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Forschungsbasiert, - Juristische Fakultät - Universität Potsdam

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Geschichtsträchtig und zukunftsorientiert<br />

Der <strong>Universität</strong>sstandort Griebnitzsee<br />

32<br />

An der einstigen Grenzlinie zwischen Ost und West,<br />

am Rande der Villenkolonie Neubabelsberg, befindet<br />

sich der <strong>Universität</strong>sstandort Griebnitzsee, Sitz der<br />

<strong>Juristische</strong>n und der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen<br />

<strong>Fakultät</strong> der <strong>Universität</strong> <strong>Potsdam</strong>. Ein<br />

historisches Areal, das in besonderer Weise von der<br />

wechselvollen Geschichte des 20. Jahrhunderts geprägt<br />

ist.<br />

Das Deutsche Rote Kreuz hatte hier um 1900 entlang<br />

der Bahnlinie <strong>Potsdam</strong>-Berlin sein Zentraldepot<br />

eingerichtet. Als die Hilfsorganisation im Nationalsozialismus<br />

ihre Unabhängigkeit verlor, SS-Führer<br />

das Präsidium übernahmen und militärische Strukturen<br />

einführten, wurde das Lager für den bevorstehenden<br />

Einsatz im Zweiten Weltkrieg aufgestockt<br />

und ein neues Präsidialgebäude errichtet: ein monumentaler,<br />

lang gestreckter Bau in der Form einer<br />

römischen Eins mit massivem Portal und repräsentativem<br />

Balkon, fertiggestellt 1943. Die mit Marmor<br />

und Travertin ausgestatteten Fest- und Ehrenhallen<br />

im Innern sollten die Autorität und Dauerhaftigkeit<br />

des Regimes versinnbildlichen.<br />

Nach Kriegsende nutzte die sowjetische Besatzungsmacht<br />

das Gelände, bevor die neu gegründete Deutsche<br />

Verwaltungsakademie einzog, eine Einrichtung<br />

„an der Frauen und Männer der Verwaltung, der<br />

Wirtschaft und Justiz studieren sollten, um sich mit<br />

den Gesetzen des gesellschaftlichen Fortschritts vertraut<br />

zu machen und zu lernen, Staat und Wirtschaft<br />

auf neue Weise zu leiten“. Worte aus der Eröffnungsrede<br />

des Ersten Sekretärs der SED, Walter Ulbricht,<br />

dessen Namen die Akademie trug, als sie 1953 mit<br />

der Deutschen Hochschule für Justiz, der einstigen<br />

Zentralen Richterschule, zur „Deutschen Akademie<br />

für Staats- und Rechtswissenschaft“ fusionierte.<br />

Später wurde sie wegen ihres verstärkten außenpolitischen<br />

Profils auch als „Diplomatenschmiede der<br />

DDR“ bezeichnet.<br />

Wissenschaft im Sperrgebiet: Die Akademie für Staats­ und Rechtswissenschaft der<br />

DDR angrenzend an die Berliner Mauer

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