Bücher - Deutscher Bundesverband für Logopädie e.V.
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MEDIEN UND UND MATERIALIEN<br />
����� 56<br />
����� <strong>Bücher</strong><br />
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Ohne Worte<br />
Sprachverarbeitung und<br />
Therapie bei globaler Aphasie<br />
Frank Ostermann (Hrsg.)<br />
302 S., 7 Abb., 39.- €<br />
ISBN 3-86145-293-1<br />
Dortmund: verlag modernes<br />
lernen 2003<br />
Pantomimen als Therapiematerial<br />
zur Verbesserung<br />
konzeptuell- und lexikalischsemantischer<br />
Störungen<br />
Friederike Vauth<br />
Video 95 Min., 50 €<br />
ISBN 3-86145 250 2<br />
� Dieses Buch befasst sich ausschließlich mit<br />
theoretischen und therapiepraktischen Aspekten<br />
Globaler Aphasie. Erfahrene Therapeuten<br />
stellen in konzentrierter Form die Quintessenz<br />
ihrer langjährigen Arbeit mit schwerst sprachgestörten<br />
Patienten dar.<br />
Das Buch ist in drei Teile gegliedert. Der erste<br />
Teil bildet die theoretische Basis und vermittelt<br />
neurobiologische und neurolinguistische Grundlagen<br />
<strong>für</strong> flüssige und nicht-flüssige Globale<br />
Aphasien.<br />
Im zweiten Teil werden therapeutische Ansätze<br />
zu verbalen und verbalisierungsbegleitenden<br />
bzw. -ersetzenden Funktionen dargestellt. Sehr<br />
detailliert schildern zwei Kapitel das Vorgehen<br />
bei der Durchführung von sprachlichen und<br />
sprachfreien Interaktions- und Zuordnungsaufgaben<br />
und deren diagnostische Relevanz.<br />
Der Artikel von Friederike Vauth zur Arbeit mit<br />
Pantomimen bei Aphasie zeigt, dass Pantomime<br />
nicht nur in der Kommunikation sprachersetzend<br />
angewendet werden kann, sondern<br />
auch gute Möglichkeiten in der Behandlung semantisch-konzeptueller<br />
und apraktischer Störungen<br />
bietet.<br />
Ergänzend ist von der gleichen Autorin ein Video<br />
mit Darstellungen prototypischer Alltagshandlungen<br />
erschienen, das als spezifisches<br />
Therapiematerial verwendet werden kann. Die<br />
Pantomimen zeichnen sich nicht nur durch eine<br />
sehr detailtreue Darstellung unter genauester<br />
Beachtung motorischer und mimischer Abläufe<br />
aus, sondern vernachlässigen auch nicht den<br />
Humor einzelner Situationen (z.B. Pantomime<br />
12: zähes Fleisch essen).<br />
Über Möglichkeiten und Grenzen des kompensatorischen<br />
Einsatzes von sprachersetzenden<br />
Funktionen oder Medien informieren in sehr<br />
anschaulicher Weise die Artikel über das Malen<br />
oder den Einsatz von Kommunikationsbüchern.<br />
Der besonderen Bedeutung der Angehörigenarbeit<br />
trägt ein Artikel über Kommunikationstraining<br />
Rechnung. Er stellt ein spezifisches kommunikationsorientiertes<br />
Therapieangebot <strong>für</strong><br />
Global-Aphasiker und deren Partner vor.<br />
Der dritte Teil des Buches „Ohne Worte“ beschäftigt<br />
sich mit nonverbalen Aufgaben und<br />
gibt Einblick in Arbeitsmöglichkeiten der Malund<br />
Musiktherapie. Diese Ansätze können nicht,<br />
wie die im zweiten Teil des Buches beschriebenen,<br />
unmittelbar in der Therapie angewandt<br />
Forum <strong>Logopädie</strong> Heft 2 (18) März 2004<br />
werden. Sie regen zu einer intensiven Einarbeitung<br />
oder Ausbildung an. Es wird sehr anschaulich<br />
dargestellt, dass beispielsweise nonverbale<br />
Therapieansätze den Patienten nicht nur neue<br />
Ausdrucksmöglichkeiten eröffnen, sondern<br />
auch eine Basis <strong>für</strong> gemeinsames Handeln und<br />
damit ein Rahmen <strong>für</strong> Verständigungstraining<br />
sein können.<br />
Das Buch versteht sich als „innovatives therapeutisches<br />
Arbeitsbuch“ und wird diesem Anspruch<br />
im besten Sinne auch gerecht. Eine sehr<br />
sinnvolle und übersichtliche Verbindung von<br />
Theorie und Praxis bietet vielfältige Anregungen<br />
zur Arbeit in sprachlichen und nicht-sprachlichen<br />
Modalitäten und genaue Behandlungsbeschreibungen<br />
<strong>für</strong> Patienten mit schwersten<br />
aphasischen Störungen. Durch zahlreiche Darstellungen<br />
konkreter Therapiesituationen und<br />
Fallbeispiele sind die Kapitel durchgehend sehr<br />
anschaulich.<br />
Vor allem Therapeuten, die sich noch am Anfang<br />
ihrer Arbeit mit schwerst aphasischen Patienten<br />
befinden, kann dieses Buch sehr unterstützen.<br />
Aber natürlich können auch „alte Hasen“<br />
davon profitieren, bestehendes Wissen<br />
reflektieren und neue Ideen sammeln.<br />
Andrea Geigenberger, Reichenau<br />
connect<br />
Therapiematerial zur<br />
Verarbeitung textverbindender<br />
Elemente.<br />
Juliane Schreiber,<br />
Tanja Lahrmann<br />
85,00 €<br />
Hofheim: NAT 2003<br />
ISBN: 3-929450-30-5<br />
� Die Aufgabensammlung „connect“ hat die<br />
Erarbeitung von Kohäsionsmitteln auf Satz- und<br />
Textebene zum Inhalt.<br />
Eingeleitet wird das Material durch eine kurze<br />
Beschreibung des Begriffes Kohäsion und der<br />
kohäsiven Mittel. Anschließend finden sich auf<br />
240 Kopiervorlagen Lückentexte, die bezüglich<br />
syntaktischer Komplexität, Anzahl der beteiligten<br />
Personen, der Ereignisse sowie der Textlücken<br />
hierarchisch aufgebaut sind. Zielpronomina<br />
und -konjunktionen als kohäsive Mittel müssen<br />
aus einer Auswahlmenge identifiziert und<br />
eingefügt werden. Themen der Texte sind Haus<br />
& Garten, Gesundheit, Freizeit und Beruf. Ergänzt<br />
wird das Material durch acht längere Lückentexte,<br />
in denen übergreifend verschiedene<br />
kohäsive Mittel ergänzt werden müssen.<br />
Die Idee, Pronomina und Konjunktionen anhand<br />
von Lückensätzen zu erarbeiten, ist sicher<br />
nicht neu. Entsprechende Beispiele finden sich<br />
bereits in gängigen Materialsammlungen. Der<br />
Reiz liegt hier weniger in der Originalität des<br />
Materials als im zeitökonomischen Aspekt, entsprechend<br />
zahlreiche Kopiervorlagen nicht<br />
selbst erstellen zu müssen, und in der guten<br />
Anwendbarkeit, die durch Inhalt und Layout<br />
sowie den sinnvoll strukturierten Aufbau auf<br />
jeden Fall gegeben ist.<br />
Stephan Braun<br />
Dem Gedächtnis<br />
auf der Spur<br />
Vom Erinnern und Vergessen<br />
Hans J. Markowitsch<br />
200 S., 21 Abb., 20,90 €<br />
Darmstadt: Wissenschaftliche<br />
Buchgesellschaft<br />
(Primus Verlag) 2002<br />
ISBN 3-89678-447-1<br />
� Der „Gedächtnispapst“ Markowitsch, Neurowissenschaftler<br />
mit einem Lehrstuhl <strong>für</strong> Physiologische<br />
Psychologie an der Uni Bielefeld, reagiert<br />
nach vielen wissenschaftlichen Veröffentlichungen<br />
nun mit einem Buch <strong>für</strong> den interessierten<br />
Laien auf das breite Interesse, das dem<br />
Gedächtnis, Gedächtnisstörungen und möglichen<br />
Hilfen bei Gedächtnisproblemen entgegengebracht<br />
wird.<br />
Für diese Zielgruppe wie <strong>für</strong> TherapeutInnen<br />
gleichermaßen interessant, kommen nach einer<br />
Einführung in Formen und Facetten von Gedächtnis<br />
sowie dessen evolutionsbiologische<br />
Bedeutung umfangreiche Informationen zum<br />
Gedächtnis im Altertum, Mittelalter und Neuzeit.<br />
Das kann sehr erhellend sein, auch wenn<br />
man eigentlich darauf aus ist, das Neueste zum<br />
Thema zu lesen. So ist zum Beispiel zu erfahren,<br />
welche Mnemotechniken die Gelehrten der<br />
Antike anwendeten und lehrten (viele unseren<br />
heutigen sehr ähnlich), und dass auch sie<br />
bereits verschiedene Gedächtnisformen unterschieden.<br />
Dem folgen Ausführungen zum Gedächtnis in<br />
heutiger Sicht, zu Tier-Mensch-Vergleichen,<br />
Gedächtnisverarbeitung im Gehirn, Gedächtnisstörungen<br />
nach Hirnschäden sowie – besonders<br />
eindrucksvoll – die Beeinflussung des Gedächtnisses<br />
durch Psyche und Umwelt mit einem<br />
Schwerpunkt auf stressinduzierten Gedächtnisstörungen.<br />
Viele Fallbeispiele unterstreichen die<br />
Bedeutung von Gedächtnis und vermitteln<br />
zugleich, dass es nicht „das“ Gedächtnis gibt,<br />
sondern viele Gedächtnisformen, die isoliert<br />
oder ganz unterschiedlich stark betroffen sein<br />
können.<br />
Im letzten, leider sehr kurzen Kapitel über Gedächtnisdiagnostik<br />
und Gedächtnistrainingstechniken<br />
betont der Autor, dass sich Gedächtnis<br />
nicht wie ein Muskel trainieren lässt. Er setzt<br />
dem simplen Trainingsgedanken (der meist mit<br />
Drill- und Übungsmethoden verbunden wird)<br />
allzu gestrafft die aus heutiger Sicht wirkungsvollen<br />
Interventionen bei krankhaften Gedächtnisproblemen<br />
entgegen. Dies kann <strong>für</strong> Laien<br />
ausreichend sein, der Leser vom Fach muss unbefriedigt<br />
zurückbleiben, zumal es keine Hinweise<br />
auf vertiefende Literatur zu den vielen<br />
angedeuteten Möglichkeiten gibt. Die Literaturliste<br />
bleibt vermutlich auch <strong>für</strong> die eigentliche,<br />
die ausgewiesene Adressatengruppe unbefriedigend.<br />
Hier wäre eine Unterteilung in Quellenangaben<br />
einerseits und Hinweise auf laiengerechte<br />
vertiefende Literatur zu Unterthemen<br />
andererseits hilfreich. Über das Glossar werden<br />
sich beide Lesergruppen freuen.<br />
Christa Berting-Hüneke, Hannover
�<br />
MEDIEN UND MATERIALIEN<br />
����� <strong>Bücher</strong><br />
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Kindliche<br />
Aussprachestörungen<br />
Annette V. Fox<br />
396 S., 39,60 €<br />
Idstein: Schulz-Kirchner 2003<br />
ISBN 3-8248-0459<br />
� Das vorliegende Buch richtet sich an LogopädInnen,<br />
die ihr Wissen über kindliche Aussprachestörungen<br />
erweitern und neue Therapieansätze<br />
anwenden wollen. Die Autorin macht<br />
deutlich, dass es bei Kindern mit Aussprachestörungen<br />
einer differentialdiagnostischen Sichtweise<br />
und unterschiedlicher Behandlungsansätze<br />
bedarf. Daher beinhaltet ihr Buch eine ausführliche<br />
Darstellung von Therapieansätzen,<br />
Übungen zur Diagnostik und Therapieplanung<br />
sowie Therapiematerial und Spielvorschläge. Es<br />
gliedert sich in drei Teile:<br />
Teil I beschreibt die theoretischen Grundlagen<br />
der Phonetik, der Phonologie und der Phonologischen<br />
Entwicklung im Deutschen und schließt<br />
mit Übungen zum Phonologieerwerb ab. An der<br />
Art der acht Übungen wird deutlich, welche<br />
Relevanz die theoretischen Grundlagen der Phonetik<br />
und Phonologie <strong>für</strong> die logopädische Arbeit<br />
mit kindlichen Aussprachestörungen haben.<br />
Beispielsweise wird gefragt: „Gehört die Rückverlagerung<br />
zu den physiologischen Prozessen?<br />
Wenn ja, bei welchen Lauten darf die Rückverlagerung<br />
auftreten und bis zu welchem Alter?“<br />
Antwort: „nur die Rückverlagerung von Sibilanten<br />
/S s z/ ist physiologisch bis zu einem Alter<br />
von 3,0. Die Rückverlagerung anderer Laute ist<br />
immer pathologisch“.<br />
In Teil II werden Überlegungen und Modelle zur<br />
Diagnostik und Klassifikation von kindlichen<br />
Aussprachestörungen vorgestellt. So bildet das<br />
Sprechverarbeitungsmodell von Stackhouse &<br />
Wells (1997) die Grundlage <strong>für</strong> eine Diagnostik<br />
und <strong>für</strong> die im dritten Teil dargestellten Therapieansätze.<br />
Das psycholinguistische Klassifikationsmodell<br />
von Dodd (1995) und das ätiologische<br />
Klassifikationsmodell von Shriberg (1994)<br />
werden eingehend beschrieben, miteinander<br />
verglichen und auf ihre Übertragbarkeit sowie<br />
ihren Nutzen im Deutschen untersucht.<br />
Drüber hinaus setzt sich die Autorin mit weiteren<br />
bekannten phonologischen Ansätzen, wie<br />
dem „Minimalpaaransatz“, „Metaphon“, dem<br />
„zyklischen Ansatz“, dem „whole-language-<br />
Ansatz“, „PACT“ und „P.O.P.T“ auseinander.<br />
Teil III beschäftigt sich eingehend mit der Therapie<br />
von Aussprachestörungen und liest sich<br />
<strong>für</strong> jede Logopädln höchst spannend. Er befasst<br />
sich mit Hintergrundinformationen und Studien<br />
im Deutschen unter anderem zu den Themen<br />
Symptomatik, Störungsebenen, Therapieansätze<br />
und Therapieverläufe von Kindern mit<br />
Aussprachestörungen aus der Sicht des Klassifikationsmodells<br />
nach Dodd (1995).<br />
Darüber hinaus werden unterschiedliche Klassifikationsansätze<br />
diskutiert, mit denen bisher<br />
therapeutisch kindlichen Aussprachestörungen<br />
begegnet wurde. So werden die medizinischätiologischen<br />
Einteilungen und die Einteilung<br />
nach Schweregrad nach van Riper (1963) partielle,<br />
multiple und universelle Dyslalie beschrieben.<br />
Diese Methoden haben dann ihre Berechtigung,<br />
wenn die Therapien der kindlichen Aussprachestörungen<br />
erfolgreich verlaufen. Wenn aber –<br />
wie im logopädischen Alltag immer wieder zu<br />
erleben – inkorrekt gebildete Laute nur zögerlich<br />
in die Übungs- oder Spontansprache transferiert<br />
werden oder differentialdiagnostisch eine<br />
inkonsequente phonologische Störung festgestellt<br />
wurde, dann wird es nötig, genauer hinzugucken<br />
und das zugrunde liegende Defizit der<br />
kindlichen Aussprachestörung herauszufinden<br />
und den Therapieansatz genau darauf abzuzielen.<br />
Die klassische Artikulationstherapie nach van<br />
Riper (Mundmotorische Übungen, auditory<br />
bombardement, Lautanbahnung) soll nicht ersetzt<br />
werden. Die hier vorgestellten, störungsspezifischen<br />
Therapieansätze erweitern vielmehr<br />
das Spektrum der logopädischen Interventionen.<br />
Das vorliegende Klassifikationsmodell sieht vor,<br />
Untergruppen wie, „Artikulationsstörungen“<br />
oder „verzögerte phonologische Entwicklung“<br />
oder „inkonsequente phonologische Störung“<br />
differenziert zu diagnostizieren und spezifisch<br />
zu behandeln.<br />
„Aufregend neue,<br />
durchdachte Therapiemethode”<br />
Die angemessenen Behandlungswege werden<br />
ausführlich und verständlich dargestellt und<br />
durch aufschlussreiche Fallbeispiele beleuchtet.<br />
Gleichzeitig werden auch Vorschläge zur Elternarbeit<br />
und zur Diagnostik bilingualer Kinder<br />
gemacht.<br />
Im Anhang finden sich hilfreiche Kopiervorlagen<br />
der <strong>für</strong> die Therapie notwendigen Lautsymbole<br />
und eine ganze Reihe von unproblematisch<br />
durchführbaren Spielvorschlägen <strong>für</strong> die Phonologische<br />
Therapie, die die jeweiligen Zielarbeitsebenen<br />
aufnehmen.<br />
Die Lektüre des Buches ist eine Herausforderung.<br />
Es fällt nicht immer leicht, die überwiegend<br />
theoretischen Darstellungen auf der Suche<br />
nach in der Praxis verwertbaren Hinweisen<br />
zu lesen. Über lange Strecken ziehen sich sehr<br />
ausführliche theoretische Abhandlungen in die<br />
Länge, die andererseits teilweise notwendig<br />
sind, um die aufregend neue und durchdachte<br />
Therapiemethode nach Annette Fox verstehen<br />
und anwenden zu können.<br />
Als umfassendes, logopädisches Nachschlagewerk<br />
zum Thema Phonetik und Phonologie ist<br />
es ein lohnendes Werk und mag als Standardwerk<br />
<strong>für</strong> <strong>Logopädie</strong> empfohlen sein. Über die<br />
therapeutische logopädische Arbeit, die sich in<br />
der Praxis nach der Diagnostik mit dem Testverfahren<br />
„PLAKS“ (psycholinguistische Analyse<br />
kindlicher Sprechstörung nach Annette Fox) im<br />
Therapiealltag anschließt, erfährt der Leser erstnach<br />
vielen Seiten trockener Theorie.<br />
Die Belohnung <strong>für</strong> die Mühe ist die auf den theoretischen<br />
Erkenntnissen aufbauende phonologische<br />
Therapie nach Annette Fox, die im Therapiealltag<br />
wirklich Neues eröffnet. Dieses Buch<br />
ist <strong>für</strong> jede LogopädIn, die theoretische Studien<br />
nicht scheut, empfehlenswert.<br />
Alexa v. Lenthe, Glienicke<br />
Rezensionsangebote<br />
Thomas Babbe. PAP – Pyrmonter<br />
Aussprache Prüfung. 89,00 €. Köln:<br />
Prolog 2003<br />
Christian Glück. Fluency Meter basic:<br />
Die quantitative Stotterdiagnostik.<br />
CD-ROM. 99,95 €. München: Urban<br />
& Fischer 2002<br />
Christian Glück. Fluency Meter<br />
science: Die objektive Sprechflüssigkeitsmessung<br />
und Stotterdiagnostik.<br />
CD-ROM. 249,00 €. München: Urban<br />
& Fischer 2003<br />
Jürg Kollbrunner. Psychodynamik des<br />
Stotterns. Psychosoziale Ursachen,<br />
Stottertheorien, tiefenpsychologische<br />
orientierte Therapie, Zukunftsperspektiven<br />
der Sprachtherapieausbildung.<br />
456 S., 29,80 €. Stuttgart: Kohlhammer<br />
2004<br />
Jürgen Cholewa. Der kognitive Ansatz<br />
in der Sprachtherapieforschung.<br />
Konzepte, Chancen und Probleme.<br />
318 S., 40,00 €. Tübingen: Stauffenberg<br />
2002<br />
Gisela Baller. Kognitives Training. Ein<br />
sechswöchiges Übungsprogramm <strong>für</strong><br />
Senioren zur Verbesserung der Hirnleistung.<br />
Mit CD-ROM. 138 S, 19,90 €.<br />
Bad Honnef: Hippocampus 2003<br />
Tina Barnhöfer u.a. Nick und die<br />
Ergotherapie. 20 S., 4,00 €. Idstein:<br />
Schulz-Kirchner 2004<br />
Tages- und Pflegeeltern e.V. (Hrsg.).<br />
WIR. Gemeinsam spielen, lernen, lachen<br />
– mit Kindern, weil sie Freude machen.<br />
Spiel im Karton. 7,00 €. Ravensburger<br />
Freizeit- und Promotion Service 2003<br />
Ricki Nusser-Müller-Busch. Die Therapie<br />
des facio-oralen Traktes. 350 S.,<br />
39,95 €. Heidelberg, Springer 2004<br />
Diese Neuerscheinungen können als kostenlose<br />
Besprechungsexemplare schriftlich<br />
angefordert werden bei:<br />
Christine Lücking, Lagesche Str. 22<br />
32756 Detmold, Fax 0 52 31.3 80 87,<br />
E-Mail: christine.luecking@freenet.de<br />
Sie verpflichten zur Rezension innerhalb<br />
von drei Monaten. Da jeweils nur ein Exemplar<br />
zur Verfügung steht, können nicht<br />
alle Anfragen beantwortet werden. Die<br />
Redaktion behält sich Kürzungen vor.<br />
Forum <strong>Logopädie</strong> Heft 2 (18) März 2004<br />
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MEDIEN UND MATERIALIEN<br />
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����� <strong>Bücher</strong><br />
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Grammatik fördern im Alltag<br />
Kindgerechte Dialoge in natürlichen Handlungssituationen,<br />
Gieselher Gollwitz, 111 S., 17,00 €,<br />
Bad Abbach: G. Gollwitz 2003<br />
ISBN 3-92764-12-X<br />
� „Grammatik fördern im Alltag“ ist das 23.<br />
Praxisbuch von Giselher Gollwitz. Es hat Querformat,<br />
Spiralbindung, umfasst 111 Seiten und<br />
ist auf dickem Karton gedruckt. Seite <strong>für</strong> Seite<br />
ist es sehr gut lesbar, übersichtlich dank Hervorhebungen<br />
und tabellarischer Darstellungen: Ein<br />
Arbeitsbuch.<br />
Gollwitz will den entwicklungsgerechten Syntaxaufbau<br />
im Dialog mit dem Kind vermitteln: „Die<br />
im Buch erscheinenden Sprachformen sind handlungsanregende<br />
Tätigkeiten, weil sie Aufforderungscharakter<br />
besitzen. Das Kind soll lernen, mit<br />
seinen Sprachhandlungen den Dialogpartner so<br />
zu beeinflussen, dass dieser auch die dazu entsprechende<br />
Handlung ausführt (Zielperspektive):<br />
Sprache soll Handlung veranlassen!“<br />
Der Inhalt ist klar in folgende Kapitel gegliedert:<br />
Sprachlichkeit und Dialog; grundlegende Prinzipien<br />
einer handlungsbezogenen grammatikalischen<br />
Sprachförderung; pädagogische und linguistische<br />
Leitlinien; die didaktisch-methodische<br />
Konzeption des Buches; das zweistufige Aufbaukonzept;<br />
die praktischen Übungen; weitere<br />
Themenangebote; Dialog. Sprachförderung im<br />
Unterricht mit Gruppen und Klassen.<br />
Dabei dominieren die praktischen Übungen,<br />
zum Beispiel das Ein- und Ausräumen eines Federmäppchens.<br />
Das zweistufige Aufbaukonzept<br />
springt dabei ins Auge, da die Elementare Stufe<br />
und die Entwicklungsstufe jeweils eine gegenüberliegende<br />
Seite einnehmen.<br />
Der Autor verbindet die aktuellen Erkenntnisse<br />
von Sprachentwicklung/Spracherwerb mit einem<br />
Therapie-Schema: Im Zentrum des Spracherwerbs<br />
steht die Handlung, der das Verb entspricht.<br />
Entsprechend beginnt er das Therapie-<br />
Schema mit dem infiniten Verb, verbunden mit<br />
einem sinngebenden Objekt (das Mäppchen<br />
holen). So wie das Kind handelnd Zusammenhänge<br />
entdeckt, erweitert er das Therapie-Schema<br />
um adverbiale Bestimmungen (das Mäppchen<br />
aus der Tasche holen).<br />
Das zweistufige Aufbaukonzept betont dabei<br />
den altersgemäßen Einstieg in dieses Therapie-<br />
Schema, dem ein sukzessiver Aufbau folgt: In<br />
der elementaren Stufe vom infiniten Verb mit<br />
Aufforderungscharakter über Frageform und Imperativ<br />
zum Aussagesatz, sowie in der Entwicklungsstufe<br />
vom „ergänzten“ Verb über Imperativ<br />
zum „ergänzten“ Aussagesatz. Zielform seines<br />
Schemas ist ein S-P-O Satz („Du holst das<br />
Mäppchen – aus der Tasche!“). Die Bedeutung<br />
des Subjekts – die Verbindung zur Ich-Entwicklung<br />
– wird jedoch nicht ausgeführt.<br />
„Grammatik fördern im Alltag“ bietet klare, tabellarische<br />
Vorgaben. So kann dieser Therapie-<br />
Forum <strong>Logopädie</strong> Heft 2 (18) März 2004<br />
ansatz zum Aufbau morphologisch-syntaktischer<br />
Formen in Inhalts- und Handlungsbezügen“<br />
– wie auch von Prof. Motsch (ESGRAF) vertreten<br />
– in Therapie-Stunden-Planung umgesetzt<br />
werden.<br />
Studierende können von dem Buch profitieren,<br />
aber auch PraktikerInnen, die den theoretischen<br />
Überblick und die Praxisbeispiele nachschlagen<br />
möchten. Die Grundlagen sollten jedoch bekannt<br />
sein oder anhand der Literaturangaben<br />
vertieft werden, sonst bliebe das Ziel „... Sprech-<br />
Handlungs-Geschehen...“ Schema.<br />
Die Therapeutin wird dieses Ziel nur erleben können,<br />
wenn sie sich auf den Dialog mit dem Kind<br />
tatsächlich einlässt – wie von Zollinger und in<br />
der Entwicklungsbegleitung Doering vertreten.<br />
Birgit Theuer, Varel<br />
Lerntherapie<br />
in der Praxis<br />
Ruth Sutter (Hrsg.)<br />
155 S., 29,90 €<br />
Bern: Paul Haupt 2003<br />
ISBN 3-258-06609-4<br />
� „Lerntherapie ist eine Beziehungsgeschichte“<br />
– die Haltung dieses Satzes aus dem Vorwort<br />
von Armin Metzger durchzieht wie ein Leitfaden<br />
dieses Buch. Lernblockaden können bei<br />
Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen aus<br />
den unterschiedlichsten Gründen entstehen.<br />
Tragende Basis in der Therapie ist jedoch immer<br />
die prozessorientierte Beziehung, die die individuellen<br />
Ressourcen fördert und damit Entwicklung<br />
erst ermöglicht. Lerntherapeutische Techniken<br />
sind zwar wichtig, aber zweitrangig.<br />
Das Buch gliedert sich in drei Kapitel. Im ersten<br />
Kapitel wird zunächst das theoretische Vierstufenmodell<br />
von Metzger als Handlungskonzept<br />
der Lerntherapie vorgestellt. Der Autor sieht die<br />
Lernstörung nicht als isolierte kognitive Teilleistungsstörung,<br />
sondern Lernen als systemischen<br />
Prozess. Biologische Lernbedingungen sind eng<br />
mit emotionalen verknüpft. Weiterhin werden<br />
typische diagnostische und lern- und arbeitsunterstützende<br />
Instrumente der Lerntherapie beschrieben.<br />
So geht es hier, allerdings nur angerissen,<br />
zum Beispiel um Tests zur Erfassung des<br />
Lerntyps, der Lernstrategien, Techniken aus<br />
Brain-Gym, NLP u.a.<br />
Im zweiten Kapitel schildern verschiedene Institutionen,<br />
überwiegend Berufsberatungszentren<br />
in der Schweiz, ihre Erfahrung mit der Lerntherapie.<br />
Am aufschlussreichsten ist meines Erachtens<br />
das dritte Kapitel, in dem eine Reihe<br />
von Fallbeschreibungen interessante Einblicke in<br />
die Therapien sehr unterschiedlicher Lerntherapien<br />
und Therapeuten gibt. Angenehm ist ein<br />
Glossar sowie zu fast jedem Kapitel weiterführende<br />
Literaturhinweise.<br />
Insgesamt spiegelt das Buch die Heterogenität<br />
der vielfältigen Arbeitsweisen in der Lerntherapie<br />
gut wider und macht deutlich, dass es auch<br />
in der Lerntherapie keine Rezepte gibt.<br />
Angelika Jacobsen, Berlin<br />
Phonetische und<br />
phonologische Störungen<br />
bei Kindern<br />
Dyslalietherapie in Bewegung<br />
Martina Weinrich,<br />
Heidrun Zehner<br />
212 S., 29,95 €<br />
Berlin: Springer 2003<br />
ISBN 3-540-42872-0<br />
� Dieses Buch bietet eine umfassende Übersicht<br />
über phonetische und phonologische Störungen<br />
bei Kindern. Es eignet sich hervorragend<br />
als Grundlagenwerk sowohl <strong>für</strong> Studierende als<br />
auch <strong>für</strong> Therapeuten, die neue Anregungen<br />
suchen. Es ist präzise und verständlich geschrieben<br />
und durch farbig markierte Hinweise und<br />
prägnante Zusammenfassungen am Ende jedes<br />
Kapitels sehr übersichtlich gegliedert. Daher eignet<br />
es sich auch als Nachschlagewerk.<br />
Der einführende Teil enthält ausführliche theoretische<br />
Informationen zur Phonetik und Phonologie,<br />
unter anderem zu Aspekten der physiologischen<br />
Lautbildung und des Lautspracherwerbs,<br />
zur pathologischen Lautverwendung<br />
sowie zur Ätiologie von Dyslalien.<br />
Die Autorinnen beschreiben die Durchführung<br />
der Anamnese und Diagnostik sowie unterschiedliche<br />
Therapiekonzepte (u.a. von Van Riper,<br />
Erlanger Konzept, Metaphon-Konzept, Assoziationsmethode<br />
nach Mc Ginnis).<br />
Im Anhang findet der Leser verschiedene Kopiervorlagen<br />
<strong>für</strong> die Praxis, zum Beispiel einen<br />
sehr gut ausgearbeiteten Anamnesebogen oder<br />
eine Tabelle der Elemente der bewegungsunterstützten<br />
Lautanbahnung nach dem Erlanger<br />
Konzept. Letzteres wurde von den Autorinnen<br />
beim 32. dbl-Jahreskongress in Grundzügen vorgestellt<br />
und hier zum ersten Mal veröffentlicht.<br />
Dabei handelt es sich um einen Therapieansatz<br />
zur Behandlung von phonetischen Störungen,<br />
bei dem die korrekte Lautanbahnung mit Hilfe<br />
bestimmter Körperbewegungen erleichtert werden<br />
soll. Durch Tonusveränderungen und Bewegungen<br />
von Händen und Füßen lassen sich Artikulationsart<br />
und -ort indirekt beeinflussen.<br />
Es bleibt jedoch anzumerken, dass immer mehr<br />
Kinder in die logopädische Praxis kommen, die<br />
enorme Dysbalancen im Bereich der Körperspannung<br />
und der Grob- und Feinmotorik aufweisen<br />
und die bereits große Probleme haben, bestimmte<br />
Bewegungen isoliert auszuführen. Da<br />
es in der deutschsprachigen Literatur kaum Informationen<br />
über die Assoziationsmethode nach<br />
McGinnis gibt, fand ich es erfreulich, dass auch<br />
dieser Ansatz hier beschrieben wurde, wenngleich<br />
leider nur sehr knapp.<br />
Im Kapitel „Therapiebausteine“ werden viele<br />
Spielideen und praktische Anregungen zur Lautanbahnung<br />
und -festigung bei phonetischen<br />
Störungen gegeben wie auch zur Therapie bei<br />
phonologischen Störungen.<br />
Fazit: Ein rundum empfehlenswertes Buch, welches<br />
eine Bereicherung <strong>für</strong> alle darstellt, die sich<br />
mit kindlichen Sprachentwicklungsstörungen<br />
auseinandersetzen.<br />
Almut Günter, Oldenburg
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MEDIEN UND MATERIALIEN<br />
����� <strong>Bücher</strong><br />
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Myofunktionelle Therapie<br />
– was ist das?<br />
Angela von Treuberg<br />
Video/Video-CD, ca. 30 Min.,<br />
Begleitbroschüre 6 S., 31,00 €<br />
Bezug: A. v. Treuberg,<br />
Lindenberg 22, 82343 Pöcking<br />
angela@treuberg.de<br />
� In diesem Video informiert die Myofunktions-<br />
und Sprachtherapeutin Angela von Treuberg<br />
über den Inhalt und Nutzen der Myofunktionellen<br />
Therapie und leistet damit <strong>für</strong> verschiedene<br />
Zielgruppen (Eltern, Ärzte, Therapeuten,<br />
Erzieher) Hilfestellung in Bezug auf Erkennen,<br />
Verstehen und Behandeln von myofunktionellen<br />
Störungen und deren Auswirkungen.<br />
Zum Einstieg werden die kleinen Hauptakteure<br />
des Videofilms vorgestellt, die beide schon eine<br />
Myofunktionelle Therapie gemacht haben, und<br />
in mehreren kurzen Filmsequenzen Ausschnitte<br />
des Therapieverlaufs in Form von Übungsbeispielen<br />
nachstellen werden. Es handelt sich um<br />
ein Geschwisterpaar, bei denen die MFT aus<br />
unterschiedlichen Gründen indiziert war.<br />
Nachfolgend wird der Begriff Myofunktionelle<br />
Therapie kurz etymologisch hergeleitet und in<br />
Form der Behandlungsbereiche, nämlich der<br />
Primärbereiche Atmen, Saugen, Kauen und<br />
Schlucken erklärt.<br />
Nachdem als Hauptmerkmal der MFS das abweichende<br />
Schlucken herausgestellt wird, werden<br />
die Abläufe des falschen und richtigen<br />
Schluckmusters schematisch dargestellt, auf die<br />
auch im Laufe der weiteren Betrachtung immer<br />
wieder zurück verwiesen wird. Obwohl dieses<br />
an sich hilfreich ist, wäre eine animierte Darstellung<br />
der unterschiedlichen Schluckmuster<br />
gerade <strong>für</strong> den Laien deutlicher.<br />
Dieses Manko kann auch durch eine anschließend<br />
geführte Selbsterfahrung des korrekten<br />
Schluckvorgangs nicht ganz ausgebügelt werden,<br />
da der falsche Schluckprozess hierbei nicht<br />
berücksichtigt, sondern nur anhand von Aufnahmen<br />
dokumentiert wird.<br />
Diese bilden jedoch einen guten Übergang zu<br />
den häufigsten Erkennungsmerkmalen einer<br />
Myofunktionellen Störung, die aufgezählt und<br />
zur Untermauerung noch mit Schnappschüssen<br />
der beiden Kinder veranschaulicht werden. Diese<br />
Methode dürfte gerade auf Eltern sehr überzeugend<br />
wirken und ihr Auge <strong>für</strong> die Merkmale<br />
schulen.<br />
Ebenso die folgenden eventuellen Einwände von<br />
Eltern nach dem Motto: „Ist das alles denn so<br />
schlimm, dass Behandlung stattfinden muss?“<br />
stellt einen guten Ausgangspunkt dar, noch<br />
Zweifelnden den Behandlungsbedarf der vorher<br />
aufgeführten Auffälligkeiten zu erläutern.<br />
Diesen unternimmt die Autorin, indem sie die<br />
Auswirkungen der oralen Dysfunktionen auf die<br />
Bereiche Sprache, Kieferorthopädie, Hals-Nasen-<br />
Ohren-Heilkunde, Orthopädie und Stoffwechsel<br />
ausführlich und nacheinander erklärt, wodurch<br />
eine übersichtliche und ganzheitliche Betrachtung<br />
erreicht wird.<br />
Dem Zuschauer wird deutlich, dass die MFT eine<br />
notwendige und oft unterschätzte Basis- und/<br />
oder Begleittherapie bei vielen Störungen darstellt,<br />
womit auch der Bedeutung der interdisziplinären<br />
Zusammenarbeit bei der Erkennung<br />
und Behandlung Myofunktioneller Störungen<br />
Ausdruck verliehen wird. Aber auch die Eltern<br />
werden in ihrer wichtigen Funktion als Begleiter,<br />
Betreuer und Bekräftiger der Therapieinhalte<br />
angesprochen.<br />
Da das Video vor Beginn der Behandlung angeschaut<br />
werden soll, finde ich die Verdeutlichung<br />
der Zielsetzungen und Inhalte der Myofunktionellen<br />
Therapie darzustellen, sehr durchdacht.<br />
Mit der Methode „erklären, erkennen, motivieren,<br />
um erfolgreich zu agieren“ verfolgt dieses<br />
Projekt einen im wahrsten Sinne des Wortes<br />
„anschaulichen“ und viele Interessentengruppen<br />
ansprechenden Weg, den ich als gelungen<br />
bezeichne.<br />
Durchaus sympathisch ist auch die Form des Familienprojekts,<br />
denn die beiden Kinder sind offensichtlich<br />
die Kinder der Autorin und die Videopräsentation<br />
wird von den angenehmen Gitarrenklängen<br />
des Gatten begleitet.<br />
Yvonne Nagenranft, Aachen<br />
Anzeige 1/4 Seite<br />
4c CMYK (AZH)<br />
siehe separate<br />
Datei<br />
Forum <strong>Logopädie</strong> Heft 2 (18) März 2004<br />
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MEDIEN UND MATERIALIEN<br />
����� 60<br />
����� <strong>Bücher</strong><br />
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Die Akzentmethode<br />
Theorie und Praxis<br />
Kirsten Thyme- Frøkjær,<br />
Børge Frøkjær-Jensen<br />
176 S., 38,80 €<br />
Idstein: Schulz-Kirchner 2003<br />
ISBN 3-8248-0428-X<br />
� Das Buch der Svend Smith-Schülerin Thyme-<br />
Frøkjær und ihrem Mann ist klar gegliedert. Es<br />
beinhaltet die historischen Elemente, die auf die<br />
Entwicklung der Methode Einfluss genommen<br />
haben, wie die Liebe von Svend Smith zum Jazz<br />
und gemäß der Zeit die Einflüsse von Froeschels<br />
oder die Bevorzugung dynamischer Bewegungen<br />
in der Gymnastik. Die psychologischen und<br />
pädagogischen Aspekte nehmen vergleichsweise<br />
wenig Raum ein. Es wird ausgeführt, dass<br />
in der Akzentmethode bewegungsorientiert,<br />
partnerorientiert und entlang der Fähigkeiten<br />
der PatientIn gearbeitet wird.<br />
Der nächste Schwerpunkt widmet sich den physiologischen<br />
Aspekten der Akzentmethode.<br />
Hier fällt auf, dass dem Abdomen im Ruhe- und<br />
Sprechatmungsablauf ungewöhnlich viel Gewicht<br />
zugemessen wird. Einen großen Teil des<br />
Buches nimmt die reich bebilderte Darstellung<br />
der Physiologie der Atmung ein.<br />
Im praktischen Teil wird bei der Darstellung der<br />
Atemübungen der bewusste Weg zum Aufbau<br />
der diaphragmal-abdominalen Ruhe- und Aktionsatmung<br />
anhand von ansprechenden Zeichnungen<br />
dargestellt. Es folgen kurz umrissen Vorschläge<br />
zur Entspannung von Nacken- und Artikulationsmuskulatur.<br />
Viel Raum nimmt die Systematik der Stimmübungen,<br />
deren Variationen und der Übergang<br />
zu Texten ein. Es wird beschrieben, welche<br />
Rhythmen mit welchen Bewegungen kombiniert<br />
werden und dass z.B. zunächst mit tiefer Stimmgebung,<br />
viel Luft, leiser Stimme und engen Vokalen<br />
gearbeitet werden soll und warum. In diesem<br />
Zusammenhang wird auf „eine abdominale<br />
Aktivität und einen schnelleren Erwerb der<br />
abdominalen Atemreflexe“ hingewiesen. Kirsten<br />
Thyme stellt auch die Trommel vor, die <strong>für</strong><br />
die Akzentmethode so typisch ist. Hier finden<br />
sich auch Ausführungen zum Einsatz der Akzentmethode<br />
bei Stotternden.<br />
Das letzte Kapitel enthält eine umfangreiche<br />
Darstellung der Effizienzuntersuchungen der Akzentmethode<br />
durch die Autoren. Dem Buch liegt<br />
eine CD zur Demonstration bei.<br />
Das Buch zeichnet sich darin aus, dass die Autoren<br />
das physiologische Geschehen sehr ausführlich<br />
und umfangreich, eindrücklich bebildert<br />
und klar formuliert vorlegen. Es ist immer noch<br />
die einzige Stimmtherapiemethode, deren Effizienz<br />
wissenschaftlich untersucht wurde. Sehr<br />
problematisch ist, dass ihr eine auf die Bauchaktivität<br />
ausgerichtete Sprechatemphysiologie<br />
zugrunde liegt und in der Übungspraxis ihren<br />
Niederschlag findet. Diese birgt unter anderem<br />
die Gefahr, dass die PatientIn nicht die physiologischen<br />
Kräfte der reflektorischen Atemergänzung<br />
nutzt und die Zügelfunktion von Zwerch-<br />
Forum <strong>Logopädie</strong> Heft 2 (18) März 2004<br />
fell und Zwischenrippenmuskulatur und deren<br />
Abspannung unterstützt. Bedauerlich ist auch,<br />
dass den psychologischen/pädagogischen<br />
Grundprinzipien mit dem typisch spielfreudig<br />
und partnergerichteten Vorgehen so wenig<br />
Raum im Buch gegeben wurde.<br />
Unter diesen Vorbehalten ist dies ein wichtiges<br />
Buch über eine klassische Methode der Stimmtherapie.<br />
Vera Schwarz, Bremen<br />
<strong>Logopädie</strong> – was ist das?<br />
Eine Einführung mit<br />
Tonbeispielen<br />
Thomas Brauer,<br />
Jürgen Tesak<br />
90 S., 19,60 €<br />
Idstein: Schulz-Kirchner 2003<br />
ISBN 3-8248-0364-X<br />
� Wer sich <strong>für</strong> das Berufsbild der <strong>Logopädie</strong><br />
interessiert, bekommt in diesem Buch eine umfassende<br />
Antwort. Nach einer kurzen Übersicht<br />
über die Aufgabengebiete der <strong>Logopädie</strong> von<br />
„Prävention und Prophylaxe“ bis hin zu „Öffentlichkeitsarbeit“<br />
beschreibt der Hauptteil des Buches<br />
die Kernbereiche logopädischer Arbeit in<br />
den Therapiebereichen: Stimm-, Sprach-,<br />
Sprech- und Schluckstörungen. Die verschiedenen<br />
Störungsbilder werden vorgestellt und zu<br />
jedem gibt es Tonbeispiele von Patienten und<br />
Angehörigen (auf zwei mitgelieferten CDs). Dieser<br />
akustische Eindruck vermag besser als jede<br />
Beschreibung die unterschiedlichen Arbeitsfelder<br />
<strong>Logopädie</strong> darzustellen, die in erster Linie<br />
eine Arbeit mit Betroffenen ist.<br />
Die Autoren möchten „junge Menschen da<strong>für</strong><br />
interessieren, den Beruf der LogopädIn zu ergreifen“.<br />
Das Buch ist dazu eine gute „Visitenkarte“.<br />
Auch bereits länger Tätigen bietet es die<br />
Möglichkeit, ihren Therapieschwerpunkt angesichts<br />
der Bandbreite der beruflichen Möglichkeiten<br />
wieder einmal zu überdenken.<br />
Natürlich kann das Buch Therapieansätze lediglich<br />
vorstellen. Bei der Vielzahl der etablierten<br />
Therapieverfahren würde eine Gesamtdarstellung<br />
den Rahmen des einführenden Buches<br />
sprengen. Um so umfassender ist die Übersicht<br />
der Teilbereiche logopädischer Arbeit wie<br />
Stimmstörung und Stimmtherapie bei Kindern<br />
und Jugendlichen, Unterstützte Kommunikation,<br />
Mehrsprachigkeit, Schriftsprach- und Lese-<br />
Rechtschreibstörung und Schluckstörungen und<br />
-therapie bei Kindern.<br />
„<strong>Logopädie</strong>. Was ist das?“ ist ein gelungenes<br />
Buch und sehr zu empfehlen. Nicht zuletzt aufgrund<br />
des dritten Abschnitts, dem „Informationsteil“.<br />
Er beinhaltet „weiterführende Literatur-<br />
und Internetangaben“; wichtig, wenn man<br />
noch mehr über <strong>Logopädie</strong> wissen möchte.<br />
Christiane Plum, Mönchengladbach<br />
����� Neues in Kürze<br />
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ADS, Legasthenie und Co.<br />
Mit Kindern spielerisch die<br />
Wahrnehmung verbessern<br />
Miriam Dürre,<br />
Rainer Dürre<br />
159 S., 8,90 €<br />
Freiburg: Herder 2004<br />
ISBN 3-451-05401-9<br />
Eltern spielen mit ihren Kindern, und nebenbei<br />
wird die Wahrnehmung geübt und verbessert –<br />
eine unerlässliche Voraussetzung bei der Behandlung<br />
von ADS, Legasthenie und ähnlichen<br />
Problemen. Beseitigung von Teilleistungsschwächen<br />
ohne Stress und Mühe – das verspricht der<br />
Klappentext.<br />
Das andere Sagen<br />
Ein Kurs <strong>für</strong> Sprechgestörte und ihre Helfer<br />
Bert Hellinger<br />
160 S., 120 Abb., 19,90 €<br />
Heidelber: Carl-Auer-Systeme-Verlag<br />
ISBN 3-89670-433-8<br />
Im März erscheint das neue Buch von Bert Hellinger.<br />
Darin geht der umstrittene Therapeut mit<br />
Hilfe des Familien-Stellens der Frage nach, welche<br />
Verstrickungen sich hinter Sprachstörungen<br />
verbergen. Er will Betroffenen und ihren Hel-<br />
fern anhand vieler konkreter Beispiele Hinweise<br />
über verschiedene systemische Hintergründe<br />
von Sprechstörungen darlegen und zeigen,<br />
wie man sie aufhebt.<br />
ABC der Rehabilitation<br />
<strong>Bundesverband</strong> Selbsthilfe<br />
Körperbehinderter<br />
kostenlos<br />
Bezug: BSK e.V.<br />
Postfach 20, 74238 Krautheim<br />
(bitte frankierten DIN-A5-<br />
Rückumschlag mit Adresse<br />
beifügen)<br />
Dieses Nachschlagwerk erläutert leicht verständlich<br />
die Regelungen <strong>für</strong> Menschen mit Behinderungen<br />
und erfüllt damit eine Wegweiserfunktion<br />
durch das Schwerbehindertenrecht.<br />
Die Verlage im Web<br />
www.carl-auer.de<br />
www.haupt.ch<br />
www.primus-verlag.de<br />
www.schulz-kirchner.de<br />
www.springer.de<br />
www.treuberg.de<br />
www.verlag-modernes-lernen.de