im Sommersemester:<br />
7.4., Claas Lahmann: Somatopsychische und somatoforme<br />
Das <strong>Klinikum</strong> trauert um Prof. Peter Emmrich<br />
Prof. Peter Emmrich, Ordinarius für Kin<strong>der</strong>heilkunde von<br />
1983 bis 2001, ist am 16. März im Alter von 72 Jahren<br />
verstorben.<br />
Prof. Emmrich war einer <strong>der</strong> Pioniere <strong>der</strong> Neonatologie<br />
und pädiatrischen Intensivmedizin. Seiner Beharrlichkeit<br />
und Konsequenz ist die Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>klinik<br />
München Schwabing und die Etablierung dieser Klinik am<br />
Standort <strong>rechts</strong> <strong>der</strong> <strong>Isar</strong> zu verdanken. Er erneuerte die<br />
<strong>MRI</strong> <strong>News</strong>letter ∙ April 2011<br />
wesentlich besser mit Blutgefäßen versorgt wurde als<br />
ohne VR-EPC-Zellen.<br />
Dieser experimentelle Ansatz soll nun weiterentwickelt<br />
werden, um Eingang in die Versorgung schwerstverletzter<br />
Patienten finden zu können. Als nächster Schritt auf dem<br />
Weg zu einer Therapie werden die Ärzte versuchen, entsprechende<br />
menschliche Zellen zu gewinnen, um dadurch<br />
die Heilung von Hautdefekten zu verbessern.<br />
Der Artikel „The Role of Single Cell Derived Vascular Resident<br />
Endothelial Progenitor Cells in the Enhancement of<br />
Vascularization in Scaffold-based Skin Regeneration“ erschien<br />
in <strong>der</strong> Fachzeitschrift Biomaterials. (doi:10.1016/j.<br />
biomaterials.2011.02.036)<br />
Mit VR-EPCs beimpftes Gewebe (unten) im Vergleich zu nicht beimpftem<br />
Gewebe (oben)<br />
Störungen – Gemeinsamkeiten und Unterschiede<br />
14.4., Andreas Will: Psychoanalytiker – an<strong>der</strong>s als ihr Ruf?<br />
Ein empirisches Portrait anhand einer Befragung Münchner<br />
Psychoanalytiker<br />
28.4., Yonca Izat und Jana Oswald: Störungen im Grundschulalter<br />
– ADHS: Mythos o<strong>der</strong> diagnostische Entität?<br />
5.5., Anja Mehnert: Psychische Belastungen und Möglichkeiten<br />
<strong>der</strong> Unterstützung bei Krebspatienten<br />
12.5., Meinolf Noeker: Funktionelle und somatoforme<br />
Störungen bei Kin<strong>der</strong>n: Störungsmodell, Psychoedukation<br />
und Intervention<br />
9.6., Andreas Dinkel: Pathologisches Horten –<br />
Zwangsstörung o<strong>der</strong> eigenständiges Syndrom?<br />
16.6., Susanne Hörz: Strukturdiagnostik nach Kernberg und<br />
nach OPD – ein Werkstattbericht.<br />
pädiatrischen und neonatologischen Intensivstationen am<br />
Standort Schwabing, etablierte die neonatologische Intensivstation<br />
am <strong>Klinikum</strong> <strong>rechts</strong> <strong>der</strong> <strong>Isar</strong> und ermöglichte<br />
damit unzähligen Früh- und Neugeborenen links und <strong>rechts</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>Isar</strong> den Weg ins Leben. Prof. Emmrich trug mit<br />
seinem Lebenswerk maßgeblich zur hohen internationalen<br />
Reputation <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>klinik bei.
Gemeinsam gegen Ärztemangel auf dem Land<br />
Bayerische Weiterbildungsverbünde starten durch<br />
Überall in Deutschland fehlen vor allem im ländlichen<br />
Raum die Hausärzte. Vielerorts versucht man, dieser<br />
Entwicklung mit <strong>der</strong> Einrichtung von Weiterbildungsverbünden<br />
entgegenzuwirken. Auch in Bayern startete<br />
das Institut für Allgemeinmedizin gemeinsam<br />
mit Kooperationspartnern im vergangenen Jahr eine<br />
entsprechende Initiative. Heute gehören die sieben<br />
bayerischen Verbünde bereits zu den erfolgreichsten<br />
bundesweit: 22 Ärztinnen und Ärzte bilden sich hier<br />
zur Zeit zu Fachärzten für Allgemeinmedizin weiter.<br />
Sie trafen sich nun erstmals zu einem gemeinsamen<br />
Seminartag.<br />
Seit einem Jahr entwickelt das Institut für Allgemeinmedizin<br />
zusammen mit Krankenhäusern und Hausärzten in<br />
ländlichen Regionen Weiterbildungsverbünde, um dem<br />
Ärztemangel insbeson<strong>der</strong>e auf dem Land entgegenzuwirken.<br />
Mittlerweile bestehen Verbünde in Dillingen,<br />
Ebersberg, Freising, Hof, Landshut, Pegnitz und Rottal.<br />
Der Vorteil <strong>der</strong> Kooperation liegt auf <strong>der</strong> Hand: Krankenhäuser<br />
und Hausärzte mit Weiterbildungsermächtigung<br />
stellen, unterstützt vom Institut für Allgemeinmedizin, gemeinsam<br />
einen koordinierten Ausbildungsablauf und die<br />
Rotation <strong>der</strong> Weiterbildungsassistenten sicher. Eine erheb-<br />
liche Verbesserung für die angehenden Hausärzte, denn<br />
bisher stellte die Weiterbildung zum Facharzt für Allgemein-<br />
medizin ein berufliches Abenteuer dar. Mussten sie doch<br />
die Ausbildungsstellen mehrfach wechseln (Innere Medizin,<br />
Chirurgie, Wahlfach, Hausarztpraxis), was mit<br />
Umzügen und auch Arbeitslosigkeit einhergehen konnte.<br />
Das Institut für Allgemeinmedizin unterstützt nicht nur organisatorisch,<br />
son<strong>der</strong>n leistet auch einen ganz konkreten<br />
Beitrag bei <strong>der</strong> Ausbildung von Hausärzten. So fand am<br />
Institut vor kurzem das erste ganztägige Seminar für die<br />
Weiterbildungsassistenten statt. In den Seminaren werden<br />
die Ärztinnen und Ärzte auf ihre hausärztliche Tätigkeit<br />
So weit die Laufschuhe tragen...<br />
Trainingsaktion “Lauf 10!” geht in die vierte Runde<br />
Es ist wie<strong>der</strong> so weit! Bereits zum 4. Mal ist ganz Bayern<br />
aufgerufen, die Laufschuhe aus dem Keller zu holen und<br />
bei „Lauf 10!“, einer Aktion <strong>der</strong> Abendschau des Bayerischen<br />
Fernsehens zusammen mit <strong>der</strong> Sportmedizin des<br />
<strong>Klinikum</strong>s <strong>rechts</strong> <strong>der</strong> <strong>Isar</strong>, mitzumachen.<br />
Ab dem 2. Mai wird zehn Wochen lang trainiert und<br />
schließlich am 15. Juli <strong>der</strong> 10-km-Lauf mit tausenden an<strong>der</strong>en<br />
Teilnehmern in Wolnzach bestritten. Dabei zählt<br />
allein das Absolvieren <strong>der</strong> zehn Kilometer - egal, ob walkend<br />
o<strong>der</strong> laufend! Auf <strong>der</strong> Homepage <strong>der</strong> Sportmedizin<br />
(www.sport.med.tum.de) stehen bereits Trainingspläne<br />
für drei unterschiedliche Leistungsniveaus zum Download<br />
bereit. Wer möchte, kann sich hier anmelden und zusätzlich<br />
vom regelmäßig erscheinenden <strong>News</strong>letter mit vielen<br />
Tipps und Tricks rund ums Laufen profitieren. Für alle, die<br />
<strong>MRI</strong> <strong>News</strong>letter ∙ April 2011<br />
vorbereitet: Die Dozenten vertiefen einerseits medizinische<br />
Inhalte, behandeln aber auch psychosoziale Aspekte und<br />
das Management einer Hausarztpraxis. Unter an<strong>der</strong>em<br />
können die Teilnehmer hierdurch berufsbegleitend die Zusatzqualifikation<br />
„Psychosomatische Grundversorgung“<br />
erwerben. Für die Seminare werden die Weiterbildungsassistenten<br />
von den Krankenhäusern und Praxen zwölf Tage<br />
im Jahr freigestellt.<br />
Das erste Seminar kam sowohl bei den Teilnehmern als<br />
auch bei den Dozenten gut an: Der neue Präsident <strong>der</strong><br />
Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns, Dr. Wolfgang<br />
Krombholz, ermutigte die Teilnehmer in seinem Seminarblock<br />
zur Nie<strong>der</strong>lassung in einer kassenärztlichen Praxis.<br />
Und die angehenden Allgemeinmediziner fühlten sich in<br />
ihrem Wunsch, Hausarzt zu werden, bestätigt: „Die größte<br />
Motivation ist, dass man durch die Strukturierung <strong>der</strong><br />
Weiterbildung nicht mehr alleine und isoliert vor sich hin<br />
arbeiten muss.“<br />
Institutsdirektor Prof. Antonius Schnei<strong>der</strong> freut sich über<br />
den Erfolg des Projektes: „Das Konzept scheint aufzugehen.<br />
Wir bekommen <strong>der</strong>zeit sehr viele Anfragen aus den<br />
unterschiedlichsten Regionen in Bayern. Lei<strong>der</strong> können<br />
wir im Moment nicht allen entsprechen, da uns hierfür die<br />
Ressourcen fehlen. Dennoch sind wir froh, dass wir einen<br />
ersten Schritt in die richtige Richtung machen konnten, um<br />
dem Hausärztemangel entgegenzuwirken.“<br />
Nähere Informationen zu den Weiterbildungsverbünden:<br />
www.hausarzt-in-bayern.de.<br />
nicht allein trainieren möchten, gibt es die Möglichkeit, sich<br />
einem Lauf 10!-Laufverein anzuschließen und sich so gemeinsam<br />
auf das große Event vorzubereiten. Eine Liste<br />
<strong>der</strong> Vereine sowie alle Infos rund um die Erfolgsgeschichte<br />
des „Lauf 10!“ sind auf <strong>der</strong> Homepage <strong>der</strong> Abendschau<br />
(www.abendschau.de) zu finden.<br />
Auch dieses Jahr sucht das Bayerische Fernsehen übrigens<br />
wie<strong>der</strong> vier Protagonisten, die über die zehn Trainingswochen<br />
hinweg kontinuierlich begleitet werden und<br />
<strong>der</strong>en Trainingsprozess man dann regelmäßig in Ausschnitten<br />
in <strong>der</strong> Abendschau (Mo.-Fr. im BR) mitverfolgen<br />
kann.<br />
Bei weiteren Fragen stehen die Mitarbeiter <strong>der</strong> Sportmedizin<br />
gerne per Telefon unter (089) 289-24441 o<strong>der</strong> per Mail<br />
(lauf10@sport.med.tum.de) zur Verfügung.
Sie sind herzlich willkommen!<br />
Veranstaltungen des <strong>Klinikum</strong>s <strong>rechts</strong> <strong>der</strong> <strong>Isar</strong><br />
• Infoabend: Feuchte altersabhängige Makuladegeneration (AMD)<br />
•<br />
und die “Spritze ins Auge”<br />
06.04., 18:00 Uhr, <strong>Klinikum</strong> <strong>rechts</strong> <strong>der</strong> <strong>Isar</strong>, Hörsaal C<br />
HNO Operationskurs (Fachpublikum)<br />
07.04., 8:30 Uhr bis 09.04., 14:00 Uhr , Lern- und Trainingszentrum (LUTZ), Nigerstr.3<br />
• Dialyse Workshop (Fachpublikum)<br />
08.04., 10:15 Uhr bis 09.04., 14:00 Uhr, <strong>Klinikum</strong> <strong>rechts</strong> <strong>der</strong> <strong>Isar</strong>, Hörsaal C<br />
• Workshop: Aktuelles zur Diagnostik und Therapie <strong>der</strong> Demenz (Fachpublikum)<br />
09.04., 09:30 Uhr, <strong>Klinikum</strong> <strong>rechts</strong> <strong>der</strong> <strong>Isar</strong>, Hörsaal C<br />
• 6. Patientenforum: Prostatakrebs<br />
09.04., 10:00 Uhr, <strong>Klinikum</strong> <strong>rechts</strong> <strong>der</strong> <strong>Isar</strong>, Hörsaal A<br />
• Lebensstil und Gesundheit: Ernährung (Theorie)<br />
12.04., 18:00 Uhr, <strong>Klinikum</strong> <strong>rechts</strong> <strong>der</strong> <strong>Isar</strong>, Hörsaal Pavillon<br />
• Habilitandenkolloquium (Fachpublikum)<br />
12.04., 16:30 Uhr, <strong>Klinikum</strong> <strong>rechts</strong> <strong>der</strong> <strong>Isar</strong>, Hörsaal C<br />
• Konzert für Patienten, Besucher und Mitarbeiter<br />
28.04., 18:00 Uhr, <strong>Klinikum</strong> <strong>rechts</strong> <strong>der</strong> <strong>Isar</strong>, katholische Kirche<br />
• Lebensstil und Gesundheit: Naturstoffe (Nahrungsergänzungsmittel)<br />
03.05., 18:00 Uhr, <strong>Klinikum</strong> <strong>rechts</strong> <strong>der</strong> <strong>Isar</strong>, Hörsaal Pavillon<br />
• Infoabend: Diabetische Augenerkrankungen und Ernährungstipps<br />
04.05., 18:00 Uhr, <strong>Klinikum</strong> <strong>rechts</strong> <strong>der</strong> <strong>Isar</strong>, Hörsaal C<br />
• “Humanität in <strong>der</strong> Medizin - unsere Zukunft”<br />
Weitere Veranstaltungen finden Sie im Internet:<br />
04.05., 18:00 Uhr, <strong>Klinikum</strong> <strong>rechts</strong> <strong>der</strong> <strong>Isar</strong>, Hörsaal B<br />
www.med.tu-muenchen.de/de/veranstaltungen<br />
Kurz und knapp<br />
Hochspannung am <strong>Klinikum</strong><br />
Nicht nur Spannung, son<strong>der</strong>n auch<br />
beste Unterhaltung boten die beiden<br />
Krimilesungen, die im März im Rahmen<br />
des Münchner Krimifestivals<br />
am <strong>Klinikum</strong> stattfanden. Sebastian<br />
Fitzek und Michael Robotham lasen<br />
und erzählten in bis auf den letzten<br />
Platz gefüllten Hörsälen. Und auch<br />
für die Lesung am 12. April mit dem<br />
Tatort-Autor Claus Cornelius Fischer<br />
gibt es nur noch wenige Restkarten.<br />
Farbenfrohe Kunst<br />
Auf <strong>der</strong> unfallchirurgischen Station<br />
1/17 eröffnete Prof. Ulrich Stöckle<br />
Ende März die letzte Kunstausstellung<br />
während seiner Amtszeit<br />
als Leiter <strong>der</strong> Unfallchirurgie. Die<br />
deutsch-französische Künsterin Danielle<br />
Vochims stellt hier bis 20. Mai<br />
ihre in unterschiedlichen Techniken<br />
erstellten, farbenfrohen Bil<strong>der</strong> aus.<br />
<strong>MRI</strong> <strong>News</strong>letter ∙ April 2011<br />
Preis für junge Forscher<br />
Dr. Hendrik Jünger von <strong>der</strong> Klinik für<br />
Kin<strong>der</strong>- und Jugendheilkunde ist mit<br />
dem Desitin-Jungforscherpreis 2011<br />
ausgezeichnet worden. Die Deutsche<br />
Gesellschaft für Neuropädiatrie vergibt<br />
den mit 5000 € dotierten Preis<br />
jährlich an Wissenschaftler unter 35<br />
Jahren, <strong>der</strong>en Forschungen einen<br />
unmittelbaren Bezug zu klinischen<br />
Problemen aufweisen.<br />
In ihrer Arbeit zum Thema „Frühe Determination<br />
des somatosensorischen<br />
Cortex‘ im menschlichen Gehirn“<br />
konnten Jünger und seine Coautoren<br />
zeigen, dass bestimmte Hirnstrukturen,<br />
die in die Verarbeitung von<br />
somatosensorischen Reizen (d.h.<br />
Reizen wie Berührung o<strong>der</strong> Temperatur,<br />
die von Rezeptoren auf <strong>der</strong><br />
Haut o<strong>der</strong> im Inneren des Köpers<br />
aufgenommen werden) integriert<br />
sind, schon vor <strong>der</strong> Geburt determiniert<br />
sind. Das Ergebnis <strong>der</strong> Forschungen<br />
belegt, dass ein vor o<strong>der</strong><br />
nach <strong>der</strong> Geburt erworbener erblich<br />
bedingter Hirnschaden im Bereich<br />
dieser Strukturen in einem anhaltenden<br />
somatosensorisches Defizit<br />
resultiert und trotz des frühkindlichen<br />
Erwerbs nicht von an<strong>der</strong>en Teilen des<br />
Gehirns kompensiert werden kann.<br />
Aktuelle Forschungsergebnisse<br />
Die Fakultät für Medizin möchte<br />
künftig ein breiteres Fachpublikum<br />
zu den Vorträgen <strong>der</strong> Habilitationskolloquien<br />
einladen. Beim nächsten<br />
Termin am 12. April werden ab 16:30<br />
Uhr folgende Mediziner vortragen:<br />
• Dr. M. Möhrenschlager, Klinik für Dermatologie<br />
und Allergologie: “Determinanten<br />
<strong>der</strong> Phänotyp-Expression bei<br />
atopischem Ekzem im Kindesalter”<br />
• Dr. H.W. Poeck, III. Med. Klinik: “Die<br />
Rolle <strong>der</strong> zytoplasmatischen RNA-<br />
Helikase RIG-I bei <strong>der</strong> Aktivierung<br />
des Inflammasomes und in <strong>der</strong> Tumortherapie”<br />
• Dr.-Ing. K. Kotliar, Abteilung für<br />
Nephrologie: “Dynamische retinale<br />
Gefäßanalyse für die Diagnostik und<br />
Früherkennung von System- und<br />
Augenerkrankungen vaskulärer Genese.”<br />
Für die Veranstaltung sind drei Fortbildungspunkte<br />
beantragt.<br />
Impressum<br />
Der <strong>News</strong>letter erscheint monatlich<br />
Redaktion und Gestaltung:<br />
<strong>Klinikum</strong> <strong>rechts</strong> <strong>der</strong> <strong>Isar</strong> <strong>der</strong> TU München<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Tanja Schmidhofer, Eva Schuster<br />
Tel.: 089/ 4140 2046 o<strong>der</strong> 2042<br />
E-mail: tanja.schmidhofer@mri.tum.de<br />
eva.schuster@mri.tum.de