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Zugangsprüfung zu den Masterstudiengängen Auditing und ...

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MUSTER<br />

<strong>Zugangsprüfung</strong> <strong>zu</strong> <strong>den</strong> <strong>Masterstudiengängen</strong> <strong>Auditing</strong> <strong>und</strong> Taxation<br />

Klausur 1<br />

1. Prüfungsvorschriften <strong>und</strong> Berufsrecht / Informationstechnologie<br />

2. Angewandte Betriebswirtschaftslehre / Unternehmensbewertung, Gr<strong>und</strong>kenntnisse<br />

anwendungsorientierter Mathematik <strong>und</strong> Statistik<br />

3. Volkswirtschaftslehre<br />

Zum Bestehen der <strong>Zugangsprüfung</strong> muss in jedem Teilbereich des Referenzrahmens<br />

mindestens die Hälfte der Punkte erreicht wer<strong>den</strong>.<br />

Datum:............ Ort: ................<br />

Einsichtnahme Nach Vereinbarung mit der Studiengangleitung<br />

Zugelassene Hilfsmittel Schreibgerät<br />

Wirtschaftsgesetze (Unterstreichungen <strong>und</strong> Paragraphenverweise sind<br />

<strong>zu</strong>lässig)<br />

Formelsammlung (wird ausgegeben)<br />

Taschenrechner (nicht programmierbar)<br />

Schreibpapier wird ausgegeben<br />

Hinweis Bitte lassen Sie einen Korrekturrand von einem Drittel des Blattes<br />

Bearbeitungszeit 180 Minuten insgesamt<br />

Gesamtpunktzahl 180 Punkte insgesamt<br />

1


1. Prüfungsvorschriften <strong>und</strong> Berufsrecht, Informationstechnologie (insgesamt 70 Punkte)<br />

Aufgabe 1.1 aus <strong>den</strong> Teilbereichen Prüfungsvorschriften <strong>und</strong> Berufsrecht (50 Punkte)<br />

Josef Mayrhuber will demnächst ein kleines Motel eröffnen. Es liegt in dem Frem<strong>den</strong>verkehrsort St. Oswald<br />

im Bayerischen Wald. Herr Mayrhuber braucht Ihren Rat als langjähriger Abschlussprüfer der mittelgroßen<br />

Mayrhuber GmbH. Er hat ein junges Paar angestellt, das in einem kleinen Apartment hinter dem Büro des<br />

Motels wohnen <strong>und</strong> das Tagesgeschäft des Motels leiten soll. Sie sollen insbesondere auch verantwortlich<br />

dafür sein, die vier oder fünf Teilzeitkräfte, die beim Reinigen der Zimmer, beim Kochen <strong>und</strong> Bedienen der<br />

Gäste usw. helfen sollen, ein<strong>zu</strong>stellen <strong>und</strong> <strong>zu</strong> überwachen. Das Paar hat darüber hinaus Aufzeichnungen <strong>zu</strong><br />

führen über die Zimmervermietung, <strong>den</strong> Speisenverkauf <strong>und</strong> die bar oder per Kreditkarte vorgenommenen<br />

Zahlungen.<br />

Je näher der Termin für die Geschäftseröffnung rückt, desto mehr plagt Mayrhuber die Sorge, dass er <strong>den</strong><br />

Betrieb des Motels sowie die Aufzeichnungen hierüber nicht ausreichend überwachen kann, insbesondere weil<br />

das Tagesgeschäft voll <strong>und</strong> ganz in <strong>den</strong> Hän<strong>den</strong> des Paares liegen wird. Er selbst wohnt mehr als vier Stun<strong>den</strong><br />

entfernt in Unterfranken <strong>und</strong> wird deshalb seinen neuen Betrieb nur gelegentlich besuchen können.<br />

Eigentlich vertraut er dem Paar, das er angestellt hat, aber er hat im Geschäftsleben auch schon einiges erlebt.<br />

Er möchte interne Kontrollen einrichten, um Betrug verhindern oder <strong>zu</strong>mindest aufdecken <strong>zu</strong> können.<br />

Mayrhuber bittet Sie, ihn im Rahmen eines gesonderten Auftrags <strong>zu</strong> beraten <strong>und</strong> außerdem, die Aufgaben<br />

einer Innenrevision <strong>zu</strong> übernehmen.<br />

Teilbereich Prüfungsvorschriften<br />

a) Wo sehen Sie die drei größten Betrugsrisiken in Be<strong>zu</strong>g auf <strong>den</strong> Motelbetrieb? (6 Punkte)<br />

b) Nennen Sie je eine geeignete interne Kontrolle, um das Betrugsrisiko <strong>zu</strong> mindern. Begrün<strong>den</strong> Sie, warum<br />

Sie diese als effizient <strong>und</strong> effektiv einschätzen. (15 Punkte)<br />

c) Inwieweit können die vorgeschlagenen Kontrollen auch <strong>zu</strong>r Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung<br />

beitragen? Beziehen Sie sich auf die Aussagen der Rechnungslegung. (21 Punkte)<br />

Teilbereich Berufsrecht<br />

d) Nehmen Sie Stellung <strong>zu</strong> der Beauftragung als Unternehmensberater <strong>und</strong> Innenrevisor. (8 Punkte)<br />

Begrün<strong>den</strong> Sie Ihre Aussagen in wenigen Worten, ggf. unter Angabe der getroffenen Annahmen.<br />

2


Aufgabe 1.2 aus dem Teilbereich Informationstechnologie (20 Punkte)<br />

Eine der bei<strong>den</strong> Aufgaben ist <strong>zu</strong> bearbeiten:<br />

a) Gr<strong>und</strong>züge der Informationstechnologie (Kompetenzlevel C) – 20 Minuten<br />

Bei der Implementierung neuer ERP-Systeme stehen Unternehmen oft vor der Frage bzw. Entscheidung:<br />

sollen die existieren<strong>den</strong> Prozesse in der neuen Software abgebildet / realisiert wer<strong>den</strong> oder<br />

soll das Unternehmen sich an die Standard-Lösungen der Software anpassen.<br />

Beschreiben Sie mögliche Vor- <strong>und</strong> Nachteile der Ansätze; wann erscheint eher die eine, wann die andere<br />

Alternative adäquat?<br />

oder<br />

b) Prüfung der Informationstechnologie (Kompetenzlevel A) – 20 Minuten<br />

Bei der IT-Systemprüfung sollen folgende Aspekte der IT geprüft wer<strong>den</strong>:<br />

- IT-Strategie<br />

- IT-Umfeld<br />

- IT-Organisation<br />

- IT-Infrastruktur<br />

- IT-Anwendungen<br />

- IT-gestützte Geschäftsprozesse �<br />

- IT-Überwachungssystem �<br />

- IT-Outsourcing (sofern <strong>zu</strong>treffend) �<br />

Stellen Sie für zwei der oben markierten drei Bereiche (kursiv gesetzt) entsprechende Überlegungen auf, wie<br />

diese sachgerecht geprüft wer<strong>den</strong> können.<br />

3


2. Angewandte Betriebswirtschaftslehre <strong>und</strong> Unternehmensbewertung, Gr<strong>und</strong>kenntnisse<br />

anwendungsorientierter Mathematik <strong>und</strong> Statistik (insgesamt 70 Punkte)<br />

2.1 Aufgabe aus dem Teilbereich Angewandte Betriebswirtschaftslehre (40 Punkte)<br />

Ein Industrieunternehmen stellt die Produkte A <strong>und</strong> B her. Für das Jahr 2008 liegen folgende Angaben vor:<br />

Kosten <strong>und</strong> Be<strong>zu</strong>gsgrößen<br />

Produkte<br />

A B<br />

Fertigungsmaterial 2.000 € 18.000 €<br />

Fertigungslöhne 4.000 € 36.000 €<br />

Benötigte Maschinenstun<strong>den</strong> 2 h/Stück 6h/Stück<br />

Produktionsmenge 200 Stück 600 Stück<br />

Absatzmenge 160 Stück 480 Stück<br />

Lagerbestand am 01.01.06 0 Stück 0 Stück<br />

Lagerbestand am 31.12.06 40 Stück 120 Stück<br />

Die Materialgemeinkosten betragen 30.000 €. Be<strong>zu</strong>gsbasis <strong>zu</strong>r Verrechnung der Fertigungsgemeinkosten in<br />

Höhe von 480.000 € sind die benötigten Maschinenstun<strong>den</strong>. Die Verwaltungs- <strong>und</strong> Vertriebsgemeinkosten<br />

belaufen sich auf 159.600 €.<br />

a) Führen Sie eine Zuschlagskalkulation <strong>zu</strong>r Ermittlung der Herstell- <strong>und</strong> Selbstkosten des Umsatzes für<br />

beide Produkte durch.<br />

Für das vorgestellte Unternehmen soll eine Kalkulation mit Hilfe der Prozesskostenrechnung durchgeführt<br />

wer<strong>den</strong>. Eine Analyse der betrieblichen Abläufe ergab folgende Ergebnisse:<br />

� Die Materialgemeinkosten sind <strong>zu</strong> 1/3 dem Produkt A <strong>und</strong> <strong>zu</strong> 2/3 dem Produkt B <strong>zu</strong><strong>zu</strong>rechnen.<br />

� Bei <strong>den</strong> Fertigungsgemeinkosten wurde die große Abhängigkeit von <strong>den</strong> Maschinenstun<strong>den</strong> bestätigt.<br />

Lediglich die Rüstkosten in Höhe von insgesamt 40.000 € wer<strong>den</strong> von bei<strong>den</strong> Erzeugnissen<br />

gleichermaßen verursacht.<br />

� Die Verwaltungs- <strong>und</strong> Vertriebsgemeinkosten lassen sich wie folgt aufschlüsseln: die Aktivitäten der<br />

Einkaufsabteilung von 62.000 € sind <strong>zu</strong> 80 % Produkt B an<strong>zu</strong>lasten. Lediglich 20 % entfallen auf Produkt<br />

A. Dagegen verursacht A mit dort <strong>zu</strong><strong>zu</strong>rechnen<strong>den</strong> 32.000 € doppelt so hohe Vertriebskosten wie B. Eine<br />

weitgehende Leistungsmengenunabhängigkeit wurde bei <strong>den</strong> sonstigen Kosten (insbesondere allgemeine<br />

Verwaltung <strong>und</strong> Personalabteilung) ermittelt. Diese sind <strong>den</strong> Produkten <strong>zu</strong> gleichen Teilen <strong>zu</strong><strong>zu</strong>rechnen.<br />

b) Führen sie mit Hilfe dieser Informationen eine erneute Kalkulation der Herstell- <strong>und</strong> Selbstkosten des<br />

Umsatzes als Prozesskostenrechnung durch.<br />

c) Beurteilen Sie die Ergebnisse <strong>und</strong> nehmen Sie kritisch Stellung inwieweit die Prozesskostenrechnung als<br />

Planungs- <strong>und</strong> Kontrollinstrument Verwendung fin<strong>den</strong> kann.<br />

4


2.2 Aufgabe aus <strong>den</strong> Teilbereichen Angewandte Betriebswirtschaftslehre / Unternehmens-<br />

bewertung / Gr<strong>und</strong>züge anwendungsorientierter Mathematik <strong>und</strong> Statistik (30 Punkte)<br />

Ein Unternehmen plant die Aufnahme von Fremdkapital <strong>und</strong> hat sich dafür entschie<strong>den</strong>, diese durch die<br />

Ausgabe einer Schuldverschreibung mit einer Laufzeit von 3 Jahren, endfälliger Tilgung <strong>und</strong> einer jährlich<br />

nachschüssig <strong>zu</strong> zahlen<strong>den</strong> Nominalverzinsung von 4,5 % <strong>zu</strong> realisieren. Der Nominalwert der aus<strong>zu</strong>geben<strong>den</strong><br />

Schuldverschreibung soll 20 Mio. € betragen. Zum Zeitpunkt der Emission der Anleihe gilt die folgende<br />

Ausprägung der Zinsstrukturkurve: t0 bis t1 = 3,5 %, t0 bis t2 = 4,0 %, t0 bis t3 = 4,3 %.<br />

a) Ermitteln Sie <strong>den</strong> theoretisch richtigen Emissionspreis der Schuldverschreibung in % <strong>und</strong> <strong>den</strong>, dem<br />

Unternehmen durch die Ausgabe der Anleihe <strong>zu</strong>fließen<strong>den</strong> Betrag.<br />

b) Zeigen Sie durch eine grafische Darstellung die Gestalt der Funktion, die <strong>den</strong> theoretisch richtigen Preis<br />

einer Schuldverschreibung in Abhängigkeit von einem für diese relevanten Marktzins zeigt. Begrün<strong>den</strong> Sie<br />

die Gestalt der Funktion.<br />

c) Nennen Sie die Ihnen bekannten Charakteristika der Dichtefunktion (Wahrscheinlichkeitsdichte) der<br />

Standardnormalverteilung.<br />

3. Aufgabe aus dem Teilbereich Volkswirtschaftslehre (40 Punkte)<br />

Analysieren Sie die möglichen Auswirkungen der weltweit eingesetzten Konjunkturprogramme auf die<br />

Volkswirtschaft in der Euro-Zone.<br />

Gehen Sie dabei auf die folgen<strong>den</strong> Aspekte ein:<br />

a) die kurzfristigen Auswirkungen der Konjunkturprogramme auf Kapazitätsauslastung, Beschäftigung <strong>und</strong><br />

Preisniveaustabilität,<br />

b) die langfristigen Auswirkungen der Konjunkturprogramme auf Staatsverschuldung, Zinsniveau <strong>und</strong><br />

Investitionstätigkeit,<br />

c) mögliche Auswirkungen auf <strong>den</strong> Jahresabschluss eines Ihrer Mandanten.<br />

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MUSTER<br />

<strong>Zugangsprüfung</strong> <strong>zu</strong> <strong>den</strong> <strong>Masterstudiengängen</strong> <strong>Auditing</strong> <strong>und</strong> Taxation<br />

Klausur 2<br />

1. Rechnungslegung<br />

2. Wirtschaftsrecht<br />

3. Steuerrecht<br />

Zum Bestehen der <strong>Zugangsprüfung</strong> muss in jedemTeilbereich des Referenzrahmens mindestens<br />

die Hälfte der Punkte erreicht wer<strong>den</strong>.<br />

Datum:.............. Ort: ................<br />

Einsichtnahme Nach Vereinbarung mit der Studiengangleitung<br />

Zugelassene Hilfsmittel Schreibgerät<br />

Wirtschaftsgesetze, Steuergesetze, IAS/IFRS (Unterstreichungen <strong>und</strong><br />

Paragraphenverweise sind <strong>zu</strong>lässig)<br />

Taschenrechner (nicht programmierbar)<br />

Schreibpapier wird ausgegeben<br />

Hinweis Bitte lassen Sie einen Korrekturrand von einem Drittel des Blattes<br />

Bearbeitungszeit 180 Minuten insgesamt<br />

Gesamtpunktzahl 180 Punkte insgesamt<br />

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1. Aufgabe aus dem Teilbereich Rechnungslegung (50 Punkte) (Stand der Klausur: Juni 2009)<br />

Der Geschäftsführer eines Automobil<strong>zu</strong>lieferers läßt <strong>den</strong> Jahresabschluss <strong>zu</strong>m Bilanzstichtag 30.09.2009 nach<br />

<strong>den</strong> Normen des HGB a.F. erstellen. Aufgr<strong>und</strong> der angespannten wirtschaftlichen Lage zieht er drei<br />

bilanzpolitische Maßnahmen in Betracht:<br />

A. Im Geschäftsjahr hat die GmbH ein anderes Unternehmen übernommen. Als bilanzpolitische Maßnahme<br />

soll der aufgedeckte Firmenwert aktiviert <strong>und</strong> ab dem Folgejahr über vier Jahre abgeschrieben wer<strong>den</strong>.<br />

B. Die GmbH plant die offene Abset<strong>zu</strong>ng der erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen von dem Posten<br />

„Vorräte“.<br />

C. Die Geschäftsführung der GmbH erwartet, dass sie <strong>zu</strong>m Ende des Jahres 2009 aufgr<strong>und</strong> einer<br />

Scha<strong>den</strong>sersatzforderung voraussichtlich 500.000 bis 1.000.000 € zahlen muss. Sie will der Rückstellung<br />

für <strong>den</strong> Rechtsstreit <strong>zu</strong>m Bilanzstichtag des Geschäftsjahres lediglich 500.000 € <strong>zu</strong>führen.<br />

Ziel ist es, das Bonitätsurteil der Hausbank, einer Volks- <strong>und</strong> Raiffeisenbank, <strong>zu</strong> verbessern. Es umfaßt unter<br />

anderem die folgen<strong>den</strong> Kennzahlen:<br />

1. Bilanzielles Eigenkapital + Langfristige Rückstellungen<br />

Gesamtkapital<br />

2. Betriebs- <strong>und</strong> Finanzergebnis (vor Steuern) + Planmäßige Abschreibungen<br />

Gesamtkapital<br />

3. Finanzergebnis<br />

Umsatzerlöse +/- Bestandserhöhung/-verminderung + aktiv. Eigenleistungen<br />

4. Umlaufvermögen – Vorräte<br />

Aufgabe<br />

Kurzfristige Verbindlichkeiten<br />

a) Welche Wirkung haben die einzelnen Maßnahmen auf jede der vier Kennzahlen?<br />

b) Ist die jeweilige bilanzpolitische Maßnahme <strong>und</strong> deren Wirkung auf <strong>den</strong> vor<strong>zu</strong>legen<strong>den</strong> Jahresabschluss<br />

(HGB a.F.) erkennbar?<br />

c) Sind die einzelnen Maßnahmen <strong>zu</strong>lässig? Sind sie geeignet, die Einschät<strong>zu</strong>ng der wirtschaftlichen Lage<br />

tatsächlich <strong>zu</strong> verbessern?<br />

d) Gehen Sie auch auf die Änderungen durch das BilMoG ein.<br />

Begrün<strong>den</strong> Sie Ihre Auffassung nachvollziehbar in wenigen Worten <strong>und</strong> unter Angabe der Rechtsnormen,<br />

gegebenenfalls unter Angabe der <strong>zu</strong>sätzlich getroffenen Annahmen.<br />

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2. Aufgaben aus dem Wirtschaftsrecht (80 Punkte)<br />

2.1 Aufgabe aus dem Teilbereich Gesellschaftsrecht (25 Punkte)<br />

Sachverhalt<br />

Ein KG-Gesellschafter, der als Kommanditist seine Einlage voll eingezahlt hat, scheidet <strong>zu</strong>m 01.01.2007 aus<br />

der KG aus. Dies wird im Januar 2007 im Handelsregister eingetragen. Er will nun seine Einlage, die<br />

wertmäßig noch im KG-Vermögen vorhan<strong>den</strong> ist, im März 2007 <strong>zu</strong>rückgezahlt erhalten.<br />

Frage<br />

Ist dies sinnvoll, welche Rechtsfolgen hat dies?<br />

2.2 Aufgaben aus <strong>den</strong> anderen Teilbereichen des Wirtschaftsrechts<br />

(jeweils 11, insgesamt 55 Punkte)<br />

a) Kann bei einem Kaufvertrag über bewegliche gebrauchte Sachen die gesetzliche Gewährleistung<br />

ausgeschlossen wer<strong>den</strong>?<br />

b) Wie unterscheidet sich die Wirkung einer Richtlinie der EU von einer Verordnung?<br />

c) Wie konkretisiert man die Grenzen einer Handlungsvollmacht?<br />

d) Was sind Insolvenzgründe? Erläutern Sie bitte kurz die Unterschiede zwischen Schuldnern, die natürliche<br />

<strong>und</strong> die juristische Personen sind.<br />

e) Der Einzelkaufmann E möchte seine Geschäftstätigkeit nicht mehr als Einzelkaufmann ausüben, sondern<br />

sein Unternehmen in der Rechtsform einer GmbH betreiben.<br />

ea) Welche zivilrechtlichen Wege der Vermögensübertragung sind <strong>den</strong>kbar?<br />

eb) Kann E der persönlichen Haftung für bereits bestehende Verbindlichkeiten seines Unternehmens entgehen?<br />

8


3. Aufgaben aus dem Steuerrecht (50 Punkte)<br />

3.1 Aufgabe aus dem Teilbereich Einkommensteuer (35 Punkte)<br />

Leif Lucasson (L), Jahrgang 1969, lebt kinderlos in Pinneberg (Schleswig-Holstein). Er gehört keiner Kirche<br />

an. Im Jahre 2008 hatte er folgende wirtschaftlichen Verhältnisse:<br />

L. arbeitet als Ingenieur beim Hochbauamt der Stadt Pinneberg. Er ist Angestellter <strong>und</strong> bezog € 40.000,--<br />

Jahresgehalt. Da er nur ca. 600 Meter von der Stadtverwaltung entfernt wohnt, fährt er mit dem Fahrrad <strong>zu</strong>r<br />

Arbeit <strong>und</strong> hat daher keine Werbungskosten geltend gemacht.<br />

L. ist Mitglied in einer Erbengemeinschaft: Zusammen mit 14 Cousins <strong>und</strong> Cousinen besitzt er ein wertvolles<br />

Baugr<strong>und</strong>stück am Stadtrand. Im Jahr 2000 war seine Großmutter verstorben <strong>und</strong> hat dieses Gr<strong>und</strong>stück <strong>den</strong><br />

Nachkommen hinterlassen. Die Großmutter ihrerseits hatte das Gr<strong>und</strong>stück schon 1990 als private Geldanlage<br />

erworben. Nachdem sich die Verwandten <strong>zu</strong>nächst nicht einigen konnten, was geschehen solle, gelang es im<br />

Jahr 2008 endlich, das Gr<strong>und</strong>stück <strong>zu</strong> verkaufen. Auf L. entfiel dabei 1/9 des Kaufpreises von € 420.000,--.<br />

Zur Anlage dieses Geldes kaufte L. im Oktober 2008 eine neugebaute Eigentumswohnung <strong>zu</strong>m Preis von €<br />

200.000,--. Der Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Bo<strong>den</strong>anteil der Eigentumswohnung beträgt 20%.<br />

Besitz, Nutzen <strong>und</strong> Lasten gingen am 01.11.2008 auf L. über; er finanzierte die Wohnung durch Eigenkapital<br />

<strong>und</strong> ein Darlehen von insgesamt € 100.000,--. Die Wohnung ist seit 1.11.2008 vermietet, der Mieter zahlt<br />

pünktlich <strong>zu</strong>m 3. monatlich € 600,-- plus € 150,-- Nebenkostenvorauszahlung. L. hatte in 2008 folgende<br />

Kosten, die er steuerlich geltend machen möchte:<br />

Notarkosten € 1.800,00<br />

Gr<strong>und</strong>bucheintrag € 250,00<br />

Gr<strong>und</strong>erwerbsteuer, 3,5% € 7.000,00<br />

Disagio für das Hypothekendarlehen € 3.000,00 (Das Darlehen hat eine Zinsfestschreibung für 4 Jahre),<br />

Bankzinsen € 920,00<br />

Tilgungen € 180,00<br />

Verbrauchskosten € 300,00<br />

Weitere Einkünfte hatte L. nicht.<br />

Die folgen<strong>den</strong> Ausgaben kann er anhand von Rechnungen belegen:<br />

Sonderausgaben gem. § 10: € 2.300,--<br />

Urlaub auf Mallorca: € 1.850,--<br />

Geldbuße des Amtsgerichts Pinneberg wg. Trunkenheit<br />

auf dem Fahrrad: € 200,--<br />

9


Aufgabe<br />

1. Berechnen Sie das <strong>zu</strong> versteuernde Einkommen des L für das Jahr 2008 unter Zitierung <strong>und</strong> Subsumtion<br />

der einschlägigen Rechtsnormen. Falls Sie bestimmte Einnahmen oder Ausgaben steuerlich nicht ansetzen,<br />

erläutern Sie kurz Ihre Gründe.<br />

2. L möchte möglichst wenig Einkommensteuer bezahlen.<br />

3.2 Aufgabe aus dem Teilbereich Umsatzsteuer (15 Punkte)<br />

Die ImpEx GmbH in Frankfurt am Main beabsichtigt, eine Werkzeugmaschine an einen Abnehmer in der<br />

Schweiz <strong>zu</strong> verkaufen. Die Maschine steht bereits auf dem Firmenhof der ImpEx GmbH; sie wurde <strong>zu</strong>m Preis<br />

von 5.000 € <strong>zu</strong>zügl. 950 € Umsatzsteuer vom Hersteller in Stuttgart gekauft.<br />

Aufgabe<br />

1. Erläutern Sie die umsatzsteuerlichen Konsequenzen der Lieferung in die Schweiz. (8 Punkte)<br />

2. Ist die ImpEx GmbH <strong>zu</strong>m Vorsteuerab<strong>zu</strong>g berechtigt? (7 Punkte)<br />

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