Download Jahresbericht 2009 (PDF) - Kunstmuseum Bern
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Das Jahr <strong>2009</strong> hat dem <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Bern</strong><br />
Höhen und Tiefen beschert. In guter Erinnerung<br />
bleiben wird eine ganze Reihe schöner<br />
und interessanter Ausstellungen. Von diesen<br />
seien lediglich erwähnt: die Tracey<br />
Emin-Retrospektive (sie ist zu einem wahren<br />
Medienereignis geworden), Giovanni<br />
Giacomettis Farbe im Licht (ein Publikumsmagnet,<br />
wie erhofft), und die vom Direktor<br />
gestaltete «Trinkt o Augen...» Schweizer<br />
Landschaft von 1800 bis 1900 (sie hat nahezu<br />
unbekannte Schätze ans Licht gefördert<br />
und insbesondere vorgeführt, wie die<br />
hauseigene Sammlung sich in Szene setzen<br />
und auf überraschende Weise aktivieren<br />
lässt). An künstlerischer Ausstrahlung hat<br />
es durchwegs nicht gefehlt.<br />
Mit Befriedigung darf ferner vermerkt werden,<br />
dass dank sorgfältiger Budgetierung<br />
und strengster Ausgabendisziplin erneut<br />
ein positiver Rechnungsabschluss erzielt<br />
werden konnte. Ein solches Resultat ist unter<br />
den gegebenen Bedingungen alles andere<br />
als selbstverständlich, und tatsächlich<br />
weist die mittelfristige Finanzplanung eindeutig<br />
nach unten. Deswegen hat der Stiftungsrat<br />
vorsorglich einige (zum Teil einschneidende)<br />
Massnahmen beschlossen,<br />
die dieser Tendenz Einhalt gebieten sollen.<br />
Nicht den Erwartungen entsprochen hat der<br />
Zustrom an Besucherinnen und Besuchern.<br />
Dafür lassen sich verschiedene Gründe geltend<br />
machen; doch bleibt der Befund enttäuschend,<br />
und er deckt wieder einmal auf,<br />
dass der Gewinnung und der Bindung des<br />
Publikums eine grosse und kreative Aufmerksamkeit<br />
zu schenken ist.<br />
Ein herber Rückschlag ist dem «Projekt Gegenwart»<br />
widerfahren, sah sich doch der<br />
Stiftungsrat gezwungen, auf die Realisierung<br />
des Erweiterungsbaus SCALA zu ver-<br />
zichten – und dies am Ende eines überaus<br />
sorgfältigen Evaluations- und Entwicklungsprozesses.<br />
Kein Wunder, dass der Beschluss<br />
in der Öffentlichkeit auf Unverständnis<br />
und Kritik gestossen ist. Dabei wurde<br />
freilich nicht immer zur Genüge bedacht,<br />
dass der Stiftungsrat aus seiner Verantwortung<br />
heraus gar nicht anders hatte handeln<br />
können: dass die Risiken schlicht zu gross<br />
geworden waren, nachdem die Baufachleute<br />
buchstäblich in den letzten Wochen vor der<br />
Entscheidung sich auf eine Kostenschätzung<br />
geeinigt hatten, die in keinem Verhältnis<br />
mehr stand zu den ursprünglichen Vorgaben<br />
und den vorhandenen Mitteln. Trotzdem<br />
hält das <strong>Kunstmuseum</strong> an seinem<br />
Schwerpunkt «Gegenwartskunst» fest. Die<br />
künstlerischen Aktivitäten sind nachweislich<br />
in vollem Gange, und gegenwärtig werden<br />
verschiedene Optionen zur Lösung der<br />
bestehenden Raumprobleme (Präsentation<br />
der Gegenwartssammlungen) geprüft.<br />
Infolge einer Stellungnahme des Stiftungsrates<br />
hat die kantonale «Kulturstrategie»<br />
eine die Interessen des <strong>Kunstmuseum</strong>s vital<br />
betreffende Modifikation erfahren (Zusammenarbeit<br />
mit dem Zentrum Paul Klee).<br />
Zum Schluss, wie üblich, der Dank. Er geht<br />
zunächst an die politischen Behörden, die<br />
den Anliegen des <strong>Kunstmuseum</strong>s immer<br />
wieder grosses Verständnis entgegenbringen;<br />
ferner an die vielen Personen und Institutionen,<br />
welche die Bestrebungen des<br />
<strong>Kunstmuseum</strong>s ideell und materiell unterstützen<br />
– erwähnt seien insbesondere die<br />
Credit Suisse als verlässlicher Partner, die<br />
Stiftung GegenwART und die Stiftung Kunsthalle,<br />
die dem <strong>Kunstmuseum</strong> eine prächtige<br />
Lounge geschenkt hat; schliesslich an alle<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ihren<br />
unermüdlichen Einsatz.<br />
Prof. Dr. Christoph Schäublin, Präsident des Stiftungsrates <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Bern</strong><br />
«Das Jahr <strong>2009</strong> hat dem <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Bern</strong> Höhen und Tiefen<br />
beschert. In guter Erinnerung bleiben wird eine ganze Reihe schöner<br />
und interessanter Ausstellungen.»