Newsletter Sommer 2012 - Fistula eV
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<strong>Newsletter</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2012</strong><br />
Liebe Freunde und Interessierte,<br />
die Zeit vergeht wie im Flug, der <strong>Sommer</strong> hat begonnen, für manche von Ihnen<br />
auch schon die Urlaubszeit. Ich möchte Ihnen kurz von den neuesten Aktivitäten<br />
des <strong>Fistula</strong> Hospitals berichten.<br />
Neuigkeiten von Dr. Catherine Hamlin<br />
Der äthiopische Premierminister Meles Zenawi hat am 26. April <strong>2012</strong> Dr. Catherine Hamlin die Ehrenbürgerschaft<br />
Äthiopiens verliehen in Anerkennung ihrer außergewöhnlichen humanitären Leistungen im<br />
Einsatz für die Behandlung der <strong>Fistula</strong>-Patientinnen. (wir berichteten bereits darüber) Premierminister<br />
Meles sprach bei der Verleihung der Auszeichnung über die geleistete Hilfe in mehr als fünf Jahrzehnten<br />
und die besonderen Verdienste durch die Gründung des <strong>Fistula</strong> Krankenhauses. Im Rahmen der<br />
Zeremonie erhielt Dr. Hamlin einen äthiopischen Pass und die Staatsbürgerschaftsurkunde.<br />
Dr. Catherine Hamlin sagte: „Auch wenn ich nicht in Äthiopien geboren wurde, ich liebe dieses Land<br />
sehr“. Sie sei sehr glücklich über die Auszeichnung in Anerkennung ihrer humanitären Leistungen.<br />
Eine Botschaft von Dr. Catherine Hamlin<br />
Neue Heimat 7<br />
D-76646 Bruchsal<br />
Telefon +49 7257 6429<br />
Mobil 0176 22 03 6263<br />
Email: info@fistula.de<br />
www.fistula.de<br />
StNr. 30073/15747<br />
VR 1174<br />
In den vergangenen Monaten wurden einige unserer<br />
Außenzentren besonders stark in Anspruch<br />
genommen, insbesondere die Zentren in Yirgalem<br />
und Bahir Dar, denn sie haben besonders einwohnerreiche<br />
Einzugsgebiete. Nach dem Weggang eines<br />
Gynäkologen des örtlichen Krankenhauses in<br />
Yirgalem – er wurde nicht ersetzt – ist unser Dr.<br />
Fekadu nun besonders stark ausgelastet, denn alle<br />
Kaiserschnitte müssen nun von ihm alleine durchgeführt<br />
werden. Dies ist nur ein Indiz für den Bedarf<br />
der ländlichen Gebiete. Die von uns ausgebildeten<br />
„Health Officers“ haben gute Erfolgsquoten bezüglich<br />
sicherer Entbindungen per Kaiserschnitt und wir<br />
werden uns darauf konzentrieren, mehr entsprechende<br />
Kräfte auszubilden.<br />
Auf unseren Stationen haben wir derzeit einige äthiopische Patientinnen, die eine seltene Sprache sprechen.<br />
Ich habe kürzlich eine junge Frau operiert, die mehrere Wochen bei uns verbringen musste, mit<br />
schweren Depressionen – und wir konnten niemanden finden, der ihre Sprache beherrschte. Schließlich<br />
fanden wir doch einen Mann und eine Frau, die sich mit ihr verständigen konnten und seitdem – spezi-<br />
VB Bruchsal-Bretten<br />
BLZ 663 912 00<br />
Kto. 410 500 04<br />
e. V.<br />
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ell nach der Operation – ist sie ein völlig verwandeltes junges Mädchen. Sie kann wieder lachen und<br />
ihr Bett bleibt trocken. Es ist wunderbar, diese Veränderung zu beobachten.<br />
Von ganzem Herzen danke ich Ihnen für Ihr Interesse und Ihre Unterstützung. Sie alle arbeiten so<br />
hart im Sinne der gemeinsamen Sache, um Bewusstsein für die Bedürfnisse der Frauen in dieser tragischen<br />
Situation zu erzeugen – und sie spenden und sammeln Spenden, tun zahllose andere Dinge<br />
für uns und unsere Patientinnen. Ich denke auch an die Frauen weltweit, die die farbenfrohen Schals<br />
herstellen – inzwischen fast so etwas wie eine Uniform für unsere Patientinnen. Wir sind so dankbar<br />
und sie werden mit großer Dankbarkeit entgegengenommen, ganz besonders, weil wir jeder Patientin<br />
einen neuen Schal mit nach Hause geben, wenn sie uns verlassen.<br />
Nochmals: Danke für alles, das Sie für uns tun!<br />
Die Hebammenschule (Hamlin Midwifery College)<br />
Die Hebammenschule wurde von der regionalen Gesundheitsbehörde als vorbildliches Modell eingestuft.<br />
Daraufhin besuchten 60 Mitarbeiter von Ausbildungseinrichtungen aus den südlichen Regionen<br />
Äthiopiens die Schule, die etwas außerhalb der Hauptstadt liegt. Sie setzten sich folgende Ziele:<br />
- Teilnahme als Beobachter am Unterricht, um Methoden, Lehrmittel und Anschauungsmaterial<br />
kennenzulernen.<br />
- Erfahrungsaustausch mit den verschiedenen Bereichen des Kollegs.<br />
Unsere Gäste konnten alle Abteilungen der Schule, des <strong>Fistula</strong> Krankenhauses und auch das Rehabilitationszentrum<br />
Desta Mender, ein spezielles Zentrum für die Rekonvaleszenz und die Wiedereingliederung<br />
der Patientinnen in das Alltagsleben, auch durch Ausbildungsmaßnahmen, besuchen. Teil<br />
des Programms war auch der Erfahrungsaustausch mit dem Lehrpersonal der Schule.<br />
Das Hamlin Midwifery College hat eine Forschungsabteilung gegründet. Dort wurde intensiv gearbeitet,<br />
um den Leiter der Einheit, Ato Habtamu, einzuarbeiten und weiterzubilden. Er berichtet<br />
selbst: “Eine Forschungsabteilung ist wichtig für unseren akademischen Betrieb. Dieser Bereich wird<br />
uns ermöglichen, die Mitarbeiter bei ihren Forschungen entsprechend anzuleiten und zu unterstützen.<br />
Forschungstätigkeit verbreitert die professionelle Basis für Studenten und Mitarbeiter und trägt<br />
so zum Ausbau zusätzlichen Fachwissens bei“. Die Forschungsabteilung hat ihre eigene Vision, Mission<br />
und Zielsetzungen. Obwohl die Einheit ganz neu ist, hat sie bereits ein Seminar organisiert, bei<br />
dem der Entwurf des strategischen Plans diskutiert wurde. Große Unterstützung wurde dem Bereich<br />
durch die Research-Einheit von Hamlin <strong>Fistula</strong> Äthiopien zu teil, insbesondere durch Dr. Lynn.<br />
Ein zweitägiger Workshop „Research-Prozesse“ für die Mitarbeiter ist in Planung.<br />
Desta Mender<br />
Patientinnengeschichte mit gutem Ausgang<br />
Emawayish (Name geändert) lebt in Desta Mender und sehnte<br />
sich schon lange danach, wieder eine Arbeit zu finden. Es<br />
war ihr großer Wunsch, eines Tages wieder unabhängig von<br />
der Unterstützung im Dorf leben zu können. Mit zwölf Jahren<br />
war sie zwangsverheiratet worden – in einem Alter, in<br />
dem andere Mädchen ihre Kindheit und Ausbildung genießen<br />
dürfen. Mit 15 Jahren wurde sie schwanger, die Geburt<br />
war durch Komplikationen gekennzeichnet und dauerte<br />
drei Tage lang. Das Kind wurde tot geboren, und obwohl<br />
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sie selbst überlebte, erlitt sie unvermeidlich eine Geburtsfistel - eine lebenslange Beeinträchtigung,<br />
wenn sie nicht behandelt wird. Emawayish wurde operiert und hat seit der OP am Rehabilitationsprogramm<br />
und Re-Integrationsprogramm in Desta Mender teilgenommen. Schließlich konnte sie<br />
eine Stelle als Hausmeisterin in Desta Mender einnehmen – nun führt sie ein unabhängiges Leben in<br />
Würde. Sie hat ein zweites Mal geheiratet - ihren besten Freund aus Kindertagen. Er verließ das Dorf,<br />
in dem beide aufwuchsen, um hier, weit entfernt, mit ihr ein neues Leben zu beginnen.<br />
Für die Patientiennen gibt es in Desta Mender verschiedene Ausbildungsprogramme. Diese beinhalten<br />
auch Schulungen zum selbstverantwortlichen Umgang mit Finanzen und Unternehmensgründung.<br />
Auch praktische Ausbildung in der Landwirtschaft, als Näherin oder Köchin findet statt.<br />
Außerdem gibt es weitere Gesundheitsprojekte, unter anderem zum Schutz vor Krankheiten wie<br />
HIV / AIDS.<br />
Reisebericht Äthiopien Ostern <strong>2012</strong><br />
In der Woche vor Ostern reiste die 2. Vorsitzende unseres Vereins, Frau Dr. Barbara Teltschik, zusammen<br />
mit Herrn Dr. Henning Weymann nach Äthiopien. Hier ist ihr Bericht:<br />
Schon die Ankunft in Addis Abeba war spannend.<br />
Zwei Koffer voller Medikamente, Katheter<br />
und OP-Instrumente – und der Zoll wollte<br />
mich auch nach zwei Stunden Diskussion nicht<br />
passieren lassen, auch wenn die Papiere samt<br />
Schenkungsurkunde vollständig waren.<br />
Es hat über zwei Monate gedauert, bis es Melaku,<br />
dem Apotheker des <strong>Fistula</strong>-Hospitals, nach<br />
vielen Diskussionen, neuerlichen Dokumenten,<br />
englischen Übersetzungen und Beziehungen<br />
zum Gesundheitsminister gelang, meinen Koffer<br />
zu befreien. Dieses Vorgehen der äthiopischen<br />
Behörden erschwerte unsere Arbeit beträchtlich,<br />
denn so hatten wir, zwei Urologen aus Deutschland,<br />
Teile der dringend benötigten Ausrüstung für unsere Reise nicht dabei.<br />
Dr. Henning Weymann, ehemaliger Chefarzt der urologischen Klinik des Klinikums in Bruchsal und<br />
ich, Dr. Barbara Teltschik, niedergelassene Urologin in Stuttgart und zweite Vorsitzende von <strong>Fistula</strong><br />
Deutschland, hatten das Ziel, zu erurieren, in welchem Umfang die Klinik in Addis und die Zweigkliniken,<br />
stellvertretend Yirgalem, Unterstützung von operierenden Urologen benötigen, welches Instrumentarium<br />
dafür vor Ort erforderlich ist und<br />
wie wir das in Zukunft organisieren.<br />
Wir wurden herzlich von Dr. Catherine Hamlin<br />
und Ihrem Sohn Richard empfangen und konnten<br />
bereits am ersten Tag bei der Visite teilnehmen<br />
und die Patientinnen kennenlernen.<br />
Schockiert waren wir von der Geschichte eines<br />
7-jährigen Mädchens aus der Afar-Region, dem<br />
bei einer Vergewaltigung der After-Schließmuskel<br />
komplett zerrissen wurde. Dr. Hamlin selbst<br />
hatte das Kind am Vortag operiert, es schaute<br />
verängstigt neben seiner Mutter unter der Decke<br />
hervor auf uns Weißgesichter. Doch schon am Folgetag hatten wir Freundschaft geschlossen,<br />
ein kleines Stofftier, wahrscheinlich das erste eigene Spielzeug, brach das Eis. Die Kleine erholte sich<br />
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innerhalb der Woche, die wir dort waren und lief schon im Garten herum.<br />
Am Folgetag war großes OP-Programm, Dr. Weymann war fasziniert von der operativen Fertigkeit<br />
der äthiopischen Ärzte, besonders Dr. Habtemariam Tekle, der derzeit Interimschefarzt ist. Er verschloss<br />
eine komplizierte Blasenscheidenfistel und eine große Darm-Scheidenfistel in einer einzigen<br />
Operation, die 15-jährige Patientin in Spinalanästhesie ertrug alles geduldig, umsorgt und gestreichelt<br />
von einer Hilfsschwester, die früher selbst Fistelpatientin war.<br />
Die deutsche Botschafterin, Frau Lieselore Cyrus, besuchte das <strong>Fistula</strong> Hospital während unseres Aufenthalts.<br />
Dr. Hamlin stellte ihr einige Patientinnen sowie wichtige Wegbegleiterinnen vor und führte<br />
sie gemeinsam mit Feven Haddis, der PR-Referentin durch das Klinikareal.<br />
Frau Cyrus war beeindruckt von der umfassenden Betreuung der Patientinnen, sie lernte die psychiatrische<br />
Schwester Belainesh Gari kennen, die von ihrer Arbeit berichtete.<br />
Von der Krankengymnastin Schwester Azeb wurden einige Patientinnen beim Training vorgestellt.<br />
Besonders hart trifft es die Mädchen bei Schädigung der Nervengeflechte, nicht nur die Harn- und<br />
Stuhlinkontinenz kann dauerhaft bleiben trotz des Fistelverschlusses, es tritt auch eine Lähmung der<br />
Fußhebermuskulutatur auf – monatelanges Training ist nötig, um ohne Krücken Gehen zu lernen.<br />
Die Runde führte weiter zur Stomaschwester, die<br />
Patientinnen mit künstlichem Harn- oder Darmausgang<br />
betreut und zum Urodynamikgerät, das<br />
von Deutschland vor einigen Jahren gespendet<br />
wurde. Schwester Helina führt die Untersuchungen<br />
selbständig durch. Zum Abschluss gab es in<br />
der Kapelle mit Dr. Hamlin Kaffee und Kekse und<br />
wir hatten Gelegenheit, über die politische Dimension<br />
der Versorgung von Fistelpatientinnen,<br />
die Prävention und Schaffung einer modernen<br />
Geburtshilfe diskutieren. Wir hoffen, dass Frau Cyrus<br />
zukünftig unsere Projekte unterstützen wird.<br />
Noch am gleichen Tag begaben wir uns mit Dr. Catherine und Richard Hamlin auf die 300 km lange<br />
Reise gen Süden nach Yirgalem, um die Arbeit von Dr. Fekade und einem Hebammenposten kennenzulernen.<br />
Die Mini-<strong>Fistula</strong> Klinik verfügt über 20 Betten, die oft überquellen, Dr. Fekade ringt um<br />
mehr Betten und eine bessere OP-Ausstattung. Wir haben ihm schon ein OP-Sieb für Kaiserschnitte<br />
und eines für größere Bauchoperationen besorgt, die Geräte befinden sich bereits auf dem Weg<br />
nach Äthiopien. Er zeigte uns eine Patientin, bei der nach Kaiserschnitt in einem ländlichen Krankenhaus<br />
der Harnleiter verletzt wurde, er hatte sie erfolgreich mit einer komplizierten urologischen<br />
Operation (Boari-Plastik) wiederhergestellt, dazu<br />
fehlen ihm fast alle Hilfsmittel europäischer Urologen<br />
– dazuhin ist er ausgebildeter Gynäkologe!<br />
Dr. Weymann sonographierte die Patientin an ihrem<br />
10. postoperativen Tag und war begeistert<br />
– eine gelungene Operation, die Frau verließ die<br />
Klinik am nächsten Tag.<br />
Am Nachmittag fuhren wir über eine holprige<br />
Staubpiste nach Arede Galé, einem seit einem<br />
Jahr bestehenden Hebammenposten. Die beiden<br />
Hebammen Frehiwot und Ayantu sind noch<br />
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sehr jung, eine schwierige Aufgabe, sich alleine zu beweisen.<br />
Sie sind der öffentlichen Ambulanzstation angeschlossen<br />
und deren Leitung, einer weit geringer ausgebildeten<br />
Healthworkerin, unterstellt.<br />
Die Räume werden vom Staat gestellt und haben nicht einmal<br />
fließendes Wasser. Es muss in Kanistern aus dem Dorf<br />
geholt werden und teuer bezahlt werden. Es erübrigt sich<br />
zu sagen, dass dafür kaum Geld zur Verfügung steht. Es gab<br />
keine Laken, der Bezug des Geburtsstuhls war zerrissen, die<br />
Wärmelampe für das Baby defekt.<br />
Dr. Hamlin führte ein langes Gespräch mit den Mädchen und unterstützte sie darin, Ihre Bedürfnisse<br />
zu äußern und sich auf medizinischem Gebiet durchzusetzen. Wir konnten die Schwierigkeiten am<br />
nächsten Tag erleben, als eine junge Frau mit nur schwachen Wehen zur Station kam. Sie hatte ihr<br />
erstes Kind bereits totgeboren wegen ausbleibender Wehen. Die Ambulanzleiterin verweigerte den<br />
Transport in die Klinik, um die Geburtszahlen für die Station zu erhöhen. Es erforderte den vehementen<br />
Einsatz Dr. Hamlins, um den von <strong>Fistula</strong> finanzierten Ambulanzwagen zu holen, so kam die<br />
Geburt zu einem guten Ende, das Kind konnte per Kaiserschnitt in Yirgalem entbunden werden.<br />
Um die Situation in dieser und zwei anderen Hebammenstationen der Region zu verbessern, kauften<br />
Dr. Weymann und ich kurz entschlossen Kissen, Decken, Bettwäsche, Reinigungsmittel und anderes<br />
Notwendige. Wer Afrika kennt, weiß, wie schwer es ist, Schaumgummi, Kunstlederbezug und breites<br />
schwarzes Klebeband zu organisieren, um den Geburtsstuhl zu reparieren, es ist gelungen!<br />
Auf unserer kurzen Reise haben wir viel erlebt und die Rückfahrt war voller Diskussionen, wie zukünftige<br />
Projekte aussehen könnten. Die Anstrengungen müssen auf eine Integration der gut ausgebildeten<br />
Hebammen in die bestehenden Strukturen des Gesundheitssystems gerichtet sein. Ich<br />
konnte erfahren, dass auch in Yirgalem ein Healthworkerprojekt existiert, der Leiter war leider gerade<br />
auf einer Reise in die Provinz, doch kommen auf diesem Weg viele Frauen in die Klinik und<br />
zunehmend auch zu den Hebammenposten.<br />
Die Woche war kurz, doch intensiv im Kennenlernen der aktuellen Projekte und Menschen, die sich<br />
in Addis und im Land für die <strong>Fistula</strong>-Patientinnen einsetzen. Ich konnte sehen, dass Initiativen, die wir<br />
vor Jahren angestoßen haben wie z.B. die Urodynamik, auch nach Jahren erfolgreich durchgeführt<br />
werden und Ärzte wie Schwestern verantwortlich mit den Geräten umgehen. Wir konnten gemeinsam<br />
gute Ideen entwickeln und vieles haben wir in Deutschland bereits besorgt und auf den Weg<br />
nach Äthiopien geschickt – in der Hoffnung, dass die Zollformalitäten nicht zu lange dauern.<br />
Dr. med. Barbara Teltschik<br />
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Veränderungen im Addis Abeba <strong>Fistula</strong> Hospital<br />
Nach sieben Jahren haben der Geschäftsführer des <strong>Fistula</strong> Hospitals, Mark Bennett<br />
und seine Familie Äthiopien verlassen und sind nach Australien zurückgekehrt. Eine<br />
neue Geschäftsführerin, Philippa Robertson, hat ihr Amt inzwischen angetreten.<br />
(Wir berichteten bereits in der letzten Ausgabe darüber)<br />
Sie ist Australierin, Hebamme und Krankenschwester, mit zusätzlichen Qualifikationen<br />
auf den Gebieten Tropenmedizin und Betriebswirtschaft. Sie bringt zwanzig<br />
Jahre praktische Erfahrung in Äthiopien, dem Sudan und Kenya mit in ihr neues<br />
Amt. Im Vorstand von <strong>Fistula</strong> erhält sie Unterstützung von drei neuen Vorstandskollegen,<br />
drei äthiopischen Ärzten – einem Kardiologen, einem Gynäkologen und einem Dermatologen.<br />
<strong>Fistula</strong> e.V. wünscht dem neuen Team viel Erfolg.<br />
Der Verein<br />
Auch hier im Verein hat sich in den letzten Monaten einiges getan. Frau Dr. Teltschik brachte aus<br />
Äthiopien ein defektes medizinisches Gerät mit, das von der Firma Karl Storz, Endoskope kostenlos<br />
ausgetauscht wurde und bereits wieder auf dem Weg nach Äthiopien ist.<br />
Dr. Weymann ist im Juni nochmals nach Addis Abeba geflogen und verbrachte vier Wochen im <strong>Fistula</strong><br />
Hospital, wo er den Ärzten mit Rat und Tat zur Seite stand. Für sein Engagement bedanken wir uns<br />
ganz herzlich.<br />
Ende Mai haben wir auch anderes medizinisches Gerät nach Äthiopien geschickt, aber leider hängen<br />
die Sachen immer noch beim Zoll fest, obwohl wir alle Formalitäten aufs Peinlichste genau befolgt<br />
hatten. Hoffentlich klappt es bald, denn die Sachen werden dringend benötigt.<br />
Auch unser Spendenaufkommen ist dieses Jahr nicht schlecht. Nach dem ersten halben Jahr bin ich<br />
sicher, dass wir in etwa den Stand des Vorjahres erreichen können.<br />
Ich wünsche Ihnen allen und Ihren Familien schöne <strong>Sommer</strong>ferien und alles Gute. Ich möchte mich<br />
auch bei allen Spendern nochmals von ganzem Herzen für Ihre Unterstützung bedanken. Bleiben Sie<br />
uns gewogen und empfehlen Sie uns weiter.<br />
Jutta Ritz<br />
Kleiner Hinweis um Kosten zu sparen:<br />
Sind Sie auch per Email erreichbar? Wenn ja, schreiben Sie uns bitte an info@fistula.de<br />
VB Bruchsal-Bretten<br />
BLZ 663 912 00<br />
Kto. 410 500 04<br />
www.ideenzone.de<br />
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