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Interview mit unserem Gemeindearzt
Seit vielen Jahren ist Dr. Franz X. Wehle unser Gemeindearzt.
Nicht nur aus seiner Praxis kennt ihn die Bevölkerung, sondern
auch von seinen vielen anderen Betätigungen in unserer
Gemeinde. Reinhard Buresch konnte für die GemeindeNEWS
folgendes Gespräch mit Dr. Wehle führen.
GemeindeNEWS: Herr Dr. Wehle, was
führte Sie eigentlich nach Tobelbad?
Dr. Wehle: Ich habe in Graz studiert
und wollte mich ursprünglich in einem
Fremdenverkehrsort in Kärnten
als Arzt für Allgemeinmedizin niederlassen.
Herr Binder Walter machte
mich jedoch auch auf die Gemeinde
Haselsdorf aufmerksam, welche
zwar eine von der Kasse bewilligte
Planstelle hatte, diese aber noch nie
besetzt wurde.
Was gefällt Ihnen in unserer Gemeinde
besonders?
Die Menschen. Diesen fühle ich
mich nach 24 Jahren Tätigkeit als
Arzt besonders verbunden. Wenn
ich gerufen werde, bin ich zu jeder
Tages- und Nachtzeit herzlich willkommen.
Keine Tür bleibt versperrt. Die Menschen
in ihrem Lebensumfeld zu
kennen, erleichtert das Verständnis
für ihre Erkrankung und hilft bei der
Auswahl der zur Verfügung stehenden
Heilmittel. Vor allem versteht
man in Kenntnis der häuslichen Situation
viel besser die psychischen
und sozialen Probleme.
Auf welche Behandlungsschwerpunkte
setzen Sie in Ihrer Praxis?
In erster Linie auf das Gespräch. Damit
sind auch die Wartezeiten für die
nachfolgenden Patienten oft erklärt.
Wenn Sie sich den menschlichen Körper
mit all seinen Organen von Kopf
bis Fuß vor Augen führen, dann ist
es klar, dass unser Schwerpunkt der
Mensch in seiner Gesamtheit ist.
Darüber hinaus bieten mein Praxis-
team und ich die Akupunktur, die
Manuelle Medizin, die Neuraltherapie,
Homöopathie, Kräutertherapie,
sowie auch Physiotherapie, Massagen
usw. an.
Der mit Liebe ausgeführte Dienst
am Patienten wird als Service für
unsere Patienten groß geschrieben.
Dafür möchte ich an dieser Stelle
namentlich all meinen Mitarbeitern,
beginnend mit meiner Krankenschwester
Frau Helena Vörös, Frau
Heidemarie Koch, Frau Barbara
Purgstaller, Frau Stefanie Hofmeister,
meinem Kollegen Dr. Trnoska,
welcher sich als Wahlarzt in meiner
Praxis niedergelassen hat und insbesondere
meiner lieben Frau Rita
Lucia Wirbser-Wehle von Herzen
meinen Dank aussprechen.
Können Sie uns eine besonders lustige
oder einprägsame Begebenheit
aus Ihren ärztlichen Erlebnissen erzählen?
Als ich nach Tobelbad gekommen
bin, hatte ich den Ruf eines Gesundheitsapostels.
Wann immer ich
in einem Gasthaus auftauchte, verschwanden
die Wein- und Biergläser
diskret unter dem Tisch. Darüber
musste ich immer schmunzeln.
Inzwischen ist diese Scheu ganz verschwunden,
und jeder weiß, dass er
mit mir über alles reden kann – vom
Wein über das Essen, die unglückliche
Liebe, die Herzschmerzen bis
hin zur Blasenschwäche und zur Impotenz.
Sie sind in unserer Gemeinde auch als
Schularzt tätig. Welche Tätigkeiten obliegen
Ihnen dabei?
Die Schuluntersuchung ist normalerweise
die Aufgabe des Distriktsarztes.
Unsere Gemeinde gehört zum Distrikt
Lieboch/Haselsdorf. Distriktsarzt
ist Herr Dr. Artner. Schon als ich nach
Tobelbad kam, wurde seitens der
Gemeinde und der Schule der
Wunsch an mich herangetragen, die
Schulagenden zu übernehmen.
Diese umfassen die jährlichen Schuluntersuchungen,
bei welchen mit
standardisierten Untersuchungsgängen
Krankheiten und Fehlfunktionen
GemeindeNEWS • 1 / 2008
rasch erkannt werden und diese einer
weiteren Behandlung zugeführt
werden. Weiters gehört zu den Aufgaben
die Begehung der Schule
mit der Schulleiterin und dem Bürgermeister.
Hygienische Standards
und Gefahrenquellen für Lehrer und
Schüler werden dabei überprüft und
beseitigt.
Als Feuerwehrarzt der Freiwilligen
Feuerwehr Tobelbad-Haselsdorf sind
Sie auch für das Wohl der Feuerwehrkameraden
zuständig…
… zum Wohl kann ich natürlich etwas
beitragen, z.B. mit der Überprüfung
des Impfstatus der Feuerwehrleute,
dem organisieren und Abhalten von
Erste Hilfe-Kursen sowie dem Angebot
zu Vorsorgeuntersuchungen.
Nach letzten Wünschen meiner Feuerwehrkameraden
werden wir im
Frühjahr eine Feuerwehrübung mit
medizinischem Thema durchführen
wie z.B. medizinisch sachkundige
Bergung eines Verunfallten.
Regelmäßig zu den Einsätzen mit
auszurücken scheitert oft an meinem
mit Arbeit angefüllten Alltag. Aber
meine Bewunderung und Wertschätzung
gilt all meinen Kameraden, die
mit ihrer Einsatzbereitschaft in ihrer
Freizeit im Dienst zum Nächsten stehen.
Was bedeutet „Lehrpraxis“?
Die Lehrpraxis ist eine Einrichtung,
in welcher Jungärzte während ihrer
Ausbildung zum Arzt für Allgemein-
medizin sechs Monate ihres
Turnusses absolvieren können. Damit
erhalten sie über die Möglichkeit
eines Krankenhauses hinaus die
Chance, den Patienten im häuslichen
Umfeld kennen zu lernen und mit
www.haselsdorf-tobelbad.at