Samariter 2011_05 - Samariterverein Landquart
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Bild: Motorsport-Magazin.com<br />
Postendiensteinsatz der Genfer und Freiburger am Monte Carlo Rallye<br />
<strong>Samariter</strong> und heulende<br />
Boliden in Monaco<br />
Monaco, eine Perle an der mondänen Blumenriviera am Mittelmeer, Formel-1-Zirkus unter<br />
den Augen von Fürst Albert II., heulende Motoren, qualmende Reifen, scharfe Kurven und der<br />
penetrante Geruch von verbranntem Gummi und Benzin: Nichts scheint ferner, als hier ein<br />
Arbeitsfeld für Schweizer <strong>Samariter</strong> zu vermuten.<br />
Von Dominik Senn<br />
Weit gefehlt! Seit 1996 sind mit zwei<br />
Unterbrüchen jeweils vier bis acht<br />
<strong>Samariter</strong> aus dem Kantonalverband<br />
Genf und seit 2009 von Freiburg<br />
beim berühmten Grossen Preis von<br />
Monaco mit von der Partie. Ihr Auftrag<br />
an der «Monte», Französisch<br />
«la monte», lautet: Postendienst, Betreuung<br />
der Zuschauer an der Rennstrecke.<br />
Der Postendienst liegt in der<br />
Verantwortung des monegassischen<br />
Roten Kreuzes, welches Rotkreuzteams<br />
aus ganz Europa für den<br />
Postendienst einlädt. Weil das<br />
Schweizerische Rote Kreuz keine<br />
Postendienstaufgaben vorsieht,<br />
kom men die <strong>Samariter</strong> zum Handkuss.<br />
Es ist zwar alles andere als ein<br />
Zuckerschlecken.<br />
Die Anfänge der Monte werden<br />
allgemein auf die erste Austragung<br />
der Rallye Monte Carlo im Jahre<br />
1911 datiert, die von Fürst Albert I.<br />
mit initiiert wurde, zu Beginn allerdings<br />
noch eine so genannte Sternfahrt,<br />
die in der Wintersaison Touristen<br />
ins Fürstentum locken sollte.<br />
Heute regiert Albert II. das monegassische<br />
Reich. Da er seines Zeichens<br />
unter anderem Präsident des<br />
monegassischen Roten Kreuzes ist,<br />
haben die Westschweizer <strong>Samariter</strong><br />
somit die Ehre, von seiner Durchlaucht<br />
Fürst Albert II. persönlich<br />
eingeladen zu werden.<br />
Begonnen hatte es im Jahre 1995,<br />
als eine Genfer Equipe, welche die<br />
Schweiz am Europäischen Erste-<br />
Hilfe-Wettbewerb (Face, First Aid<br />
Convention in Europe) vertrat, kollegiale<br />
Bande mit der Equipe aus<br />
Monaco schloss und für 1996 ans<br />
Monte Carlo Rallye eingeladen wurden,<br />
beim Postendienst mitzuhelfen,<br />
wie einer der Beteiligten, Alain de<br />
Felice, dem «samariter» berichtete.<br />
Heute ist das eine schöne Tradition,<br />
und seit 2000 beteiligen sich die<br />
Genfer im Zweijahresturnus auch<br />
am attraktiven Grand Prix Historique<br />
auf der gleichen Rundstrecke.<br />
Zum dritten Mal wird sich – neben<br />
der Genfer Equipe – eine Viererequipe<br />
aus dem Kantonalverband<br />
Freiburg beteiligen, schilderte Verbandspräsidentin<br />
Beatrice Aebischer,<br />
Gurmels. Für sie ist der kommende<br />
69. Grand Prix der zweite.<br />
Vier Tage lang, vom kommenden<br />
Donnerstag, 26. Mai, bis Sonntag,<br />
29. Mai, dauern die Postendiensteinsätze<br />
am Mittelmeer, so Aebischer.<br />
Diesen Mittwoch reisen die Schweizer<br />
<strong>Samariter</strong> mit Sack und Pack an<br />
und beziehen die Unterkunft, vermutlich<br />
«ein Massenlager oder eine<br />
Polizeikaserne mit null Komfort», so<br />
Aebischer.<br />
Punkt 12 Uhr ist in Monaco das<br />
Briefing durch den Directeur du Secourisme<br />
Croix-Rouge Monégasque<br />
Rémy Tornatore, der die Tagesabläufe<br />
und Postenstandorte bekannt<br />
gibt und den Legitimationsausweis<br />
aushändigt. Das Briefing findet am<br />
Standort des Roten Kreuzes statt,<br />
welches bezeichnenderweise am<br />
Boulevard de Suisse domiziliert ist.<br />
«Die Legitimationskarte ist wichtig.<br />
Damit können wir bis in die Bo-<br />
xengasse vordringen. Ohne sie<br />
kommt man hier nicht weit», sagt<br />
Aebischer. An jedem Renntag ist für<br />
die Schweizer <strong>Samariter</strong> Einsatz von<br />
6 Uhr bis 18 Uhr. Um 6.30 Uhr wird<br />
die Stadt für jeglichen Rollverkehr<br />
ausser auf der Rennstrecke gesperrt.<br />
Um 7 Uhr sind die <strong>Samariter</strong> (und<br />
mit ihnen etwa 110 Rotkreuzler aus<br />
anderen Ländern, darunter Deutsche,<br />
Italiener, Franzosen, Österrei-<br />
Die Freiburger Equipe mit einem Auto<br />
der Garage Marti AG in Niedergösgen.<br />
Der Gehörschutz ist für Murielle Droux, Gumefens, Beatrice Aebischer, Gurmels,<br />
Pauline Vieillard, Morlon, und Isaline Vauthey, Fribourg, ein Muss.<br />
Report<br />
<strong>05</strong><br />
samariter 5/11