Samariter 2011_05 - Samariterverein Landquart

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Ausbilderin ZO Doris Wolf vermittelt die Grundlagen des Moulagierens. SSB aktuell 14 samariter 5/11 Karriere beim SSB, Teil 7: Modul 3 Realistische Unfallgestaltung «eifach de Plausch» Blutende Schnittwunden, Treppenstürze und krachendes Mobiliar störten im Seminarhotel Sempachersee in Nottwil ein beschauliches April-Wochenende. Grund: Die Ausbildung Angehender Kursleiter und Technischer Leiter sowie Assistent SSB in «Realistischer Unfallgestaltung» (RUNG) aus dem Modul 3. Von Dominik Senn Wir stecken mitten in der Ausbildung des Blocks RUNG I im Seminarhotel Sempachersee in Nottwil. 24 angehende Kurs- und/oder Technische Leiter, Assistenten SSB und andere interessierte Samariterinnen und Samariter aus verschiedenen Vereinen werden von den beiden Ausbilderinnen ZO SSB Doris Wolf und Ruth Burkhalter an einem April-Wochenende intensiv unterrichtet. Der Block RUNG I ist Bestandteil des Moduls 3 für angehende Tech- Es kann nicht realistisch genug zu- und hergehen. nische Leiter SSB. Das Modul 3 folgt auf das Eintrittsticket und das Modul 1. Der Abschluss dieser Ausbildung erfolgt in der praktischen Planung und Leitung einer Vereinsübung (siehe nächste und letzte Folge der Serie Karriere beim SSB in der Ausgabe 6/7). Das Modul 3 enthält nebst dem Block RUNG I die Blöcke Fachdidaktik, Fachtechnik I und Postendienst/Partnerorganisationen. Interessante Durchmischung Weil die Blöcke RUNG I und Fachtechnik I sowohl zur Ausbildung für Kursleiter (Modul 2) als auch für Technische Leiter (Modul 3) und Assistenten SSB (Modul 4) gehören, finden sich unter den 24 Teilnehmenden angehende Kursleiter, Technische Leiter und Assistenten SSB, ganz abgesehen von Vereinsmitgliedern ohne besondere Funktionen, welche nur einen der beiden Ausbildungstage absolvieren. «Ich sehe bei den Teilnehmenden eine interessante Durchmischung», fand Doris Wolf. Das Modul 3 krönt die Ausbildung zum Technischen Leiter. Dieser ist mit dem Abschluss befähigt, Vereinsübungen zu gestalten und die Wie werde ich Kurs- und Technischer Leiter? Ausgabe Ausbildungselement Abschluss 10 Orientierungsveranstaltung Bestätigung Besuch der OV 11/12 Fachtechnisches Vorbereitungselement Empfehlung zur Ausbildung 1 Block Vereinsarbeit Bestätigung Kursteilnahme 2 Modul 1 Zertifikat Ausbilder 1 SSB 3 Modul 2 Diplom Kursleiter SSB 4 Praktische Arbeit: Einen Nothilfe Feedback vom zuständigen kurs unterrichten (Qualifikationselement) Instruktor 5 Modul 3 Diplom Technischer Leiter SSB 6/7 Praktische Arbeit: Eine Vereins Feedback vom zuständigen übung durchführen (Qualifikationselement) Instruktor
Bilder: Dominik Senn Ist dieser Glassplitter im Fuss nicht realistisch dargestellt? Samariter aus- und weiterzubilden. Er ist in der Lage, Samariterthemen fachlich sowie methodisch-didaktisch korrekt aufzubereiten und damit attraktive, teilnehmergerechte Vereinsübungen zu planen, durchzuführen und auszuwerten. Er organisiert und realisiert bei kleineren Anlässen problemlos Postendienst- Einsätze des Vereins. Er kann weiter mit Partnerorganisationen im Umfeld des örtlichen Samaritervereins zusammenarbeiten und, unter Anleitung, Profi-Material korrekt hand - haben. Gewöhnung an den Ernstfall Doris Wolf wies bei der Einführung RUNG I auf die Hauptschwierigkeit in der Samariterausbildung hin: der fehlende Ernstfall. Um dennoch in Unfallsituationen bestehen zu können, das heisst Befangenheiten und Blockaden vermeiden können, greift der KL/TL auf die möglichst wirklichkeitsgetreue Situation zu: Er setzt die Realistische Unfalldarstellung (Abkürzung: RUNG) ein. Doris Wolf: «Das erste Ziel der Erste-Hilfe-Ausbildung ist das Bestehen im Ernstfall. Das Ziel RUNG lautet demnach: Gewöhnung des Helfers an den möglichen Ernstfall.» Erarbeitet wurden in kurzweiligen sechs Stunden Unterrichtszeit die Hauptelemente bzw. Grundlagen der RUNG: Unfallsituation (Übungsanlage, Hilfsmittel, Ort, Ist die Gemeinde informiert?), Unfallverhalten (Figurantenverhalten, nicht jeder ist geeignet) und Wunddarstellung (Moulagen, Ist jemand Rechts- oder Linkshänder?). «Nur wenn alle drei Säulen gleich gewertet werden und zusammenspielen, ist das Ziel erreicht», so Doris Wolf. Kaum waren die Materialien ken - nengelernt, ging es an die Grund- moulagen. Doris Wolf lobte die Arbeitsgrüppchen, sie «lieferten auf Anhieb erstaunlich realistische Wunddarstellungen». Der Höhepunkt waren die nachmittäglichen Fallbeispiele, die zu einem grossen Teil im Freien durchgespielt wurden. Hier kam es auf das Zusammenspiel aller Ausbildungsschritte des Vormittags an. Kein noch so «Ich gebe gern mein Wissen weiter» Der «samariter» fragte Kandidatinnen und Kandidaten, warum sie diese Ausbildung auf sich genommen haben, was ihnen beim Ausbildungsgang am meisten Spass gemacht hat und wie sie vom eigenen Samariterverein unterstützt werden. Anita Pedretti, 1986, Pflegefachfrau, SV La Plaiv GR: Unser Samariterverein benötigt einen Technischen Leiter und hat mich deswegen angefragt. Weil ich damals vor drei Jahren gerade die Lehrzeit beendet hatte, habe ich die neue Herausforderung gerne angenommen. Bis jetzt habe ich im Verein noch nie unterrichten können, obwohl ich schon einiges an Ausbildung genossen habe. Jetzt freue ich mich darauf, mein Wissen wei - tergeben zu können. Das macht mir am meisten Spass. Der ganze Verein unterstützt mich. Alle sind hilfsbereit und stehen voll und ganz hinter mir. Monica Raster, 1975, Hausfrau/ Medizinische Praxisassistentin, SV Hinwil ZH: Ich bin kurz vor dem Abschluss zum Kurs- und Technischen Leiter. Seit Kindheit bin ich fasziniert von allem, was mit Medizin und Rettungswesen zu tun hat. Ich gehe auch gerne mit Leuten um und bin motiviert, mit ihnen zusammenzuarbeiten. Mir machten bis jetzt alle Module grossen Spass. Die Unterstützung durch den Verein ist in jeder Hinsicht gut. Alle motivieren mich immer wieder aufs Neue. Für jedes Anliegen finde ich jemanden, der kleines Detail entging der Ausbilderin, wenn beispielsweise bei einem Treppensturz das Opfer nicht in wirklichkeitsgetreuer Position am Boden lag oder eine Moulage nicht der möglichen Verletzung entsprach. In munteren Diskussionen wurden die gruppenweise vorgetragenen Fälle besprochen, was sich als sehr lehrreich erwies. n sich dessen annimmt. Das hat auch damit zu tun, dass im Verein ein gutes Klima herrscht. Jrene Tschopp, 1965, Coiffeuse/ Hausfrau, SV Ziefen BL: Ich bin dem Samariterverein beigetreten, um anderen helfen zu können. Mit der Ausbildung als Kursleiterin kann ich mein Wissen erweitern. Am meisten Spass macht es mir, Anderen mein Erlerntes weitergeben zu können. So profitieren diese und ich wiederum selber auch. Der Verein steht hinter mir, ob Vorstand oder Mitglied. Ich werde von allen bestens unterstützt. Markus Müller, 1979, Chauffeur, SV Spiringen UR: Der Samariterverein Spiringen braucht einen Kurs- und Technischen Leiter. Mir kommt diese Ausbildung sehr gelegen, denn ich arbeite beruflich einerseits als Chauffeur, andererseits in unserem Pisten- und Rettungsdienst «Ratzi», im Ski- und Wandergebiet im Schä - chental, wo ich das Wissen ebenfalls gut brauchen kann. Am meisten Spass macht mir das Kennenlernen neuer Leute. «Eifach de Plausch» ist das Her - stellen von Moulagen. Der ganze Vorstand und jedes Vereinsmitglied steht hinter mir. Sie stellen Fragen und kümmern sich um Anliegen meinerseits. Die bestehenden Kurs- und Technischen Leiter sorgen sich mit Rat und Tat, dass ich die Dinge, die ich lerne, Anderen zeigen bzw. weitergeben kann. SSB aktuell 15 samariter 5/11
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