Private Krankenversicherung will nun auch die „VST“ - bei der ITSG ...
Private Krankenversicherung will nun auch die „VST“ - bei der ITSG ...
Private Krankenversicherung will nun auch die „VST“ - bei der ITSG ...
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update<br />
Das Magazin für Datenaustausch im Gesundheitswesen<br />
AUSGABE 2 / 2007<br />
Sept. '07<br />
Auf Herz und Nieren geprüft:<br />
Das GKV-Zertifikat verbrieft Qualität<br />
aktuell<br />
GKV/PKV:<br />
Die Gesundheitskarte kommt<br />
hintergrund<br />
Richtlinie in Ar<strong>bei</strong>t:<br />
Zentrales Regelwerk<br />
Informationstechnische Servicestelle <strong>der</strong><br />
Gesetzlichen <strong>Krankenversicherung</strong> GmbH<br />
praxis<br />
„GAmSi“ liefert<br />
wertvolle Kennzahlen
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
wenn es um <strong>die</strong> Qualität und Zuver-<br />
lässigkeit von Softwareprodukten<br />
geht, legen <strong>die</strong> Unternehmen in<br />
Deutschland <strong>die</strong> Messlatte sehr<br />
hoch. Das gilt ganz beson<strong>der</strong>s für<br />
den Bereich <strong>der</strong> Entgeltabrech-<br />
<strong>nun</strong>gsprogramme. Denn <strong>die</strong> Vielzahl<br />
gesetzlicher Regelungen sowie<br />
regelmäßige Verän<strong>der</strong>ungen im<br />
Sozialversicherungswesen machen<br />
eine ständige Anpassung <strong>der</strong><br />
Software-Lösungen erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Nur wer wirklich „up to date“ ist,<br />
kann sich im Markt behaupten. Die<br />
Spitzenverbände <strong>der</strong> gesetzlichen Krankenkassen haben <strong>die</strong> so genannte Systemuntersuchung<br />
eingeführt, <strong>die</strong> <strong>auch</strong> eine fortlaufende Qualitätssicherung umfasst. Lesen Sie auf den Seiten 6 und<br />
7, welche Vorteile das GKV-Zertifikat für <strong>die</strong> Ersteller von Entgeltabrech<strong>nun</strong>gsprogrammen bietet<br />
und welche Neuerungen anstehen.<br />
Neuigkeiten gibt es <strong>auch</strong> von <strong>der</strong> „Vertrauensstelle Krankenversichertennummer“ zu berichten, <strong>die</strong><br />
von <strong>der</strong> <strong>ITSG</strong> unter Rechtsaufsicht des Bundesministeriums für Gesundheit betrieben wird. Mehr als<br />
73 Millionen neue Krankenversichertennummern wurden bisher problemlos und zeitgerecht für<br />
<strong>die</strong> gesetzlichen Krankenkassen erzeugt. Nun wollen <strong>auch</strong> <strong>die</strong> privaten <strong>Krankenversicherung</strong>en das<br />
sichere und etablierte Verfahren nutzen. Mehr dazu auf Seite 3.<br />
Und noch mehr Neues: Durch den konsequenten Ausbau des „Heilmittel-Informations-Systems“<br />
nimmt <strong>die</strong> Transparenz <strong>bei</strong> Verord<strong>nun</strong>gen weiter zu. So können seit <strong>die</strong>sem Jahr <strong>auch</strong> altersbe-<br />
zogene Auswertungen eingesehen werden. Ein Vorteil, <strong>der</strong> sich für Ärzte, Kassen und Versicherte<br />
auszahlt.<br />
Bereits seit Jahren etabliert ist das „GAmSi“-Verfahren zur Arzneimittel-Schnellinformation. Es<br />
liefert wertvolle Kennzahlen und Trendinformationen für Krankenkassen und Ärzte.<br />
Eine neutrale Stelle für <strong>die</strong> Datenzusammenführung zahlt sich aus. Im Rechenzentrum <strong>der</strong> <strong>ITSG</strong><br />
werden <strong>die</strong> Daten für „GAmSi“ und „HIS“ zusammengeführt und ausgewertet. Gleiches gilt für<br />
„sv.net“. Die <strong>ITSG</strong> nimmt <strong>die</strong> manuell erfassten Sozialversicherungsmeldungen und Beitragsnach-<br />
weise für alle Krankenkassen an. Bis Ende Juli <strong>die</strong>sen Jahres haben sich übrigens mehr als 540.000<br />
Firmen mit rund 640.000 Benutzern für <strong>die</strong> systemgeprüfte Ausfüllhilfe „sv.net“ entschieden. Ein<br />
Erfolg, über den wir gerne berichten. Und zwar auf den Seiten 10 und 11 <strong>die</strong>ser Ausgabe.<br />
Ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre und alles Gute für den Herbst.<br />
Herzlichst, Ihr<br />
Harald Flex – <strong>ITSG</strong> Geschäftsführer<br />
Harald Flex – <strong>ITSG</strong> Geschäftsführer<br />
Ein etabliertes Vergabeverfahren:<br />
<strong>Private</strong> <strong>Krankenversicherung</strong> <strong>will</strong> <strong>nun</strong><br />
<strong>auch</strong> <strong>die</strong> <strong>„VST“</strong> nutzen<br />
„Heilmittel-Informations-System“:<br />
Mehr Transparenz <strong>bei</strong> Verord<strong>nun</strong>gen<br />
I T S G : u p d a t e<br />
2 <strong>will</strong>kommen<br />
aktuell<br />
hintergrund<br />
Richtlinie in Ar<strong>bei</strong>t:<br />
Zentrales Regelwerk<br />
Auf Herz und Nieren geprüft:<br />
Das GKV-Zertifikat verbrieft Qualität<br />
nachgefragt:<br />
Matthias Schnei<strong>der</strong>, s + p<br />
Schnell und gut informiert:<br />
„GAmSi“ liefert wertvolle Kennzahlen<br />
Wi<strong>der</strong> <strong>die</strong> Bürokratie:<br />
Die Ausfüllhilfe „sv.net“ vereinfacht<br />
das Meldewesen<br />
Mei<strong>nun</strong>g:<br />
Und das sagen Anwen<strong>der</strong> über „sv.net“…<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6-7<br />
7<br />
praxis<br />
8-9<br />
innovation<br />
10-11<br />
11
Ein etabliertes Vergabeverfahren:<br />
<strong>Private</strong> <strong>Krankenversicherung</strong> <strong>will</strong> <strong>nun</strong> <strong>auch</strong> <strong>die</strong> <strong>„VST“</strong> nutzen<br />
Die Einführung einer bundeseinheitlichen individuellen Krankenversichertennummer ist ein entscheiden<strong>der</strong> Meilenstein auf dem Weg zur<br />
elektronischen Gesundheitskarte (eGK). Im technischen Vergabeprozess spielt <strong>der</strong> Datenschutz eine bedeutende Rolle.<br />
„Die elektronische Gesundheitskarte ist <strong>der</strong> Schlüssel zu einer umfas-<br />
senden Mo<strong>der</strong>nisierung unseres Gesundheitswesens“, steht auf <strong>der</strong> Web-<br />
site www.<strong>die</strong>-gesundheitskarte.de zu lesen. Derzeit wird <strong>die</strong> elektro-<br />
nische Gesundheitskarte (eGK) in verschiedenen Regionen Deutschlands<br />
getestet. Doch damit <strong>die</strong> Chipkarte flächendeckend eingeführt werden<br />
kann, sind nicht nur Feldtests und Laborerprobungen erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Die Gesundheitskarte kommt<br />
Das Fundament <strong>der</strong> elektronischen Gesundheitskarte ist eine einheit-<br />
liche Krankenversichertennummer für alle Versicherten. Diese Nummer<br />
begleitet alle Versicherten ein Leben lang – also <strong>auch</strong> <strong>bei</strong> einem Wechsel<br />
<strong>der</strong> Krankenkasse o<strong>der</strong> des Krankenkassensystems. Bereits am 14. No-<br />
vember 2003 hat <strong>der</strong> Gesetzgeber <strong>die</strong>se Zäsur im Nummernsystem <strong>der</strong><br />
<strong>Krankenversicherung</strong>en eingeleitet.<br />
Nur mit einem eineindeutigen Ord<strong>nun</strong>gskriterium ist eine systemüber-<br />
greifende Verar<strong>bei</strong>tung <strong>der</strong> personenbezogenen Informationen möglich.<br />
Die alte Krankenversichertennummer konnte <strong>die</strong>se Anfor<strong>der</strong>ung nicht<br />
erfüllen. Weil <strong>die</strong> direkte Nutzung <strong>der</strong> Rentenversicherungsnummer für<br />
an<strong>der</strong>e Zweige <strong>der</strong> Sozialversicherung in Deutschland durch das Bundesverfassungsgericht<br />
untersagt wurde, wurde <strong>die</strong> neue Krankenversichertennummer<br />
eingeführt und ein sicheres und effizientes Verfahren<br />
zur Nummernvergabe entwickelt. Die Spitzenverbände <strong>der</strong> gesetzlichen<br />
Krankenkassen haben Ende<br />
2004 <strong>die</strong> <strong>ITSG</strong> mit <strong>der</strong> Einrich-<br />
tung und dem Betrieb einer so genannten „Vertrauensstelle Krankenversichertennummer“<br />
– kurz: <strong>„VST“</strong> – beauftragt.<br />
Diese nahm bereits am 1. November 2005 den Betrieb auf. Unter <strong>der</strong><br />
Rechtsaufsicht des Bundesministeriums für Gesundheit wurden seither<br />
mehr als 73 Millionen neue Krankenversichertennummern problemlos<br />
nach einem hochsicheren kryptografischen Verfahren erzeugt und an <strong>die</strong><br />
gesetzlichen Krankenkassen übermittelt.<br />
Inzwischen wollen <strong>auch</strong> <strong>die</strong> privaten <strong>Krankenversicherung</strong>en das<br />
Know-how <strong>der</strong> <strong>ITSG</strong> nutzen: Deren etwa acht Millionen Kunden sollen<br />
ebenfalls über <strong>die</strong> <strong>„VST“</strong> mit einer neuen Krankenversichertennummer<br />
ausgestattet werden. „Wir freuen uns sehr, dass das von uns entwickelte<br />
Verfahren <strong>nun</strong> <strong>auch</strong> <strong>die</strong> PKV nutzen <strong>will</strong>“, sagt Eduard Pop. Er und sein<br />
Spezialisten-Team sind <strong>bei</strong> <strong>der</strong> <strong>ITSG</strong> für <strong>die</strong> Entwicklung und den Betrieb<br />
<strong>der</strong> <strong>„VST“</strong> im Rechenzentrum verantwortlich. Der Vertrag mit <strong>der</strong> PKV<br />
soll in Kürze geschlossen werden.<br />
In punkto Sicherheit setzt <strong>die</strong> verwendete Technologie übrigens höchste<br />
Maßstäbe: „Die Organisation und Technik <strong>der</strong> ‚VST’ wurden strikt nach<br />
den Vorgaben des Bundesbeauftragten für den Datenschutz und nach<br />
dem IT-Grundschutzhandbuch des Bundesamtes für Sicherheit in <strong>der</strong><br />
Informationstechnik ausgerichtet und dokumentiert“, macht Pop<br />
deutlich. • http://www.<strong>die</strong>-gesundheitskarte.de<br />
I T S G : u p d a t e<br />
aktuell 3
4 aktuell<br />
„Heilmittel-Informations-System“:<br />
Mehr Transparenz <strong>bei</strong> Verord<strong>nun</strong>gen<br />
Die Spitzenverbände <strong>der</strong> gesetzlichen Krankenkassen haben <strong>die</strong> Quartalsberichte arzt- und altersbezogen erweitert. Seit April 2007 sind erstmals <strong>auch</strong> Auswertungen über <strong>die</strong><br />
Ausgaben- und Mengenentwicklung von Heilmitteln nach Altersgruppen öffentlich zugänglich. Auf <strong>die</strong>se Weise sollen <strong>die</strong> Transparenz im Gesundheitswesen deutlich verbessert<br />
und <strong>die</strong> Wirtschaftlichkeit erhöht werden.<br />
Mit dem „Heilmittel-Informations-System – HIS“ haben <strong>die</strong> Spitzenver-<br />
bände <strong>der</strong> gesetzlichen Krankenkassen eine wesentliche Voraussetzung<br />
für mehr Transparenz im Heilmittelbereich geschaffen. Bereits seit 2005<br />
erstellt <strong>die</strong> <strong>ITSG</strong> elektronische Berichte über <strong>die</strong> Ausgaben- und Men-<br />
genentwicklung von Heilmitteln. Ob Krankengymnastik, Sprach- o<strong>der</strong><br />
Ergotherapie: „HIS“ hilft da<strong>bei</strong>, das Verord<strong>nun</strong>gsverhalten zielgerichtet zu<br />
analysieren und mögliche Fehlentwicklungen frühzeitig zu erkennen.<br />
Die <strong>ITSG</strong> stellt in vier Quartalsberichten <strong>die</strong> entsprechenden Daten <strong>der</strong><br />
einzelnen Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) dar. Dazu werden<br />
<strong>die</strong> Rezepte <strong>der</strong> Ärzte kassenübergreifend ausgewertet. Die Inhalte<br />
Auswertungen nach Altersgruppen<br />
sind sowohl nach Heilmittelbereichen als <strong>auch</strong> nach Facharztgruppen<br />
differenziert. Der Vorteil liegt auf <strong>der</strong> Hand: Die Verord<strong>nun</strong>gsentwicklung<br />
kann so auf Bundesebene und nach KV-Regionen dargestellt werden.<br />
Erstmalig seit dem 1. Quartal 2007 sind <strong>auch</strong> Auswertungen über <strong>die</strong><br />
Ausgaben- und Mengenentwicklung von Heilmitteln nach Altersgruppen<br />
öffentlich zugänglich. So ist <strong>bei</strong>spielsweise erkennbar, dass <strong>die</strong> Gruppe<br />
<strong>der</strong> 65- bis unter 70-Jährigen <strong>die</strong> meisten Heilmittel erhält. 860.000<br />
Verord<strong>nun</strong>gen entfallen auf <strong>die</strong>se Altersgruppe im ersten Quartal 2007.<br />
Zum Vergleich erhält <strong>die</strong> Gruppe <strong>der</strong> 60- bis 65-Jährigen nur 617.000<br />
Verord<strong>nun</strong>gen. Kin<strong>der</strong> und Jugendliche sind <strong>die</strong> Hauptempfänger von<br />
Ergotherapie – sowie Stimm-, Sprech- und Sprachtherapie. So werden<br />
I T S G : u p d a t e<br />
zum Beispiel für <strong>die</strong> Altersgruppe <strong>der</strong> 5- bis unter 10-Jährigen 154.000<br />
von insgesamt 412.000 Verord<strong>nun</strong>gen <strong>der</strong> Ergotherapie ausgestellt. Bei<br />
<strong>der</strong> Stimm-, Sprech- und Sprachtherapie sind es 41.000 von 88.000<br />
Verord<strong>nun</strong>gen für <strong>die</strong>sen Bereich.<br />
Die vorgelegten Berichte mit Altersbezug können im Internet unter<br />
www.gkv-his.de eingesehen werden. Aufgeführt werden ausschließlich<br />
<strong>die</strong> Altersgruppen, in denen Heilmittelausgaben entstanden sind. Für<br />
Peter Derkowski, <strong>bei</strong> <strong>der</strong> <strong>ITSG</strong> für das Thema Datentransparenz verant-<br />
wortlich, ist <strong>die</strong>se Erweiterung eine folgerichtige Entscheidung: „Nur<br />
wenn fun<strong>die</strong>rte Informationen zur Verfügung stehen, können mögliche<br />
Fehlentwicklungen frühzeitig erkannt und gemeistert werden.“<br />
Deshalb erhalten <strong>die</strong> Kassenärztlichen Vereinigungen und <strong>die</strong><br />
Landesorganisationen <strong>der</strong> Krankenkassen zusätzlich Frühinfor-<br />
mationen über das Verord<strong>nun</strong>gsgeschehen im Heilmittelbereich für<br />
den einzelnen Arzt. So erhält <strong>der</strong> Arzt einen Gesamtüberblick über den<br />
Umfang seiner Heilmittelverord<strong>nun</strong>gen – <strong>auch</strong> im Vergleich zu seiner<br />
Fachgruppe. Ärzte und Kassen können mit <strong>die</strong>sen Ergebnissen <strong>die</strong> Versor-<br />
gung weiter verbessern, und Versicherte erhalten einen Überblick über<br />
<strong>die</strong> Heilmittelausgaben.<br />
Die <strong>ITSG</strong> hat mit dem Fach<strong>bei</strong>rat „Heilmitteldaten“ ein Pflichtenheft für<br />
<strong>die</strong> Anwendung „HIS“ erar<strong>bei</strong>tet. „HIS“ wurde auf Basis eines Teradata-<br />
Warehouses und diverser Eigenentwicklungen realisiert. Die komplette<br />
Anwendung läuft im Rechenzentrum <strong>der</strong> <strong>ITSG</strong>.<br />
• http://www.gkv-his.de
Richtlinie in Ar<strong>bei</strong>t:<br />
XML-Ar<strong>bei</strong>tsgruppe entwickelt<br />
zentrales Regelwerk<br />
Eine einheitliche Richtlinie für alle XML-Aktivitäten im Umfeld <strong>der</strong> gesetzlichen Krankenkassen soll Mehrfachinvestitionen<br />
vermeiden und <strong>die</strong> Effizienz steigern. Ein Werkstattbericht…<br />
XML gehört <strong>die</strong> Zukunft. Das zumindest sieht <strong>die</strong> Fachwelt so. Und<br />
so nimmt <strong>die</strong> Bedeutung <strong>der</strong> „Extensible Markup Language“ für <strong>die</strong><br />
Datenaustauschverfahren im Umfeld <strong>der</strong> gesetzlichen Krankenkassen<br />
stetig zu. In einer Unterar<strong>bei</strong>tsgruppe <strong>der</strong> Technischen Ar<strong>bei</strong>tsgruppe<br />
<strong>der</strong> Spitzenverbände <strong>der</strong> gesetzlichen Krankenkassen und <strong>der</strong> <strong>ITSG</strong> wird<br />
eine einheitliche XML-Richtlinie für <strong>die</strong> gesetzliche <strong>Krankenversicherung</strong><br />
entwickelt.<br />
Seit 2006 beschäftigt sich eine entsprechende XML-Ar<strong>bei</strong>tsgruppe mit<br />
<strong>der</strong> Aufgabenstellung, wie <strong>die</strong> XML-Aktivitäten in aktuellen Projekten,<br />
<strong>die</strong> <strong>der</strong>zeit nicht von <strong>der</strong> elektronischen Gesundheitskarte berührt wer-<br />
den, sinnvoll gebündelt werden können.<br />
Informationsaustausch<br />
via Internet<br />
Zu den Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tsgruppe, <strong>die</strong> von den XML-Experten <strong>der</strong><br />
<strong>ITSG</strong> mo<strong>der</strong>iert wird, gehören <strong>die</strong> Vertreter <strong>der</strong> Spitzenverbände <strong>der</strong><br />
gesetzlichen Krankenkassen. „Die Ar<strong>bei</strong>tsgruppe ist ein weisungsgebundenes<br />
Organ, das seine Ar<strong>bei</strong>tsergebnisse zyklisch zur Beschlussfassung<br />
als Entwurf <strong>der</strong> Technischen Ar<strong>bei</strong>tsgruppe (TAG) <strong>der</strong> Spitzenverbände<br />
zur Verfügung stellt“, berichtet Uwe Runkel, <strong>der</strong> <strong>bei</strong> <strong>der</strong> <strong>ITSG</strong> <strong>die</strong> Abteilung<br />
„Zentrale Informationsverar<strong>bei</strong>tung“ leitet. Er und sein Team haben<br />
eine internetbasierte Projektplattform entwickelt, damit <strong>die</strong> Kommunikation<br />
zwischen allen Beteiligten des Gremiums reibungslos möglich ist.<br />
Uwe Runkel: „Über <strong>die</strong>se Informations- und Ar<strong>bei</strong>tsplattform können in<br />
einem geschützten Bereich alle berechtigten Nutzer sämtliche Informationen<br />
und Dokumente einsehen sowie Protokolle und <strong>die</strong> jeweils aktuelle<br />
Version <strong>der</strong> XML-Richtlinie kommentieren. Ziel <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tsgruppe<br />
ist es unter an<strong>der</strong>em, „ein<br />
standardisiertes und einheitliches Rahmenwerk<br />
für den Datenaustausch auf XML-Basis zu schaffen“,<br />
erklärt <strong>ITSG</strong>-Mann Runkel und fügt hinzu: „Dies kann<br />
in Abhängigkeit von dem jeweiligen Anwendungsfeld zu<br />
Effizienzsteigerungen und Kosteneinsparungen führen.“<br />
Da<strong>bei</strong> stellt <strong>die</strong> XML-Richtlinie ein „lebendes“ Dokument dar, das <strong>auch</strong><br />
aktuelle (technische) Entwicklungen, insbeson<strong>der</strong>e im direkten Umfeld<br />
<strong>der</strong> gesetzlichen Krankenkassen, aufgreift und einbezieht. Aus konkreten<br />
Implementierungen werden so <strong>die</strong> Vorgaben und Festlegungen <strong>der</strong><br />
Richtlinie anhand von Erfahrungen aus <strong>der</strong> Praxis kontinuierlich evaluiert.<br />
„Über einen solchen dynamischen Prozess kann <strong>die</strong> Qualität des<br />
Regelwerkes stetig überprüft und nachhaltig verbessert werden“, findet<br />
Uwe Runkel.<br />
Das Regelwerk soll in <strong>der</strong> nächsten Stufe unter an<strong>der</strong>em <strong>auch</strong> eine zentrale<br />
Verzeichnisstruktur enthalten – das so genannte „Repository“. Es<br />
können globale XML-Komponenten und -Strukturen einmalig definiert,<br />
zentral verwaltet und versioniert werden. Der Vorteil: Mit Hilfe <strong>der</strong><br />
Objekte innerhalb <strong>der</strong> „Repositories“ lassen sich <strong>die</strong> Modularität und <strong>die</strong><br />
Mehrfachentwicklungen werden vermieden<br />
Wie<strong>der</strong>verwendung stärken. XML ist als textbasierte Meta-Sprache in<br />
<strong>der</strong> Lage, Objekte unterschiedlicher Formate miteinan<strong>der</strong> zu verknüpfen.<br />
Das Ergebnis sind Effizienz- und Qualitätssteigerungen sowie eine Verbesserung<br />
<strong>der</strong> Datenqualität. Außerdem würden Mehrfach- und<br />
Parallelentwicklungen vermieden. Uwe Runkel: „Stellen Sie sich einmal<br />
vor, drei Entwicklungsabteilungen würden sich gleichzeitig mit demselben<br />
XML-Thema beschäftigen und Zeit und Ressourcen investieren<br />
– genau das verhin<strong>der</strong>t eine verbindliche XML-Richtlinie.“<br />
• https://gkvnet-xml.itsg.de<br />
hintergrund 5<br />
I T S G : u p d a t e
8 6 praxis hintergrund<br />
Auf Herz und Nieren geprüft:<br />
Das GKV-Zertifikat verbrieft Qualität<br />
Wer Meldedaten und Beitragsnachweise an <strong>die</strong> gesetzlichen Krankenkassen (GKV) übermittelt, muss ein systemgeprüftes Entgeltabrech<strong>nun</strong>gspro-<br />
gramm o<strong>der</strong> ersatzweise eine systemgeprüfte Ausfüllhilfe einsetzen. Das GKV-Zertifikat schafft gleichermaßen Sicherheit für Software-Ersteller,<br />
Anwen<strong>der</strong>, Krankenkassen und Versicherte.<br />
Seit 1999 führt <strong>die</strong> <strong>ITSG</strong> im Auftrag <strong>der</strong> gesetzlichen Krankenkassen <strong>die</strong><br />
Systemuntersuchung für Entgeltabrech<strong>nun</strong>gsprogramme durch. Soft-<br />
warehäuser, <strong>die</strong> Standard- und Individualsoftware für <strong>die</strong> Entgelt-<br />
abrech<strong>nun</strong>g mit integrierten Modulen zum Beitrags- und Meldewesen<br />
erstellen, profitieren da<strong>bei</strong> von <strong>der</strong> laufenden Qualitätssicherung: Sie<br />
können ihren Anwen<strong>der</strong>n je<strong>der</strong>zeit maßgeschnei<strong>der</strong>te Programme mit<br />
gesicherten Prüfergebnissen anbieten. Und <strong>auch</strong> Ar<strong>bei</strong>tgeber, <strong>die</strong> indi-<br />
I T S G : u p d a t e<br />
viduell entwickelte Software-Lösungen verwenden, können sich auf <strong>die</strong><br />
Ergebnisse <strong>der</strong> Systemuntersuchung verlassen.<br />
Die Systemuntersuchung wird von 10 Sozialversicherungs- und Entgelt-<br />
abrech<strong>nun</strong>gs-Spezialisten – dem Kernteam – durchgeführt. Sie werden<br />
von <strong>der</strong> <strong>ITSG</strong> gesteuert und durch eine leistungsfähige Administration<br />
unterstützt. Die Abschlussprüfung führen <strong>die</strong> Systemberater <strong>der</strong> <strong>ITSG</strong><br />
gemeinsam mit Vertretern <strong>der</strong> Rentenversicherung durch. Die <strong>ITSG</strong>
etreut mehr als 190 Software-Ersteller. Rund 275 unterschiedliche<br />
Entgeltabrech<strong>nun</strong>gsprogramme stehen auf <strong>der</strong> Prüfliste – Tendenz stei-<br />
gend. Der Nutzen für Software-Ersteller liegt auf <strong>der</strong> Hand. So begleiten<br />
erfahrene Systemberater auf Wunsch <strong>die</strong> Entwicklung einer Anwendung<br />
von <strong>der</strong> ersten Stunde an. Und sorgen dafür, dass <strong>die</strong> gesetzlichen<br />
Vorgaben eingehalten werden. Als Basis fungiert das „Pflichtenheft zum<br />
DV-gestützten Entgeltabrech<strong>nun</strong>gs- und Meldeverfahren für <strong>die</strong><br />
Systemberater begleiten <strong>die</strong><br />
Produktentwicklung<br />
nachgefragt:<br />
Matthias Schnei<strong>der</strong> (40) ist Vorstand <strong>der</strong> s + p Software und Consulting AG<br />
Der Familienvater verantwortet <strong>die</strong> Bereiche Produktentwicklung und<br />
Marketing. Über 20.000 Kunden nutzen <strong>die</strong> personalwirtschaftlichen<br />
Anwendungen des Unternehmens aus Leipzig.<br />
Warum haben Sie Ihre Software-Produkte zur Systemuntersuchung<br />
angemeldet? Ohne GKV-Zertifikat gibt es nur sehr geringe Chancen, im<br />
Markt zu bestehen. Die Interessenten legen <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Auswahl eines neuen<br />
Lohnprogramms Wert auf <strong>die</strong> Zertifizierung, weil nur systemgeprüfte Programme Daten an <strong>die</strong> GKV übermitteln<br />
dürfen. Davon profitieren wir natürlich.<br />
Welchen Nutzen ziehen Sie aus dem GKV-Zertifikat? Unsere Anwendungen erreichen einen hohen und<br />
gesetzeskonformen Qualitätsstandard. Außerdem erhalten wir durch <strong>die</strong> laufende Qualitätssicherung wertvolle<br />
Hinweise für <strong>die</strong> Produktentwicklung und <strong>die</strong> Fehlerbeseitigung.<br />
Sozialversicherung“, das von Interessierten in <strong>der</strong> aktuellen Version<br />
online unter www.gkv-ag.de abgerufen werden kann. Für <strong>die</strong> Durch- <strong>die</strong> programmtechnische Umsetzung <strong>der</strong> Fehlermeldungen aus dem<br />
führung <strong>der</strong> Systemuntersuchung kann <strong>der</strong> Software-Ersteller eine<br />
Qualitätsmanagement, <strong>die</strong> Rückmeldungen aus Betriebsprüfungen <strong>der</strong><br />
Vereinbarung mit <strong>der</strong> <strong>ITSG</strong> abschließen. Diese Vereinbarung umfasst Rentenversicherung sowie Hinweisen von Anwen<strong>der</strong>n und Krankenkas-<br />
kostenpflichtige Beratungs- und Schulungsleistungen. Es ist als besonsen. Die erfor<strong>der</strong>lichen Daten zu Absen<strong>der</strong>, Programm und Versionen<br />
<strong>der</strong>er Vertrauensbeweis zu werten, dass <strong>der</strong>zeit 182 Softwarehäuser laufen in einer zentralen Datenbank auf, <strong>die</strong> von den Entwicklern <strong>der</strong><br />
– und damit mehr als 90 Prozent <strong>der</strong> Teilnehmer – <strong>die</strong>se Leistungen im Softwarehäuser eingesehen werden kann. Die Qualitätskontrolle wird<br />
Rahmen <strong>die</strong>ser Vereinbarung abrufen.<br />
einmal jährlich durchgeführt. Sie sichert den Status „systemuntersucht“<br />
„Die Systemuntersuchung glie<strong>der</strong>t sich in eine Systemprüfung <strong>der</strong><br />
– das GKV-Zertifikat wird um ein Jahr verlängert. „So ist gewährleistet,<br />
Anwendung und in praxisorientierte Pilotprüfungen <strong>bei</strong> ausgewählten dass <strong>die</strong> Anwendungen zuverlässig ar<strong>bei</strong>ten und optimiert sind“, erklärt<br />
Anwen<strong>der</strong>n <strong>die</strong>ser Programme“, erklärt Lothar Ruppert, Koordinator für Lothar Ruppert.<br />
<strong>die</strong> Systemuntersuchung <strong>bei</strong> <strong>der</strong> <strong>ITSG</strong>. Im ersten Schritt <strong>der</strong> Systemun- Die Systemuntersuchung wurde in den vergangenen Jahren gemeinsam<br />
tersuchung wird ein neues Entgeltabrech<strong>nun</strong>gsprogramm einer einge- mit den Software-Erstellern, den Spitzenverbänden <strong>der</strong> Krankenkassen<br />
henden Systemprüfung unterzogen. Lothar Ruppert: „Da<strong>bei</strong> werden <strong>die</strong> sowie dem Bundesministerium für Ar<strong>bei</strong>t und Soziales partnerschaftlich<br />
Beitragsberech<strong>nun</strong>g und Beitragsabrech<strong>nun</strong>g sowie <strong>die</strong> Ermittlung und weiterentwickelt. Für <strong>die</strong> Software-Ersteller bieten Systemuntersuchung<br />
Übermittlung <strong>der</strong> Meldedaten und <strong>der</strong> Beitragsnachweise geprüft – und (Phase I) und Qualitätssicherung (Phase II) viele Vorteile im prosperie-<br />
zwar nach den Vorgaben des Pflichtenheftes und anhand gemeinsamer renden Markt für Entgeltabrech<strong>nun</strong>gsprogramme. „Das GKV-Zertifikat<br />
Testaufgaben <strong>der</strong> Spitzenorganisationen <strong>der</strong> Sozialversicherung.“ Nach schafft Vertrauen <strong>bei</strong> Ar<strong>bei</strong>tgebern und för<strong>der</strong>t das Image <strong>der</strong> Anbieter“,<br />
erfolgreichem Abschluss <strong>der</strong> „Phase I“ wird das Entgeltabrech<strong>nun</strong>gspro- findet <strong>der</strong> <strong>ITSG</strong>-Experte. Kurzum: Das GKV-Zertifikat ist ein Gewinn für<br />
gramm dann mit dem GKV-Zertifikat ausgezeichnet.<br />
Das GKV-Zertifikat muss jährlich erneuert<br />
werden, „denn gesetzliche Bestimmungen<br />
und Software-Programme verän<strong>der</strong>n sich<br />
<strong>nun</strong> mal“, weiß <strong>ITSG</strong>-Experte Lothar<br />
Ruppert und ergänzt: „Dem tragen wir<br />
durch eine akribische und datenbankgestützte<br />
Qualitätskontrolle Rech<strong>nun</strong>g.“<br />
Die Bestandteile <strong>der</strong> Qualitätssicherung<br />
(Phase II) sind <strong>die</strong> Anpassung <strong>der</strong> Soft-<br />
alle Beteiligten. • http://www.gkv-ag.de<br />
ware an das jeweils aktuelle Pflichten- Das Kernteam von links nach rechts: Thomas Klar (DRV), Harald Eibl (<strong>ITSG</strong>), Dirk Möller (<strong>ITSG</strong>), Michael Brauwers (<strong>ITSG</strong>), Klaus Herrmann<br />
heft, <strong>die</strong> ständige Überwachung durch (<strong>ITSG</strong>), Hubert Semrau (<strong>ITSG</strong>), Peter Walz (DRV), Nicole Petrikowski (DRV), Ulrich Schrö<strong>der</strong> (<strong>ITSG</strong>), Michael Kabacinski (<strong>ITSG</strong>), Lothar Ruppert<br />
Verar<strong>bei</strong>tung „permanenter Testfälle“, (<strong>ITSG</strong>), Joachim Degen (DRV), Udo Banger (<strong>ITSG</strong>), Reinhold Baumhove (<strong>ITSG</strong>), Günter Schmidtke (<strong>ITSG</strong>)<br />
I T S G : u p d a t e<br />
hintergrund 7
8 praxis<br />
Schnell und gut informiert:<br />
„GAmSi“ liefert wertvolle Kennzahlen<br />
I T S G : u p d a t e<br />
Um <strong>die</strong> Verord<strong>nun</strong>gsstrukturen in den Kassenärztlichen Vereinigungen transpa-<br />
rent zu machen, haben <strong>die</strong> Spitzenverbände <strong>der</strong> Krankenkassen bereits im Jahr<br />
2001 einen gemeinsamen Datenverbund eingerichtet.<br />
Wer <strong>bei</strong>spielsweise auf <strong>der</strong> Website des AOK-Bundesverbandes nach<br />
aussagekräftigen Zahlen zum Thema Arzneimittelausgaben sucht,<br />
wird schnell fündig. So gibt <strong>der</strong> Spitzenverband in <strong>der</strong> Rubrik „Zahlen“<br />
bekannt, dass <strong>die</strong> gesetzlichen Krankenkassen im Jahr 2006 rund 25,87<br />
Milliarden Euro für Arzneimittel ausgegeben haben. Das waren 484 Mil-<br />
lionen Euro o<strong>der</strong> 1,8 Prozent mehr als 2005. Auch im laufenden Jahr lie-<br />
gen <strong>die</strong> Ausgaben für Medikamente deutlich im Plus. Im ersten Halbjahr<br />
2007 haben <strong>die</strong> Krankenkassen 12,384 Milliarden Euro für Arzneimittel<br />
ausgegeben – knapp 671 Millionen o<strong>der</strong> 5,7 Prozent mehr als in den<br />
ersten sechs Monaten 2006.<br />
Schon im Jahr 2001 haben <strong>die</strong> gesetzlichen Krankenkassen auf <strong>die</strong>se<br />
absehbare Entwicklung reagiert und <strong>die</strong> <strong>ITSG</strong> mit <strong>der</strong> Einrichtung und<br />
dem Betrieb einer Plattform für <strong>die</strong> „GKV Arzneimittel-Schnellinforma-<br />
tion“ – kurz „GAmSi“ – beauftragt. Seither laufen <strong>die</strong> Daten eingelöster<br />
Rezepte im sicheren Rechenzentrum <strong>der</strong> <strong>ITSG</strong> zusammen und liefern<br />
– pseudonymisiert und systematisch ausgewertet – wertvolle Kenn-<br />
zahlen und Trendinformationen für Ärzte und Krankenkassen.<br />
„Das Projekt basiert auf Daten <strong>der</strong> Rezeptabrech<strong>nun</strong>g, <strong>die</strong> monatlich<br />
Personenbezogene Daten<br />
werden anonymisiert<br />
dezentral von den Apothekenrechenzentren angenommen werden“,<br />
erklärt Peter Derkowski, <strong>bei</strong> <strong>der</strong> <strong>ITSG</strong> für das Thema Datentransparenz<br />
zuständig. Die Apothekenrechenzentren sind vertraglich verpflichtet,<br />
<strong>die</strong> Rezeptdaten in dem Monat zu übermitteln, <strong>der</strong> auf den Verord-<br />
<strong>nun</strong>gsmonat folgt. Die 14 Datenstellen innerhalb <strong>der</strong> Kassensysteme<br />
bereiten <strong>die</strong>se Daten nach einer einheitlichen technischen Vorprüfung<br />
auf und leiten sie an <strong>die</strong> so genannte Clearingstelle <strong>der</strong> <strong>ITSG</strong> und das<br />
Wissenschaftliche Institut <strong>der</strong> AOK (WIdO) weiter. Peter Derkowski:<br />
„Dort werden <strong>die</strong> Übermittlungen zu einem GKV-Datenbestand zusam-<br />
mengeführt und nach Validität und Aktualität laufend gesichert.“ Das<br />
vom „WIdO“ entwickelte Analysesystem ermöglicht eine Auswertung<br />
aller von den Apotheken <strong>bei</strong> den Krankenkassen auf Basis des § 300 SGBV<br />
eingereichter Arzneimittelrezepte.<br />
Persönlichen und wettbewerbsrelevanten Daten wird da<strong>bei</strong> eine beson-<br />
<strong>der</strong>e Aufmerksamkeit zuteil. Alle Daten mit Personenbezug, also Anga-<br />
ben zu Versicherten, Krankenkassen, Apotheken etc., werden annulliert.<br />
Die Arztnummer wird, um Kennziffern für einzelne Arztgruppen bilden
Generika im<br />
generikafähigen Markt<br />
Festbetragsarzneimittel<br />
Reimporte im<br />
reimportfähigen Markt<br />
Analogpräparate<br />
Spezialpräparate<br />
Anteile am kumulierten Bruttoumsatz nach Marktsegmenten im Vergleich zum Fachgruppendurchschnitt in <strong>der</strong> KV<br />
zu können, mit einem einheitlichen Verfahren pseudonymisiert.<br />
Der „Schlüssel“ hierfür liegt jedoch in neutraler Hand <strong>bei</strong> einem<br />
Trustcenter. Die Kommunikation zwischen den Datenstellen <strong>der</strong><br />
Krankenkassen und <strong>der</strong> Auswertungsstelle läuft stets über <strong>die</strong><br />
eigens eingerichtete Relaisstelle. Damit bleibt <strong>der</strong> GKV-Datenpool<br />
anonymisiert.<br />
Seit dem März 2003 werden durch <strong>die</strong> <strong>ITSG</strong> monatlich rund 90.000<br />
„GAmSi“-Arztberichte angefertigt und den Kassenärztlichen Verei-<br />
nigungen als PDF-Datei zur Verfügung gestellt. Diese versenden <strong>die</strong><br />
Auswertungen schaffen Transparenz<br />
Berichte dann an <strong>die</strong> einzelnen Ärzte. Die Berichte enthalten aufbe-<br />
reitete Verord<strong>nun</strong>gsdaten, <strong>die</strong> von eingelösten Rezepten stammen.<br />
Da<strong>bei</strong> durchlaufen <strong>die</strong>se Daten mehrere Stationen: Die eingelösten<br />
Rezepte werden zur Abrech<strong>nun</strong>g an <strong>die</strong> Apothekenrechenzentren<br />
gegeben, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Verord<strong>nun</strong>gsdaten an <strong>die</strong> Krankenkassen weiter-<br />
reichen. Und <strong>die</strong> liefern alle relevanten Informationen wie<strong>der</strong>um<br />
an <strong>die</strong> <strong>ITSG</strong>. „Trotz <strong>der</strong> mehrmaligen Weitergabe und jeweiligen<br />
Aufbereitung stehen <strong>die</strong> Berichte in <strong>der</strong> Regel bereits acht bis zehn<br />
Wochen nach dem Verord<strong>nun</strong>gszeitraum dem Vertragsarzt zur<br />
Verfügung“, macht Peter Derkowski deutlich.<br />
In allen „GAmSi“-Arztberichten, <strong>die</strong> den 17 Kassenärztlichen Verei-<br />
nigungen monatlich von den Spitzenverbänden <strong>der</strong> Krankenkassen<br />
zur Verfügung gestellt werden, werden <strong>die</strong> Verord<strong>nun</strong>gsdaten<br />
zusammengefasst und teilweise graphisch aufbereitet. Da<strong>bei</strong><br />
können Aussagen über <strong>die</strong> Größe <strong>der</strong> Praxis und <strong>der</strong>en Struktur bis<br />
hin zu einer möglichen Spezialisierung im Vergleich zur jeweiligen<br />
Fachgruppe getroffen werden.<br />
Erfasst werden unter an<strong>der</strong>em <strong>auch</strong> Angaben über <strong>die</strong> Anzahl<br />
verordneter Verpackungen, den Brutto- und Nettoumsatz, <strong>die</strong> Höhe<br />
<strong>der</strong> Zuzahlungen sowie <strong>der</strong> Anteil bestimmter Präparatgruppen wie<br />
Generika, Spezialpräparate o<strong>der</strong> so genannter<br />
„Me too“-Arzneimittel. Seit Anfang 2007 werden<br />
<strong>auch</strong> <strong>die</strong> Ziel- und Ergebniswerte-Umsätze sowie <strong>die</strong><br />
DDD (Defined Daily Doses) für <strong>die</strong> nach § 84 Abs. 7a SGB V festge-<br />
legten Wirkstoffgruppen ausgewiesen.<br />
Die <strong>ITSG</strong> hat mit dem Fach<strong>bei</strong>rat „Arzneimitteldaten“ ein Pflichten-<br />
heft für <strong>die</strong> „GAmSi“-Anwendung erar<strong>bei</strong>tet. „GAmSi“ wurde auf<br />
Basis eines Teradata-Warehouses und diverser Eigenentwicklungen<br />
in Kooperation mit dem BKK Bundesverband realisiert und läuft im<br />
Rechenzentrum <strong>der</strong> <strong>ITSG</strong>. Die Daten werden unter an<strong>der</strong>em an das<br />
„WIdO“ zur Erzeugung <strong>der</strong> „GAmSi“-Frühinformation übermittelt.<br />
• http://www.gamsi.de<br />
Arztpraxis<br />
Fachgruppendurchschnitt<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80%<br />
I T S G : u p d a t e<br />
praxis 9
10 innovation<br />
Wi<strong>der</strong> <strong>die</strong> Bürokratie:<br />
Die Ausfüllhilfe „sv.net“ vereinfacht das Meldewesen<br />
I T S G : u p d a t e<br />
Seit dem 1. Januar 2006 akzeptieren <strong>die</strong> Datenannahmestellen <strong>der</strong><br />
gesetzlichen Krankenkassen nur noch elektronisch übermittelte Mel-<br />
dungen zur Sozialversicherung und Beitragsnachweise.<br />
„Die Bürokratie ist <strong>der</strong> größte Bremsklotz für Mittelständler“ lautet das<br />
Fazit einer aktuellen Stu<strong>die</strong>, <strong>die</strong> <strong>der</strong> Bundesverband <strong>der</strong> Selbstständigen<br />
(BDS) durchgeführt hat. Befragt wurden bundesweit 1.123 Mittelständ-<br />
ler. Die Erkenntnisse <strong>der</strong> Untersuchung überraschen nicht. Nicht zuletzt<br />
<strong>die</strong> einschlägigen Lobbyorganisationen for<strong>der</strong>n seit Jahren weniger Büro-<br />
kratie. Erst im März konstatierte <strong>die</strong> Bundesvereinigung <strong>der</strong> deutschen<br />
Ar<strong>bei</strong>tgeberverbände (BDA) in einer gemeinsamen Presseerklärung mit<br />
dem Bundesverband <strong>der</strong> Deutschen Industrie e.V. (BDI):<br />
„Nur konsequenter Bürokratieabbau (…) wird Europa wettbewerbsfä-<br />
higer machen.“<br />
Bereits seit 1996 entwickelt <strong>die</strong> <strong>ITSG</strong> im Auftrag <strong>der</strong> Spitzenverbände<br />
<strong>der</strong> gesetzlichen Krankenkassen Produkte und Dienstleistungen, <strong>die</strong> den<br />
Datenaustausch zwischen Ar<strong>bei</strong>tgebern und Krankenkassen nachweislich<br />
vereinfachen und beschleunigen. So wird <strong>der</strong> Verwaltungsaufwand auf
sv.net trägt das GKV-Zertifikat einer geprüften<br />
Ausfüllhilfe-Software und wird kostenlos an<br />
Ar<strong>bei</strong>tgeber abgegeben.<br />
sv.net entlastet Ar<strong>bei</strong>tgeber bereits seit 2001. Statt <strong>der</strong><br />
aufwändigen Erstellung in Papierform werden mit sv.net<br />
Meldungen zur Sozialversicherung (An- und Abmeldungen,<br />
Jahresmeldungen etc.) sowie Beitragsnachweise manuell<br />
einfach und schnell erfasst und elektronisch übermittelt.<br />
<strong>bei</strong>den Seiten erheblich reduziert. Eines <strong>die</strong>ser erfolgreich entwickelten<br />
Produkte ist „sv.net“, das als Software-Lösung zur lokalen Installation<br />
unter MS-Windows o<strong>der</strong> als sichere betriebssystem-unabhängige Inter-<br />
netanwendung zur Verfügung steht. „sv.net“ trägt das GKV-Zertifikat<br />
Verschlüsselung schützt Sozialversicherungsdaten<br />
einer geprüften Ausfüllhilfe-Software und wird kostenlos an Ar<strong>bei</strong>tgeber<br />
abgegeben. „Ar<strong>bei</strong>tgeber können bereits seit dem Jahr 2001 Sozialver-<br />
sicherungsmeldungen und Beitragsnachweise mit „sv.net“ komfortabel<br />
erstellen und einfach, schnell und sicher elektronisch an <strong>die</strong> gesetzlichen<br />
Krankenkassen übermitteln“, sagt Matthias Püschel. Der Sozialversiche-<br />
rungsfachangestellte ist Produktmanager von „sv.net“ und betreut mit<br />
dem <strong>ITSG</strong>-Team <strong>der</strong>zeit rund 640.000 Anwen<strong>der</strong>. Sprunghaft angestiegen<br />
ist <strong>die</strong> Zahl <strong>der</strong> Nutzer seit 2006. Denn seit dem 1. Januar akzeptieren<br />
<strong>die</strong> gesetzlichen Krankenkassen nur noch elektronische Meldungen <strong>der</strong><br />
Ar<strong>bei</strong>tgeber. „Allein im vergangenen Jahr wurden mit ‚sv.net’ rund<br />
16,5 Millionen Sozialversicherungsmeldungen und Beitragsnachweise<br />
übermittelt“, berichtet er. Insgesamt hätten inzwischen über 30 Millio-<br />
nen Transaktionen stattgefunden.<br />
sv.net online<br />
sv.net classic<br />
Für <strong>bei</strong>de Versionen gilt: „sv.net“ ist kein Ersatz für ein Entgeltabrech-<br />
<strong>nun</strong>gsprogramm, da <strong>die</strong> Entgelte sowie <strong>die</strong> Sozialversicherungs- und<br />
Steueranteile nicht errechnet werden.<br />
Folgende Varianten stehen Ihnen zur Verfügung:<br />
sv.net online<br />
sv.net classic<br />
Die Daten werden nach <strong>der</strong> manuellen Erfassung ausschließlich via<br />
Internet übermittelt – und zwar verschlüsselt. „Die <strong>ITSG</strong> stellt eine so<br />
genannte Clearingstelle bereit, <strong>die</strong> eingehende Daten bündelt und<br />
Eine betriebssystem-unabhängige<br />
Internet-Anwendung zum einfachen<br />
Befüllen <strong>der</strong> Formulare<br />
Eine Software für Windows-PC-Installationen<br />
mit erweitertem Funktionsumfang<br />
gegenüber sv.net/online<br />
verschlüsselt an <strong>die</strong> Annahmestellen <strong>der</strong> gesetzlichen Krankenkassen<br />
weiterleitet“, beschreibt Matthias Püschel das sichere Verfahren. Nach<br />
einer Prüfung <strong>der</strong> Datensendungen durch <strong>die</strong> Annahmestellen werden<br />
<strong>die</strong> Informationen an <strong>die</strong> jeweiligen Fachabteilungen <strong>der</strong> Krankenkassen<br />
weitergeleitet.<br />
„Gerade für kleine und mittlere Unternehmen ist ‚sv.net’ eine einfach zu<br />
be<strong>die</strong>nende und kostenlose Alternative“, weiß Matthias Püschel aus vie-<br />
len Gesprächen mit zufriedenen Anwen<strong>der</strong>n. Denn Friseure, Bäcker und<br />
Maler – also typische Kleinstunternehmer – tun sich beson<strong>der</strong>s schwer,<br />
wenn es um den Datenaustausch geht. Aber <strong>auch</strong> große Unternehmen<br />
nutzen „sv.net“ für Meldungen in Spezialfällen, <strong>die</strong> nicht von dem einge-<br />
setzten Entgeltabrech<strong>nun</strong>gsprogramm unterstützt werden.<br />
Technischer Support via Hotline<br />
Professionelle Unterstützung ist oberstes Gebot. Und <strong>die</strong> bekommt<br />
<strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tgeber unter an<strong>der</strong>em von den Experten <strong>der</strong> <strong>ITSG</strong>. „Für <strong>die</strong><br />
technische Unterstützung <strong>der</strong> Anwen<strong>der</strong> haben wir eine Hotline einge-<br />
richtet, <strong>die</strong> von montags bis donnerstags von 8.30 Uhr bis 12.30 Uhr und<br />
von 13.30 Uhr bis 17.00 Uhr sowie freitags von 8.30 Uhr bis 14.00 Uhr<br />
erreichbar ist“, macht Matthias Püschel deutlich. Wer in <strong>die</strong>ser Zeit <strong>die</strong><br />
Rufnummer 0180 / 500 93 771 anruft, erhält für 14 Cent pro Minute <strong>die</strong><br />
gewünschte Hilfe. Außerdem können Anwen<strong>der</strong> <strong>die</strong> technische Hotline<br />
<strong>der</strong> <strong>ITSG</strong> über <strong>die</strong> E-Mail-Adresse hotline@itsg.de erreichen. Bei fach-<br />
lichen Fragen kann sich <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tgeber direkt an speziell ausgebildete<br />
Mitar<strong>bei</strong>ter <strong>der</strong> Krankenkassen wenden.<br />
• http://www.svnet.info<br />
Im Zuge <strong>die</strong>ser Aufgaben stellt <strong>die</strong> <strong>ITSG</strong> eine<br />
Clearingstelle bereit, <strong>die</strong> <strong>die</strong> aus sv.net/online und<br />
sv.net/classic eingehenden Daten bündelt und<br />
verschlüsselt an <strong>die</strong> Annahmestellen <strong>der</strong> gesetzlichen<br />
Krankenkassen weiterleitet.<br />
AOK See-Krankenkasse Betriebskrankenkassen VdAK / AEV<br />
I n<strong>nun</strong>gskrankenkassen<br />
Ar<strong>bei</strong>tgeber sv.net/clearingstelle<br />
Daten-Annahmestellen <strong>der</strong> Krankenkassen<br />
Mei<strong>nun</strong>g:<br />
Und das sagen Anwen<strong>der</strong> über „sv.net“…<br />
Doris Reiter, Stey Maler GmbH & Co. KG<br />
„Wir nutzen <strong>die</strong> Ausfüllhilfe ‚sv.net’ ergänzend zu unserem Entgeltabrech<strong>nun</strong>gsprogramm. Die Daten müssen zwar manuell<br />
übernommen werden, das ist aber kein Problem.“<br />
Margit Vintz, Carl Vintz OHG<br />
Knappschaft<br />
Landwirtschaftliche<br />
Krankenkassen<br />
„Wir nutzen ‚sv.net’ schon länger und sind wirklich sehr zufrieden. Bisher mussten wir uns noch nie an den technischen Support<br />
<strong>der</strong> <strong>ITSG</strong> wenden. Außerdem werden wir vor Ort von Jürgen Große von <strong>der</strong> AOK Thüringen fachlich betreut.“<br />
Carmen Kulke, Tischlerei Helmut Kulke<br />
„Die Handhabung von ‚sv.net’ ist wirklich einfach und problemlos. Mit <strong>der</strong> schnellen und kompetenten fachlichen Unterstützung<br />
sind wir ebenfalls zufrieden.“<br />
I T S G : u p d a t e<br />
innovation 11
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>ITSG</strong> – Informationstechnische Servicestelle <strong>der</strong><br />
Gesetzlichen <strong>Krankenversicherung</strong> GmbH<br />
Daimlerstraße 11<br />
63110 Rodgau<br />
Telefon 0 61 06 / 85 26 - 0<br />
Telefax 0 61 06 / 85 26 - 30<br />
www.itsg.de<br />
V.i.S.d.P.:<br />
Harald Flex – Geschäftsführer<br />
Konzept & Redaktion:<br />
Uwe Berndt, Mainblick Marketing<br />
Frankfurt am Main<br />
Konzept, Gestaltung, Bildredaktion & Lektorat:<br />
K2 Werbeagentur GmbH<br />
Frankfurt am Main<br />
Copyright:<br />
© 2007 <strong>ITSG</strong><br />
Alle Rechte vorbehalten. Insbeson<strong>der</strong>e das Recht auf<br />
Verbreitung, Nachdruck von Text und Bild, Übersetzung<br />
in Fremdsprachen sowie Vervielfältigung je<strong>der</strong> Art durch<br />
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veröffentlichten Beiträge einschließlich aller Abbildungen.<br />
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