18.01.2013 Aufrufe

Rundbrief Nr. 111 - Lebenshilfe Worms

Rundbrief Nr. 111 - Lebenshilfe Worms

Rundbrief Nr. 111 - Lebenshilfe Worms

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Lebenshilfe</strong> für Menschen mit geistiger Behinderung<br />

Orts- und Kreisvereinigung <strong>Worms</strong>-Alzey e.V.<br />

Kurfürstenstraße 1-3 • 67549 <strong>Worms</strong>-Neuhausen •<br />

Telefon 0 62 41/5 08-0<br />

www.lebenshilfe-worms-alzey.de - info@lebenshilfe-worms.de<br />

__________________________________________________________________________________<br />

Liebe Mitglieder,<br />

liebe Freunde und Förderer der <strong>Lebenshilfe</strong>,<br />

<strong>Rundbrief</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>111</strong><br />

Neues aus dem Verein und aus den Einrichtungen<br />

(Redaktionsschluss Anfang Dezember 2012)<br />

da wir alle schon von der Vorweihnachtszeit erfasst sind und uns allmählich auf das Weihnachtsfest<br />

und das Jahresende einstimmen, möchten wir das Jahr 2012 mit einem <strong>Rundbrief</strong> ausklingen lassen<br />

und auf die letzten Wochen zurückblicken.<br />

Sie finden in diesem <strong>Rundbrief</strong> wieder viele Berichte über Aktivitäten, Veranstaltungen und Ereignisse<br />

-manchmal sind wir selbst überrascht von der Menge, die in wenigen Wochen zusammen kommt.<br />

Daran erkennen Sie, wie lebendig und vielseitig die <strong>Lebenshilfe</strong> ist und dass über Arbeit und<br />

Beschäftigung hinaus, die <strong>Lebenshilfe</strong> ein Ort des sozialen Miteinanders ist, in der viele Menschen mit<br />

und ohne Behinderung ihren Platz haben, ihre Identifikation finden und sich für gemeinsame Ziele<br />

einsetzen.<br />

Allen, die daran mitwirken, die <strong>Lebenshilfe</strong> zu gestalten, sie weiterzuentwickeln und ihre soziale<br />

Verantwortung unter schwierigen Rahmenbedingungen zu bewahren, möchte ich an dieser Stelle im<br />

Namen des ganzen Vorstands recht herzlich für das Engagement und den Einsatz danken.<br />

Hierzu gehören in erster Linie unsere hauptamtlichen Kräfte in den Einrichtungen, unseren<br />

Werkstätten, der Tagesförderstätte, dem Tom-Mutters-Kindergarten, den Wohnheimen, den<br />

ambulanten Diensten, den Fahrdiensten sowie der Verwaltung.<br />

1


Danken möchte ich auch allen Vereinsmitgliedern für das Vertrauen in den Vorstand und für die viele<br />

Unterstützung bei Veranstaltungen in und außerhalb unserer Einrichtungen sowie unserem<br />

Betreuungsverein und seinen Mitarbeiterinnen für die intensive und fürsorgliche Zusammenarbeit mit<br />

Betreuten und ehrenamtlichen Betreuern.<br />

Nicht zuletzt danke ich auch allen Vorstandsmitgliedern für die sehr gute, zielgerichtete und<br />

konstruktive Zusammenarbeit in diesem Jahr sowie dem Beirat unter dem Vorsitz von<br />

Oberbürgermeister a.D. Gernot Fischer und seinem Stellvertreter Herrn Werner Betz für die intensive<br />

Mitwirkung und breite Unterstützung.<br />

Ausdrücklich möchten wir uns bei allen Förderern und Spendern bedanken, die uns in diesem Jahr<br />

wieder bedacht haben – ohne diese finanzielle Unterstützung wäre Vieles an Veranstaltungen, an<br />

Verbesserungen oder Maßnahmen nicht möglich gewesen.<br />

Wir haben uns in diesem Jahr nach der Verabschiedung des neuen Grundsatzprogramms intensiv mit<br />

den Themen Inklusion und Integration auseinandergesetzt, haben mit Verantwortlichen aus Politik,<br />

Kultur und Wirtschaft über Möglichkeiten einer weiteren Teilhabe von geistig behinderten Menschen in<br />

allen gesellschaftlichen Bereichen hier in <strong>Worms</strong> diskutiert und dabei auch wichtige Maßnahmen in<br />

Angriff genommen.<br />

Etwa in dem wir zu Beginn des Jahres 2012 das ehemalige Cafe<br />

Lott gekauft haben, um hier einen Integrationsbetrieb zu<br />

gründen und zu führen. Dieser Integrationsbetrieb wird bis zu 8<br />

behinderten Menschen einen Regel-Arbeitsplatz, somit ein<br />

sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis bieten. Hier<br />

arbeiten dann behinderte Menschen mit nicht behinderten<br />

Menschen in einem Team zusammen, in dem jeder nach seinen<br />

individuellen Stärken eingesetzt werden kann. Dadurch wird<br />

Teilhabe behinderter Menschen an normalen Arbeitsprozessen<br />

in besonderer Weise realisiert und wir freuen uns, dass alle für<br />

die Genehmigung und den Betrieb zuständigen Ämter in <strong>Worms</strong><br />

und im Land Rheinland-Pfalz gerade dieses Projekt positiv<br />

aufgenommen haben und unterstützen. Für uns war es ein ganz<br />

wichtiger Schritt in eine inklusivere Arbeitswelt – wir sind ganz<br />

bewusst in die Mitte der Stadt <strong>Worms</strong> gegangen, um möglichst<br />

vielen Mitbürgern und Besuchern zu zeigen, wie behinderte und<br />

nicht behinderte Menschen zusammenarbeiten können.<br />

Leider konnten wir das neue Cafe Lott in diesem Jahr noch nicht<br />

eröffnen – die bauliche Substanz hatte so manche<br />

Überraschung für uns, die in der Folge zu deutlich höheren<br />

Aufwänden und zeitlichen Verschiebungen der<br />

Umbaumaßnahmen führten. Wir sind jetzt aber sicher, dass wir<br />

mit unserem Integrationsbetrieb im Frühjahr 2013 starten<br />

können. Es würde uns sehr freuen, wenn wir Sie alle<br />

gelegentlich dort begrüßen und natürlich bedienen können.<br />

Der Ausbau ambulanter Dienste steht auch weiterhin ganz oben auf unserer Liste. Nachdem wir im<br />

Liebenauer Feld ein Grundstück für die Schaffung von Wohnraum für schwerst- und mehrfach<br />

behinderte Menschen gekauft haben, arbeiten wir jetzt mit der Stadt <strong>Worms</strong> daran, ein Modellprojekt<br />

zu konzipieren, bei dem sich vielfältige Versorgungs-, Betreuungs- und Pflegebedarfe ergeben, die wir<br />

aber allesamt ambulant leisten wollen, um so auch diesen Menschen mehr Individualität und Teilhabe<br />

zu ermöglichen, als es in stationären Einrichtungen möglich ist. Hierzu gibt es im Bundesgebiet wenig<br />

Vorläufer und Musterbeispiele, deshalb wird es ein innovatives und spannendes Projekt für alle<br />

Beteiligten. Wir gehen derzeit davon aus, dass wir die baulichen Maßnahmen Anfang 2013 beginnen<br />

können.<br />

2


Darüber hinaus arbeiten wir natürlich ständig an<br />

Verbesserungen in unseren bestehenden Einrichtungen,<br />

etwa unserer Tagesförderstätte, die aus allen Nähten<br />

platzt oder an unseren Werkstätten für geistig behinderte<br />

und psychisch kranke Menschen. In der Kurfürstenstraße<br />

konnten wir<br />

vor kurzem<br />

den neuen<br />

Speisesaal<br />

und das<br />

umgestaltete<br />

Foyer der<br />

Werkstatt<br />

einweihen und dabei erleben, wie gut die neuen<br />

Räumlichkeiten von den Beschäftigten angenommen<br />

werden.<br />

Nicht zu vergessen der Tom-Mutters-Kindergarten, dessen Erweiterungsbau Mitte des Jahres<br />

fertiggestellt werden konnte und der jetzt bereits eine neue integrative Gruppe aufgenommen hat,<br />

sowie Plätze für unter 3jährige behinderte und nicht behinderte Kinder bietet.<br />

Auf dem diesjährigen Weihnachtsmarkt bieten wir wieder die<br />

Produkte aus unseren Werkstätten, etwa der Schreinerei<br />

oder der Schmuckherstellung, insbesondere aus unserer<br />

Werkstatt für Genuss an – hier können Sie Plätzchen,<br />

Nudeln, Pesto, Essig und Öl sowie Gewürze erwerben und<br />

sich von der Qualität verwöhnen lassen. Zudem können Sie<br />

sich individuelle Geschenkkörbe zusammenstellen lassen.<br />

Hinweisen möchten wir Sie auch noch auf unseren neuen,<br />

großformatigen Kalender 2013 aus unserer Künstlerwerkstatt<br />

„Atelier Blau“. Die Kalenderblätter zeigen Kunstwerke von<br />

behinderten Künstlern unseres Ateliers, die in<br />

Wartebereichen, aber auch in Arbeits- und Besprechungsräumen der BG Unfallklinik in Ludwigshafen<br />

ausgestellt wurden und dort auf eine ausgesprochen positive Resonanz gestoßen sind. Sie können<br />

diesen Kalender im Werkstattladen oder direkt auf dem Weihnachtsmarkt begutachten und natürlich<br />

käuflich erwerben.<br />

Besuchen Sie uns – wir freuen uns auf Sie!.<br />

.<br />

Wir wünschen Ihnen allen eine gute und besinnliche Weihnachtszeit und alles Gute für das Jahr 2013.<br />

Mit herzlichen Grüßen<br />

Ulrich Granseyer<br />

(1. Vorsitzender)<br />

3


Studierende an der Uni Mannheim überzeugen mit ihren Business-Projekten und erreicht World<br />

Cup Halbfinale<br />

Zu einer positiven Entwicklung der Metropolregion beizutragen und lokale Lösungen für die großen<br />

globalen Herausforderungen unserer Zeit zu entwickeln, das sind Mission und Vision von „Students in<br />

Free Enterprises“ (SIFE). Die weltweit agierende Initiative ist in Deutschland seit 2003 an über 40<br />

Universitäten aktiv.<br />

Nach 2009 und 2010 hat SIFE Mannheim jetzt erneut mit drei seiner eingereichten Projekte den<br />

Landeswettbewerb gewonnen und hat Deutschland beim World Cup in Washington vertreten.<br />

Das U. S Department of State und die amerikanische Außenministerin Hillary Clinton haben dazu rund<br />

3000 Teilnehmer aus aller Welt vom 30. September bis 2. Oktober zum internationalen Wettbewerb der<br />

Organisation nach Washington D. C. eingeladen.<br />

Durch SIFE engagieren sich Studierende weltweit unentgeltlich, um soziale oder ökologische<br />

Herausforderungen anzugehen. Ziel ist es, durch Business-Methoden die Welt positiv zu verändern<br />

und das Leben anderer zu verbessern. In ihren Projekten identifizieren die SIFE-Teams<br />

Herausforderungen, analysieren Rahmenbedingungen und entwickeln<br />

Lösungsansätze, die sie dann zusammen mit Projekt- und Unternehmenspartnern umsetzen. So<br />

können sie ihr universitäres Wissen anwenden und schaffen Perspektiven für diejenigen, die von den<br />

Projekten profitieren. Ein Beispiel für ein solches Projekt, mit dem SIFE Mannheim beim<br />

Landeswettbewerb überzeugen konnte, ist Pfrimmilli. Diese hochwertigen Feinkostnudeln werden in<br />

Handarbeit von den Menschen mit Behinderung der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Worms</strong> hergestellt. Der Erlös aus dem<br />

Verkauf der Teigwaren geht an die <strong>Lebenshilfe</strong>, deren Angestellte durch die Produktion der Nudeln<br />

eine sinnvolle und nachhaltige Beschäftigung erhalten. 50 Cent jeder verkauften Packung werden<br />

außerdem zur Renaturierung des Flusses<br />

Pfrimm verwendet.<br />

Durch die frühere Begradigung der Pfrimm,<br />

der als Nebenfluss des Rheins durch <strong>Worms</strong><br />

fließt, besteht erhöhtes Hochwasserrisiko. Die<br />

Menschen mit Behinderung der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

Gärtnerei sollen die Renaturierung der Pfrimm<br />

durchführen und so den Fluss in seinen<br />

natürlichen Lauf zurückbringen. Pfrimmilli<br />

können im Feinkostladen der <strong>Lebenshilfe</strong> in<br />

<strong>Worms</strong> erworben werden.<br />

(Auszug aus der Stadtteilzeitung/Lokal-Anzeiger<br />

Schwetzingerstadt, Oststadt, Neuostheim, Neuhermsheim<br />

vom 1. August 2012)<br />

4


Einweihung Erweiterungsbau TMK<br />

Am Sonntag, den 23.09.2012 konnten wir den Erweiterungsbau des Tom-Mutters-Kindergartens<br />

eröffnen. Gemeinsam mit vielen Kindern und deren Eltern feierten, neben Herrn Oberbürgermeister<br />

Michael Kissel und der Abteilungsleitung für Soziales der Stadt <strong>Worms</strong> Frau Christine Ripier-Kramer,<br />

auch weitere Vertreter der Politik und der <strong>Lebenshilfe</strong> diesen Tag.<br />

Durch den Erweiterungsbau können nun bis zu 25 Kindergartenkinder mit und 50 Kinder ohne<br />

Behinderung den Tom-Mutters-Kindergarten besuchen. Außerdem steht für bis zu zehn Kinder unter<br />

drei Jahren ein Krippenangebot zur Verfügung.<br />

Der schöne und vor allen Dingen kindgerechte Anbau, entworfen durch den Architekten Herrn von<br />

Below, wurde durch die Förderung der Stadt <strong>Worms</strong>, Aktion Mensch und Eigenmitteln der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

ermöglicht.<br />

Das Team des Tom-Mutters-Kindergartens,<br />

bestehend aus 12 Erziehern und<br />

Erzieherinnen, einem Musiktherapeuten,<br />

einer Physiotherapeutin und Praktikanten<br />

wird nun zusammen mit der Leiterin Sabine<br />

Klaus die Kinder entsprechend ihrer<br />

besonderen Bedürfnisse fördern und<br />

versorgen.<br />

Die Kinder hatten bereits beim Spatenstich<br />

gemeinsam mit Erwachsenen Hand<br />

angelegt- nun konnten sie bei der<br />

Einweihung mit Schaumstoffelementen<br />

zeigen, wie so ein Haus gebaut werden<br />

kann (und wie wichtig Pläne dafür sind).<br />

Im Anschluss an den offiziellen Teil konnten Kinder, Eltern und andere Besucher im Rahmen des<br />

Sommerfestes die neuen Räumlichkeiten bewundern und sich mit einem Stück Kuchen oder einer<br />

Grillwurst stärken. Insgesamt ist zu sagen: Es war ein wunderschöner Tag und das Team des Tom-<br />

Mutters-Kindergartens freut sich auf die Zeit mit noch mehr Kindern in der Altmühlstraße.<br />

5


Veranstaltung „Eine Schule für Alle“ vom 27.09.2012<br />

In <strong>Worms</strong> lernen behinderte und nicht behinderte Kinder nur in zwei Schulen<br />

gemeinsam<br />

<strong>Worms</strong>er Zeitung vom 02.10.2012 – von Hans-Jürgen Jaap<br />

INKLUSION In <strong>Worms</strong> lernen behinderte und nicht behinderte Kinder nur in zwei Einrichtungen<br />

gemeinsam<br />

Ein Abend, an dem sich alle<br />

Anwesenden völlig einig sind, ist ein<br />

verlorener Abend. Ganz bestimmt kein<br />

„verlorener Abend“ war die von der<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> ziemlich exakt zwei Jahre<br />

nach der Premiere im September 2010<br />

an gleicher Stelle erneut in den Fokus<br />

gerückte Diskussion über das Thema<br />

„Eine Schule für Alle“. Gut fünfzig<br />

Zuhörer kamen dazu in den Speisesaal<br />

der Werkstatt für behinderte Menschen,<br />

um unter der einfühlsamen Moderation<br />

der Sozialpädagogin Karin Wyschka<br />

aus Mannheim gemeinsam mit acht<br />

Experten die aktuelle Situation der<br />

„Schule für Alle“ in <strong>Worms</strong> zu beleuchten.<br />

Inwieweit ist die von einer UN-Konvention vorgegebene gemeinsame Ausbildung von Kindern mit und<br />

ohne Behinderung in <strong>Worms</strong> verwirklicht? Manchmal kontrovers, meist jedoch sehr konstruktiv<br />

diskutierten die Podiumsteilnehmer Karin Flassak (Elternvertreterin), Ulrike Dagne (IGS <strong>Worms</strong>),<br />

Manfred Barthen (ADD Neustadt), Christine Ripler-Kramer (Stadt <strong>Worms</strong>), Jörg Stephan<br />

(Elternvereinigung „Gemeinsam Leben - Gemeinsam Lernen“), Ursula Müller-Löhle (Integrations-<br />

Fachkraft), Dr. Wolfgang Manstein (<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Worms</strong>) und Ulrich Granseyer (<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Worms</strong>)<br />

lebhaft mit dem Auditorium Fragestellungen rund um diesen Ansatzpunkt. Haben sich seit 2010 mehr<br />

„inklusive“ Schulangebote in <strong>Worms</strong> entwickeln können? Wie sieht die Rolle der Integrationshelfer vor<br />

Ort aus? Ist „Eine Schule für Alle“ mehr als ein Experiment?<br />

„Ehrlich gesagt sind wir nicht viel weiter gekommen“, räumte Manfred Barthen von der ADD-<br />

Schulaufsicht in Neustadt ein. Die „Inklusionsrate“ der Kinder mit Behinderungen in die Regelschulen<br />

liege in <strong>Worms</strong> 2012 gerade einmal bei acht Prozent, während der Durchschnitt in Rheinland-Pfalz<br />

etwa 30 Prozent beträgt. Im Land am Tabellenende<br />

„<strong>Worms</strong> befindet sich“, wie Ursula Müller-Löhle erörterte, „mit zwei Schwerpunkt-Schulen - der<br />

Neusatz-Grundschule und der Integrierten Gesamtschule in <strong>Worms</strong>-Horchheim - ganz am<br />

Tabellenende in Rheinland-Pfalz.“ Dies liege zum Teil laut Manfred Barthen aber auch daran, dass in<br />

unserem Bundesland Kinder nicht so leicht als „Kind mit einem sonderpädagogischen Gutachten<br />

etikettiert werden“, weshalb sie dann nicht als „Inklusions“-Schüler, sondern als „normale“ Regelschüler<br />

gelten.<br />

6


Breite Zustimmung fand die Bitte der Elternvertreter Karin Flassak und Jörg Stephan um eine bessere<br />

Unterstützung der Eltern durch die Schulaufsicht und die Schulleitungen. „Wir sind häufig die<br />

Hauptverantwortlichen dafür, unseren Kindern einigermaßen adäquate Lehrbedingungen zu<br />

ermöglichen“, stöhnten beide. Häufig fehle es auch an den baulichen Voraussetzungen wie Aufzügen<br />

in Schulen. Doch mehr als die Ausstattung der Schulen ist, da waren sich alle einig, die Haltung der<br />

Gesellschaft gegenüber der Thematik „Integration von Inklusions-Kindern in Regelschulen“ von<br />

Bedeutung. „Gerade viele ältere Lehrkräfte haben Angst davor, womöglich behinderte Kinder nicht<br />

optimal in den Unterricht einbinden zu können“, berichtete Ursula Dagne aus dem Schulalltag der IGS<br />

<strong>Worms</strong>. Die Schüler dagegen würden sich diesbezüglich deutlich leichter tun. Schwer wiegt auch das<br />

Problem der entsprechenden Ausbildung von Lehrern. Manfred Barthen: „Unsere Lehrer wurden in der<br />

Vergangenheit auf die Schulformen Gymnasium, Realschule, Grundschule oder Förderschule<br />

getrimmt.“ Hier müsse man ansetzen. Und natürlich an der Anzahl der Schwerpunkt-Schulen in<br />

<strong>Worms</strong>. Zwei sei entscheidend zu wenig. Als positiv wurde aber festgestellt, dass man auch in <strong>Worms</strong><br />

die Anzahl der Integrationshelfer gegenüber 2010 deutlich erhöht habe. Und was sich im Laufe der<br />

dreistündigen Podiumsdiskussion ebenfalls herauskristallisierte, war der Umstand, dass in <strong>Worms</strong> zwar<br />

diesbezüglich alles sehr langsam und schwer vorangeht, aber immerhin: Solange es schwer geht, geht<br />

es ja meist bergauf.<br />

Veranstaltung „Wir bauen ein Insektenhotel“ vom 29.09.2012<br />

Der Verein der <strong>Lebenshilfe</strong> bot jetzt zum zweiten Mal nach 2010 im Rahmen seiner diesjährigen<br />

Veranstaltungsreihe unter dem Motto<br />

„Angebot für Väter/Mütter und Ihre Töchter/Söhne mit Behinderung“<br />

in diesem Jahr wieder federführend von Hr. Götz ausgeführt den gemeinsamen Bau eines<br />

Insektenhotels an.<br />

Bei schönem Herbstwetter trafen sich am Samstag, den 29.09.2012 in der Tagesförderstätte<br />

7 Teams zum gemeinsamen Bau eines „Insektenhotels“. Ab 10.00Uhr wurde fleißig gesägt, gebohrt<br />

und geschraubt. Nachdem der „Rohbau des Hotels“ fertig war, wurden die einzelnen „Wohnungen“ mit<br />

verschiedenen Materialien wie Stroh,<br />

Schilf, und Tannenzapfen gefüllt.<br />

Nach einem gemeinsamen Mittagessen<br />

wurde das Insektenhotel dann am<br />

Nachmittag fertig gestellt.<br />

Jedes Team durfte dann sein eigenes<br />

Hotel mit nach Hause nehmen. Die<br />

weiteren noch in gemeinsamer Arbeit<br />

erstellten Hotels werden in der<br />

Tagesförderstätte und im Tom-Mutters-<br />

Kindergarten aufgehängt.<br />

(Manfred Vollrath)<br />

7


Ehrung der Vorstände<br />

In einer Feierstunde wurden am Samstag den 20.10.2012 vier Vorstandsmitglieder der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

geehrt, die sich seit über 20 Jahren im Vorstand engagieren. Der Erste Vorsitzende Ulrich Granseyer<br />

nahm die Ehrung der Vorstandsmitglieder Rita Orlemann, Hannelore Rippel, Richard Götz und Thomas<br />

Metzler mit zahlreichen Gästen vor.<br />

Hannelore Rippel kann man als eine „gute Seele“ bezeichnen: Sie ist seit 21 Jahren Beisitzerin und hat<br />

schon immer eine ganz besondere Aufgabe – sie organisiert Helfer für alle möglichen Feste und<br />

Veranstaltungen. Rita Orlemann, die seit 1991 im Vorstand tätig ist, war 15 Jahre lang Schriftführerin,<br />

und ist seit sechs Jahren Beisitzern. Thomas Metzler ist seit 26 Jahren im Vorstand. Bis zum Frühjahr<br />

dieses Jahres war er 4 Jahre lang der Erste Vorsitzende des <strong>Lebenshilfe</strong>vereins. Er wird dem Vorstand<br />

auch weiter treu bleiben – derzeit ist er Beisitzer. Die Laudatio auf ihn hielt der ehemalige<br />

Geschäftsführer Gerhard Binder. Richard Götz ist bereits seit 24 Jahren Schatzmeister und Kassierer<br />

verantwortlich – und das wird auch weiterhin so bleiben.<br />

Den Geehrten gratulierten unter anderem auch zwei Persönlichkeiten, die im <strong>Lebenshilfe</strong>verein eine<br />

ganz wesentliche Rolle spielen: Der ehemalige Oberbürgermeister Gernot Fischer, der seit etlichen<br />

Jahren Beiratsvorsitzender ist, und der Ehrenvorsitzende Wilfried Noll, der sich seit über 20 Jahren im<br />

Vorstand engagiert.<br />

(Auszüge aus der <strong>Worms</strong>er Zeitung vom 22.10.2012)<br />

(Gernot Fischer, Richard Götz, Rita Orlemann, Hannelore Rippel, Thomas Metzler, Ulrich Granseyer)<br />

8


Ambulanter Pflegedienst<br />

Unser neuer Ambulanter-Pflegedienst, die <strong>Lebenshilfe</strong>-Pflege stellt sich vor.<br />

Zum Januar 2013 startet unser Ambulanter Pflegedienst die <strong>Lebenshilfe</strong> Pflege, unter der<br />

Pflegedienstleitung von Herr Bernd Schröder.<br />

Aus dem Projekt der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Worms</strong> „Wohngemeinschaft Schannatstrasse im Liebenauer Feld“,<br />

eine Wohngemeinschaft für pflegebedürftige Menschen mit Behinderung zu schaffen entstand<br />

ursprünglich der Gedanke an einen eigenen Ambulanten Pflegedienst. Dieser soll dort in<br />

Zusammenarbeit mit pädagogischen Fachkräften der <strong>Lebenshilfe</strong> eine ganzheitliche Versorgung<br />

Rund- um die Uhr sicherstellen. In diesem Zusammenhang ist es ein Ziel des Pflegedienstes dieses<br />

Projekt zu unterstützen und bei der Umsetzung mitzuwirken.<br />

Aber nicht nur der Bedarf an professioneller pflegerischer Unterstützung in der geplanten<br />

Wohngemeinschaft , sondern auch die Tatsache das Besucher der Tagesförderstätte und der<br />

Werkstätten älter werden und ebenso wie andere Menschen zunehmend grundpflegerische – und<br />

auch behandlungspflegerische Leistungen benötigen, veranlasste die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Worms</strong> zur<br />

Gründung der <strong>Lebenshilfe</strong>-Pflege.<br />

Ab Januar 2013 bieten wir Leistungen der Grund – und Behandlungspflege, Alltags- und<br />

Hauswirtschaftliche Dienstleistungen, Hilfsmittelberatung sowie allgemeine Betreuungsleistungen für<br />

pflegebedürftige Menschen mit Behinderung an.<br />

Zeitgleich zum 1. Januar 2013 tritt in Deutschland das Pflege-Neuausrichtungsgesetz in Kraft. Dies<br />

sieht unter anderem, neue pflegerische Betreuungsleistungen vor, die durch den ambulanten<br />

Pflegedienst erbracht werden.<br />

Interessant ist auch das ab dem 1. Januar Sach- und Geldleistungen, auch für Menschen mit<br />

eingeschränkter Alltagskompetenz die einen geringeren Pflegebedarf als Pflegestufe 1 aufweisen, von<br />

der Pflegeversicherung übernommen werden.<br />

Hierzu und zu allen anderen Fragen zum Thema Pflege berate ich Sie sehr gerne in einem<br />

persönlichen Gespräch.<br />

„Einfach Leben leben“ ist unser Motto.<br />

Wir möchten dafür Sorge tragen das Sie auch bei Pflegebedarf längst möglich in Ihrem gewohnten<br />

Umfeld leben können.<br />

In diesem Sinne freue ich mich auf eine Gute Zusammenarbeit<br />

und auf Ihr Interesse an unserem neuen Angebot.<br />

Sie erreichen mich ab sofort unter der Telefonnummer 06241-<br />

2038105.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Bernd Schröder<br />

9


Kalender Atelier blau – Blickwinkel<br />

- Besondere Kunst an ungewöhnlichem Ort<br />

Der neue atelierblaukalender ist da<br />

Auch in diesem Jahr gibt es wieder einen neuen Kalender des atelierblau. Dieses Jahr wurden die<br />

Bilder der Künstler mit einer anderen Sichtweise in Räumen der BG-Unfallklinik in Ludwigshafen<br />

aufgenommen.<br />

Auf Initiative des ärztlichen Direktors, Herrn Professor Dr. P.A. Grützner, konnten die verschiedenen<br />

Bilder zunächst in einer Ausstellung in den Räumen der Klinik bewundert werden und zieren nun die<br />

Seiten dieses immerwährenden Kunstkalenders.<br />

Der Kalender ist im Laden der Werkstatt für behinderte Menschen oder beim „<strong>Lebenshilfe</strong>stand“ auf<br />

dem <strong>Worms</strong>er Weihnachtsmarkt erhältlich und kostet 9,80 €.<br />

Weihnachtsmarkt 2012<br />

Seit dem 26.11.2012 finden Sie uns auch wieder auf<br />

dem diesjährigen Weihnachtsmarkt. Wir bieten wieder<br />

die Produkte aus unseren Werkstätten, etwa der<br />

Schreinerei oder der Schmuckherstellung, insbesondere<br />

aus unserer Werkstatt für Genuss an – hier können Sie<br />

Plätzchen, Nudeln, Pesto, Essig und Öl sowie Gewürze<br />

erwerben und sich von der Qualität verwöhnen lassen.<br />

Zudem können Sie sich individuelle Geschenkkörbe<br />

zusammenstellen lassen.<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

10


Infos aus dem Betreuungsverein und Teilhabekonferenz am 13.11.2012<br />

Am 20. September fand im Betreuungsverein ein Betreuertreffen statt, zu dem alle beim<br />

Betreuungsverein registrierten ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuer eingeladen waren. Bei der<br />

Auswahl des Themas wurde der Wunsch der ehrenamtlichen Betreuer nach einem Austausch zum<br />

„selbstbestimmten Wohnen für Menschen mit (geistiger) Behinderung“ aufgegriffen.<br />

Mit Herrn Ganz vom Fachbereich des Unterstützten Wohnens der <strong>Lebenshilfe</strong> konnte hierfür ein<br />

kompetenter Referent gewonnen werden. Er stellte erst den ehrenamtlichen Betreuern seinen<br />

Fachbereich vor. Im Anschluss nutzen die Teilnehmer die verbliebene Zeit um bei Kaffee und Brezeln<br />

ihre Fragen rund um das Thema Selbstständiges Wohnen loszuwerden.<br />

Dass der Austausch über dieses schwierige Thema nach dem Betreuertreffen weitergeführt werden<br />

sollte, zeigte sich an den teilweise sehr emotionalen Diskussionen, welche an diesem Tag geführt<br />

wurden.<br />

Es hat mich deshalb sehr gefreut, dass das Thema so bald weitergeführt werden konnte und am 13.<br />

November Frau Walter, die Leiterin der Abteilung<br />

Eingliederung bei der Stadtverwaltung <strong>Worms</strong> und<br />

Herr Reckermann, ein Mitarbeiter der<br />

Stadtverwaltung <strong>Worms</strong> in der Tagesförderstätte<br />

begrüßt werden konnten.<br />

Die Abteilung der Eingliederungshilfe betreut rund<br />

700 Personen, welche Eingliederungshilfe<br />

beziehen. Dementsprechend viele Teilhabepläne<br />

werden dort im Jahr geschrieben und in<br />

sogenannten Teilhabekonferenzen besprochen.<br />

An diesem Abend wurden der Ablauf der<br />

Antragsstellung, Möglichkeiten der Bedürfnisdarlegung und der Umgang mit dem persönlichen Budget<br />

erläutert.<br />

Aus den Ausführungen der Mitarbeiter der<br />

Stadtverwaltung wurde deutlich, dass der<br />

Hilfeplan kein starrer, unwiderrufbarer<br />

Plan ist, sondern an die Wünsche und<br />

Bedürfnisse des behinderten Menschen<br />

angepasst wird. Je nach Bedarf kann er<br />

flexibel auf Änderungen im Leben des<br />

behinderten Menschen angepasst<br />

werden.<br />

Geht ein Antrag bei der Stadtverwaltung<br />

ein, wird in Vorbereitung der sogenannten<br />

Teilhabekonferenz, der behinderte<br />

Mensch von Herrn Reckermann in seinem<br />

11


gewohnten Lebensumfeld aufgesucht. Dieser nimmt sich sehr viel Zeit um möglichst viel über die<br />

Lebensumstände und Interessen und Fähigkeiten des Betreffenden herauszufinden.<br />

Klar wurde, dass mit den Mitarbeitern der Stadtverwaltung offen gesprochen werden kann und es in<br />

der sich anschließenden Teilhabekonferenz, in der der Bedarf festgeschrieben wird, keinesfalls um<br />

jeden Pfennig gefeilscht werden muss.<br />

Dass es aber selbst in der Stadtverwaltung nicht auf alle Fragen eine Lösung gibt, zeigt sich in der<br />

Frage nach behindertengerechten, bezahlbarem Wohnraum welche in <strong>Worms</strong> sehr rar sind. Hier<br />

deutete Frau Walter durchaus Kompromissbereitschaft an.<br />

In den im Hilfeplan formulierten Zielen muss auch nicht unbedingt eine Verbesserung erreicht werden.<br />

Denn auch in der Stadtverwaltung ist bekannt, dass es für manche Menschen schon Lebensqualität<br />

bedeutet, wenn der Status Quo erhalten bleibt.<br />

Angesprochen wurde auch der Ablösungsprozess des behinderten Menschen aus dem elterlichen<br />

Haushalt. Dass sich dieser für Eltern eines behinderten Kindes schwieriger gestaltet und mit vielen<br />

Fragen und Unsicherheiten behaftet ist, ist der Stadtverwaltung durchaus bewusst. So sprach Frau<br />

Walter allen anwesenden Eltern für die Arbeit, die sie täglich in der Begleitung ihres behinderten<br />

Angehörigen leisten, ihren großen Dank und ihre Anerkennung aus. Sie sprach gleichzeitig auch eine<br />

Einladung aus, die Möglichkeit zu nutzen an der Zukunft ihres Angehörigen mit zu stricken. Sie gab<br />

hierbei zu bedenken, damit nicht zu lange zu warten, denn sie musste auch schon tragische Fälle<br />

begleiten, in denen eine Ablösung aus dem Elternhaus nicht mehr begleitet werden konnte.<br />

Insgesamt handelte es sich um sehr gelungene Veranstaltungen zu einem schwierigen Thema. Die<br />

guten Diskussionen, darin waren sich alle einig, sollen im kommenden Jahr weiter geführt werden.<br />

Wer Fragen zur Eingliederungshilfe hat sollte sich nicht scheuen, sich an die Stadtverwaltung oder an<br />

den Betreuungsverein zu wenden.<br />

Die Kontaktdaten:<br />

Stadtverwaltung <strong>Worms</strong> / Fachbereich Eingliederungshilfe:<br />

Buchstaben: A-H, Sachbearbeiterin: Frau Busch: 06241/ 853- 5421<br />

Buchstaben J-M, Sachbearbeiterin: Frau Zinke: 06241/ 853- 5422<br />

Buchstaben N-Z, Sachbearbeiterin: Frau Späth: 06241/ 853- 5420<br />

Hr. Reckermann: 853 5424<br />

Betreuungsverein der <strong>Lebenshilfe</strong>:<br />

Ansprechpartner: Nina Klasen, Betreuungsverein der <strong>Lebenshilfe</strong>, Telefon: 06241/508-120 oder 508 -<br />

104<br />

Sie möchten künftig über Veranstaltungen des Betreuungsvereins informiert werden? Wir nehmen Sie<br />

gerne in unseren Verteiler auf und schicken Ihnen unseren <strong>Rundbrief</strong>, welcher einmal im Quartal<br />

erscheint.<br />

12


Neues aus der Verwaltung<br />

Nach einer einjährigen Umbauphase des Verwaltungsgebäudes der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Worms</strong> bezogen der<br />

Geschäftsführer, der Kaufmännische Leiter, die Mitarbeiter der Finanzbuchhaltung, Personalabteilung,<br />

EDV, Fahrdienst und der Bereichsleiter Wohnen Ende März 2012 ihr neues Domizil.<br />

Mit dem neu eingerichteten Empfang der Verwaltung wurde ein Außenarbeitsplatz für einen<br />

Werkstattbeschäftigten geschaffen.<br />

Gunther Mahnke<br />

Herr Mahnke, der bisher in einer der Gruppen der<br />

Werkstatt beschäftigt war, begann Ende März ein<br />

Praktikum in der Verwaltung. Er bearbeitet unter<br />

Anleitung der Mitarbeiterinnen Frau Hennig und Frau<br />

Martin den Posteinausgang der <strong>Lebenshilfe</strong>, ist<br />

zuständig für die Telefonzentrale und den Empfang und<br />

unterstützt bei sonstigen anfallenden Tätigkeiten.<br />

Da Herr Mahnke sich gut in sein neues Arbeitsgebiet<br />

eingearbeitet hat, wird er ab 01. Dezember 2012 einen<br />

Arbeitsvertrag für einen Außenarbeitsplatz in der<br />

Verwaltung erhalten.<br />

Seit Ende Oktober 2012 verschönern Bilder vom atelierblau die neuen Räumlichkeiten.<br />

Feste im Wohnheim Klingweg<br />

Oktoberfest im Wohnheim Klingweg am 24.10.2012<br />

Der Sommer war dieses Jahr so schnell<br />

vorbei. So haben es nicht alle rechtzeitig<br />

geschafft ein Sommerfest zu planen zu dem<br />

die Angehörigen eingeladen werden um<br />

gemeinsam zu feiern. Macht nichts dachte<br />

sich da die Gruppe 2 des Wohnheim<br />

Klingwegs. Da machen wir doch einfach mal<br />

ein Oktoberfest. Alle waren von Anfang an<br />

begeistert von dieser Idee. So haben alle<br />

zusammen geholfen, Dekorationen gebastelt,<br />

Einladungen gefertigt, den Raum geschmückt<br />

und als Willkommensgeschenke<br />

Salzteigbrezelchen als Kette für die Gäste<br />

gebastelt. Natürlich darf das leibliche Wohl<br />

nicht zu kurz kommen an solch einem Abend.<br />

Da hat unsere Hauswirtschaft mit geholfen,<br />

damit bei den Vorbereitungen nichts vergessen wird. Für das leibliche Wohl gab es natürlich<br />

Schweinehaxen, Weißwürste, Brezeln und alkoholfreies Weissbier. Mit zünftiger Musik hatten alle viel<br />

13


Spaß, hatten Gelegenheit miteinander zu erzählen und sich auszutauschen bei leckerem Essen und<br />

Trinken. Ein Tänzchen zur Musik durfte natürlich auch nicht fehlen. Es war ein sehr gelungener Abend<br />

und alle sind sich einig- im kommenden Jahr gibt es im Klingweg wieder ein Oktoberfest.<br />

Halloween im Wohnheim Klingweg am 31.10.2012<br />

Ein ganz besonderer Anlass zu<br />

feiern ist für viele Bewohner des<br />

Klingwegs Halloween. Schon viele<br />

Tage zuvor haben sich die<br />

Bewohner Gedanken gemacht wie<br />

ihre Verkleidung aussehen soll<br />

und die dazu passende Schminke<br />

um dann damit die anderen<br />

erschrecken zu können. Alle<br />

Gruppen haben ihre<br />

Räumlichkeiten geschmückt,<br />

Spinnennetze aufgehängt,<br />

Spinnen verteilt etc. Für den<br />

Außenbereich haben Bewohner<br />

und Mitarbeiter gemeinsam<br />

Kürbisgeister gebastelt und am<br />

Abend mit Teelichtern zum<br />

leuchten gebracht. Beim Basteln und anschauen hatten alle ihren Spaß. Andere Kürbisse wurden zu<br />

Kürbissuppe verarbeitet, die gemeinsam zubereitet wurde. Für das weitere leibliche Wohl wurden<br />

Halloweenkuchen gebacken, die mit Lebensmittelfarbe grün eingefärbt und dann zu guter letzt noch<br />

gruselig angemalt wurden. Abends wurde dann gemeinsam bei Schummerlicht gegessen,<br />

anschließend gefeiert und<br />

getanzt. Bis in den späten<br />

Abend sind Geister und<br />

andere Gruselfiguren durchs<br />

Haus und um das Haus<br />

herumgeschlichen.<br />

14


„Es gibt nicht jeden Tag PiPaPo“<br />

( WORMSER ZEITUNG VOM 03.11.2012 - Susanne Müller)<br />

INTERVIEW Küchenchef Andreas Heß über Hunger, Fairness und Geschmack<br />

Essen, das von Caterern geliefert wird, soll schmackhaft und preiswert sein. Es soll auch Essen geben,<br />

das besondere religiöse und ethische Wünsche erfüllt. Kann das ein Schulessen leisten? Und: Zu<br />

welchem Preis und mit welchen Rohstoffen können solche Essen hergestellt werden? Wir sprachen<br />

dazu mit Andreas Heß, der der <strong>Lebenshilfe</strong>-Großküche vorsteht, die selbst als Caterer für Schulen<br />

auftritt.<br />

Herr Heß, was essen Pennäler am liebsten?<br />

PiPaPo! Pizza, Pasta und Pommes. Das könnten wir jeden Tag liefern, machen wir natürlich nicht.<br />

Und: Es gibt aus unserer Küche auch keine Pommes. Die würden lätschig, können nicht so schnell<br />

geliefert werden, wie es sein müsste. Deshalb haben wir nur Blechkartoffeln im Angebot.<br />

Wie viele Essen bereiten Sie täglich für Schulen zu?<br />

Wir kochen täglich 350 Mahlzeiten für Schüler, insgesamt bereiten wir täglich für 680 Personen Essen<br />

zu.<br />

In <strong>Worms</strong> gibt es für Schulen zwei Caterer, die <strong>Lebenshilfe</strong> und „apetito“. Was unterscheidet Sie<br />

vom Mitbewerber?<br />

Bei „apetito“ werden die Menüs tiefgefroren angeliefert, wir kochen frisch und tagesaktuell und liefern<br />

warm an. Wir versuchen, Produkte zu verwenden, deren Herkunft wir kennen. Das reicht uns aber<br />

nicht. Wir verwenden, wo es irgend geht, Rohwaren aus der näheren Umgebung und achten außerdem<br />

darauf, wie sie produziert worden sind. Wir bemühen uns um Nachhaltigkeit. So nah wie möglich sollen<br />

etwa Gemüse wachsen und Tiere großgezogen werden. Natürlich sind wir auch der Vielfalt verpflichtet,<br />

deshalb beziehen wir aber auch Waren von weiter her, etwa Gewürze und Südfrüchte. Dann lassen wir<br />

aber ethische Aspekte nicht außer Betracht: So werden unsere Gewürze ausnahmslos fair angebaut<br />

und vergütet. Ich finde, Kunden sollten sich immer fragen, woher ihr Essen und erst recht das für ihre<br />

Kinder kommt.<br />

Woher kommen Ihre Waren?<br />

Den Großteil unserer „Grundgemüse“ wie etwa Kartoffeln, Lauch, Sellerie oder Karotten beziehen wir<br />

von einem Erzeuger aus Rosengarten. Ansonsten kaufen wir unser Gemüse ausnahmslos in<br />

Deutschland. Unser Schweinefleisch liefert die schwäbisch-hallische Erzeugergemeinschaft, eine<br />

bäuerlichen Erzeugergemeinschaft in Schwäbisch Hall. Hier haben sich Bauernhöfe zusammengetan,<br />

um Lebensmittel in Verantwortung für Natur und Kreatur zu erzeugen.<br />

Wie schaffen Sie es, mit diesem Konzept mit Caterern gleichzuziehen, die andere Rohstoffe<br />

verwenden?<br />

Wir haben eine schmalere Produktauswahl, bieten keine drei Essen täglich - so können wir mit<br />

Synergieeffekt arbeiten. So gibt es an jedem Tag ein vegetarisches und ein Essen mit Fleisch, was<br />

aber ähnlich ist: etwa eine asiatische Reispfanne mit Fleisch und eine mit Gemüse. Und außerdem gibt<br />

es immer donnerstags nur vegetarisches Essen. So können wir an den anderen Tagen in die<br />

Fleischqualität investieren.<br />

15


Kommen Kinder klar mit diesem Konzept? Mit dem Geschmack, etwa eines von Ihnen selbst<br />

gemachten Joghurts, der anders schmeckt als ein industriell gefertigter?<br />

Inzwischen schon, am Anfang gab es gerade beim Joghurt Anpassungsschwierigkeiten. Ganz wichtig<br />

wäre eine Geschmacksbildung in den Schulen. Übers Essen, über Nahrungsmittel, müsste etwas<br />

vermittelt werden. Die Eltern sind in der Pflicht: Sie müssen sich über Ernährung Gedanken machen.<br />

Man darf nicht alle über einen Kamm scheren, es gibt viele Eltern, die ihre Kinder gut versorgen. Ich<br />

habe aber die Erfahrung gemacht, dass einige Eltern ihre Kinder ohne Frühstück und Pausenbrot in die<br />

Schule schicken, also ist das Mittagessen die erste Mahlzeit am Tag für sie. Und am Wochenende<br />

bekommen manche Kinder gar nichts zu essen. Sie essen sich bei mir am Montag dann erst einmal<br />

statt, da reicht die pro Kind errechnete Essensmenge, die die Deutsche Gesellschaft für Ernährung<br />

empfiehlt, nicht aus.<br />

Bilder aus der Küche<br />

16


Bücherei in der WAA der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Worms</strong> erfolgreich<br />

Mit kleinen Schritten viel erreichen…<br />

Bücher sind auch im Zeitalter des Internet<br />

noch immer wichtig für Leseratten: Mit<br />

ihnen wird ein Einblick in ferne Welten und<br />

Zeiten möglich. Außerdem regt Lesen die<br />

kognitiven Fähigkeiten an und hilft den<br />

eigenen Wissensschatz zu vergrößern.<br />

Daher wurde in der Werkstatt für<br />

angepasste Arbeit (WAA) der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

Einrichtungen <strong>Worms</strong> kürzlich eine<br />

Bücherei eröffnet. Etwa 2400 Bücher<br />

stehen dort zur Entleihung bereit, dieses<br />

betriebsinterne und pädagogisch wertvolle Angebot kann von allen Beschäftigten der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Worms</strong> genutzt werden. Zugleich ist die Bücherei ein gutes Beispiel dafür, wie in kleinen Nischen und<br />

mit geringen finanziellen Mitteln viel erreicht werden kann in Richtung Bildung.<br />

Die Idee für den Aufbau einer Bücherei in der WAA ist auf dem Bücherflohmarkt des <strong>Lebenshilfe</strong><br />

Kindergartens in Lampertheim entstanden. In der WAA wurde schon immer mal gelesen und als der<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> Kindergarten sich zu einer Bücherspende bereit erklärte, war die Idee für den Aufbau einer<br />

internen Bücherei geboren. „Wir wollten ein niederschwelliges Angebot für diejenigen schaffen, die in<br />

ihrer Freizeit gerne lesen“, erklärt Stefan Habanetz, Abteilungsleiter der WAA. „Denn durch<br />

Unsicherheit entsteht bei betroffenen Personen oft eine Hemmschwelle, die verhindert, dass sie eine<br />

Bibliothek oder Buchhandlung betreten.“ In der betriebsinternen Bücherei fühlen sie sich hingegen in<br />

einem sicheren Rahmen und können ungestört schmökern. Zugleich ist die Bücherei ein Training des<br />

lebenspraktischen Bereichs und regt den kommunikativen Austausch an.<br />

Die Vorbereitungen für den Aufbau der Bücherei haben etwa ein Jahr in Anspruch genommen. Ein<br />

passender Ort war schnell gefunden, die Bücherei wurde in einem Besprechungszimmer eingerichtet,<br />

welches hierdurch eine ganz besondere Atmosphäre erhielt. Am aufwendigsten war die<br />

Katalogisierung der Bücher, welche die Werkstattbeschäftigten mit viel Engagement unter anfänglicher<br />

Begleitung der Fachanleitung selbstständig. durchgeführt haben.<br />

Bei dieser Fleißarbeit, die mehrere Monate Zeit in Anspruch genommen hat, wurde großes<br />

Durchhaltevermögen gezeigt. Dabei konnten Ausdauer und Konzentrationsfähigkeit der Beteiligten<br />

gefördert werden. Heute steht der Genuss im Vordergrund und die Mitarbeiter sind stolz auf das, was<br />

sie mit ihrem Einsatz erreicht haben. „Das Angebot wird rege angenommen und lockert den<br />

Arbeitsalltag auf“, erklärt Sybille Ruhnau, Fachanleitung der Verpackungs- und Montagegruppe.<br />

„Außerdem identifizieren sich die Beteiligten mit ihrer Tätigkeit in der Bücherei. Das steigert die<br />

Motivation und den Spaß an der Sache.“<br />

Für die Mitarbeit an der betriebsinternen Bücherei haben sich die Werkstattbeschäftigten feiwillig<br />

gemeldet. Drei Zweierteams verrichten im Wechsel den Entleih, zukünftig sollen mindestens acht<br />

Personen eingebunden sein. Dabei trainieren die Beteiligten ihre Merkfähigkeit und Sozialkompetenz:<br />

Einer gibt die zu entleihenden Bücher in eine Liste im Computer ein, der andere erstellt eine<br />

Karteikarte, auf der Titel des Buches, Entleih- und Rückgabedatum vermerkt werden. Hierbei sind<br />

Zwischenschritte eingebaut, die den Mitarbeitern bei ihrer Tätigkeit Sicherheit geben sollen. Mittlerweile<br />

läuft die Arbeit in der Bücherei völlig selbständig ab: „Unser Ziel, die Mitarbeiter anzuleiten und uns<br />

dann immer weiter zurück zu ziehen, um ihre Selbständigkeit zu fördern, haben wir in der Bücherei<br />

erreicht“, erklärt Abteilungsleiter Stefan Habanetz. Und gelohnt hat sich ihr Aufbau in jedem Fall: „Für<br />

die Umsetzung der Idee wurden so gut wie keine Kosten verursacht. Und auch wenn es nur ein kleiner<br />

Schritt ist: Denjenigen, die sich daran beteiligen oder die das Angebt nutzen, bringt er sehr viel“.<br />

(Stefan Habanetz, WAA)<br />

17


Die <strong>Lebenshilfe</strong> sagt DANKE<br />

Kunstvolle Vasen für guten Zweck<br />

SPENDE Präsidentin des Soroptimist-Clubs überreicht 2800 Euro an „atelierblau“<br />

„Es ist uns eine Freude, mit dieser Spende die hervorragende künstlerische Arbeit des ‚atelierblau‘<br />

unterstützen zu können.“ Mit diesen Worten überreichte Jutta Madle, Präsidentin des <strong>Worms</strong>er<br />

Soroptimist-Clubs, einen Scheck in Höhe von 2800 Euro an den künstlerischen Leiter Horst Rettig und<br />

Ursula Müller-Löhle von der <strong>Lebenshilfe</strong>.<br />

Zustande gekommen war dieser Geldbetrag während der Charterfeier des Clubs im vergangenen<br />

September, für den neun Künstlerinnen und Künstler des „atelierblau“ die Tischdekoration in Form von<br />

Vasen gestaltet hatten. Den Erlös aus dem Verkauf dieser Kunstobjekte führte Jutta Madle im Namen<br />

ihres Vereins nun den Urhebern zu.<br />

Es habe einige Zeit gebraucht, bis die Gemeinnützigkeit der Soroptimisten anerkannt worden sei, sagte<br />

die Präsidentin und bedauerte, dass man das Geld deshalb nicht früher habe übergeben können.<br />

Madle betonte die Einzigartigkeit und den Wert des „atelierblau“ als Projekt, weshalb man gerne die<br />

„gesellschaftlich wertvolle Arbeit“ dort unterstützen wolle. Die Gründungspräsidentin erwähnte auch,<br />

dass die Vasen bei den Gästen der Charterfeier großen Anklang gefunden hätten, was wiederum eine<br />

Anerkennung des künstlerischen Schaffens des „atelierblau“ bedeute.<br />

Große Freude herrschte bei Horst Rettig, denn natürlich kann das von der <strong>Lebenshilfe</strong> getragene<br />

„atelierblau“ jederzeit finanzielle Unterstützung gebrauchen. „Wir brauchen mal wieder Leinwände“, hat<br />

Horst Rettig auch schon eine Idee, wie ein Teil des Geldes verwendet werden kann. Darüber hinaus<br />

bestehen noch keine konkreten Vorstellungen, in welche Dinge die Spende sonst noch investiert<br />

werden soll. Klar ist aber auf jeden Fall, dass die Arbeit des „atelierblau“ gefördert und das Geld<br />

keinesfalls für Verwaltungsaufgaben gebraucht werden soll.<br />

(Artikel aus der <strong>Worms</strong>er Zeitung vom 30.08.2012 – Gunter Weigand)<br />

Kunst aus dem atelierblau – unterstützt durch das EWR<br />

Jedes Stück ein Unikat mit der individuellen Handschrift der Künstler - Jetzt gibt es kreative<br />

Kunst aus dem atelierblau auch im EWR-Shop<br />

Ganz neu im EWR Web-Shop finde Sie Produkte des atelierblau: selbst gestaltete Tassen, Gläser,<br />

Notizbücher und vieles mehr – jedes Stück ein Unikat, versehen mit der individuellen Handschrift des<br />

jeweiligen Künstlers.<br />

Seit 2009 verwirklichen die acht Künstler im <strong>Worms</strong>er Kunsthaus bereits ihr Talent und begegnen den<br />

dortigen Kollegen auf Augenhöhe. Unter professioneller Anleitung des Künstlers Horst Rettig erlernen<br />

sie dabei neue Techniken und entwickeln so ihren ganz persönlichen Stil. Das Projekt gewinnt derzeit<br />

auch überregional an Bedeutung und die Künstler haben an zahlreichen Ausstellungen teilgenommen,<br />

und ihre Werke sind in Unternehmen oder in privaten Sammlungen sowie Galerien vertreten.<br />

Für jedes gekaufte Werk spendet EWR zusätzlich einen Euro an das atelierblau. Denn trotz der<br />

Unterstützung der <strong>Lebenshilfe</strong> steht das Projekt bisher finanziell noch nicht auf eigenen Füßen.<br />

(Artikel aus der Kundenzeitschrift des EWR vom September 2012 .- gekürzt)<br />

18


Aktuelle Urteile<br />

KINDERGELD<br />

Der Bundesfinanzhof hat mit Urteil vom 15.03.2012, Aktz: III R 29/09, entschieden, dass behinderten<br />

Menschen dann Kindergeld zu gewähren ist, wenn das behinderte Kind wegen der Behinderung trotz<br />

einer Erwerbstätigkeit nicht seinen gesamten Lebensbedarf aus eigenen Mitteln decken kann.<br />

Voraussetzung ist also nicht, dass das behinderte Kind überhaupt keiner Erwerbstätigkeit nachgehen<br />

kann.<br />

PFLEGEZEIT nach dem Pflegezeitgesetz<br />

Nach dem Pflegezeitgesetz stehen Arbeitnehmern (bis zu) 6 Monate Pflegezeit für die Pflege eines<br />

pflegebedürftigen Angehörigen zur Verfügung (über die näheren Voraussetzungen bitte informieren).<br />

[Bitte beachten: Dieses Gesetz nicht mit dem Familienpflegegesetz verwechseln, welches nebenher<br />

besteht.]<br />

Aber aufpassen: Das Bundesarbeitsgericht hat mit Urteil vom 15.11.2011, 9 AZR 348/10 entschieden,<br />

dass es sich um ein einmaliges Gestaltungsrecht handelt, so dass die einmalige Inanspruchnahme<br />

einer „verkürzten Pflegezeit“ den Anspruch erfüllt.<br />

Im Klagefall waren es nur 5 Tage!<br />

Das Bundesarbeitsgericht legt das Gesetz hier also sehr restriktiv (einschränkend) aus.<br />

Noch ein Hinweis: Ab Ankündigung der Inanspruchnahme besteht gegenüber dem Arbeitgeber der<br />

besondere Kündigungsschutz nach dem Pflegezeitgesetz. (anders beim Familienpflegegesetz)<br />

KOSTENÜBERNAHME für einen behindertengerechten Umbau eines Fahrzeuges<br />

Das Bundessozialgericht (Urteil vom 02.02.2012, Aktenzeichen B 8 SO 9/10 R) hat hier grundsätzlich<br />

die Rechte des behinderten Fahrzeugerwerbers gestärkt.<br />

Den Behinderten selbst hat das Bundessozialgericht allerdings zunächst darauf hingewiesen, dass,<br />

wenn der Pkw selbst angeschafft und aus eigenen Mitteln gezahlt wird, dieser angemessen sein muss,<br />

gegebenenfalls auch ein gebrauchtes Fahrzeug angeschafft werden muss, wenn er Sozialleistungen<br />

bezieht. (Anm.: Nicht entschieden wurde der Fall, wie es ist, wenn die Eltern das Fahrzeug<br />

anschaffen.)<br />

Bei der Beurteilung, ob der behinderte Mensch nach § 9 der Eingliederungshilfeverordnung auf ein Kfz<br />

angewiesen ist, kann der Sozialhilfeträger hier nicht, wie regelmäßig geschehen, dies pauschal und<br />

aus allgemeinen Erwägungen zurückweisen.<br />

Maßgeblich sind nach dem Bundessozialgericht vielmehr als Ausgangspunkt die Wünsche des<br />

behinderten Menschen. Es gilt ein individueller und personenzentrierter Maßstab.<br />

Dabei wurde insbesondere das Recht des behinderten Menschen betont, gesellschaftliche Kontakte zu<br />

gleichaltrigen behinderten und nicht behinderten Personen zu pflegen.<br />

Gerade bei Personen in jüngeren Jahren ist nach Hinweis des Bundessozialgerichtes davon<br />

auszugehen, dass verstärkt gesellschaftliche Aktivitäten entwickelt werden.<br />

Die von den Sozialhilfeträgern ins Feld geführte Ungleichbehandlung (durch Bevorzugung gegenüber<br />

Nichtbehinderten und bedürftigen jungen Menschen) wurde vom Bundessozialgericht zurückgewiesen.<br />

Dagegen würde Artikel 3 Abs. 3 Satz 2 GG stehen.<br />

[Anmerkung: Auch auf die Behindertenrechtskonvention der UN kann hier ergänzend verwiesen<br />

werden, was vom Bundessozialgericht (noch) nicht angesprochen wurde.]<br />

Noch ein Weiteres: Da das Bundessozialgericht erklärt hat, dass es sich um einen Geldanspruch<br />

handelt, muss die Entscheidung des Sozialhilfeträgers in diesem Fall nicht abgewartet werden.<br />

Allerdings ist vor der Anschaffung auf jeden Fall der Antrag zu stellen.<br />

19


Änderungen in der Pflegeversicherung<br />

Beitrag von Frau Scheffler<br />

Ab dem 1.1.13 gelten neue Bedingungen für die Pflegeversicherung. Es gibt eine neue Pflegestufe O<br />

für Menschen mit erhöhtem Betreuungsbedarf. Für die Pflegestufen 1-3 wurden die Leistungen erhöht.<br />

Die Leistungen ab dem 1.1.13 sind:<br />

Pflegestufe Pflegegeld/ mtl.<br />

( der<br />

Pflegebedürftige<br />

erhält das Geld<br />

direkt)<br />

Pflegesachleistung/ mtl.<br />

(das Geld kann über eine Sozialstation<br />

abgerechnet werden)<br />

0 120,- € 225,- €<br />

1 305,- € 665 ,- €<br />

2 575,- € 1250,- €<br />

3 700,- € 1550,- €<br />

Wichtig ist folgendes. Wenn ein Mensch mit Behinderung bereits zusätzliche Betreuungsleistungen<br />

aber kein Pflegegeld erhält hat er Anspruch auf die Pflegestufe 0. Die Pflegekassen schreiben Ihre<br />

Versicherten in der Regel an, wenn nicht fragen Sie dort bitte nach.<br />

Wenn Sie bisher keine zusätzlichen Betreuungsleistungen und keine Pflegestufe zuerkannt bekommen<br />

haben, jedoch der Meinung sind, dass ihr Angehöriger besonderer Aufsicht und Betreuung bedarf<br />

können Sie bei der Pflegekasse einen Antrag auf die Pflegestufe 0 stellen. Die Kasse wird dies<br />

entsprechend begutachten lassen.<br />

Die Neuregelung der Pflegeversicherung beinhaltet außerdem Veränderungen der Leistungen. Es gibt<br />

neue Betreuungs- und Unterstützungsleistungen, die ab Januar über die Pflegekassen übernommen<br />

werden können. Dazu gehören neben Betreuungsangeboten auch Leistungen in der häuslichen<br />

Versorgung.<br />

Die Pflegekassen sind durch das neue Gesetz angehalten ihre Beratung in Zukunft in verständlicher<br />

Weise durchzuführen und auch ihre Bescheide deutlich schneller zu erstellen. Von Antragstellung bis<br />

zur Bewilligung dürfen nicht mehr als fünf Wochen liegen.<br />

Für Fragen oder weitere Informationen steht Ihnen Herr Schröder vom Pflegedienst der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

gerne zur Verfügung - Tel 06241/508-656.<br />

20


Einweihung Erweiterungsbau Tom-Mutters-Kindergarten<br />

21


„Eine Schule für Alle“<br />

23


„Wir bauen ein Insektenhotel“<br />

24


„Ehrung der Vorstände“<br />

25


„Ehrung Herr Götz in Osthofen“<br />

Oktoberfest und Halloween im Wohnheim Klingweg<br />

27


Teilhabeplanungskonferenz am 13.11.2012<br />

Weihnachtsbäckerei am 17.11.2012<br />

30


atelierblau<br />

Sparkasse sitzt jetzt mit „Private Banking“ im Neubau in der Berggartenstrasse. Anneliese Ruff hat ein<br />

Werk aus ihrer Arbeit im atelierblau mit Horst Rettig eingebracht.<br />

Termine und Info’s<br />

(Bilder Horst Rippel, WfbM, WAA, atelierblau, TMK, Horst Rettig)<br />

Ausstellung atelierblau – Kunst von Menschen mit einer anderen Sichtweise<br />

Kunst im Foyer des Landtages Rheinland-Pfalz von 12.12.2012 – 04.01.2013<br />

__________________________________________________________________________________<br />

<strong>Worms</strong>er Weihnachtsmarkt bis zum 23.12.2012<br />

__________________________________________________________________________________<br />

Die Werkstatt für behinderte Menschen, die Tagesförderstätte und der Tom- Mutters-Kindergarten<br />

haben von 22.12.2012 – 01.01.2013 geschlossen.<br />

__________________________________________________________________________________<br />

Die Spendenbescheinigungen werden im Dezember 2012 verschickt.<br />

Wenn Sie eine Spendenbescheinigung benötigen bitte melden Sie sich unter der<br />

Telefonnummer 06241/508-110.<br />

32

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!