Interview "Reitplatzbau" im Landwirtschaftlichen Wochenblatt - FLL
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30 30 / 2012<br />
TIER Landwirtschaftliches <strong>Wochenblatt</strong><br />
Die Anforderungen an einen Reitplatz sind je nach Reitdisziplin unterschiedlich. Daneben spielen neben den Kosten auch die Umweltverträglichkeit und<br />
die Gesundheit von Pferd und Reiter eine Rolle. Fotos: Beth<br />
Reitplatz <strong>im</strong> Wandel<br />
An einen Reitplatz werden nicht nur hohe Ansprüche an das<br />
Material und den Aufbau gestellt, sondern auch an die<br />
Umweltverträglichkeit sowie die Gesundheit von Pferd und Reiter.<br />
WOCHENBLATT: Was sind die wesentlichen<br />
Gründe dafür, dass der Bau von Reitplätzen<br />
als schwierig gilt? Im Pferdebereich drehen<br />
sich viele Streitfälle vor Gericht um das Thema<br />
Reitplatz.<br />
PROF. GERT BISCHOFF: Es gibt viele Gründe<br />
und Ursachen. Zunächst müssen unterschiedliche,<br />
teilweise entgegengesetzte bodenphysikalische<br />
Anforderungen erfüllt werden. Zum Beispiel<br />
muss eine möglichst hohe Trittfestigkeit<br />
bei gleichzeitiger ausreichender Wasserdurchlässigkeit<br />
erzielt werden. Außerdem erschweren<br />
unterschiedliche Bauweisen, Systeme und Materialien<br />
auf dem Markt die Qualitätssicherung<br />
und Regelwerksarbeit. Sie machen diese dadurch<br />
aber notwendig. Darüber hinaus sind klare<br />
Anforderungen zur Umweltverträglichkeit sowie<br />
zur Gesundheit von Reiter und Pferd nur<br />
begrenzt möglich, da Materialien und Baustoffe<br />
unterschiedlich in ihrer Beschaffenheit sind.<br />
Und obendrein haben Reiter und Pferde je nach<br />
Reitdisziplin – und Tagesform – unterschiedliche<br />
Bedürfnisse!<br />
WOCHENBLATT: Die Forschungsgesellschaft<br />
Landschaftsentwicklung Landschaftsbau<br />
(<strong>FLL</strong>) engagiert sich stark be<strong>im</strong> Thema<br />
Reitplatz. Wer steckt hinter der <strong>FLL</strong>?<br />
CHRISTIAN SCHULZE-ARDEY: Die <strong>FLL</strong> steht<br />
für Qualität in der Grünen Branche und betreibt<br />
hierfür unter anderem intensive Regelwerksarbeit.<br />
Wir arbeiten in unseren Gremien grundsätzlich<br />
interdisziplinär mit den jeweiligen Experten<br />
und fachlich betroffenen Mitgliedsverbänden sowie<br />
sonstigen Verbänden und Organisationen zusammen.<br />
Be<strong>im</strong> Thema „Reitplätze“ sind das unter<br />
anderem die Deutsche Reiterliche Vereinigung<br />
(FN) und die Landwirtschaftskammer NRW. Aber<br />
in wenigen Worten sind unsere Struktur, Aufgaben<br />
und Ziele kaum darstellbar. Ich empfehle einen<br />
Blick auf unsere Internetseite, insbesondere<br />
auf die Rubrik Leistungsprofil.<br />
BISCHOFF: Die <strong>FLL</strong>-Empfehlungen zu „Planung,<br />
Bau und Instandhaltung von Reitplätzen<br />
<strong>im</strong> Freien“ wurden erstmals 2006 veröffentlicht.<br />
Alle <strong>FLL</strong>-Regelwerke müssen regelmäßig überarbeitet<br />
und dem Stand der Technik angepasst<br />
werden. Das Ergebnis unserer Überarbeitung ist<br />
der aktuelle Gelbdruck „Empfehlungen für Planung,<br />
Bau und Instandhaltung von Reitplätzen“.<br />
Seit Anfang Juli läuft dazu ein dre<strong>im</strong>onatiges<br />
Einspruchsverfahren zur Einbindung der<br />
Fachöffentlichkeit gemäß der <strong>FLL</strong>-Geschäftsordnung.<br />
Da kann jeder mitmachen, der hierzu<br />
fachlich etwas zu sagen hat. Den Gelbdruck gibt<br />
es bei der <strong>FLL</strong>-Geschäftsstelle in Bonn.<br />
WOCHENBLATT: Worauf muss der Pferdehalter<br />
unbedingt achten, wenn er einen Reitplatz<br />
bauen will? Gibt es mittlerweile eine<br />
DIN-Norm für Reitplätze? In welcher Größenordnung<br />
bewegen sich die Kosten?<br />
BISCHOFF: Zunächst ist auf eine fachliche<br />
Planung und Ausführung zu achten. Dazu gehören<br />
mehrere Dinge, bei-<br />
spielsweise die Frage, ob eine<br />
Baugenehmigung erforderlich<br />
ist oder nicht. Das ist vor allem<br />
<strong>im</strong> baulichen Außenbereich<br />
wichtig! Geht die Planung des<br />
Reitplatzes auf die landschaftliche<br />
Umgebung ein? Ist eine<br />
nachhaltige Behandlung und<br />
Entsorgung des Oberflächenwassers<br />
sichergestellt, beispielsweise<br />
über Pflanzenkläranlagen?<br />
Wie sieht der Betrieb<br />
aus? Wie viele Pferde pro Tag<br />
gehen über den Platz? Denn davon<br />
ist die Wahl der Bauweise<br />
abhängig. Und <strong>im</strong>mer wieder:<br />
Wird bei der Wahl der Baustoffe<br />
auf eine gute Umweltverträglichkeit<br />
sowie Gesundheit für<br />
Reiter und Pferd geachtet?<br />
Prof. Gert Bischoff von der<br />
Fachhochschule Erfurt und<br />
Leiter des <strong>FLL</strong>-Regelwerksausschusses<br />
Reitplätze<br />
SCHULZE-ARDEY: Es gibt keine DIN-Norm für<br />
den Reitplatzbau. Eben aus diesem Grund hat die<br />
<strong>FLL</strong> ihre Empfehlungen zu „Planung, Bau und<br />
Instandhaltung von Reitplätzen <strong>im</strong> Freien“ formuliert,<br />
sie treten quasi gleichbedeutend an die<br />
Stelle einer DIN-Norm. Wir orientieren uns aber<br />
an speziellen DIN-Normen zum Sportplatzbau,<br />
zum Beispiel der DIN 18035-4. Die <strong>FLL</strong> leistet in<br />
dieser Hinsicht Pionierarbeit. Die „Orientierungshilfen<br />
Reitanlagen und Stallbau“ der FN geben<br />
ebenfalls einige Aussagen zum Reitplatzbau, greifen<br />
hier aber teilweise <strong>im</strong> Sinne einer guten Kooperation<br />
auf Aussagen der <strong>FLL</strong>-Empfehlungen<br />
zurück. Umgekehrt zitieren die <strong>FLL</strong>-Empfehlungen<br />
wichtige Vorgaben der FN, beispielsweise zu<br />
Größen und Abmessungen von Reitplätzen. Kosten<br />
sind für uns eine Nebenthematik. Wir orientieren<br />
uns zunächst am Anspruch, dass Reitplätze<br />
bei Beachtung der <strong>FLL</strong>-Regelungen funktionieren.<br />
Dass in Süddeutschland teurer gebaut werden<br />
kann und andere Baustoffe eingesetzt werden als<br />
in Norddeutschland, interessiert uns weniger.<br />
WOCHENBLATT: Worin unterscheidet sich<br />
der Bau einer Reithalle von dem eines Reitplatzes?<br />
Was sind die wesentlichen Unterschiede<br />
und Gemeinsamkeiten?<br />
BISCHOFF: Das ist eine interessante Thematik.<br />
Grundsätzlich sind in der Halle alle Bauweisen<br />
möglich wie auf dem Außenplatz, mit Ausnahme<br />
der Rasenbauweise, die wegen des Rasenwachstums<br />
nur unter freiem H<strong>im</strong>mel gut funk-<br />
Unsere <strong>Interview</strong>partner<br />
Christian Schulze-Ardey, Geschäftsführer<br />
der ForschungsgesellschaftLandschaftsentwicklung<br />
Landschaftsbau (<strong>FLL</strong>)
tionieren kann. Die Anstaubauweise ist ebenso<br />
technisch möglich, wird aber in der Halle bisher<br />
nicht so häufig umgesetzt. Im Unterschied zum<br />
Außenplatz ist in der Reithalle wegen der erhöhten<br />
Staubbelastung ein höherer Beregnungsaufwand<br />
notwendig. Daher sollte zum Beispiel ein<br />
Bewässerungssystem mit Führung an der Hallendecke<br />
eingeplant werden. Außerdem ist in<br />
Hallen – weniger als auf Außenplätzen – auf eine<br />
ausreichende Beleuchtung zu achten. Aus den<br />
genannten Gründen haben wir den Anwendungsbereich<br />
<strong>im</strong> Gelbdruck von Außenplätzen<br />
auch auf Reithallen ausgeweitet.<br />
WOCHENBLATT: Welche Vorteile hat der<br />
Rasenplatz gegenüber einem herkömmlichen<br />
Reitplatz? Was sind die Nachteile?<br />
BISCHOFF: Der Rasenplatz bzw. die Rasennarbe<br />
ist – unter der Voraussetzung einer fachlichen<br />
Rasenpflege – vor allem eine ökologische und<br />
nachhaltige Bauweise. Durch die Verdunstungskühle<br />
kann ein angenehmes Kleinkl<strong>im</strong>a für Reiter<br />
und Pferd sowie für die Umgebung, zum Beispiel<br />
für die Zuschauer, entstehen. Demgegenüber gibt<br />
es bei Rasenplätzen Nutzungseinschränkungen<br />
<strong>im</strong> Vergleich zu herkömmlichen Plätzen, da der<br />
Rasen bei Frost oder aufgeweichtem Boden bei<br />
Frostaufgang oder nach einem Starkregen nicht<br />
beritten werden darf, da es sonst zu gravierenden<br />
Schäden kommen kann.<br />
WOCHENBLATT: Früher wurde für die Tretschicht<br />
in der Regel Sand verwendet. Heute<br />
sind es eher unterschiedliche Gemische, wie<br />
Sand mit Vlies- oder Holzhäckseln sowie<br />
Kunststoff-Flocken. Haben sich diese Gemische<br />
bewährt? Wie werden sie entsorgt,<br />
wenn der Boden ausgetauscht wird?<br />
SCHULZE-ARDEY: Sand pur ist heute relativ selten,<br />
abgesehen von streng gehüteten Firmengehe<strong>im</strong>nissen<br />
oder unbekannten und für die Öffentlichkeit<br />
nicht zugänglichen Sandvorkommen.<br />
Heute werden für Tretschichten häufig Sande mit<br />
organischen oder synthetischen Zuschlagstoffen<br />
verwendet. Vordergründig geht es dabei meistens<br />
um die Verbesserung der Reiteigenschaften.<br />
Manchmal können solche Zuschlagstoffe auch<br />
Risiken in sich bergen. Negative Umweltauswirkungen<br />
durch Feinstaubbildung infolge von<br />
Hufabrieb oder durch Ausgasungen infolge von<br />
chemischen Reaktionen mit Pferdeurin oder Kot<br />
sind noch nicht erforscht. Ich werde hier aber<br />
keine Rangliste für Baustoffe nennen, denn das<br />
wäre nicht produkt- und systemneutral und daher<br />
ein Verstoß gegen die <strong>FLL</strong>-Satzung. Jeder, der<br />
einen Reitplatz plant, ist aber gut beraten,<br />
sich nachhaltig zu fragen: „Was kommt danach?“<br />
Denn die Pflege- und Unterhaltungskosten<br />
sowie die Entsorgungskosten müssen<br />
schon bei Wahl der Bauweise mit berücksichtigt<br />
werden, insbesondere dann, wenn<br />
der regelmäßig erforderliche Austausch der<br />
Tretschicht zur regelmäßigen Entsorgung<br />
von Sondermüll führt.<br />
WOCHENBLATT: Um den Boden feucht<br />
zu halten, gibt es die Möglichkeit, ihn<br />
regelmäßig zu wässern oder mit einem<br />
Anstausystem zu arbeiten. Welches System<br />
hat sich in der Praxis durchgesetzt?<br />
BISCHOFF: In der Praxis werden alle Systeme<br />
verwendet. Im neuen Gelbdruck geben<br />
wir Entscheidungspfade zu Plätzen mit horizontaler<br />
Entwässerung – also sogenannter<br />
Oberflächenentwässerung – und vertikaler<br />
Entwässerung sowie zur Anstaubauweise vor.<br />
Eine regelmäßige Bewässerung ist ein wesentliches<br />
Kriterium bei der Platzpflege, aus mehreren<br />
Gründen. Die Anstaubauweise ist auch deshalb<br />
für den Markt bedeutend – heutzutage mehr als<br />
vor sechs Jahren. Aber nochmal: Die <strong>FLL</strong> ist produkt-<br />
und systemneutral. Wir bewerten Bauweisen<br />
nicht, sondern wir beschreiben produktneutral<br />
die aus der Wahl der Bauweise und der<br />
Tretschicht entstehenden Konsequenzen für<br />
Planung, Bau und Instandhaltung. Dabei müssen<br />
alle Baustoffe und Bauteile verträglich für<br />
die Umwelt und für die Gesundheit sein und<br />
dürfen die Sicherheit von Reiter und Pferd nicht<br />
gefährden.<br />
WOCHENBLATT: Im Forschungsprojekt<br />
„Monitoring von Nährstoffein- und -austrägen<br />
auf Reitplätzen“ wurde die Auswaschung<br />
von Stickstoff in Form von Nitrat und<br />
Ammonium aus Reitplätzen untersucht. Was<br />
sind die wichtigsten Erkenntnisse aus Ihrer<br />
Sicht, die hieraus gewonnen wurden?<br />
SCHULZE-ARDEY: Das Forschungsdesign dieses<br />
Projektes ist meines Wissens bisher einzigartig.<br />
Es gibt viele „weiße Flecken“ <strong>im</strong> Reitplatzbau.<br />
Viele Zusammenhänge sind noch nicht erforscht.<br />
Von daher finde ich es begrüßenswert,<br />
dass die Hochschule Osnabrück zusammen mit<br />
weiteren Akteuren mit viel Engagement in diesem<br />
Bereich agiert und Pionierarbeit leistet. Zur<br />
Aussage in der offiziellen Pressemeldung der<br />
Hochschule Osnabrück, dass Nährstoffausträge<br />
aus dem Reitplatz mit dem Sickerwasser in der<br />
Jahressumme deutlich unter den einschlägigen<br />
Grenzwerten liegen, und dass in Nordrhein-<br />
Westfalen deshalb die geltenden Gesetze geändert<br />
werden müssen, verhält sich die <strong>FLL</strong> aber<br />
neutral. Denn ebenso wie die Hochschule Osnabrück<br />
<strong>im</strong> Regelwerksausschuss Reitplätze mitarbeitet,<br />
gibt es dort auch Experten mit einer anderen<br />
Meinung zu dieser Thematik. Ich sage das<br />
deshalb so deutlich, da durch eine fehlerhafte<br />
Agenturmeldung in der Fachöffentlichkeit der<br />
Eindruck entstehen konnte, dass die <strong>FLL</strong> hinter<br />
diesen Aussagen steht – dem ist aber nicht so!<br />
Wir werden diesen und weitere brisante Punkte<br />
in einer Fachtagung am 17. Oktober <strong>im</strong> Gartenbauzentrum<br />
Münster-Wolbeck aufgreifen, denn<br />
in der Fachwelt gibt es Diskussionsbedarf.<br />
WOCHENBLATT: Wie wird ein Reitplatz<br />
richtig gepflegt?<br />
BISCHOFF: Das ist abhängig von der Wahl der<br />
Tretschicht. Grundsätzlich müssen die sport-<br />
In Reithallen ist <strong>im</strong> Unterschied zu Außenplätzen der<br />
Beregnungsaufwand für den Boden höher.<br />
Landwirtschaftliches <strong>Wochenblatt</strong> TIER<br />
Für Tretschichten des Reitplatzes werden häufig<br />
Sande mit organischen oder synthetischen<br />
Zuschlagstoffen verwendet.<br />
funktionellen Eigenschaften, zum Beispiel die<br />
Eindringtiefe des Hufes, gewährleistet werden.<br />
Dazu ist ein regelmäßiger Einsatz von Pflegegeräten,<br />
wie Bahnplaner, erforderlich. Die Tretschicht<br />
muss regelmäßig egalisiert werden. Der<br />
Pferdehuf darf nicht zu tief eindringen, weil sich<br />
das Pferd sonst verletzen kann. Tierärzte haben<br />
uns darauf hingewiesen. Vor dem Hintergrund,<br />
dass Pferde ursprünglich Steppen bevölkert und<br />
eher harte Böden gewohnt waren, sollte das eigentlich<br />
eine Selbstverständlichkeit sein. Wenn<br />
die Höhe der Tretschicht nicht st<strong>im</strong>mt, muss<br />
eventuell nachgefüllt werden. Deshalb ist es<br />
wichtig, be<strong>im</strong> Bau eines Reitplatzes an genügend<br />
Ersatzmaterial für die Tretschicht zu denken.<br />
Außerdem ist regelmäßiges Bewässern –<br />
vor allem in der Reithalle – wegen Staubbelastung<br />
durch Hufabrieb erforderlich.<br />
Und nicht zu vergessen: das Absammeln von<br />
Pferdeäpfeln. Das kann sich aber schwierig gestalten,<br />
vor allem wenn der Platz durch viele<br />
Tiere stark genutzt wird. Dann ist ein häufigerer<br />
Austausch der Tretschicht erforderlich.<br />
WOCHENBLATT: Be<strong>im</strong> Reiten kommt es <strong>im</strong>mer<br />
wieder zur Staubentwicklung, sei es<br />
durch Trockenheit, Wind oder Abrieb der<br />
Hufe. Kann Staub die Gesundheit von Reiter<br />
und Pferd beeinträchtigen? Welche gesundheitlichen<br />
Gefahren gehen überhaupt<br />
von einem Reitplatz aus?<br />
BISCHOFF: Staubbildung hat in der Tat verschiedene<br />
Ursachen und ist für Reiter sowie<br />
Pferde eine brisante Thematik. Ein Pferd üblicher<br />
Größe atmet pro Atemzug rund 150 l<br />
Luft ein, also auch aufgewirbelten Staub, der<br />
bei einem nicht ausreichend gewässerten<br />
Platz entsteht. Das führt zu Ablagerungen<br />
von Staub in der Lunge und zu Belastungen<br />
der Atemwege. In der Halle wirkt sich das<br />
noch gravierender aus. Wie gesagt: Umweltanforderungen<br />
an Baustoffe sind wegen zum<br />
Teil nicht bekannter Zusammensetzungen –<br />
das gilt vor allem für Recycling-Baustoffe –<br />
nur schwer zu regeln. Also darf man ergänzend<br />
zu unseren technischen Regelungen<br />
auch seinen eigenen gesunden Verstand<br />
nicht ignorieren, denn Pferde können ja bekanntlich<br />
nicht sprechen! KB<br />
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