budoka - Dachverband für Budotechniken Nordrhein-Westfalen e.V.
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Nur Kunstblut<br />
Tonfi?) ok, sagen wir einfach<br />
die Schlagstöcke durch die<br />
Gegend. Rumdrehen von links<br />
nach rechts, oben nach unten,<br />
diagonal, horizontal verursachte<br />
vor allem, dass man das Dingen<br />
danach vom Waldboden aufheben<br />
durfte. Aber schön, dass<br />
das nicht nur mir passiert ist.<br />
Nachdem wir alle recht „locker“<br />
damit waren, machten wir mit<br />
Partnerübungen weiter. Angriff,<br />
Blocken, weh tun, auf Nerven<br />
drücken, zwischen die Beine<br />
hauen ... was wir nicht alles so<br />
gelernt haben. Auch hier eine<br />
kleine Anmerkung meinerseits:<br />
Wenn man beim Block die Finger<br />
im Weg hat, tut’s weh. Nur,<br />
falls irgendjemand von euch das<br />
mal ausprobieren möchte, profitiert<br />
von meinen Erfahrungen.<br />
Für den späten Nachmittag<br />
gab‘s dann den Bogenschießwettbewerb<br />
um eine Kiste Bier.<br />
Bogenschießen ... hab ich genau<br />
einmal gemacht. Ein Naturtalent<br />
war ich nun nicht gerade<br />
(man muss ja auch nicht alles<br />
können), was sich auch mit den<br />
mordsmäßigen sieben ganzen<br />
Punkten bestätigte. Ich führte<br />
die Tabelle damit ganz unten<br />
an. Man erkannte die Experten<br />
im Übrigen daran, dass sie ihren<br />
eigenen Bogen rausholten, den<br />
Armschutz anlegten und die<br />
Robin-Hood-Mütze aufsetzten.<br />
Ich glaube, der Gewinner hatte<br />
irgendwas über 30 Punkte. Da<br />
war ich doch mit meinen<br />
sieben nah dran. *grins* Für<br />
den Abend war dann nur noch<br />
Grillen und Bier trinken am<br />
Lagerfeuer angesagt. Das Ambiente<br />
in Veldenz ist wirklich<br />
sehr schön. Die Burg hat eine<br />
traumhafte Lage und man kann<br />
wirklich sehr gut die Aussicht<br />
genießen. Um zwölf war bei mir<br />
dann allerdings das Traum-<br />
land angesagt, da ich doch arg<br />
müde war. Das Hochbett (ohne<br />
Leiter) war wirklich ein Traum.<br />
Die Matratze war so weich,<br />
dass ich dachte, ich häng‘ mit<br />
meinem Hintern in dem unter<br />
mir schlafenden Marco. Bei<br />
jeder Bewegung hatte man<br />
auch irgendwie das Gefühl,<br />
das Bett fällt um oder bricht<br />
zusammen. Als dann aus dem<br />
Nebenzimmer noch Gespräche<br />
über achtbeinige Krabbeltiere<br />
losgingen, fing bei mir das<br />
Kratzen an. Mein Freund mit<br />
dem Phantasie-Namen Uwe<br />
sorgte allerdings schnell, mit<br />
einem dezenten Klopfen an der<br />
Wand, <strong>für</strong> Ruhe und keine vier<br />
Minuten später schlief ich unter<br />
dem leisen Schnarchen meines<br />
Kurz-Mitbewohners ein.<br />
Der Sonntagmorgen begann<br />
relativ früh um acht mit Kaffee<br />
(ohne Pad) und Frühstück. Zwischen<br />
Frühstück und Schwertkampf<br />
Teil zwei (ein Teil<br />
bestand aus der Wiederholung<br />
vom Vortag. Der andere hatte<br />
was mit Koordination und Konzentration<br />
und Knien auf Steinen<br />
zu tun, was mir persönlich<br />
auf Grund der Müdigkeit ein<br />
wenig schwer fiel) hatten wir<br />
noch ein wenig Zeit, und nahmen<br />
die Gelegenheit war, schon<br />
mal alle Sachen zusammen<br />
zu packen. Nachdem Schwerterschwingen<br />
vorbei war, war<br />
Aufbruchstimmung angesagt.<br />
Wie von tausenden kleinen Arbeiter-Ameisen<br />
wurde zusammen<br />
gepackt, Autos beladen,<br />
geputzt und aufgeräumt. Gegen<br />
halb zwei ging es dann auf den<br />
Weg nach Hause. Zurück durch<br />
den abenteuerlichen Waldweg<br />
brachte uns Gisela (das Navi)<br />
in unsere Heimat zurück. Ohne<br />
Stau und besondere Vorkommnisse<br />
(zum Glück!) kamen wir<br />
gut in Bochum an.<br />
Ich kann nur sagen, dass mir<br />
das Wochenende, auch wenn<br />
es kurz war, sehr viel Spaß gemacht<br />
hat. Tolles Wetter, tolle<br />
Leute, toller Ort! Für‘s nächste<br />
Jahr hab ich mir vorgenommen,<br />
Unterarmschoner mitzunehmen,<br />
besser auf meine Finger aufzupassen<br />
und (wenn ich mutig<br />
bin) einfach mal die erste links<br />
hoch zufahren. *grins* Gehabt<br />
euch wohl, eure Nina.“<br />
Was gab es sonst noch<br />
Wichtiges: Wir Teilnehmer wissen<br />
nun, dass Krav-Maga keine<br />
ausländische Grillspezialität ist<br />
und das Beulen auf Unterarmen<br />
keine Krankheit, sondern eine<br />
Folgeerscheinung falschen<br />
Blockens oder zu geringer<br />
Ausweichgeschwindigkeit<br />
sind. Solche Beulen kriegt man<br />
jedoch mittels der im Erste-<br />
Hilfe-Lehrgang bei Dr. Heinz<br />
Schorn erlernten PECH-Regel<br />
(PECH = Pusten, Eis, Calvados,<br />
Hossa) irgendwann auch wieder<br />
Jo Do und Ken Jitsu Jo Do und Ken Jitsu<br />
weg. Thomas Allenstein hat<br />
sich bei Hicho-Jitsu wagemutig<br />
unter ein Fallgitter geworfen,<br />
um so seine Gruppe doch noch<br />
geschlossen ins Ziel führen zu<br />
können - tapfer, so kennt man<br />
ihn. Ein Teilnehmer (w) aus<br />
Köln und ein Teilnehmer (m)<br />
aus Bochum sollen gerüchteweise<br />
einen Fusionsvertrag<br />
dieser beiden Vereine ausarbeiten.<br />
Wir sind gespannt, wie<br />
es weiter geht. Das lehrgangsfüllende<br />
Thema am Lagerfeuer<br />
war allabendlich die Suche<br />
nach dem Planktum/Plektron/Plankton/Metronom<br />
oder<br />
so. Hans - nächstes Jahr bring<br />
ich ‘ne ganze Kiste voll mit.<br />
Herzlichen Dank dem Team des<br />
DFJJ NW <strong>für</strong> die Organisation<br />
und Betreuung und den Referenten<br />
<strong>für</strong> die Durchführung<br />
der Programmanteile. Es war<br />
ein hervorragender Lehrgang<br />
mit grandiosem Wetter, einer<br />
allseits guten Stimmung und<br />
vielen neuen Kontakten. Das<br />
Veldenz-Fieber hat nun auch<br />
die Newcomer unter den Teilnehmern<br />
gepackt. Zum Schluss<br />
noch ein Dankeschön an alle<br />
Referenten und an die Lehrgangsleitung,<br />
die dieses Camp<br />
stets ehrenamtlich ausrichten<br />
und ohne die ein solches Jahres-<br />
Highlight gar nicht stattfinden<br />
könnte.<br />
Text: Nina von der Höh/<br />
K.-H. Muhs<br />
Fotos: K.-H. Muhs, C. Kraushaar,<br />
U. Riebow, A. Kress<br />
10/2009 der <strong>budoka</strong> 55