Rundbrief Nr. 111 - Lebenshilfe Worms
Rundbrief Nr. 111 - Lebenshilfe Worms
Rundbrief Nr. 111 - Lebenshilfe Worms
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<strong>Lebenshilfe</strong> für Menschen mit geistiger Behinderung<br />
Orts- und Kreisvereinigung <strong>Worms</strong>-Alzey e.V.<br />
Kurfürstenstraße 1-3 • 67549 <strong>Worms</strong>-Neuhausen •<br />
Telefon 0 62 41/5 08-0<br />
www.lebenshilfe-worms-alzey.de - info@lebenshilfe-worms.de<br />
__________________________________________________________________________________<br />
Liebe Mitglieder,<br />
liebe Freunde und Förderer der <strong>Lebenshilfe</strong>,<br />
<strong>Rundbrief</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>111</strong><br />
Neues aus dem Verein und aus den Einrichtungen<br />
(Redaktionsschluss Anfang Dezember 2012)<br />
da wir alle schon von der Vorweihnachtszeit erfasst sind und uns allmählich auf das Weihnachtsfest<br />
und das Jahresende einstimmen, möchten wir das Jahr 2012 mit einem <strong>Rundbrief</strong> ausklingen lassen<br />
und auf die letzten Wochen zurückblicken.<br />
Sie finden in diesem <strong>Rundbrief</strong> wieder viele Berichte über Aktivitäten, Veranstaltungen und Ereignisse<br />
-manchmal sind wir selbst überrascht von der Menge, die in wenigen Wochen zusammen kommt.<br />
Daran erkennen Sie, wie lebendig und vielseitig die <strong>Lebenshilfe</strong> ist und dass über Arbeit und<br />
Beschäftigung hinaus, die <strong>Lebenshilfe</strong> ein Ort des sozialen Miteinanders ist, in der viele Menschen mit<br />
und ohne Behinderung ihren Platz haben, ihre Identifikation finden und sich für gemeinsame Ziele<br />
einsetzen.<br />
Allen, die daran mitwirken, die <strong>Lebenshilfe</strong> zu gestalten, sie weiterzuentwickeln und ihre soziale<br />
Verantwortung unter schwierigen Rahmenbedingungen zu bewahren, möchte ich an dieser Stelle im<br />
Namen des ganzen Vorstands recht herzlich für das Engagement und den Einsatz danken.<br />
Hierzu gehören in erster Linie unsere hauptamtlichen Kräfte in den Einrichtungen, unseren<br />
Werkstätten, der Tagesförderstätte, dem Tom-Mutters-Kindergarten, den Wohnheimen, den<br />
ambulanten Diensten, den Fahrdiensten sowie der Verwaltung.<br />
1
Danken möchte ich auch allen Vereinsmitgliedern für das Vertrauen in den Vorstand und für die viele<br />
Unterstützung bei Veranstaltungen in und außerhalb unserer Einrichtungen sowie unserem<br />
Betreuungsverein und seinen Mitarbeiterinnen für die intensive und fürsorgliche Zusammenarbeit mit<br />
Betreuten und ehrenamtlichen Betreuern.<br />
Nicht zuletzt danke ich auch allen Vorstandsmitgliedern für die sehr gute, zielgerichtete und<br />
konstruktive Zusammenarbeit in diesem Jahr sowie dem Beirat unter dem Vorsitz von<br />
Oberbürgermeister a.D. Gernot Fischer und seinem Stellvertreter Herrn Werner Betz für die intensive<br />
Mitwirkung und breite Unterstützung.<br />
Ausdrücklich möchten wir uns bei allen Förderern und Spendern bedanken, die uns in diesem Jahr<br />
wieder bedacht haben – ohne diese finanzielle Unterstützung wäre Vieles an Veranstaltungen, an<br />
Verbesserungen oder Maßnahmen nicht möglich gewesen.<br />
Wir haben uns in diesem Jahr nach der Verabschiedung des neuen Grundsatzprogramms intensiv mit<br />
den Themen Inklusion und Integration auseinandergesetzt, haben mit Verantwortlichen aus Politik,<br />
Kultur und Wirtschaft über Möglichkeiten einer weiteren Teilhabe von geistig behinderten Menschen in<br />
allen gesellschaftlichen Bereichen hier in <strong>Worms</strong> diskutiert und dabei auch wichtige Maßnahmen in<br />
Angriff genommen.<br />
Etwa in dem wir zu Beginn des Jahres 2012 das ehemalige Cafe<br />
Lott gekauft haben, um hier einen Integrationsbetrieb zu<br />
gründen und zu führen. Dieser Integrationsbetrieb wird bis zu 8<br />
behinderten Menschen einen Regel-Arbeitsplatz, somit ein<br />
sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis bieten. Hier<br />
arbeiten dann behinderte Menschen mit nicht behinderten<br />
Menschen in einem Team zusammen, in dem jeder nach seinen<br />
individuellen Stärken eingesetzt werden kann. Dadurch wird<br />
Teilhabe behinderter Menschen an normalen Arbeitsprozessen<br />
in besonderer Weise realisiert und wir freuen uns, dass alle für<br />
die Genehmigung und den Betrieb zuständigen Ämter in <strong>Worms</strong><br />
und im Land Rheinland-Pfalz gerade dieses Projekt positiv<br />
aufgenommen haben und unterstützen. Für uns war es ein ganz<br />
wichtiger Schritt in eine inklusivere Arbeitswelt – wir sind ganz<br />
bewusst in die Mitte der Stadt <strong>Worms</strong> gegangen, um möglichst<br />
vielen Mitbürgern und Besuchern zu zeigen, wie behinderte und<br />
nicht behinderte Menschen zusammenarbeiten können.<br />
Leider konnten wir das neue Cafe Lott in diesem Jahr noch nicht<br />
eröffnen – die bauliche Substanz hatte so manche<br />
Überraschung für uns, die in der Folge zu deutlich höheren<br />
Aufwänden und zeitlichen Verschiebungen der<br />
Umbaumaßnahmen führten. Wir sind jetzt aber sicher, dass wir<br />
mit unserem Integrationsbetrieb im Frühjahr 2013 starten<br />
können. Es würde uns sehr freuen, wenn wir Sie alle<br />
gelegentlich dort begrüßen und natürlich bedienen können.<br />
Der Ausbau ambulanter Dienste steht auch weiterhin ganz oben auf unserer Liste. Nachdem wir im<br />
Liebenauer Feld ein Grundstück für die Schaffung von Wohnraum für schwerst- und mehrfach<br />
behinderte Menschen gekauft haben, arbeiten wir jetzt mit der Stadt <strong>Worms</strong> daran, ein Modellprojekt<br />
zu konzipieren, bei dem sich vielfältige Versorgungs-, Betreuungs- und Pflegebedarfe ergeben, die wir<br />
aber allesamt ambulant leisten wollen, um so auch diesen Menschen mehr Individualität und Teilhabe<br />
zu ermöglichen, als es in stationären Einrichtungen möglich ist. Hierzu gibt es im Bundesgebiet wenig<br />
Vorläufer und Musterbeispiele, deshalb wird es ein innovatives und spannendes Projekt für alle<br />
Beteiligten. Wir gehen derzeit davon aus, dass wir die baulichen Maßnahmen Anfang 2013 beginnen<br />
können.<br />
2
Darüber hinaus arbeiten wir natürlich ständig an<br />
Verbesserungen in unseren bestehenden Einrichtungen,<br />
etwa unserer Tagesförderstätte, die aus allen Nähten<br />
platzt oder an unseren Werkstätten für geistig behinderte<br />
und psychisch kranke Menschen. In der Kurfürstenstraße<br />
konnten wir<br />
vor kurzem<br />
den neuen<br />
Speisesaal<br />
und das<br />
umgestaltete<br />
Foyer der<br />
Werkstatt<br />
einweihen und dabei erleben, wie gut die neuen<br />
Räumlichkeiten von den Beschäftigten angenommen<br />
werden.<br />
Nicht zu vergessen der Tom-Mutters-Kindergarten, dessen Erweiterungsbau Mitte des Jahres<br />
fertiggestellt werden konnte und der jetzt bereits eine neue integrative Gruppe aufgenommen hat,<br />
sowie Plätze für unter 3jährige behinderte und nicht behinderte Kinder bietet.<br />
Auf dem diesjährigen Weihnachtsmarkt bieten wir wieder die<br />
Produkte aus unseren Werkstätten, etwa der Schreinerei<br />
oder der Schmuckherstellung, insbesondere aus unserer<br />
Werkstatt für Genuss an – hier können Sie Plätzchen,<br />
Nudeln, Pesto, Essig und Öl sowie Gewürze erwerben und<br />
sich von der Qualität verwöhnen lassen. Zudem können Sie<br />
sich individuelle Geschenkkörbe zusammenstellen lassen.<br />
Hinweisen möchten wir Sie auch noch auf unseren neuen,<br />
großformatigen Kalender 2013 aus unserer Künstlerwerkstatt<br />
„Atelier Blau“. Die Kalenderblätter zeigen Kunstwerke von<br />
behinderten Künstlern unseres Ateliers, die in<br />
Wartebereichen, aber auch in Arbeits- und Besprechungsräumen der BG Unfallklinik in Ludwigshafen<br />
ausgestellt wurden und dort auf eine ausgesprochen positive Resonanz gestoßen sind. Sie können<br />
diesen Kalender im Werkstattladen oder direkt auf dem Weihnachtsmarkt begutachten und natürlich<br />
käuflich erwerben.<br />
Besuchen Sie uns – wir freuen uns auf Sie!.<br />
.<br />
Wir wünschen Ihnen allen eine gute und besinnliche Weihnachtszeit und alles Gute für das Jahr 2013.<br />
Mit herzlichen Grüßen<br />
Ulrich Granseyer<br />
(1. Vorsitzender)<br />
3
Studierende an der Uni Mannheim überzeugen mit ihren Business-Projekten und erreicht World<br />
Cup Halbfinale<br />
Zu einer positiven Entwicklung der Metropolregion beizutragen und lokale Lösungen für die großen<br />
globalen Herausforderungen unserer Zeit zu entwickeln, das sind Mission und Vision von „Students in<br />
Free Enterprises“ (SIFE). Die weltweit agierende Initiative ist in Deutschland seit 2003 an über 40<br />
Universitäten aktiv.<br />
Nach 2009 und 2010 hat SIFE Mannheim jetzt erneut mit drei seiner eingereichten Projekte den<br />
Landeswettbewerb gewonnen und hat Deutschland beim World Cup in Washington vertreten.<br />
Das U. S Department of State und die amerikanische Außenministerin Hillary Clinton haben dazu rund<br />
3000 Teilnehmer aus aller Welt vom 30. September bis 2. Oktober zum internationalen Wettbewerb der<br />
Organisation nach Washington D. C. eingeladen.<br />
Durch SIFE engagieren sich Studierende weltweit unentgeltlich, um soziale oder ökologische<br />
Herausforderungen anzugehen. Ziel ist es, durch Business-Methoden die Welt positiv zu verändern<br />
und das Leben anderer zu verbessern. In ihren Projekten identifizieren die SIFE-Teams<br />
Herausforderungen, analysieren Rahmenbedingungen und entwickeln<br />
Lösungsansätze, die sie dann zusammen mit Projekt- und Unternehmenspartnern umsetzen. So<br />
können sie ihr universitäres Wissen anwenden und schaffen Perspektiven für diejenigen, die von den<br />
Projekten profitieren. Ein Beispiel für ein solches Projekt, mit dem SIFE Mannheim beim<br />
Landeswettbewerb überzeugen konnte, ist Pfrimmilli. Diese hochwertigen Feinkostnudeln werden in<br />
Handarbeit von den Menschen mit Behinderung der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Worms</strong> hergestellt. Der Erlös aus dem<br />
Verkauf der Teigwaren geht an die <strong>Lebenshilfe</strong>, deren Angestellte durch die Produktion der Nudeln<br />
eine sinnvolle und nachhaltige Beschäftigung erhalten. 50 Cent jeder verkauften Packung werden<br />
außerdem zur Renaturierung des Flusses<br />
Pfrimm verwendet.<br />
Durch die frühere Begradigung der Pfrimm,<br />
der als Nebenfluss des Rheins durch <strong>Worms</strong><br />
fließt, besteht erhöhtes Hochwasserrisiko. Die<br />
Menschen mit Behinderung der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
Gärtnerei sollen die Renaturierung der Pfrimm<br />
durchführen und so den Fluss in seinen<br />
natürlichen Lauf zurückbringen. Pfrimmilli<br />
können im Feinkostladen der <strong>Lebenshilfe</strong> in<br />
<strong>Worms</strong> erworben werden.<br />
(Auszug aus der Stadtteilzeitung/Lokal-Anzeiger<br />
Schwetzingerstadt, Oststadt, Neuostheim, Neuhermsheim<br />
vom 1. August 2012)<br />
4
Einweihung Erweiterungsbau TMK<br />
Am Sonntag, den 23.09.2012 konnten wir den Erweiterungsbau des Tom-Mutters-Kindergartens<br />
eröffnen. Gemeinsam mit vielen Kindern und deren Eltern feierten, neben Herrn Oberbürgermeister<br />
Michael Kissel und der Abteilungsleitung für Soziales der Stadt <strong>Worms</strong> Frau Christine Ripier-Kramer,<br />
auch weitere Vertreter der Politik und der <strong>Lebenshilfe</strong> diesen Tag.<br />
Durch den Erweiterungsbau können nun bis zu 25 Kindergartenkinder mit und 50 Kinder ohne<br />
Behinderung den Tom-Mutters-Kindergarten besuchen. Außerdem steht für bis zu zehn Kinder unter<br />
drei Jahren ein Krippenangebot zur Verfügung.<br />
Der schöne und vor allen Dingen kindgerechte Anbau, entworfen durch den Architekten Herrn von<br />
Below, wurde durch die Förderung der Stadt <strong>Worms</strong>, Aktion Mensch und Eigenmitteln der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
ermöglicht.<br />
Das Team des Tom-Mutters-Kindergartens,<br />
bestehend aus 12 Erziehern und<br />
Erzieherinnen, einem Musiktherapeuten,<br />
einer Physiotherapeutin und Praktikanten<br />
wird nun zusammen mit der Leiterin Sabine<br />
Klaus die Kinder entsprechend ihrer<br />
besonderen Bedürfnisse fördern und<br />
versorgen.<br />
Die Kinder hatten bereits beim Spatenstich<br />
gemeinsam mit Erwachsenen Hand<br />
angelegt- nun konnten sie bei der<br />
Einweihung mit Schaumstoffelementen<br />
zeigen, wie so ein Haus gebaut werden<br />
kann (und wie wichtig Pläne dafür sind).<br />
Im Anschluss an den offiziellen Teil konnten Kinder, Eltern und andere Besucher im Rahmen des<br />
Sommerfestes die neuen Räumlichkeiten bewundern und sich mit einem Stück Kuchen oder einer<br />
Grillwurst stärken. Insgesamt ist zu sagen: Es war ein wunderschöner Tag und das Team des Tom-<br />
Mutters-Kindergartens freut sich auf die Zeit mit noch mehr Kindern in der Altmühlstraße.<br />
5
Veranstaltung „Eine Schule für Alle“ vom 27.09.2012<br />
In <strong>Worms</strong> lernen behinderte und nicht behinderte Kinder nur in zwei Schulen<br />
gemeinsam<br />
<strong>Worms</strong>er Zeitung vom 02.10.2012 – von Hans-Jürgen Jaap<br />
INKLUSION In <strong>Worms</strong> lernen behinderte und nicht behinderte Kinder nur in zwei Einrichtungen<br />
gemeinsam<br />
Ein Abend, an dem sich alle<br />
Anwesenden völlig einig sind, ist ein<br />
verlorener Abend. Ganz bestimmt kein<br />
„verlorener Abend“ war die von der<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> ziemlich exakt zwei Jahre<br />
nach der Premiere im September 2010<br />
an gleicher Stelle erneut in den Fokus<br />
gerückte Diskussion über das Thema<br />
„Eine Schule für Alle“. Gut fünfzig<br />
Zuhörer kamen dazu in den Speisesaal<br />
der Werkstatt für behinderte Menschen,<br />
um unter der einfühlsamen Moderation<br />
der Sozialpädagogin Karin Wyschka<br />
aus Mannheim gemeinsam mit acht<br />
Experten die aktuelle Situation der<br />
„Schule für Alle“ in <strong>Worms</strong> zu beleuchten.<br />
Inwieweit ist die von einer UN-Konvention vorgegebene gemeinsame Ausbildung von Kindern mit und<br />
ohne Behinderung in <strong>Worms</strong> verwirklicht? Manchmal kontrovers, meist jedoch sehr konstruktiv<br />
diskutierten die Podiumsteilnehmer Karin Flassak (Elternvertreterin), Ulrike Dagne (IGS <strong>Worms</strong>),<br />
Manfred Barthen (ADD Neustadt), Christine Ripler-Kramer (Stadt <strong>Worms</strong>), Jörg Stephan<br />
(Elternvereinigung „Gemeinsam Leben - Gemeinsam Lernen“), Ursula Müller-Löhle (Integrations-<br />
Fachkraft), Dr. Wolfgang Manstein (<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Worms</strong>) und Ulrich Granseyer (<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Worms</strong>)<br />
lebhaft mit dem Auditorium Fragestellungen rund um diesen Ansatzpunkt. Haben sich seit 2010 mehr<br />
„inklusive“ Schulangebote in <strong>Worms</strong> entwickeln können? Wie sieht die Rolle der Integrationshelfer vor<br />
Ort aus? Ist „Eine Schule für Alle“ mehr als ein Experiment?<br />
„Ehrlich gesagt sind wir nicht viel weiter gekommen“, räumte Manfred Barthen von der ADD-<br />
Schulaufsicht in Neustadt ein. Die „Inklusionsrate“ der Kinder mit Behinderungen in die Regelschulen<br />
liege in <strong>Worms</strong> 2012 gerade einmal bei acht Prozent, während der Durchschnitt in Rheinland-Pfalz<br />
etwa 30 Prozent beträgt. Im Land am Tabellenende<br />
„<strong>Worms</strong> befindet sich“, wie Ursula Müller-Löhle erörterte, „mit zwei Schwerpunkt-Schulen - der<br />
Neusatz-Grundschule und der Integrierten Gesamtschule in <strong>Worms</strong>-Horchheim - ganz am<br />
Tabellenende in Rheinland-Pfalz.“ Dies liege zum Teil laut Manfred Barthen aber auch daran, dass in<br />
unserem Bundesland Kinder nicht so leicht als „Kind mit einem sonderpädagogischen Gutachten<br />
etikettiert werden“, weshalb sie dann nicht als „Inklusions“-Schüler, sondern als „normale“ Regelschüler<br />
gelten.<br />
6
Breite Zustimmung fand die Bitte der Elternvertreter Karin Flassak und Jörg Stephan um eine bessere<br />
Unterstützung der Eltern durch die Schulaufsicht und die Schulleitungen. „Wir sind häufig die<br />
Hauptverantwortlichen dafür, unseren Kindern einigermaßen adäquate Lehrbedingungen zu<br />
ermöglichen“, stöhnten beide. Häufig fehle es auch an den baulichen Voraussetzungen wie Aufzügen<br />
in Schulen. Doch mehr als die Ausstattung der Schulen ist, da waren sich alle einig, die Haltung der<br />
Gesellschaft gegenüber der Thematik „Integration von Inklusions-Kindern in Regelschulen“ von<br />
Bedeutung. „Gerade viele ältere Lehrkräfte haben Angst davor, womöglich behinderte Kinder nicht<br />
optimal in den Unterricht einbinden zu können“, berichtete Ursula Dagne aus dem Schulalltag der IGS<br />
<strong>Worms</strong>. Die Schüler dagegen würden sich diesbezüglich deutlich leichter tun. Schwer wiegt auch das<br />
Problem der entsprechenden Ausbildung von Lehrern. Manfred Barthen: „Unsere Lehrer wurden in der<br />
Vergangenheit auf die Schulformen Gymnasium, Realschule, Grundschule oder Förderschule<br />
getrimmt.“ Hier müsse man ansetzen. Und natürlich an der Anzahl der Schwerpunkt-Schulen in<br />
<strong>Worms</strong>. Zwei sei entscheidend zu wenig. Als positiv wurde aber festgestellt, dass man auch in <strong>Worms</strong><br />
die Anzahl der Integrationshelfer gegenüber 2010 deutlich erhöht habe. Und was sich im Laufe der<br />
dreistündigen Podiumsdiskussion ebenfalls herauskristallisierte, war der Umstand, dass in <strong>Worms</strong> zwar<br />
diesbezüglich alles sehr langsam und schwer vorangeht, aber immerhin: Solange es schwer geht, geht<br />
es ja meist bergauf.<br />
Veranstaltung „Wir bauen ein Insektenhotel“ vom 29.09.2012<br />
Der Verein der <strong>Lebenshilfe</strong> bot jetzt zum zweiten Mal nach 2010 im Rahmen seiner diesjährigen<br />
Veranstaltungsreihe unter dem Motto<br />
„Angebot für Väter/Mütter und Ihre Töchter/Söhne mit Behinderung“<br />
in diesem Jahr wieder federführend von Hr. Götz ausgeführt den gemeinsamen Bau eines<br />
Insektenhotels an.<br />
Bei schönem Herbstwetter trafen sich am Samstag, den 29.09.2012 in der Tagesförderstätte<br />
7 Teams zum gemeinsamen Bau eines „Insektenhotels“. Ab 10.00Uhr wurde fleißig gesägt, gebohrt<br />
und geschraubt. Nachdem der „Rohbau des Hotels“ fertig war, wurden die einzelnen „Wohnungen“ mit<br />
verschiedenen Materialien wie Stroh,<br />
Schilf, und Tannenzapfen gefüllt.<br />
Nach einem gemeinsamen Mittagessen<br />
wurde das Insektenhotel dann am<br />
Nachmittag fertig gestellt.<br />
Jedes Team durfte dann sein eigenes<br />
Hotel mit nach Hause nehmen. Die<br />
weiteren noch in gemeinsamer Arbeit<br />
erstellten Hotels werden in der<br />
Tagesförderstätte und im Tom-Mutters-<br />
Kindergarten aufgehängt.<br />
(Manfred Vollrath)<br />
7
Ehrung der Vorstände<br />
In einer Feierstunde wurden am Samstag den 20.10.2012 vier Vorstandsmitglieder der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
geehrt, die sich seit über 20 Jahren im Vorstand engagieren. Der Erste Vorsitzende Ulrich Granseyer<br />
nahm die Ehrung der Vorstandsmitglieder Rita Orlemann, Hannelore Rippel, Richard Götz und Thomas<br />
Metzler mit zahlreichen Gästen vor.<br />
Hannelore Rippel kann man als eine „gute Seele“ bezeichnen: Sie ist seit 21 Jahren Beisitzerin und hat<br />
schon immer eine ganz besondere Aufgabe – sie organisiert Helfer für alle möglichen Feste und<br />
Veranstaltungen. Rita Orlemann, die seit 1991 im Vorstand tätig ist, war 15 Jahre lang Schriftführerin,<br />
und ist seit sechs Jahren Beisitzern. Thomas Metzler ist seit 26 Jahren im Vorstand. Bis zum Frühjahr<br />
dieses Jahres war er 4 Jahre lang der Erste Vorsitzende des <strong>Lebenshilfe</strong>vereins. Er wird dem Vorstand<br />
auch weiter treu bleiben – derzeit ist er Beisitzer. Die Laudatio auf ihn hielt der ehemalige<br />
Geschäftsführer Gerhard Binder. Richard Götz ist bereits seit 24 Jahren Schatzmeister und Kassierer<br />
verantwortlich – und das wird auch weiterhin so bleiben.<br />
Den Geehrten gratulierten unter anderem auch zwei Persönlichkeiten, die im <strong>Lebenshilfe</strong>verein eine<br />
ganz wesentliche Rolle spielen: Der ehemalige Oberbürgermeister Gernot Fischer, der seit etlichen<br />
Jahren Beiratsvorsitzender ist, und der Ehrenvorsitzende Wilfried Noll, der sich seit über 20 Jahren im<br />
Vorstand engagiert.<br />
(Auszüge aus der <strong>Worms</strong>er Zeitung vom 22.10.2012)<br />
(Gernot Fischer, Richard Götz, Rita Orlemann, Hannelore Rippel, Thomas Metzler, Ulrich Granseyer)<br />
8
Ambulanter Pflegedienst<br />
Unser neuer Ambulanter-Pflegedienst, die <strong>Lebenshilfe</strong>-Pflege stellt sich vor.<br />
Zum Januar 2013 startet unser Ambulanter Pflegedienst die <strong>Lebenshilfe</strong> Pflege, unter der<br />
Pflegedienstleitung von Herr Bernd Schröder.<br />
Aus dem Projekt der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Worms</strong> „Wohngemeinschaft Schannatstrasse im Liebenauer Feld“,<br />
eine Wohngemeinschaft für pflegebedürftige Menschen mit Behinderung zu schaffen entstand<br />
ursprünglich der Gedanke an einen eigenen Ambulanten Pflegedienst. Dieser soll dort in<br />
Zusammenarbeit mit pädagogischen Fachkräften der <strong>Lebenshilfe</strong> eine ganzheitliche Versorgung<br />
Rund- um die Uhr sicherstellen. In diesem Zusammenhang ist es ein Ziel des Pflegedienstes dieses<br />
Projekt zu unterstützen und bei der Umsetzung mitzuwirken.<br />
Aber nicht nur der Bedarf an professioneller pflegerischer Unterstützung in der geplanten<br />
Wohngemeinschaft , sondern auch die Tatsache das Besucher der Tagesförderstätte und der<br />
Werkstätten älter werden und ebenso wie andere Menschen zunehmend grundpflegerische – und<br />
auch behandlungspflegerische Leistungen benötigen, veranlasste die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Worms</strong> zur<br />
Gründung der <strong>Lebenshilfe</strong>-Pflege.<br />
Ab Januar 2013 bieten wir Leistungen der Grund – und Behandlungspflege, Alltags- und<br />
Hauswirtschaftliche Dienstleistungen, Hilfsmittelberatung sowie allgemeine Betreuungsleistungen für<br />
pflegebedürftige Menschen mit Behinderung an.<br />
Zeitgleich zum 1. Januar 2013 tritt in Deutschland das Pflege-Neuausrichtungsgesetz in Kraft. Dies<br />
sieht unter anderem, neue pflegerische Betreuungsleistungen vor, die durch den ambulanten<br />
Pflegedienst erbracht werden.<br />
Interessant ist auch das ab dem 1. Januar Sach- und Geldleistungen, auch für Menschen mit<br />
eingeschränkter Alltagskompetenz die einen geringeren Pflegebedarf als Pflegestufe 1 aufweisen, von<br />
der Pflegeversicherung übernommen werden.<br />
Hierzu und zu allen anderen Fragen zum Thema Pflege berate ich Sie sehr gerne in einem<br />
persönlichen Gespräch.<br />
„Einfach Leben leben“ ist unser Motto.<br />
Wir möchten dafür Sorge tragen das Sie auch bei Pflegebedarf längst möglich in Ihrem gewohnten<br />
Umfeld leben können.<br />
In diesem Sinne freue ich mich auf eine Gute Zusammenarbeit<br />
und auf Ihr Interesse an unserem neuen Angebot.<br />
Sie erreichen mich ab sofort unter der Telefonnummer 06241-<br />
2038105.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Bernd Schröder<br />
9
Kalender Atelier blau – Blickwinkel<br />
- Besondere Kunst an ungewöhnlichem Ort<br />
Der neue atelierblaukalender ist da<br />
Auch in diesem Jahr gibt es wieder einen neuen Kalender des atelierblau. Dieses Jahr wurden die<br />
Bilder der Künstler mit einer anderen Sichtweise in Räumen der BG-Unfallklinik in Ludwigshafen<br />
aufgenommen.<br />
Auf Initiative des ärztlichen Direktors, Herrn Professor Dr. P.A. Grützner, konnten die verschiedenen<br />
Bilder zunächst in einer Ausstellung in den Räumen der Klinik bewundert werden und zieren nun die<br />
Seiten dieses immerwährenden Kunstkalenders.<br />
Der Kalender ist im Laden der Werkstatt für behinderte Menschen oder beim „<strong>Lebenshilfe</strong>stand“ auf<br />
dem <strong>Worms</strong>er Weihnachtsmarkt erhältlich und kostet 9,80 €.<br />
Weihnachtsmarkt 2012<br />
Seit dem 26.11.2012 finden Sie uns auch wieder auf<br />
dem diesjährigen Weihnachtsmarkt. Wir bieten wieder<br />
die Produkte aus unseren Werkstätten, etwa der<br />
Schreinerei oder der Schmuckherstellung, insbesondere<br />
aus unserer Werkstatt für Genuss an – hier können Sie<br />
Plätzchen, Nudeln, Pesto, Essig und Öl sowie Gewürze<br />
erwerben und sich von der Qualität verwöhnen lassen.<br />
Zudem können Sie sich individuelle Geschenkkörbe<br />
zusammenstellen lassen.<br />
Wir freuen uns auf Sie!<br />
10
Infos aus dem Betreuungsverein und Teilhabekonferenz am 13.11.2012<br />
Am 20. September fand im Betreuungsverein ein Betreuertreffen statt, zu dem alle beim<br />
Betreuungsverein registrierten ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuer eingeladen waren. Bei der<br />
Auswahl des Themas wurde der Wunsch der ehrenamtlichen Betreuer nach einem Austausch zum<br />
„selbstbestimmten Wohnen für Menschen mit (geistiger) Behinderung“ aufgegriffen.<br />
Mit Herrn Ganz vom Fachbereich des Unterstützten Wohnens der <strong>Lebenshilfe</strong> konnte hierfür ein<br />
kompetenter Referent gewonnen werden. Er stellte erst den ehrenamtlichen Betreuern seinen<br />
Fachbereich vor. Im Anschluss nutzen die Teilnehmer die verbliebene Zeit um bei Kaffee und Brezeln<br />
ihre Fragen rund um das Thema Selbstständiges Wohnen loszuwerden.<br />
Dass der Austausch über dieses schwierige Thema nach dem Betreuertreffen weitergeführt werden<br />
sollte, zeigte sich an den teilweise sehr emotionalen Diskussionen, welche an diesem Tag geführt<br />
wurden.<br />
Es hat mich deshalb sehr gefreut, dass das Thema so bald weitergeführt werden konnte und am 13.<br />
November Frau Walter, die Leiterin der Abteilung<br />
Eingliederung bei der Stadtverwaltung <strong>Worms</strong> und<br />
Herr Reckermann, ein Mitarbeiter der<br />
Stadtverwaltung <strong>Worms</strong> in der Tagesförderstätte<br />
begrüßt werden konnten.<br />
Die Abteilung der Eingliederungshilfe betreut rund<br />
700 Personen, welche Eingliederungshilfe<br />
beziehen. Dementsprechend viele Teilhabepläne<br />
werden dort im Jahr geschrieben und in<br />
sogenannten Teilhabekonferenzen besprochen.<br />
An diesem Abend wurden der Ablauf der<br />
Antragsstellung, Möglichkeiten der Bedürfnisdarlegung und der Umgang mit dem persönlichen Budget<br />
erläutert.<br />
Aus den Ausführungen der Mitarbeiter der<br />
Stadtverwaltung wurde deutlich, dass der<br />
Hilfeplan kein starrer, unwiderrufbarer<br />
Plan ist, sondern an die Wünsche und<br />
Bedürfnisse des behinderten Menschen<br />
angepasst wird. Je nach Bedarf kann er<br />
flexibel auf Änderungen im Leben des<br />
behinderten Menschen angepasst<br />
werden.<br />
Geht ein Antrag bei der Stadtverwaltung<br />
ein, wird in Vorbereitung der sogenannten<br />
Teilhabekonferenz, der behinderte<br />
Mensch von Herrn Reckermann in seinem<br />
11
gewohnten Lebensumfeld aufgesucht. Dieser nimmt sich sehr viel Zeit um möglichst viel über die<br />
Lebensumstände und Interessen und Fähigkeiten des Betreffenden herauszufinden.<br />
Klar wurde, dass mit den Mitarbeitern der Stadtverwaltung offen gesprochen werden kann und es in<br />
der sich anschließenden Teilhabekonferenz, in der der Bedarf festgeschrieben wird, keinesfalls um<br />
jeden Pfennig gefeilscht werden muss.<br />
Dass es aber selbst in der Stadtverwaltung nicht auf alle Fragen eine Lösung gibt, zeigt sich in der<br />
Frage nach behindertengerechten, bezahlbarem Wohnraum welche in <strong>Worms</strong> sehr rar sind. Hier<br />
deutete Frau Walter durchaus Kompromissbereitschaft an.<br />
In den im Hilfeplan formulierten Zielen muss auch nicht unbedingt eine Verbesserung erreicht werden.<br />
Denn auch in der Stadtverwaltung ist bekannt, dass es für manche Menschen schon Lebensqualität<br />
bedeutet, wenn der Status Quo erhalten bleibt.<br />
Angesprochen wurde auch der Ablösungsprozess des behinderten Menschen aus dem elterlichen<br />
Haushalt. Dass sich dieser für Eltern eines behinderten Kindes schwieriger gestaltet und mit vielen<br />
Fragen und Unsicherheiten behaftet ist, ist der Stadtverwaltung durchaus bewusst. So sprach Frau<br />
Walter allen anwesenden Eltern für die Arbeit, die sie täglich in der Begleitung ihres behinderten<br />
Angehörigen leisten, ihren großen Dank und ihre Anerkennung aus. Sie sprach gleichzeitig auch eine<br />
Einladung aus, die Möglichkeit zu nutzen an der Zukunft ihres Angehörigen mit zu stricken. Sie gab<br />
hierbei zu bedenken, damit nicht zu lange zu warten, denn sie musste auch schon tragische Fälle<br />
begleiten, in denen eine Ablösung aus dem Elternhaus nicht mehr begleitet werden konnte.<br />
Insgesamt handelte es sich um sehr gelungene Veranstaltungen zu einem schwierigen Thema. Die<br />
guten Diskussionen, darin waren sich alle einig, sollen im kommenden Jahr weiter geführt werden.<br />
Wer Fragen zur Eingliederungshilfe hat sollte sich nicht scheuen, sich an die Stadtverwaltung oder an<br />
den Betreuungsverein zu wenden.<br />
Die Kontaktdaten:<br />
Stadtverwaltung <strong>Worms</strong> / Fachbereich Eingliederungshilfe:<br />
Buchstaben: A-H, Sachbearbeiterin: Frau Busch: 06241/ 853- 5421<br />
Buchstaben J-M, Sachbearbeiterin: Frau Zinke: 06241/ 853- 5422<br />
Buchstaben N-Z, Sachbearbeiterin: Frau Späth: 06241/ 853- 5420<br />
Hr. Reckermann: 853 5424<br />
Betreuungsverein der <strong>Lebenshilfe</strong>:<br />
Ansprechpartner: Nina Klasen, Betreuungsverein der <strong>Lebenshilfe</strong>, Telefon: 06241/508-120 oder 508 -<br />
104<br />
Sie möchten künftig über Veranstaltungen des Betreuungsvereins informiert werden? Wir nehmen Sie<br />
gerne in unseren Verteiler auf und schicken Ihnen unseren <strong>Rundbrief</strong>, welcher einmal im Quartal<br />
erscheint.<br />
12
Neues aus der Verwaltung<br />
Nach einer einjährigen Umbauphase des Verwaltungsgebäudes der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Worms</strong> bezogen der<br />
Geschäftsführer, der Kaufmännische Leiter, die Mitarbeiter der Finanzbuchhaltung, Personalabteilung,<br />
EDV, Fahrdienst und der Bereichsleiter Wohnen Ende März 2012 ihr neues Domizil.<br />
Mit dem neu eingerichteten Empfang der Verwaltung wurde ein Außenarbeitsplatz für einen<br />
Werkstattbeschäftigten geschaffen.<br />
Gunther Mahnke<br />
Herr Mahnke, der bisher in einer der Gruppen der<br />
Werkstatt beschäftigt war, begann Ende März ein<br />
Praktikum in der Verwaltung. Er bearbeitet unter<br />
Anleitung der Mitarbeiterinnen Frau Hennig und Frau<br />
Martin den Posteinausgang der <strong>Lebenshilfe</strong>, ist<br />
zuständig für die Telefonzentrale und den Empfang und<br />
unterstützt bei sonstigen anfallenden Tätigkeiten.<br />
Da Herr Mahnke sich gut in sein neues Arbeitsgebiet<br />
eingearbeitet hat, wird er ab 01. Dezember 2012 einen<br />
Arbeitsvertrag für einen Außenarbeitsplatz in der<br />
Verwaltung erhalten.<br />
Seit Ende Oktober 2012 verschönern Bilder vom atelierblau die neuen Räumlichkeiten.<br />
Feste im Wohnheim Klingweg<br />
Oktoberfest im Wohnheim Klingweg am 24.10.2012<br />
Der Sommer war dieses Jahr so schnell<br />
vorbei. So haben es nicht alle rechtzeitig<br />
geschafft ein Sommerfest zu planen zu dem<br />
die Angehörigen eingeladen werden um<br />
gemeinsam zu feiern. Macht nichts dachte<br />
sich da die Gruppe 2 des Wohnheim<br />
Klingwegs. Da machen wir doch einfach mal<br />
ein Oktoberfest. Alle waren von Anfang an<br />
begeistert von dieser Idee. So haben alle<br />
zusammen geholfen, Dekorationen gebastelt,<br />
Einladungen gefertigt, den Raum geschmückt<br />
und als Willkommensgeschenke<br />
Salzteigbrezelchen als Kette für die Gäste<br />
gebastelt. Natürlich darf das leibliche Wohl<br />
nicht zu kurz kommen an solch einem Abend.<br />
Da hat unsere Hauswirtschaft mit geholfen,<br />
damit bei den Vorbereitungen nichts vergessen wird. Für das leibliche Wohl gab es natürlich<br />
Schweinehaxen, Weißwürste, Brezeln und alkoholfreies Weissbier. Mit zünftiger Musik hatten alle viel<br />
13
Spaß, hatten Gelegenheit miteinander zu erzählen und sich auszutauschen bei leckerem Essen und<br />
Trinken. Ein Tänzchen zur Musik durfte natürlich auch nicht fehlen. Es war ein sehr gelungener Abend<br />
und alle sind sich einig- im kommenden Jahr gibt es im Klingweg wieder ein Oktoberfest.<br />
Halloween im Wohnheim Klingweg am 31.10.2012<br />
Ein ganz besonderer Anlass zu<br />
feiern ist für viele Bewohner des<br />
Klingwegs Halloween. Schon viele<br />
Tage zuvor haben sich die<br />
Bewohner Gedanken gemacht wie<br />
ihre Verkleidung aussehen soll<br />
und die dazu passende Schminke<br />
um dann damit die anderen<br />
erschrecken zu können. Alle<br />
Gruppen haben ihre<br />
Räumlichkeiten geschmückt,<br />
Spinnennetze aufgehängt,<br />
Spinnen verteilt etc. Für den<br />
Außenbereich haben Bewohner<br />
und Mitarbeiter gemeinsam<br />
Kürbisgeister gebastelt und am<br />
Abend mit Teelichtern zum<br />
leuchten gebracht. Beim Basteln und anschauen hatten alle ihren Spaß. Andere Kürbisse wurden zu<br />
Kürbissuppe verarbeitet, die gemeinsam zubereitet wurde. Für das weitere leibliche Wohl wurden<br />
Halloweenkuchen gebacken, die mit Lebensmittelfarbe grün eingefärbt und dann zu guter letzt noch<br />
gruselig angemalt wurden. Abends wurde dann gemeinsam bei Schummerlicht gegessen,<br />
anschließend gefeiert und<br />
getanzt. Bis in den späten<br />
Abend sind Geister und<br />
andere Gruselfiguren durchs<br />
Haus und um das Haus<br />
herumgeschlichen.<br />
14
„Es gibt nicht jeden Tag PiPaPo“<br />
( WORMSER ZEITUNG VOM 03.11.2012 - Susanne Müller)<br />
INTERVIEW Küchenchef Andreas Heß über Hunger, Fairness und Geschmack<br />
Essen, das von Caterern geliefert wird, soll schmackhaft und preiswert sein. Es soll auch Essen geben,<br />
das besondere religiöse und ethische Wünsche erfüllt. Kann das ein Schulessen leisten? Und: Zu<br />
welchem Preis und mit welchen Rohstoffen können solche Essen hergestellt werden? Wir sprachen<br />
dazu mit Andreas Heß, der der <strong>Lebenshilfe</strong>-Großküche vorsteht, die selbst als Caterer für Schulen<br />
auftritt.<br />
Herr Heß, was essen Pennäler am liebsten?<br />
PiPaPo! Pizza, Pasta und Pommes. Das könnten wir jeden Tag liefern, machen wir natürlich nicht.<br />
Und: Es gibt aus unserer Küche auch keine Pommes. Die würden lätschig, können nicht so schnell<br />
geliefert werden, wie es sein müsste. Deshalb haben wir nur Blechkartoffeln im Angebot.<br />
Wie viele Essen bereiten Sie täglich für Schulen zu?<br />
Wir kochen täglich 350 Mahlzeiten für Schüler, insgesamt bereiten wir täglich für 680 Personen Essen<br />
zu.<br />
In <strong>Worms</strong> gibt es für Schulen zwei Caterer, die <strong>Lebenshilfe</strong> und „apetito“. Was unterscheidet Sie<br />
vom Mitbewerber?<br />
Bei „apetito“ werden die Menüs tiefgefroren angeliefert, wir kochen frisch und tagesaktuell und liefern<br />
warm an. Wir versuchen, Produkte zu verwenden, deren Herkunft wir kennen. Das reicht uns aber<br />
nicht. Wir verwenden, wo es irgend geht, Rohwaren aus der näheren Umgebung und achten außerdem<br />
darauf, wie sie produziert worden sind. Wir bemühen uns um Nachhaltigkeit. So nah wie möglich sollen<br />
etwa Gemüse wachsen und Tiere großgezogen werden. Natürlich sind wir auch der Vielfalt verpflichtet,<br />
deshalb beziehen wir aber auch Waren von weiter her, etwa Gewürze und Südfrüchte. Dann lassen wir<br />
aber ethische Aspekte nicht außer Betracht: So werden unsere Gewürze ausnahmslos fair angebaut<br />
und vergütet. Ich finde, Kunden sollten sich immer fragen, woher ihr Essen und erst recht das für ihre<br />
Kinder kommt.<br />
Woher kommen Ihre Waren?<br />
Den Großteil unserer „Grundgemüse“ wie etwa Kartoffeln, Lauch, Sellerie oder Karotten beziehen wir<br />
von einem Erzeuger aus Rosengarten. Ansonsten kaufen wir unser Gemüse ausnahmslos in<br />
Deutschland. Unser Schweinefleisch liefert die schwäbisch-hallische Erzeugergemeinschaft, eine<br />
bäuerlichen Erzeugergemeinschaft in Schwäbisch Hall. Hier haben sich Bauernhöfe zusammengetan,<br />
um Lebensmittel in Verantwortung für Natur und Kreatur zu erzeugen.<br />
Wie schaffen Sie es, mit diesem Konzept mit Caterern gleichzuziehen, die andere Rohstoffe<br />
verwenden?<br />
Wir haben eine schmalere Produktauswahl, bieten keine drei Essen täglich - so können wir mit<br />
Synergieeffekt arbeiten. So gibt es an jedem Tag ein vegetarisches und ein Essen mit Fleisch, was<br />
aber ähnlich ist: etwa eine asiatische Reispfanne mit Fleisch und eine mit Gemüse. Und außerdem gibt<br />
es immer donnerstags nur vegetarisches Essen. So können wir an den anderen Tagen in die<br />
Fleischqualität investieren.<br />
15
Kommen Kinder klar mit diesem Konzept? Mit dem Geschmack, etwa eines von Ihnen selbst<br />
gemachten Joghurts, der anders schmeckt als ein industriell gefertigter?<br />
Inzwischen schon, am Anfang gab es gerade beim Joghurt Anpassungsschwierigkeiten. Ganz wichtig<br />
wäre eine Geschmacksbildung in den Schulen. Übers Essen, über Nahrungsmittel, müsste etwas<br />
vermittelt werden. Die Eltern sind in der Pflicht: Sie müssen sich über Ernährung Gedanken machen.<br />
Man darf nicht alle über einen Kamm scheren, es gibt viele Eltern, die ihre Kinder gut versorgen. Ich<br />
habe aber die Erfahrung gemacht, dass einige Eltern ihre Kinder ohne Frühstück und Pausenbrot in die<br />
Schule schicken, also ist das Mittagessen die erste Mahlzeit am Tag für sie. Und am Wochenende<br />
bekommen manche Kinder gar nichts zu essen. Sie essen sich bei mir am Montag dann erst einmal<br />
statt, da reicht die pro Kind errechnete Essensmenge, die die Deutsche Gesellschaft für Ernährung<br />
empfiehlt, nicht aus.<br />
Bilder aus der Küche<br />
16
Bücherei in der WAA der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Worms</strong> erfolgreich<br />
Mit kleinen Schritten viel erreichen…<br />
Bücher sind auch im Zeitalter des Internet<br />
noch immer wichtig für Leseratten: Mit<br />
ihnen wird ein Einblick in ferne Welten und<br />
Zeiten möglich. Außerdem regt Lesen die<br />
kognitiven Fähigkeiten an und hilft den<br />
eigenen Wissensschatz zu vergrößern.<br />
Daher wurde in der Werkstatt für<br />
angepasste Arbeit (WAA) der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
Einrichtungen <strong>Worms</strong> kürzlich eine<br />
Bücherei eröffnet. Etwa 2400 Bücher<br />
stehen dort zur Entleihung bereit, dieses<br />
betriebsinterne und pädagogisch wertvolle Angebot kann von allen Beschäftigten der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Worms</strong> genutzt werden. Zugleich ist die Bücherei ein gutes Beispiel dafür, wie in kleinen Nischen und<br />
mit geringen finanziellen Mitteln viel erreicht werden kann in Richtung Bildung.<br />
Die Idee für den Aufbau einer Bücherei in der WAA ist auf dem Bücherflohmarkt des <strong>Lebenshilfe</strong><br />
Kindergartens in Lampertheim entstanden. In der WAA wurde schon immer mal gelesen und als der<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> Kindergarten sich zu einer Bücherspende bereit erklärte, war die Idee für den Aufbau einer<br />
internen Bücherei geboren. „Wir wollten ein niederschwelliges Angebot für diejenigen schaffen, die in<br />
ihrer Freizeit gerne lesen“, erklärt Stefan Habanetz, Abteilungsleiter der WAA. „Denn durch<br />
Unsicherheit entsteht bei betroffenen Personen oft eine Hemmschwelle, die verhindert, dass sie eine<br />
Bibliothek oder Buchhandlung betreten.“ In der betriebsinternen Bücherei fühlen sie sich hingegen in<br />
einem sicheren Rahmen und können ungestört schmökern. Zugleich ist die Bücherei ein Training des<br />
lebenspraktischen Bereichs und regt den kommunikativen Austausch an.<br />
Die Vorbereitungen für den Aufbau der Bücherei haben etwa ein Jahr in Anspruch genommen. Ein<br />
passender Ort war schnell gefunden, die Bücherei wurde in einem Besprechungszimmer eingerichtet,<br />
welches hierdurch eine ganz besondere Atmosphäre erhielt. Am aufwendigsten war die<br />
Katalogisierung der Bücher, welche die Werkstattbeschäftigten mit viel Engagement unter anfänglicher<br />
Begleitung der Fachanleitung selbstständig. durchgeführt haben.<br />
Bei dieser Fleißarbeit, die mehrere Monate Zeit in Anspruch genommen hat, wurde großes<br />
Durchhaltevermögen gezeigt. Dabei konnten Ausdauer und Konzentrationsfähigkeit der Beteiligten<br />
gefördert werden. Heute steht der Genuss im Vordergrund und die Mitarbeiter sind stolz auf das, was<br />
sie mit ihrem Einsatz erreicht haben. „Das Angebot wird rege angenommen und lockert den<br />
Arbeitsalltag auf“, erklärt Sybille Ruhnau, Fachanleitung der Verpackungs- und Montagegruppe.<br />
„Außerdem identifizieren sich die Beteiligten mit ihrer Tätigkeit in der Bücherei. Das steigert die<br />
Motivation und den Spaß an der Sache.“<br />
Für die Mitarbeit an der betriebsinternen Bücherei haben sich die Werkstattbeschäftigten feiwillig<br />
gemeldet. Drei Zweierteams verrichten im Wechsel den Entleih, zukünftig sollen mindestens acht<br />
Personen eingebunden sein. Dabei trainieren die Beteiligten ihre Merkfähigkeit und Sozialkompetenz:<br />
Einer gibt die zu entleihenden Bücher in eine Liste im Computer ein, der andere erstellt eine<br />
Karteikarte, auf der Titel des Buches, Entleih- und Rückgabedatum vermerkt werden. Hierbei sind<br />
Zwischenschritte eingebaut, die den Mitarbeitern bei ihrer Tätigkeit Sicherheit geben sollen. Mittlerweile<br />
läuft die Arbeit in der Bücherei völlig selbständig ab: „Unser Ziel, die Mitarbeiter anzuleiten und uns<br />
dann immer weiter zurück zu ziehen, um ihre Selbständigkeit zu fördern, haben wir in der Bücherei<br />
erreicht“, erklärt Abteilungsleiter Stefan Habanetz. Und gelohnt hat sich ihr Aufbau in jedem Fall: „Für<br />
die Umsetzung der Idee wurden so gut wie keine Kosten verursacht. Und auch wenn es nur ein kleiner<br />
Schritt ist: Denjenigen, die sich daran beteiligen oder die das Angebt nutzen, bringt er sehr viel“.<br />
(Stefan Habanetz, WAA)<br />
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Die <strong>Lebenshilfe</strong> sagt DANKE<br />
Kunstvolle Vasen für guten Zweck<br />
SPENDE Präsidentin des Soroptimist-Clubs überreicht 2800 Euro an „atelierblau“<br />
„Es ist uns eine Freude, mit dieser Spende die hervorragende künstlerische Arbeit des ‚atelierblau‘<br />
unterstützen zu können.“ Mit diesen Worten überreichte Jutta Madle, Präsidentin des <strong>Worms</strong>er<br />
Soroptimist-Clubs, einen Scheck in Höhe von 2800 Euro an den künstlerischen Leiter Horst Rettig und<br />
Ursula Müller-Löhle von der <strong>Lebenshilfe</strong>.<br />
Zustande gekommen war dieser Geldbetrag während der Charterfeier des Clubs im vergangenen<br />
September, für den neun Künstlerinnen und Künstler des „atelierblau“ die Tischdekoration in Form von<br />
Vasen gestaltet hatten. Den Erlös aus dem Verkauf dieser Kunstobjekte führte Jutta Madle im Namen<br />
ihres Vereins nun den Urhebern zu.<br />
Es habe einige Zeit gebraucht, bis die Gemeinnützigkeit der Soroptimisten anerkannt worden sei, sagte<br />
die Präsidentin und bedauerte, dass man das Geld deshalb nicht früher habe übergeben können.<br />
Madle betonte die Einzigartigkeit und den Wert des „atelierblau“ als Projekt, weshalb man gerne die<br />
„gesellschaftlich wertvolle Arbeit“ dort unterstützen wolle. Die Gründungspräsidentin erwähnte auch,<br />
dass die Vasen bei den Gästen der Charterfeier großen Anklang gefunden hätten, was wiederum eine<br />
Anerkennung des künstlerischen Schaffens des „atelierblau“ bedeute.<br />
Große Freude herrschte bei Horst Rettig, denn natürlich kann das von der <strong>Lebenshilfe</strong> getragene<br />
„atelierblau“ jederzeit finanzielle Unterstützung gebrauchen. „Wir brauchen mal wieder Leinwände“, hat<br />
Horst Rettig auch schon eine Idee, wie ein Teil des Geldes verwendet werden kann. Darüber hinaus<br />
bestehen noch keine konkreten Vorstellungen, in welche Dinge die Spende sonst noch investiert<br />
werden soll. Klar ist aber auf jeden Fall, dass die Arbeit des „atelierblau“ gefördert und das Geld<br />
keinesfalls für Verwaltungsaufgaben gebraucht werden soll.<br />
(Artikel aus der <strong>Worms</strong>er Zeitung vom 30.08.2012 – Gunter Weigand)<br />
Kunst aus dem atelierblau – unterstützt durch das EWR<br />
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jeweiligen Künstlers.<br />
Seit 2009 verwirklichen die acht Künstler im <strong>Worms</strong>er Kunsthaus bereits ihr Talent und begegnen den<br />
dortigen Kollegen auf Augenhöhe. Unter professioneller Anleitung des Künstlers Horst Rettig erlernen<br />
sie dabei neue Techniken und entwickeln so ihren ganz persönlichen Stil. Das Projekt gewinnt derzeit<br />
auch überregional an Bedeutung und die Künstler haben an zahlreichen Ausstellungen teilgenommen,<br />
und ihre Werke sind in Unternehmen oder in privaten Sammlungen sowie Galerien vertreten.<br />
Für jedes gekaufte Werk spendet EWR zusätzlich einen Euro an das atelierblau. Denn trotz der<br />
Unterstützung der <strong>Lebenshilfe</strong> steht das Projekt bisher finanziell noch nicht auf eigenen Füßen.<br />
(Artikel aus der Kundenzeitschrift des EWR vom September 2012 .- gekürzt)<br />
18
Aktuelle Urteile<br />
KINDERGELD<br />
Der Bundesfinanzhof hat mit Urteil vom 15.03.2012, Aktz: III R 29/09, entschieden, dass behinderten<br />
Menschen dann Kindergeld zu gewähren ist, wenn das behinderte Kind wegen der Behinderung trotz<br />
einer Erwerbstätigkeit nicht seinen gesamten Lebensbedarf aus eigenen Mitteln decken kann.<br />
Voraussetzung ist also nicht, dass das behinderte Kind überhaupt keiner Erwerbstätigkeit nachgehen<br />
kann.<br />
PFLEGEZEIT nach dem Pflegezeitgesetz<br />
Nach dem Pflegezeitgesetz stehen Arbeitnehmern (bis zu) 6 Monate Pflegezeit für die Pflege eines<br />
pflegebedürftigen Angehörigen zur Verfügung (über die näheren Voraussetzungen bitte informieren).<br />
[Bitte beachten: Dieses Gesetz nicht mit dem Familienpflegegesetz verwechseln, welches nebenher<br />
besteht.]<br />
Aber aufpassen: Das Bundesarbeitsgericht hat mit Urteil vom 15.11.2011, 9 AZR 348/10 entschieden,<br />
dass es sich um ein einmaliges Gestaltungsrecht handelt, so dass die einmalige Inanspruchnahme<br />
einer „verkürzten Pflegezeit“ den Anspruch erfüllt.<br />
Im Klagefall waren es nur 5 Tage!<br />
Das Bundesarbeitsgericht legt das Gesetz hier also sehr restriktiv (einschränkend) aus.<br />
Noch ein Hinweis: Ab Ankündigung der Inanspruchnahme besteht gegenüber dem Arbeitgeber der<br />
besondere Kündigungsschutz nach dem Pflegezeitgesetz. (anders beim Familienpflegegesetz)<br />
KOSTENÜBERNAHME für einen behindertengerechten Umbau eines Fahrzeuges<br />
Das Bundessozialgericht (Urteil vom 02.02.2012, Aktenzeichen B 8 SO 9/10 R) hat hier grundsätzlich<br />
die Rechte des behinderten Fahrzeugerwerbers gestärkt.<br />
Den Behinderten selbst hat das Bundessozialgericht allerdings zunächst darauf hingewiesen, dass,<br />
wenn der Pkw selbst angeschafft und aus eigenen Mitteln gezahlt wird, dieser angemessen sein muss,<br />
gegebenenfalls auch ein gebrauchtes Fahrzeug angeschafft werden muss, wenn er Sozialleistungen<br />
bezieht. (Anm.: Nicht entschieden wurde der Fall, wie es ist, wenn die Eltern das Fahrzeug<br />
anschaffen.)<br />
Bei der Beurteilung, ob der behinderte Mensch nach § 9 der Eingliederungshilfeverordnung auf ein Kfz<br />
angewiesen ist, kann der Sozialhilfeträger hier nicht, wie regelmäßig geschehen, dies pauschal und<br />
aus allgemeinen Erwägungen zurückweisen.<br />
Maßgeblich sind nach dem Bundessozialgericht vielmehr als Ausgangspunkt die Wünsche des<br />
behinderten Menschen. Es gilt ein individueller und personenzentrierter Maßstab.<br />
Dabei wurde insbesondere das Recht des behinderten Menschen betont, gesellschaftliche Kontakte zu<br />
gleichaltrigen behinderten und nicht behinderten Personen zu pflegen.<br />
Gerade bei Personen in jüngeren Jahren ist nach Hinweis des Bundessozialgerichtes davon<br />
auszugehen, dass verstärkt gesellschaftliche Aktivitäten entwickelt werden.<br />
Die von den Sozialhilfeträgern ins Feld geführte Ungleichbehandlung (durch Bevorzugung gegenüber<br />
Nichtbehinderten und bedürftigen jungen Menschen) wurde vom Bundessozialgericht zurückgewiesen.<br />
Dagegen würde Artikel 3 Abs. 3 Satz 2 GG stehen.<br />
[Anmerkung: Auch auf die Behindertenrechtskonvention der UN kann hier ergänzend verwiesen<br />
werden, was vom Bundessozialgericht (noch) nicht angesprochen wurde.]<br />
Noch ein Weiteres: Da das Bundessozialgericht erklärt hat, dass es sich um einen Geldanspruch<br />
handelt, muss die Entscheidung des Sozialhilfeträgers in diesem Fall nicht abgewartet werden.<br />
Allerdings ist vor der Anschaffung auf jeden Fall der Antrag zu stellen.<br />
19
Änderungen in der Pflegeversicherung<br />
Beitrag von Frau Scheffler<br />
Ab dem 1.1.13 gelten neue Bedingungen für die Pflegeversicherung. Es gibt eine neue Pflegestufe O<br />
für Menschen mit erhöhtem Betreuungsbedarf. Für die Pflegestufen 1-3 wurden die Leistungen erhöht.<br />
Die Leistungen ab dem 1.1.13 sind:<br />
Pflegestufe Pflegegeld/ mtl.<br />
( der<br />
Pflegebedürftige<br />
erhält das Geld<br />
direkt)<br />
Pflegesachleistung/ mtl.<br />
(das Geld kann über eine Sozialstation<br />
abgerechnet werden)<br />
0 120,- € 225,- €<br />
1 305,- € 665 ,- €<br />
2 575,- € 1250,- €<br />
3 700,- € 1550,- €<br />
Wichtig ist folgendes. Wenn ein Mensch mit Behinderung bereits zusätzliche Betreuungsleistungen<br />
aber kein Pflegegeld erhält hat er Anspruch auf die Pflegestufe 0. Die Pflegekassen schreiben Ihre<br />
Versicherten in der Regel an, wenn nicht fragen Sie dort bitte nach.<br />
Wenn Sie bisher keine zusätzlichen Betreuungsleistungen und keine Pflegestufe zuerkannt bekommen<br />
haben, jedoch der Meinung sind, dass ihr Angehöriger besonderer Aufsicht und Betreuung bedarf<br />
können Sie bei der Pflegekasse einen Antrag auf die Pflegestufe 0 stellen. Die Kasse wird dies<br />
entsprechend begutachten lassen.<br />
Die Neuregelung der Pflegeversicherung beinhaltet außerdem Veränderungen der Leistungen. Es gibt<br />
neue Betreuungs- und Unterstützungsleistungen, die ab Januar über die Pflegekassen übernommen<br />
werden können. Dazu gehören neben Betreuungsangeboten auch Leistungen in der häuslichen<br />
Versorgung.<br />
Die Pflegekassen sind durch das neue Gesetz angehalten ihre Beratung in Zukunft in verständlicher<br />
Weise durchzuführen und auch ihre Bescheide deutlich schneller zu erstellen. Von Antragstellung bis<br />
zur Bewilligung dürfen nicht mehr als fünf Wochen liegen.<br />
Für Fragen oder weitere Informationen steht Ihnen Herr Schröder vom Pflegedienst der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
gerne zur Verfügung - Tel 06241/508-656.<br />
20
Einweihung Erweiterungsbau Tom-Mutters-Kindergarten<br />
21
„Eine Schule für Alle“<br />
23
„Wir bauen ein Insektenhotel“<br />
24
„Ehrung der Vorstände“<br />
25
„Ehrung Herr Götz in Osthofen“<br />
Oktoberfest und Halloween im Wohnheim Klingweg<br />
27
Teilhabeplanungskonferenz am 13.11.2012<br />
Weihnachtsbäckerei am 17.11.2012<br />
30
atelierblau<br />
Sparkasse sitzt jetzt mit „Private Banking“ im Neubau in der Berggartenstrasse. Anneliese Ruff hat ein<br />
Werk aus ihrer Arbeit im atelierblau mit Horst Rettig eingebracht.<br />
Termine und Info’s<br />
(Bilder Horst Rippel, WfbM, WAA, atelierblau, TMK, Horst Rettig)<br />
Ausstellung atelierblau – Kunst von Menschen mit einer anderen Sichtweise<br />
Kunst im Foyer des Landtages Rheinland-Pfalz von 12.12.2012 – 04.01.2013<br />
__________________________________________________________________________________<br />
<strong>Worms</strong>er Weihnachtsmarkt bis zum 23.12.2012<br />
__________________________________________________________________________________<br />
Die Werkstatt für behinderte Menschen, die Tagesförderstätte und der Tom- Mutters-Kindergarten<br />
haben von 22.12.2012 – 01.01.2013 geschlossen.<br />
__________________________________________________________________________________<br />
Die Spendenbescheinigungen werden im Dezember 2012 verschickt.<br />
Wenn Sie eine Spendenbescheinigung benötigen bitte melden Sie sich unter der<br />
Telefonnummer 06241/508-110.<br />
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