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Scientia - Heumandl Verlag

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seit 1925<br />

Ausgabe November 2012<br />

Immer wieder oder<br />

noch immer Griechenland<br />

87. Jahrgang Katholische akademische Verbindung Danubia Wien-Korneuburg im ÖCV


Termine<br />

Fiducit!<br />

Schwarzes Brett<br />

OStR. Prof. i.R. Mag. Oskar Bartosch v/o Gerhart<br />

(*13. 2. 1914, rec. 8. 2. 1947, +20. 1. 12)<br />

Gschf. i.R. Mag. Dr. Alfred Rubik v/o Ali (*20. 9. 1928, rec. 3. 5. 1947, +22. 2. 12)<br />

Gschf. Claus-Dieter Titera v/o Cicero (*2. 7. 1941, rec. 3. 12. 1963, +6. 7. 12)<br />

Prim. i.R. Dr.Alfred Karner v/o Schlingel (*12. 7. 1921, rec. 11. 1. 1946, + 1. 10. 12)<br />

Erscheinungstermin/Redaktionsschluss:<br />

Die Ausgabe März 2013 erscheint am 27. Februar 2013<br />

Der Redaktionsschluss ist der 30. Jänner 2013<br />

REDAKTIONSSCHLUSS<br />

Spenden: Verwendungszweck: „BWG“<br />

Kto-Nr. Aktivitas bei der Raika Mistelbach: Kto: 39701, BLZ: 32501<br />

Kontakt:<br />

Redaktion: Dr. Franz Koppensteiner +43 680 3108152<br />

Produktion: Ing. Herwig Zöttl +43 676 844 311 400<br />

2 | November . 2012 |<br />

Dezember 2012<br />

3 MO Colloquium - im Gespräch mit Deinem Bbr. 19:00 s.t., plen.col., ad lib.<br />

4 DI<br />

Musikalischer Arbeitskreis mit Bbr. Striezi<br />

Thema: Alexander Zemlinsky<br />

19:30 c.t., Bude<br />

8 Sa Fuxenparty gem. mit der C.Ö.St.V. Arcadia 20:30 c.t., Bude<br />

18 DI Adventbesinnung und Weihnachtsfeier 18:00 s.t., h.o., Bude<br />

Jänner 2013<br />

7 MO Colloquium - im Gespräch mit deinem Bbr. 19:00 s.t., plen.col., ad lib.<br />

15 DI 2. AC - Ahnenforschung 19:00 s.t., h.o., Bude<br />

21 MO Landesvaterkneipe 19:30 s.t., h.o., Bude<br />

24 DO 3. AHC; im Anschluss: Fuxencocktailabend 18:00 s.t., Bude<br />

29 DI 3. BC mit wTO 19:00 s.t., h.o., Bude<br />

Februar 2013<br />

1 FR Abschlussmesse und -kreuzkneipe<br />

7 Do<br />

18:00 s.t. h.o., Minoritenkirche<br />

19:30 s.t., h.o., Bude Amelungia<br />

Unsinniger Donnerstag in Igls, Schellenschlager<br />

8 Fr<br />

Aktivenfahrt<br />

Skiwochenende in<br />

Skifahren und „Mullerschaugn“ in Aldrans<br />

9 Sa<br />

Innsbruck-Igls<br />

bei Bbr. Halvar<br />

Skifahren und legendäres Tee-Hütt´n-Rodeln<br />

10 So Faschingssonntag in Igls<br />

Rezeptionen & Burschungen<br />

Maximilian Ableidinger v/o Logos<br />

* 15. 7. 1990 recipiert 27. 3. 2012<br />

Laurenz Pollhammer v/o Mars<br />

* 7. 7. 1992 recipiert 8. 5. 2012<br />

David Sams v/o Prometheus<br />

* 5. 4. 1991 recipiert 9. 6. 2012<br />

Maximilian Stifter v/o Phoenix<br />

* 19. 6. 1992 recipiert 9. 6. 2012<br />

mehr über unsere Neobundesbrüder<br />

gibt es in der Fuxenecke<br />

auf Seite 13 zu lesen.<br />

Inhalt<br />

BWG<br />

Schwarzes Brett __02<br />

Editorial __03<br />

Impressum __03<br />

In eigener Sache __06<br />

Worte des Seniors __04<br />

Aktivitas __05<br />

Worte des Philisterseniors __06<br />

Philister __07<br />

<strong>Scientia</strong><br />

Griechenland __08<br />

Fuxenecke:<br />

Was kommt dort von der<br />

Höh´? _13<br />

Reisebericht<br />

Europäischer Gerichtshof _14<br />

Thema Wehrpflicht<br />

contra Berufsheer _17<br />

Danubia’s Startups _19


Editorial<br />

causa Redaktionschluss<br />

Das BWG erscheint derzeit zwei- bis dreimal im Jahr. Es ist ein ziemlicher Aufwand<br />

trotz mehrfacher Urgenzen, alle Artikel einzufordern. Damit sind unnötige<br />

Verzögerungen verbunden und das BWG kann daher nie zum geplanten<br />

Termin erscheinen. Auch Produktionsseitig wird eine termingerechte Erledigung<br />

dadurch erschwert.<br />

Auf Grund der bisherigen Erfahrungen sind wir in der Redaktion zur Ansicht<br />

gekommen, ein dreimaliges Erscheinen des BWG im Jahr ist die beste und<br />

kostenfreundlichste Variante. Allerdings wäre es höchst zweckmäßig, fixe Erscheinungstermine<br />

festzulegen. Damit könnte eine Vielzahl von Problemen<br />

ausgeräumt werden und jeder Autor wüsste immer fix, bis wann sein Artikel<br />

abgeliefert werden muss, damit er auch erscheinen kann. Darüber hinaus wäre<br />

es für die Leserschaft keine Überraschung mehr, wann die nächste Ausgabe<br />

im Postkasten zu finden ist. Aber es gibt noch einen weiteren fast entscheidenderen<br />

Grund: Bei fixen Erscheinungsterminen könnten Aussendungen<br />

der Aktivitas gemeinsam mit dem BWG passieren, wie etwa das jeweilige Programmheftchen<br />

am Anfang jeden Semesters und zum Beispiel die Einladung<br />

zum Stiftungsfest. Der Vorteil liegt auf der Hand: Weniger Arbeit, aber vor allem<br />

eine merkliche Einsparung der Versandkosten. Wir reden hier von zirka<br />

Tausend Euro pro Jahr, wofür, wie unsere Väter sagen würden, „eine alte Frau<br />

lange stricken müsste“.<br />

Das würde natürlich eine Disziplinierung von Amtsträgern und Chargen bedeuten,<br />

denn dann wären wichtige termingerechte Aussendungen mit der<br />

rechtzeitigen Fertigstellung des BWG´s verbunden.<br />

Am Oktober-BC wurde daher besprochen, den jeweiligen Redaktionsschluß<br />

der nächsten Ausgabe im BWG zu kommunizieren, was wir mit dieser Nummer<br />

nun beginnen wollen, am Schwarzen Brett, zu finden ab sofort auf der Seite 2.<br />

An einer intensiven Mitarbeit aller Beteiligten am BWG freut sich schon jetzt<br />

das Redaktionsteam, wünscht wieder viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe<br />

und natürlich eine besinnliche Adventzeit und frohe Weihnachten!<br />

Dr. Bernhard Maier v/o Baske<br />

Ing. Herwig Zöttl v/o Halvar<br />

Dr. Franz Koppensteiner v/o Koppi<br />

Impressum: 87. Jahrgang, November 2012 (№ 11.2012)<br />

Herausgeber, Medieninhaber: Katholische akademische Verbindung Danubia Wien-Korneuburg<br />

im ÖCV, Rathausstraße 13, A 1010 Wien, ZVR Nummer: 635986863, www.danubia.or.at<br />

Redaktion: Dr. Bernhard Maier v/o Baske, Ing. Herwig Zöttl v/o Halvar, Dr. Franz Koppensteiner v/o Koppi<br />

Layout und Druck: <strong>Heumandl</strong> - Studio für Werbung & Grafik Design • Igls • Tirol • www.heumandl.at<br />

Copyright: Fotos © 1907 - 2012 K.a.V. Danubia oder mit Urheberrechten gekennzeichnet. • Hinweis: Für den<br />

Inhalt ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit Namen gekennzeichnete Artikel müssen nicht unbedingt der<br />

Meinung der K.a.V. Danubia entsprechen.<br />

| November . 2012 | 3<br />

„A Eitrige,<br />

an Bugl<br />

und a 16er<br />

Blech!“


© by Plamdi<br />

RETURN OF THE JEDI<br />

Bevor ich im Hinblick auf das laufende<br />

Wintersemester einige Zeilen an<br />

Euch richte, möchte ich mich, wie<br />

auch schon in der Aussendung, nochmals<br />

für das Vertrauen bedanken, das Ihr mir<br />

am letzten Stiftungsfestwochenende ausgesprochen<br />

habt. Gemeinsam mit meinem<br />

ChC werde ich mich daher nach Kräften<br />

bemühen, einen spannenden Herbst für<br />

unsere Danubia zu gestalten und sie mit<br />

Schwung ins bevorstehende neue Jahr zu<br />

führen.<br />

Wenn ihr die neue Ausgabe des BWG in<br />

Händen haltet, dann ist uns hoffentlich<br />

bereits ein erfolgreicher Semesterstart<br />

geglückt. Gemütliche Budenabende, gut<br />

besuchte Veranstaltungen und eine rauschende<br />

Kneipe mit vielleicht der ein oder<br />

anderen Rezeption, darauf sollt Ihr bereits<br />

zurückblicken können.<br />

So schlicht und einfach sich meine Worte<br />

vielleicht anhören mögen, so schwer kann<br />

es dennoch auch für ein gut eingespieltes<br />

Chargenkabinett sein, diese Vorstellungen<br />

umzusetzen. In meinen vergangenen<br />

Consenioraten musste ich diese Erfahrung<br />

leider bereits selbst machen. Trotz<br />

4 | November . 2012 |<br />

Worte des Seniors<br />

engagierter Organisation<br />

gab es Veranstaltungen,<br />

die einfach<br />

nicht ins Rollen kommen wollten. Dies ist<br />

wohl ein Umstand, den man vermutlich in<br />

keinem Semester gänzlich ausschließen<br />

kann, dennoch möchte ich es versuchen.<br />

Zu diesem Zweck finden beispielsweise<br />

die AhCs in diesem Semester vor Veranstaltungen<br />

statt. Alte Herren, die es nicht<br />

so oft auf unsere Bude schaffen, sollen<br />

dabei die Möglichkeit haben uns Junge<br />

wieder besser kennen zu lernen. Gleichzeitig<br />

soll dies auch ein Aufruf an die Aktivitas<br />

sein, diese Chance nicht ungenützt zu<br />

lassen! Lasst uns einander wieder besser<br />

kennen lernen und dadurch interessierten<br />

jungen Menschen einen Einblick in unsere<br />

Gemeinschaft und Ihre Stärken geben.<br />

Lasst uns das Bild einer Danubia zeichnen,<br />

die sich nicht nur durch eine Vielfalt an,<br />

aus den unterschiedlichsten Bereichen<br />

kommenden, Akademikern, sondern auch<br />

durch den Diskurs der verschiedenen Generation<br />

untereinander auszeichnet. Stärke<br />

durch Vielfalt – in allen Bereichen!<br />

Christoph Wolkerstorfer v/o Skywalker, x<br />

Liebe Bundesbrüder!<br />

Ich weiß, dass es gerade in Zeiten erhöhter<br />

Anforderungen in Studium und Beruf nicht<br />

immer leicht ist, für Familie, Freunde und<br />

die Verbindung genügend Zeit zu finden.<br />

Doch ich möchte noch einmal an euch<br />

appellieren – kommt vorbei und lasst uns<br />

gemeinsam gesellige Abende verbringen.<br />

Ohne eine starke Präsenz der Mitglieder<br />

kann auch eine noch so schöne Bude nicht<br />

das Interesse bei potentiellen Neumitgliedern<br />

wecken.<br />

Die Anwesenheit eines Einzelnen alleine<br />

mag vielleicht auf den ersten Blick nur als<br />

ein kleiner Beitrag dazu erscheinen, bei der<br />

Unterstützung unseres tüchtigen Fuchsmajors<br />

bei der Keilung ist er hingegen ein<br />

großer! Lasst uns daher gerade in diesem<br />

Bereich Engagement zeigen, auf dass auch<br />

in Zukunft der Wahlspruch vieler junger<br />

Menschen per aspera ad astra sein möge!<br />

Per aspera ad astra<br />

Christoph Wolkerstorfer v/o Skywalker, x<br />

zur ERINNERUNG<br />

Erscheinungstermin/Redaktionsschluss:<br />

Die Ausgabe März 2013 erscheint am 27. Februar 2013<br />

Der Redaktionsschluss ist der 30. Jänner 2013<br />

Bildcollage: Christoph Wolkerstorfer


Aktivitas<br />

Mein Seniorat ist, so wie das letzte<br />

Semester, schon wieder Geschichte.<br />

Zurückblickend kann<br />

ich nur sagen: Es war sehr schön. Es hat<br />

mich sehr gefreut.<br />

Somit wäre mein Beitrag und eigener<br />

Nachruf auch schon geschrieben, wenn ich<br />

nicht all jene Bundesbrüder, welche den<br />

Weg auf die Bude nicht finden konnten,<br />

an Erinnerungen und Eindrücke teilhaben<br />

lassen wollte.<br />

Dieses Semester zeichnete sich durch einige<br />

neue Veranstaltungen aus, und mit der<br />

Tatsache, das Bbr. Hermes mehr Ehr(ung)<br />

en zuteil wurden, als in seiner bisherigen<br />

couleurstudentischen Lebenszeit. Aber<br />

dazu später mehr.<br />

Zwei Veranstaltungen möchte ich gedanklich<br />

wiederbeleben. Zum einen unser Stiftungsfest:<br />

Ein großartiger und würdevoller<br />

Kommers, unser 105tes, mit dem wir auch<br />

das 45. jährige Bestehen des Albertusringes<br />

feierten.<br />

Zu diesem Anlass trafen Cartellbrüder aus<br />

Köln und aus Zürich ein um das blau-weißgoldene<br />

Kommerspräsid zu flankieren.<br />

Der Kommers dauerte lange, da sich einige<br />

Programmpunkte aufdrängten. Zum<br />

einen hatten wir eine Burschung und etliche<br />

Jubelbänder zu verleihen, andererseits<br />

wurde mir die Ehre zu teil unseren<br />

verkehrsaktiven Carinthen Bbr. Großes<br />

Bier unser Band zu verleihen. Höhepunkt<br />

neben einer feierlichen und diskussionsanregenden<br />

Festrede von Bbr. Sonni war<br />

die Verleihung des Ehrenringes Danubiae<br />

an den designierten Philistersenior Bbr.<br />

Hermes (Der aufmerksame Leser notiert:<br />

Hermes - Ehrenring und Phil-X. Aber das<br />

wichtigste kommt noch). Der Ausklang auf<br />

Johannes Bergmann v/o Omega, (x)<br />

Liebe Bundesbrüder!<br />

unserer Bude war ausgelassen und lange,<br />

was unsere Gäste aus Zürich nicht abhielt<br />

früh am Vormittag wieder zu kommen (Ja,<br />

sie waren zwischenzeitlich auch im Bett).<br />

Weiters mehr als erwähnenswert die Philistrierungskneipe.<br />

Unser Kneipsaal war auf<br />

drei Zapfen bis auf den letzten Platz gefüllt.<br />

Zelebriert wurden zwei Receptionen<br />

(wir hatten im Semester insgesamt 4), die<br />

Ehrenbandverleihung an unser Verbindungsseelsorger<br />

Bbr. Grisu und natürlich<br />

die Philistrierungen von Bbr. Silentium,<br />

Atlas, Tassilo, Galileo und Theoderich.<br />

Ein kleines Highlight am Rande war die<br />

als Überraschung vorbereitete Ernennung<br />

von Bbr. Hermes zum Consenior<br />

auf Lebenszeit (Ehrung Nr.3 - check).<br />

Die greisen Neophilister schlugen ein<br />

tolles Inoffic welches die Nacht schön<br />

abrundete.<br />

Liebe Bundesbrüder, ihr seht, es ist einiges<br />

passiert letztes Semester. Diejenigen,<br />

welche sich denken ‚wäre ich doch gekommen‘<br />

lade ich ein, bald wieder auf der Bude<br />

vorbei zu schauen, denn das Semester von<br />

Bbr. Skywalker wird sicherlich lustige und<br />

Interessante Veranstaltungen bieten.<br />

Per aspera ad astra<br />

Johannes Bergmann v/o Omega, (x)<br />

Impressionen von der Abschlusskneipe<br />

| November . 2012 | 5<br />

Fotos: Roland Eisner


Worte des Philisterseniors<br />

Zuvorderst ein herzliches Willkommen<br />

im Wintersemester 2011/12<br />

und ein aufrichtiges Dankeschön<br />

für Euer überwältigendes Votum zu meiner<br />

Kandidatur als Philistersenior unserer<br />

Danubia.<br />

Mit Dankbarkeit aber auch Demut habe<br />

ich Euer beinahe einstimmiges Vertrauen<br />

entgegen genommen und verstehe es als<br />

Auftrag aber auch stete Mahnung für die<br />

Dauer meiner Amtszeit. Was in meinen<br />

Kräften steht, werde ich tun, um dies zu<br />

rechtfertigen.<br />

Ein erster Schritt zur Steigerung der Präsenz<br />

sowie der Intensivierung der Kontakte<br />

zwischen Aktivitas und Altherrenschaft<br />

besteht darin, dass wir die Altherrenconvente<br />

jeweils mit einer anderen Verbindungsveranstaltung<br />

zusammen gelegt<br />

haben. Der erste AHC fand vor der Semesterantrittskneipe<br />

statt – zwischen AHC<br />

und Kneipe gab es ein deftiges Heurigenbuffet,<br />

der der allgemeinen Stärkung diente.<br />

Nach dem zweiten AHC wird uns Bbr.<br />

BWG-Redaktion<br />

In eigener Sache<br />

Das BWG erscheint zwei bis<br />

dreimal im Jahr. Damit ist ein<br />

Eingehen auf aktuelle Fragen<br />

kaum möglich. Mein Bestreben<br />

als Redakteur des BWG ist es, in dieser<br />

Zeitschrift dem vom CV und auch von<br />

der Verbindung selbst verlangten Weiterbildungsanspruch<br />

zu entsprechen,<br />

aber auch ein möglichst umfassendes<br />

Abbild des Verbindungslebens unserer<br />

Danubia darzustellen. Daher habe ich<br />

versucht, Informationen zu veröffentli-<br />

6 | November . 2012 |<br />

Mag. Roland Eisner v/o Hermes, Phil-x<br />

Liebe Bundesbrüder!<br />

Striezi unter dem Arbeitstitel „Kochen für<br />

den guten Zweck“ durch einen karitativen<br />

Abend begleiten, der ganz im Zeichen einer<br />

Selbsthilfegruppe für Knochenmarkskrebspatienten<br />

stehen wird. Bbr. Striezi<br />

ist im Vorstand dieser Selbsthilfegruppe<br />

ehrenamtlich tätig und stellt uns ein Projekt<br />

vor, das unsere volle Unterstützung<br />

verdient. Der dritte AHC schließlich wird<br />

von einem Fuxencocktailabend beschlossen,<br />

der uns Gelegenheit gibt, unsere allerjüngsten<br />

Bundesbrüder richtig kennen<br />

zu lernen.<br />

Auch die im Wintersemester dankenswerterweise<br />

von Bbr. Caesar weitergeführten<br />

Colloquien sind ein Schritt in diese Richtung.<br />

An diesen Abenden sollen alle Bundesbrüder<br />

– vor allem aber natürlich unsere<br />

jungen Aktiven, Gelegenheit haben,<br />

in den verschiedensten Fachrichtungen<br />

tätige ältere Bundesbrüder von Angesicht<br />

zu Angesicht und ohne Scheu kennen zu<br />

lernen und daraus womöglich wertvolle<br />

Anregungen für ihr eigenes Fortkommen<br />

zu beziehen.<br />

chen, die sowohl die Aktiven als auch die<br />

Alten Herren interessieren könnten. So berichten<br />

regelmäßig der Philistersenior über<br />

Ereignisse aus der Altherrenschaft und der<br />

Senior über solche aus der Aktivitas. Dazu<br />

gibt der Senior des letzten Semesters noch<br />

einen Bericht. Eine Fuchsenecke soll die<br />

Fuchsia und ihre Aktivitäten, Fragen und<br />

Probleme aufzeigen. Weiters äußert sich<br />

der Verbindungsseelsorger zu allem, was<br />

ihm wichtig erscheint. Am Schwarzen Brett<br />

sollten über Rezeptionen, Burschungen,<br />

Philistrierungen, Hochzeiten, Geburten,<br />

Todesfälle, Sponsionen und Promotionen<br />

sowie Ehrungen innerhalb und ausserhalb<br />

der Verbindung informiert werden.<br />

Am Beginn des neuen Studienjahres<br />

möchte ich auch eine herzliche Einladung<br />

an alle Alten Herren unserer Danubia aussprechen:<br />

Mir ist klar, dass manches Traditionelle im<br />

Semesterprogramm den ein oder anderen<br />

nicht mehr in diesem Maße anzusprechen<br />

vermag, wie zu alten Studentenzeiten.<br />

Doch auch zum Teil sehr niveauvolle wissenschaftliche<br />

Veranstaltungen locken<br />

kaum einen Philister auf unsere Bude.<br />

Daher meine Einladung und Bitte an<br />

Euch: Lasst mich wissen, was an unseren<br />

Semesterprogrammen geändert werden<br />

könnte, um gerade in der Altherrenschaft<br />

auf breiteres Interesse zu stoßen – was ist<br />

reizvoll genug, um Euch nach einem langen<br />

Arbeitstag noch auf die Verbindung<br />

zu locken?<br />

In gespannter Erwartung auf Eure Rückmeldungen<br />

verbleibe ich mit herzlichem<br />

bundesbrüderlichem Gruß<br />

Mag. Roland Eisner v/o Hermes, Phil-x<br />

Auch an die Freundschaftsverbindungen<br />

ist gedacht und sie werden regelmäßig um<br />

Berichte gebeten. Oft kommen sie dieser<br />

Bitte sogar nach. Geplant sind Berichte der<br />

Alten Herren über ihre interessanten Berufe;<br />

dies soll auch einer gewissen Berufsberatung<br />

dienen. – Für weitere Anregungen<br />

wäre ich sehr dankbar.<br />

Bbr. Halvar hat dankenswerter Weise das<br />

Layout, den Druck und den Versand des<br />

BWG übernommen, eine Tätigkeit, die<br />

viel Zeit in Anspruch nimmt. Es versteht<br />

sich von selbst, dass ich als schreibender<br />

Redakteur des BWG nicht von allen<br />

Verbindungsveranstaltungen berichten


Philister<br />

Die Cartellversammlung in Leoben<br />

hat diesmal ohne besondere<br />

Höhepunkte stattgefunden. Die<br />

Sanctotensis Heiligenkreuz und die Europa-Kopernika<br />

Graz wurden als 48. und 49.<br />

Verbindung endgültig in den Cartellverband<br />

aufgenommen. Vorgestellt wurde<br />

die neue Homepage des Cartellverbandes<br />

und die dort vorgesehenen erweiterten<br />

Benützungsmöglichkeiten, wie Benutzerhandbuch<br />

für die Fuchsenerziehung<br />

und ähnliches. Sonst kamen keine inhaltlichen<br />

Anträge zur Abstimmung, da jener,<br />

der Konfliktstoff aufgewiesen hätte, einer<br />

Arbeitsgruppe zugewiesen wurde und<br />

voraussichtlich in der nächsten Cartellversammlung<br />

behandelt wird.<br />

Sonst war das Sommersemester geprägt<br />

durch ein halbrundes Stiftungsfest, das in<br />

feierlicher Form im ehemaligen NÖ-Landtagssitzungssaal<br />

in der Herrengasse unter<br />

Beteiligung einer stattlichen Anzahl von<br />

Bundesbrüdern von statten ging. Gleichzeitig<br />

wurde dabei auch „45 Jahre Albertus-Ring“<br />

gedacht und mit besonderer<br />

kann, auch schon deshalb nicht, weil ich<br />

beruflich voll ausgelastet bin und nicht an<br />

allen Veranstaltungen teilnehmen kann.<br />

Umso wichtiger ist es, dass andere Bundesbrüder,<br />

seien es Aktive oder Philister<br />

von Veranstaltungen, die ihnen wichtig erscheinen,<br />

berichten. In den Jahren meiner<br />

Tätigkeit als Redakteur ist das leider nur<br />

äußerst selten passiert.<br />

Jetzt habe ich gehört, dass die Untätigkeit<br />

der Redaktion beklagt wurde, weil über<br />

eine Veranstaltung im BWG nicht berichtet<br />

wurde. Ich möchte betonen, dass ich<br />

auch mit Managementlehre und mit Qualitätsmanagement<br />

vertraut bin und daher<br />

Dr. Sigurd Bauer v/o Spartacus, (Phil-x)<br />

Das letzte Semester<br />

meiner Amtszeit<br />

Freude konnten wir die Mitunterzeichner<br />

Rheinstein-Köln und Turicia Zürich mit einer<br />

Chargiertenabordnung begrüßen.<br />

Als einen Höhepunkt meiner Amtstätigkeit<br />

habe ich unserem Bundesbruder Probst<br />

Mag. Maximilian Fürnsinn v/o Präpositus,<br />

am 28. August anlässlich seines 40. Philisterjubiläums<br />

eine in den Verbindungsfarben<br />

gehaltene und mit unserem Zirkel<br />

versehene Stola überreichen können. Danubia<br />

war bei dieser Festmesse durch eine<br />

erkleckliche Anzahl von Bundesbrüdern<br />

vertreten.<br />

Zuletzt noch ein kurzer Rückblick:<br />

Von den Zielen, die ich mir gestellt habe,<br />

konnte ich den Budenumbau abschließen,<br />

einen gelungenen WCV-Vorsitz begleiten,<br />

im Konventsraum eine Dauerausstellung<br />

zur Danuben-Geschichte installieren. Den<br />

Kontakt zu unserer Freundschaftsverbindung<br />

Turicia Zürich wiederum herstellen.<br />

Ein einheitliches Logo durchsetzen, eine<br />

jährliche Geburtstagsfeier für die runden<br />

Geburtstage unserer Bundesbrüder initiieren<br />

und den neuen Studentenförderungsverein<br />

Amici Danubiae (A@D), der die Burse<br />

ersetzt, erfolgreich aus der Taufe heben.<br />

sehr wohl weiß, dass Kritik grundsätzlich<br />

etwas Positives ist. Denn vor allem durch<br />

Kritik kann das Produkt, in diesem Fall also<br />

das BWG, verbessert werden, also kundenfreundlicher<br />

gestaltet werden. Ich bin jetzt<br />

schon einige Zeit Redakteur des BWG, es<br />

wäre daher unnötig zu sagen, dass ich versuche,<br />

es gut zu machen.<br />

Ich möchte mich hier aus voller Überzeugung<br />

für jede Kritik, die von eurer Seite<br />

kommt, bedanken. Aber etwas muss ich<br />

hier auch zur Klarstellung loswerden: Viel<br />

besser wäre es gewesen, mir eine kurze<br />

(oder auch längere) Besprechung der<br />

Veranstaltung zu schicken, mit oder ohne<br />

Auch die Kreierung einer neuen Verbindungsprunk-<br />

und Reisefahne ist auf gutem<br />

Weg und sollte bis zum nächsten Stiftungsfest<br />

fertig sein. Nicht durchgesetzt hat sich<br />

der Philisterstammtisch und leider konnte<br />

ich auch kein neues Mitgliederverzeichnis<br />

in Hardcopy erstellen lassen.<br />

Bedauerlicher Weise hatte ich in meiner<br />

Amtszeit auch eine Reihe von Todesfällen<br />

zu beklagen, wobei ich besonders den ältesten<br />

Danuben Dr. cer. Odin, den langjährigen<br />

Verbindungsseelsorger und Schulkameraden<br />

Dr. cer. Arno sowie unseren<br />

unvergesslichen Dr. cer. Leon erwähnen<br />

möchte. Ein Fiducit ihnen allen.<br />

Zuletzt möchte ich mich bei allen Bundesbrüdern,<br />

die mich in den letzten vier Jahren<br />

unterstützt haben, herzlich bedanken,<br />

wobei mein besonderer Dank meinem<br />

Chargenkabinett gilt, das mir stets bei meinen<br />

Bemühungen zur Seite gestanden ist.<br />

Meinem Nachfolger, Bundesbruder Hermes<br />

und seinem Team, wünsche ich für<br />

die nächste Amtsperiode von Herzen alles<br />

Gute – die Amtsübergabe erfolgt bei der<br />

Antrittskneipe des Wintersemesters – und<br />

schließe diesen Bericht mit „DANUBIA VI-<br />

VAT, CRESCAT, FLOREAT“<br />

Euer Spartacus<br />

Mag. Dr. Sigurd Bauer v/o Spartacus, (Phil-x)<br />

zusätzliche Kritik. Ich wäre dankbar gewesen,<br />

für den Artikel und für die Kritik.<br />

Können wir uns darauf einigen:<br />

Wenn irgendwo Kritik entsteht, schreibt<br />

mir bitte einen kurzen Leserbrief oder<br />

sprecht mich bitte direkt darauf an.<br />

Denn nur so kann ich entsprechend<br />

reagieren und versuchen, etwas zu verbessern.<br />

Euer Koppi<br />

Dr. Franz Koppensteiner v/o Koppi<br />

| November . 2012 | 7


8 | November . 2012 |<br />

<strong>Scientia</strong><br />

Immer wieder<br />

Griechenland.<br />

Oder besser:<br />

Noch immer<br />

Griechenland.


<strong>Scientia</strong><br />

Tagtäglich wird am Beispiel Griechenland<br />

bewiesen, dass die Ökonomie keine<br />

exakte Wissenschaft ist. Vor noch nicht<br />

allzu langer Zeit nannte sich die heutige<br />

Wirtschaftsuniversität Hochschule<br />

für Welthandel. Ein Absolvent dieser<br />

Einrichtung mit einer Regelstudiendauer<br />

von 6 Semestern hieß Diplomkaufmann.<br />

(Aber auch ein Doktorat war möglich.)<br />

Zurück zu Griechenland: Es gibt<br />

Vorschläge, Ratschläge, sogar<br />

Studien, aber alle diese Meinungen<br />

lassen sich nicht beweisen<br />

und werden, kaum geäußert, auch gleich<br />

wieder angezweifelt. Damit bleibt ein<br />

weites Spielfeld für Wirtschaftsprofessoren<br />

und andere teilweise selbst ernannte<br />

Fachleute, aber auch Lobbisten. Politiker,<br />

die das Problem lösen sollten, werden eher<br />

verwirrt als informiert.<br />

Bei so vielen Meinungen und Kommentaren<br />

halte ich mich mit meiner Sicht der<br />

Dinge auch nicht zurück. Vielleicht bringt<br />

das den Einen oder Anderen von euch<br />

dazu, mir „seine“ Meinung zu schreiben.<br />

Wie ihr wisst sind mir Leserbriefe stets willkommen.<br />

Griechenland befindet sich seit Jahren in<br />

einer Rezession. Es hat, ausgenommen<br />

den Fremdenverkehr, keine nennenswerten<br />

Wirtschaftszweige. Mit dem Beitritt<br />

zum Euro bestand wegen der im Vergleich<br />

zur Drachme wesentlich niedrigeren Kreditzinsen<br />

die Möglichkeit an „billiges Geld“<br />

zu kommen, wovon reichlich Gebrauch gemacht<br />

wurde. Leider diente das nicht der<br />

Verbesserung der Wirtschaftsstrukturen<br />

sondern floss überwiegend in den Konsum<br />

und da wiederum in den Import von<br />

Konsumgütern.<br />

Die griechischen Budgetdefizite werden,<br />

so wie auch bei anderen Staaten, durch<br />

Fremdfinanzierung ausgeglichen. Das<br />

hat zu Staatsschulden von mehr als 120%<br />

der gesamten Wirtschaftsleistung des<br />

Landes geführt, Tendenz steigend. Der internationale<br />

Finanzmarkt ist längst nicht<br />

mehr bereit, weiterhin die Finanzierung<br />

zu übernehmen und wenn doch, dann zu<br />

hohen Kreditraten. Die Mitglieder der EU<br />

haben einen sogenannten Stabilitätspakt<br />

beschlossen, der im Wesentlichen besagt,<br />

dass bestimmte Kriterien beim jeweiligen<br />

Landesbudget eingehalten werden müssen<br />

bzw. vor allem durch Einsparungen<br />

ein ausgeglichener Haushalt (Nulldefizit)<br />

angestrebt werden muss.<br />

Die EU wurde nicht konstruiert als eine Solidargemeinschaft,<br />

deren Mitglieder sich<br />

gegenseitig unterstützen dh. Defizite einzelner<br />

Mitgliedsstaaten ausgleichen. Das<br />

ist auch grundsätzlich verständlich, solange<br />

die EU nicht als Bundesstaat organisiert<br />

und kein Durchgriffsrecht auf die einzelnen<br />

Mitgliedsstaaten möglich ist.<br />

Durch verschiedene immer höher werdende<br />

sog. Rettungsschirme hat die EU versucht,<br />

Griechenland zu stabilisieren, bisher<br />

ohne Erfolg. Die Idee, durch Sparpakete<br />

eine Wende herbeizuführen sind leider<br />

gescheitert. Ohne Abbau der überbordenden<br />

Administration, ohne Einführung<br />

einer geordneten Finanzverwaltung und<br />

ohne Privatisierungen wird auch keine<br />

Wende möglich sein. Völlig unverständlich<br />

sind die auch weiterhin großen Militärausgaben<br />

Griechenlands. Die Sparpakete haben<br />

eher dazu geführt, dass große Bevölkerungsteile<br />

zunehmend verarmen und<br />

sich radikalen Populisten zuwenden. Man<br />

kann es ihnen auch nicht verargen, werden<br />

doch in letzter Zeit große Geldmengen ins<br />

Ausland geschafft, die für Investitionen im<br />

Lande dringend nötig wären.<br />

Kapitalkontrollen wären nötig um institutionellen<br />

Anlegern und Sparern die Flucht<br />

des Geldes ins Ausland zu erschweren und<br />

sie zu zwingen, ihr Kapital zu schlechten<br />

Zinsen in der Eurozone anzulegen. Diese<br />

Möglichkeiten werden aber von der EU<br />

nicht zugelassen. Noch viel mehr trifft das<br />

zu auf die Kontrolle der Budgeterstellung<br />

und ihre Einhaltung sowie Überprüfungen<br />

der Finanzen durch EU-Organe. Denn dies<br />

würde einen massiven Verzicht auf Souveränitätsrechte<br />

voraussetzen.<br />

Die Zahlungen der EU sind nicht beim Volk<br />

angekommen sondern dienten vor allem<br />

der Absicherung ausländischer Banken,<br />

die angelockt durch hohe Zinsen Geld investierten<br />

und dann wegen der Entwick-<br />

lung im Land um ihre Gelder fürchteten.<br />

– Ein privater Zocker würde halt sein Geld<br />

verlieren, den Banken wird durch Zahlungen<br />

der EU dieses Schicksal, in das sie ohne<br />

Not geraten sind, erspart.<br />

Die Situation wird durch die Mitgliedschaft<br />

im Euroraum nicht eben leichter.<br />

Während vor dem Beitritt zur Eurozone<br />

mit der Drachme die Konkurrenzfähigkeit<br />

gegenüber dem Ausland mittels Abwertungen<br />

erreicht werden konnte, ist diese<br />

Möglichkeit durch den Euro verbaut und<br />

von Investitionen der EU, die einen Wirtschaftsaufschwung<br />

bewirken würden, ist<br />

man weit entfernt.<br />

Das CEPS (Center for European Policy Studies)<br />

in Brüssel hat dieser Tage errechnet,<br />

dass Griechenland den anderen 16 Euroländern<br />

dzt. 313 Mrd. Euro schuldet. Darin<br />

enthalten sind Zahlungen aus Hilfspaketen<br />

der EU und Kredite des EFSF (EU-Rettungsschirm).<br />

Zusammen mit den privaten<br />

| November . 2012 | 9


Kreditgebern betragen die Griechenlandschulden<br />

sogar 372 Mrd. Euro. Davon entfallen<br />

auf Deutschland 101 Mrd Euro und auf<br />

Frankreich 99 Mrd. Euro. Österreichs Anteil<br />

beläuft sich auf 11 Mrd. Euro.<br />

Die Rolle der Europäischen Zentralbank<br />

(EZB) ändert sich langsam aber sicher in<br />

Richtung Solidargemeinschaft: Eigentlich<br />

war die Politik der EZB darauf ausgerichtet,<br />

niedrige Inflation zu garantieren und<br />

dadurch die Stabilität des Euro zu gewährleisten.<br />

Daher sind auch Anleihenkäufe<br />

innerhalb der EZB höchst umstritten, weil<br />

eine Staatsfinanzierung nach ihrem Statut<br />

eigentlich verboten ist. In letzter Zeit hat<br />

die EZB diesen Pfad aber verlassen.<br />

Die Zentralbank hat nach Aufkäufen von<br />

Anleihen von Griechenland, Portugal, Spanien,<br />

Irland und Italien auf den Sekundärmärkten,<br />

mit einem Gesamtwert von 211<br />

Mrd. Euro, in letzter Zeit 1,1 Billionen Euro<br />

frisches Geld den europäischen Banken zur<br />

Verfügung gestellt, aber der beruhigende<br />

Effekt dieser Maßnahme dürfte schon wieder<br />

schwinden, wie die neuerlich steigenden<br />

Zinsen am Anleihemarkt zeigen.<br />

Die Verzinsungen geben ein deutliches<br />

Bild in das unterschiedliche Vertrauen der<br />

Anleger in Länder der Eurozone: Sie betragen<br />

für Deutschland: 1,5% (manchmal<br />

sogar nur 0%), für Österreich: 2,5 % (der<br />

Verlust des Triple-A durch Standard & Poor<br />

hat offenbar nicht geschadet, Österreich<br />

erspart sich bei der Refinanzierung etwa<br />

300 Mio. Euro), für Spanien: 6,5% und für<br />

Portugal: 11,6%.<br />

Die EU umfasst den Großteil eines Kontinents,<br />

der kein Bundesstaat ist und der<br />

keine Nation ist. Es gibt kein europäisches<br />

Volk sondern im Rahmen der EU 27 Völker.<br />

Derzeit gibt es niemanden, der die demokratische<br />

Rechtfertigung hat, sagen zu<br />

können, was genau der allgemeine politische<br />

Wille von 27 Staaten ist. Als vor einem<br />

Jahrzehnt der Euro beschlossen wurde,<br />

bedeutete das zwar den Beginn einer Währungsunion.<br />

Aber ohne gleichzeitige Vereinbarung<br />

über eine Wirtschaftsunion bzw.<br />

Fiskalunion ist die Währungsunion nicht<br />

stabil abgesichert. Denn solange jedes Teilnehmerland<br />

seine eigene Wirtschaftspoli-<br />

10 | November . 2012 |<br />

tik eigenständig bestimmt, mit eigenständiger<br />

Budgetpolitik, Neuverschuldungen<br />

und zu allem Überfluss durch Nichteinhaltung<br />

der Stabilitätskriterien, kommt es<br />

zum Auseinanderdriften der Staaten der<br />

Währungsunion. Innerhalb der Eurozone<br />

sind einzelnen Ländern Abwertungen zur<br />

Wiederherstellung der Konkurrenzfähigkeit<br />

nicht möglich und die Budgetdisziplin<br />

wurde, wie schon oben erwähnt, durch das<br />

„billige Geld“, das der Euro generiert, nicht<br />

eben gefördert. „Schuld“ waren wieder<br />

einmal die Deutschen. Denn die Schaffung<br />

einer gemeinsamen Wirtschaftspolitik als<br />

Voraussetzung für eine Währungsunion<br />

war zwar geplant. Dann kam die deutsche<br />

Wiedervereinigung und mit der sofortigen<br />

Einführung des Euro meinte man, Deutschland<br />

am ehesten kontrollieren zu können.<br />

Eine Fiskalunion verfügt über gemeinsame<br />

Institutionen, die befugt sind, mittels<br />

der Beeinflussung von Steuern und Staatsausgaben<br />

regionale und konjunkturelle<br />

Schwankungen auszugleichen. Die entsprechende<br />

vertragliche Vereinbarung<br />

nennt man „Fiskalpakt“.<br />

Die Fiskalpolitik ist ein wirtschaftspolitisches<br />

Instrument des Staates, welches<br />

mittels der Beeinflussung von Steuern und<br />

Staatsausgaben versucht, die konjunkturellen<br />

Schwankungen auszugleichen und damit<br />

ein stabiles wirtschaftliches Wachstum<br />

zu erhalten. Weitere Ziele der Fiskalpolitik<br />

sind ein hoher Beschäftigungsstand und<br />

eine gleichmäßig geringe Inflation. Sie ist<br />

ein Teilbereich der Finanzpolitik und wird<br />

oft fälschlicherweise mit dieser gleichgesetzt.<br />

Fiskalpolitik ist des Weiteren ein wichtiges<br />

Element der Konjunkturpolitik.<br />

Beim Brüsseler Gipfel zur Lösung der<br />

Staatsschuldenkrise im Euroraum („Rettung<br />

des Euro“) beschlossen in der Nacht<br />

zum 9. Dezember 2011 die 17 Euro-Länder<br />

und neun weitere EU-Staaten, die Europäische<br />

Wirtschafts- und Währungsunion<br />

(EWU) zu einer Fiskalunion auszubauen,<br />

die unter anderem eine Schuldenbremse<br />

sowie automatische Sanktionen für<br />

„Haushaltssünder“ vorsieht. Dieser Stabilitätspakt<br />

ist nur eine Alternative, die eine<br />

Gesamtlösung im Primärrecht der EU umgehen<br />

soll. Denn die „korrekte“ Lösung<br />

würde zu einem massiven Verzicht von<br />

Souveränitätsrechten führen und eine solche<br />

Lösung dürfte bei den Mitgliedsstaaten<br />

auf erhebliche Widerstände stoßen.<br />

Großbritannien hat neben Tschechien bereits<br />

dezidiert erklärt, nicht der Fiskalunion<br />

beitreten zu wollen.<br />

Großbritannien nimmt innerhalb der EWU<br />

überhaupt eine Sonderrolle ein, weil es zusammen<br />

mit Dänemark 1992 im Vertrag von<br />

Maastricht eine Ausnahmeregelung („Optout“)<br />

vereinbart hat, die es von der Verpflichtung,<br />

den Euro einzuführen, befreit.<br />

Inhalt des vorgeschlagenen Stabilitätspaktes<br />

ist die Selbstverpflichtung der Mitglieder,<br />

keine neuen Schulden mehr einzu-


<strong>Scientia</strong><br />

gehen, eine maximale Defizitgrenze von<br />

0,5% des Strukturdefizites einzuhalten und<br />

den Schuldenabbau innerhalb der nächsten<br />

20 Jahre in Angriff zu nehmen, sodass<br />

diese auf maximal 60% der Wirtschaftsleistung<br />

(BIP) sinken und weiters verstärkte<br />

Informationspflichten an die Kommission.<br />

Diese würde die Einhaltung überwachen,<br />

die soweit ginge, dass es bei massiven<br />

Problemen eines Mitgliedsstaates wie bei<br />

der Inanspruchnahme des Europäischen<br />

Stabilitätsmechanismus (ESM), der Europäischen<br />

Finanzstabilisierungsfazilität (ESF)<br />

oder des Internationalen Währungsfonds<br />

(IWF) zu einem Aufsichtsverfahren durch<br />

Kommission und Europäischem Parlament<br />

käme.<br />

Von Deutschland wurde, um das Defizit<br />

Griechenlands in den Griff zu bekommen<br />

ein Sparkommissar mit Vollmachten für<br />

den Finanzvollzug des Landes gefordert.<br />

Dieser wäre zur Stabilisierung der Finanzen<br />

und zur Rückführung des Defizits von<br />

der EU einzusetzen. Er sollte weitreichende<br />

Vollmachten haben und Griechenland<br />

gewissermaßen unter Kuratel stellen. Das<br />

stieß bei den Griechen, und nicht nur bei<br />

diesen, naturgemäß auf wenig Begeisterung.<br />

Erinnerungen aus der Zeit nach dem<br />

1. Weltkrieg wurden wach, wo man mit<br />

Deutschland ähnlich vorging.<br />

Aber war der Vorschlag Deutschlands, das<br />

nicht dauerhafter Zahlmeister der EU in<br />

unbestimmter Höhe sein will, so unver-<br />

ständlich? Ist ein „Sparkommisar“ neu? Im<br />

18. Jht. zur Zeit des Heiliges Römisches<br />

Reich, gab es eine supranationale Einrichtung,<br />

eine sog. Debitkommission. Diese<br />

wurde zB 1769 in Sachsen gegen Herzog<br />

Ernst Friedrich III., der das Land total heruntergewirtschaftet<br />

hatte, tätig. Er selbst<br />

wurde entmündigt.<br />

Die Debitkommission hatte weitreichende<br />

Vollmachten, Durchgriffsmöglichkeiten<br />

bis zum völligen Entzug der Finanzhoheit.<br />

Nur noch die Debit-Kommissionen durfte<br />

Schulden aufnehmen. Die Regierung<br />

konnte den Beamten nichts mehr befehlen.<br />

In Weimar-Eisenach hat man zB den Leuten<br />

im Winter Türen und Fenster weggenommen,<br />

bis sie ihre Steuerschulden bezahlten.<br />

Zurück zur Schuldenbremse und zum Stabilitätspakt:<br />

Dass mit diesen Instrumentarien<br />

eine Abbau der jahrzehntelang angehäuften<br />

Staatsschulden möglich ist, muss<br />

stark bezweifelt werden. Durch bloßes<br />

Wirtschaftswachstum allein wird die Eurozone<br />

sicher nicht aus ihrer Schuldenfalle<br />

herauskommen. Ob der Europäische Stabilitätsmechanismus<br />

(ESM) mit 800 Mrd.<br />

Euro ausreichend dotiert ist, um größere<br />

Länder wie Spanien oder Italien ab 2013<br />

im Fall des Falles auffangen zu können ist<br />

höchst ungewiss. Es ist eine seltsame Idee<br />

zu glauben, dass alle Wirtschafts-probleme<br />

mit Bail-outs gelöst werden können. Historisch<br />

gesehen hat es nur drei Auswege für<br />

überschuldete Staaten gegeben: Die Pleite,<br />

extrem hohe Inflation – oder beides.<br />

Beim Wirtschaftsgipfel in Camp David<br />

hat kürzlich Präsident Obama massiv gefordert,<br />

durch Erhöhung der Geldmenge<br />

in der EU die Wirtschaft anzukurbeln. Er<br />

vertritt damit eine Politik, die zuletzt auch<br />

von linken europäischen Politikern gefordert<br />

wird. Dazu ist aber anzumerken, dass<br />

dieses Rezept für die USA möglicherweise<br />

Erfolg hat. Denn nicht zuletzt wegen der<br />

Rolle des US-Dollars als Weltleitwährung<br />

fallen die inflatorischen Auswirkungen in<br />

den USA gering aus, wohingegen die Folgen<br />

dieser Maßnahme in der EU sehr wohl<br />

die Inflation einheizen und zumindest sehr<br />

ungewiss sind. Also ein Spiel mit dem Feuer,<br />

das aber traditioneller sozialistischer<br />

Politik folgt.<br />

Der Schuldenabbau über Ingangsetzung<br />

der Notenpresse, was eine Erhöhung der<br />

Inflation bewirkt, ist keineswegs neu. Denn<br />

so haben die USA nach dem 2. Weltkrieg<br />

die europäische Industrie aufgekauft, was<br />

kaum Auswirkungen auf die Inflationsrate<br />

hatte und sich entschuldet. Wie läuft das<br />

praktisch ab: Der Staat sorgt dafür, dass<br />

seine Anleihen gekauft werden und die<br />

Zinsen darauf niedrig bleiben. Banken<br />

und institutionellen Anlegern wird vorgeschrieben,<br />

einen hohen Anteil dieser „sicheren“<br />

Titel in ihr Portefeuille aufzunehmen.<br />

Ohne diese Gängelung der Anleger<br />

wäre es nicht möglich gewesen, die Kriegsschulden<br />

innerhalb weniger Jahrzehnte<br />

abzutragen. Um Schulden wirklich abzubauen<br />

muss die Inflationsrate höher liegen<br />

als die niedrig gehaltenen Nominalzinsen,<br />

die Realverzinsung muss also negativ sein.<br />

Die Investition in Anleihen ist damit einer<br />

Zusatzsteuer gleichzusetzen. Zahler sind<br />

institutionelle Anleger und Sparer, also der<br />

sprichwörtliche kleine Mann.<br />

In einer viel diskutierten Studie „ The Liquidation<br />

of Government Debt“ haben C.<br />

Reinhart und B. Sbrancia nachgewiesen<br />

und angemerkt, dass seit Ausbruch der Finanzkrise<br />

die Repression eine Renaissance<br />

unter dem Deckmantel der Regulierung<br />

durch Aufsichtsbehörden erlebt.<br />

| November . 2012 | 11


Zuletzt noch ein Wort zur Kritik an der<br />

ausgebrochenen Sparwut, die das Wirtschaftswachstum<br />

behindere und gelokkert<br />

werden müssten. In diesem Zusammenhang<br />

wird immer öfter die Forderung<br />

nach Einführung von Euro-Bonds laut.<br />

Diese würden von der EZB ausgegeben<br />

und den Ländern der Eurozone garantiert.<br />

Durch die Teilnahme jener Länder, die ihre<br />

Finanzen in Ordnung halten käme, es zu<br />

einem prognostizierten Zinsfuß von 5 –<br />

6%. Dieser Zinsfuß würde es allen Ländern,<br />

die am Anleihenmarkt hohe Zinsen zahlen<br />

müssen erheblich leichter machen, sich zu<br />

finanzieren. „Zahler“ wären jene Länder,<br />

die ihre Finanzen in Ordnung halten und<br />

dafür bisher am Anleihenmarkt niedrige<br />

Zinsen lukrieren. Ein weiterer Schritt Richtung<br />

Solidargemeinschaft. Vor allem linke<br />

Politiker sind von der Idee der Euro-Bonds<br />

angetan und verlangen die Ausweitung<br />

der Budgets wegen der notwendigen Belebung<br />

der Wirtschaft. Ein weiterer Vorschlag<br />

zur praktischen Einführung einer<br />

Haftungsunion wäre die Ausgabe gemeinsamer<br />

Anleihen. Ist diese Meinung aber<br />

uneingeschränkt richtig? Wenn man die<br />

Budgetentwicklungen der letzten Jahre<br />

betrachtet, dann fällt auf, dass die Ausgabenquote<br />

der EU, gesamt genommen, zugenommen<br />

hat, die der Schweiz, aber auch<br />

Schwedens dagegen gesunken sind. Wenn<br />

also nur eine immer höhere Staatsquote<br />

12 | November . 2012 |<br />

<strong>Scientia</strong><br />

zu Wirtschaftswachstum und damit zu<br />

höherem Wohlstand führte, eine geringere<br />

Staatsquote aber Kaputtsparen bedeutete,<br />

dann müsste in der Schweiz und in<br />

Schweden der Wohlstand gesunken sein.<br />

So eindimensional ist das aber nicht, denn<br />

das Gegenteil ist der Fall. Daraus ergibt<br />

sich, dass eine Erhöhung der Ausgaben<br />

der Ankurbelung der Wirtschaft dienen<br />

sollte. Aus der Zeit Kreiskys und Androschs<br />

leidet Österreich noch heute daran, dass<br />

Keynes nur bei den Ausgaben berücksichtigt<br />

wurde, nicht aber beim darauffolgend<br />

vorgesehenen Abbau der Schulden. Ihr<br />

Motto, dass 5% Inflation besser<br />

wäre als 5% Arbeitslosigkeit hat<br />

sich leider als Schimäre erwiesen<br />

und das Ergebnis war, dass Geldentwertung<br />

und Arbeitslosigkeit<br />

gleichzeitig stiegen. (Die Arbeitslosenrate<br />

wurde in Österreich<br />

durch verschiedene Maßnahmen<br />

der Arbeitsmarktverwaltung<br />

künstlich niedriger gehalten als<br />

sie tatsächlich war.) Und zur Erhöhung<br />

von Steuern oder deren<br />

Neukreation hat ein geläuterter<br />

Androsch als Unternehmer heute<br />

auch andere Einsichten als damals:<br />

Angesichts der „schreienden<br />

Ungerechtigkeiten auf der<br />

Ausgabenseite ist das Vorhaben,<br />

mit neuen oder höheren Steuern<br />

Gerechtigkeit zu schaffen, eine<br />

Illusion – und angesichts der hohen<br />

Spitzensteuerbelastung (in<br />

Österreich) zugleich eine Provokation.“ (©<br />

Androsch)<br />

Da sich die „nördlichen“ Eurostaaten mehr<br />

oder minder strikt gegen eine Vergemeinschaftung<br />

der Schulden einzelner Staaten<br />

aussprechen, wird immer öfter versucht,<br />

dies durch unterschiedliche Maßnahmen<br />

trotzdem zu erreichen. Zuletzt hat sich vor<br />

allem der neue Präsident der EZB, Draghi,<br />

dafür ausgesprochen: Die Zentralbank<br />

(EZB) könnte praktisch uneingeschränkt<br />

Anleihen einzelner Länder auf den Sekundärmärkten<br />

aufkaufen. Es würde aber<br />

nur dann Geld geben, wenn sich das Land<br />

einem strikten Reformprogramm unterziehe.<br />

Weiters würde die EZB nur dann<br />

intervenieren, wenn bestimmte Zinsobergrenzen<br />

überschritten würden. Allerdings<br />

gibt es dabei die Befürchtung, dass dieses<br />

Programm nicht langfristige Investoren<br />

auf den Plan ruft sondern Spekulanten, die<br />

bei steigenden Zinsen auf das Eingreifen<br />

der EZB wetten. Langfristige Investoren<br />

würden erst dann zurückkehren, wenn<br />

sie Vertrauen in das Projekt Euro wieder<br />

hätten. Manche Kritiker der Idee des unbeschränkten<br />

Anleihenaufkaufs meinen,<br />

dass der Geldsegen der EZB anhaltende<br />

Begehrlichkeiten wecken würde. Denn die<br />

Anleihen der Krisenländer landen im Eurosystem,<br />

was zur Vergemeinschaftung der<br />

Risiken führe, wofür die Steuerzahler aller<br />

anderen Länder geradestehen müssten.<br />

Darüber hinaus wird die Meinung vertreten,<br />

dass der unbeschränkte Anleihenaufkauf<br />

nicht mehr erforderlich sei, denn die<br />

Kennziffern der Krisenländer hätten sich in<br />

den letzten 2 Jahren merklich verbessert,<br />

auch wenn weiter Vorsicht angebracht sei.<br />

In allen Ländern, mit Ausnahme Italiens<br />

sinken die Lohnstückkosten. Entsprechend<br />

steigen die Exporte. Die Leistungsbilanzdefizite<br />

der Krisenländer gehen zurück. Irland<br />

und Portugal haben bemerkenswerte<br />

Fortschritte erzielt und auch die Lage Italiens<br />

und Spaniens hat sich merklich verbessert.<br />

Früher oder später, so die Optimisten, kehre<br />

mit den guten Nachrichten aus den Krisenländern<br />

auch wieder das Vertrauen in<br />

die Euro-Zone zurück. Die Länder, mit Ausnahme<br />

Griechenlands wären dann wieder<br />

in der Lage, ohne Rettungsschirme und<br />

ähnliches die nötigen Finanzmittel selbst zu<br />

vertretbaren Zinsen zu besorgen. Voraussetzung<br />

dafür ist die Fortsetzung der eingeleiteten<br />

Reformen, die aber nicht unter<br />

dem Eindruck entlastender Stützungskäufe<br />

vorzeitig abgebrochen werden dürften.<br />

Es ist zu befürchten, dass Griechenland ein<br />

Sonderfall bleibt. Was soll aber dann geschehen?<br />

Austritt aus der Eurozone oder<br />

Verbleib und wenn ja, wie?<br />

Mir kommt da ein alter Kalauer in den Sinn,<br />

als der Ehemann gefragt wird, wie seine<br />

Frau so im Bett sei und er antwortet: Die<br />

einen sagen so und die anderen so.<br />

Dr. Franz Koppensteiner v/o Koppi


fuxenecke Thomas Sattlegger v/o Perseus, FM<br />

Fotos: privat<br />

Was kommt dort von der Höh´?<br />

Es ist mal wieder an der Zeit unsere neuesten Bundesbrüder vorzustellen. Seit der<br />

letzten Ausgabe des BWG wurden immerhin vier junge Männer rezipiert und hier<br />

sind sie:<br />

Maximilian Ableidinger v/o Logos<br />

Mitte März erreichte das Chargenkabinett ein Email, in dem unser<br />

lieber Bbr. Logos fragt, wann denn immer Budenabend sei<br />

und ob er da auf ein Bier vorbeischauen könnte. Ja und er kam,<br />

sah und ließ sich (zur Freude seines Vaters Bbr. Krishna) auch<br />

recht bald rezipieren. Bbr. Logos ist 22 Jahre alt, studiert Rechtswissenschaften<br />

und besuchte zuvor das Stiftsgymnasium in Seitenstetten.<br />

In seiner Freizeit übt er bereits seit einigen Jahren mit<br />

Begeisterung und Erfolg den Kampfsport Taekwondo aus.<br />

Laurenz Pollhammer v/o Mars<br />

Bbr. Mars kommt aus Salzburg und ist 20 Jahre alt. Seine couleurstudentische<br />

Karriere begann schon etwas früher. Genauer<br />

gesagt im Wintersemester 2008 als er bei e.s.v. K.ö.St.V. Almgau<br />

Salzburg rezipiert wurde. Schließlich fand er im vergangenen<br />

Sommersemester auch seinen Weg zur Danubia, wie schon so<br />

mancher Almgeier vor ihm. Bbr. Mars studiert IBWL auf der WU<br />

und war zuvor am Privatgymnasium der Herz-Jesu Missionare in<br />

Salzburg (ebenso wie die zwei nächsten).<br />

David Sams v/o Prometheus<br />

Auch Bbr. Prometheus kommt aus Salzburg und hat sich entschieden,<br />

sein Studium der Rechtswissenschaften in Wien zu<br />

absolvieren. Er ist 21 Jahre alt und engagiert sich seit mehreren<br />

Jahren als Betreuer für den Verein Ferienhort, mit dessen Hilfe<br />

Jugendlichen spannende und abwechslungsreiche Sommerferien<br />

im Salzkammergut geboten werden können. Mit seinem<br />

zielsicheren Finger am Auslöser wird er wohl eine ernst zu nehmende<br />

Konkurrenz für Bbr. Hermes, wenn es darum geht, einzigartige<br />

Momente unserer Veranstaltungen festzuhalten.<br />

Maximilian Stifter v/o Phoenix<br />

Bbr. Phoenix studiert VWL und kommt ursprünglich aus der malerischen<br />

Region um den Attersee. Er ist 20 Jahre alt und teilt sich<br />

gemeinsam mit Bbr. Prometheus und einem weiteren ehemaligen<br />

Klassenkollegen eine WG. Bbr. Phoenix ist ein wahrer Partytiger<br />

und wird auch in die Fuchsia noch zusätzlichen Schwung<br />

reinbringen.<br />

Fotos: Roland Eisner<br />

Rezeptionen bei der Abschlusskneipe<br />

Was passiert im<br />

kommenden Semester?<br />

Im kommenden Semester wird sich die<br />

Fuchsia mit zwei eigenen Veranstaltungen<br />

ihr Budget ein wenig aufbessern, damit wir<br />

es uns bei der nächsten Fuchsenfahrt wieder<br />

so richtig gut gehen lassen können.<br />

Am 8. Dezember findet daher eine Fuchsenparty<br />

mit e.v. C.ö.St.V. Arcadia Wien<br />

statt und am 24. Jänner lädt die Fuchsia<br />

im Anschluss an den AHC zu einem Cocktailabend.<br />

Wir freuen uns auf zahlreichen<br />

Besuch und ein weiterhin erfolgreiches Semester!<br />

| November . 2012 | 13


Jeder Angehörige des Verfassungsdienstes<br />

(VD) des Bundeskanzleramtes hat<br />

eine Dienstprüfung abzulegen, die in<br />

verschiedene Wissensbereiche unterteilt ist<br />

und wozu auch ein Praktikum außerhalb<br />

des VD gehört. Ich habe mich um einen<br />

Einsatz beim EuGH beworben und war dort<br />

2 Monate von Ende Jänner bis Ende März<br />

2012 der Dienststelle von Frau<br />

Dr. Berger, die von 2007 - 2008 österreichische<br />

Justizministerin war, zugeteilt.<br />

Vorerst einige Erläuterungen zum Europäischen<br />

Gerichtshof:<br />

Gründung<br />

Der EuGH wurde im Jahr 1952 durch den<br />

Vertrag zur Gründung der Europäischen<br />

Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS)<br />

gegründet. Seit dem 1. Dezember 2009,<br />

dem Vertrag von Lissabon, ist der EuGH<br />

eine gemeinsame Einrichtung der Europäischen<br />

Union und der Europäischen Atomgemeinschaft<br />

Aufbau<br />

Der Gerichtshof verfügt über einen Richter<br />

je EU-Mitgliedstaat. Dem Gerichtshof der<br />

Europäischen Union stehen acht „Generalanwälte“<br />

zur Seite. Deren Aufgabe ist es,<br />

öffentlich und in voller Unparteilichkeit zu<br />

den Rechtssachen Stellung zu beziehen,<br />

mit denen sich der Gerichtshof befasst.<br />

Eine Amtsperiode der Richter und Generalanwälte<br />

dauert sechs Jahre und kann<br />

verlängert werden. Die Regierungen der<br />

EU-Mitgliedstaaten entscheiden, wen sie<br />

für diese Position ernennen möchten.<br />

Damit der Gerichtshof die große Menge<br />

der ihm vorgelegten Rechtssachen bewältigen<br />

kann und der Rechtsschutz für<br />

die Bürger verbessert wird, gibt es das<br />

„Gericht“. Dieses befasst sich mit Rechtssachen,<br />

die von Privatpersonen, Unternehmen<br />

und bestimmten Organisationen vorgelegt<br />

wurden, sowie mit Rechtssachen,<br />

die mit dem Wettbewerbsrecht in Zusammenhang<br />

stehen.<br />

Zuständikeiten (allgemein)<br />

Der Gerichtshof der Europäischen Union<br />

ist für die Auslegung des EU-Rechts<br />

zuständig und gewährleistet damit, dass<br />

das EU-Recht in allen EU-Mitgliedstaaten<br />

14 | November . 2012 |<br />

Luxemburg<br />

Europäischer Gerichtshof (EuGH)<br />

auf die gleiche Weise angewendet wird.<br />

Außerdem kann der Gerichtshof in Rechtsstreitigkeiten<br />

zwischen den Regierungen<br />

der EU-Mitgliedstaaten und den EU-Organen<br />

entscheiden. Privatpersonen, Unternehmen<br />

oder Organisationen können sich<br />

ebenfalls mit einer Rechtssache an den<br />

Gerichtshof wenden, wenn sie der Auffassung<br />

sind, dass ein Organ der EU ihre Rechte<br />

verletzt hat.<br />

Zuständikeiten (konkret)<br />

Der Gerichtshof entscheidet in den Rechtssachen,<br />

die ihm vorgelegt werden. Die fünf<br />

häufigsten Rechtssachen sind:<br />

1) Vorabentscheidungsersuchen, bei denen<br />

nationale Gerichte den Gerichtshof für<br />

die Auslegung eines bestimmten Aspekts<br />

des EU-Rechts zu Rate ziehen;<br />

2) Vertragsverletzungsklagen gegen die<br />

Regierung eines EU-Mitgliedstaates, wenn<br />

diese das EU-Recht nicht (richtig) anwendet;<br />

3) Nichtigkeitsklagen gegen Rechtsvorschriften<br />

der EU, wenn Grund zur Annahme<br />

besteht, dass diese gegen die EU-Verträge<br />

oder gegen die Grundrechte verstoßen;<br />

4) Untätigkeitsklagen gegen EU-Organe,<br />

wenn diese nicht ihrer Pflicht nachkommen,<br />

über eine Sache zu entscheiden;<br />

5) Unmittelbare Klagen, die Privatpersonen,<br />

Unternehmen oder Organisationen<br />

gegen Entscheidungen oder Maßnahmen<br />

der EU einlegen.<br />

Fotos: privat


Reisebericht<br />

1. Vorabentscheidungsersuchen<br />

Es besteht die Gefahr, dass die Gerichte in<br />

den einzelnen Ländern die europäischen<br />

Rechtsvorschriften unterschiedlich auslegen.<br />

Um dies zu verhindern, wurde das<br />

„Vorabentscheidungsersuchen“ eingeführt.<br />

Wenn ein nationales Gericht Zweifel<br />

hinsichtlich der Auslegung oder Gültigkeit<br />

einer Rechtsvorschrift der EU hat, so kann<br />

es – und muss es in manchen Fällen – den<br />

Gerichtshof zu Rate ziehen. Dieser Rat wird<br />

in Form einer „Vorabentscheidung“ erteilt.<br />

2. Vertragsverletzungsklagen<br />

Dieses Verfahren kann von der Europäischen<br />

Kommission eingeleitet werden,<br />

wenn sie Grund zur Annahme hat, dass<br />

ein Mitgliedstaat seinen Verpflichtungen<br />

gemäß EU-Recht nicht nachkommt. Ein<br />

solches Verfahren kann aber auch von einem<br />

anderen EU-Mitgliedstaat eingeleitet<br />

werden.<br />

In beiden Fällen prüft der Gerichtshof die<br />

Anschuldigungen und fällt anschließend<br />

das Urteil. Wird festgestellt, dass der beschuldigte<br />

Mitgliedstaat tatsächlich gegen<br />

das EU-Recht verstößt, so muss er diesen<br />

Verstoß sofort abstellen. Ist der Gerichtshof<br />

der Ansicht, dass der Mitgliedstaat seinem<br />

Urteil nicht nachgekommen ist, kann<br />

er ihm ein Bußgeld auferlegen.<br />

3. Nichtigkeitsklagen<br />

Wenn ein EU-Mitgliedstaat, der Rat, die<br />

Kommission oder (unter bestimmten Umständen)<br />

das Parlament der Ansicht sind,<br />

dass ein bestimmter Rechtsakt der EU<br />

rechtswidrig ist, können sie beantragen,<br />

dass der Gerichtshof ihn für nichtig erklärt.<br />

Diese „Nichtigkeitsklage“ kann auch von<br />

Privatpersonen eingelegt werden, um<br />

vom Gerichtshof die Aufhebung eines bestimmten<br />

Rechtsakts zu fordern, der sie als<br />

Person unmittelbar beeinträchtigt.<br />

Wenn der Gerichtshof feststellt, dass der<br />

betreffende Rechtsakt nicht korrekt verabschiedet<br />

wurde oder sich nicht auf die<br />

richtige Rechtsgrundlage in den Verträgen<br />

beruft, kann er ihn für null und nichtig erklären.<br />

4. Untätigkeitsklagen<br />

Das Parlament, der Rat und die Kommis-<br />

sion sind durch den Vertrag verpflichtet,<br />

unter gewissen Umständen bestimmte<br />

Entscheidungen zu treffen. Wenn sie das<br />

unterlassen, können die Mitgliedstaaten,<br />

die anderen Gemeinschaftsorgane und<br />

(unter bestimmten Umständen) Privatpersonen<br />

oder Unternehmen beim Gerichtshof<br />

eine Beschwerde einreichen, um diese<br />

Untätigkeit offiziell feststellen zu lassen.<br />

5. Unmittelbare Klagen<br />

Personen oder Unternehmen, die durch<br />

die Tätigkeit oder Untätigkeit der Gemeinschaft<br />

oder ihrer Bediensteten einen<br />

Schaden erlitten haben, können vor dem<br />

Gericht auf Schadenersatz klagen.<br />

Meine Eindrücke<br />

Einer der ersten Eindrücke von Luxemburg:<br />

Die Stadt liegt quasi auf zwei Ebenen. Im<br />

Tal und auf einer Hochebene. Wenn man,<br />

wie ich, im Tal untergebracht ist und täglich<br />

zum Gerichtshof muss, der oben liegt,<br />

dann wird diese eigentlich kurze Distanz<br />

zeitaufwändig. Es werden drei Sprachen<br />

gesprochen, deutsch, französisch und<br />

luxemburgisch, eine Art Mischung der<br />

ersten beiden. Alles ist sehr teuer. Eine<br />

Unterkunft, dh Zimmer mit Bad und WC<br />

am Gang und Gemeinschaftsküche kostet<br />

monatlich von 700 Euro aufwärts. Entsprechende<br />

Preise sind für Essen und Trinken<br />

zu kalkulieren. Andererseits ist es auch<br />

nicht verwunderlich, dass zB ein Busfahrer<br />

auf monatlich € 4000 netto kommen muss,<br />

um gut überleben zu können.<br />

Luxemburg ist für Biertrinker ein Eldorado,<br />

gibt es doch vielfältigste Sorten zur Auswahl,<br />

in unterschiedlichen Größen und vor<br />

allem auch Belgisches Starkbier mit 8% Alkohol<br />

aufwärts.<br />

Im Gegensatz zu den hohen Preisen für<br />

„Einheimische“ hat der Gerichtshof Einrichtungen<br />

mit Preisen, fast schon wie für<br />

sozial Bedürftige. Eine dieser Einrichtungen<br />

ist die Kantine, die mit Haubenlokalen<br />

durchaus mithalten könnte; mit einem<br />

reichhaltigen Speisenangebot und wie gesagt<br />

mit sensationellen Preisen.<br />

Der Arbeitsalltag beim EuGH unterscheidet<br />

sich wohltuend von der Arbeitshektik<br />

in Wien. Einhaltung der Kernzeit, na ja. Keiner<br />

drängt auf rasche Erledigung, der Arbeitstag<br />

verläuft höflich, ruhig, fast schon<br />

entspannt, man trifft viele Kollegen, höher<br />

eingestuftes Personal, auch tagsüber,<br />

kann sich über aktuelle Fälle und Fragen<br />

unterhalten und austauschen und eine der<br />

besten Fachbibliotheken benutzen, die es<br />

derzeit gibt. Die Fortsetzung der Gespräche<br />

und sonstige Unterhaltungen finden<br />

dann am Abend/in statt, wo man auch<br />

Beschäftigte anderer internationaler Organisationen,<br />

wie vom EFTA-Gerichtshof,<br />

der Europäischen Investitionsbank, dem<br />

Europäischen Rechnungshof, dem Übersetzungsdienst<br />

der Kommission oder dem<br />

Europäischen Parlament trifft.<br />

| November . 2012 | 15


Reisebericht<br />

Und die zentrale geographische Lage Luxemburgs<br />

kommt einem zugute. Ich habe<br />

das ausgenutzt und an den Wochenenden<br />

meine Freunde in Trier, Metz, Brüssel und<br />

Paris besucht.<br />

Jetzt aber zurück zum EuGH: Wenn man<br />

zum ersten Mal Österreich beim EuGH<br />

vertritt, dann wird man gehörig eingeschüchtert<br />

durch die ganze Umgebung<br />

und die vorgeschriebenen Formalitäten.<br />

Das beginnt schon damit, dass man aus<br />

dem Österreich-Spind den Talar entnimmt<br />

und anzieht. Die Verhandlungssprache vor<br />

Gericht ist die Sprache des jeweiligen Falles,<br />

also für Österreich deutsch. Die Richter<br />

bedienen sich dabei der Dolmetscher des<br />

Gerichtes. In einzelnen Fällen wird auch<br />

englisch gesprochen. Die internen Beratungen<br />

der Richter, die ja aus unterschiedlichen<br />

Ländern kommen, finden ohne<br />

Dolmetscher statt. Es wird französisch gesprochen.<br />

Nach Erscheinen des Richtersenates wird<br />

der Rechtsfall aufgerufen und dann, am<br />

Beispiel Österreich, wird dem österreichischen<br />

Vertreter etwa 10 Minuten eingeräumt,<br />

seine Rechtsmeinung darzulegen.<br />

Experten können beigezogen werden,<br />

können sich aber in der Regel nicht zu Wort<br />

melden. Der Richtersenat kann sodann<br />

den österreichischen Vertreter zu weiteren<br />

Fragen anhören. – Das kann durchaus auch<br />

unangenehm sein, weil die Fragen manchmal<br />

für uns eher vertrackt oder weit hergeholt<br />

sind. Das kann auch auf die Herkunft<br />

des Richters aus einem anderen Rechts-<br />

16 | November . 2012 |<br />

kreis, zB dem angelsächsischen, zurückzuführen<br />

sein und für den Richter erscheint<br />

die Frage durchaus logisch, für uns aber<br />

keineswegs.<br />

Eine Nichtbeantwortung oder ein Gestammel<br />

machen naturgemäß kein gutes Bild.<br />

Der Ablauf wiederholt sich bei der Befragung<br />

des Kontrahenten. Jedenfalls ist man<br />

höchst zufrieden, wenn man seine Rechtsmeinung<br />

ohne Unterbrechungen und unangenehme<br />

Zwischenfragen, auf die man<br />

sich ja nicht wirklich vorbereiten konnte,<br />

über die, jetzt wörtlich gemeinte, Bühne<br />

gebracht hat und man den Talar wieder in<br />

den Spind hängen kann.<br />

Die Verhandlung<br />

Jeder Klage, die beim Gerichtshof eingeht,<br />

werden ein Richter und ein Generalanwalt<br />

zugeteilt.<br />

Die eingegangen Klagen werden in einem<br />

Verfahren bearbeitet, das aus zwei Phasen<br />

besteht: dem schriftlichen Verfahren und<br />

der mündlichen Verhandlung.<br />

Schriftliches Verfahren<br />

In der ersten Phase legen alle beteiligten<br />

Parteien dem für die Rechtssache zuständigen<br />

Richter einen Schriftsatz vor. Der<br />

Richter erstellt daraufhin einen Bericht, in<br />

dem er diese Schriftsätze und die rechtlichen<br />

Grundlagen des Falls zusammenfasst.<br />

Mündliche Verhandlung<br />

Die zweite Phase ist die öffentliche Anhörung.<br />

Je nach Komplexität der Rechtssache<br />

kann diese Anhörung vor einer Kammer<br />

mit 3, 5 oder 13 Richtern oder vor dem<br />

gesamten Gerichtshof stattfinden. Bei der<br />

Anhörung tragen die Anwälte beider Parteien<br />

ihre Ausführungen den Richtern und<br />

dem Generalanwalt vor. Diese können die<br />

Anwälte befragen.<br />

Anschließend stellt der Generalanwalt seine<br />

Schlussanträge, woraufhin die Richter<br />

gemeinsam über das Urteil beraten und es<br />

schließlich erlassen.<br />

Generalanwälte müssen einen Schlussantrag<br />

zu einer bestimmten Rechtssache nur<br />

dann stellen, wenn der Gerichtshof der<br />

Auffassung ist, dass dieser besondere Fall<br />

einen neuen Rechtsaspekt aufwirft. Der<br />

Gerichtshof muss dem Schlussantrag des<br />

Generalanwalts nicht unbedingt folgen.<br />

Die Urteile des Gerichtshofes werden mit<br />

Stimmenmehrheit beschlossen und in öffentlichen<br />

Sitzungen verkündet.<br />

Auslegung<br />

Die erste Besonderheit liegt darin, dass<br />

die Rechtsquellen des Rechts der Europäischen<br />

Union keine einheitliche verbindliche<br />

sprachliche Fassung kennen, sondern<br />

derzeit in 23 verschiedenen Sprachen<br />

verbindlich sind. Bei abweichendem Sinn<br />

verschiedener Sprachfassungen stößt die<br />

reine Wortlautauslegung daher an ihre<br />

Grenzen, und die zusätzliche Verwendung<br />

rechtsvergleichender, systematischer oder<br />

teleologischer Argumente wird notwendig.<br />

Kritik<br />

Hauptkritikpunkt jedoch ist, dass dem<br />

EuGH in Teilen der Rechtswissenschaft<br />

vorgeworfen wird, dass er europäisches<br />

Unionsrecht unzulässig auf nationale<br />

Rechtsfelder ausdehne und damit seine<br />

Kompetenzen überschreite. Mit den<br />

Entscheidungen des EuGH, die nur mehr<br />

durch den Gerichtshof selbst abgeändert<br />

werden können, wird Europäisches Recht<br />

geschaffen, das für die Mitgliedsstaaten<br />

der EU verbindlich ist.<br />

Dr. Franz Koppensteiner v/o Koppi


Meinung<br />

Wir meinen doch nicht wirklich,<br />

dass es derzeit um die Erneuerung<br />

unseres Bundesheeres<br />

geht, oder? Meiner Meinung nach ist das<br />

Bundesheer wieder einmal zum Spielball<br />

der politischen Parteien geworden. Es geht<br />

doch nicht darum, den Militärdienst für unsere<br />

männliche Jugend mit Sinn zu füllen<br />

oder sie im sozialen Dienst auszubilden.<br />

Übrigens auch nicht um die Sinnhaftigkeit,<br />

ob junge Männer Wache in den Kasernen<br />

schieben müssen, anstatt Wissenswertes<br />

für ihr weiteres Leben zu erfahren. Es geht<br />

leider wieder einmal um politische Macht<br />

und darum, wer am Ende gewinnt: SPÖ<br />

oder ÖVP – und um mehr nicht! General<br />

Mag. Edmund Entacher, immerhin Chef<br />

des Generalstabes unseres Heeres, wird<br />

nicht müde zu wiederholen, dass mit dem<br />

derzeitigen Budget ein Berufsheer nicht<br />

zu finanzieren ist. Weiters hat das Verteidigungsressort<br />

durch das Budgetrahmengesetz<br />

bis zum Jahre 2016 einen Beißkorb erhalten<br />

– hier gibt es keine Luft nach oben.<br />

Aber statt sich als gewählte Mandatare<br />

- egal welchen Couleurs - an einen Tisch zu<br />

setzen und sich tatsächlich mit einer auch<br />

den Namen verdienenden Heeresreform<br />

zu beschäftigen, rufen beide Regierungsparteien<br />

mit einer Volksbefragung einen<br />

Stellvertreterkrieg aus. Ob es uns aber<br />

persönlich nun passt oder nicht, die Wehrpflichtdiskussion<br />

ist heiß entbrannt. Und<br />

am 20. Jänner 2013 wird eben der Bürger<br />

befragt werden.<br />

Was erwartet sich also der Österreicher<br />

von seinem Heer? Reicht eigentlich eine<br />

Gliederung für eine stark verbesserte freiwillige<br />

Feuerwehr (dann aber auch zum<br />

Sandsackschaufeln bei Hochwasser und<br />

Pistentreten in Kitzbühel), eine Garde für<br />

die Repräsentation („Fesch sind sie, unsere<br />

Burschen!“), 9 Militärmusikkapellen (zum<br />

Aufspielen beim jeweiligen Landeshauptmann)<br />

und dann aber auch eine nicht<br />

militärisch abgesicherte Neutralität (eben<br />

nicht nach Schweizer Muster und entgegen<br />

unserem Neutralitätsvertrag)? Dann<br />

benötigen wir aber auch eine Diplomatie,<br />

die dieses Modell der EU und der Welt verkaufen<br />

kann.<br />

Tatsache ist (und das zeigen uns auch Umfragen),<br />

dass eine Vielzahl unserer Mitbür-<br />

ger mit dem derzeitigen Zustand des Bundesheeres<br />

unzufrieden ist. Wundern sollte<br />

uns das nicht, denn was erleben zurzeit<br />

unsere Wehrpflichtigen, wenn sie einrükken:<br />

Ausgedünnte Verbände mit einem Fehl an<br />

Gruppenkommandanten mit schlechter<br />

Altersstruktur, ungenügende Rahmenbedingungen<br />

für die Ausbildung (geringes<br />

Munitionskontingent, Kilometerbeschränkungen<br />

bei Einsatzfahrzeugen, 40-Stundenwoche<br />

mangels Überstunden für Ausbildungspersonal),<br />

daher auch fehlende<br />

Ausbildungsintensität der Rekruten (im<br />

Vergleich mit 18 Wochen Ausbildung in<br />

der Schweiz mit folgenden jährlichen Wiederholungsübungen),<br />

überhaltene Strukturen<br />

(unökonomisch kleine Kasernen mit<br />

halbvollen Verbänden), veralterte Logistik<br />

und vor allem zu viele Funktionssoldaten<br />

(Systemerhalter).<br />

Und was sieht der Kadersoldat: kopflastige<br />

Strukturen wie etwa die Zentralstelle<br />

oder die Militärkommanden, fehlende Zukunftsaussicht<br />

(keine Personalplanung auf<br />

Zeit = alle wollen Beamte werden).<br />

Thema Wehrpflicht contra Berufsheer<br />

Der Stellvertreterkrieg<br />

Das Bundesheer der 2. Republik hat bereits<br />

viele Reformen, Strukturänderungen,<br />

Transformationen, Anpassungen (oder<br />

wie immer man diese Umgliederungen –<br />

sieben davon habe ich persönlich erlebt<br />

- genannt hat) überstanden, an zwei Dingen<br />

sind bisher alle Strukturreformen gescheitert:<br />

am nötigen und von der Politik<br />

vorerst immer zugesagten Budget und am<br />

nötigen Personal; letztlich ist auch die Heeresreform<br />

2010 daran gescheitert, die erst<br />

im Juni 2004 durch die Reformkommission<br />

unter dem Vorsitz des Altbürgermeisters<br />

Dr. Helmut Zilk einstimmig (also auch mit<br />

der Stimme eines Dr. Peter Pilz von den<br />

Grünen) beschlossen wurde.<br />

Und als gelernter Österreicher glaube ich<br />

daher nicht, dass eine wesentliche Änderung<br />

des derzeitigen Mischsystems (Berufssoldaten,<br />

wehrpflichtige Rekruten und<br />

Milizsoldaten) möglich sein wird, weil:<br />

• die dafür notwendigen gesetzmäßigen<br />

Voraussetzungen für eine derart massive<br />

Änderung unseres Sicherheitssystems vermutlich<br />

nicht geschaffen werden können<br />

(u. a. ist die Wehrpflicht immerhin in unse-<br />

| November . 2012 | 17


Freundschaftsverbindung<br />

rer Verfassung verankert; Artikel 9a Absatz<br />

3 B-VG),<br />

• sich bei dem angedachten Salär für Berufssoldaten<br />

nicht genügend „Freiwillige“<br />

melden werden<br />

(dies ist bereits in<br />

den 70er-Jahren<br />

mit der „Bereitschaftstruppe“<br />

nicht gelungen<br />

und mit diesem<br />

Problem haben<br />

fast alle europäischen<br />

Staaten<br />

nach Abschaffung<br />

der Wehrpflicht<br />

auch heute zu<br />

kämpfen, auch<br />

wenn in der Öffentlichkeitanderes<br />

behauptet<br />

wird),<br />

• es durch die<br />

bereits vorgegebene Budgetkürzungen<br />

in den nächsten drei Jahren um 550 Millionen<br />

Euro vermutlich nie wieder zu einer<br />

Erhöhung des Heeresbudget kommt (die<br />

derzeitigen Berechnungen im BMLVS gehen<br />

von jährlichen 2,2 Milliarden Euro aus;<br />

verschwiegen wird dabei aber das darin<br />

enthaltene „Sportbudget“ sowie die Ankaufrate<br />

für die Eurofighter),<br />

• die Möglichkeit der Auslagerung aller<br />

derzeit von Funktionssoldaten (Systemerhaltern)<br />

getätigten Arbeiten (und dazu<br />

gehören nicht die immer wieder angeführten<br />

Kellner für die Offiziere, sondern<br />

vor allem Kraftfahrer, Mechaniker, Köche,<br />

Wachsoldaten für unzählige Kasernen,<br />

aber auch Schreiber, Wirtschaftsgehilfen,<br />

Nachschubgehilfen, Wehrpflichtige in<br />

den Bekleidungskammern bis auf untere<br />

Führungsebene) ebenfalls mangels entsprechendem<br />

Budget zu Recht bezweifelt<br />

werden kann und<br />

• eine Verbesserung des Gesundheitszustandes<br />

unserer jungen Männer (viele<br />

für tauglich befundene Rekruten können<br />

nach der Einstellungsuntersuchung – bis<br />

zu 20% eines Einrückungsturnusses - ausschließlich<br />

im inneren Dienst eingesetzt<br />

18 | November . 2012 |<br />

werden, also eben als Systemerhalter)<br />

nicht zu erwarten ist.<br />

Also worauf sollen wir Bürger in den nächsten<br />

Monaten bei dieser bereits peinlichen<br />

und im Ausland belächelten Diskussion<br />

achten, und wie sollten wir uns als Couleurstudenten<br />

bei der Volksbefragung entscheiden?<br />

Ich bin der Ansicht:<br />

Eine Umstellung auf ein angedachtes<br />

Freiwilligensystem ist nur dann sinnvoll,<br />

wenn die Bezahlung aller Dienstgrade und<br />

Funktionen leistungsorientiert erfolgt,<br />

d. h., dass bei einem Einstiegsgehalt eines<br />

Schützen von etwa mindestens € 1.500,00<br />

(Umfrageergebnis unter den derzeitigen<br />

Präsenzdienern) ein Unteroffizier etwa<br />

€ 3.000,00 sowie ein höherrangiger Offizier<br />

mindestens € 5.000,00 netto verdienen<br />

müsste. Dies ist aber in Österreich wegen<br />

der Neidgenossenschaft und Auswirkungen<br />

auf das Besoldungssystem im öffentlichen<br />

Dienst sicher nicht erreichbar. Auch<br />

eine neue Dislozierung durch Auflösung<br />

von vielen Standorten wird realpolitisch<br />

nicht zu erreichen sein. Bleibt man allerdings<br />

bei der Wehrpflicht, so muss man<br />

alle Wehrpflichtige aus der Systemerhaltung<br />

umgehend entfernen und die erforderlichen<br />

Leistungen am Markt zukaufen.<br />

In einer „Wehrpflicht neu“, wie sie jetzt<br />

auch von der ÖVP angedacht wird, darf<br />

es keine Systemerhalter in militärfremden<br />

Beschäftigungen (Küchen, Werkstätten,<br />

Kraftfahrer etc.) mehr geben. Zumindest<br />

das sollten wir uns doch leisten können!<br />

Ich bin der Ansicht, es geht bei dieser Diskussion<br />

gar nicht mehr ausschließlich um<br />

Wehrdienst oder<br />

Berufsarmee<br />

(alle Argumente<br />

aller Parteien<br />

genau lesen!),<br />

es geht bereits<br />

um die Substanz<br />

unseres Sicherheitsapparates<br />

Bundesheer, und<br />

dieses haben wir<br />

in den letzten<br />

Jahrzehnten leider<br />

oft benötigt,<br />

wenn auch Gottlob<br />

nicht zur Landesverteidigung<br />

im eigentlichen<br />

Sinn. Und unser<br />

Vaterland sollte<br />

uns eine Versicherungspolizze „Sicherheit“<br />

auch weiterhin etwas wert sein!<br />

Udo E. Liwa v. Dr. cer. Teja, THE!-Philx<br />

zur Person<br />

Foto: Österreichisches Bundesheer<br />

Udo E. Liwa v. Dr. cer. Teja,<br />

THE!-Philx et mult.<br />

37 Jahre Truppenoffizier, zuletzt<br />

lang-jähriger Kommandant der Garde;<br />

auch jetzt noch u. a. als Generalsekretär<br />

von Alt-Neustadt, Absolventenvereinigung<br />

der Theresianischen<br />

Militärakademie, eng mit Berufsoffizieren<br />

aller Führungsebenen verbunden.


Die KAV Danubia, als Geburtsstätte<br />

von Innovationen und Unternehmensgründungen?<br />

„Kaum zu<br />

glauben“ sagen die einen, „na klar“ die anderen!<br />

Die Redaktion des BWG wird in den<br />

nächsten Ausgaben Bundesbrüder, die als<br />

Jungunternehmer alles riskieren und erste<br />

Erfolge verbuchen, vorstellen. Wir finden<br />

heraus, ob eine gute Idee stärker ist als die<br />

gegenwärtige Wirtschaftskrise. Die vorgestellten<br />

Startups decken unterschiedliche<br />

Branchen ab.<br />

Den Anfang macht das Internet-Startup<br />

www.beigebracht.com - gegründet von<br />

DI Alexander Schmid, Mag. Markus Kainz,<br />

Mag. Berthold Karlic v/o Galileo und Johann<br />

Brandauer v/o Arthus II. Es handelt<br />

sich um den ersten Online-Marktplatz für<br />

Weiterbildung, in welchem ein sehr breites<br />

und qualitativ hochwertiges Angebot von<br />

Nachhilfe, Kunst & Kultur, Sprachen, bis<br />

hin zu Freizeitaktivitäten online gebucht<br />

werden kann. In der Planung und Umsetzung<br />

des Projekts waren die Bundesbrüder<br />

Hermes (Proximitas - Steuerberatung)<br />

und Caesar (Nistelberger & Parz Rechtsanwälte),<br />

neben der Familie und zahlreicher<br />

Freunde der Gründer eine sehr große Unterstützung.<br />

Am 1. 9. 2011 ging die Plattform mit Angeboten<br />

für den Testmarkt der „WU-Wien“<br />

online, wo besonders Prüfungsvorbereitungskurse<br />

der ÖH im Vordergrund standen.<br />

Mit Erfolg! Die Studenten nahmen<br />

das Angebot an und die ÖH konnte die<br />

Abwicklung ihrer Buchungen deutlich<br />

optimieren. Es werden dank beigebracht.<br />

com nun rund EUR 30.000,-- pro Jahr an<br />

Kosten eingespart, berichtet die ÖH-WU.<br />

Heute (12 Monate später) finden sich auf<br />

beigebracht.com laufend über 100 aktive<br />

Angebote von über 50 Anbietern aus Wien<br />

und Umgebung. Jeder einzelne Anbieter<br />

wird persönlich und streng hinsichtlich<br />

seiner Qualifikationen geprüft. Bisher<br />

konnten über 6.000 Buchungen erfolgreich<br />

abgewickelt werden. Angesichts der<br />

ersten großen Werbeoffensive im Herbst<br />

2012 sollen die Zugriffszahlen erst so rich-<br />

Danubia’s Startups<br />

Jungunternehmer auf dem Weg nach oben!<br />

tig ansteigen, so die Erwartung der Gründer.<br />

Die Zeichen für einen durchschlagenden<br />

Erfolg stehen sehr gut, da heutzutage<br />

bereits fast alltäglich Bücher über amazon.com,<br />

Flüge über booking.com und<br />

gebrauchtes über willhaben.at gekauft<br />

werden. Dass heute Menschen fast jeden<br />

Alters bereit sind online Kurse zu buchen,<br />

haben bereits prominente Anbieter, wie<br />

Holmes Place und das Rote Kreuz, für sich<br />

erkannt und sind auf der Internetplattform<br />

beigebracht.com präsent.<br />

Die mediale Präsenz von beigebracht.com<br />

kann sich ebenfalls durchaus sehen lassen.<br />

Neben einer starken Fanbase auf facebook<br />

und zahlreichen anderen Plattformen haben<br />

bereits fast alle großen österreichischen<br />

Tageszeitungen und der ein oder<br />

andere Blogger dieses Startup entdeckt.<br />

Die Aufmerksamkeit ist nicht immer gewollt,<br />

da es gerade im Internet um Zeit,<br />

Skalierbarkeit und natürlich das nötige<br />

Kapital für die entsprechende Expansionsgeschwindigkeit<br />

geht. Zuletzt wurden<br />

interne Pläne von beigebracht.com, bald<br />

in Richtung Deutschland wachsen zu wollen,<br />

veröffentlicht. Das Gründerteam treibt<br />

seither die Finanzierung dieses Vorhabens<br />

deutlich schneller voran.<br />

Die Finanzierung von derartigen Startups,<br />

erfolgt – je nach Entwicklungsphase –<br />

durch sogenanntes „Angel-Capital“ oder<br />

„Venture-Capital“, für welches Investoren<br />

Anteile an dem jeweiligen Unternehmen<br />

erhalten (Bankkredite sind in der Regel keine<br />

realistische Alternative). „Angel-Capital“<br />

wird von sogenannten „Business-Angels“<br />

gewährt. Es handelt sich dabei meist um<br />

erfolgreiche Unternehmer, ehemalige Führungskräfte,<br />

Steuerberater oder Rechtsan-<br />

wälte, die ihr monetäres Investment gerne<br />

mit ihrem Netzwerk und Erfahrungsschatz<br />

(als Coach) hebeln. Diese Form von Investment<br />

birgt im Einzelnen mit unter viel<br />

Verantwortung und wird daher gerne aus<br />

sog. Angel-Clubs heraus gemeinschaftlich<br />

getätigt.<br />

Aus einem Startup entsteht das nächste:<br />

Im September 2012 wurde das Venture-<br />

Capital Unternehmen „Venionaire“ von mir<br />

gegründet. Ich vertrete die Ansicht, dass<br />

es nicht genug intelligentes Kapital (sog.<br />

„Smart-Money“) in Österreich gibt, welches<br />

eine internationale Expansion begünstigt.<br />

„Gerade ein internationaler Angel oder ein<br />

Konsortium mit entsprechend internationaler<br />

Ausrichtung ist für Startups wichtig,<br />

wenn sie international Erfolg haben wollen.<br />

Ich helfe Startups die richtigen Investoren<br />

zu finden, ihr Produkt zu bewerten und das<br />

Unternehmen im Wachstum zu steuern. Ich<br />

arbeite gemeinsam mit unterschiedlichen<br />

Banken eifrig daran einen eigenen Fonds<br />

für diese Beteiligungen aufzulegen. Besonders<br />

stolz bin ich auf meine - in Österreich<br />

exklusive Partnerschaft - mit dem renommierten<br />

„Mountain Club“ und die Kooperation<br />

mit ausgewählten Privatbanken (z.B.<br />

UBS AG). Der „Mountain-Club“ ist einer der<br />

angesehensten und prominent besetzten<br />

Angel-Clubs im deutschsprachigen Raum.<br />

Teilnahme und Mitgliedschaft sind nur<br />

durch eine persönliche Einladung möglich.<br />

Man darf gespannt sein, wohin die Projekte<br />

unserer Bundesbrüder noch führen<br />

werden und wünschen ihnen weiter-<br />

hin viel Erfolg für ihr unternehmerisches<br />

Treiben!<br />

Mag. Berthold Karlic v/o Galileo<br />

| November . 2012 | 19<br />

Foto: beigebracht.com


Der neue ŠKODA Citigo<br />

ab 59,– * Euro/mtl.<br />

* Angebot gültig für ŠKODA Citigo 5-Türer Active 60 PS Benzin und Clever Paket im Restwert Leasing der<br />

Porsche Bank. Angebot freibleibend inkl. USt. und NoVA, Laufzeit 60 Monate, 10.000 km/Jahr, Eigenleistung<br />

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Verbrauch: 4,1–4,7 l/100 km. CO 2-Emission: 95–108 g/km.<br />

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