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fsp selbstorganisierende mobile sensor- und ... - SomSed

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FSP SELBSTORGANISIERENDE MOBILE<br />

SENSOR- UND DATENFUNKNETZE<br />

SOMSED<br />

SELBSTBERICHT<br />

AUGUST 2007 BIS OKTOBER 2010


INHALTSVERZEICHNIS<br />

Inhaltsverzeichnis...................................................................................................................................... 2<br />

1 Mitglieder (Stand Oktober 2010) ...................................................................................................... 3<br />

2 Wissenschaftliche Ausrichtung .......................................................................................................... 4<br />

3 Bericht über die erste Phase des Forschungsschwerpunktes............................................................... 5<br />

2<br />

3.1 Forschung.................................................................................................................................... 5<br />

3.2 Organisation des Forschungsschwerpunktes................................................................................ 8<br />

3.3 Wissenschaftlicher Nachwuchs .................................................................................................. 10<br />

3.4 International SOMSED Workshop................................................................................................ 12<br />

4 Forschungsprogramm für die zweite Phase...................................................................................... 14<br />

4.1 Emergency Management........................................................................................................... 15<br />

4.2 Smart Energy Management ....................................................................................................... 18<br />

4.3 Certified self-organized Systems ................................................................................................ 20<br />

4.4 Biosocionic Computing .............................................................................................................. 21<br />

4.5 Communicating Intelligent Implants .......................................................................................... 24<br />

4.6 Koordination <strong>und</strong> Zusammenarbeit............................................................................................ 26<br />

5 Anhang ........................................................................................................................................... 28<br />

5.1 Promotionen (Auswahl)............................................................................................................. 28<br />

5.2 Drittmittelprojekte (Auswahl) .................................................................................................... 28<br />

5.3 Publikationen (Auswahl)............................................................................................................ 30


1 MITGLIEDER (STAND OKTOBER 2010)<br />

Prof. Dr. rer. nat. Ernst Brinkmeyer Arbeitsgruppe für Optische Kommunikationstechnik<br />

Prof. Dr. Dieter Gollmann Institut für Sicherheit in verteilten Anwendungen<br />

Prof. Dr.-Ing. Gerhard Matz Institut für Messtechnik<br />

Prof. Dr. Andreas Timm-Giel Institut für Kommunikationsnetze<br />

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Krautschneider Institut für Nanoelektronik<br />

Dr.-Ing. Dietmar Schröder Institut für Nanoelektronik<br />

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Meyer Institut für Automatisierungstechnik<br />

Prof. Dr.-Ing. Jörg Müller Institut für Mikrosystemtechnik<br />

Prof. Dr. rer. nat. Hermann Rohling Institut für Nachrichtentechnik<br />

Prof. Dr. Sibylle Schupp Institut für Softwaresysteme<br />

Prof. Dr. rer. nat. Volker Turau Institut für Telematik<br />

Prof. Dr.-Ing. Herbert Werner Institut für Regelungstechnik<br />

Ehemalige Mitglieder:<br />

Prof. Dr. rer. nat. Ulrich Killat Institut für Kommunikationsnetze<br />

Prof. Dr.-Ing. Jan Luiken ter Haseborg Institut für Messtechnik<br />

Prof. Dr.-Ing. Roland Harig Institut für Messtechnik<br />

3


2 WISSENSCHAFTLICHE AUSRICHTUNG<br />

Der Forschungsschwerpunkt (FSP) Selbstorganisierende <strong>mobile</strong> Sensor- <strong>und</strong> Datenfunknetze (SOMSED)<br />

erforscht Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Techniken zum Entwurf <strong>und</strong> Betrieb von Sensornetzen. Es geht dabei um die<br />

Organisation <strong>und</strong> den Betrieb räumlich verteilter Sensoren, die unterschiedliche physikalische Messprinzipien<br />

realisieren <strong>und</strong> die per Datenfunk zum Zwecke des Nachrichtenaustausches miteinander verb<strong>und</strong>en<br />

sind.<br />

Beispielsweise werden eine kontinuierliche <strong>und</strong> flächendeckende messtechnische Erfassung physikalischer<br />

<strong>und</strong> biologischer Messgrößen <strong>und</strong> die zugehörige Technik zur Signalauswertung mittels drahtloser<br />

Sensornetzwerke in diesem FSP betrachtet. Es werden also Netzwerke betrachtet, die aus ortsfesten oder<br />

<strong>mobile</strong>n Sensorknoten aufgebaut sind <strong>und</strong> in denen Messtechnik, Aktuatoren, eine Datenverarbeitungseinheit<br />

<strong>und</strong> eine Energieversorgung integriert sind. Die Sensorknoten messen an unzugänglichen Stellen<br />

physikalische Umgebungswerte <strong>und</strong> führen Berechnungen sowie Messdatenanalysen durch.<br />

Jeder Sensorknoten kann Berechnungen durchführen, Analysen erstellen <strong>und</strong> die Ergebnisse mit<br />

benachbarten Knoten per Funktechnik austauschen. Für diesen Zweck ist auf kleinstem Raum eine<br />

drahtlose Funkschnittstelle in den Sensorknoten integriert. Dies erlaubt die Erfassung einer Vielzahl von<br />

Phänomenen mit einer deutlich höheren Ortsauflösung als bisher.<br />

Potentielle Einsatzgebiete dieser Sensornetze liegen beispielsweise in der Überwachung der Umwelt, in<br />

medizinischen <strong>und</strong> maritimen Systemen, in der Logistik <strong>und</strong> in der Robotik. Der Einsatz solcher Netze wird<br />

insbesondere dort eine wirtschaftliche Bedeutung haben, wo Sensorik in einer messtechnisch komplizierten<br />

<strong>und</strong> unfre<strong>und</strong>lichen Umgebung eingesetzt wird oder wo eine Verkabelung zwischen Sensoren<br />

sehr aufwändig oder gar unmöglich ist. Da die potentiellen Einsatzgebiete <strong>und</strong> die Größe der Netze eine<br />

manuelle Überwachung <strong>und</strong> Steuerung weitgehend ausschließen, müssen die betrachteten Netzwerke<br />

über die inhärente Fähigkeit verfügen, ihre Funktion ohne externe Eingriffe auch bei partiellen Fehlern zu<br />

gewährleisten.<br />

Die theoretische Gr<strong>und</strong>lage hierzu bildet das Konzept der Selbstorganisation, d. h., die struktur- <strong>und</strong><br />

verhaltensgebenden Einflüsse gehen von den Elementen des sich organisierenden Systems selbst aus. Dies<br />

impliziert, dass auf eine zentrale Steuerungsinstanz verzichtet wird. Der FSP SOMSED verfolgt die Vision<br />

sehr großer, sich selbst organisierender Netze, bestehend aus tausenden von Knoten, ausgestattet mit der<br />

entsprechenden Sensorik, die autark über lange Zeiträume Dienste erbringen.<br />

Dieses Ziel soll durch die Zusammenarbeit von Instituten mit Kompetenzen auf den Gebieten Sensorentwicklung,<br />

drahtloser Kommunikation <strong>und</strong> Systementwicklung erreicht werden. Insbesondere wird den<br />

Doktoranden der beteiligten Institute durch die Einbettung ihrer eigenen Arbeiten in einen größeren<br />

Kontext die Möglichkeit eröffnet, aus isolierten Fakten <strong>und</strong> Methoden Wissen innerhalb dieses Kontextes<br />

zu generieren. Die Förderung interdisziplinärer Forschungsansätze erfolgt durch die Institutionalisierung<br />

regelmäßiger Doktorandentreffen mit wechselnden thematischen Schwerpunkten. Die anerkannt hohe<br />

wissenschaftliche Leistung der beteiligten Institute <strong>und</strong> die zu erwartenden Synergieeffekte führen zu<br />

einer Forschung auf höchstem Niveau.<br />

4


3 BERICHT ÜBER DIE ERSTE PHASE DES FORSCHUNGSSCHWERPUNKTES<br />

3.1 FORSCHUNG<br />

Die Bedeutung von Sensornetzen für ganz unterschiedliche Beobachtungs- <strong>und</strong> Überwachungsaufgaben<br />

wird in den nächsten Jahren erheblich zunehmen. Zur Überwachung <strong>und</strong> Beobachtung großer Gebiete<br />

müssen Sensorknoten mit einer im Allgemeinen sehr begrenzten Reichweite systematisch oder zufällig<br />

ausgebracht werden. Die Sensorknoten können stationär oder mobil sein <strong>und</strong> über sehr lange Zeiträume<br />

vollkommen autonom arbeiten.<br />

Der FSP SOMSED widmet sich der Fragestellung, wie lokale Ereignisse durch geeignete Sensoren<br />

unmittelbar detektiert <strong>und</strong> die Messergebnisse in möglichst verzögerungsfreier Form durch das<br />

Sensornetz an eine Zentrale geleitet werden können. Die Güte eines solchen Sensorknotens wird am<br />

Energieverbrauch, an der Messempfindlichkeit <strong>und</strong> der resultierenden Falschalarmrate sowie an der<br />

Reichweite gemessen. Angestrebt werden kurze Latenz- <strong>und</strong> lange Laufzeiten.<br />

Bei klassischen Lösungen werden mit hohem Energieaufwand kontinuierliche Beobachtungen oder<br />

periodisch lokale Messungen in festen zeitlichen Abständen durchgeführt, wobei bei der zweiten Variante<br />

die Entdeckungswahrscheinlichkeit eingeschränkt ist. Im Gegensatz dazu weisen Sensornetze einen<br />

extrem niedrigen Energieverbrauch auf <strong>und</strong> können durch eine integrierte Energiegewinnung (Energy<br />

Harvesting) eine theoretisch unendliche Lebensdauer erreichen. Durch eine ereignisgesteuerte<br />

Aktivierung des Sensornetzes werden zudem geringe Latenzzeiten erzielt.<br />

Diese Aufgabenstellung erfordert vielfach neuartige Netzwerkarchitekturen sowohl auf der<br />

Hardwareebene (niedriger Leistungsverbrauch, quasi leistungslose Schlaf- <strong>und</strong> Weckzustände, lokale<br />

Energiegewinnung), insbesondere aber auch auf der Softwareebene (dezentrale Regelung des<br />

Mehrfachzugriffs auf den Kommunikationskanal, des Datentransports, der Schlafperioden <strong>und</strong> der<br />

Datenaggregation).<br />

Ausgehend von den vor Gründung des FSPs SOMSED in den beteiligten Instituten des Dekanates<br />

Elektrotechnik <strong>und</strong> Informationstechnik der TU Hamburg-Harburg laufenden Forschungsaktivitäten war<br />

es zunächst Ziel, das bereits vorhandene, bisher kaum vernetzte Fachwissen zusammenzuführen. Durch<br />

die Einrichtung des Forschungsschwerpunktes wurden institutsübergreifende Forschungsvorhaben<br />

initiiert. Die zahlreichen interdisziplinären Diskussionen haben neue Zielstellungen <strong>und</strong> Lösungsansätze für<br />

den Aufbau <strong>selbstorganisierende</strong>r Systeme <strong>und</strong> drahtloser Sensornetze eröffnet. Dies bewirkte eine<br />

vertiefte Zusammenarbeit der teilnehmenden Institute <strong>und</strong> erzeugte insbesondere Synergien zwischen<br />

den Disziplinen Elektrotechnik <strong>und</strong> Informatik.<br />

Wegen der Breite <strong>und</strong> Tiefe der verschiedenen Fachgebiete wurde der Forschungsschwerpunkt in drei<br />

Hauptbereiche gegliedert, in denen jeweils die Themen Sensorik, Sensor- <strong>und</strong> Datennetze sowie <strong>selbstorganisierende</strong><br />

Netze bearbeitet wurden. Ergänzt wurden diese Themenfelder durch anwendungsorientierte<br />

Arbeiten.<br />

Selbstorganisierende <strong>mobile</strong> Sensor- <strong>und</strong> Datenfunknetze<br />

Sensorik Sensor- <strong>und</strong> Datennetze Selbstorganisierende Netze<br />

Applikationen<br />

5


Innerhalb der Bereiche sowie bereichsübergreifend wurden konkrete Fragestellungen im Rahmen von<br />

Projekten einzelner oder mehrerer Institute – z. T. unter Beteiligung von Industriepartnern – bearbeitet.<br />

Finanziert wurden die Projekte sowohl aus Landes- als auch aus Drittmitteln.<br />

Zusätzlich zu den fachlichen Zielen war mit der Gründung des Forschungsschwerpunktes SOMSED die<br />

Intention verb<strong>und</strong>en, die Forschungskräfte im Dekanat Elektrotechnik/Informationstechnik stärker zu<br />

bündeln, um:<br />

6<br />

• die Voraussetzung für größere fachübergreifende Forschungsprojekte zu schaffen,<br />

• die Wettbewerbsfähigkeit des Dekanates bei der Drittmitteleinwerbung nachhaltig zu stärken,<br />

• die Attraktivität der TU Hamburg-Harburg für Neuberufungen zu verbessern <strong>und</strong><br />

• die Forschungskompetenzfelder innerhalb der Industrie in der Metropolregion Hamburg zu<br />

verbreitern.<br />

Im Rahmen dieser Zielsetzung wurde auch versucht, in diesem hochaktuellen <strong>und</strong> entsprechend „dicht<br />

besetzten“ Forschungsfeld eine DFG-Forschergruppe zu etablieren. In Rahmen der Vorbereitung dieses<br />

Vorschlags entwickelten sich sehr intensive Kooperationen, die außerhalb der DFG-Förderung in<br />

Drittmittel-geförderten gemeinsamen Forschungsvorhaben mündeten. Als Beispiel seien an dieser Stelle<br />

zwei größere Verb<strong>und</strong>projekte aus dem Bereich der Luftfahrtindustrie genannt: Sensor Wireless<br />

Application Network (SWAN) <strong>und</strong> Cabin Wireless Systems (CabWise). In beiden Projekten wird der<br />

Einsatz von drahtlosen Sensornetzen in Flugzeugsystemen zum Zwecke des Predictive Health Monitoring<br />

untersucht <strong>und</strong> prototypisch realisiert.<br />

Darüber hinaus führten die Präsentationen der gemeinsamen Arbeiten des Forschungsschwerpunktes<br />

innerhalb der TUHH, insbesondere aber vor Vertretern der Wirtschaft <strong>und</strong> Industrie der Metropolregion<br />

Hamburg zu industriegeförderten Projekten. Hierzu zählt unter anderem das Projekt HelioMesh, in dem<br />

ein <strong>selbstorganisierende</strong>s, drahtloses Sensornetz etwa 10.000 Heliostaten in einem Solarkraftwerk regelt.<br />

Feld mit tausenden von Heliostaten in einem Solarkraftwerk<br />

Um die gemeinsame institutsübergreifende Arbeit an drahtlosen Sensornetzen zu fördern, wurde eine<br />

einheitliche Hardwareplattform auf Basis der Iris-Knoten der Firma Crossbow <strong>und</strong> der Software TinyOS<br />

ausgewählt. Zur Durchführung gemeinsamer Experimente wurde auf der Basis dieser Plattform mit einer<br />

größeren Anzahl von Iris-Knoten ein Sensornetzwerk auf dem Campus der TU Hamburg-Harburg<br />

aufgebaut <strong>und</strong> seit September 2008 dauerhaft betrieben. Dieses Netz, bestehend aus stationären <strong>und</strong><br />

<strong>mobile</strong>n Sensorknoten, wird als Testumgebung für den gesamten Forschungsschwerpunkt genutzt <strong>und</strong><br />

von der Gruppe der Doktoranden betreut. Die Installation wird beispielsweise zur Erprobung <strong>und</strong><br />

Evaluation einer solarbasierten Energieversorgung <strong>und</strong> neuer Routingverfahren, sowie zum Testen von<br />

Algorithmen zur Selbstorganisation eingesetzt.


Das Campusnetz basiert auf Sensorknoten, die mit dem Prozessor ATmega 1281 <strong>und</strong> dem<br />

Funkmodul Atmel RF230 ausgestattet sind (rechte Seite). Auf der linken Seite ist eine<br />

Ausführung mit Solarzelle <strong>und</strong> Doppelschichtkondensator dargestellt, welches in dem DFG-<br />

Projekt EBS entstanden ist.<br />

Für das Monitoring des Zustandes des Netzes wurde eine frei zugängliche web-basierte Anwendung<br />

unter Einbindung von Google-Maps erstellt (http://campusnet.somsed.de/). Das Campus-Netz dient<br />

gleichzeitig auch zur Demonstration der erreichten Ergebnisse.<br />

Graphische Benutzerschnittstelle des SOMSED Sensornetzwerks auf dem Campus der TUHH<br />

(http://campusnet.somsed.de/)<br />

Durch die Einbeziehung des wissenschaftlichen Nachwuchses (Doktoranden <strong>und</strong> Studierende, die<br />

relevante Studien-, Master- oder Diplomarbeiten schreiben) in konkrete Forschungsvorhaben wurde<br />

erreicht, dass:<br />

• Studierende in der Abschlussphase ihres Studiums wissenschaftliche Arbeitsprozesse praktisch<br />

erfahren <strong>und</strong><br />

• Doktoranden einen ganzheitlichen Blick auf ein Forschungsfeld gewinnen, um so der zunehmenden<br />

Spezialisierung der Forschung entgegenzuwirken.<br />

Dies wurde auch durch weitere institutsübergreifende Forschungsthemen <strong>und</strong> Projektarbeiten, die z. B. in<br />

Publikationen <strong>und</strong> Dissertationen ihren Niederschlag gef<strong>und</strong>en haben, unterstützt (repräsentative<br />

Zusammenstellung im Anhang).<br />

Beispielhaft für Forschungsarbeiten im Forschungsschwerpunkt SOMSED sind Arbeiten zum Entwurf <strong>und</strong><br />

zur Programmierung von Sensorknoten, sowie von Protokollen zur Kommunikation zwischen<br />

Sensorknoten z. B. für medizinische Anwendungen, Untersuchungen zum Energieverbrauch von<br />

Sensorknoten <strong>und</strong> Energie-Harvesting.<br />

Arbeiten zur Kommunikation erstrecken sich über alle Netzebenen <strong>und</strong> umfassen u. a. Verfahren zur<br />

effizienten A/D-Umwandlung <strong>und</strong> zur Datenkompression von ECG-Signalen. Hierzu gehören ebenfalls<br />

die Entwicklung des MAC-Protokolls ERA (Energie efficient Reservation Aloha) <strong>und</strong> von energieeffizienten<br />

Routing- <strong>und</strong> TDMA-Protokollen, sowie zuverlässige Broadcast-Verfahren für drahtlose ad-<br />

7


hoc-Netze. Das Prinzip der Selbststabilisierung wurde zur Erhöhung der Fehlertoleranz von Sensornetzen<br />

erforscht. Schwerpunkte auf dem Gebiet der Selbstorganisation waren die Arbeiten auf dem Gebiet der<br />

Car-2-Car Kommunikation mit Vehicular Area Networks (VANETs). Hervorzuheben ist hierbei das Projekt<br />

SOTIS (Self-Organizing Traffic Information System), in dem ein Verkehrsinformationssystem entwickelt<br />

wurde, welches ohne jede Infrastruktur arbeitet <strong>und</strong> ausschließlich auf der Basis lokaler Kommunikation<br />

zwischen den Fahrzeugen beruht. Die Selbstorganisation wurde z.B. mit der Formationsregelung in Multi-<br />

Agenten-Systemen mit Quadcoptern demonstriert. Weitere Themen im Forschungsschwerpunkt SOMSED<br />

sind die Positionserkennung <strong>mobile</strong>r Roboter mithilfe von Infrarot-Entfernungs<strong>sensor</strong>en <strong>und</strong> Navigationssysteme<br />

zur Bewegung in Gebäuden.<br />

8<br />

Ein intelligentes Implantat in einem Demonstrationsknochen. Mit der Spule wird außerhalb<br />

des Körpers ein niederfrequentes Magnetfeld generiert, das die Elektronik im Implantat mit<br />

Energie versorgt. Die im Implantat aufgezeichneten Messwerte werden durch Modulation<br />

des Feldes drahtlos zu einem Lesegerät übertragen.<br />

SOMSED-Anwendungsgebiete, bei denen die drahtlose Kommunikation ein wesentliches Merkmal ist,<br />

findet man in der Medizin, im Schiffbau <strong>und</strong> Flugzeugbau, sowie in der Logistik. Als medizinische<br />

Anwendung wurde ein RFID-basiertes System zur Messung der Belastung auf passiven Implantaten<br />

entwickelt. Im Schiffbau <strong>und</strong> Flugzeugbau gibt es wirtschaftliche Gründe, verdrahtete Kommunikationssysteme<br />

durch drahtlose Kommunikation zu ersetzen. So wurde der Einsatz eines Sensornetzes im<br />

Maschinenraum eines Kreuzfahrtschiffs <strong>und</strong> mit MASC (Monitoring and Security of Containers) eine<br />

Architektur für ein Informationssystem für den Container-Transport mit einem effektiven Schutz vor<br />

unberechtigtem Datenzugriff während der Übertragung <strong>und</strong> Speicherung entwickelt.<br />

SOMSED-Anwendungsgebiete bei denen die Sensorik im Vordergr<strong>und</strong> steht, sind die Erkennung von<br />

Gefahrstoffen sowie die Regelung chemischer Produktionsprozesse mit z. T sehr spezifischen<br />

Anforderungen an die drahtlose Kommunikation <strong>und</strong> die Auslegung der Sensornetze.<br />

3.2 ORGANISATION DES FORSCHUNGSSCHWERPUNKTES<br />

Die Zusammenarbeit zwischen den am FSP SOMSED beteiligten Instituten sowie Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen<br />

wird durch den FSP-Sprecher <strong>und</strong> dessen Stellvertreter koordiniert <strong>und</strong> organisiert. Die institutsübergreifenden<br />

Forschungsarbeiten <strong>und</strong> Aktivitäten sind eine wichtige sowie gewünschte Zielsetzung des<br />

FSP <strong>und</strong> führen zu innovativen Ergebnissen. Das Gebiet der Sensornetze ist einerseits zwar breit gefächert<br />

sowie sehr vielfältig in den detaillierten Fragestellungen <strong>und</strong> technischen Herausforderungen.<br />

Andererseits wurde bereits in der Gründungsphase des FSP eine Fokussierung auf spezielle technischwissenschaftliche<br />

Fragestellungen im SOMSED-Forschungsprogramm für sinnvoll erachtet. Diese


Themeneingrenzung hat sich in den vergangenen vier Jahren auch in der Außenwirkung des FSP als<br />

besonders sinnvoll herausgestellt. Der FSP ist dadurch in Industrie <strong>und</strong> an Hochschulen sehr gut<br />

wahrgenommen worden.<br />

Wesentliches Element der FSP-Organisation sind die etwa im monatlichen Rhythmus stattfindenden<br />

Treffen, die Gespräche <strong>und</strong> der Gedankenaustausch mit umfangreichen detaillierten fachlichen<br />

Diskussionen. Bereits durch diese Besprechungen entsteht ein kontinuierlicher Wissens- <strong>und</strong><br />

Technologietransfer zwischen den beteiligten FSP-Mitgliedern <strong>und</strong> -Instituten. Es werden Berichte über<br />

aktuelle Forschungsarbeiten <strong>und</strong> -ergebnisse präsentiert <strong>und</strong> Fachdiskussionen zu unterschiedlichen<br />

Themen geführt. Die fachliche Unterstützung der institutsübergreifenden Aktivitäten sowie<br />

Kooperationen zwischen den beteiligten Wissenschaftlern sind wichtige Ziele der FSP-Organisation.<br />

Eine weitere wichtige Aufgabe eines FSPs ist die Mitwirkung bei Berufungsverfahren. Der FSP SOMSED hat<br />

die Nachbesetzungen der während der ersten Phase ausgeschiedenen Kollegen Prof. Killat <strong>und</strong> Prof. ter<br />

Haseborg zur Stärkung des FSP genutzt. Die Widmungen <strong>und</strong> die Berufungen der beiden Professuren<br />

wurden im Sinne einer kontinuierlichen Weiterentwicklung des FSP SOMSED ausgestaltet. Dabei hat sich<br />

auch gezeigt, dass diese innovative Konzentration der wissenschaftlichen Zusammenarbeit die Attraktivität<br />

der Universität <strong>und</strong> des Dekanates wesentlich gesteigert hat. Diese Aufgabe wird in der zweiten<br />

Phase des FSP noch an Bedeutung gewinnen, da auch in diesem Zeitraum mehrere Kollegen altersbedingt<br />

ausscheiden werden.<br />

In einer gemeinsamen Initiative mit den wissenschaftlichen Mitarbeitern der verschiedenen Institute des<br />

FSP wurde die Idee geboren, auf dem TUHH-Campus ein experimentelles Sensornetz, bestehend aus<br />

etwa 30 Iris-Knoten aufzubauen <strong>und</strong> in dauerhaften Betrieb zu nehmen. Die Zusammenarbeit im Rahmen<br />

dieses Projektes hat das gegenseitige Verständnis der technischen Fragestellungen <strong>und</strong> der entworfenen<br />

Systeme der beteiligten wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter ganz wesentlich gefördert.<br />

Zurzeit arbeiten die wissenschaftlichen Mitarbeiter an einem weiteren Projekt, bei dem die Erforschung<br />

der Übertragung kontinuierliche Datenströme durch Sensornetze im Mittelpunkt steht.<br />

Gemeinsame FSP-Aktivitäten wie Konferenzen, Messeauftritte, Öffentlichkeitsarbeit, Forschungs-<br />

Nachmittage <strong>und</strong> die Umsetzung der SOMSED-Home-Page werden von allen FSP-Mitgliedern aktiv<br />

unterstützt, im Team vorbereitet <strong>und</strong> durchgeführt. Ein WAP-Antrag, an dem mehrere FSP-Mitglieder<br />

beteiligt sind, wurde gemeinsam entworfen, eingereicht <strong>und</strong> bewilligt.<br />

In der künftigen Organisationsstruktur sollen eine noch stärkere Öffnung hin zu möglichen<br />

Anwendungen (<strong>und</strong> den involvierten Anwendern) berücksichtigt <strong>und</strong> weitere junge Kolleginnen <strong>und</strong><br />

Kollegen in das FSP-Team integriert werden. Der FSP-Sprecher wird die FSP-Mitglieder verstärkt<br />

motivieren, institutsübergreifende Themen zu entwickeln <strong>und</strong> zu diskutieren, an denen jeweils 2-3<br />

Institute beteiligt sind. So kann auch die Anzahl der Förderanträge erhöht werden. Die FSP-Organisation<br />

unterstützt ferner die Entwicklung neuer technisch-wissenschaftlicher Themen <strong>und</strong> die gemeinsame<br />

Akquisition von Forschungsmitteln. Es werden Anregungen gegeben <strong>und</strong> Kontakte zu Industriefirmen<br />

hergestellt, die an der Thematik der Sensornetze arbeiten <strong>und</strong> interessiert sind. Mit dem jährlich an der<br />

TUHH organisierten Forschungs-Nachmittag kann die Zielsetzung der Kontaktaufnahme zu<br />

Industriefirmen <strong>und</strong> das Ausloten möglicher Kooperationen zusätzlich unterstützt werden.<br />

9


3.3 WISSENSCHAFTLICHER NACHWUCHS<br />

Vor der Gründung des Forschungsschwerpunktes<br />

existierten nur sehr wenige Kooperationen<br />

zwischen den jetzt an SOMSED<br />

beteiligten Instituten. Um das gesteckte Ziel,<br />

größere gemeinsame Forschungsarbeiten auf<br />

dem Gebiet <strong>selbstorganisierende</strong>r, drahtloser<br />

Netze zu erreichen, musste ein besseres<br />

Verständnis der institutsspezifischen Arbeiten<br />

hergestellt werden. Dies war insbesondere<br />

deshalb notwendig, weil <strong>selbstorganisierende</strong><br />

Protokolle für drahtlose Sensornetze<br />

zunehmend schichtenübergreifend realisiert<br />

werden <strong>und</strong> deshalb Kenntnisse über die<br />

verschiedenen Schichten von der Sicherungsschicht bis zur Transportschicht (im OSI-Modell) erforderlich<br />

sind. Die hierfür notwendigen Kompetenzen sind an der TUHH über mehrere Institute verteilt. Dies gilt<br />

ebenfalls für den Aspekt des Energieverbrauchs. Ein ganzheitlicher Ansatz erfordert die gleichzeitige<br />

Betrachtung von Hard- <strong>und</strong> Software, d. h. von der Sensorik über AD-Wandler bis hin zu den<br />

Kommunikationsprotokollen.<br />

Um das Synergiepotenzial des Forschungsschwerpunktes auch bei der Ausbildung der Doktoranden<br />

auszuschöpfen, wurde die Arbeitsgruppe SOMSED Aktiv gegründet. Unter diesem Namen treffen sich seit<br />

Beginn der Arbeit des FSP Doktoranden der beteiligten Institute regelmäßig zu einem Erfahrungsaustausch.<br />

Auf den im Monatsrhythmus stattfindenden Aktiv-Treffen finden unter anderem Vorträge zu den<br />

Promotionsthemen der Teilnehmer, Vorstellungen von Arbeiten von Studierenden sowie ein<br />

Informationsaustausch über die aktuellen Arbeiten in den einzelnen Instituten statt. Dies hat dazu<br />

geführt, dass die beteiligten Doktoranden ein wesentlich besseres Verständnis für die fachübergreifenden<br />

Herausforderungen der Thematik des FSP gewonnen haben. Des Weiteren lernten die Doktoranden<br />

Ansprechpartner aus anderen Instituten kennen, mit denen sie sich austauschen können. Die<br />

Zusammenarbeit wurde durch die gemeinsame Betreuung von Studien- <strong>und</strong> Diplomarbeiten intensiviert.<br />

In ganztägigen Treffen, den sogenannten Field<br />

Days, begann die Gruppe SOMSED Aktiv zusätzlich<br />

mit der Konzeption eines drahtlosen Sensornetzes,<br />

welches auf dem Campus der TUHH ausgebracht<br />

werden sollte (CampusNet). Die Idee zu einem<br />

solchen Netzwerk fand sich schon im Antrag für<br />

den FSP. Das Netz soll als Evaluationsumgebung<br />

für Arbeiten im FSP dienen, beispielsweise zur<br />

Untersuchung neuer Protokolle, zur Messung von<br />

Signalstärken oder zur Bestimmung des Energieverbrauchs<br />

in Langzeitexperimenten. Das<br />

gemeinsam entwickelte Konzept wurde dann<br />

nach fachspezifischen Kriterien aufgeteilt <strong>und</strong> umgesetzt. Auf den Field Days wurden die einzelnen<br />

Komponenten integriert <strong>und</strong> schließlich die Sensorknoten auf dem Campus ausgebracht. Praktisches<br />

Know-How wie beispielsweise der Aufbau <strong>und</strong> die Wartung des CampusNet wurde vermittelt. Des<br />

weiteren fanden Workshops statt, bei denen die Doktoranden unterschiedliche Aspekte der Realisierung<br />

des CampusNets, beispielsweise die Funktionsweise der Sensor-Hardware, die Programmierung der<br />

Hardware, das Protokolldesign, den Datenbankentwurf <strong>und</strong> -zugriff <strong>und</strong> das Web-Front-End, vorgestellt<br />

10


haben. Diese Treffen dienten nicht nur zur Verbreitung von Wissen, sondern enthielten auch eine starke<br />

soziale Komponente, die zu einer engeren Zusammenarbeit der Doktoranden geführt hat.<br />

Während der Field Days konnten die Teilnehmer die Ausrüstung anderer Institute nutzen <strong>und</strong> kennenlernen,<br />

beispielsweise wurde mit einem Spektrumanalysator aus den Instituten Nachrichtentechnik <strong>und</strong><br />

Messtechnik quantitativ die Empfangs- <strong>und</strong> Rauschleistung der Sensorknoten bestimmt.<br />

Das CampusNet besteht aus r<strong>und</strong> 30 tändig ausgebrachten Sensorknoten, die teilweise mit Batterien <strong>und</strong><br />

teilweise über Solarzellen mit Energie versorgt werden. Ende September 2008 konnte das CampusNet<br />

erstmalig in Betrieb genommen werden. Die Knoten sammeln periodisch Daten, wie zum Beispiel die<br />

Temperatur <strong>und</strong> die Solarspannung (Sonneneinstrahlung), <strong>und</strong> übertragen diese einmal stündlich an<br />

einen ausgewählten Knoten, die so genannte Senke. Nachdem die Daten in einer Datenbank gesichert<br />

wurden, können sie über eine Webanwendung auf Basis von Google Maps betrachtet werden. Auf<br />

weiteren Field Days wurde das Netzwerk gepflegt <strong>und</strong> die Software in kleinen Schritten weiter entwickelt.<br />

Gemeinsame Veröffentlichungen der Doktoranden zu dem Thema CampusNet sind ein weiteres Ergebnis<br />

der produktiven Zusammenarbeit.<br />

Nachdem der Aufbau des CampusNet abgeschlossen worden war <strong>und</strong> das Netz seinen Betrieb als<br />

Experimentalplattform aufgenommen hatte, bestand das Ziel, in einem gemeinsamen Projekt wissenschaftliche<br />

Herausforderungen aus folgenden Gebieten zu vereinen: Sensorfusion, energiesparende<br />

Kommunikationsprotokolle, adaptive Arbeitszyklen <strong>und</strong> Kanalmodellierung.<br />

Im Januar 2010 begannen nach mehrmonatigen Vorbereitungen die Arbeiten an dem Projekt MensaNet.<br />

Dieses besteht aus r<strong>und</strong> 17 Sensorknoten, die entweder mit Lichtschranken, Ultraschall<strong>sensor</strong>en oder<br />

Sensoren zur Messung der Lautstärke ausgerüstet sind. Zu Zeiten des Mensabetriebs ermitteln diese<br />

Sensoren der Knoten Kennzahlen, die in einer Webanwendung dazu verwendet werden, die aktuelle<br />

Auslastung der Mensa darzustellen. Diese können sich alle Mitglieder der TUHH anzeigen lassen. Ende<br />

September 2010 wurde die erste Version dieser Anwendung in Betrieb genommen.<br />

Zur Software-Entwicklung für Anwendungen, die auf dem Betriebssystem TinyOS aufsetzen, wurde eine<br />

Methode entwickelt, die auf dem Design-by-Contract Prinzip beruht <strong>und</strong> die automatische Verifikation<br />

von Software unterstützt. Mit TinyAID wurde ein System zur automatischen Instrumentierung von<br />

Programmen für TinyOS entwickelt.<br />

3.3.1 IEEE STUDENT BRANCH TUHH<br />

Die IEEE Student Branch wurde im Jahr 2008 mit Unterstützung des FSP Selbstorganisierende <strong>mobile</strong><br />

Sensor- <strong>und</strong> Datenfunknetze von Studenten der Elektrotechnik <strong>und</strong> des Informatik-Ingenieurwesens<br />

gegründet. Sie wurde ins Leben gerufen, um den Informationsaustausch <strong>und</strong> die Vernetzung zwischen<br />

den Studierenden der Fachrichtungen ET, IIW <strong>und</strong> IT zu fördern. Aus diesem Gr<strong>und</strong> hat die Student<br />

Branch Veranstaltungen zu unterschiedlichen Themen organisiert. Die Branch bietet seit ihrer Gründung<br />

Möglichkeiten zum Austausch der Studierenden untereinander, z. B. durch die monatlichen Treffen der<br />

Mitglieder.<br />

Im Mai 2009 wurde die erste deutschlandweite<br />

Studentenkonferenz an der TU Hamburg-Harburg durchgeführt.<br />

An der Konferenz nahmen mehr als 60<br />

Studierende der Elektrotechnik <strong>und</strong> des Informatik-<br />

Ingenieurwesens aus ganz Deutschland teil. In das<br />

wissenschaftliche Programm wurden insgesamt 30<br />

qualitativ hochwertige Beiträge zu unterschiedlichen<br />

Fachthemen aufgenommen. Die Studierenden haben ihre<br />

während des Studiums <strong>und</strong> bei der Anfertigung der<br />

Diplomarbeit erworbenen Kenntnisse mit Engagement<br />

11


vorgetragen. Ein Beitrag wurde mit dem Best-Paper-Award ausgezeichnet. Die Atmosphäre der IEEE<br />

Student Conference stand ihrem Vorbild großer IEEE Konferenzen in nichts nach.<br />

Aufgr<strong>und</strong> des starken Erfolgs wurde im Jahr 2010 bereits die zweite IEEE Student Conference an der<br />

TUHH organisiert, auch hier nahmen wieder mehr als 60 Studierende aus ganz Deutschland teil. Der<br />

Best-Paper-Award wurde an Sebastian Ernst vergeben. Sein Beitrag hat den Titel „Holistic Packet<br />

Statistics for Neighbourhood Management in Sensor Networks“ <strong>und</strong> ist Gr<strong>und</strong>lage für Routingverfahren<br />

im SOMSED Campusnet. Die Arbeit von Herrn Ernst wurde am Institut für Telematik unter der Betreuung<br />

von Prof. Turau geschrieben.<br />

3.4 INTERNATIONAL SOMSED WORKSHOP<br />

Ein wichtiger Meilenstein in der Koordinierung der<br />

verschiedenen Aktivitäten war die Durchführung<br />

eines Workshops im zweiten Jahr des Forschungsschwerpunktes.<br />

Zielsetzung dieses Workshops war<br />

zum einen, die Zwischen- <strong>und</strong> Endergebnisse<br />

öffentlich zur Diskussion zu stellen, zum anderen,<br />

frühes Feedback von möglichen Anwendern zu<br />

bekommen. Mit der internationalen Ausrichtung<br />

sollte gleichzeitig die Sichtbarkeit des FSPs <strong>und</strong><br />

der TUHH in der Öffentlichkeit erhöht werden.<br />

Über 50 Teilnehmer <strong>und</strong> Teilnehmerinnen aus<br />

Universitäten <strong>und</strong> Industrie haben dieses Konzept<br />

bestätigt.<br />

Der First International SOMSED Workshop fand am 8.-9. Oktober 2009 im Hotel Hafen Hamburg statt. Im<br />

wissenschaftlichen Zentrum des Workshops standen 23 Fachvorträge, darunter drei Vorträge von<br />

geladenen Referenten: Prof. God, Institut für Flugzeugkabinensystem (Vortragstitel: “Wireless Communication<br />

for Improved Workflow and Additional Services in the Aircraft Cabin”) <strong>und</strong> Prof. Jahn, Institut<br />

für maritime Logistik, (“Wireless Sensor and Data Networks in Maritime Logistics”) zeigten, dass<br />

inzwischen sogar in sicherheitskritischen Domänen wie dem Flugzeugbau <strong>und</strong> der maritimen Logistik<br />

Einsatzmöglichkeiten für Sensornetze gesehen werden. Der dritte geladene Referent, Assistenzprofessor<br />

Elad Schiller (Chalmers University of Technology, Schweden), sprach über algorithmische Herausforderungen<br />

beim Protokollentwurf (“Analyzing Protocols for Media Access Control in Large-Scale Mobile Ad<br />

Hoc Networks”).<br />

Das fachliche Programm gliederte sich in 5 Themenbereiche, die die volle Bandbreite des FSPs gut<br />

widerspiegeln:<br />

Session Thema Vorträge<br />

1 Wireless Sensor and Communication Networks 6<br />

2 New Methods and Systems for Wireless Sensor Networks: 6<br />

Algorithms, Transmission Systems, Security, and Software Development<br />

3 Control Applications 2<br />

4 Self-Organizing Networks 3<br />

5 Sensors and Sensor Nodes 6<br />

Im Sinn eines echten Workshops gab es nach jedem Vortrag Raum für Diskussion. Die Teilnehmer nutzen<br />

diese Möglichkeit ausgiebig, mit großem Interesse <strong>und</strong>, je nach Hintergr<strong>und</strong> – Universität oder Industrie -<br />

unterschiedlichem Blickwinkel. Insgesamt hat sich bestätigt, dass das Gebiet der Sensornetze für die<br />

(lokale) Industrie Bedeutung besitzt <strong>und</strong> die nächste Generation von Anwendungen wissenschaftlich<br />

interessante Fragestellungen generiert. Viele Teilnehmenden haben daher die Mischung von Industrie-<br />

12


<strong>und</strong> Akademiepartizipation positiv hervorgehoben <strong>und</strong> sich aufgr<strong>und</strong> der vielen anregenden Diskussionen<br />

für eine Wiederholung des Workshops ausgesprochen.<br />

Ein - erwarteter - „Nebeneffekt“ des Workshops war der Informationsaustausch zwischen Kollegen des<br />

FSPs bzw. mit Promovenden anderer Institute. Auch die Intensivierung dieses Austauschs ist ein guter<br />

Gr<strong>und</strong>, einen solchen Workshop zu wiederholen.<br />

Vor <strong>und</strong> nach den Fachvorträgen gab es<br />

ausreichend Gelegenheit, Kontakte zu<br />

knüpfen. Während einer Poster-Session<br />

konnten Projekte vorgestellt werden, die im<br />

Workshop-Programm keinen Platz gef<strong>und</strong>en<br />

hatten. Die Teilnehmer <strong>und</strong> Teilnehmerinnen<br />

konnten sich in lockerer Atmosphäre über die<br />

fachlichen Aktivitäten der SOMSED-Mitglieder<br />

informieren.<br />

Insgesamt wurden 16 Poster präsentiert, die<br />

Anwendungen in der Biomedizin, Messtechnik,<br />

Automobil- <strong>und</strong> Verkehrstechnik auf der einen<br />

Seite <strong>und</strong> algorithmische Methoden zu<br />

Energieabschätzung, Softwaretesten <strong>und</strong> agententheoretischen Ansätzen in Sensornetzwerken<br />

andererseits veranschaulichten.<br />

Die ausgearbeiteten Beiträge der Vorträge sind in einem Veranstaltungsband (ISBN 978-3-941492-10-3)<br />

abgedruckt, den alle Teilnehmer <strong>und</strong> Teilnehmerinnen erhalten haben. Eine Vorabversion der einzelnen<br />

Artikel ist auf den SOMSED-Webseiten (https://somsed.tu-harburg.de/workshop2009) zugänglich. Bilder<br />

<strong>und</strong> weitere Information finden sich unter der URI http://www.somsed.de/2009.<br />

Der Workshop wurde von Prof. Harig (Hauptverantwortlicher), Prof. Rohling, Prof. Turau <strong>und</strong> Prof.<br />

Werner gemeinsam organisiert. Alle SOMSED-Institute waren im Programmausschuss beteiligt.<br />

13


4 FORSCHUNGSPROGRAMM FÜR DIE ZWEITE PHASE<br />

Die erste Phase des Forschungsschwerpunktes SOMSED führte die bis zu diesem Zeitpunkt im Dekanat<br />

Elektro- <strong>und</strong> Informationstechnik isoliert durchgeführte Forschung näher zusammen. Konkret bedeutete<br />

dies, dass die teilnehmenden Institute gegenseitig einen tieferen Einblick in die entsprechenden<br />

Forschungsfelder <strong>und</strong> Projekte bekamen <strong>und</strong> eine gemeinsame Terminologie wie auch ein gemeinsames<br />

Verständnis für drahtlose Sensornetze <strong>und</strong> <strong>selbstorganisierende</strong> Netze entwickelten. Für einige<br />

Herauforderungen von drahtlosen Sensornetzen wurden bereits interdisziplinäre Lösungsansätze<br />

erarbeitet; beispielsweise wurde von mehreren Kollegen ein Konzept für extrem langlebige Sensornetze<br />

mit sehr geringen Latenzzeiten entworfen.<br />

Nach drei Jahren Arbeit im FSP ist mittlerweile ein sehr gutes Verständnis der in den beteiligten Instituten<br />

vorhandenen Fachkompetenzen vorhanden <strong>und</strong> damit auch eine gute Basis für die zukünftige<br />

Zusammenarbeit gegeben. Für die zweite Projektphase konnten daher fünf Forschungsfelder identifiziert<br />

werden, in denen die zentralen Themen des Forschungsschwerpunkts – Sensorik, drahtlose<br />

Kommunikation <strong>und</strong> Selbstorganisation – in explizit interdisziplinärer Weise bearbeiten werden können.<br />

So wird eine optimale Profilbildung des FSPs ermöglicht. Die folgende Graphik zeigt diese fünf<br />

Forschungsfelder <strong>und</strong> deren Vernetzung auf.<br />

14<br />

Certified<br />

Self-Organized<br />

Systems<br />

Biosocionic<br />

Computing<br />

Communicating<br />

Intelligent<br />

Implants<br />

Emergency<br />

Response<br />

Management<br />

Smart<br />

Energy<br />

Management<br />

In der zweiten Phase des Forschungsschwerpunktes werden Gruppen von jeweils 3-5 Kolleginnen <strong>und</strong><br />

Kollegen innerhalb eines Forschungsfeldes zusammen an relativ spezialisierten Fragestellungen arbeiten.<br />

Mittelfristig ist das Ziel der zweiten Phase, ein großes gemeinsames Forschungsvorhaben, etwa in der<br />

Form eines DFG-Sonderforschungsbereiches oder einer Graduiertenschule zu initiieren. Hierfür ist diese<br />

konzentrierte, interdisziplinäre Zusammenarbeit eine wichtige Gr<strong>und</strong>lage. Gleichzeitig bilden die fünf<br />

Forschungsfelder jeweils relevante Innovationsbereiche <strong>und</strong> decken in ihrer Gesamtheit ein breites<br />

Spektrum von Anwendungen ab. Der FSP weist damit eine interessante Kombination von Vertiefung <strong>und</strong><br />

Breitenwirksamkeit auf, die sich zu einem Alleinstellungsmerkmal ausbauen lassen kann <strong>und</strong> für das Ziel<br />

eines gemeinsamen Forschungsprogramms ebenfalls wichtig ist.<br />

Der bisherigen Philosophie des FSP folgend sind die Forschungsfelder nur lose, d. h. in dynamischen <strong>und</strong><br />

damit effizient operierenden Gruppen organisiert. Die den Forschungsaktivitäten zugr<strong>und</strong>eliegenden<br />

Methoden <strong>und</strong> Technologien bilden eine forschungsfeld-übergreifende Klammer. In Phase 2 sind als


weitere verbindende Einheiten eine Postdoc-Stelle zur Koordination <strong>und</strong> eine Reihe von gemeinsamen<br />

Aktivitäten, wie eine Seminarreihe, der jährliche SOMSED-Workshop, SOMSED Aktiv <strong>und</strong> eine gemeinsame<br />

webbasierte Wissensplattform geplant.<br />

Im Folgenden werden zunächst die einzelnen Forschungsfelder vorgestellt, bevor die Gesamtkoordination<br />

des Forschungsprogramms mittels einer Postdoc-Stelle beschrieben <strong>und</strong> auf weitere Maßnahmen zur<br />

Stärkung der Zusammenarbeit eingegangen wird.<br />

4.1 EMERGENCY MANAGEMENT<br />

Beteiligte Institute: Messtechnik Matz<br />

Mikrosystemtechnik Müller<br />

Kommunikationsnetze Timm-Giel<br />

4.1.1 MOTIVATION<br />

Im Bereich der Sicherheitsforschung laufen zurzeit im Schwerpunktprogramm des BMBF „Forschung für<br />

die zivile Sicherheit - Schutzsysteme für Sicherheits- <strong>und</strong> Rettungskräfte“ verschiedene Forschungsvorhaben<br />

mit Bezug zu SOMSED. In den bereits geförderten Projekten geht es um die Kommunikation<br />

zwischen Sensorknoten, die z. B. von Einsatzkräften bei Unfällen <strong>und</strong> Katastrophen (Feuerwehrleuten)<br />

getragen werden. Diese Sensorknoten leiten Daten wie Ort der Einsatzkraft, ges<strong>und</strong>heitlicher Zustand<br />

<strong>und</strong> Messdaten an die jeweilige Einsatzzentrale weiter. Die Datenrate bei diesen Systemen ist eher gering.<br />

Das Institut für Messtechnik der TUHH kooperiert bereits mit verschiedenen Behörden im Bereich der<br />

analytischen Task-Forces (ATF). Dieses sind den Feuerwehren zugeordnete Einsatzkräfte, die mit<br />

speziellen Messeinrichtungen zur Analyse von chemischen Umwelt- <strong>und</strong> Gefahrstoffbelastungen<br />

ausgestattet sind. Bei Fällen mit größerem Ausmaß werden die ATF durch einige der insgesamt 370 ABC-<br />

Erk<strong>und</strong>erfahrzeuge der B<strong>und</strong>esländer unterstützt. Für jeweils fünf dieser Fahrzeuge wird es in Kürze<br />

Einsatzleitfahrzeuge bei den Feuerwehren geben. Alle Daten werden zunächst von der örtlichen Einsatzzentrale,<br />

z. T. der des Landes benötigt. Die Kommunikation mit der Leitstelle des B<strong>und</strong>es in Bonn kann<br />

beispielsweise bei landesübergreifenden Fällen erforderlich werden.<br />

In Zusammenarbeit mit Firmen der chemischen Industrie <strong>und</strong> ihren Zulieferern werden am Institut für<br />

Mikrosystemtechnik Messysteme in Mikrosystemtechnik auf der Basis physikalischer Messprinzipien<br />

(Gaschromatographen, Massenspektrometer <strong>und</strong> Flammenionsiationsdetektoren, paramagnetische Sauerstoff<strong>sensor</strong>en,<br />

MS FID) für die Analyse von komplexen Gasgemischen <strong>und</strong> der Spurenanalyse in<br />

Flüssigkeiten entwickelt, die auch für den Einsatz in der Raumfahrt, der Umweltanalytik <strong>und</strong> der Tiefseeerk<strong>und</strong>ung<br />

vorgesehen sind. Damit lassen sich <strong>mobile</strong> hochempfindliche <strong>und</strong> langzeitstabile Messsysteme<br />

in iPhone-Größe aufbauen, die auch dezentral betrieben <strong>und</strong> mit Kommunikationsschnitt-stellen zu<br />

versehen sind.<br />

Die Messung der Gefahrstoffe mit <strong>mobile</strong>n Endgeräten <strong>und</strong> die Vorverarbeitung der Daten ist derzeit ein<br />

Forschungsthema. Die Übertragung der Daten, die mehrere Megabyte umfassen können, von den<br />

Messfahrzeugen zur Einsatzleitung <strong>und</strong> den Koordinationstellen, ist für den Katastrophen- oder Krisenfall<br />

bisher nicht zufriedenstellend gelöst. Die heute in der Einführung befindlichen TETRA-Systeme sind nicht<br />

für hohe Datenraten ausgelegt <strong>und</strong> von der Verfügbarkeit von zellularen Netzen (UMTS, LTE) oder<br />

Hotspots kann im Allgemeinen nicht ausgegangen werden.<br />

15


4.1.2 ZIELSETZUNG<br />

In verschiedenen Forschungsarbeiten innerhalb dieses Gebietes soll an der analytischen Task-Force der<br />

Zukunft gearbeitet werden. Dafür sind auf der einen Seite hochwertige <strong>und</strong> <strong>mobile</strong> Sensoren, wie Gaschromatograph-Massenspektrometer<br />

(GC/MS), Gasdetektoren-Arrays (GDA), FTIR-Fernerk<strong>und</strong>ungssystem<br />

(SIGIS) <strong>und</strong> andere IR-Spektrometer erforderlich. Hier geht es um die schnelle <strong>und</strong> korrekte<br />

Analyse unterschiedlicher gasförmiger Gefahrstoffe aus sicheren Entfernungen. Die vorverarbeiteten<br />

Daten müssen an die Einsatzleitung <strong>und</strong> verschiedene Experten übertragen werden. Die Vorverarbeitung<br />

<strong>und</strong> <strong>mobile</strong> Analyse der Daten ist ein weiteres Forschungsthema innerhalb von SOMSED.<br />

Die Übertragung der Sensordaten über heterogene <strong>und</strong> <strong>selbstorganisierende</strong> Netze stellt einen weiteren<br />

Forschungsschwerpunkt dar. Dabei soll die am besten geeignete Netztechnologie aus allen an den<br />

jeweiligen Einsatzorten verfügbaren Kommunikationssystemen <strong>und</strong> Protokollen ausgewählt werden <strong>und</strong><br />

falls notwendig oder sinnvoll auch mehrere Systeme simultan verwendet werden. Forschungsfragen sind<br />

dabei die selbstorganisierte Auswahl des am besten geeigneten Netzes, der unterbrechungsfreie Wechsel<br />

zwischen den Netzen <strong>und</strong> die gleichzeitige Nutzung heterogener Netze mittels geeigneter adaptiver<br />

Protokolle. Weiterhin muss an effektiven Multihop-Adhoc-Netzen gearbeitet werden, die eine<br />

zuverlässige Datenübertragung für den Einsatzfall ermöglichen.<br />

16<br />

FTIR<br />

Fernerk<strong>und</strong>ung<br />

GC-MS<br />

FTIR für Flüssigkeiten<br />

Probe<br />

GDA für Gefahrstoffe<br />

Ausstattung der Analytischen Task-Force C <strong>und</strong> Einsatzpartner<br />

4.1.3 EIGENE VORARBEITEN<br />

Expertennetzwerk<br />

Einsatzzentrale<br />

Einsatzkräfte:<br />

Feuerwehr<br />

Rettungsdienst<br />

Messtrupps<br />

DACHS - Detektoren-Array/Gaschromatograph-System (Prof. Matz)<br />

Laufendes Vorhaben aus der BMBF-Sicherheitsforschung<br />

Ein handgehaltenes Gasmessgerät zur Detektion von Gefahrstoffen in relevanten<br />

Konzentrationen wird entwickelt. Es bestimmt die Einzelkomponenten von Gemischen mittels<br />

Anreicherungseinheit <strong>und</strong> Gaschromatographen.<br />

Hyperspektral<strong>sensor</strong> HYGAS (Prof. Harig)<br />

Laufendes Vorhaben aus der BMBF-Sicherheitsforschung<br />

Im Rahmen des Vorhabens wird ein Hyperspektral<strong>sensor</strong> zur Fernerk<strong>und</strong>ung von Gefahrstoffen,<br />

d. h. ein abbildendes Fernerk<strong>und</strong>ungssystem, realisiert. Mit dem Hyperspektral<strong>sensor</strong> sollen<br />

Gefahrstoffe aus großen Entfernungen automatisch identifiziert <strong>und</strong> visualisiert werden.


wearIT@work (Prof. Timm-Giel)<br />

Im Projekt wearit@work wurde die Entwicklung der Kommunikation für Wearable Computer in<br />

den Einsatzfeldern Feuerwehr, Flugzeugwartung, Fahrzeugproduktion <strong>und</strong> Krankenhaus<br />

vorangetrieben. Die Arbeiten umfassten die virtuelle Rettungsleine aus Sensorknoten,<br />

<strong>selbstorganisierende</strong> Ad-hoc-Protokolle sowie Verfahren zur automatischen Auswahl <strong>und</strong> dem<br />

Wechsel geeigneter Kommunikationsnetze.<br />

Glovenet (Prof. Timm-Giel)<br />

Im BMBF-geförderten Glovenet-Projekt wurde die Entwicklung von geeigneten<br />

Kommunikationsprotokollen für die Übertragung von Daten zwischen Rettungskräften im<br />

Feuerwehreinsatz mittels intelligenter Handschuhe untersucht.<br />

PIMMS (Prof. Müller)<br />

Laufendes BMBF-Vorhaben zum Aufbau eines vollständig integrierten Mikromassenspektrometers<br />

für die In-Line-Prozessüberwachung in der chemischen Industrie für den Massebereich 1<br />

bis 500 <strong>und</strong> Empfindlichkeiten bis in den ppm-Bereich. Diese Systeme sind auch für<br />

Anwendungen in der Intensivmedizin, der Raumfahrt <strong>und</strong> der Tiefseeforschung vorgesehen.<br />

µ-FID (Prof. Müller)<br />

Laufendes DFG-Vorhaben zum Aufbau eines Flammenionsationsdetektors zur Bestimmung der<br />

Konzentration von Kohlenwasserstoffen des Brennwertes von Gasen, der Sicherheitsüberwachung<br />

in explosiven Atmosphären <strong>und</strong> der chemischen Messtechnik (GC-FID) . Gegenwärtig<br />

wird das System mit Industriepartnern zu einem industriellen Prototyp weiterentwickelt.<br />

µPOD (Prof. Müller)<br />

In zwei laufenden Vorhaben (DFG, ProINNO) werden zusammen mit Industriepartnern<br />

miniaturisierte Sauerstoff<strong>sensor</strong>en ohne bewegliche Komponenten unter Nutzung der<br />

paramagnetischen Eigenschaften des Sauerstoffs auf Basis von AMR, GMR <strong>und</strong> zukünftig TMR-<br />

Sensoren sowie integrierten hochempfindlichen Strömungs<strong>sensor</strong>en entwickelt.<br />

4.1.4 GEPLANTE FORSCHUNGSAKTIVITÄTEN<br />

Es bestehen insbesondere seitens des Instituts für Messtechnik herausragende Kontakte zu den<br />

Analytischen Task-Forces, dem B<strong>und</strong>esamt für Bevölkerungsschutz <strong>und</strong> Katastrophenhilfe, dem<br />

Hamburger Katastrophenschutzamt <strong>und</strong> Geräteherstellern wie Bruker, Airsense Analytics <strong>und</strong> SOE. Auf<br />

Basis dieser Kontakte <strong>und</strong> der Expertise im Bereich der Messtechnik <strong>und</strong> der Kommunikationsnetze soll<br />

ein Projekt, z. B. beim BMBF, beantragt werden.<br />

Die Arbeiten zu den Mikro-Analysesystemen werden gegenwärtig bereits sowohl in Richtung der<br />

Raumfahrt <strong>und</strong> der Tiefseeforschung als auch der Intensivmedizin <strong>und</strong> Umweltanalytik ausgeweitet.<br />

Kooperationen bestehen z. B. mit Bayer Technology Services, Krohne, Ehrfeld Microreaktors <strong>und</strong> M&C,<br />

der DLR, dem Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven sowie verschiedenen Krankenhäusern.<br />

17


4.2 SMART ENERGY MANAGEMENT<br />

Beteiligte Institute: Telematik Turau<br />

Optische Kommunikationstechnik Brinkmeyer<br />

Sicherheit in verteilten Anwendungen Gollmann<br />

Automatisierungstechnik Meyer<br />

Energy Harvesting Müller<br />

Kommunikationsnetze Timm-Giel<br />

4.2.1 MOTIVATION<br />

Parallel zur weltweit steigenden Nachfrage nach Energie gehen die Vorräte an fossilen Brennstoffen als<br />

derzeit wichtigste Energiequelle zurück. Darüber hinaus ist der Einsatz fossiler Brennstoffe eine der<br />

Hauptursachen für den Klimawandel. Europa benötigt für die Wahrung der Lebensqualität eine saubere,<br />

zuverlässige, technisch <strong>und</strong> logistisch sichere Energieversorgung. Von hoher Bedeutung für Wirtschaft<br />

<strong>und</strong> Gesellschaft ist dabei die Energieform Elektrizität. Anforderungen, wie ein selbststeuernder Lastausgleich<br />

zur Einbindung von dezentralen, fluktuierenden, regenerativen Energiequellen <strong>und</strong> die Steuerung<br />

<strong>und</strong> Vernetzung der Lastnehmer bringen große Herausforderungen mit sich. Den Informations- <strong>und</strong><br />

Kommunikationstechnologien wird dabei zukünftig eine der Schlüsselrollen zufallen: Mit ihrer Hilfe<br />

können intelligente Energiesysteme betrieben werden. Vorschläge wie sie unter den Begriffen Smart<br />

Grids, Smart Metering <strong>und</strong> Smart Home zusammengefasst werden, erfordern tiefer gehende<br />

Forschungsarbeiten.<br />

Darüber hinaus ist für den Betrieb autarker dezentraler Systeme die Gewinnung von Energie aus der<br />

Umgebung vorzugsweise aus unterschiedlichen Quellen (Licht, Wärme, Vibrationen) <strong>und</strong> deren<br />

Management beim „Einsammeln“ <strong>und</strong> dem optimalen Einsatz für die Messwertaufnahme <strong>und</strong> -<br />

verarbeitung sowie die Kommunikation erforderlich.<br />

4.2.2 ZIELSETZUNG<br />

Aufbauend auf seinen bisherigen Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der <strong>selbstorganisierende</strong>n, drahtlosen<br />

Sensornetze wird sich der Forschungsschwerpunkt SOMSED in diesem Gebiet mit Fragen<br />

beschäftigen, die sich aus dem Einsatz dieser Netze für das Smart Energy Management ergeben. Es<br />

werden unter Berücksichtigung der gesetzlichen Vorgaben zum Datenschutz <strong>selbstorganisierende</strong><br />

Protokolle für das Smart Metering entwickelt. Bei diesen Entwicklungen werden sowohl die dezentrale<br />

Erzeugung (Blockheizkraftwerke <strong>und</strong> Windkraftanlagen) <strong>und</strong> Verbraucher (Bürogebäude <strong>und</strong> größere<br />

Liegenschaften) einbezogen. Diese Arbeiten werden teilweise in Zusammenhang mit Unternehmen<br />

einschlägiger Branchen durchgeführt.<br />

4.2.3 EIGENE VORARBEITEN<br />

Die geplanten Arbeiten stützen sich unter anderem auf Vorarbeiten in aktuellen Projekten <strong>und</strong> auf bereits<br />

durchgeführte Diplomarbeiten. Beispielsweise wird die Vernetzung intelligenter Elektrizitätszähler auf<br />

Erfahrungen aus dem Projekt HelioMesh aufbauen.<br />

Energiesammeldose (Prof. Müller)<br />

Laufende Vorhaben zum Energy Harvesting aus unterschiedlichen Quellen (Licht, Vibrationen,<br />

Wärme) getrennt oder im Verb<strong>und</strong> <strong>und</strong> Energie-Management für den Einsatz in verschiedenen<br />

Anwendungen (z.B. Herz-Kreislauf-Überwachung, Sensorversorgung).<br />

18


4.2.4 GEPLANTE FORSCHUNGSAKTIVITÄTEN<br />

Vernetzung intelligenter Elektrizitätszähler über drahtlose <strong>selbstorganisierende</strong> Mesh-Technologie<br />

(Prof. Turau)<br />

In diesem Vorhaben sollen Architektur, Hardware <strong>und</strong> Protokolle für ein neuartiges drahtloses<br />

Sensornetz zum automatisierten, wartungsarmen Auslesen <strong>und</strong> zum Konfigurieren von<br />

Elektrizitätszählern entwickelt werden. Verwendet werden soll ein hoch-skalierbares, <strong>selbstorganisierende</strong>s<br />

Sensornetz, in dem Zähler als Router fungieren. Die verlangte Zuverlässigkeit,<br />

Robustheit <strong>und</strong> Effizienz für einen Regelbetrieb muss trotz der ungünstigen, störungsanfälligen<br />

Umgebung mit hoher Funkabschirmung, in der Zähler häufig installiert sind, erreicht werden.<br />

Datenschutz <strong>und</strong> Datensicherheit müssen betrachtet werden, da aus den fein aufgelösten,<br />

drahtlos übertragenen Verbrauchsdaten Rückschlüsse auf das Leben von Menschen gezogen<br />

werden können.<br />

Adaptive Aktivierung von <strong>sensor</strong>überwachten Kleinerzeugern mit lokaler Intelligenz im<br />

Netzwerkverb<strong>und</strong> (Prof. Meyer)<br />

Ziel dieses Vorhabens ist es, eine dezentrale Steuerung zu entwickeln, die es ermöglicht, einen<br />

Schwarm aus vielen kleinen Stromerzeugern zu steuern. Die Blockheizkraftwerke der Firma<br />

Lichtblick stehen beispielhaft für die Stromerzeuger. Der Schwarm bietet die Möglichkeit, die<br />

gelieferte Leistung entsprechend des Bedarfs anzupassen <strong>und</strong> Schwankungen in der Erzeugung<br />

von Strom durch Windkraft- <strong>und</strong> Solaranlagen im Minutenbereich auszugleichen. Die einzelnen<br />

Erzeuger sollen lokal im Zellenverb<strong>und</strong> kommunizieren <strong>und</strong> selbstorganisierend entscheiden,<br />

welche Erzeuger aktiviert werden. Zentral wird nur das Wissen über die Leistungsdifferenz<br />

zwischen Soll- <strong>und</strong> Ist-Wert bereitgestellt. Lokale Netzkapazitäten, der Wärmebedarf der<br />

einzelnen Haushalte sowie die Mindestlaufzeit sind Restriktionen die beachtet werden müssen.<br />

Selbstorganisierende Sensornetze zur Energieeinsparung in der Gebäudeautomation (Prof. Timm-Giel)<br />

Sensornetze können auch zur Energieeinsparung verwendet werden. Dieses ist im Bereich des<br />

Gebäudemanagements besonders offensichtlich. Im Smart-Home- <strong>und</strong> Smart-Office-Bereich<br />

können so die Heizung, Klimatisierung <strong>und</strong> Beleuchtung nach aktueller Nutzung geregelt<br />

werden. Sensorknoten dienen zur Erkennung der Raumnutzung <strong>und</strong> zum Messen der aktuellen<br />

Temperatur-, Feuchtigkeits- <strong>und</strong> Lichtverhältnisse. Aktuatoren können Belüftung, Sonnenschutz<br />

etc. automatisiert nach Bedarf regeln. Die Vielzahl der notwendigen Sensoren <strong>und</strong> Aktuatoren<br />

müssen sich selbst organisieren, d. h. selbst konfigurieren, <strong>und</strong> selbst kalibrieren. Die<br />

Datenübertragung muss sich an die jeweilige Topologie <strong>und</strong> Nutzung des Gebäudes anpassen.<br />

Die Sensornetz-Topologie kann sich über die Lebenszeit des Gebäudes <strong>und</strong> der Sensoren ändern,<br />

z. B. durch andere Mieter oder Gebäudeerweiterungen. Das Sensornetz muss den gesamten<br />

Gebäude-Lifecycle begleiten.<br />

Die Sensorik im Gebäude kann neben der Energieeinsparung für weitere Zwecke, beispielsweise<br />

zur Unterstützung der Bewohner in vielen Lebenssituationen (Ambient Assisted Living) genutzt<br />

werden.<br />

19


Privacy Preserving Energy Metering (Prof. Gollmann)<br />

20<br />

Je detaillierter Energieverbrauch gemessen <strong>und</strong> abgelesen wird, umso mehr Informationen geben<br />

die Personen in einem Gebäude über sich preis. In Privathaushalten stellt sich damit sofort die<br />

Frage nach dem Persönlichkeitsschutz, aber auch bei Büroarbeitsplätzen können arbeitsrechtlich<br />

relevante Fragen auftreten. Unter der Annahme, dass nicht alle Einzelmessungen sondern die<br />

Aggregation gewisser Daten für die erhebende Partei relevant sind, können kryptographische<br />

Methoden verwendet werden, bei denen die Messdaten verschlüsselt sind <strong>und</strong> die relevanten<br />

Operationen aufgr<strong>und</strong> der verschlüsselten Daten ausgeführt werden. Es stellt sich damit die Frage,<br />

wie solche kryptographischen Verfahren an die Randbedingungen, die durch konkrete Sensornetze<br />

vorgegeben sind, angepasst werden können.<br />

Lidar-Sensor zur Optimierung des Betriebes von Windkraftkraftanlagen (Prof. Brinkmeyer)<br />

Bei Windkraftanlagen ist die vorausschauende Kenntnis der Windgeschwindigkeit <strong>und</strong> ihrer<br />

Schwankungen von erheblichem Interesse, um mit adaptiver Einstellung die Effizienz der Energiegewinnung<br />

zu steigern <strong>und</strong> Überlastungszustände zu vermeiden. Ziel des vorliegenden Vorhabens<br />

ist es, einen neuartigen Lidar-Sensor mit kleinem Footprint zu realisieren, mit dem solche Informationen<br />

mit hoher Ortsauflösung in Abständen bis zu 1000 m vor der Turbine – <strong>und</strong> damit bis zu<br />

einer Minute im voraus - bestimmt werden können. In Windparks mit vielen Einzelanlagen können<br />

weitere Vorteile durch Vernetzung erreicht werden. Dieses Projekt weist auch Bezüge zu<br />

Emergency Management auf, da bei sehr starken Windböen Notmaßnahmen eingeleitet werden<br />

müssen. Neben den bereits begonnenen Aktivitäten in diesem Bereich ist ein diesbezüglicher DFG-<br />

Antrag angedacht.<br />

Tiefsee-Multiparameter-Messystem (Prof. Müller)<br />

Zusammen mit dem Alfred-Wegener-Institut wird im Rahmen eines gemeinsamen DFG-Vorhabens<br />

ein Messsystem als Mikrosystem aufgebaut, das auch in großen Tiefen (bis zu 10.000 m) die<br />

Parameter Druck, Temperatur, Sedimentation, Besiedelung durch Organismen <strong>und</strong><br />

Gaskonzentration (CO 2, Methan, Methanhydride) bei minimalem Energieverbrauch aufnehmen,<br />

die Daten verarbeiten <strong>und</strong> sie an die Oberfläche übertragen kann. Die Energieversorgung <strong>und</strong><br />

Datenübertragung erfolgt über optische Fasern. Ausgehend zunächst von einzelnen Sensoren soll<br />

ein Messnetz am Meeresboden aufgebaut werden, das in der Tiefe vernetzt ist.<br />

4.3 CERTIFIED SELF-ORGANIZED SYSTEMS<br />

Beteiligte Institute: Kommunikationsnetze Timm-Giel<br />

Sicherheit in verteilten Anwendungen Gollmann<br />

Softwaresysteme Schupp<br />

4.3.1 MOTIVATION<br />

Selbstorganisierende Systeme, wie sie beispielsweise Sensornetze darstellen, bieten auf der einen Seite<br />

einen Lösungsansatz für komplexe Problemstellungen, sind auf der anderen Seite als Gesamtsystem selbst<br />

komplex. Im Unterschied zu vielen anderen Systemen fehlen Methoden zur Entwicklung, Kontrolle <strong>und</strong><br />

Bewertung von <strong>selbstorganisierende</strong>n Systemen.<br />

Die folgenden funktionalen <strong>und</strong> nicht-funktionalen Eigenschaften müssen methodisch auf den Ebenen<br />

Datensicherheit <strong>und</strong> Privacy, Datenkommunikation, Anwendungssoftware <strong>und</strong> Gesamtsystem überprüft<br />

werden: Integrität, Testbarkeit, Fehlertoleranz, Robustheit <strong>und</strong> Zuverlässigkeit, Verifizierbarkeit, Wiederverwendbarkeit,<br />

Adaptivität, für eingeschränkte Hardware-Ressourcen adäquate Komplexität <strong>und</strong><br />

Fernwartungsmöglichkeit wegen Unzugänglichkeit der Sensorknoten.


Diese Eigenschaften sind schwer zu formulieren <strong>und</strong> momentan kaum zu überprüfen <strong>und</strong> unterschiedliche<br />

Systeme sind so nicht vergleichbar. Daher ist es notwendig, zunächst formale Beschreibungen,<br />

Bewertungskriterien <strong>und</strong> Kontrollverfahren zu entwickeln.<br />

4.3.2 ZIELSETZUNG<br />

Mittelfristig ist die Vision, für <strong>selbstorganisierende</strong> Systeme eine Zertifizierung zu etablieren wie sie<br />

ähnlich in anderen Ingenieursdisziplinen bereits üblich ist. Dieses impliziert eine Kontrolle <strong>und</strong> Bewertung<br />

von komplexen <strong>selbstorganisierende</strong>n Systemen <strong>und</strong> ermöglicht eine Vergleichbarkeit. Es ist beabsichtigt,<br />

die Zertifizierung auf Basis der Bewertungsverfahren mit industriellen Partnern zu entwickeln <strong>und</strong><br />

zunächst im Luftfahrtbereich einzuführen, da der Luftfahrtbereich aus zweierlei Gründen für dieses<br />

Forschungsfeld besonders interessant ist: Zum einen sind Systeme in Flugzeugen besonders sicherheitsrelevant<br />

<strong>und</strong> benötigen daher ohnehin eine besonders aufwändige Zertifizierung, d. h. der erfolgreiche<br />

Einsatz von selbstorganiserenden Systemen aus SOMSED in Flugzeugen hängt von der Kontrollierbarkeit<br />

<strong>und</strong> Bewertbarkeit ab. Zum anderen ist dieses Anwendungsfeld für das Land Hamburg strategisch von<br />

großer Bedeutung. Außerdem bestehen sehr gute interdisziplinäre Kooperationsmöglichkeiten innerhalb<br />

der TUHH.<br />

4.3.3 EIGENE VORARBEITEN<br />

Die Vorarbeiten bestehen aus folgenden durch Prof. Schupp, Prof. Gollmann <strong>und</strong> Prof. Timm-Giel<br />

betreuten Bachelorarbeiten:<br />

• Source Code Duplication Detection in WSN Routing Protocols using Clone Detection<br />

Techniques and Tools<br />

• Invariant Detection in Sensor Network Applications Inter-context Control-Flow Graph in nesC<br />

with Improved Split-Phase Handling<br />

4.3.4 GEPLANTE FORSCHUNGSAKTIVITÄTEN<br />

Geplant bzw. in Bearbeitung ist die Beantragung der folgenden Forschungsprojekte:<br />

• Selbstgenerierende Sensornetzprotokolle<br />

DFG-Projekt (Schupp, Timm-Giel)<br />

• Entwicklung, Kontrolle <strong>und</strong> Bewertung von <strong>selbstorganisierende</strong>n IT-Systemen<br />

DFG-Projekt (Gollmann, Schupp, Timm-Giel <strong>und</strong> weitere Interessierte)<br />

• Architektur eines <strong>selbstorganisierende</strong>n IT-Systems in der Flugzeugkabine<br />

Forschungsprojekt (LUFO IV-4) (God, Gollmann, Schupp, Timm-Giel <strong>und</strong> weitere Interessierte)<br />

4.4 BIOSOCIONIC COMPUTING<br />

Beteiligte Institute: Regelungstechnik Werner<br />

Softwaresysteme Möller<br />

Rechnertechnologie Zimmermann<br />

4.4.1 MOTIVATION<br />

Selbstorganisierende Phänomene in der belebten Natur demonstrieren, dass relativ simple Individuen wie<br />

Ameisen durch Kooperation im Schwarm komplexe Aufgaben lösen können. Inspiriert durch diese<br />

21


Beobachtung beschäftigt sich das Forschungsgebiet der Schwarmrobotik damit, große Schwärme von<br />

einfachen <strong>und</strong> kleinen Robotern zu entwerfen, die im Verb<strong>und</strong> schwierige Aufgaben erfüllen können. Ein<br />

wichtiger Vorteil solcher Schwärme ist ihre Robustheit gegen den Ausfall einzelner Komponenten.<br />

Mögliche Anwendungen reichen vom Einsatz von UAVs oder UUVs in Katastropheneinsätzen bis zur<br />

Verwendung von Nanobots in der Medizintechnik. Forschungen zu Schwarmrobotern <strong>und</strong> die bionische<br />

Interpretation von natürlichen Lösungen für Teilprobleme in diesem Kontext können ergänzt werden<br />

durch soziologische Modelle des Mikro-Makro-Verhaltens von komplexen Systemen, die aus<br />

verschiedenen Einheiten aufgebaut sind. Wir prägen für die effektive Kombination der bionischen <strong>und</strong><br />

soziologischen Einflüsse in Hinblick auf Kommunikations- <strong>und</strong> Kontroll- <strong>und</strong> Entscheidungsstrategien das<br />

Kunstwort „Biosocionic Computing“.<br />

Robuste Systeme für Aufgaben im Katastrophenschutz <strong>und</strong> in Unglückssituationen (z. B. Waldbrand)<br />

sowie in menschenfeindlichen Umfeldern (Tiefseeszenarien, verstrahlte Räume) sind noch nicht in<br />

Reichweite, geschweige denn industrielle Normalität; dennoch sind die Anwendungen vielfältig <strong>und</strong><br />

gesellschaftlich bedeutsam. Gewährleistet wird die Robustheit wie in der Natur dadurch, dass die<br />

Einheiten eines Schwarms in einer definierten Weise autonom handeln. Dabei spielt die Ausstattung mit<br />

verschiedenen Sensoren eine wichtige Rolle, die verschiedene Bereich des elektromagnetischen Spektrums<br />

abdecken: Kameras für sichtbares Licht oder Infrarotlicht sowie auch Sensoren für Ultraschall usw.<br />

Sensoren von UAVs dienen nicht nur zum lokalen Manövrieren, sondern können als ultra<strong>mobile</strong> Datenerfassungssysteme<br />

angesehen werden. UAVs sind auch in der Lage, erfasste Sensordaten untereinander<br />

<strong>und</strong> auch mit Basisstationen auszutauschen. Im Sinne einer robusten Informationsverarbeitung sollte<br />

allerdings das Verhalten nicht von einem stets funktionierenden Datenaustausch abhängen.<br />

UAVs sind auch nicht bloße Sammler von zufällig auftretenden Daten, einem UAV oder auch einem<br />

Team bzw. Schwarm von UAVs kommen bestimmte Aufgaben zu. In Abhängigkeit von den Aufgaben<br />

<strong>und</strong> ihren Wahrnehmungen müssen sie Entscheidungen treffen (d. h. autonom handeln). Die Entscheidungen<br />

umfassen auch Umfang <strong>und</strong> Tiefe der Datenakquisition. Das robuste Lösen von Aufgaben durch<br />

gezieltes lokales <strong>und</strong> globales Handeln einer großen Zahl von autonomen Einheiten mit rechnergestützten<br />

Techniken bezeichnen wir auch als Swarm Computing. Robustheit zur Laufzeit muss aber auch mit einer<br />

Flexibilität <strong>und</strong> Angemessenheit der Werkzeuge zur Systemrealisierung einhergehen, zusammen mit der<br />

Überprüfbarkeit des Einhaltens gewisser Invarianten bzw. Ziele einer einzelnen (lokalen) Einheit sowie<br />

auch des Verhaltens eines Teams von Einheiten, d.h. in Hinblick auf das globale Verhalten.<br />

22<br />

Prototyp eines Quadrocopter für die geplanten Projekte


4.4.2 ZIELSETZUNG<br />

Da wir als Anwendungsdomäne UAVs betrachten, <strong>und</strong> robustes Systemverhalten nicht auf einer<br />

permanenten Kommunikation mit einer Basisstation basieren kann, kommen Aspekte der<br />

energieeffizienten Informationsverarbeitung ins Spiel. Um aufwändige, energiezehrende Berechnungen<br />

für die Entscheidungsfindung zur Laufzeit zu vermeiden, müssen zur Deployment-Zeit Programme<br />

erzeugt werden, die Verfahren (Policies) enthalten, deren Anwendung zur Laufzeit die Aufgaben der<br />

Einheiten angemessen lösen. Emergenzprinzipien aus der Biologie bieten hierbei Möglichkeiten,<br />

energieeffizientes Verhalten umzusetzen - entsprechende Erkenntnisse über biologische Systeme werden<br />

in die Arbeiten miteinbezogen. Neuronale Netze liefern eine Repräsentationssprache, die anpassbares<br />

Verhalten ermöglicht.<br />

Da empirische Untersuchungen des emergenten Verhaltens aufwendig sind, werden mathematische<br />

Modelle zur Spezifikation des gewünschten Verhaltens von <strong>sensor</strong>gestützen UAV-Schwärmen dringend<br />

benötigt (einschließlich der diesbezüglichen Analysewerkzeuge für das Systemverhalten). Geeignete<br />

Modelle für das Schwarmverhalten sind außerdem erforderlich als Gr<strong>und</strong>lage von Synthese- <strong>und</strong><br />

Optimierungswerkzeugen für Kommunikations- <strong>und</strong> Kontrollstrategien.<br />

Erkenntnisse aus dem Bereich der Agentensysteme bzw. auch der Soziologie ermöglichen einen Einstieg<br />

in die Untersuchungen zum Mechanismus-Engineering bzw. zum Mikro-Makroverhalten. Die<br />

Erkenntnisse müssen entsprechend weiterentwickelt <strong>und</strong> einer mathematischen Darstellung in dem neuen<br />

Rahmen zugeführt werden. Höherwertige Entscheidungen von UAVs können kaum durch technisch<br />

eventuell aufwändige, aber kognitiv einfache Nachrichtenübertragung erreicht werden. Sensordaten<br />

müssen lokal modellbasiert angereichert werden, so dass höhere, symbolische Beschreibungen der<br />

eingehenden Daten für die Entscheidungsfindung zur Verfügung stehen. Probabilistische Bewertungen<br />

für Prädikatenlogische Beschreibungen bilden die Basis für die Formalisierung der Interpretation von<br />

Sensordaten bzw. Nachrichten von variierenden Basisstationen. Prädikatenlogische statt aussagenlogische<br />

Markov-Entscheidungsprozesse (Markov-Decision-Processes) mit partieller Beobachtungsmöglichkeit<br />

stellen ein Novum dar <strong>und</strong> sind notwendig, um autonomes Verhalten angemessen zu unterstützen.<br />

Interpretation <strong>und</strong> Markov-Entscheidungsprozesse lassen sich nach neueren Erkenntnissen auch auf<br />

neuronalem Substrat realisieren. Genaueres im Rahmen der bionisch-inspirierten symbolischen<br />

Informationsverarbeitung muss noch erarbeitet werden. Diese Arbeiten sollen die Gr<strong>und</strong>lage für robustes<br />

Verhalten auf allen Ebenen der hierarchischen Kontrollarchitektur der UAVs bilden.<br />

Das Forschungsthema, das wir angehen möchten, lässt sich daher unter Berücksichtigung dieser Aspekte<br />

mit dem Titel Biosocionic Energy-Efficient Swarm Computing umreissen: kurz Biosocionic Computing.<br />

Etwas praktischer kann der Arbeitstitel aus Anwendungsperspekte auch "Wie das THW-Equipment der<br />

Zukunft aussieht" lauten. Die Ergebnisse sind nicht nur im Kontext von UAVs interessant, sondern sind<br />

auch für rein Sofware-basierte Systemlösungen anwendbar.<br />

4.4.3 EIGENE VORARBEITEN<br />

BOEMIE: Bootstrapping Ontology Evolution with MultImEdia Information<br />

EU-Projekt mit 6 Personenjahren (Prof. Möller)<br />

CASAM: Computer-Aided Semantic Annotation of Multimedia<br />

EU-Projekt mit 6 Personenjahren (Prof. Möller)<br />

PRESINT: Probabilistische Präferenzmaße für wissensbasierte Szeneninterpretation<br />

DFG-Projekt (Prof. Möller)<br />

Zurzeit werden an den Instituten für Regelungstechnik, Zuverlässigkeitstechnik <strong>und</strong> Flugzeugsystemtechnik<br />

gemeinsam zehn Quadrokopter entwickelt <strong>und</strong> hergestellt, die über die erforderliche Intelligenz,<br />

Sensorik <strong>und</strong> Kommunikationsfähigkeit verfügen, um entwickelte Ansätze auch experimentell zu<br />

23


erproben. Weitere Vorarbeiten sind viele Abschlussarbeiten auf diesem Gebiet. Beispielhaft sollen die<br />

folgenden, teilweise noch laufenden Promotionen genannt werden:<br />

Simulation von Schwarmverhalten<br />

W. Kramper, 2010 (Prof. Zimmermann)<br />

A Logic-based Approach to Multimedia Interpretation<br />

Atila Kaya, 2010 (Prof. Möller)<br />

Content Management and Knowledge Management: Two Faces of Ontology-based Deep-Level<br />

Interpretation of Text<br />

Sofia Espinosa, 2010 (Prof. Möller)<br />

Design of Distributed and Fixed-Structure Controllers for Cooperative Vehicle Control<br />

Andrey Popov (Prof. Werner)<br />

4.4.4 GEPLANTE FORSCHUNGSAKTIVITÄTEN<br />

• Neubesetzung einer Poolstelle ab April 2011: Modellierung, Stabilitäts- <strong>und</strong> Performance-Analyse<br />

von Multiagenten-Systemen. Entwurf <strong>und</strong> Optimierung dezentraler Regelstrategien (Werner).<br />

• Neubesetzung einer Poolstelle ab April 2011: Modellierung <strong>und</strong> Interpretation von Sensordaten zur<br />

Entscheidungsfindung in Autonomen Systemen <strong>und</strong> Verwendung von anytime-<strong>und</strong> strombasierten<br />

Verarbeitungsverfahren <strong>und</strong> einer probabilistischen Beschreibungslogik. (Möller)<br />

4.5 COMMUNICATING INTELLIGENT IMPLANTS<br />

Beteiligte Institute: Nanoelektronik Krautschneider<br />

Mikrosystemtechnik Müller<br />

Nanoelektronik Schröder<br />

4.5.1 MOTIVATION<br />

Der rasante Fortschritt bei der Strukturverkleinerung integrierter Schaltungen hat für die Medizintechnik<br />

hochinteressante neue Perspektiven geschaffen. Nicht nur die Prozessorleistung <strong>und</strong> der Datendurchsatz<br />

pro Fläche haben sich stark erhöht, sondern auch der Energieverbrauch pro Rechenoperation konnte bei<br />

modernen CMOS-Technologien signifikant gesenkt werden. Dies schafft insbesondere für Implantate<br />

neue Möglichkeiten, da man sie klein, leicht <strong>und</strong> mit geringem Energiebedarf an fast allen Stellen im<br />

Körper einsetzen können muss.<br />

Ein wichtiger Anwendungsfall ist die lokale Verabreichung von Medikamenten, damit sie genau dosiert<br />

dort wirken, wo es notwendig ist, um Nebenwirkungen möglichst gering zu halten oder auszuschließen.<br />

Das derzeitig vorherrschende Verfahren der oralen Einnahme ist erheblich weniger effektiv, da die<br />

Medikamente nur verdünnt <strong>und</strong> wenig kontrollierbar diejenigen Stellen des Körpers erreichen, an denen<br />

therapeutische Wirkung erforderlich ist. Andere Bereiche des Körpers erhalten die gleiche Dosis, auch<br />

wenn dort das Medikament u. U. kontraindiziert ist.<br />

Weiter Anwendungen sind die Überwachung der Heilung bei dem Einsatz von Implantaten, die Energieversorgung<br />

für diese Sensorik, Aktorik <strong>und</strong> Elektronik sowie die Gewinnung von medizinisch relevanten<br />

Informationen ohne Beeinträchtigung der Mobilität der Patienten.<br />

24


Implantat zur Blutdruckmessung in einem Aorten-Aneurysma mit Druck<strong>sensor</strong>en, Antenne<br />

<strong>und</strong> zentraler Elektronik<br />

4.5.2 ZIELSETZUNG<br />

Zur optimalen lokalen Dosierung müssen mit Hilfe von Sensoren entsprechende ges<strong>und</strong>heitsrelevante<br />

Messwerte an verschiedenen Stellen des Organismus aufgenommen werden. Diese Daten müssen dann<br />

ausgewertet <strong>und</strong> an die implantierte Dosiereinrichtung weitergegeben werden. Für eine Reihe von<br />

Erkrankungen kann es sehr vorteilhaft sein, wenn an mehreren Stellen des Körpers Medikamente, u. U. in<br />

unterschiedlichen Dosen, verabreicht werden können. Dies erfordert eine Vernetzung sowohl der<br />

Sensoren als auch der Applikatoren für die Medikamente.<br />

Strategien für eine optimale Vernetzung von Sensorknoten sind bereits im FSP SOMSED entstanden <strong>und</strong><br />

können so weiter entwickelt werden, dass sie eine geeignete Plattform für das beschriebene Sensornetzwerk<br />

bilden, dies gilt auch für die Vernetzung der Applikatoren.<br />

Technisch ungelöst ist bisher das Antennenproblem. Implantate verfügen über wenig Energie <strong>und</strong> sollten<br />

möglichst klein sein. Große Antennen mit gutem Wirkungsgrad sind also nicht platzierbar. Hohe<br />

Frequenzen sind keine brauchbare Alternative, da hierbei die HF-Absorption des Körpergewebes zu groß<br />

wird. Eine Lösung lässt sich mit der RFID-Technik erreichen. Ergebnisse an einem Aneurysma-Implantat<br />

zeigen, dass sich noch bis zu einer Fläche von 20 mm² (wahrscheinlich nach Optimierung auch bis zu<br />

wenigen mm²) ausreichend Energie (im Bereich 0,1 mW) bei einer Datenrate von ca. einigen 10 kbit/s<br />

übertragen lässt. Auf diese Weise könnten die Implantate mit externen Sende-Empfangsstationen<br />

kommunizieren. Diese Sende-Empfangsstationen wären z. B. in ein Kleidungsstück integriert <strong>und</strong><br />

miteinander vernetzt. Dadurch könnten dann auch alle Implantate, d. h. sowohl Sensoren als auch<br />

Applikatoren untereinander Daten austauschen. Damit ließe sich ein allgemeines Netzwerk schaffen für<br />

Datenkommunikation zwischen beliebigen Stellen innerhalb des menschlichen Körpers.<br />

4.5.3 EIGENE VORARBEITEN<br />

Für die Realisierung des beschriebenen Netzwerkes sind bereits Vorarbeiten auf verschiedenen<br />

Themenfeldern durchgeführt worden:<br />

Entwicklung von analogen Front-Ends für energieeffiziente Verstärkung <strong>und</strong> Digitalisierung von<br />

Sensordaten<br />

(EU-Projekte)<br />

25


Aufbau <strong>und</strong> Erprobung drahtloser Energieübertragung<br />

(BMBF-Projekt MyoPlant)<br />

Datenübertragung nach dem Transponderprinzip mit bis zu 50 kbit/s<br />

(TUHH-UKE-Projekt)<br />

Aufbau von intelligenten Implantaten nach dem Plattform-Prinzip<br />

(BMBF-Projekt Dionysys)<br />

Instrumentierte Nägel <strong>und</strong> Knochenplatten zur Bestimmung der Lastverteilung zwischen Knochen <strong>und</strong><br />

Implant zur nichtinvasiven Überwachung der Knochenheilung auf Basis implantierten DMS-<br />

µProzessorsystems mit RFID-Eenrgieversorgung <strong>und</strong> Auslesung mittels Handgerät<br />

(BMBF-Projekt IOS)<br />

Überwachung der Funktion <strong>und</strong> Heilung von Trommelfell <strong>und</strong> Tubenfunktion mit einem <strong>mobile</strong>n<br />

Messsystem basierend auf den Messprinzipien Dehnungsmessstreifen, Impedanzspektroskopie,<br />

Zellenwachstum <strong>und</strong> elektrischen Feldern in Kombination mit Bluetooth-Anbindung<br />

(BMBF-Vorhaben OHR)<br />

Kontrolle <strong>und</strong> Überwachung der Tubenfunktion auf Basis optischer Verfahren: hochflexibler optische<br />

Katheter zur Beobachtung des Innenohrs, in den Gehörgang eingesetztes Mikro-Triangulations-<br />

System zur Bestimmung der Auslenkung des kompletten Trommelfells inklusive der<br />

Datenverarbeitung <strong>und</strong> Datenübertragung via Bluetooth o. ä.<br />

(BMV-Vorhaben)<br />

Überwachung der Herztätigkeit <strong>und</strong> Kontrolle des Kalorienverbrauchs mit Hilfe einer optischen<br />

Auslesung von Pulsfrequenz <strong>und</strong> –anstieg in einem Fingerring mit drahtloser Anbindung an die<br />

Auswerteeinheit<br />

(ZIM-Projekt Kardioring)<br />

Aufbau eines Herzmuskelgenerators <strong>und</strong> einer Multikanalmesseinheit für die Wirkung von<br />

Medikamenten auf Basis gezüchteter Herzmuskelstrukturen <strong>und</strong> piezoelektrischen Folien<br />

(von der BWF gefördertes Kooperationsvorhaben mit UKE)<br />

4.5.4 GEPLANTE FORSCHUNGSAKTIVITÄTEN<br />

Als Forschungsarbeiten sind geplant, Strategien für eine Vernetzung der Implantate zu finden, die<br />

minimalen Energieaufwand erfordern. Dies setzt einerseits eine Minimierung des Datenverkehrs zwischen<br />

den implantierten Sensoren, Applikatoren <strong>und</strong> dem externen Relaisnetzwerk voraus, anderseits müssen<br />

die Daten auch so aufbereitet werden, dass sämtliche Steueranweisungen möglichst kompakt <strong>und</strong><br />

energieeffizient übertragen werden.<br />

Weiterhin sind die vorhandenen Implantate so weiterzuentwickeln, dass sie für das geplante Netzwerk<br />

verwendet werden können <strong>und</strong> die Mikrosysteme für die Dosiereinrichtungen sind aufzubauen.<br />

4.6 KOORDINATION UND ZUSAMMENARBEIT<br />

Die Zusammenarbeit zwischen den am Forschungsschwerpunkt beteiligten Instituten <strong>und</strong> Forschern soll<br />

weiter intensiviert <strong>und</strong> ausgebaut werden.<br />

Die bisherigen regelmäßigen Treffen der Institutsleiter <strong>und</strong> die intensive, interdisziplinäre Kooperation der<br />

wissenschaftlichen Mitarbeiter in SOMSED Aktiv soll fortgeführt werden.<br />

Auch der erfolgreiche SOMSED Workshop soll jährlich durchgeführt werden. Dieser Workshop hat neben<br />

der positiven Außendarstellung des FSPs auch zu einer intensiven internen Diskussion über die eigenen<br />

Arbeiten geführt.<br />

26


Darüber hinaus soll ein institutsübergreifendes Seminar zur Vorstellung von studentischen<br />

Abschlussarbeiten (Master, Diplom, Bachelor) <strong>und</strong> eine entsprechende Vortragsreihe mit ausgewählten<br />

Industrievorträgen zum Themenumfeld organisiert werden. Hier sind Schwerpunktveranstaltungen aus<br />

den einzelnen Forschungsfeldern denkbar.<br />

Um die interne Zusammenarbeit <strong>und</strong> auch die Sichtbarkeit nach außen zu erhöhen, soll eine öffentliche,<br />

webbasierte Wissensbasis für Sensornetze aufgebaut werden. Diese umfasst zum einen ein gemeinsames<br />

Software-Repository, in dem Beispielszenarien <strong>und</strong> Referenzimplementierungen auch der wissenschaftlichen<br />

Community zur Verfügung gestellt werden sollen. Weiterhin können hier im Stile von<br />

Wikipedia Erfahrungen <strong>und</strong> Wissen zu Sensornetz-Hardware, zu Sensor-Netz-Betriebssystemen <strong>und</strong><br />

Kommunikationsprotokollen veröffentlicht werden. SOMSED alleine besitzt schon eine kritische Masse, mit<br />

der eine sinnvolle Wissensbasis aufgebaut werden kann.<br />

Durch die Veröffentlichung kann zum einen die Sichtbarkeit des Forschungsschwerpunktes in der<br />

internationalen Community erhöht werden, aber auch die Wissensbasis qualitativ <strong>und</strong> quantitativ<br />

verbessert <strong>und</strong> letztendlich die Forschung an der TU Hamburg-Harburg verbessert werden.<br />

Um die Potenziale des Foschungsschwerpunkts besser ausnutzen zu können, ist eine Postdoc-Stelle zur<br />

Koordination geplant, die entsprechend beantragt wird. Hier ist an einen promovierten<br />

Nachwuchswissenschaftler / eine Nachwuchswissenschaftlerin gedacht, der/die eigene Forschung in einer<br />

der fünf Forschungsfelder aufbaut <strong>und</strong> die interdisziplinäre Zusammenarbeit über die Gruppen hinweg<br />

koordiniert. Die Moderation der Zusammenarbeit der wissenschaftlichen Mitarbeiter in SOMSED Aktiv, die<br />

Organisation der Seminarreihe <strong>und</strong> des SOMSED-Workshops gehören in den Aufgabenbereich dieser<br />

Stelle.<br />

Die Koordination des FSP SOMSED ist eine sehr attraktive Aufgabe. Zum einen bietet sich innerhalb eines<br />

der Forschungsfelder die Möglichkeit selbstständig wissenschaftlich zu arbeiten. Eigene<br />

Forschungsprojekte können in Kooperation mit den beteiligten Instituten sowohl für das eigene<br />

Forschungsfeld als auch über die fünf Forschungsfelder hinweg angeworben werden. In diesem<br />

Zusammenhang besteht auch die Möglichkeit zur Habilitation. Die Arbeit in SOMSED Aktiv mit den<br />

wissenschaftlichen Mitarbeitern aus allen an SOMSED beteiligten Instituten ist wegen der hohen<br />

Interdisziplinarität sehr anspruchsvoll. Sie bietet aber auch eine ideale Basis für neue innovative<br />

Forschungsansätze, die von der Nachwuchswissenschaftlerin / dem Nachwuchswissenschaftler selbst<br />

aufgegriffen oder an die Institute übertragen werden können.<br />

Weiterhin ist der SOMSED-Koordinator erste <strong>und</strong> kompetente Ansprechperson bezüglich SOMSED für<br />

industrielle <strong>und</strong> akademische Kooperationspartner <strong>und</strong> kann die Außendarstellung <strong>und</strong> Sichtbarkeit der<br />

TUHH <strong>und</strong> insbesondere des FSPs SOMSED weiter vorantreiben.<br />

27


5 ANHANG<br />

5.1 PROMOTIONEN (AUSWAHL)<br />

Ulrich Ann (Prof. Rohling)<br />

Selbstorganisierende Funknetze für Verkehrsanwendungen<br />

Carsten Burmeister (Prof. Killat)<br />

Evaluation and Optimization of Wireless Internet Access at Hot Spots<br />

André Ebner (Prof. Rohling)<br />

Selbstorganisierende Datenfunknetze für Anwendungen im Straßenverkehr<br />

Dietrich Fahrenholtz (Prof. Turau)<br />

A Hypercube-based Peer-to-Peer Data Store Resilient against Peer Population Fluctuation<br />

Stephan Fandrey (Prof. Müller)<br />

Aktive Magnetresonanz-Sonde in Mikrosystemtechnik auf Basis einer optischen Signalübertragung für die<br />

minimal-invasive Chirurgie<br />

Jan-Peter Hauschild (Prof. Müller)<br />

Planar integriertes Mikromassenspektrometer: Simulation, Ansteuerung <strong>und</strong> Charakterisierung<br />

Jan Kraaier (Prof. Killat)<br />

Modeling User Mobility for the Simulation of Wireless Ad Hoc Access Networks<br />

Jens Ove Lauf (Prof. Gollmann)<br />

MASC - Monitoring and Security of Container Transports<br />

Thanikesavan Sivanthi (Prof. Killat)<br />

A Formal Framework for Optimizing the Design of Distributed Real-time Embedded Systems<br />

Nils Weinrich (Prof. Müller)<br />

Telemetrisch instrumentierte Implantate für die Osteosynthese<br />

Lars Wischhof (Prof. Rohling)<br />

Self-Organizing Communication in Vehicular Ad Hoc Networks<br />

Matthias Witt (Prof. Turau)<br />

Robust and Low-Communication Geographic Routing for Wireless Ad Hoc Networks<br />

5.2 DRITTMITTELPROJEKTE (AUSWAHL)<br />

4-Stokes-Polarisationskamera<br />

Antragsteller: Prof. Dr.-Ing. E. Brinkmeyer, Institut für Optische Kommunikationstechnik<br />

Mittelgeber: BMWA (Pro Inno II)<br />

Laufzeit: 2 Jahre<br />

Gefahrstoffkamera (Abbildendes Fernerk<strong>und</strong>ungssystem)<br />

Antragsteller: Prof. Dr.-Ing. Juniorprofessor R. Harig, Institut für Messtechnik<br />

Mittelgeber: B<strong>und</strong>esamt für Bevölkerungsschutz <strong>und</strong> Katastrophenhilfe<br />

Laufzeit: 3 Jahre<br />

HYGAS, Hyperspektral-Gas-Sensor zur Fernmessung von Gefahrstoffen<br />

Antragsteller: Prof. Dr.-Ing. Juniorprofessor R. Harig, Institut für Messtechnik<br />

28


Mittelgeber: BMBF<br />

Laufzeit: 3 Jahre<br />

Gaskamera<br />

Antragsteller: Prof. Dr.-Ing. Juniorprofessor R. Harig, Institut für Messtechnik<br />

Mittelgeber: GERG (Eon Ruhrgas, Snam (Italien), Gasunie (Niederlande), Fluxys (Belgien))<br />

Laufzeit: 3 Jahre<br />

Multi-Parameter-Sensor-System für die Meeresforschung<br />

Antragsteller: Prof. Dr.-Ing. J. Müller, Institut für Mikrosystemtechnik<br />

Mittelgeber: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)<br />

Laufzeit: 3 Jahre<br />

Dezentralisierte Bedienstrategien <strong>und</strong> Wegefindungsmechanismen zur Garantie von Rechtzeitigkeit <strong>und</strong><br />

Ausfallsicherheit in statischen drahtlosen Sensornetzen (DEGAS)<br />

Antragsteller: Prof. Dr. U. Killat, Institut für Kommunikationsnetze<br />

Mittelgeber: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)<br />

Laufzeit: 2 Jahre<br />

Design Technology for Radio Frequency Systems in Package (Dionysys)<br />

Antragsteller: Prof. Dr.-Ing. W. Krautschneider, Institut für Nanoelektronik<br />

Mittelgeber: BMBF<br />

Laufzeit: 3 Jahre<br />

Handprothese auf der Gr<strong>und</strong>lage eines myogen gesteuerten intelligenten Implantates (MyoPlant)<br />

Antragsteller: Prof. Dr.-Ing. W. Krautschneider, Institut für Nanoelektronik<br />

Mittelgeber: BMBF<br />

Laufzeit: 3 Jahre<br />

Selbstorganisierende Synchronisation <strong>und</strong> Ressourcenvergabe in OFDM-Mobilfunksystemen<br />

(Schwerpunktprogramm TakeOFDM)<br />

Antragsteller: Prof. Dr. H. Rohling, Institut für Nachrichtentechnik<br />

Mittelgeber: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)<br />

Laufzeit: 3 Jahre<br />

Selbstorganisierende Beamforming-Konzepte in OFDM-basierten Mehrantennen-Datenfunknetzen<br />

(Schwerpunktprogramm TakeOFDM)<br />

Antragsteller: Prof. Dr. H. Rohling, Institut für Nachrichtentechnik<br />

Mittelgeber: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)<br />

Laufzeit: 3 Jahre<br />

Sensor Wireless Application Network (SWAN)<br />

Antragsteller: Prof. Dr. H. Rohling, Institut für Nachrichtentechnik<br />

Prof. Dr. V. Turau, Institut für Telematik<br />

Mittelgeber: B<strong>und</strong>esministerium für Wirtschaft <strong>und</strong> Technologie (BMWi)<br />

Laufzeit: 2,5 Jahre<br />

Cabin Wireless Sensors (CabWiSe)<br />

Antragsteller: Prof. Dr. H.Rohling, Institut für Nachrichtentechnik<br />

Prof. Dr. V. Turau, Institut für Telematik<br />

Mittelgeber: B<strong>und</strong>esministerium für Wirtschaft <strong>und</strong> Technologie (BMWi)<br />

Laufzeit: 3 Jahre<br />

Drahtlose Kommunikation in Solarturmkraftwerken (HelioMesh)<br />

Antragsteller: Prof. Dr. V. Turau, Institut für Telematik<br />

Mittelgeber: B<strong>und</strong>esministerium für Bildung <strong>und</strong> Forschung (BMBF)<br />

Laufzeit: 2 Jahre<br />

Integrierte Planung großer Kommunikationsnetze (InPlan)<br />

Antragsteller: Prof. Dr. U. Killat, Institut für Kommunikationsnetze<br />

29


30<br />

Mittelgeber: B<strong>und</strong>esministerium für Bildung <strong>und</strong> Forschung (BMBF)<br />

Laufzeit: 2 Jahre<br />

Drahtlose Kabinenkommunikation für Geschäftsflüge (Wifly)<br />

Antragsteller: Prof. Dr. U. Killat, Institut für Kommunikationsnetze<br />

Mittelgeber: Airbus, Hamburg<br />

Laufzeit: 2 Jahre<br />

Fehlereindämmende selbststabilisierende Algorithmen für große infrastrukturlose vernetzte Systeme (FESA)<br />

Antragsteller: Prof. Dr. V. Turau, Institut für Telematik<br />

Mittelgeber: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)<br />

Laufzeit: 3 Jahre<br />

Energiebudgetierende Sensornetze mit regenerativen Energiequellen (EBS)<br />

Antragsteller: Prof. Dr. V. Turau, Institut für Telematik<br />

Mittelgeber: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)<br />

Laufzeit: 3 Jahre<br />

5.3 PUBLIKATIONEN (AUSWAHL)<br />

[Astner et al. 2008c] M. Astner, T. Pilsak, H.-D. Brüns, J.L. ter Haseborg <strong>und</strong> H. Singer.<br />

MoM-Based Analysis of the Immunity of Marine Equipment in a Control Cabinet of Cruise and Container<br />

Vessels against 2.4-GHz WLAN Application.<br />

8th International EMC Symposium EMC Europe 2008, Hamburg, Sept. 8-12, 2008.<br />

[Balasubramaniam et al. 2009] H. Balasubramaniam, W. Galjan, W.H. Krautschneider and H. Neubauer.<br />

12-bit Hybrid C2C DAC based SAR ADC with Floating Voltage Shield.<br />

Proc. IEEE Int. Conf. on Signals, Circuits and Systems, 2009.<br />

[Becker et al. 2010a] M. Becker, A. Timm-Giel, S. Das <strong>und</strong> C. Görg.<br />

TOSSDR: TinyOS on any Physical Layer implemented in Software Defined Radio.<br />

7th European Conference on Wireless Sensor Networks 2010, Coimbra, Portugal, 2010.<br />

[Becker et al. 2010b] M. Becker, B.-L. Wenning, C. Görg, R. Jedermann <strong>und</strong> A. Timm-Giel.<br />

Logistic applications with Wireless Sensor Networks.<br />

ACM HOTEMNETS 2010, Killarney, Irland, 2010.<br />

[Burmeister et al. 2007a] C. Burmeister; U. Killat <strong>und</strong> J. Bachmann.<br />

Performance of a Rate Adaptive Wireless LAN.<br />

International Journal of Electronics and Communication (AEÜ) 61, 493-503, 2007.<br />

[Burmeister et al. 2007b] C. Burmeister; U. Killat <strong>und</strong> K. Weniger.<br />

Power Control and Rate adaptation in Multi-Hop Access Networks -- Is it Worth the Effort?.<br />

Proc. ITC 20, pp. 767-778, Ottawa, Canada, 2007.<br />

[Eichmann et al. 2009] J. Eichmann, B. Greßmann, F. Hackbarth, H. Klimek, V. Menrad, T. Meyerhoff, T. Pilsak <strong>und</strong><br />

H. Sauff.<br />

<strong>SomSed</strong> - Analysis of an Experimental Wireless Sensor Network.<br />

In Proceedings of the Workshop Selbstorganisierende Sensor- <strong>und</strong> Datenfunknetze, Hamburg, Germany,<br />

October 2009.<br />

[Elneel et al. 2008] N. A. Elneel, E. Aksoy <strong>und</strong> D. Schroeder.<br />

A Power-Adaptable Entropy-Coding A/D Converter.<br />

In Proceedings of the 26th Norchip Conference, Tallinn, Estonia, November 17-18, 2008.<br />

[Elneel et al. 2009] N. A. Elneel, F. Wagner, D. Schroeder <strong>und</strong> W. H. Krautschneider.<br />

A Compact Wireless Sensor Node for Biomedical Signal Acquisition Realized as a System-in-Package.<br />

In Proceedings of the Workshop Selbstorganisierende Sensor- <strong>und</strong> Datenfunknetze, Hamburg, Germany,<br />

October 2009.


[Elneel et al. 2010a] N. A. Elneel, E. Aksoy <strong>und</strong> D. Schroeder.<br />

A power-adaptable A/D converter with integrated data compression.<br />

Analog Integrated Circuits and Signal Processing, 64(3): 249-259, 2010.<br />

[Elneel et al. 2010a] N. A. Elneel, F. Wagner, D. Schroeder <strong>und</strong> W. H. Krautschneider.<br />

Floorplanning and Design Considerations of an RF System-in-Package for Biomedical Signal Acquisition.<br />

Proc. CDNLive! EMEA 2010, 2010, Munich, Germany, 4.-6. May 2010.<br />

[Elneel <strong>und</strong> Schroeder 2009] N. A. Elneel <strong>und</strong> D. Schroeder.<br />

Hardware-Based Data Compression for Efficient ECG Signal Transmission over a Wireless Sensor Network.<br />

In Proceedings of the Workshop Selbstorganisierende Sensor- <strong>und</strong> Datenfunknetze, Hamburg, Germany,<br />

October 2009.<br />

[Fandrey et al. 2009] S. Fandrey, S. Weiss <strong>und</strong> J. Müller.<br />

An Active Intravascular MR-Device in Micro System Techno¬logy.<br />

World Congress - Medical Physics and Biomedical Engineering, Mün¬chen, Germany, 2009.<br />

[Ge et al. 2009] M. Ge, K.-Y. Lam, D. Gollmann, S. L. Chung, C. C. Chang <strong>und</strong> J.-B. Li.<br />

A robust certification service for highly dynamic MANET in emergency tasks.<br />

Int. J. Communication Systems 22(9): 1177-1197, 2009.<br />

[Georgi et al. 2008a] S. Georgi, M. Stemick <strong>und</strong> H. Rohling.<br />

Self-organizing Wireless Sensor Networks.<br />

In Proceedings of the First International Interdisciplinary Technical Conference of Young Scientists, Poznan,<br />

Poland, April 2008.<br />

[Georgi et al. 2008b] S. Georgi, C. Weyer, M. Stemik, C. Renner, F. Hackbarth, U. Pilz, J. Eichmann, T. Pilsak, H.<br />

Sauff, L. Torres, K. Dembowski <strong>und</strong> F. Wagner.<br />

SomSeD: An Interdisciplinary Approach for Developing Wireless Sensor Networks<br />

In Proceedings of the 7. GI/ITG KuVS Fachgespräch „Drahtlose Sensornetze“, Berlin, Germany, September<br />

2008.<br />

[Gries <strong>und</strong> Möller 2010] O. Gries <strong>und</strong> R. Möller.<br />

Gibbs Sampling in Probabilistic Description Logics with Deterministic Dependencies.<br />

In Thomas Lukasiewicz, Rafael Penaloza, and Anni-Yasmin Turhan, editors, Proc. International Workshop on<br />

Uncertainty in Description Logics (UnIDL-2010), 2010.<br />

[Gries et al. 2010] O. Gries, R. Möller, A. Nafissi, M. Rosenfeld, K. Sokolski <strong>und</strong> M. Wessel.<br />

A Probabilistic Abduction Engine for Media Interpretation.<br />

In J. Alferes, P. Hitzler, and Th. Lukasiewicz, editors, Proc. International Conference on Web Reasoning and<br />

Rule Systems (RR-2010), 2010.<br />

[Grünheid et al. 2006] R. Grünheid, H. Rohling, K. Brüninghaus <strong>und</strong> U. Schwark.<br />

Self-Organised Beamforming and Opportunistic Scheduling in an OFDM-based Cellular Network.<br />

Proc. VTC 2006 Spring, Melbourne, 2006.<br />

[Gruetzmann et al. 2007] S. Gruetzmann, J. Hansen <strong>und</strong> J. Müller.<br />

Novel dry electrodes for ECG monitoring.<br />

IOP Publishing, Physiological Measurement, 28, 1375-1390, 2007.<br />

[Hackbarth et al. 2009] F. Hackbarth, T. Meyerhoff, H. Sauff, B. T. Bradford, L. Torres, H. Klimek, B. Gressmann, C.<br />

Renner, M. Stemick, S. Georgi <strong>und</strong> C. Weyer.<br />

<strong>SomSed</strong> - The Evolution of an Experimental Wireless Sensor Network Towards a Research Platform.<br />

In Proceedings of the 8th GI/ITG KuVS Fachgespräch "Drahtlose Sensornetze" (FGSN'09), Hamburg, Germany,<br />

August 2009.<br />

[Harke et al. 2008] A. Harke, T. Lipka, J. Amthor, O. Horn, M. Krause <strong>und</strong> J. Müller.<br />

Amorphous Silicon 3-D Tapers for Si Photonic Wires Fabricated with a Shadow Mask.<br />

IEEE Photon.Techn.Lett. 20, 17, S.1452-1454, 2008.<br />

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[Hauschild et al. 2007] J.-P. Hauschild, E. Wapelhorst <strong>und</strong> J. Müller.<br />

Mass spectra measured by a fully integrated MEMS mass spectrometer.<br />

International Journal of Mass Spectrometry, Vol. 264, Issue 1, 15 June 2007, Pages 53-60,<br />

DOI:10.1016/j.ijms.2007.03.014, Elsevier, 2007.<br />

[Khorakhun et al. 2008] C. Khorakhun, H. Busche <strong>und</strong> H. Rohling.<br />

Congestion Control for VANETs based on Power or Rate Adaptation<br />

In Proceedings of the 5th International Workshop on Intelligent Transportation (WIT 2008), Hamburg,<br />

Germany, March 2008.<br />

[Kuipers <strong>und</strong> Müller 2009] W. J. Kuipers <strong>und</strong> J. Müller.<br />

Planar Micro Flame Ionization Detector with Minimized Leak Current.<br />

15th Int. Conference on Solid-State Sensors, Actuators & Microsystems (Transducers 09), Denver, USA, 21-25<br />

June 2009.<br />

[Lauf <strong>und</strong> Gollmann 2007] J. O. Lauf <strong>und</strong> D. Gollmann.<br />

Monitoring and Security of Container Transports.<br />

Proc. NTMS'07 Workshop on Multi-agent Systems, Challenges for Ubiquitous and Pervasive Computing, Paris,<br />

May 2007.<br />

[Lauf et al. 2007] J. O. Lauf, D. Gollmann <strong>und</strong> V. Turau.<br />

MASC - Monitoring and Security of Containers.<br />

Tagungsband Informatik 2007, GI, Bremen, 2007.<br />

[Lauf <strong>und</strong> Sauff 2007] J. O. Lauf <strong>und</strong> H. Sauff.<br />

Secure Lightweight Tunnel for Monitoring Transport Containers.<br />

in Proceedings SecureComm, Nizza, 2007.<br />

[Munkby <strong>und</strong> Schupp 2009] G. Munkby <strong>und</strong> S. Schupp.<br />

Type Inference for Soft-Error Fault-Tolerance Prediction<br />

IEEE/ACM Conf. on Automated Software Engineering, 2009.<br />

[Pilsak et al. 2009a] T. Pilsak, T. Schröder, J. Eichmann <strong>und</strong> J.L. ter Haseborg.<br />

Entwicklung eines Sensornetzwerkes für den Einsatz in Schiffsmaschinenräumen.<br />

In Proceedings of the 8th GI/ITG KuVS Fachgespräch "Drahtlose Sensornetze" (FGSN'09), Hamburg, Germany,<br />

August 2009.<br />

[Pilsak et al. 2009b] T. Pilsak, T. Schröder, J. Eichmann <strong>und</strong> J.L. ter Haseborg.<br />

Field Test of a wireless <strong>sensor</strong> network inside the engine room of a vessel.<br />

In Proceedings of the Workshop Selbstorganisierende Sensor- <strong>und</strong> Datenfunknetze, Hamburg, Germany,<br />

October 2009.<br />

[Pilz et al. 2009] U. Pilz, A. Popov <strong>und</strong> H. Werner.<br />

Robust Controller Design for Formation Flight of Quad-Rotor Helicopters.<br />

In Proceedings of the combined 48th IEEE Conference on Decision and Control and 28th Chinese Control<br />

Conference, Shanghai, China, pp.8322-8327, December 2009.<br />

[Pilsak <strong>und</strong> ter Haseborg 2008a] T. Pilsak <strong>und</strong> J.L. ter Haseborg.<br />

EMC Feasibility Study of the use of 2.4-GHz-WLAN Applications on Bridges of Cruise and Container Vessels.<br />

2008 International IEEE EMC Symposium, Detroit, August 18 - 22, 2008.<br />

[Pilsak <strong>und</strong> ter Haseborg 2008b] T. Pilsak <strong>und</strong> J.L. ter Haseborg.<br />

EMC Investigations of narrowband and broadband Interferences of 2.4-GHz-WLAN Applications on Cruise and<br />

Container Vessels.<br />

19th International Wroclaw Symposium and Exhibition on Electromagnetic Compatibilty, Wroclaw, 11 – 13<br />

June, 2008.<br />

[Pilsak <strong>und</strong> ter Haseborg 2008c] T. Pilsak <strong>und</strong> J.L. ter Haseborg.<br />

Entwicklung einer Testumgebung für die EMV-Bewertung von Funkstandards bezüglich ihrer Verwendbarkeit<br />

zur drahtlosen Sensordaten-übertragung in Maschinenräumen von Container- <strong>und</strong> Kreuzfahrtschiffen.<br />

EMV-Symposium Düsseldorf, 19.-21. Feb. 2008.<br />

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[Pilz <strong>und</strong> Werner 2010a] U. Pilz <strong>und</strong> H. Werner.<br />

Local Controller Synthesis for Multi-Agent Systems Subject to Time-Varying Communication Delays.<br />

Submitted to the 49th IEEE Conference on Decision and Control, Atlanta, Georgia, USA, Dec 2010.<br />

[Pilz <strong>und</strong> Werner 2010b] U. Pilz <strong>und</strong> H. Werner.<br />

Robust Formation Controller Synthesis with Different Time-Delays.<br />

Submitted to the 1st Virtual Control Conference, Aalborg, Denmark, Sep 2010.<br />

[Popov <strong>und</strong> Werner 2009] A. Popov <strong>und</strong> H. Werner.<br />

A Robust Control Approach to Formation Control.<br />

In Proceedings of the European Control Conference 2009, Budapest, Hungary, pp.4428-4433, Aug 2009.<br />

[Popov <strong>und</strong> Werner 2010] A. Popov <strong>und</strong> H. Werner.<br />

H-Infinity Controller Design for a Multi-Agent System based on a Replicated Control Structure.<br />

In Proceedings of the American Control Conference 2010, Baltimore, Maryland, USA, June 2010.<br />

[Que Son et al. 2010] Vo Que Son, B. Wenning, C. Goerg <strong>und</strong> A. Timm-Giel.<br />

WiSeCoMaSys: a Tool for Data Collection and Management of Wireless Sensor Networks.<br />

Int. Conference on Advanced Technologies for Communications (IEEE ATC), Ho Chi Minh City, Vietnam, 2010.<br />

[Renner et al. 2010] C. Renner, V. Turau <strong>und</strong> C. Weyer.<br />

Performance of Energy-Efficient TDMA Schemes in Data-Gathering Scenarios with Periodic Sources.<br />

In Proceedings of the Seventh IEEE International Conference on Networked Sensing Systems (INSS'10), Kassel,<br />

Germany, June 2010.<br />

[Rohling <strong>und</strong> Busche 2009a] H. Rohling <strong>und</strong> H. Busche.<br />

SOTIS: A Self-Organizing Traffic Information System based on Car-2-Car Communications.<br />

Workshop on Self-Organising Wireless Sensor and Communication Networks, Hamburg, Germany, October 8-<br />

9th, 2009.<br />

[Rohling <strong>und</strong> Busche 2009b] H. Rohling <strong>und</strong> H. Busche.<br />

Self-Organizing Traffic Information System based on Inter-Vehicle Communications.<br />

European Journal of Navigation, Volume 7, Number 1, April 2009.<br />

[Tönder et al. 2006] N. Tönder, S. Georgi <strong>und</strong> H. Rohling.<br />

Self-Organized Personal Area Network based on OFDM.<br />

Frequenz Journal of RF-Engineering and Telecommunications. 5-6/2006 Volume 60, pp. 1-6, June 2006.<br />

[Turau et al. 2008] V. Turau, C. Weyer <strong>und</strong> C. Renner.<br />

Efficient Slot Assignment for the Many-to-One Routing Pattern in Sensor Networks.<br />

In Proceedings of the International Workshop on Sensor Network Engineering (IWSNE), Santorini Island,<br />

Greece, June 2008.<br />

[Turau <strong>und</strong> Weyer 2007a] V. Turau <strong>und</strong> C. Weyer.<br />

TDMA-Schemes for Tree-Routing in Data Intensive Wireless Sensor Networks.<br />

In Proceedings of the First International Workshop on Protocols and Algorithms for Reliable and Data Intensive<br />

Sensor Networks (PARIS'07). Pisa, Italy, October, 2007.<br />

[Turau <strong>und</strong> Weyer 2007b] V. Turau <strong>und</strong> C. Weyer.<br />

Long-term Reliable Data Gathering Using Wireless Sensor Networks.<br />

Fourth International Conference on Networked Sensing Systems (INSS'07), Braunschweig, Germany, June 2007.<br />

[Turau <strong>und</strong> Weyer 2009] V. Turau <strong>und</strong> C. Weyer.<br />

Fault Tolerance in Wireless Sensor Networks through Self-Stabilization<br />

International Journal of Communication Networks and Distributed Systems (IJCNDS), 2(1):78–98, 2009.<br />

[Wagner et al. 2010] F. Wagner, N. A. Elneel, D. Schroeder <strong>und</strong> W. Krautschneider.<br />

Design and Implementation of an Integrated RF System-in-Package for Healthcare Applications.<br />

Proc. ESTC 2010, 2010, Berlin, Germany, 13.-16. Sep. 2010.<br />

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[Wandelt <strong>und</strong> Möller 2010a] S. Wandelt <strong>und</strong> R. Möller.<br />

So<strong>und</strong> Summarizations for ALCHI Ontologies - How to Speedup Instance Checking and Instance Retrieval.<br />

In Second International Conference on Agents and Artificial Intelligence (ICAART). INSTICC Press, 2010.<br />

[Wandelt <strong>und</strong> Möller 2010b] S. Wandelt <strong>und</strong> R. Möller.<br />

Distributed Island-Based Query Answering for Expressive Ontologies.<br />

In Paolo Bellavista, Ruay-Shiung Chang, Han-Chieh Chao, Shin-Feng Lin, and Peter M. A. Sloot, editors,<br />

Advances in Grid and Pervasive Computing, 5th International Conference, GPC 2010, Hualien, Taiwan, May<br />

10-13, 2010. Proceedings, volume 6104 of Lecture Notes in Computer Science, pages 461–470. Springer,<br />

2010.<br />

[Wischhof et al. 2005] L. Wischhof, A. Ebner <strong>und</strong> H. Rohling.<br />

Information Dissemination in Self-Organizing Intervehicle Networks.<br />

IEEE Transactions on Intelligent Transportation Systems, Vol. 6, Num. 1, pp. 90-101, March 2005.<br />

[Witt <strong>und</strong> Turau 2010] M. Witt <strong>und</strong> V. Turau.<br />

Robust and Low-Communication Geographic Routing for Wireless Ad Hoc Networks.<br />

Wireless Communications and Mobile Computing, 10(4):486-510, 2010.<br />

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