Wegwerf-Artikel DSH - Aspeneck
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liegenden Nerven ausgeübt und es kommt zunächst schleichend zu Schmerzen, Gangstörungen<br />
und Leistungsschwäche. Später können noch schwerere Symptome auftreten.<br />
Nach heutigem Kenntnisstand ist das zentrale Problem beim CES die Erkrankung der Bandscheibe<br />
zwischen Lendenwirbelsäule und Kreuzbein. Neue Untersuchungen aus der Justus-Liebig-<br />
Universität Gießen zeigen, dass der <strong>DSH</strong> im Vergleich zu anderen Hunden zu einer frühen<br />
Erkrankung dieser Bandscheibe neigt.“<br />
Weiter wird beschrieben, dass „in einer Studie der Universität Gießen an Deutschen Schäferhunden<br />
für die Osteochondrose (OC) am Kreuzbein eine Heritabilität von ca. 50% nachgewiesen werden<br />
konnte. Heritabilitätswerte sind ein Maß für den genetischen Einfluss auf die Entwicklung eines<br />
bestimmten Merkmals. Ein Erblichkeitsfaktor von 50% wie für die OC am Kreuzbein beim <strong>DSH</strong> gilt<br />
als hoch und wird als Voraussage der genetischen Disposition eines Tieres angesehen. Mit hohen<br />
Heritabilitätswerten ergeben sich günstige Voraussetzungen für positive Erfolge durch eine<br />
Zuchtselektion gegen dieses Merkmal.<br />
Vor dem Hintergrund der schwerwiegenden Bedeutung dieser Entwicklungsstörung im Rahmen des<br />
CES und der günstigen Vorraussetzungen durch die nachgewiesene erbliche Basis der OC, erscheint<br />
eine zuchtselektive Maßnahme beim <strong>DSH</strong> gegen die OC am Übergang zwischen Lendenwirbelsäule<br />
und Kreuzbein sinnvoll.“<br />
Wo sind denn solche Informationen und auch entsprechende Gegenmaßnahmen von unserem SV<br />
zu erwarten?!<br />
Müssen wir uns deshalb noch wundern, wenn die vielen genannten und auch weitere Aspekte zum<br />
Verlust und der Abnahme eines breiten Genpools, der Varietät, der Gebrauchstüchtigkeit, der<br />
Widerstandskraft, aber auch von Vitalität, Energie, Fitness, Lebensfreude und vielem anderen<br />
führen?!<br />
Solange der <strong>DSH</strong> weiterhin als „Massenware“ gezüchtet und der Markt überschwemmt wird, dabei<br />
weitere schwerwiegende gesundheitliche Probleme hinzukommen, u.a. auch infolge von engster<br />
Inzucht und dies zudem vom Dachverband ohne einen zwingenden Stopp toleriert und in Kauf<br />
genommen wird, bedeutet dieser Irrsinn immenses Leid für die Tiere.<br />
Durch den sogenannten „Rassenwahn“ von uns Menschen wird der <strong>DSH</strong> zur <strong>Wegwerf</strong>ware<br />
degradiert.<br />
Der <strong>DSH</strong> ist heute auch verstärkt in verschiedensten Tierheimen im In- und Ausland angekommen,<br />
da ihre Besitzer diese nicht mehr halten können oder wollen, wie ein aktuell aufgetretener Fall in<br />
Italien (Hundehilfe Italien e.V.) zeigt. Hier wurde eine vielversprechende, gerade einmal knapp<br />
über einjährige Schäferhündin vom Züchter in einem Tierheim abgegeben und „entsorgt“, weil ihr<br />
linkes Ohr nicht die schäferhundtypische Ohrenstellung aufgewiesen hatte und somit angeblich<br />
„nicht verkäuflich sei“. So weit kommt es mittlerweile schon, wenn beim Schäferhund nicht die<br />
gewünschten Merkmale vorhanden sind. Dies dürfte uns einmal mehr sehr nachdenklich stimmen.<br />
Wir wissen von diversen Tierschutzgruppen und Organisationen, dass sehr viele Schäferhunde an<br />
Tierheime und sogar Tötungsstationen abgeschoben werden. V.a. aus dem Ausland, wie aus<br />
griechischen, polnischen, bulgarischen, ungarischen Tierheimen oder Tötungsstationen, werden<br />
immer mehr Hunde bei uns in Deutschland angeboten. Die Zustände dort sind oftmals<br />
unbeschreiblich und das Leid der Tiere ist riesengroß.<br />
Viele dieser armen Seelen finden dann nicht einmal eine private Pflegestelle oder Endstelle. Sobald<br />
die Stationen stark überfüllt sind, die Hunde nicht mehr vermittelt werden können, bedeutet dies<br />
dann zwangsläufig den grausamen Tod in den unzähligen Auffang- und Tötungsstationen.<br />
An dieser Stelle möchte ich einen Brief eines Leiters einer „Fourrière“ (Tötungsstation in<br />
Frankreich) einfügen, der zum Nachdenken anregen sollte:<br />
„Ich glaube, dass es wichtig ist, die Öffentlichkeit über den "Alltag" in einer Tötungsstation zu<br />
informieren.<br />
Ich arbeite als Leiter einer Tötungsstation. Bitte begleiten Sie mich in die "Fourrière".<br />
Mein Vorschlag: Hundezüchter und Leute, die Hunde verkaufen, sollten mindestens einen Tag in<br />
einer "Fourrière" verbringen müssen.