Aufbau der Härte in Aluminiumlegierungen - Gruppe - AG Maier ...
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Kapitel 1<br />
E<strong>in</strong>leitung<br />
Historiker bezeichnen ganze Epochen <strong>der</strong> Menschheitsgeschichte nach demjenigen<br />
Werkstoff, welcher das jeweilige Zeitalter dom<strong>in</strong>iert hat. Lässt sich heute schon absehen,<br />
wie nachfolgende Generationen unsere jetzige Ära betiteln werden? In e<strong>in</strong>er<br />
Zeit wie <strong>der</strong> heutigen, <strong>in</strong> welcher Politiker und Medien gerne von e<strong>in</strong>er ” post<strong>in</strong>dustriellen“<br />
o<strong>der</strong> ” Informations-Gesellschaft“ sprechen, sche<strong>in</strong>t die Bedeutung <strong>der</strong> uns<br />
zur Verfügung stehenden Materialien und Baustoffe zweitrangig geworden zu se<strong>in</strong>.<br />
Von e<strong>in</strong>em technischen Standpunkt aus ist dies unverständlich, stehen <strong>der</strong> Industrie<br />
doch heute gewaltigere Vorräte nahezu aller chemischen Elemente zur Verfügung als<br />
jemals zuvor, und alles um uns herum besteht aus Stoffen, die von Hand o<strong>der</strong> durch<br />
Masch<strong>in</strong>en verarbeitet wurden. E<strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelner mag sich dafür wenig <strong>in</strong>teressieren, jedoch<br />
für e<strong>in</strong>e Volkswirtschaft ist <strong>der</strong> Handel mit, das Wissen über und die Forschung<br />
an neuartigen Werkstoffen unentbehrlich.<br />
Legierungen bezeichnen Gemenge verschiedener Elemente, von denen m<strong>in</strong>destens<br />
e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong> Metall ist. Diese Gemische besitzen physikalische Eigenschaften, welche<br />
zum Teil gravierend von denen ihrer e<strong>in</strong>zelnen Bestandteile abweichen. So war zum<br />
Beispiel das Revolutionäre an <strong>der</strong> Entdeckung <strong>der</strong> Bronze, dass durch den Zusatz<br />
von Z<strong>in</strong>n zu Kupfer die Lösbarkeit von atmosphärischem Stickstoff im Metall am<br />
Schmelzpunkt nicht mehr unstetig ist und die Legierung damit gießbar wird. Gelang<br />
die Entdeckung <strong>der</strong> Bronze noch eher zufällig, so versucht man heute, Legierungen<br />
gezielt auf ganz bestimmte Anwendungen h<strong>in</strong> maßzuschnei<strong>der</strong>n.<br />
Die wohl bekannteste und für die deutsche Industriegeschichte bedeutendste Legierung<br />
ist ohne jede Frage <strong>der</strong> Stahl. <strong>Aufbau</strong>end auf <strong>der</strong> 1951 gegründeten Europäischen<br />
Geme<strong>in</strong>schaft für Kohle und Stahl ( ” Montanunion“) entwickelte sich aus<br />
dieser <strong>in</strong>dustriellen Kooperation letztlich sogar die heutige Europäische Union.<br />
Von allen metallischen Werkstoffen besitzt Stahl die höchste Festigkeit. Se<strong>in</strong> gravieren<strong>der</strong><br />
Nachteil wird allerd<strong>in</strong>gs nie behoben werden können: auf Grund des hohen<br />
Atomgewichts se<strong>in</strong>es Hauptelements Eisen ist Stahl verglichen mit an<strong>der</strong>en Werkstoffen<br />
ähnlicher <strong>Härte</strong> sehr schwer.<br />
Alum<strong>in</strong>ium h<strong>in</strong>gegen ist nicht nur e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> häufigsten Elemente, es ist auch beson<strong>der</strong>s<br />
leicht: Alum<strong>in</strong>ium besitzt fast nur e<strong>in</strong> Drittel <strong>der</strong> Masse von Eisen. In se<strong>in</strong>er