Psychologisches Beratungszentrum Papenburg - pbs-bassum ...
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JAHRES<br />
BERICHT<br />
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<strong>Beratungszentrum</strong> <strong>Papenburg</strong><br />
E h e F a m i l i e L e b e n E r z i e h u n g<br />
<strong>Psychologisches</strong> <strong>Beratungszentrum</strong><br />
<strong>Papenburg</strong><br />
Ehe-, Familien- und Lebensberatung<br />
Erziehungsberatung, Schwangerenberatung<br />
Hauptkanal rechts 30, 26871 <strong>Papenburg</strong><br />
Telefon: 04961 3456<br />
E-Mail: buero@pbz-papenburg.de<br />
Internet: www.pbz-papenburg.de<br />
Leitung: Dipl.-Psych. Dr. Christopher Trouw
2<br />
<strong>Beratungszentrum</strong> <strong>Papenburg</strong><br />
Erziehungsberatungsstellen sind gefragt<br />
791 neue Familien aus dem nördlichen Emsland meldeten<br />
sich im Jahr 2010 in <strong>Papenburg</strong> zur Beratung<br />
an, für die wir uns mit dem ganzen Spektrum unserer<br />
Arbeit engagiert haben:<br />
» Familienberatung für alle Beteiligten<br />
» Erziehungsberatung für Eltern, Alleinerziehende,<br />
Pflege- und Adoptiveltern<br />
» Ehe- und Partnerschaftsberatung<br />
» Spieltherapie für Kinder<br />
» Beratung für Jugendliche<br />
» Therapeutische Kinder- und Jugendgruppen<br />
» Diagnostik von Lern- und Schulschwierigkeiten<br />
» Lese- und Rechenwerkstätten in den Ferien<br />
» Psychotherapeutische Gruppen für Eltern und<br />
Erwachsene<br />
» Lebensberatung für Erwachsene<br />
» Beratung in polnischer und russischer Sprache<br />
» tägliche Krisensprechzeiten und wöchentliche Telefonsprechstunden<br />
Mehr Beratung in Sögel<br />
Seit 2004 besteht unser Angebot, psychologische Beratung<br />
auch in Sögel in Anspruch nehmen zu können:<br />
Das Angebot wird inzwischen von Ratsuchenden aus<br />
dem Hümmling so intensiv genutzt, dass in Sögel schon<br />
6 Beraterinnen und Berater von Montag bis Freitag im<br />
Wechsel arbeiten. Da die alte „Villa Kunterbunt“ an<br />
der Schlaunallee nicht weiter genutzt werden konnte,<br />
zogen wir im November in die Begegnungsstätte „Weißes<br />
Haus“ in die Bahnhofsstraße 10 um. Dort stehen<br />
uns im Obergeschoss angemessene Räumlichkeiten für<br />
Ehe-, Familien-, Lebens- und Erziehungsberatung sowie<br />
für Spieltherapien zur Verfügung. Anmeldungen sind<br />
allerdings weiterhin nur in <strong>Papenburg</strong> möglich.<br />
Achtsamkeitsgruppe<br />
Viele Frauen und Mütter arbeiten am Rand ihrer Kräfte:<br />
Kinderbetreuung, Pflege von Angehörigen, Stress am<br />
Arbeitsplatz… Der achtsame Umgang mit den eigenen<br />
Kräften ist über die Jahre verloren gegangen und<br />
sie fühlen sich ausgebrannt und leer. Hier setzte die<br />
Achtsamkeitsgruppe an, unser bewährtes Angebot für<br />
Frauen und Mütter, die den sorgsamen Umgang mit<br />
sich selber und das Haushalten mit den eigenen Kräften<br />
auch im vergangenen Jahr wieder neu lernen wollten.<br />
Multidisziplinäres Team<br />
Das Kinder- und Jugendhilfegesetz fordert von Erziehungsberatungsstellen<br />
„multidisziplinäre“ Teams, d.<br />
h. dass Fachkräfte aus verschiedenen Fachdisziplinen<br />
vertreten sind. Diesem Anspruch werden wir mehr als<br />
gerecht, denn bei uns arbeiten Kolleginnen und Kollegen<br />
aus den Fachbereichen Psychologie, Sozialpädagogik,<br />
Sozialarbeit, Medizin, Heilpädagogik, Pädagogik<br />
und Verwaltung mit vielfältigen und kontinuierlichen<br />
Fort- und Weiterbildungen.<br />
Prävention in Netzwerken<br />
Durch die multidisziplinäre Zusammensetzung ihrer<br />
Teams sind Erziehungsberatungsstellen für die Zusammenarbeit<br />
mit Hebammen, Kindergärten, Schulen,<br />
Sozialarbeitern, Ärzten und Therapeuten besonders geeignet.<br />
In gut funktionierenden regionalen Netzwerken<br />
lassen sich Präventionsprojekte nachhaltig realisieren.<br />
So unterstützten wir durch unser Engagement in 2010:<br />
» das Präventionsprojekt des Gymnasiums Dörpen im<br />
März zum Thema „Mobbing“.
» den „Tag der seelischen Gesundheit“, der vom<br />
Sozialpsychiatrischen Dienst des Gesundheitsamtes<br />
in Meppen organisiert wurde.<br />
» Elternabende in <strong>Papenburg</strong>er Grundschulen.<br />
» das Präventionsprojekt der Jugendabteilung des SV<br />
Surwold und der Haupt- und Realschule Surwold<br />
zum Thema „Mobbing“.<br />
» den Dekanatstag im September mit einer „mobilen<br />
Beratungsstelle“ am <strong>Papenburg</strong>er Obenende.<br />
» das Sommerfest des Kinderschutzbundes zum Weltkindertag.<br />
» den Beratungsstellenparcour im Gymnasium <strong>Papenburg</strong>.<br />
» den Beratungsstellenparcour der Haupt- und Realschule<br />
Kirchschule im Rahmen der Aktionswoche<br />
gegen Häusliche Gewalt.<br />
» die Jahreskampagne gegen Häusliche Gewalt „Du<br />
bist unschlagbar!“ des Kriminalpräventionsvereins<br />
der Stadt <strong>Papenburg</strong> mit zahlreichen Aktionen<br />
(Ausstellungen, Plakataktion, Informationsveranstaltungen<br />
und Fortbildungen für Erzieherinnen, Lehrer<br />
und Seelsorger) und mit unserer Therapiegruppe:<br />
Therapiegruppe für Kinder, die häusliche<br />
Gewalt miterlebt haben<br />
In 90% der Fälle, in denen Mütter Gewalt durch ihren<br />
Partner ausgesetzt sind, sind ihre Kinder entweder anwesend<br />
oder im Nebenraum. Dies kann für die Kinder<br />
Traumatisierung und Prägung zur Folge haben: Sie entwickeln<br />
eine Akzeptanz für Gewalt als Konfliktlösungsstrategie,<br />
rechtfertigen eigene Gewalttätigkeiten damit<br />
oder ertragen später Gewalt in der Beziehung über eine<br />
lange Zeit. Hier setzte unsere Therapiegruppe für Kinder<br />
zwischen 8 und 12 Jahren an: Im Mittelpunkt standen<br />
Übungen und Spiele zur Persönlichkeitsstärkung.<br />
Die Erfahrungen der Jungen und Mädchen mit Gewalt<br />
im familiären Kontext waren sehr verschieden. Sie<br />
wussten voneinander, dass erlebte Gewalt sie verbindet.<br />
Sie durften darüber sprechen, mussten aber nicht!<br />
Das Ziel der Gruppe war es, die Kinder durch Gesprä-<br />
<strong>Beratungszentrum</strong> <strong>Papenburg</strong><br />
che, Geschichten, Lieder, Spiele, kreative Aktivitäten<br />
und gemeinsames Essen zu einem Umgang mit dem<br />
Erlebten zu befähigen. In den Abschlussgesprächen<br />
mit Müttern und Kindern konnten wir feststellen, dass<br />
in den drei Monaten Veränderungen bei den Kindern<br />
stattgefunden haben: Ein Junge z. B. konnte seine Wut<br />
und Aggression in Worte fassen und die Umstände<br />
dieser konkreter beschreiben. Ein Mädchen suchte öfter<br />
das Gespräch mit ihrer Mutter und konnte Gefühle<br />
zulassen, sie war ausgeglichener geworden und zeigte<br />
weniger Aggressivität gegenüber Mitmenschen. Ein<br />
Junge zeigte sich insgesamt zufriedener, unbeschwerter<br />
und weniger aggressiv, er konnte im privaten Umfeld<br />
besser soziale Beziehungen aufbauen und gestalten<br />
und hatte weniger Probleme in der Schule.<br />
Jungengruppe<br />
Dank der Spende eines <strong>Papenburg</strong>er Unternehmers<br />
konnten wir wieder eine Jungengruppe anbieten, an<br />
der sechs Jungen im Alter von 12 – 16 Jahren teilnahmen.<br />
Sie setzten sich kreativ mit der eigenen Biographie<br />
auseinander: Wenn mein Leben ein Film wäre, welchen<br />
Titel hätte dieser Film? Welche Musik würde passen?<br />
Wer spielt die Hauptrolle und wie sähe das Plakat dazu<br />
aus? Beim Kanufahren und im Surwolder Kletterwald<br />
waren dann Teamarbeit gefragt: Was mache ich, wenn<br />
ich nicht mehr weiterkomme? Wer hilft mir und sichert<br />
mich? Wie ist das eigentlich in meinem Alltag: Wer<br />
hilft mir da? Ein dramatischer Höhepunkt passierte<br />
beim Zelten: Beim gemeinsamen Spielen gab es einen<br />
nicht geringen Sachschaden, der dem Technikwart<br />
des Sportvereins, bei dem wir zu Gast waren, gemeldet<br />
werden musste. Wer übernimmt jetzt die (auch<br />
finanzielle) Verantwortung? Der Unglückliche, der das<br />
Pech hatte, dass die Sache bei ihm zu Bruch ging? Was<br />
sagen die Eltern? Ganz schön schwierig! Nach längerer<br />
Beratung, die die Jungs ohne uns durchführten, stand<br />
das Ergebnis fest: Alle übernehmen die Verantwortung<br />
und die Schadensregulierung gemeinsam. Der Technikwart<br />
war so beeindruckt von soviel Teamgeist, dass<br />
er versprach, den Schaden unentgeltlich zu reparieren!<br />
Mann, die Erleichterung bei den Jungs war riesig! Und<br />
sie haben etwas sehr wichtiges gelernt: Ich übernehme<br />
die Verantwortung für mein Handeln, auch wenn es<br />
unangenehm wird.<br />
3
4<br />
<strong>Beratungszentrum</strong> <strong>Papenburg</strong><br />
Zur Person<br />
Anlässlich ihres 30jährigen Dienstjubiläums konnte<br />
Frau Hildegard Rüters, Fachkraft in der Verwaltung,<br />
die Glückwünsche der KollegInnen entgegennehmen.<br />
Wir danken ihr für ihren Einsatz und wünschen ihr<br />
weiterhin Freude an ihrer Arbeit. Den Kolleginnen Frau<br />
Pensel und Frau Rademacher, die im Verlauf des Jahres<br />
ihre staatlichen Anerkennungsjahre bei uns beendeten,<br />
wünschen wir für den weiteren beruflichen Weg<br />
viel Erfolg und Gottes Segen! Bedanken möchten wir<br />
uns bei Kaplan (und Diplom-Psychologe) Bernhard<br />
Brinkmann für die gemeinsame Arbeit an der Schnittstelle<br />
Beratung-Seelsorge, bevor er nach Bremen in die<br />
Krankenhausseelsorge wechselte. Frau Schüddekopf ist<br />
2011 ein Jahr in Elternzeit gegangen, um den Start ihres<br />
zweiten Kindes ins Leben gut begleiten zu können.<br />
Dafür alles Gute! Neu begrüßen konnten wir bei uns<br />
Frau Daniele Witte, Diplom-Psychologin aus Haselünne,<br />
und Frau Claudia Gründer, Heilpädagogin aus<br />
Dörpen. Zum Team der Förderlehrer stieß Herr Wilhelm<br />
Bollmann hinzu. Wir wünschen den neuen Kolleginnen<br />
und Kollegen weiterhin einen guten Start und freuen<br />
uns, dass sie unser Team verstärken.<br />
Zur Erinnerung<br />
Am 28. Juli verstarb unsere Kollegin Frau Christiane<br />
Humbert. Frau Humbert arbeitete seit 1983 als Diplom-<br />
Psychologin in unserer Beratungsstelle und hat durch<br />
ihr fachliches Engagement und ihre Freundlichkeit<br />
unsere Beratungsstelle geprägt. Viele Jahre war sie<br />
darüber hinaus in der Ausbildung der ehrenamtlichen<br />
Telefonseelsorger aktiv. Zusammen mit einem Kollegen<br />
leitete sie zehn Jahre lang jeden Winter in unserer Beratungsstelle<br />
die therapeutische Gruppe für Erwachsene,<br />
so auch noch bis zum Frühjahr 2010. Nachdem wir<br />
zum Jahresanfang noch voller Hoffnung waren, dass sie<br />
wieder gesund wird, waren wir umso bestürzter, als wir<br />
die Nachricht von ihrer erneuten Erkrankung erhielten<br />
und dann viel zu früh Abschied nehmen mussten. In<br />
unserer Erinnerung lebt sie weiter und in den Herzen<br />
vieler Ratsuchenden hat sie Spuren hinterlassen.<br />
Danke, Christiane!<br />
Dank<br />
Würdigen möchten wir das Engagement unserer<br />
freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich trotz<br />
anderer Aufgaben die Zeit nehmen, uns in unserer<br />
Arbeit zu unterstützen und dafür sorgen, dass wir den<br />
großen Beratungsbedarf bewältigen können. Dass wir<br />
dies finanzieren können, verdanken wir dem Bistum<br />
Osnabrück und den Spenden, die wir in 2010 erhalten<br />
haben. Dabei sind die vielen „kleinen“ Spenden genauso<br />
wichtig wie die große Spende der Tischlerei Merz.<br />
Ihnen allen ganz herzlichen Dank für die Unterstützung<br />
unserer Arbeit.<br />
Allen Kooperationspartnern danken wir für das entgegengebrachte<br />
Vertrauen und die gute Zusammenarbeit!<br />
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
im Psychologischen <strong>Beratungszentrum</strong> <strong>Papenburg</strong><br />
Dr. Christopher Trouw (Leiter), Irena Büntemeyer<br />
(Stellv. Leiterin), Dr. Christiane Böckmann, Gertrud<br />
Brinkmann, Karin Bunte, Sabine Erdmann, Christiane<br />
Humbert (verstorben), Michael Ottens, Petra Pensel,<br />
Henrike Rademacher, Daniele Witte<br />
Verwaltung<br />
Ute Bahnes, Bianca Lampen, Hildegard Rüters<br />
Freie MitarbeiterInnen<br />
Bernhard Brinkmann, Sonja Cremering, Ilka Droege,<br />
Claudia Gründer, Claudia Hackmann, Michael Hevicke,<br />
Claudia Krull, Helga Krupp, Gundhild Magh, Johannes<br />
Schmitz, Mareike Schüddekopf, Florina Stepanov,<br />
Gabriele Wingerter-Wolters<br />
Praktikum<br />
Annika Dreyer<br />
Arbeitskreis Lernförderung<br />
Wilhelm Bollmann, Ingeborg Faupel, Marita Johannsen,<br />
Angelika Kulkmann, Heide Schwennen, Marlies Uchtmann,<br />
Wolfgang Wagner, Monika Wormland<br />
Reinigungskraft<br />
Barbara Skwarcan<br />
Fotos: iStockphoto.com