LSV kompakt Oktober 2012 - Landwirtschaftliche Sozialversicherung
LSV kompakt Oktober 2012 - Landwirtschaftliche Sozialversicherung
LSV kompakt Oktober 2012 - Landwirtschaftliche Sozialversicherung
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong><br />
Magazin für Sicherheit & geSundheit<br />
www.fob.lsv.de <strong>Oktober</strong> <strong>2012</strong><br />
GefährdunGsbeurteilunG<br />
Arbeitgeber sind<br />
in der Pflicht
inhaLt<br />
<strong>Oktober</strong> l 12<br />
arbeitgeber Sind in der PfLicht<br />
Alle Arbeitgeber haften, wenn sie ihren<br />
Pflichten der Gefährdungsbeurteilung<br />
nicht nachgekommen sind. 04<br />
nOten für PfLegeheiMe<br />
LPK-Pflegeberaterinnen geben wertvolle<br />
Tipps, die bei der Auswahl<br />
des richtigen Pflegeheimes helfen. 06<br />
aid-ernährungSführerSchein<br />
Warum es so wichtig ist, dass Kinder<br />
frühzeitig lernen, sich ausgewogen<br />
zu ernähren. 07<br />
fixLängen und SeiLwinden<br />
Ein Film zeigt, welche Kräfte wirken<br />
können, wenn sich der Stamm beim<br />
Ziehen im Unterholz verhakt. 09<br />
MOMente, die Man nie VerMiSSt<br />
Glück im Unglück: Martina Rühl überlebte<br />
die Attacke einer Kuh mit schweren<br />
Verletzungen. Wie kann man sich vor<br />
solchen Unfällen schützen? 10<br />
KLeinSchLePPer<br />
Wird ein Kleinschlepper zum Beispiel<br />
im Ballenlager eingesetzt, muss er über<br />
ein geeignetes Schutzdach (FOPS)<br />
verfügen. 13<br />
der innere Schweinehund<br />
Hat der Hausarzt dringend zu mehr<br />
Bewegung, einer Ernährungsumstellung<br />
und Gewichtsabnahme geraten? Wer<br />
das ernst nimmt, muss den Kampf<br />
aufnehmen: mit dem „inneren<br />
Schweinehund“. 16<br />
Zum titelbild: thomas bouwman, betriebsleiter<br />
der gutsverwaltung Winterbüren,<br />
weist seine Mitarbeiter auf die gefahren<br />
bei der Arbeit an Maschinen mit großer<br />
Arbeitsbreite hin. der Unterweisung ging<br />
eine gründliche gefahrenanalyse anlässlich<br />
einer gefährdungsbeurteilung voran.<br />
❘❘❘■ Die <strong>LSV</strong> Auf Der eurOtier <strong>2012</strong><br />
Sicherer Abstieg<br />
13. bis 16. November <strong>2012</strong><br />
Messe Hannover<br />
Stand C 22 (Halle 25)<br />
themen:<br />
Der <strong>LSV</strong>-Stand steht unter dem<br />
Motto „Vorwärts rauf – rückwärts<br />
runter“. Das sichere Absteigen vom Traktor wird an einem Modell demonstriert.<br />
Während der moderierten Aktionen wird richtiges und falsches<br />
Absteigen mit seinen Folgen gezeigt, um die Besucher zum sicherheitsbewussten<br />
Verhalten zu motivieren.<br />
Für die Ausstellung stehen Eintrittsgutscheine bereit.<br />
Interessierte Leser rufen bitte<br />
nur am 9. november <strong>2012</strong> zwischen 9 und 10 uhr<br />
unter ( 0561 9359-241 an.<br />
Die ersten zwanzig Anrufer erhalten einen Gutschein per Post zugeschickt.<br />
❘❘❘■ ArzneiMitteL in SCHwAnGerSCHAft unD StiLLzeit<br />
Datenbank mit regem Zuspruch<br />
Die Informationsdatenbank www.embryotox.de, die Informationen<br />
über Risiken bei der Anwendung von Arzneimitteln in Schwangerschaft<br />
und Stillzeit bereitstellt, wird sehr gut angenommen. Die Anzahl der<br />
Besucher stieg auf durchschnittlich 2.200 pro Werktag. Die Zugriffszahlen<br />
zeigen, dass Therapiesicherheit in Schwangerschaft und Stillzeit<br />
von großer Bedeutung ist. Mit der Datenbank stehen qualitätsgesicherte<br />
Informationen zur Verfügung. Diese richten sich sowohl an interessierte<br />
oder betroffene Laien als auch an medizinisches Fachpersonal. Den<br />
saisonalen Bedürfnissen entsprechend werden während der Pollensaison<br />
überdurchschnittlich viele Informationen zu Antiallergika abgerufen,<br />
während in der Grippesaison Informationen zur Grippeschutzimpfung<br />
interessieren. Saisonunabhängig ist das Interesse an Schmerztherapien<br />
sowie zu Therapien bei psychiatrischen, rheumatischen und anderen<br />
chronischen und akuten Erkrankungen von Schwangeren und<br />
Stillenden.<br />
<strong>LSV</strong>-iMPreSSuM<br />
<strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> – Magazin für Sicherheit und Gesundheit<br />
Herausgeber: Land- und forstwirtschaftliche <strong>Sozialversicherung</strong>sträger Franken und<br />
Oberbayern, Dammwäldchen 4, 95444 Bayreuth, Telefon 0921 603 - 0,<br />
Fax 0921 603 - 386 – Spitzenverband der landwirtschaftlichen <strong>Sozialversicherung</strong>,<br />
Weißensteinstraße 70 - 72, 34131 Kassel, Telefon 05 61 93 59 - 2 41,<br />
Fax 05 61 93 59-2 44<br />
Chefredaktion: Norbert Gradl, www.fob.lsv.de, E-Mail: presse@fob.lsv.de<br />
Dr. Erich Koch, www.lsv.de, E-Mail: presse1@spv.lsv.de<br />
Erscheint vier Mal pro Jahr. Der Bezugspreis ist durch den Mitgliedsbeitrag<br />
abgegolten. Keine Gewähr für unverlangte<br />
Manuskripte. Nachdruck ist nach Rücksprache<br />
mit der Redaktion möglich.<br />
Druck: Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG,<br />
Frankfurter Straße 168, 34121 Kassel. Bei den<br />
Adressangaben werden die Bestimmungen des<br />
Datenschutzes beachtet.<br />
PEFC zertifiziert<br />
Dieses Produkt stammt<br />
aus nachhaltig bewirtschafteten<br />
Wäldern und<br />
kontrollierten Quellen.<br />
www.pefc.de
❘❘❘■ GefahrStoffe<br />
IFA-Datenbank jetzt als App<br />
Ob zu Hause oder am Arbeitsplatz: Chemische Stoffe begegnen uns auf Schritt<br />
und Tritt. Doch oft wissen nur Fachleute, was hinter den komplizierten Namen<br />
der Chemikalien steckt und wie die Substanzen wirken können. Das Institut für<br />
Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) stellt deshalb<br />
seine bewährte Stoffdatenbank GESTIS nun auch als kostenlose App für<br />
Apple- und Android-Geräte zur Verfügung. Damit<br />
lässt sich jederzeit und überall recherchieren, was es<br />
mit einem Stoff auf sich hat. Die GESTIS-Seite mit den<br />
aktuellen Gefahrstoffinformationen und der neuen<br />
GESTIS-App ist auf der Internetseite der Deutschen<br />
Gesetzlichen Unfallversicherung unter<br />
www.dguv.de<br />
> Medien/Datenbanken<br />
> GESTIS-Stoffdatenbank<br />
zu finden. Scannen, App installieren<br />
❘❘❘■ StraSSenverkehr im herbSt und Winter<br />
Gut sehen und gesehen werden<br />
Immer wieder kommt es zu schweren<br />
Unfällen mit landwirtschaftlichen<br />
Fahrzeugen. Hoher Arbeitsdruck,<br />
schwierige Lichtverhältnisse<br />
und rutschige, teils reifglatte und<br />
verschmutzte Fahrbahnen verlangen<br />
von den Fahrern eine besonders vorsichtige,<br />
an die Witterungsverhältnisse<br />
angepasste Fahrweise.<br />
Die landwirtschaftliche Berufsgenossenschaft<br />
rät:<br />
■ Grundsätzlich mehr Zeit einplanen.<br />
Saisonbedingt ist mit schwierigen<br />
Witterungs- und Bodenverhältnissen<br />
rechnen. Häufig verschlechtern<br />
Frühnebel und die frühzeitige<br />
Dämmerung die Sichtverhältnisse.<br />
■ Verschmutzungen durch Schlepper<br />
und Anhänger auf Feldwegen und<br />
Straßen unverzüglich entfernen,<br />
da erhöhte Rutschgefahr besteht.<br />
Dabei ist eine Warnwes te zu tragen.<br />
Den Arbeitsbereich sichert ein<br />
Warndreieck ab.<br />
■ Die Funktion der Bremsen regelmäßig<br />
prüfen, da diese jetzt besonders<br />
wichtig sind.<br />
■ Auf eine gut funktionierende Beleuchtungsanlage<br />
achten und die<br />
Lichter, Rückstrahler und Warntafeln<br />
regelmäßig reinigen. Jahreszeitlich<br />
bedingt werden Fahrten<br />
oft in der Dunkelheit unternommen.<br />
Langsam fahrende Schlepper<br />
sind ein besonderes Risiko. Es<br />
ist nicht immer sofort zu erkennen,<br />
wie groß das Gespann ist. Abhilfe<br />
schaffen Konturmarkierungen mit<br />
Reflektorfolienstreifen, die seitlich<br />
und hinten an Anhängern angebracht<br />
werden. Wie sie richtig aufzubringen<br />
sind, zeigt der Kurzfilm<br />
„Reflektierende Folien an landwirtschaftlichen<br />
Anhängern“ unter<br />
www.lsv.de im Internet.<br />
❘❘❘■ GrippeSchutzimpfunG<br />
Jetzt entscheiden<br />
Die Grippeimpfsaison läuft: Die kostenlose<br />
Impfung hat doppelten Nutzen<br />
– der Geimpfte ist geschützt und<br />
selbst kein Risiko für seine Mitmenschen.<br />
Zu empfehlen ist sie besonders<br />
■ im Alter von über 60 Jahren,<br />
■ für Bewohner von Alters-/Pflegeheimen,<br />
■ bei chronischen Grundkrankheiten<br />
(insbesondere Herz- oder<br />
Lungenerkrankungen, Asthma<br />
bronchiale, Diabetes mellitus),<br />
■ bei angeborener/erworbener Abwehrschwäche<br />
einschließlich HIV,<br />
■ bei Tumorerkrankungen,<br />
■ bei beruflichem Infektionsrisiko<br />
(Personal von Pflegeheimen, mobile<br />
Krankenschwestern),<br />
■ für Schwangere,<br />
■ für Eltern von Säuglingen und<br />
■ für Interkontinentalreisende.<br />
Die Weltgesundheitsorganisation geht<br />
davon aus, dass das Virus A (H1N1),<br />
das als „Schweinegrippe“-Virus bekannt<br />
ist, wie in den letzten beiden Saisons<br />
auch noch im Winter <strong>2012</strong>/2013<br />
in Deutschland anzutreffen sein wird.<br />
Vorherrschen soll jedoch das sogenannte<br />
Influenza-A-Virus vom Subtyp<br />
H3N2. Auch mit dem Influenza-<br />
B-Virus wird in einer neuen Version<br />
gerechnet. Die aktuellen Impfstoffe<br />
bieten Schutz vor diesen drei erwarteten<br />
Virusvarianten.<br />
Auch bei den derzeit in manchen Regionen<br />
bestehenden Lieferengpässen<br />
und Wartezeiten sollten sich die genannten<br />
Personen für eine Impfung<br />
entscheiden. Sie ist auch später meist<br />
noch sinnvoll. Besonders, wenn die<br />
Grippewelle noch nicht eingesetzt<br />
oder gerade erst begonnen hat. Es ist<br />
ratsam, telefonisch beim Arzt anzufragen,<br />
ob er Impfstoff vorrätig hat.<br />
Fragen zum Thema beantworten<br />
das Faltblatt „Grippeimpfung – Verantwortungsvoll<br />
entscheiden. Jedes<br />
Jahr.“ und weitere Druckschriften der<br />
Bundeszentrale für gesundheitliche<br />
Aufklärung, die unter<br />
www.impfen-info.de<br />
bereitstehen.<br />
In Kürze ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />
<strong>Oktober</strong> I 12 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> 3
❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ SIcherheIt<br />
Gefährdungsbeurteilung im Betrieb<br />
Arbeitgeber sind in der Pflicht<br />
Alle Arbeitgeber, auch Landwirte, Gärtner oder Forstunternehmer, sind<br />
in der Pflicht und haften – nämlich dann, wenn sie ihren Pflichten der<br />
Gefährdungsbeurteilung nicht nachgekommen sind. Diese gehört zur<br />
Fürsorge und zum Risikomanagement eines jeden Unternehmers.<br />
das Arbeitsschutzgesetz lässt<br />
keinen Zweifel: „Der Arbeitgeber<br />
ist verpflichtet, die erforderlichen<br />
Maßnahmen des Arbeitsschutzes<br />
unter Berücksichtigung der Umstände<br />
zu treffen, die Sicherheit und<br />
Gesundheit der Beschäftigten bei der<br />
Arbeit beeinflussen“. Der Unternehmer<br />
ist also unmittelbar gefordert.<br />
Systematische<br />
Gefährdungsbeurteilung<br />
Ein Unternehmer muss systematisch<br />
ermitteln, wie Unfälle und Gesundheitsgefahren<br />
bei der Arbeit in seinem<br />
Betrieb entstehen können und was zu<br />
tun ist, diese zu verhindern. Dabei<br />
muss der Unternehmer alle wesentlichen<br />
Betriebszweige untersuchen –<br />
auf allgemeine Gefahren genau so wie<br />
4 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> <strong>Oktober</strong> I 12<br />
auf die speziellen Gefahren nach der<br />
Betriebssicherheits-, Arbeitsstätten-,<br />
Gefahrstoff-, Biostoff- oder Arbeitsmedizinverordnung.<br />
Der Arbeitgeber muss die Qualifikation<br />
und Kenntnisse seiner Beschäftigten<br />
beurteilen, bevor er ihnen ihre<br />
Aufgaben zuweist. Allgemein gilt:<br />
je höher das Risiko, desto vordringlicher<br />
die Schutzmaßnahme. Dabei ist<br />
Arbeitsschutz kein einmaliger Vorgang,<br />
sondern ein kontinuier licher<br />
Verbesserungsprozess, der nachvollziehbar<br />
dokumentiert werden muss.<br />
Verantwortung und<br />
Risikobewusstsein<br />
Arbeitsschutz ist Chefsache – der Arbeitgeber<br />
selbst ist verantwortlich<br />
und haftet persönlich. So wurde ein<br />
Wissen, was gefährlich ist: Forstunternehmer bei der Gefährdungsbeurteilung während eines<br />
Lehrganges der <strong>LSV</strong><br />
Lohnunternehmer unlängst zu einer<br />
Geldstrafe von knapp 10.000 Euro<br />
verurteilt, weil er einen später tödlich<br />
verunglückten Arbeitnehmer nicht<br />
auf die Gefahren hingewiesen hatte,<br />
die eine elektrische Hochspannungsleitung<br />
für den darunter eingesetzten<br />
Hochkipper bedeutete. Die rechtlichen<br />
Präventionsanforderungen an<br />
den Unternehmer, speziell den Arbeitgeber,<br />
wachsen. Die Rechtsprechung<br />
wird offensichtlich schärfer.<br />
Ein wesentlicher Effekt der Gefährdungsbeurteilung<br />
ist, sich der Gefahr<br />
und damit der Verantwortung bewusst<br />
zu werden. Dieses Bewusstsein<br />
ist zudem Ausdruck der Fürsorge, die<br />
der Arbeitgeber für die Gesundheit<br />
seiner Mitarbeiter aufbringt. Viel zu<br />
viele Unfälle beruhen auf Unkenntnis<br />
und Fehleinschätzungen, denen<br />
der Unternehmer vorher hätte begegnen<br />
können und müssen. Der Schlüssel<br />
zum präventiven Handeln liegt im<br />
ersten Schritt in der Wahrnehmung<br />
des Risikos. Erst das Bewusstsein<br />
über bestehende Gefährdungen führt<br />
zum zielgerichteten Handeln. Ist dieser<br />
erste Schritt getan, gibt es ausreichend<br />
Handlungsspielraum für die<br />
Art und Weise der Gefährdungsbeurteilung<br />
und die zu treffenden Schutzmaßnahmen.<br />
Mehrwert durch Arbeitsschutz<br />
Umfassende Gefährdungsbeurteilungen<br />
bedeuten Zeitaufwand, das<br />
erste Mal sogar erheblichen. Die Folgebeurteilungen<br />
gehen dann schon<br />
einfacher von der Hand. Aber der<br />
Aufwand rechnet sich, auch betriebswirtschaftlich.Arbeitsschutzmaßnahmen,<br />
die gut in die betrieblichen<br />
Arbeitsabläufe integriert werden, ent-
falten einen deutlichen Mehrwert für<br />
das Unternehmen. Das gilt nicht nur<br />
für Arbeitgeberbetriebe, sondern für<br />
alle Betriebe, groß oder klein. Kluge<br />
Maßnahmen optimieren meist die<br />
Arbeitsabläufe und verringern unfall-<br />
und krankheitsbedingte Ausfälle. Sie<br />
senken dadurch bedingte Mehrbelastungen<br />
und Kosten. Gleichzeitig<br />
werden Versicherungsbeiträge und<br />
eigene Haftungsrisiken minimiert.<br />
Die LBG berät<br />
Die landwirtschaftliche Berufsgenossenschaft<br />
(LBG) berät und zeigt, wie<br />
die rechtlichen Vorgaben im Betrieb<br />
praktisch umzusetzen sind. Für die<br />
Gefährdungsbeurteilung, Maßnahmenplanung<br />
und -erledigung, Unterweisung<br />
der Mitarbeiter und gleichzeitige<br />
Dokumentation hält die LBG<br />
für die gängigen Produktionsverfahren<br />
praxisnahe Vordrucke vor – in<br />
Papier- und digitaler Form. Entsprechende<br />
Handlungshilfen sind unter<br />
www.lsv.de im Internet zu finden. ■<br />
<strong>LSV</strong>-Info<br />
handlungshilfen zur erstellung einer<br />
Gefährdungsbeurteilung in verschiedenen<br />
arbeitsbereichen sind unter<br />
www.lsv.de zu finden.<br />
dort gibt es auch die broschüre<br />
„aktuelles zu Sicherheit und Gesundheitsschutz<br />
– Waldarbeit“, die einen<br />
ersten, grundlegenden Überblick zum<br />
arbeits- und Gesundheitsschutz in der<br />
Waldarbeit bietet.<br />
WISSen, WaS gefährLIch ISt –<br />
rISIKobeWuSStSeIn Schaffen, Leben Schützen:<br />
Brennholzverkauf ist ein lohnendes<br />
Geschäft und macht die Aufarbeitung<br />
rentabel. Ein Forstunternehmer stellt,<br />
um die große Nachfrage zu befriedigen,<br />
einen forstlich ungelernten Mann ein<br />
und beschäftigt ihn mit Arbeiten wie<br />
Sägen, Spalten und Stapeln auf dem<br />
Holzplatz. Der Mitarbeiter zeigt sich<br />
tüchtig und soll auch bei Fällarbeiten mit<br />
Hand anlegen. Der Unternehmer,<br />
obwohl selbst forstlich nicht qualifiziert,<br />
zeigt seinem neuen Kollegen, wie<br />
Bäume gefällt werden. Nach kurzer<br />
Unterweisung werden die im Wald vom<br />
zuständigen Privatwaldbetreuer des<br />
Forstamtes ausgezeichneten Bäume<br />
begutachtet. Mit den Fällarbeiten wird<br />
angefangen. Der Forstunternehmer<br />
sieht den Arbeitsfortschritt bei dem<br />
Forstarbeitsneuling gut aufgehoben und<br />
rückt die am Vortag in 500 Meter Entfernung<br />
gefällten Buchen zum Polterplatz.<br />
Er wird seinen Mitarbeiter nicht mehr<br />
lebend sehen.<br />
Beim Fällen aufplatzender Baum<br />
erschlägt Familienvater<br />
Nach dem Holzrücken fährt der Unternehmer<br />
zum Hieb zurück. Es ist still,<br />
kein Halteband<br />
bzw. kein sicherer<br />
Fällschnitt<br />
keine Bruchstufe, zu<br />
kleine Bruchleiste<br />
Fehlende Fachkenntnis führte zum tödlichen Unfall<br />
SIcherheIt ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />
kein Motorsägenlärm. Er ruft – keine<br />
Antwort. Nach 20-minütiger Suche<br />
findet er seinen Mitarbeiter leblos<br />
neben einer bis in zehn Meter Höhe<br />
aufgeplatzten Buche liegen. Der gerufene<br />
Notarzt stellt seinen Tod fest.<br />
Wer hat was zu verantworten? Ist die<br />
Fällung des schwierig zu fällenden<br />
Baumes mit falscher Fälltechnik die<br />
Unfallursache? Wo ist mit der Ursachensuche<br />
zu beginnen? Fragen, die sich so<br />
vielleicht nicht stellen würden, wenn<br />
entsprechendes Grundlagenwissen im<br />
Arbeitsschutz vorhanden gewesen bzw.<br />
berücksichtigt worden wäre. Überlegungen<br />
zur unternehmerischen Rentabilität<br />
zielen immer auch auf den optimalen<br />
Personaleinsatz ab: Wer macht was<br />
und wie? Die zur Arbeitsaufgabe passende<br />
Qualifikation ist dabei von zentraler<br />
Bedeutung für den Arbeitsschutz<br />
und damit für den Erfolg eines Unternehmens.<br />
Der Mann musste sterben,<br />
weil er die ihm zugewiesene Arbeit nicht<br />
beherrschte, nicht dafür qualifiziert war.<br />
aufgeplatzter<br />
Stamm wegen<br />
falscher<br />
Fälltechnik<br />
unterschnittenes<br />
Fallkerbdach<br />
Dieser Unfall macht betroffen, soll zum Nachdenken anregen. Weitere, auch<br />
positive und nachahmenswerte Beispiele aus anderen Arbeitsbereichen der<br />
Land- und Forstwirtschaft und dem Gartenbau werden in loser Folge in den<br />
nächsten Ausgaben von <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> vorgestellt.<br />
<strong>Oktober</strong> I 12 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> 5
❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ PfLege<br />
Noten für Pflegeheime und -dienste<br />
Qual der Wahl<br />
Wer nicht in der Lage ist, die volle Pflege eines Familienangehörigen<br />
zu übernehmen, steht vor der Entscheidung,<br />
ob der Pflegebedürftige weiterhin daheim leben kann –<br />
zum Beispiel mit Hilfe eines Pflegedienstes oder einer<br />
Pflegekraft – oder ob die Unterbringung in einem Pflegeheim<br />
notwendig wird.<br />
nicht nur Größe und Preis<br />
sollten über die Qualität einer<br />
Einrichtung entscheiden, sondern auch<br />
der persönliche Eindruck, den man<br />
von einer Pflegeeinrichtung, der Leitung,<br />
aber auch vom Personal und den<br />
Bewohnern bekommt. Um eine gute<br />
Entscheidungsgrundlage zu gewinnen,<br />
sollte man sich durchs Haus führen lassen<br />
und alle maßgeblichen Punkte abfragen,<br />
wie die Vertrags- und Kündigungsbedingungen,<br />
die Regelung der<br />
medizinischen Betreuung, flexible Besuchszeiten<br />
oder die Möglichkeit, persönliche<br />
Dinge mitzunehmen.<br />
darauf sollte man achten:<br />
■ Wie zufrieden und ausgeruht wirken<br />
die Pflegekräfte? Gehen sie auf<br />
Wünsche und Bedürfnisse der Bewohner<br />
ein? Ist der Umgang mit<br />
ihnen liebevoll und kompetent?<br />
Ein Zeichen für Qualität ist zum<br />
Beispiel, wenn sich die Pflegekraft<br />
im Gespräch auf Augenhöhe zum<br />
Heimbewohner begibt und ihn<br />
freundlich mit Namen anspricht<br />
■ Wirkt das Heim freundlich, offen,<br />
hell und sauber? Welcher Geruch<br />
herrscht vor?<br />
■ Wirken die Bewohner gut versorgt?<br />
Wie funktioniert das Miteinander<br />
während des Tages?<br />
<strong>LSV</strong>-tiPP<br />
Die unterbringung in einem Pflegeheim ist teuer.<br />
Oft reichen rente und Pflegegeld nicht aus, um<br />
die entstehenden Kosten abzudecken. Dann<br />
kann es notwendig sein, dass beim Sozialamt<br />
Antrag auf finanzielle unterstützung gestellt<br />
werden muss. Auch hier helfen die LPK-Pflegeberater<br />
auf wunsch bei der Antragstellung.<br />
6 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> <strong>Oktober</strong> I 12<br />
■ Welche Beschäftigungs-, Therapie-<br />
oder Ausflugsangebote gibt es und<br />
werden sie angenommen? Macht<br />
den Bewohnern das Angebot im<br />
Heim Spaß? Gibt es Feste zu den<br />
Jahreszeiten oder passend zum<br />
Kirchenjahr? Sind Ehrenamtliche<br />
in den Heimalltag eingebunden?<br />
„Erkundigen Sie sich, ob für Demenzkranke<br />
ein zusätzliches Angebot an<br />
Betreuungsleistungen durch spezielle<br />
Betreuungsassistenten angeboten wird.<br />
Durch diese Leistung entstehen Ihnen<br />
keine weiteren Kosten, denn sie wird<br />
als Demenzzuschlag von der Pflegekasse<br />
finanziert“, raten die LPK-Pflegeberaterinnen<br />
Sabine Zeitler und Christa<br />
Bärnreuther. Und weiter: „Klären Sie<br />
ab, inwieweit auf die persönlichen Vorlieben<br />
und Abneigungen eingegangen<br />
werden kann. Insbesondere auch,<br />
wenn es um die Mahlzeiten geht oder<br />
um die Gestaltung des Tages. Nehmen<br />
Sie für weitere Informationen Kontakt<br />
zum jeweiligen Heimbeirat, zum<br />
Heimfürsprecher und, wenn möglich,<br />
zu Angehörigen auf, die Pflegebedürftige<br />
im betreffenden Heim untergebracht<br />
haben“. Worauf bei der Auswahl<br />
noch geachtet werden sollte, kann auf<br />
der Internetseite der LPK unter www.<br />
fob.lsv.de nachgelesen werden.<br />
noten für Pflegeheime<br />
Eine zuverlässige und neutrale Auskunft<br />
über die Qualität der Pflegeeinrichtung<br />
sollen die Noten liefern, die<br />
der Medizinische Dienst der Krankenkassen<br />
(MDK) vergibt. Der Haken an<br />
der Sache, wie die Pflegeberaterinnen<br />
erläutern: „Veröffentlicht wird immer<br />
<strong>LSV</strong>-infO<br />
tipps, worauf bei der Auswahl geachtet<br />
werden sollte, geben die Pflegeberater/<br />
innen der Land- und forstwirtschaftlichen<br />
Pflegekasse (LPK). Die einzelwertung<br />
kann auf wunsch auch bei der LPK<br />
eingesehen werden. Der Pflegekompass<br />
ist unter www.lsv.de > Spitzenverband<br />
> Leistungen > Pflege zu finden.<br />
Der schnelle Draht zur individuellen<br />
Pflegeberatung: www.fob.lsv.de ><br />
Leistungen > Pflege > unsere individuelle<br />
Pflegeberatung<br />
lPK-Pflegeberaterinnen:<br />
christa bärnreuther<br />
und sabine Zeitler<br />
nur eine Durchschnittsnote, die sich<br />
aus einem Mittel verschiedener Einzelpunkte<br />
zusammensetzt. So wird zum<br />
Beispiel bei der Berechnung der Note<br />
die medizinische Betreuung in den<br />
gleichen Topf geworfen wie die Hauswirtschaft<br />
oder der Umgang mit Demenzkranken.<br />
Für unsere Versicherten<br />
ist aber mitunter ein ganz bestimmter<br />
Punkt wesentlich für die Auswahl<br />
einer Einrichtung. Sicher geht hier, wer<br />
die Einzelwertung des MDK zur Einsicht<br />
verlangt. ■<br />
Petra Stemmler
aid-Ernährungsführerschein<br />
lecker und gesund essen<br />
LKK fördert den aid-<br />
Ernährungsführerschein<br />
für Grundschulkinder, ein<br />
Projekt in Zusammenarbeit<br />
mit dem BBV.<br />
eine ausgewogene Ernährung<br />
von Kindheit an ist ein wichtiger<br />
Pfeiler für ein gesundes Leben bis<br />
ins Alter“, weiß Hedwig Göss, Vorstandsmitglied<br />
der Land- und forstwirtschaftlichen<br />
Krankenkasse Franken<br />
und Oberbayern (LKK). Die Realität<br />
sieht aber leider nicht immer so<br />
aus. Fehlernährung, Mangelernährung,<br />
Übergewicht oder Magersucht<br />
sind bei Kindern und Jugendlichen<br />
zunehmend ein großes Thema. Abhilfe<br />
soll eine frühzeitige Hinführung<br />
der Kinder zur gesunden Ernährung<br />
schaffen: Der aid-Ernährungsführerschein.<br />
„Die LKK Franken und Oberbayern<br />
unterstützt diese Aktion finanziell<br />
und ideell“, so Hedwig Göss.<br />
ernährungserziehung schon<br />
in der grundschule – warum?<br />
„Aus den Schuleingangsuntersuchungen<br />
wissen wir, dass fast 10 Prozent<br />
der Vorschulkinder übergewichtig<br />
sind. Etwas mehr als 3 Prozent<br />
sind fettleibig“, erklärt Petra Walther,<br />
stv. Regionalleiterin der LKK Franken<br />
und Oberbayern. „Die betroffenen<br />
Kinder haben ein stark erhöhtes<br />
Risiko, an Typ-2-Diabetes zu<br />
erkranken. Auch Herz-Kreislauf- und<br />
orthopädische Erkrankungen bereits<br />
im Kindesalter sind wahrscheinlich.<br />
Die Kinder fühlen sich unwohl, ausgegrenzt,<br />
können bei Sport und Spielen<br />
oft nicht mithalten. In höheren<br />
Klassen kommt noch die Magersucht<br />
gerade bei Mädchen dazu, die häufig<br />
nur mit therapeutischer Hilfe wieder<br />
geheilt werden kann“. Die LKK Franken<br />
und Oberbayern unterstützt deshalb<br />
eine gesunde Ernährung schon<br />
im Grundschulalter. „Wir möchten<br />
Mehrere Wochen lang wurden die schülerinnen und<br />
schüler der Anton-Wölker-schule in höchstadt/<br />
Aisch auf den aid-ernährungsführerschein vorbereitet<br />
– mit erfolg. es freuen sich mit: lKK-<br />
Vorstandsmitglied hedwig göss (hinten stehend),<br />
ernährungsberaterin Karin seubert und die<br />
stellvertretende lKK-regionalleiterin Petra<br />
Walther (bild rechts).<br />
den Kindern helfen, frühzeitig Verantwortung<br />
für ihre Gesundheit zu<br />
übernehmen. Der aid-Ernährungsführerschein<br />
ist dafür einer der besten<br />
Türöffner. Spielerisch, aber doch<br />
mit dem nötigen Ernst werden die<br />
Kinder an eine ausgewogene Ernährung<br />
hingeführt und lernen so, dass<br />
gesundes Essen Spaß macht, kreativ<br />
ist und lecker schmeckt“, erklärt Hedwig<br />
Göss das Engagement der LKK.<br />
lKK berät auf Wunsch<br />
„Langfristig umgesetzt und gelebt<br />
werden muss das Projekt freilich in<br />
den Elternhäusern und den Schulen.<br />
Auch hier bieten die gesetzlichen<br />
Krankenkassen ein umfangreiches<br />
Informations- und Beratungsangebot<br />
für ihre Versicherten“, so die LKK-<br />
Vertreterin.<br />
der aid-ernährungsführerschein –<br />
darum geht es<br />
Im Rahmen des aid-Ernährungsführerscheins<br />
üben die Kleinen den<br />
praktischen Umgang mit Lebensmit-<br />
teln und Küchengeräten. Das Ziel ist<br />
es, sie für die Zubereitung leckerer<br />
und gesunder Speisen zu begeistern.<br />
In der Anton-Wölker-Schule Höchstadt/<br />
Aisch kam dazu Karin Seubert aus<br />
Steppach in die Klassen. Karin Seubert<br />
ist Mitglied der BBV-Landfrauen,<br />
Technikerin für Hauswirtschaft<br />
und Ernährung, Ernährungsfachfrau,<br />
Gartenbäuerin, Kräuterpädagogin.<br />
Zusammen mit den Lehr-<br />
kräften bereitete sie die Kinder über<br />
mehrere Wochen intensiv auf die „Führerscheinprüfung“<br />
vor.<br />
Wer ist der aid?<br />
Der aid ist ein gemeinnütziger Verein<br />
und wird aus Mitteln des Bundesministeriums<br />
für Ernährung, Landwirtschaft<br />
und Verbraucherschutz finanziert.<br />
Sein Auftrag: sachlich und interessenunabhängig<br />
zu informieren. ■<br />
Petra Stemmler<br />
geSundheit ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />
<strong>Oktober</strong> I 12 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> 7
❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ Sicherheit<br />
Großmaschineneinsatz im Forst<br />
gefahrenbereich beachten<br />
Großmaschinen wie zum<br />
Beispiel Hacker tragen zu<br />
spürbaren Verringerungen<br />
des Unfallrisikos bei der Waldarbeit<br />
beitragen – wenn die<br />
Gefahrenbereiche rund um die<br />
Großmaschine ausgewiesen<br />
und beachtet werden.<br />
Größe der Maschine und unübersichtliches<br />
Gelände im<br />
Wald erfordern unbedingt die Beachtung<br />
der ausgewiesenen Gefahrenbereiche<br />
rund um die Maschine. Diese<br />
Zone darf während des Arbeitsprozesses<br />
unter keinen Umständen betreten<br />
werden! Christian Satzl berichtet:<br />
„Erst kürzlich verlor ein bayerischer<br />
Landwirt beide Arme, weil er<br />
die letzten Äste noch schnell auf den<br />
Einzugstisch des Großhackers legen<br />
wollte und dabei von der Transportwalze<br />
im Einzugsbereich erfasst<br />
wurde. Ein grauenvoller Unfall, der<br />
vermeidbar gewesen wäre, hätte der<br />
Landwirt eines beherzigt: Das Verbot,<br />
sich bei laufender Maschine im<br />
Gefahrenbereich aufzuhalten“.<br />
fahrer in der Verantwortung<br />
Der Gefahrenbereich gemäß Betriebsanleitung<br />
des Maschinenherstellers<br />
muss unbedingt beachtet werden!<br />
Er sollte gut sichtbar mit einem<br />
Absperrband ausgewiesen werden.<br />
Vor allem darf ihn niemand bei der<br />
Arbeit betreten.<br />
Wenn der Waldbesitzer Kontakt mit<br />
dem Fahrzeugführer aufnehmen<br />
möchte, dann muss er sicherstellen,<br />
<strong>LSV</strong>-tiPP<br />
Die LBG rät allen waldbesitzern zur<br />
Beauftragung von forstwirtschaftlichen<br />
Dienstleistern (Datenbank unter www.<br />
fob.lsv.de).<br />
8 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> <strong>Oktober</strong> I 12<br />
lohnunternehmer lorenz Waldinger aus buchbach weiß, wie schwer es für seinen<br />
fahrer (auf dem bild) ist, wenn er die Augen immer überall gleichzeitig haben soll und<br />
dann auch noch im fall einer gefahr rechtzeitig richtig reagieren muss. Waldinger<br />
appelliert deshalb an die fahrer, gefahrenbereiche auszuweisen, und an die Waldbesitzer,<br />
diese zu beachten.<br />
dass ihn der Bediener der Großmaschine<br />
wahgenommen hat, bevor er den<br />
Gefahrenbereich betritt. Dies kann<br />
beispielseweise durch Handzeichen<br />
fixLängen richtig Lagern<br />
Lbg SteLLt 500 warntafeLn KOStenLOS zur Verfügung<br />
Holzlager sind fachgerecht anzulegen<br />
und zu erhalten. Wie das geht und wie<br />
sie bei Bedarf ohne Gefahr bestiegen<br />
werden können, darüber gibt die „Regel<br />
Waldarbeit“ Auskunft. Diese Information<br />
ist kostenlos zu beziehen über<br />
www.dguv.de > Publika tionen > Seite 50.<br />
sein, die vorher vereinbart worden<br />
sind. Aber erst wenn der Motor aus ist,<br />
dürfen sich Personen nähern. ■<br />
Petra Stemmler<br />
Vor allem muss der Polter so angelegt<br />
werden, dass sich zu keinem Zeitpunkt<br />
Stämme lösen und herabrollen können.<br />
Weil immer wieder Unvorsichtige auf den Holzpoltern herumturnen oder sich<br />
durch Witterungseinflüsse die Unterlage verändert, ist es wichtig regelmäßig zu<br />
kontrollieren, ob die Stämme noch stabil liegen. Auch beim Abtragen des Lagers<br />
und beim Verladen ist Vorsicht geboten.<br />
500 schilder für die schnellsten<br />
Die LBG Franken und Oberbayern bietet für die Schnellsten 500 fertige Hinweisschilder<br />
„Holzlager – Betreten verboten“ an (( 0921 603 345). Zusätzlich steht<br />
ein PDF des Schildes zum Ausdrucken/Laminieren unter www.fob.lsv.de bereit.<br />
Auch wenn ein solches Hinweisschild im Schadendsfall keine Haftungsbefreiung<br />
darstellt, so hilft es doch, die Waldbesucher zu sensibilisieren. Bernhard Richter
Der beste Platz ist hinter der Last! Auf jeden Fall<br />
Gefahrenbereich meiden. Ein Lehrfilm unter<br />
www.fob.lsv.de veranschaulicht die freiwerdenden<br />
Kräfte.<br />
Die Kräfte, die beim Schleppen von Lasten mit der Seilwinde freiwerden<br />
können, werden gerne unterschätzt. Die LBG Franken und<br />
Oberbayern hat deswegen einen kurzen Lehrfilm über einen praktischen<br />
Versuch mit einem ausschlagenden Kurzholzstamm erstellt, der anschaulich<br />
demonstriert, mit welcher Wucht ein Stamm durch die Luft gewirbelt<br />
werden kann, wenn er sich beim Ziehen mit der Seilwinde an einem Widerstand<br />
verfängt. Dies hat in der Vergangenheit schon zu sehr schweren Verletzungen<br />
geführt.<br />
so geht‘s richtig<br />
Die Winde darf nur von einem sicheren Standplatz aus bedient werden, so<br />
dass der Windenführer nicht gefährdet wird. Der sicherste Platz ist dabei<br />
immer seitlich hinter der zu ziehenden Last. Als sicher gilt auch der Führerstand<br />
des Rückefahrzeuges, wenn er durch eine Schutzvorrichtung an der<br />
Winde vor zurückschnellenden Teilen geschützt ist, oder aber ein Standplatz<br />
in ausreichendem Abstand (mindestens fünf Meter vom Rückefahrzeug).<br />
Das Fahrzeug muss unbedingt mit der Bergstütze (Schild) gegen<br />
Wegrutschen gesichert sein!<br />
Beim Arbeiten mit der Funkfernsteuerung<br />
kann die Last am Si-<br />
Gefahrenbereich<br />
Hindernis<br />
Ausschlagen der Last<br />
Seilbruchgefahr<br />
Abgleiten<br />
des Seils<br />
chersten außerhalb des in untenstehender<br />
Grafik dargestellten rot<br />
gestrichelten Gefahrenbereiches<br />
begleitet werden.<br />
Bei der Arbeit zu zweit müssen<br />
sich Windenführer und Anschläger<br />
über Arbeitsabläufe verständigen<br />
(können). Gefahrenbereiche<br />
sind unbedingt zu beachten! Weitere<br />
Tipps – beispielsweise wie die<br />
Seilwinde richtig zu warten ist –<br />
stehen im LBG-Faltblatt „Sicher<br />
arbeiten mit der Winde“. ■<br />
Bernhard Richter<br />
<strong>LSV</strong>-infO<br />
faltblatt und weitere informationen<br />
sind telefonisch zu erhalten unter:<br />
0921 603-345<br />
(für Ober- und Mittelfranken),<br />
089 45480-500<br />
(für Oberbayern) und<br />
0931 8004 -225<br />
(für unterfranken)<br />
Sicherheit ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />
Fixlängen mit der Seilwinde bewegen<br />
Achtung, kann ausschlagen<br />
Kurze, leichte lasten sind gefährlicher<br />
als lange und schwere<br />
www.fob.lsv.de<br />
Quelle: <strong>LSV</strong> Niederbayern/Oberpfalz und Schwaben<br />
<strong>Oktober</strong> I 12 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> 9
❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ Sicherheit<br />
Von Kuh attackiert und schwer verletzt<br />
Momente, die man nie vergisst<br />
Martina Rühl hatte Glück im Unglück. Sie überlebte die Attacke einer Kuh mit<br />
schweren Verletzungen. Immer wieder gibt es wiederholt verhaltensauffällige<br />
Tiere, die auch vor einem Angriff nicht zurückschrecken. Bleibt die Frage, wie<br />
man sich vor solchen Unfällen schützen kann.<br />
eigentlich ist Martina Rühl um<br />
Viertel nach sechs morgens nicht<br />
im Laufstall, sondern im Melkstand,<br />
aber an diesem Tag vor neun Wochen<br />
war es anders als sonst. „Der Spaltenroboter<br />
ist stehen geblieben“, erzählt sie<br />
und weil sie den ohnehin an seine<br />
Startposition bringen musste, wollte sie<br />
von dort aus auch gleich die letzten<br />
Kühe zum Melkstand treibe. „Eine lag<br />
noch in der Box. Erst als ich sie auftreiben<br />
wollte, bemerkte ich, dass mich<br />
eine andere verfolgt hat. Das Tier stellte<br />
sich vor mich, so dass ich nicht mehr<br />
ausweichen konnte. Sie schaute mich<br />
an und ging auf mich los. Ein Augenblick,<br />
den Martina Rühl nicht mehr<br />
vergisst. „Zum Glück war die Kuh<br />
enthornt, sonst hätte sie mich aufgeschlitzt“.<br />
Das Tier hob die Bäuerin mit<br />
dem Rest ihres Horns etwa 30 Zentimeter<br />
hoch und drückte sie gegen den<br />
Querriegel der Liegebucht. „Ich drehte<br />
mich etwas zur Seite und hielt mich eisern<br />
am Metallgitter fest, denn ich<br />
wusste: Wenn ich nach unten falle, bin<br />
ich verloren“. Martina Rühl ist sich sicher:<br />
„Die Kuh wollte mich töten“.<br />
schwer verletzt, aber gerettet<br />
Wie lange sie den Angriffen ausgesetzt<br />
war, weiß die Bäuerin nicht<br />
mehr „Ich habe geschrien, aber niemand<br />
hat mich gehört. Zum Glück<br />
fuhr dann mein Schwiegervater mit<br />
dem Traktor zum Futtertisch. Er hat<br />
die Situation sofort erfasst und laut<br />
gerufen. Das hat die Kuh überrascht,<br />
so dass sie kurz von mir abgelassen<br />
hat. Ich nutzte diesen Moment, ließ<br />
mich fallen und rollte unter dem Boxengitter<br />
durch. Die Kuh wollte sofort<br />
wieder auf mich losgehen“. Inzwischen<br />
war auch der Schwiegervater<br />
hinzugekommen. Er brachte die<br />
Schwerverletzte aus dem Stall. Es<br />
10 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> <strong>Oktober</strong> I 12<br />
Martina rühl<br />
folgten Tage in der Intensivstation,<br />
im Krankenhaus, Wochen der ärztlichen<br />
Behandlung daheim, der Einsatz<br />
einer Betriebshelferin und ein<br />
Aufenthalt in einer Reha-Einrichtung<br />
waren unumgänglich. Immer noch<br />
ist Martina Rühls Gesundheit nicht<br />
wieder völlig hergestellt.<br />
der schock sitzt tief<br />
Die Bäuerin wirkt sehr nachdenklich:<br />
„Der Schock sitzt schon tief. Die Zeit<br />
des bedenkenlosen Arbeitens im Stall<br />
ist vorbei“ Trotz allem blickt sie zuversichtlich<br />
nach vorne, wenn sie an ihre<br />
Arbeit mit den Tieren denkt: „Angst<br />
habe ich nicht, auch keine Vorbehalte,<br />
denn die betreffende Kuh gibt es nicht<br />
mehr. Aber ich habe schon großen Respekt<br />
vor den Tieren bekommen“.<br />
Noch geht Martina Rühl nicht wieder<br />
alleine zu den Milchkühen. Und ganz<br />
fest hat sie den Stock in der Hand,<br />
wenn sie den Stall auch nur betritt. Ihr<br />
Verhältnis zu den Rindern hat sich geändert.<br />
„Ich werde künftig viel bewusster<br />
arbeiten, schaue schon jetzt<br />
jede Kuh ganz genau an“.<br />
Mögliche Unfallursachen<br />
Manfred Siemandel, Sicherheitsberater<br />
der LBG Franken und Oberbayern, hat<br />
die Unfallermittlung übernommen:<br />
„Es gibt im Prinzip drei mögliche Ursachen<br />
für Unfälle mit Großvieh: Ungünstige<br />
bauliche Gegebenheiten, die<br />
eine Flucht des Menschen vor einem<br />
angreifenden Tier unmöglich machen;<br />
wiederholt verhaltensauffällige Tiere,<br />
von denen eine Gefährdung ausgehen<br />
kann, und menschliche Verhaltensfehler.<br />
Seine Tiere ganz genau zu beobachten<br />
und mit dem nötigen Respekt zu<br />
behandeln, sind wichtige Voraussetzungen,<br />
um Unfällen vorzubeugen.<br />
Mindestens genauso wichtig ist es aber,<br />
aus den Beobachtungen die richtigen<br />
Schlüsse zu ziehen und sein Verhalten<br />
entsprechend darauf abzustimmen“.<br />
Wie das geht, zeigen zum Beispiel Tiertrainer<br />
in speziellen Kursen, die von<br />
den landwirtschaftlichen Lehranstalten<br />
und von der LBG veranstaltet werden.<br />
„Den nächsten Kurs, der stattfindet,<br />
werde ich mit Sicherheit besuchen“,<br />
sagt Martina Rühl entschlossen. ■<br />
Petra Stemmler
Sicherheit ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />
Praktizierter sozialer Arbeitsschutz<br />
Mensch steht im Mittelpunkt<br />
Vom Gesetz ist ein spezieller Personenkreis als<br />
besonders schutzbedürftig ausgewiesen. Dazu<br />
gehören auch Menschen mit körperlichen oder<br />
geistigen Einschränkungen. Weil ihr Leben und<br />
ihre Gesundheit gefährdeter sind, kommen für<br />
sie die Vorschriften für Sicherheit und Gesundheitsschutz<br />
sowie die des sozialen Arbeitsschutzes<br />
in besonderem Maße zum Tragen.<br />
Auf dem Auhof Erlebnisbauernhof<br />
wird gearbeitet wie<br />
auf jedem anderen Betrieb auch.<br />
Wirtschaftlichkeit ist auch hier<br />
wichtig. Aber Mitarbeiter/innen mit<br />
einer Behinderung können manchmal<br />
weniger belastbar sein und<br />
brauchen daher mehr Hilfe und<br />
Schutz, um ihre Arbeit erledigen zu<br />
können. Die Sicherheit für sie auf<br />
einem Betrieb kann nur gewährleistet<br />
sein, wenn mögliche Gefahrenstellen<br />
erkannt und die notwendigen<br />
Maßnahmen zur Entschärfung ergriffen<br />
werden. Eine realistische Gefährdungsbeurteilung,<br />
ein schlüssiges<br />
Gesamtkonzept und eine enge<br />
und vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />
aller Beteilig ten sind hier das<br />
Fundament für das Gelingen. Das<br />
gilt für den Auhof genauso wie für<br />
jeden anderen Betrieb auch. Schutzmaßnahmen,<br />
die ein flüssiges Arbeiten<br />
behindern und von den Mitarbeitern<br />
letztlich abgelehnt werden,<br />
taugen aber nicht. Hier gilt es dann,<br />
gemeinsam Lösungen zu finden.<br />
„Ein Kriterium für die Beschäftigung<br />
von diesem Personenkreis ist, dass<br />
der Betriebsunternehmer das LBG-<br />
Unternehmermodell erfolgreich abgeschlossen<br />
hat. Große Betriebe und<br />
solche mit besonderen Aufgaben wie<br />
der Auhof Erlebnisbauernhof beschäftigen<br />
sogar eine eigene Sicherheitsfachkraft.<br />
Dazu kommen Besuche<br />
eines Arbeits mediziners“, erklärt<br />
Harald Haberkamm . Klaus Gafert,<br />
Gewerbedirektor beim Gewerbe-<br />
aufsichtsamt Mittelfranken, und<br />
Harald Haberkamm, technischer<br />
Aufsichtsbeamter der LBG Franken<br />
und Oberbayern, sind für die<br />
Auhofwerkstätten die Ansprechpartner<br />
in allen Fragen der Arbeitssicherheit<br />
sowie des sozialen Arbeits-<br />
und des Gesundheitsschutzes. Sie<br />
helfen bei Fragen gerne weiter.<br />
Die enge Zusammenarbeit Aller und<br />
die gewissenhafte Umsetzung der<br />
erarbeiteten Vorgaben in die Praxis<br />
zeigt Erfolg. „Seit vielen Jahren hat es<br />
auf dem Erlebnisbauernhof der<br />
Auhofwerkstätten keinen Arbeitsunfall<br />
gegeben“, freut sich der LBG-<br />
Mitarbeiter. Ein bemerkenswertes Er-<br />
Voller Konzentration kehrt ingrid die stallgasse.<br />
Vorher hat sie gefüttert. Wenn sie jetzt fertig ist,<br />
hat sie ihre Arbeit für heute erfüllt. ingrid liebt<br />
den Umgang mit den tieren. Alle Aufgaben<br />
erledigt sie sorgfältig und gewissenhaft. hilfe<br />
braucht sie nicht, aber ein betreuer ist trotzdem<br />
immer in der nähe, sicherheitshalber. ingrid ist<br />
geistig behindert.<br />
gebnis und alle Verantwortlichen<br />
sind sich einig, dass es auch künftig<br />
so bleiben soll. ■<br />
Petra Stemmler<br />
bernhard hanisch, leiter des heilpädagogischen bauernhofes der Auhof-Werkstätten,<br />
harald haberkamm, zuständiger technischer Aufsichtsbeamter der land- und forstwirtschaftlichen<br />
berufsgenossenschaft franken und Oberbayern(lbg), Mark bohn,<br />
leiter der Auhof-Werkstätten, Klaus gafert, gewerbedirektor am gewerbeaufsichtsamt<br />
der regierung von Mittelfranken, norbert grube, fachkraft für Arbeitssicherheit<br />
an den Auhof-Werkstätten<br />
<strong>Oktober</strong> I 12 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> 11
❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ Sicherheit<br />
Fahrfehler – Überschlag – Riesenglück<br />
fast unverletzt überlebt<br />
Leon ist am 15. Mai fünf geworden.<br />
Dieser Tag gilt der Familie seit diesem<br />
Jahr auch als der neue<br />
Geburtstag von Leons Vaters<br />
Armin. An diesem Tag hat er sich<br />
mit seinem Schleppergespann<br />
überschlagen. Ein Unfall, der<br />
andere schon oft das Leben<br />
gekostet hat. Armin S. hat überlebt.<br />
Wie es dazu kam und was<br />
er ab sofort anders macht, erzählt<br />
er hier.<br />
unablässig versucht er, sich das<br />
Unfassbare zu erklären.<br />
„Unvorstellbar“ ist das Wort, das<br />
auch jetzt, nach Monaten, immer<br />
wieder fällt. Dabei lief alles wie am<br />
Schnürchen: Die Gras ernte stand an,<br />
alles war optimal organisiert, der<br />
Lohnunternehmer war sogar früher<br />
als geplant da, so dass ein zusätzliches<br />
Zeitpolster entstand. Die Technik<br />
war bekannt, das Wetter optimal. Mit<br />
dem geliehenen Abschiebewagen war<br />
Armin S. schon häufiger unterwegs.<br />
so ist der Unfall passiert<br />
„Ich bin den Weg gefahren wie hundert<br />
Mal davor, das Getriebe war im<br />
Automatikmodus. Der Weg übersichtlich,<br />
breit genug und an dem Tag<br />
auch völlig trocken“. Andere Benutzer<br />
dieses Modells von Tandem-<br />
hänger haben die Erfahrung gemacht,<br />
dass er dazu neigt, sich leichter aufzuschaukeln<br />
als andere Modelle. In wieweit<br />
diese Umstände tatsächlich zum<br />
Aufschaukeln des Abschiebewagens<br />
führten, bleibt wohl für immer ungeklärt.<br />
Fakt ist, dass der ordnungs-<br />
gemäß beladene Wagen anfing, unkontrolliert<br />
zu schlingern. „Ich habe<br />
das im Spiegel beobachtet und wollte<br />
12 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> <strong>Oktober</strong> I 12<br />
gegenlenken, ging vom Gas um das<br />
Tempo langsam zu verringern, aber<br />
vergebens“. Das Gespann kippte um,<br />
der Schlepper überschlug sich. Dank<br />
einer schnellen Reaktion gelang es<br />
Armin S., in den Fußraum vor dem<br />
Sitz zu rutschen. Dieses Ausweichen<br />
rettet sein Leben, denn die Schlepperkabine<br />
gab es nach dem Unfall nicht<br />
mehr. Armin S. kletterte selbst nahezu<br />
unverletzt aus dem Wrack. „Die eigenen<br />
Werte werden nach so einem<br />
Unfall schon neu überdacht. Jetzt<br />
weiß ich erst recht wieder, wie gut es<br />
uns wirklich geht. Das Leben, die Gesundheit,<br />
meine Familie, das ist das<br />
Wichtigste im Leben“, sagt er heute,<br />
einige Monate nach dem Unfall.<br />
fahrfehler als Ursache<br />
Schuld an dem Unglück – so meint er<br />
– war wohl ein Fahrfehler: „Hätte ich<br />
fester mit der Betriebsbremse gebremst,<br />
dann hätte sich der Bremsimpuls<br />
zuerst auf den Hänger übertragen,<br />
so dass die Zugstreckung erfolgt<br />
wäre. So wäre der Hänger nicht mit<br />
dieser Wucht auf den Schlepper geschoben<br />
worden.“ Hätte, wäre, hätte!<br />
Doch es hilft nichts, zu grübeln, was<br />
gewesen wäre, wenn ...<br />
Die modernen und hoch technisierten<br />
Fahrzeuge erzeugen ein Gefühl<br />
der absoluten Sicherheit. Wenn man<br />
in der Kabine so eines modernen<br />
Schleppers sitzt, fühlt man sich wie<br />
unverwundbar. Doch dieses Gefühl<br />
trügt. Es kommt in letzter Konsequenz<br />
immer auf den Fahrer an. „Ich<br />
bin wirklich kein Fahranfänger und<br />
bis zu dem Tag ist mir nie ein Unfall<br />
mit einem Fahrzeug passiert. Und<br />
dann das! Ich fahre heute noch konzentrierter,<br />
achte noch mehr auf ein<br />
angemessenes Tempo, überprüfe<br />
noch sorgfältiger, dass die Lenkachse<br />
gesperrt ist“, schlussfolgert er. Ungünstige,<br />
überraschende Umstände<br />
können immer auftreten. Gut, wenn<br />
man dann trotzdem ruhig bleibt und<br />
überlegt reagieren kann.<br />
fahrsicherheitstraining kann helfen<br />
„Hätte ich vor dem Unfall an einem<br />
Fahrsicherheitstraining teilgenommen,<br />
bei dem solch kritische Situationen<br />
bewusst herbeigeführt werden,<br />
und bei dem dann geübt wird, damit<br />
umzugehen, dann hätte ich das Gespann<br />
vielleicht doch noch in den Griff<br />
bekommen“, schätzt Armin S. ■<br />
Petra Stemmler
geSundheit ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />
Mit dem Kleinschlepper ins Ballenlager<br />
das schutzdach muss sein<br />
Bereits vor dem Kauf<br />
überlegen, für welche<br />
Arbeiten der neue<br />
Schlepper eingesetzt wird.<br />
Kleintraktoren (gemeint sind<br />
hier Ackerschlepper, nicht<br />
Schmalspurschlepper) mit Front-<br />
ladern werden gerne zum Transportieren,<br />
Stapeln und Entstapeln von Großballen<br />
sowie von Obst- und<br />
Gemüsekisten eingesetzt. Sind diese<br />
Traktoren nicht mit einer Kabine oder<br />
einer Vierpfosten-Umsturzvorrichtung<br />
einschließlich Dach ausgerüstet,<br />
besteht ein erhebliches Risiko, von<br />
einem herab stürzenden Ballen zerquetscht<br />
oder von herabfallenden Kisten<br />
getroffen zu werden. Anders als<br />
bei Hofladern, die grundsätzlich<br />
schon vom Hersteller aus mit solchen<br />
Schutzaufbauten (FOPS = Falling Object<br />
Protective Structure) ausgerüstet<br />
sein müssen (Maschinenrichtlinie),<br />
können Kleintraktoren auch ohne<br />
eine solche Vorrichtung erworben<br />
werden. Es obliegt dem Eigentümer,<br />
wie er das Fahrzeug einsetzt.<br />
Die Vorschrift für Sicherheit und<br />
Gesundheitsschutz (VSG 3.1 „Technische<br />
Arbeitsmittel“) der landwirtschaftlichen<br />
Berufsgenossenschaften<br />
sieht hierzu klare Regelungen im Einsatz<br />
vor: Dort ist festgelegt, dass Fahrzeuge,<br />
die zum Stapeln von Großballen<br />
etc. eingesetzt werden, mit einem<br />
geeigneten Schutzdach (FOPS) gegen<br />
herabfallende Gegenstände ausgerüstet<br />
sein müssen. Für Stapelarbeiten<br />
und für den Transport von Kleinteilen,<br />
die auf den Fahrer herabfallen<br />
können, dürfen mobile Lader nur eingesetzt<br />
werden, wenn sie mit einem<br />
Schutzdach ausgerüstet sind. Dies gilt<br />
auch für Kleintraktoren.<br />
Die LBG Franken und Oberbayern rät<br />
deshalb, bei einem Neukauf von<br />
Kleintraktoren darauf zu achten, dass<br />
foto: fa. Kotschenreuther (triebes)<br />
sie mit einem geeigneten Schutzdach<br />
ausgestattet sind, wenn sie zum Stapeln<br />
von Großballen oder Obst- und<br />
Gemüsekisten mit dem Frontlader<br />
eingesetzt werden sollen. Ein spezielles<br />
Arbeitswerkzeug allein bietet bei<br />
diesen Arbeiten keinen ausreichenden<br />
Schutz! Alternativ müssen für Arbeiten<br />
im Ballenlager andere und entsprechend<br />
ausgerüstete Schlepper<br />
oder Hoflader verwendet werden. ■<br />
Bernhard Richter<br />
neue <strong>LSV</strong>-infOrMatiOn 02 zuM betreiben VOn hOfLadern:<br />
daS MüSSen betriebSunternehMer wiSSen<br />
Hoflader, das zeigt die Unfallstatistik der LBG, neigen dazu, umzukippen – die kleineren<br />
Modell etwa alle ein bis zwei Jahre, größere Hoflader etwa zweimal in ihrem<br />
Arbeitsleben. Fehlen dann die notwendigen Rückhaltesysteme (Gurte oder Bügel)<br />
oder werden die Gurte nicht eingesetzt, kann dies für den Fahrer tragisch enden.<br />
„Beim Umsturz springen die Fahrer oft in Fallrichtung weg – der umkippende Hoflader<br />
ist aber in jedem Fall schneller und die Wahrscheinlichkeit hoch, dann von dem<br />
fallenden Fahrzeug verletzt oder erdrückt zu werden“, erklärt Reinhold Watzele, Leiter<br />
des Bereiches Präven tion der Land- und forstwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft<br />
Franken und Oberbayern. Doch nicht nur das Umstürzen des Fahrzeuges ist<br />
eine erhebliche Unfallquelle. „Immer wieder kommt es auch vor, dass Fahrer von<br />
Hofladern von Gegenständen getroffen werden, die während der Arbeit auf das<br />
Fahrzeug herabstürzen. Vor allem das Stapeln von Großballen birgt diese Gefahr“,<br />
erklärt Reinhold Watzele. Die Lösung des Problems ist zum Beispiel ein stabiles<br />
Dach. „Neue Hoflader sind bereits sowohl mit Rückhaltesystemen als auch mit Vorrichtungen<br />
zum Schutz gegen herabfallende Gegenstände ausgerüstet. Ältere Modelle<br />
können meist nachgerüs tet werden“, führt Watzele weiter aus.<br />
Weitere Informationen zur Betriebssicherheit, zur Auswahl und zum Betrieb von<br />
Hofladern gibt es in der neuen <strong>LSV</strong>-Information 02 der LBG im Internet unter www.<br />
fob.lsv.de . Dort steht ab November auch ein Kurzfilm zum Thema „Hauptunfallquellen<br />
bei der Arbeit mit Hofladern“ zur Verfügung.<br />
<strong>Oktober</strong> I 12 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> 13
❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ pfLeGe<br />
Durchblick bei der Heimsuche mit<br />
noten vom Pflege-tÜV<br />
Was bringt die einheitliche<br />
Bewertung von Pflegeheimen<br />
dem Suchenden? Leo Blum,<br />
Vorstandsvorsitzender des<br />
Spitzenverbandes der <strong>LSV</strong>,<br />
beantwortet Fragen dazu.<br />
leo blum, Vorstandsvorsitzender des<br />
spitzenverbandes der lsV<br />
lsV <strong>kompakt</strong>: Seit 2009 werden Pflegeheime<br />
in ganz Deutschland nach<br />
Transparenzkriterien bewertet. Der<br />
Medizinische Dienst der Krankenversicherung<br />
begutachtet einmal<br />
jährlich unangemeldet. Worauf konzentriert<br />
sich die Prüfung?<br />
leo blum: Bei dieser Qualitätsprüfung<br />
werden die Bereiche Pflege<br />
und medizinische Versorgung, Umgang<br />
mit demenzkranken Bewohnern,<br />
soziale Betreuung und Alltagsgestaltung,<br />
Wohnen, Verpflegung,<br />
Hauswirtschaft und Hygiene sowie<br />
Zufriedenheit der Bewohner bewertet.<br />
Die Pflegeeinrichtungen sind zur<br />
Veröffentlichung der Ergebnisse in<br />
geeigneter Form verpflichtet. So können<br />
Betroffene bei ihrer Suche nach<br />
14 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> <strong>Oktober</strong> I 12<br />
einem Pflegeheim gezielt nach Prioritäten<br />
filtern.<br />
lsV <strong>kompakt</strong>: Auch die landwirtschaftlichen<br />
Pflegekassen wurden gesetzlich<br />
verpflichtet, die Leistungen<br />
der Pflegeeinrichtungen und deren<br />
Qualität zu veröffentlichen. Wodurch<br />
werden diese Informationen<br />
vergleichbar?<br />
blum: Für die mehr als 22.000 Pflegeeinrichtungen<br />
in Deutschland<br />
gibt der „Pflege-TÜV“ Noten zwischen<br />
sehr gut (1) und mangelhaft<br />
(5). Ihnen liegen detaillierte und<br />
einheitliche Bewertungen zugrunde,<br />
die sogenannten Transparenzberichte.<br />
lsV <strong>kompakt</strong>: Wo finden Pflegebedürftige<br />
und ihre Angehörigen die<br />
für sie wichtigen Informationen?<br />
blum: <strong>Landwirtschaftliche</strong> Krankenkassen,<br />
Innungskrankenkassen und<br />
Knappschaft haben gemeinsam den<br />
„Pflegekompass“ eingerichtet. Er ist<br />
unter anderem auf der Internetseite<br />
der landwirtschaftlichen <strong>Sozialversicherung</strong><br />
unter www.lsv.de/spv zu<br />
finden. Diese Datenbank hilft bei der<br />
Suche nach einer passenden Pflegeeinrichtung.<br />
In ihr sind Informationen<br />
zu voll- und teilstationären Pflegeeinrichtungen<br />
sowie zu Leistungserbringern<br />
der ambulanten Pflege<br />
und häuslichen Krankenpflege zu<br />
finden. Dazu gehören Adress daten,<br />
pflegespezifische Daten und Preise.<br />
Über Eingabe der Postleitzahl oder<br />
des Ortsnamens können Einrichtungen<br />
vor Ort abgefragt werden.<br />
Unter dem Stichwort „Qualitätsberichte“<br />
sind hier auch die Transparenzberichte<br />
mit den Pflegenoten<br />
einsehbar.<br />
lsV <strong>kompakt</strong>: Wie findet man bei<br />
der großen Anzahl gut bewerteter<br />
Pflegeheime das Heim, das im Einzelfall<br />
am besten ist?<br />
blum: Hier gibt es Verbesserungsbedarf.<br />
Die Auswertung der Berichte hat<br />
gezeigt, dass Pflegeheime auch dann<br />
sehr gute Gesamt- und Bereichsnoten<br />
erhalten können, wenn einzelne<br />
Fragen mit „mangelhaft“ beantwortet<br />
werden. Dies liegt an der unterschiedlichen<br />
Gewichtung einzelner Kriterien,<br />
die in die Bewertung eingehen.<br />
Die wichtigste Aufgabe eines Pflegeheimes<br />
ist die gute Pflege der Bewohner.<br />
Wenn es da Mängel gibt, muss<br />
dies direkt zu einer schlechteren Gesamtnote<br />
führen. Die derzeit angestrebte<br />
Bildung von pflegerelevanten<br />
Kernkriterien kann noch mehr Transparenz<br />
in die Qualität von Pflegeeinrichtungen<br />
bringen.<br />
lsV <strong>kompakt</strong>: Welchen Rat geben<br />
Sie Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen,<br />
wie sie trotz dieser Mängel<br />
im Pflegenotensystem die benötigte<br />
Orien tierung finden?<br />
blum: Die Gesamtnote gibt grundsätzlich<br />
eine erste Auskunft. Genauere Informationen<br />
liefern die vier Bereichsnoten<br />
und 64 Einzelkriterien, die den<br />
Bereichsnoten und der Gesamtnote<br />
zugrunde liegen. Hinzu kommt noch<br />
eine Bewohnerbefragung, deren Ergebnis<br />
ebenfalls veröffentlicht wird. So<br />
vermitteln die insgesamt 82 Einzelkriterien<br />
einen recht guten Eindruck von<br />
der Qualität eines Pflegeheims. Jeder<br />
Betroffene kann für sich entscheiden,<br />
welche einzelnen Fragen bei der Entscheidung<br />
für oder gegen ein Pflegeheim<br />
für ihn besonders wichtig sind.<br />
Dabei kommt es auch immer auf seine<br />
persönlichen Umstände an. ■<br />
<strong>LSV</strong>-infO<br />
die grafik auf der rückseite dieses<br />
heftes zeigt den Aufbau der ersten<br />
Seite von transparenzberichten.<br />
Außerdem sind die wichtigsten<br />
entscheidungsfragen aufgeführt.<br />
fragen zu den pflegenoten beantwortet<br />
marco beyer unter telefon 0561 9359-107.
Sozialer Arbeitsschutz:<br />
Keine schikane<br />
Neben den Vorschriften<br />
der landwirtschaftlichen<br />
Berufsgenossenschaft<br />
gelten für Arbeitgeberbetriebe<br />
auch staatliche<br />
Arbeitsschutzgesetze.<br />
die staatlichen Gesetze zum sozialen<br />
Arbeitsschutz sind zu<br />
beachten, wenn besonders schutzbedürftige<br />
Menschen wie Schwangere,<br />
Jugendliche oder Behinderte beschäftigt<br />
werden. Klaus-Peter Gafert vom<br />
Gewerbeaufsichtsamt bei der Regierung<br />
von Mittelfranken beantwortet<br />
Fragen zum Thema.<br />
lsV <strong>kompakt</strong>: Herr Gafert, für wen<br />
ist der soziale Arbeitsschutz?<br />
Klaus-Peter gafert: Das Arbeitszeitgesetz<br />
gilt für alle Beschäftigten. Darüber<br />
hinaus werden im sozialen Arbeitsschutz<br />
insbesondere die Belange<br />
besonders schutzbedürftiger Arbeitnehmer<br />
geregelt. Zu der Gruppe zählen<br />
zum Beispiel Schwangere, Kinder und<br />
Jugendliche oder auch Menschen mit<br />
gesundheitlichen Einschränkungen.<br />
lsV <strong>kompakt</strong>: Wenn ein Unternehmer<br />
Arbeitnehmer/innen aus dieser<br />
Gruppe beschäftigt, muss er bestimmte<br />
Vorgaben einhalten. Wo findet<br />
er die nötigen Informationen?<br />
Klaus-Peter gafert: Verbindliche Vorgaben<br />
sind in den einschlägigen Gesetzen<br />
niedergelegt. Bei werdenden<br />
und stillenden Müttern ist das Mutterschutzgesetz<br />
mit der Verordnung zum<br />
Schutze der Mütter am Arbeitsplatz<br />
zu beachten, bei Kindern und Jugendlichen<br />
greift das Jugendarbeitsschutzgesetz<br />
mit Verordnung über den Kinderarbeitsschutz.<br />
Diese Gesetze und<br />
dazu gehörigen Verordnungen regeln<br />
zum Beispiel Beschäftigungsverbote<br />
bei gefährlichen Tätigkeiten, den Kün-<br />
digungsschutz, die maximalen Arbeitszeiten,<br />
die Pausen und so weiter.<br />
lsV <strong>kompakt</strong>: Wie kann ein Arbeitgeber<br />
denn beurteilen, ob eine Tätigkeit<br />
für seine Beschäftigten eine „gefährliche<br />
Tätigkeit“ ist und wie kann<br />
er erkennen, ob und wie ein Arbeitsplatz<br />
umgestaltet werden muss?<br />
Klaus-Peter gafert: Der Arbeitgeber<br />
ist verpflichtet, Gefährdungsbeurteilungen<br />
zu erstellen. Dabei ermittelt<br />
er alle in Frage kommenden Gefährdungen<br />
in seinem Betrieb. Zuerst<br />
ist dabei der „gesunde Menschenverstand“<br />
gefragt. Die LBG-Schulungen<br />
nach dem Unternehmermodell sind<br />
für Arbeitgeber mit bis zu 15 Arbeitnehmern<br />
eine gute Grundlage. Aber<br />
bei der Beschäftigung von besonders<br />
Schutzbedürftigen reicht das nicht<br />
immer aus. Jedem Arbeitgeber wird<br />
deshalb dringend nahegelegt, bei der<br />
Beschäftigung von besonders Schutzbedürftigen<br />
eine kompetente Einschätzung<br />
der individuellen Situation<br />
vor Ort von einer Fachkraft für Arbeitssicherheit<br />
und/oder einem Arbeitsmediziner<br />
einzuholen, um mit<br />
diesem Wissen dann die Aufgaben<br />
im Betrieb den dafür geeigneten Arbeitnehmern<br />
zuweisen zu können.<br />
lsV <strong>kompakt</strong>: Das Verfahren klingt<br />
aufwändig. Warum ist es notwendig?<br />
Klaus-Peter gafert: Die Vorschriften<br />
sind keine Schikane, sondern dienen<br />
allen Beteiligten. Kein Arbeitgeber<br />
möchte seinen Arbeitnehmern schaden.<br />
Er kann nicht immer alles selber<br />
wissen, trägt aber trotzdem immer<br />
die volle Verantwortung für die Arbeitssicherheit<br />
und den Gesundheitsschutz<br />
seiner Mitarbeiter/innen im<br />
Betrieb.<br />
Die Einhaltung der Vorschriften<br />
schützt auch den Unternehmer. Niemand<br />
möchte schuld sein, wenn ein<br />
Jugendlicher bleibende Schä den an<br />
der Wirbelsäule aus seiner Ausbildung<br />
zum Landwirt mitnimmt, weil<br />
dipl.-ing.<br />
Klaus-Peter<br />
gafert,<br />
gewerbedirektor<br />
am<br />
gewerbeaufsichtsamt<br />
bei<br />
der regierung<br />
Mittelfranken<br />
er zu lange zu schwer tragen musste<br />
oder wenn ein Kind mit Behinderung<br />
zur Welt kommt, weil die Mutter<br />
während der Schwangerschaft Umgang<br />
mit Gefahrstoffen hatte.<br />
lsV <strong>kompakt</strong>: Wie wird die Einhaltung<br />
dieser Vorschriften überprüft?<br />
Klaus-Peter gafert: Die Umsetzung<br />
des allgemeinen technischen Arbeitsschutzes,<br />
wie die Erstellung und Umsetzung<br />
der Gefährdungsbeurteilung,<br />
und die Einhaltung der Verpflichtungen<br />
des Arbeitgebers hinsichtlich<br />
des sozialen Arbeitsschutzes werden<br />
durch die LBG beziehungsweise<br />
durch Mitarbeiter der dafür zuständigen<br />
staatlichen Stellen überprüft. ■<br />
Petra Stemmler<br />
<strong>LSV</strong>-infO<br />
zum sozialen Arbeitsschutz informieren<br />
die zuständigen Arbeitsschutzbehörden.<br />
Anschriften, telefonnummern und<br />
weitere informationen im internet<br />
unter dem Suchbegriff „gewerbeaufsicht“<br />
oder bei der lbg zu erfragen.<br />
Arbeitsplatzbezogene Unterweisung für<br />
Auszubildende<br />
Sicherheit ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />
<strong>Oktober</strong> I 12 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> 15
❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ GeSundheit<br />
der „innere schweinehund“<br />
und Wege, ihn zu besiegen<br />
Hat der Hausarzt beim letzten<br />
Check up dringend zu mehr<br />
Bewegung, einer Ernährungsumstellung<br />
und Gewichtsabnahme<br />
geraten? Wer solche<br />
Hinweise ernst nimmt, muss<br />
den Kampf aufnehmen: mit<br />
dem „inneren Schweinehund“.<br />
gesunde Ernährung und ausreichend<br />
Bewegung können<br />
vielen Erkrankungen vorbeugen oder<br />
bei deren Behandlung unterstützen.<br />
Optimale Blutwerte, bewegliche Gelenke,<br />
ein starker Rücken – dies und<br />
vieles mehr kann durch Eigeninitiative<br />
beeinflusst werden. Die Verordnung<br />
des Arztes gibt den letzten Anstoß.<br />
Für die Einnahme der oft „bitteren<br />
Pillen“ ist jeder selbst verantwortlich.<br />
Wer einer Herausforderung emotional<br />
begegnet, sich lange nicht überwinden<br />
kann und immer wieder neue Anläufe<br />
nimmt, steht vor einem Problem: Wie<br />
ist an dem Bremser im Kopf vorbei zu<br />
kommen, der mut- und lustlos macht?<br />
Unrealistisch hohe Anforderungen –<br />
wie in der ers ten Woche fünf Kilo abzunehmen<br />
– führen zu Frust und frühem<br />
Aufgeben.<br />
Theoretisch kann man alles erreichen.<br />
Wichtig ist zu akzeptieren, dass der<br />
Weg zum Ziel harte Arbeit sein kann.<br />
16 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> <strong>Oktober</strong> I 12<br />
foto: f1 online<br />
Es gibt Wege, durchzuhalten und den<br />
„Schweinehund“ zu besiegen:<br />
realistische Ziele formulieren<br />
Immer Ziele setzen, die wirklich erreichbar<br />
sind. Mit kleinen Teilzielen<br />
stellen sich schneller Erfolge ein. Man<br />
bleibt motiviert und verliert nicht den<br />
Mut. Vorbilder suchen und sich nicht<br />
mit Promis messen. Lieber an Freunden<br />
oder Kollegen orientieren und<br />
deren Tipps annehmen.<br />
Positive gedanken machen<br />
Nach anfänglichem Elan schwindet<br />
schnell die Motivation, da der Aufwand<br />
groß und Erfolge zunächst klein<br />
sind. Deshalb die Vorteile beim Erreichen<br />
des Zieles immer wieder vor<br />
Augen halten: Ohne Übergewicht bin<br />
ich beweglicher, fallen mir körperliche<br />
Arbeiten nicht mehr so schwer, sehe ich<br />
wieder toll aus, fühle mich einfach gut.<br />
Mit jedem Ziel wird eine gewünschte<br />
Verbesserung verbunden. Diese positiven<br />
Motive sollte man sich wieder<br />
und wieder ins Gedächtnis rufen.<br />
für Unterstützung sorgen<br />
Es ist immer gut, etwas gemeinsam<br />
zu machen. So kann man sich gegenseitig<br />
motivieren und über Fortschritte<br />
freuen. Sport in der Gemeinschaft<br />
macht Spaß und fällt leichter.<br />
Passende Musik beflügelt und liefert<br />
den Rhythmus zum Durchhalten.<br />
Kochkurse führen mit Gleichgesinnten<br />
zusammen und ermöglichen<br />
einen anregenden Gedankenaustausch.<br />
Besonders Familie und<br />
Freunde unterstützen und helfen<br />
beim Durchhalten.<br />
bei erfolg selbst belohnen<br />
Belohnungen für das Erreichen von<br />
Teilzielen halten bei Laune. Die neue<br />
CD kann gleich beim Sport gehört<br />
werden, ein schickes Kleidungsstück<br />
unterstreicht die veränderte Figur und<br />
hebt das Selbstbewusstsein. Belohnung<br />
muss nicht unbedingt materiell sein,<br />
man kann sich beispielsweise auch Zeit<br />
zum Entspannen gönnen.<br />
An das Ziel erinnern<br />
Um das Ziel nicht aus den Augen<br />
zu verlieren oder zu verschieben, so<br />
viele unübersehbare Erinnerungen<br />
wie möglich platzieren (zum Beispiel<br />
Klebezettel am Schreibtisch,<br />
der Wohnungstür). Auch ein eigenes<br />
Foto macht sich gut am Kühlschrank,<br />
wenn man abnehmen will.<br />
taktiken ausprobieren<br />
Die richtige Strategie für den eigenen<br />
Typ wählen. Wenn man dreimal<br />
auf dem gleichen Weg gescheitert ist,<br />
sollte dieser überdacht und die Richtung<br />
geändert werden. Dem einen<br />
bringt Joggen etwas, dem anderen<br />
hilft Schwimmen. Es führen immer<br />
mehrere Wege zum Ziel, man muss<br />
nur den für sich richtigen finden.<br />
Keine Ausreden!<br />
Der Mensch neigt dazu, Ausnahmen<br />
zu machen und auf den „Schweinehund“<br />
zu hören. So gilt nicht, schlechtes<br />
Wetter (gegen das Laufen) vorzuschieben,<br />
da es immer Alternativen<br />
für drinnen gibt.<br />
geld nicht umsonst ausgeben<br />
Wer Laufschuhe, Fitnessgeräte, einen<br />
Bewegungs- oder Ernährungskurs finanziert,<br />
ist vermutlich eher dazu bereit,<br />
diese Anschaffungen auch zu<br />
nutzen.<br />
Der „innere Schweinehund“ ist hartnäckig<br />
und schwer ruhigzustellen. Hat<br />
man es jedoch geschafft, gehört die<br />
Veränderung bald zum Alltag und es<br />
fällt immer leichter, dabei zu bleiben.<br />
Der Erfolg belohnt fürs Leben. ■<br />
Carola Polzer<br />
<strong>LSV</strong>-infO<br />
zertifizierte kurse zu gesunder<br />
ernährung, bewegungsförderung,<br />
Stressreduktion und Suchtprävention<br />
werden von der landwirtschaftlichen<br />
krankenkasse gefördert.<br />
mehr dazu ist unter www.lsv.de/spv im<br />
internet zu finden.
KATER MORITZ<br />
10<br />
Moritz<br />
Fuchs auf<br />
WWW<br />
Basteln ist angesagt<br />
Der innere<br />
Schweinehund<br />
Hasenjagd Du brauchst:<br />
Steckt euch auf einer Wiese ein größeres<br />
eine ofenfeste Auflaufform,<br />
Feld ab. Die Größe richtet sich nach der<br />
einige fest kochende Kartoffeln,<br />
Anzahl der mitspielenden Kinder. Ein<br />
ein paar Möhren (je nach Größe der<br />
Kind ist der Fuchs. Es bekommt einen<br />
Auflaufform), 1 Becher Schlagsahne,<br />
weichen Ball und muss versuchen, die<br />
Butter, Salz, Pfeffer, Muskatnuss,<br />
Hasen – also die anderen Kinder – damit<br />
nach Geschmack etwas Käse<br />
zu treffen. Wer getroffen wurde, zählt zu<br />
Die Auflaufform mit etwas Butter ausfetten.<br />
den Füchsen. Diese werfen sich den Ball<br />
Dünne Scheiben von Kartoffeln und Möhren<br />
beim Laufen gegenseitig zu (der Ball darf<br />
abwechselnd mit einer Reibe direkt in die Form<br />
nicht nur getragen werden) und<br />
geben, bis der Boden gut bedeckt ist. Dann noch<br />
versuchen, weitere Hasen zu treffen.<br />
locker ein bis zwei weitere Schichten darüber reiben<br />
Der letzte getroffene Hase fängt im<br />
und verteilen. Die Sahne mit den Gewürzen vermischen<br />
nächsten Spiel als Fuchs an.<br />
und über das Gemüse gießen. Wenn du magst, kannst du<br />
etwas geriebenen Käse darauf verteilen. Bei 200 bis 220 °C<br />
mit Ober- und Unterhitze auf der mittleren Schiene<br />
im Backofen backen.<br />
Jetzt im Herbst kannst du<br />
auch Scheiben von Kürbis<br />
und Kürbiskerne<br />
hinzufügen.<br />
Der Klassiker: Kastanien<br />
www.kikisweb.de/basteln/herbst/kastanien/kastanien.htm<br />
Fledermaus-Mobile<br />
www.nabu.de/batnight/pdf/fledermaus_mobile.pdf<br />
St. Martin<br />
www.kinderspiele-welt.de/herbst/st-martin-basteln.html<br />
Jetzt, wo die Tage kürzer und dunkler werden, bekommt er langsam wieder<br />
Oberwasser: der „innere Schweinehund“. Nach der Schule noch draußen spielen<br />
oder lieber vor dem Fernseher abhängen? Zwischendurch Obst essen? Oder<br />
verlockt doch der Schokoriegel mehr? Ab und zu kannst du der Verführung<br />
ruhig auch mal nachgeben, aber die Mischung muss stimmen, sonst<br />
fühlst du dich allmählich schlapper und es fällt dir schwerer,<br />
aktiv zu sein. Und genau das braucht dein Körper gerade<br />
im Winter: Bewegung, Sonnenlicht und abwechslungsreiches<br />
Essen. Wie wäre es mit dem unten beschriebenen<br />
Spiel? Und danach zusammen mit Freunden das Gratin<br />
ausprobieren. Jede Woche ist ein anderer dran, sich ein<br />
Spiel und ein Rezept zu überlegen … Viel Spaß!<br />
Bunt geschichtetes<br />
Herbst-Gratin<br />
25 Min.
❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ Sicherheit<br />
sichere<br />
Pflanzenschutzgeräte<br />
Die Prüf- und Zertifizierungsstelle<br />
(PZ.<strong>LSV</strong>) der<br />
<strong>LSV</strong> führt sicherheitstechnische<br />
Prüfungen an<br />
Maschinen durch.<br />
bei der Firma John Deere haben<br />
erfahrene Prüfingenieure kürzlich<br />
eine GS-Prüfung der gezogenen<br />
Anhängefeldspritze vom Typ 740i<br />
durchgeführt. Rechtliche Grundlage<br />
für diese Prüfung ist das Produktsicherheitsgesetz,<br />
das die europaweit<br />
gültige Maschinenrichtlinie mit<br />
grundlegenden Sicherheitsanforderungen<br />
in deutsches Recht umsetzt.<br />
Wesentliches Element der Prüfung<br />
ist die Erfüllung dieser gesetzlichen<br />
Anforderungen. Außerdem können<br />
Erkenntnisse aus Unfällen der Versicherten<br />
der <strong>LSV</strong> direkt an den Hersteller<br />
weitergegeben werden und so<br />
wesentlich zur Verbesserung der Sicherheit<br />
der jeweiligen Maschine beitragen.<br />
Bei der GS-Prüfung werden neben<br />
den technischen Anforderungen<br />
auch die Inhalte von Betriebsanlei-<br />
normgerechter Aufstieg zur Arbeitsplattform<br />
18 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> <strong>Oktober</strong> I 12<br />
John deere Anhängefeldspritze vom typ 740i<br />
tung und Prospekten berücksich tigt.<br />
Eine Werksbesichtigung sowie die<br />
Beurteilung der Qualitätssicherung<br />
sind weitere feste Bestandteile.<br />
sicher aufsteigen<br />
Beispiel für eine grundlegende Anforderung<br />
ist die sichere Gestaltung<br />
gut zugänglicher Klarwasserbehälter für<br />
die handreinigung<br />
PZ.<strong>LSV</strong><br />
geprüfte<br />
Sicherheit<br />
von Aufstiegen zu höher gelegenen<br />
Bedienplätzen. Das Auf- und Absteigen<br />
zählt zu den Unfallschwerpunkten<br />
in der Landwirtschaft. Zu einem<br />
sicheren Aufstieg gehören rutschfeste<br />
Trittstufen mit einer seitlichen Begrenzung<br />
gegen Abrutschen. Ebenso<br />
sind ein gleichmäßiger Stufenabstand<br />
einspülschleuse für flüssige und<br />
pulverförmige Pflanzenschutzmittel
und eine maximale Höhe der untersten<br />
Stufe von 550 mm über dem<br />
Boden unerlässlich. Handgriffe zum<br />
Festhalten ermöglichen die ergonomische<br />
Nutzung des Aufstieges. Die<br />
Arbeitsplattform ist an den Seiten mit<br />
einer Absturzsicherung auszurüsten.<br />
ergonomie<br />
Sofern technisch und funktionell möglich,<br />
sollte die Bedienung vom Boden<br />
die erste Wahl sein. Dies wird beispielsweise<br />
durch eine bodennahe Einspülschleuse<br />
erreicht. Auf dem Boden stehend<br />
hat der Anwender die Möglichkeit,<br />
die Pflanzenschutzmittel gefahrlos<br />
in die Spritze einzufüllen. Wichtig<br />
ist, dass durch die Konstruktion der<br />
Einspülschleuse keine neuen Gefährdungen<br />
wie herausspritzendes Spülwasser<br />
in Richtung des Anwenders<br />
entstehen.<br />
Zum Gesundheitsschutz für den Anwender<br />
gehört auch ein separates Ablagefach<br />
für die persönliche Schutzausrüstung.<br />
So bleiben benetzte Schutzhandschuhe<br />
außerhalb der Schlepperkabine,<br />
sind jedoch immer verfügbar. Der<br />
mindestens 15 Liter fassende Behälter<br />
mit Klarwasser ermöglicht jederzeit,<br />
besonders auf dem Feld, die Handreinigung.<br />
Weiteres Augenmerk wird bei der<br />
Prüfung auf die Zugänglichkeit von<br />
Schmier- und Wartungsstellen gelegt.<br />
Dies gilt auch für die Montierbarkeit<br />
der Gelenkwelle an die Pumpe, welche<br />
an der John Deere Spritze verbessert<br />
werden könnte.<br />
eindeutig gekennzeichnete bedienelemente<br />
und display der feldspritze<br />
7. VerOrdnunG zur änderunG der<br />
fahrerLaubniS-VerOrdnunG in Kraft<br />
Im Juni <strong>2012</strong> wurde die 7. Verordnung zur<br />
Änderung der Fahrerlaubnis-Verordnung<br />
(FeV) im Bundesgesetzblatt veröffentlicht.<br />
Die nationale Klasse L wurde dabei<br />
geändert. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit<br />
für Zugmaschinen ist von 32 auf<br />
40 km/h geändert worden. Änderungen<br />
in der zulässigen Gesamtmasse wurden<br />
nicht vorgenommen. Bei der Beförderung<br />
von Arbeitsgeräten darf auch mit bis zu<br />
40 km/h gefahren werden.<br />
Achtung: In Verbindung mit Anhängern<br />
ist jedoch die Betriebsgeschwindigkeit<br />
von 25 km/h einzuhalten. Das gilt auch<br />
bedienelemente<br />
Moderne Maschinen verfügen über<br />
verschiedene Bedienelemente und Displays.<br />
Beim Display wird Wert auf Darstellung<br />
in ausreichender Größe und<br />
Lesbarkeit unter unterschiedlichen Betriebsbedingungen<br />
gelegt. Bedienelemente<br />
wie Schaltknöpfe müssen entsprechend<br />
ihrer Funktion dauerhaft<br />
und möglichst selbsterklärend gekennzeichnet<br />
sein. Durch die Anordnung<br />
mit ausreichendem Abstand zwischen<br />
Bedienelementen wird die Gefahr einer<br />
Fehlbedienung vermieden. Ist es notwendig,<br />
dass die Bedienelemente länger<br />
gehalten werden müssen, wird geprüft,<br />
ob das Material gesundheitlich<br />
unbedenklich ist. Bei Maschinen mit<br />
elektronischen Steuerungen ist es eine<br />
wesentliche Anforderung, dass Sicherheit<br />
und Zuverlässigkeit der Steuerkreise<br />
den geltenden Anforderungen<br />
entsprechen.<br />
betriebsanleitung<br />
Die Betriebsanleitung ist für den Anwender<br />
die Informationsquelle zur sicheren<br />
Nutzung der Maschine. Sie<br />
Sicherheit ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />
dann, wenn bis 40 km/h zugelassene<br />
Anhänger mitgeführt werden. Bei<br />
höheren Fahrgeschwindigkeiten mit mehr<br />
als 25 km/h ist die Klasse T erforderlich.<br />
Jeder Fahrzeughalter sollte darauf achten,<br />
wenn er seine land- und forstwirtschaftlichen<br />
Fahrzeuge von Fahrern mit der<br />
Klasse L fahren lässt. Er ist dafür verantwortlich,<br />
dass der Fahrer zum Führen<br />
geeignet ist, die Fahrzeuge verkehrssicher<br />
sind und der Fahrer darauf hingewiesen<br />
wurde, dass bei lediglich vorhandener<br />
Klasse L die Betriebsgeschwindigkeit von<br />
25 km/h im Zug einzuhalten ist.<br />
muss daher in deutscher Sprache und<br />
leicht verständlich formuliert sein,<br />
was John Deere gut gelungen ist. Zu<br />
den wichtigsten Sicherheitsinformationen<br />
gehören Hinweise zur In- bzw.<br />
Außerbetriebnahme, zur Bedienung<br />
der Maschine, zum Verhalten bei<br />
Wartungsarbeiten oder beim Auftreten<br />
von Störungen. Neben einer sicheren<br />
Konstruktion der Maschine<br />
trägt der Hersteller mit einer guten<br />
Betriebsanleitung entscheidend zur<br />
Arbeitssicherheit bei.<br />
fazit<br />
John Deere hat für seine Anhängefeldspritze<br />
vom Typ 740i die GS-Prüfung<br />
durchführen lassen und das<br />
Prüfsiegel erhalten. Dem Kunden<br />
wird somit ein sicheres Produkt zur<br />
Verfügung gestellt. Für weitere Fragen<br />
zur Prüfung stehen die Experten<br />
der Prüfstelle zur Verfügung. Weitere<br />
Informationen und eine Liste<br />
aller geprüften Maschinen sind unter<br />
www.lsv.de/spv zu finden. ■<br />
<strong>Oktober</strong> I 12 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> 19
noten vom Pflege-tÜV<br />
Welche Pflegeeinrichtung ist die richtige? hilfe bietet der transparenzbericht:<br />
die gesamtnote gibt einen ersten Überblick. genauere<br />
informationen liefern vier bereichsnoten und 64 einzelkriterien, die den<br />
bereichsnoten und der gesamtnote zugrunde liegen. hinzu kommt noch<br />
eine bewohnerbefragung. so vermitteln die insgesamt 82 einzelkriterien<br />
einen recht guten eindruck von der Qualität eines Pflegeheims.<br />
Unter www.lsv.de/spv sind im Pflegekompass bei eingabe des stichwortes<br />
„Qualitätsberichte“ die Pflegenoten für jede einrichtung zu finden.