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1.04 Druck an ebenen Flächen<br />
Zur Konstruktion einer Druckspannungsverteilung, allgemein.<br />
Flüssigkeit in einer Grube.<br />
z = 0<br />
z<br />
p3 p1 p = γ . z<br />
p 2<br />
p<br />
p 1<br />
Die Druckspannung p wirkt stets aus der Flüssigkeit senkrecht auf<br />
das betrachtete Wandelement. Druckspannungsfiguren können an<br />
der Innenseite oder der Außenseite dargestellt werden.<br />
z 1<br />
1<br />
© 2002 Büsching, F.: Hydromechanik 02.1<br />
p 2<br />
z 2<br />
2<br />
z 3<br />
3<br />
p 3
4m<br />
4m<br />
1m<br />
4m<br />
Aufgabe:<br />
Druckspannungsverteilung<br />
an den Wänden<br />
des dargestellten<br />
Gefäßes.<br />
Gegeben: γ = 10kN/m 3<br />
© 2002 Büsching, F.: Hydromechanik 02.2
h 1 2<br />
3 h<br />
Aufgabe:<br />
a 1 a 2 a 3<br />
b b b<br />
A. Berechnung und Darstellung der Druckspannungen an den<br />
Behälterwandungen.<br />
B. Berechnung der Gewichtskräfte der Flüssigkeiten in den 3<br />
symmetrischen Behältern.<br />
Gegeben: h = b = 1m; Spiegelbreiten a 1 = 1; a 2 = 0,5; a 3 = 1,5m;<br />
senkrecht zur Tafelebene s =1,0 m; γ = 10 kN/m 3 .<br />
© 2002 Büsching, F.: Hydromechanik 02.3
a 1<br />
1 h<br />
3<br />
b<br />
a 2<br />
2<br />
p<br />
p = γ . h<br />
p = 10 . 1 =10kPa<br />
a 3<br />
F = V ⋅γ<br />
= 1⋅1⋅<br />
1⋅10<br />
= 10kN<br />
1<br />
0,<br />
25 ⋅1<br />
F2 = F1<br />
− 2 ⋅ ⋅1⋅<br />
10 = 7,<br />
5kN<br />
2<br />
0,<br />
25 ⋅1<br />
F3 = F1<br />
+ 2 ⋅ ⋅1⋅<br />
10 = 12,<br />
5kN<br />
2<br />
= γ<br />
⋅ h ⋅ b ⋅ s = 10 ⋅1⋅<br />
1⋅1<br />
= 10kN<br />
F B<br />
© 2002 Büsching, F.: Hydromechanik 02.4<br />
b
a 1 a 2 a 3<br />
h 1 2<br />
3 h<br />
b<br />
b b<br />
p = γ . h<br />
Hydrostatisches Paradoxon:<br />
Die Druckspannung infolge der Flüssigkeit auf den Böden der Behälter<br />
ist in allen drei Fällen gleich (p = γ<br />
© 2002 Büsching, F.: Hydromechanik 02.5<br />
. h) und ist von der Form<br />
der Behälter(wände) unabhängig. Wenn die Bodenflächen gleich<br />
sind, ergeben sich auch gleiche Bodenkräfte FB (auch bei asymmetrischen<br />
Behältern). Weil die Seitenwände der Behälter 2 und 3<br />
nicht vertikal sind, heben sich hier die auf die Seitenwände entfallenden<br />
Kräfte nicht vollständig auf. Im Behälter 2 (3) haben die<br />
Seitenwandkräfte auch eine nach oben (unten) gerichtete Komponente.<br />
p
Druck auf ebene Wände<br />
γ . h γ . h γ . γ h<br />
. h<br />
Unabhängig von der Breite (eines Behälters) ist die horizontale<br />
Druckverteilung gleich. Auch in engsten Fugen ∆b<br />
und Klüften<br />
(Riss in der Bauwerksoberfläche) wirkt der volle Flüssigkeitsdruck.<br />
∆b<br />
© 2002 Büsching, F.: Hydromechanik 02.6<br />
h
Druckkräfte an vertikaler ebener Wand:<br />
z = 0<br />
z = h<br />
p s<br />
p = γ . h<br />
h/2<br />
p<br />
p = γ . z<br />
Die Integration der Druckspannungsverteilung<br />
p(z) in den<br />
Grenzen z = 0 (Spiegel) bis<br />
z = h liefert zunächst die resultierende<br />
Linienlast [in kN/m]:<br />
2<br />
2<br />
⎡ z ⎤ h<br />
z<br />
FH<br />
= ⎢γ<br />
⋅ ⎥ = γ ⋅<br />
⎣ 2 ⎦ 2<br />
0<br />
Dies ist in der Ebene die Fläche des sog. Wasserdruckdreieckes.<br />
Hieraus wird der Betrag der resultierenden Kraft [in kN] durch<br />
Multiplikation mit der Dimension senkrecht zur p-z-Ebene (z.B.<br />
Einheitsbreites =1(m)). In diesem Falle ist das Ergebnis zugleich:<br />
FH = p .<br />
S Amit pS = Druck am Schwerpunkt der gedrückten Fläche<br />
und A = h . s = gedrückte Fläche.<br />
F<br />
H<br />
=<br />
© 2002 Büsching, F.: Hydromechanik 02.7<br />
h<br />
∫<br />
0<br />
γ<br />
⋅<br />
h<br />
z<br />
⋅<br />
dz
Aufgabe: Druckkräfte an Gefäßwänden;<br />
Druckspannungen<br />
1m Flüssigkeit mit<br />
γ = 5 kN/m3 p = 5 . z in kN/m 2<br />
z<br />
20 kPa<br />
40 kPa<br />
4m<br />
4m<br />
20 kPa<br />
III<br />
40 kPa<br />
II<br />
I<br />
IV<br />
4m<br />
20 kPa<br />
40 kPa<br />
© 2002 Büsching, F.: Hydromechanik 02.8
I<br />
II<br />
III<br />
Druckfiguren Linienlasten [kN/m] Wandkräfte [kN]<br />
2 (20 . 4/2) = 2 . 40<br />
2 (1,5 . 20) = 2 . 30<br />
2 ((20 + 40) . 4/2)<br />
= 2 . 120<br />
oder:<br />
2 (4 . 20 + 20 . 4/2)<br />
IV 40 . 4 = 160<br />
Belastungsbreite<br />
s = 2m<br />
2 . 80<br />
= 2 . (10 . 4 . 2)<br />
2 . 60<br />
= 2 . (20 . 1,5 . 2)<br />
2 . 240<br />
= 2 . (30 . 4 . 2)<br />
320<br />
= 40 . 4 . 2<br />
Kraftwirkungslinien verlaufen jeweils durch den Schwerpunkt der<br />
© 2002 Büsching, F.: Hydromechanik 02.9<br />
Druckspannungsfiguren.
Kräfte am System<br />
80 kN 80 kN<br />
60 kN 60 kN<br />
160 kN 160 kN<br />
80 kN 80 kN<br />
320 kN<br />
Kräftepoligon<br />
60 kN<br />
80 kN<br />
80 kN<br />
60 kN<br />
160 kN 80 kN<br />
F G = 200 kN<br />
160 kN<br />
80 kN<br />
320 kN<br />
Statt der Ermittlung des<br />
Schwerpunktes eines<br />
Trapezes ist die Angabe<br />
derer von Rechteck und<br />
Dreieck einfacher.<br />
Die Summe der Vertikalkräfte<br />
ist<br />
F G = 320 - 2 . 60 = 200kN.<br />
Diese ist gleich der Eigengewichtskraft<br />
der im Gefäß<br />
befindlichen Flüssigkeit:<br />
F G = γ . V.<br />
V = 4 . 4 . 2 + 1 . 4 . 2 = 40 m 3<br />
F G = 5 . 40 = 200 kN.<br />
© 2002 Büsching, F.: Hydromechanik 02.10
Kippmoment einer Staumauer Die Wirkungslinie der aus der<br />
Druckspannungsfigur resultierenden<br />
Kraft verläuft durch<br />
den Schwerpunkt der<br />
Druckspannungsfigur.<br />
h<br />
γ . h<br />
A<br />
a<br />
B<br />
Dichtung bei Punkt A<br />
Kippen um B<br />
2<br />
h h<br />
M = γ ⋅ ⋅ = γ ⋅<br />
2 3<br />
Kraft . Hebelarm<br />
Untersickerung wird durch geeignete Gründungsmaßnahmen<br />
verhindert. Die Eigengewichtskraft des Bauwerkes erzeugt das<br />
dem Kippmoment entgegengesetzt gerichtete Standmoment M ST .<br />
h<br />
6<br />
© 2002 Büsching, F.: Hydromechanik 02.11<br />
3
h<br />
Kippmoment einer Staumauer<br />
γ . h<br />
γ . h<br />
A<br />
a<br />
B<br />
Dichtung bei Punkt B.<br />
Gründungsfuge mit Wasser gefüllt.<br />
Kippen um Punkt B.<br />
M<br />
M<br />
h<br />
= γ ⋅<br />
6<br />
⎛ h<br />
= γ ⋅ h ⋅ ⎜<br />
⎝ 6<br />
In der ungedichteten<br />
Gründungsfuge wirkt die volle<br />
Druckspannung p = γ . h.<br />
Das Standmoment M St bleibt gleich.<br />
© 2002 Büsching, F.: Hydromechanik 02.12<br />
3<br />
+ γ ⋅ h ⋅ a ⋅<br />
2<br />
+<br />
a<br />
2<br />
2<br />
⎞<br />
⎟<br />
⎠<br />
a<br />
2
Aufgabe: Ufermauer in Blockbauweise<br />
h<br />
F G<br />
b<br />
1<br />
1<br />
1<br />
gegeben:<br />
Baustoff γ B = 22 kN/m 3<br />
Wasser γ W = 10 kN/m 3<br />
H 1. Auf welche Höhe h<br />
Dichtung<br />
Kippachse<br />
darf der Wasserstand<br />
maximal ansteigen, damit<br />
die Wand nicht<br />
umkippt ?<br />
2. Ermittlung der erforderlichen<br />
Breite b, wenn<br />
h = H = 3m und die<br />
Kippsicherheit ν = 1,3 .<br />
3. Um welchen Betrag erhöht sich das Kippmoment, wenn die<br />
Dichtung erst an der Kippachse vorhanden ist ?<br />
© 2002 Büsching, F.: Hydromechanik 02.13
1. Wirkende Kräfte pro lfdm Mauer (pro 1m-Block):<br />
Die Wasserdruckkraft horizontal ist:<br />
2<br />
h<br />
FH<br />
= γ W ⋅<br />
2<br />
=<br />
Eigengewichtskraft der Wand:<br />
Diese Aussage ist gleichbedeutend<br />
mit dem Quotienten:<br />
FG = γ B<br />
3<br />
3<br />
5 ⋅ h / 3 = 33 → h = 99 / 5 = 2,<br />
7m<br />
ν =<br />
M<br />
M<br />
= 1<br />
© 2002 Büsching, F.: Hydromechanik 02.14<br />
st<br />
K<br />
5 ⋅ h<br />
⋅ V = 22⋅<br />
3⋅<br />
1⋅1=<br />
2<br />
[kN/m]<br />
66,00kN/m<br />
Im Gleichgewichtsfall ist Standmoment MST = Kippmoment MK. (=Labiles Gleichgewicht)<br />
Eine Sicherheit, dass das Bauwerk nicht doch kippt, wenn eine<br />
kleinste zusätzliche Horizontalkraft auftritt, besteht nicht !<br />
M<br />
K<br />
=<br />
F<br />
H<br />
⋅h/3<br />
= 5 ⋅h<br />
3<br />
/3 [kNm/m]<br />
MST = FG<br />
⋅ b/2 = 66 ⋅ 0,5 = 33 kNm/m<br />
(= kritischer Wasserstand)
2. Ermittlung der erforderlichen Breite b, wenn h = H = 3m und<br />
die Kippsicherheit ν = 1,3. Eine geforderte Kippsicherheit ν = 1,3<br />
bedeutet, dass der Betrag des Standmomentes<br />
zumindest das 1,3-fache des Kippmomentes ausmachen soll, d.h.,<br />
mindestens 30% höher ist:<br />
M ≥ 1,<br />
3 ⋅<br />
F H<br />
St<br />
FG B<br />
= 10⋅<br />
h<br />
2<br />
M<br />
= γ ⋅V<br />
= 22 ⋅ 3 ⋅1<br />
⋅ b = 66<br />
M K = FH<br />
K<br />
/ 2 = 10⋅<br />
3<br />
⋅<br />
h<br />
1, 3 ⋅ 45 ≤ 33 ⋅ b<br />
1,<br />
3 ⋅ 45<br />
b ≥<br />
= 1,<br />
33<br />
33<br />
2<br />
/ 2 =<br />
⋅<br />
45kN<br />
/ 3 = 45 ⋅ 3 / 3 =<br />
2<br />
m<br />
b<br />
45<br />
kNm<br />
M St<br />
b<br />
= 66⋅b<br />
⋅<br />
2<br />
© 2002 Büsching, F.: Hydromechanik 02.15
3. Um welchen Betrag erhöht sich das Kippmoment, wenn die<br />
Dichtung erst an der Kippachse angeordnet ist ?<br />
∆ γ<br />
∑<br />
MK MK = W<br />
M St<br />
St<br />
=<br />
h ⋅ b ⋅ b / 2<br />
= 10 ⋅ 3 ⋅1,<br />
33<br />
= 45 + 26,<br />
53 = 71,<br />
5kNm<br />
/ m<br />
33 ⋅<br />
1,<br />
33<br />
K<br />
2 =<br />
58,<br />
37kNm<br />
/ m<br />
M < M Die Wand kippt um !<br />
2<br />
/<br />
2<br />
=<br />
26,<br />
53kNm<br />
/ m<br />
Anmerkung: Neben der Kippsicherheit ist auch die Gleitsicherheit<br />
nachzuweisen:.<br />
ν<br />
=<br />
FR<br />
F<br />
Je nach Versagenswahrscheinlichkeit<br />
des Bauwerkes wird für ν<br />
gefordert : 1, 3 ≤ ν ≤ 1,<br />
5<br />
F H = Summe aller horizontalen Wasserdruckkräfte<br />
F R = Reibkraft in der Fuge zwischen Bauwerk und Sohle = µ . F N<br />
F N = Normalkraft aus Eigengewichtskraft und anderen ständigen<br />
Lasten (z.B. Auftriebskräfte --> Hafenmole)<br />
µ = Reibbeiwert nach Coulomb<br />
H<br />
© 2002 Büsching, F.: Hydromechanik 02.16
Anwendung: Riegellasten<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
Stauwandblech einer Planschütze<br />
Gleiche Wasserlasten wirken auf 6 horizontalen Träger (Riegel)<br />
© 2002 Büsching, F.: Hydromechanik 02.17
Unterteilung einfacher Wasserlasten an vertikaler Wand<br />
Bei Wasserbauwerken ist oft die einfachste hydrostatische Wasserdruckspannungsfigur<br />
- nämlich das sog. "Wasserdruckdreieck"<br />
- die für den Entwurf des Tragwerks maßgebliche, zumindest oft<br />
für einen maßgeblichen “Außergewöhnlichen Lastfall” (AL), vergl.<br />
DIN 19704. Dieser Lastfall liegt vor, wenn ein Verschluss nur einseitig<br />
belastet wird: beispielsweise ein Schleusentor, wenn eine<br />
Schleusenkammer vollständig entleert ist. Es muss in diesem Fall<br />
sichergestellt sein, dass die zwischen Massivbauwerk und Stahlkonstruktion<br />
befindliche Dichtung überall gleich funktionsfähig<br />
bleibt. Dies kann am ehesten gewährleistet werden, wenn die<br />
Formänderungen (Durchbiegungen und Drehwinkel) bei allen<br />
Haupttragelementen gleiche Größenordnung haben.<br />
Wenn z.B. Haupttragelemente als (horizontale) Riegel aus Stahl<br />
ausgeführt sind, dann muss zur Erzielung gleicher Belastungen<br />
der Abstand zwischen den Riegeln mit zunehmender Tiefe unter<br />
dem Wasserspiegel abnehmen.<br />
© 2002 Büsching, F.: Hydromechanik 02.18
Kulka (1928) hat für eine Planschütze, die mit n Riegeln<br />
ausgesteift ist, das dargestellte graphische Verfahren für die<br />
Unterteilung der Wasserdruckspannungsfigur in n betragsmäßig<br />
gleiche Teilflächen angegeben:<br />
Die Riegel werden jeweils auf der Höhe der Schwerpunkte der<br />
Teilflächen (ein Dreieck und n-1 Trapeze) angeordnet.<br />
Konstruktion:<br />
• Unterteilung der Wassertiefe h in n gleiche Abschnitte a. h = n . a;<br />
Horizontale Linien mit Abstand a zeichnen.<br />
• Halbkreis über der Wasserztiefe h.<br />
• Kreise um den Schnittpunkt der Vertikalen (h) mit dem Wasserspiegel<br />
durch die Schnittpunkte des Halbkreises mit den Horizontalen<br />
liefern an der Vertikalen die betreffenden Grenzen der<br />
Teilflächen der Wasserdruckfigur.<br />
• Zeichnerische Ermittlung der Schwerpunkte der Teilflächen.<br />
© 2002 Büsching, F.: Hydromechanik 02.19
1.05 Druckmittelpunkt<br />
F<br />
h D<br />
z z<br />
S = Flächenschwerpunkt<br />
D = Druckmittelpunkt<br />
h S<br />
dF<br />
h<br />
α<br />
y<br />
D<br />
S<br />
x<br />
x y<br />
y<br />
z<br />
e<br />
z S<br />
Y-Achse = Uferlinie<br />
z D<br />
© 2002 Büsching, F.: Hydromechanik 02.20<br />
z 2<br />
dA<br />
z 1<br />
Z-Achse<br />
= Symmetrieachse
Wasserdruckkraft an einer symmetrischen Teilfläche einer<br />
geneigten ebenen Wand.<br />
Ermittlung des Betrages der Kraft und ihres Angriffspunktes.<br />
Die z-Achse liegt in der um den Winkel α gegen die Horizontale<br />
(Wasserspiegel) geneigten Ebene.<br />
Die Y-Achse ist die Uferlinie.<br />
Abstände von der Uferlinie (in der y-z-Ebene): z, z S , z D.<br />
Vertikale Abstände vom Wasserspiegel:<br />
h = z . sinα<br />
h S = z S . sinα<br />
h D = z D . sinα.<br />
Schwerpunkt und Druckmittelpunkt liegen auf der Symmetrieachse<br />
= z-Achse. Da der Druck mit z zunimmt, liegt der Druckmittelpunkt<br />
D tiefer als der Schwerpunkt S.<br />
© 2002 Büsching, F.: Hydromechanik 02.21
Am Flächenelement (Lamelle) dA wirkt die Druckspannung<br />
p = γ ⋅ h = γ ⋅ z ⋅ sinα<br />
(01)<br />
Die auf das Flächenelement wirkende<br />
Kraft ist dann<br />
dF = γ ⋅ z ⋅ sinα<br />
⋅ dA<br />
Die Gesamtkraft F durch Integration ist:<br />
Darin ist<br />
z<br />
2<br />
z<br />
2<br />
F =<br />
α<br />
(z liegt in der<br />
Ebene der gedrückten<br />
Fläche<br />
und dF ist dazu<br />
senkrecht)<br />
∫dF = ∫γ⋅z⋅sin α ⋅ dA = γ ⋅ sin ∫ z ⋅<br />
z1<br />
z1<br />
z2<br />
z⋅dA= zS<br />
∫<br />
z<br />
1<br />
⋅A<br />
=<br />
M y = statisches Moment um<br />
die y-Achse<br />
F = γ ⋅ sinα<br />
⋅M<br />
y = γ ⋅ sinα<br />
⋅ zS<br />
© 2002 Büsching, F.: Hydromechanik 02.22<br />
z<br />
z<br />
2<br />
1<br />
⋅<br />
A<br />
dA<br />
(02)<br />
(03)<br />
(04)<br />
Demnach ist (05)
F y<br />
S<br />
= γ ⋅ sin α ⋅ M = γ ⋅ sinα<br />
⋅ z ⋅ A (05)<br />
hS<br />
sinα<br />
sinα ⋅ z S = h bzw. z S = (s. o.) (06)<br />
Darin ist S<br />
Mit dem Druck am Schwerpunkt γ h S =p S wird wiederum<br />
F = γ ⋅ hS<br />
⋅ A = pS<br />
Der Betrag der Wasserdruckkraft an der ebenen Wand ergibt<br />
sich aus der Multiplikation der gedrückten Fläche A mit der<br />
Druckspannung p S an deren Schwerpunkt.<br />
⋅<br />
A<br />
© 2002 Büsching, F.: Hydromechanik 02.23<br />
(07)<br />
Der Kraftangriffspunkt folgt aus dem Satz vom statischen Moment.<br />
Bezüglich der y-Achse ist das statische Moment der Elementardruckkraft<br />
dM = dF ⋅ z = γ ⋅ z ⋅ sinα<br />
⋅ dA<br />
2 (08)
Das gesamte statische Moment wird aus der Integration erhalten:<br />
Darin ist<br />
z<br />
2<br />
M =<br />
α<br />
∫<br />
2<br />
⋅ ⋅ ⋅ = ⋅ ∫<br />
2<br />
γ sinα<br />
z dA γ sin z ⋅<br />
z<br />
z<br />
1<br />
∫ 2<br />
z<br />
1<br />
z<br />
Demnach ist<br />
2<br />
dM = dF ⋅ z = γ ⋅ z ⋅ sinα<br />
⋅ dA<br />
2<br />
⋅ dA<br />
=<br />
z<br />
z<br />
2<br />
1<br />
dA<br />
I y = Flächenmoment 2. Grades<br />
bezüglich der Wasserlinie (y-Achse)<br />
M = γ ⋅ sinα<br />
⋅ I = F ⋅ z<br />
Es folgt M γ ⋅ sinα<br />
⋅I<br />
y Iy<br />
z D = =<br />
=<br />
F γ ⋅ sinα<br />
⋅M<br />
y My<br />
Iy<br />
und weiter zD<br />
= unabhängig vom Neigungswinkel α.<br />
zS<br />
⋅ A<br />
An einer vertikalen Wand<br />
I<br />
z = = h<br />
ist zS = hS und es wird<br />
y<br />
D<br />
y<br />
D<br />
hS<br />
⋅ A<br />
© 2002 Büsching, F.: Hydromechanik<br />
D<br />
02.24<br />
(08)<br />
(09)<br />
(10)<br />
(11)<br />
(12)<br />
(13)<br />
(14)
Y-Achse =Uferlinie<br />
y<br />
h D<br />
h S<br />
F<br />
h<br />
dF<br />
S = Flächenschwerpunkt<br />
D = Druckmittelpunkt<br />
x y<br />
© 2002 Büsching, F.: Hydromechanik 02.25<br />
S<br />
D<br />
z z<br />
x<br />
z zS z z D<br />
1<br />
e<br />
dA<br />
z 2<br />
Z-Achse<br />
= Symmetrieachse<br />
y
Nach dem Steiner`schen Satz ist mit IS (bezogen auf die spiegelparallele<br />
Hauptachse der betrachteten Fläche A):<br />
Iy = IS<br />
2<br />
+ A ⋅ zS<br />
(15)<br />
Eingesetzt in (13)<br />
2<br />
IS<br />
+ A ⋅ zS<br />
IS<br />
z D = =<br />
A ⋅ zS<br />
A ⋅ zS<br />
+ zS<br />
(16)<br />
Der Abstand zwischen Schwerpunkt und Druckmittelpunkt ist e<br />
e<br />
I<br />
e<br />
S<br />
S<br />
= zD<br />
− zS<br />
= bzw. (17)<br />
A ⋅ zS<br />
A ⋅ hS<br />
=<br />
I<br />
⋅ sinα<br />
© 2002 Büsching, F.: Hydromechanik 02.26
Beispiel: Rechteckfenster in ebener Wand (allgemein)<br />
gegeben: Höhe H, Breite B, Entfernung der Oberkante vom<br />
Wasserspiegel h 1 , Neigungswinkel α.<br />
A = B ⋅<br />
I S<br />
e<br />
=<br />
H<br />
B ⋅<br />
12<br />
3<br />
H<br />
3<br />
B ⋅H<br />
⋅ sinα<br />
=<br />
12 ⋅B<br />
⋅ H ⋅(<br />
h + H<br />
Rechteckfenster:<br />
1<br />
)<br />
2<br />
( ) h + H ⋅ B H<br />
F = pS<br />
⋅ A = γ 1 2<br />
⋅<br />
H<br />
zS = hS<br />
= h1<br />
+<br />
2<br />
2<br />
H ⋅ sinα<br />
=<br />
12 ⋅(<br />
h H<br />
1 + )<br />
2<br />
B<br />
Überprüfen Sie das<br />
Ergebnis für h1 = 0.<br />
Setzen Sie auch<br />
verschiedene Werte<br />
α ein.<br />
a). gegeben: γ = 10 kN/m3 , α = 90o , h1 = 0m, H = 2m, B = 2m.<br />
Ergebnisse: e = 1/3 = 0,333m, F = 40 kN.<br />
b). gegeben: γ = 10 kN/m3 , α = 30o , h1 = 1m, H = 2m, B = 2m.<br />
Ergebnisse: e = 1/3 = 0,333m, F = 20 kN.<br />
© 2002 Büsching, F.: Hydromechanik 02.27<br />
h 1<br />
H
Rechteckfenster:<br />
c). gegeben: γ = 10 kN/m 3 , α = 90 o , h 1 = 1m, H = 2m, B = 2m.<br />
Ergebnisse: e = 1/6 = 0,167m, F = 80 kN.<br />
d). gegeben: γ = 10 kN/m 3 , α = 30 o , h 1 = 1m, H = 2m, B = 2m.<br />
Ergebnisse: e = 1/9 = 0,111m, F = 60 kN.<br />
Dreieckfenster:<br />
a). gegeben: γ = 10 kN/m 3 , α = 90 o , h 1 = 1m (B), H = 2m, B = 2m.<br />
Ergebnisse: e = 0,134m, F = 33,32 kN.<br />
b). gegeben: γ = 10 kN/m 3 , α = 90 o , h 1 = 1m, H = 2m, B = 2m.<br />
Ergebnisse: e = , F = .<br />
Kreisfenster:<br />
a). gegeben: γ = 10 kN/m 3 , α = 90 o , h 1 = R = 1m.<br />
Ergebnisse: e = R/8, F = 20 . π . R 3 kN.<br />
© 2002 Büsching, F.: Hydromechanik 02.28
Aufgabe: Berechnung der Wasserdruckkraft F und deren<br />
Angriffspunkt D an der geneigten Teilfläche A - B.<br />
Gegeben: Einheitsbreite s = 1m senkrecht zur Tafel.<br />
A<br />
D<br />
2m<br />
h S zS<br />
S<br />
3m<br />
z D<br />
B<br />
2m<br />
2m<br />
α<br />
p B<br />
γ =<br />
p S<br />
p A<br />
10kN / m<br />
© 2002 Büsching, F.: Hydromechanik 02.29<br />
3
A =<br />
=<br />
h S<br />
2 2<br />
2<br />
1⋅ 3 + 2 3,<br />
605m<br />
= 3m<br />
I S<br />
=<br />
1⋅<br />
3,<br />
605<br />
12<br />
© 2002 Büsching, F.: Hydromechanik 02.30<br />
3<br />
= 3,<br />
904m<br />
2<br />
sin α = = 0,<br />
554<br />
3,<br />
605<br />
2<br />
tan α =<br />
3<br />
α = 33,<br />
69<br />
hS<br />
3<br />
zS<br />
= = = 5,<br />
415m<br />
sinα<br />
0,<br />
554<br />
IS<br />
⋅<br />
z<br />
zD = + S<br />
zS<br />
A<br />
hD zD<br />
e<br />
=<br />
= ⋅ α<br />
=<br />
5,<br />
415<br />
3,<br />
904<br />
⋅<br />
3,<br />
605<br />
+<br />
5,<br />
415<br />
⋅ sin = 5,<br />
615 ⋅ 0,<br />
554 = 3,<br />
111m<br />
IS<br />
⋅ sinα<br />
3,<br />
904 ⋅ 0,<br />
554<br />
=<br />
= 0,<br />
200m<br />
A ⋅ h 3,<br />
605 ⋅ 3<br />
S<br />
F = pS<br />
⋅ A = 10 ⋅ 3 ⋅ 3,<br />
605 = 108,<br />
15kN<br />
= 5,<br />
615m<br />
Der Betrag der Kraft F<br />
kann auch aus der direkt<br />
wirkenden Druckspannungsfigur<br />
oder<br />
aus 2 Komponenten<br />
ermittelt werden.<br />
4