Bericht Studienauftrag Densa-Areal - Stadtentwicklung Basel Nord ...
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<strong>Densa</strong> AG<br />
<strong>Studienauftrag</strong> Wohnüberbauung <strong>Densa</strong>-<strong>Areal</strong>, <strong>Basel</strong><br />
<strong>Bericht</strong> des Beurteilungsgremiums<br />
Beatrice Bayer Architekten | November 2007
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
<strong>Densa</strong> AG<br />
<strong>Studienauftrag</strong> Wohnüberbauung <strong>Densa</strong>-<strong>Areal</strong>, <strong>Basel</strong><br />
<strong>Bericht</strong> des Beurteilungsgremiums<br />
Inhalt<br />
Ausgangslage und Ziel 2<br />
Auftragsgegenstand 3<br />
Verfahren und Beteiligte 4<br />
Beurteilung 5<br />
Projektstudien 9<br />
Buchner Bründler 10<br />
Buol & Zünd 14<br />
Christ & Gantenbein 18<br />
Luca Selva 22<br />
Unterschriften 26
1 Ausgangslage und Ziel<br />
Die Firma <strong>Densa</strong> AG wird 2009 ihren Industriebetrieb von Kleinhüningen nach Rheinfelden<br />
verlegen. Dadurch wir ihr <strong>Areal</strong> von ca. 8 000 m 2 westlich des neuen Einkaufszentrums<br />
Stücki frei zur Überbauung mit ca. 100 bis 120 Mietwohnungen, welche<br />
durch die <strong>Densa</strong> AG als Bauherrschaft realisiert werden.<br />
Ziel des Varianzverfahrens mit Studienaufträgen an 5 eingeladene Architektenteams<br />
war das Vorliegen eines Bebauungskonzeptes für das <strong>Densa</strong>-<strong>Areal</strong>, das einen Beitrag<br />
zur Stadtteilentwicklung <strong>Basel</strong> <strong>Nord</strong> leistet und dabei die gewünschte Qualität des<br />
Wohnungsangebotes aufweist. Dazu waren gefordert:<br />
•<br />
•<br />
Städtebauliches Konzept M 1:500, im Rahmen der bestehenden Zonenordnung<br />
Typische Wohnungsgrundrisse M 1:200<br />
Städtebauliche Massnahmen Kleinhüningen<br />
2 BBA | November 2007<br />
Tramverlängerung 2010<br />
Hafenentwicklung<br />
Pro Rheno<br />
Mischwasserbecken 2009<br />
<strong>Densa</strong>-<strong>Areal</strong> 2010<br />
Hochbergerplatz 2010<br />
Blocklager Valorec 2009<br />
Stücki-<strong>Areal</strong> 2009<br />
Science Park 2007<br />
Tram 8 bestehend
2 Auftragsgegenstand<br />
Die Bauherrschaft <strong>Densa</strong> AG hat die ARGE Lindner Waldner Architekten SIA mit der<br />
General-Planung dieses Grossprojektes beauftragt. In Anbetracht des städtebaulich<br />
wichtigen Grundstückes wurde in Absprache mit der Stadtbildkommission vereinbart,<br />
dass die ARGE ein Varianzverfahren unter 5 innovativen Architektenteams mit<br />
Erfahrung im Wohnungsbau durchführen wird.<br />
Gefordert ist ein städtebaulich verankertes Konzept für 100 - 120 Wohnungen. Besonders<br />
zu beachten waren die folgenden Punkte:<br />
• Solides Angebot an vielfältigen Wohnungen mit hochwertigen, flexiblen<br />
Grundrissen<br />
• Integration der Wohnbebauung in die Umgebung<br />
• Qualitäten des Ortes<br />
• Verkehrskonzept Kleinhüningen<br />
•<br />
Städtebauliche Entwicklung in <strong>Basel</strong> <strong>Nord</strong><br />
<strong>Densa</strong> AG | <strong>Studienauftrag</strong> Wohnüberbauung <strong>Densa</strong>-<strong>Areal</strong>, <strong>Basel</strong>
3 Verfahren und Beteiligte<br />
Die <strong>Densa</strong> AG lud 5 Architektenteams zur Teilnahme an einem <strong>Studienauftrag</strong> in<br />
Anlehnung an SIA 142 (Ausgabe 1998) ein:<br />
• Buchner Bründler, <strong>Basel</strong><br />
• Buol & Zünd, <strong>Basel</strong><br />
• Christ & Gantenbein, <strong>Basel</strong><br />
• Luca Selva, <strong>Basel</strong><br />
• Sab Architekten, <strong>Basel</strong> haben Ihre Teilnahme abgesagt<br />
Beurteilungsgremium<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Hans Jürg Fässler, Auftraggeber, <strong>Densa</strong> AG, <strong>Basel</strong><br />
Roland Lindner, Architekt, ARGE Lindner Waldner Architekten SIA, <strong>Basel</strong><br />
Paul Waldner, Architekt, ARGE Lindner Waldner Architekten SIA, <strong>Basel</strong><br />
Patrick Gmür, Architekt, Zürich, Leiter Institut Architektur FHNW Muttenz, Vorsitz<br />
Fritz Schumacher, Kantonsbaumeister <strong>Basel</strong>-Stadt<br />
Beratende ExpertInnen<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Jürg Degen, Planer, Leiter Abteilung Nutzungsplanung, HPA <strong>Basel</strong>-Stadt<br />
Paul Ernst, Baukostenplanung Ernst AG, <strong>Basel</strong>, Baukosten Beurteilung<br />
Niklaus Hosp, Urs Bötsch Immobilien AG, <strong>Basel</strong>, Vermietung<br />
Beatrice Bayer, Beatrice Bayer Architekten, <strong>Basel</strong>, Gesamtleitung Varianzverfahren<br />
Vorprüfung<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Simone Dumas, Baukostenplanung Ernst AG, <strong>Basel</strong>, Vorprüfung Kosten<br />
Jürg Degen, Leiter Abteilung Nutzungsplanung, Hochbau- und Planungsamt<br />
<strong>Basel</strong>-Stadt, Planungs- und Baurecht<br />
Marc Février, Hochbau- und Planungsamt <strong>Basel</strong>-Stadt, Planungs- und Baurecht<br />
Vorbereitung, Begleitung<br />
Beatrice Bayer Architekten, <strong>Basel</strong><br />
Termine<br />
6. August 2007 Versand Pflichtenheft<br />
10. August 2007 Einführung Teams mit <strong>Areal</strong>begehung<br />
3. - 13. September 2007 Fragen und Antworten<br />
17. Oktober 2007 Abgabe Studien<br />
30. Oktober 2007 Präsentation und Beurteilung<br />
5. - 7. Dezember 2007 Öffentliche Ausstellung<br />
BBA | November 2007
4 Beurteilung<br />
4.1 Vorprüfung<br />
Eingangskontrolle<br />
Alle Unterlagen wurden termingerecht eingereicht, einzelne fehlende Angaben wurden<br />
nachgereicht. Im wesentlichen erfüllten alle Projekte die Anforderungen.<br />
Programmerfüllung<br />
• Die Entwürfe schlagen sowohl Blockrandbebauungen als auch freigespielte Solitärbauten<br />
vor.<br />
• Alle Projekte schlagen ein vielfältiges Wohnungsangebot vor.<br />
• Bei allen Projekten ist ein grosszügiger Aussenraum wesentlicher Teil des Projekts.<br />
• Die Projekte sind mehrheitlich etappierbar. Zwei Projekte unterteilen einen Baukörper<br />
in Bauetappen.<br />
• Die bauliche Dichte bewegt sich im Bereich von 1.44 bis 1.70 (Berechnungsgrundlage:<br />
Verhältnis oberirdische Geschossfläche zu Grundstücksfläche).<br />
Gesetzliche Vorschriften<br />
•<br />
•<br />
Die maximal zulässigen Gebäudehöhen werden in keinem Projekt überschritten.<br />
Die Abweichungen von den einzuhaltenden Grenzabständen sind gemäss<br />
Hochbau- und Planungsamt <strong>Basel</strong>-Stadt nicht im kritischen Bereich und können<br />
allenfalls in der Weiterbearbeitung korrigiert werden.<br />
Kosten und Wirtschaftlichkeit<br />
<strong>Densa</strong> AG | <strong>Studienauftrag</strong> Wohnüberbauung <strong>Densa</strong>-<strong>Areal</strong>, <strong>Basel</strong><br />
Buchner Bründler Buol & Zünd Christ & Gantenbein Luca Selva<br />
Investitionskosten Wohnen (Mio CHF) 41 38 41 34<br />
Investitionskosten Total (Mio CHF) 54 50 54 46<br />
HNF (m 2 ) 10 011 9 186 10 455 8 985<br />
Verhältnis HNF / GSF 72% 66% 76% 65%<br />
Rendite (Miete exkl NK, CHF) 282 276 264 271<br />
Anzahl Wohnungen 103 92 109 93
4.2 Beurteilungskriterien<br />
Die Projekte wurden nach folgenden Kriterien bewertet. Die Aufzählung ist nicht<br />
abschliessend und bedeutet keine Gewichtung.<br />
Städtebau und Architektur<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Präsenz, Identitätsstiftung, Adressbildung<br />
Einfügung in das Stadtbild und das Quartier<br />
Reaktion auf die Massstäblichkeit des Ortes<br />
Funktionalität des Nutzungsangebotes<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Eignung des Gesamtkonzepts<br />
Erfüllung des Anforderungsprofils der Hauptnutzung Wohnen<br />
Nachhaltige Flexibilität und Anpassbarkeit des Grundrisskonzeptes<br />
Aussen- und Freiraumkonzept<br />
• Hochwertige Gestaltung der öffentlichen, halböffentlichen und privaten Aussenräume<br />
• Einbezug der angrenzenden Strassenräume in das Konzept<br />
Wirtschaftlichkeit<br />
• Angemessenes Verhältnis der Kosten zu realisierbarem Ertrag, Marktfähigkeit<br />
4.3 Ergebnis<br />
Aus einem ersten Rundgang und einer anschliessenden gemeinsamen kritischen<br />
Betrachtung gingen erste Erkenntnisse hervor:<br />
• Vier unterschiedliche Vorschläge testen ein interessantes Spektrum verschiedener<br />
städtebaulicher Möglichkeiten im Umgang mit dem Ort, der Volumetrie und mit<br />
den Wohnungsgrundrissen.<br />
• Im wesentlichen werden zwei Typologien vorgeschlagen: Blockrand und Solitär.<br />
• Die Auftraggeberin bekräftigt ihr Ziel eines qualitätsvollen Objekts.<br />
Ein zweiter vertiefender Rundgang schärfte die ersten Einschätzungen. Das Projekt<br />
von Luca Selva wurde einstimmig als überzeugendster Vorschlag bewertet und zur<br />
Weiterbearbeitung empfohlen.<br />
4.4 Empfehlungen für die Weiterbearbeitung<br />
Aufgrund der Beobachtungen während der Evaluation aller Vorschläge empfiehlt das<br />
Beurteilungsgremium der Auftraggeberschaft und den Architekten, folgende Punkte<br />
zu berücksichtigen:<br />
><br />
Das Potential der Freiraumgestaltung ist zu nutzen: Der Aussenraum muss präziser<br />
formuliert werden. Das Fusswegnetz sollte mehr Rücksicht auf die Privatsphäre der<br />
Erdgeschosswohnungen im Gartenhaus nehmen. Ein klarer Bezug zwischen Aussen-<br />
und Innenerschliessung kann das gesamte Erschliessungsnetz zugunsten des<br />
Aussenraums straffen. Für die konkrete Planung ist der Beizug eines Landschaftsarchitekten<br />
vorteilhaft.<br />
BBA | November 2007
><br />
><br />
><br />
><br />
><br />
Das Gebäudelayout kann auf städtebaulicher und auf funktionaler Ebene optimiert<br />
werden:<br />
Der Westflügel des „Strassenhauses“ muss mehr Distanz zum Nachbarhaus wahren.<br />
Dies bringt auch Verbesserungen für Belichtung, Grenzabstände und Aussenraumkonzeption.<br />
Die Erschliessung des Strassenhauses, insbesondere der Zugang in der <strong>Nord</strong>wetsecke,<br />
ist zu prüfen, unter Umständen kann durch eine 4-Spänner-Organisation ein<br />
Treppenhaus eingespart werden.<br />
An eher öffentlichen Lagen können mehr Dienstleistungsnutzungen wie Arztpraxen<br />
oder Ateliers anstelle von Wohnnutzung vorgesehen werden.<br />
Die Wohnungen sind auf ihre Möblierbarkeit, die tiefen Loggien sind auf ihre genaue<br />
Funktion zu prüfen: Sind Jahreszeitenzimmer oder „kalte“ Loggien eher gefragt?<br />
Eventuell wirken sich diese Flächen auf die Ausnutzungsziffer aus.<br />
Die lichte Raumhöhe der Wohnungen sollte möglichst 2.70m bis 2.80m betragen.<br />
Ein grosszügig konzipiertes Dachgeschoss mit Attikawohnungen dürfte aus der Sicht<br />
der Nutzer-Nachfrage und der Wirtschaftlichkeit von Vorteil sein. Dabei sollte nicht<br />
das maximale Flächenpotential ausgeschöpft werden. Im Zusammenspiel von Lage<br />
und Ausrichtung der Dachgeschosswohnungen und den umgebenden Aussenräumen<br />
kann auch die Architektur profitieren. Lift und Treppenhäuser sind bis ins<br />
Dachgeschoss fortzuführen.<br />
Die Zufahrt zur Einstellhalle mit einer Doppelrampe nur von einer Seite wird als vorteilhaft<br />
erachtet. Das Gartenhaus würde entlastet und gewinnt eine attraktivere Ecke<br />
für die Hauptnutzung Wohnen, und eine allfällige Etappierung würde so ermöglicht.<br />
Die Anzahl Parkplätze soll im Verhältnis 1:1 zur Wohnungszahl angestrebt werden,<br />
der nicht für Eigenbedarf notwendige Anteil kann im Quartier fremdvermietet werden.<br />
Die Grenzabstände sind an zwei Stellen unterschritten: im Westen wird ein Näherbaurecht<br />
(gegenüber derselben Eigentümerin) erforderlich sein, im Südosten gegenüber<br />
Stücki ist eine Korrektur notwendig.<br />
Der Lichteinfallswinkel an der <strong>Nord</strong>westecke des Ensembles ist unterschritten und<br />
bedingt eine Anpassung des Gebäudelayouts.<br />
Die Materialisierung der Fassade des Strassenhauses zur Neuhausstrasse als rötlich<br />
dunkler Klinker wird im Prinzip begrüsst. Für die Fassade des Gartenhauses sollte das<br />
vorgeschlagene Blech überdacht und eventuell durch ein wärmeres Material ersetzt<br />
werden.<br />
<strong>Densa</strong> AG | <strong>Studienauftrag</strong> Wohnüberbauung <strong>Densa</strong>-<strong>Areal</strong>, <strong>Basel</strong> 7
<strong>Densa</strong>- <strong>Areal</strong>, Situation Sommer 2007<br />
BBA | November 2007
5 Projektstudien<br />
<strong>Densa</strong> AG | <strong>Studienauftrag</strong> Wohnüberbauung <strong>Densa</strong>-<strong>Areal</strong>, <strong>Basel</strong><br />
Buchner Bründler Architekten, <strong>Basel</strong><br />
Buol & Zünd Architekten, <strong>Basel</strong><br />
Christ & Gantenbein Architekten, <strong>Basel</strong><br />
Luca Selva Architekten, <strong>Basel</strong>
Studie Buchner Bründler<br />
Die Vision „<strong>Densa</strong>park“ schlägt ein Holzgebäude im locker gestalteten und mit der<br />
Umgebung verflochtenen Park vor. Der ökologische Ansatz ist interessant, die Angemessenheit<br />
des Konzepts an diesem Ort aber fraglich, die Nachfrage in dieser Menge<br />
zweifelhaft.<br />
Im Osten wird das Gebäude zum Gegenüber für das Stücki-Center. Als Zwischenraum<br />
entsteht ein als urbaner Grünraum bezeichneter Aussenraum, dessen Gestaltung<br />
von der Zusammenarbeit mit der Nachbareigentümerin abhängt und in der Art<br />
seiner Nutzung und Atmosphäre zu wenig definiert ist.<br />
Die städtebaulichen Überlegungen sind nicht klar. Die Öffnung zur Wiese ist wesentlicher<br />
Gedanke des Konzepts und soll über die Abwinkelung des nördlichen<br />
Gebäudeteils realisiert werden. Der als Solitär zu verstehende Baukörper nimmt in<br />
der Staffelung seiner Fassade die Massstäbe aus der Umgebung auf, setzt diese aber<br />
nicht zugunsten der Wohnungen um. Die Folgen sind Belichtungsprobleme und<br />
eingeschränkte Sicht auf die Wiese.<br />
Die Wohnungen werden als Mix von drei unterschiedlichen Grundtypen vorgeschlagen,<br />
der Flexibilität durch Vielfalt bieten soll. Diese sind interessant im Ansatz,<br />
im Detail aber nicht ausgereift, Die grosse Gebäudetiefe bleibt für die Wohnungen<br />
ungenutzt, mehrere Wohnungen sind einseitig orientiert, die Ecklösungen sind<br />
unbefriedigend.<br />
Die wohnliche Atmosphäre des Holzmaterials findet in der Fassade ihren potenziellen<br />
Ausdruck. Im Übrigen wirkt der Bau aber konventionell konstruiert, die postulierte<br />
Kleinzelligkeit als charakteristisches Merkmal des Holzbau ist nicht umgesetzt.<br />
Die Wirtschaftlichkeit ist fraglich. Die Kosten für einen Holzbau sind höher zu veranschlagen<br />
als für eine konventionelle Bauweise.<br />
Die Idee, mit einem grossen Holzhaus für diesen Ort ein Label zu entwerfen, überzeugt<br />
nur bedingt, weil es mit der Setzung des Baukörpers nicht gelingt, auf die<br />
Eigenheiten des Ortes zu reagieren. Zudem wird die Chance verpasst, Wohnungsgrundrisse<br />
zu entwickeln, die sowohl den Bedingungen des Holzbaus als auch der<br />
Situation genügen.<br />
0 BBA | November 2007
<strong>Densa</strong> AG | <strong>Studienauftrag</strong> Wohnüberbauung <strong>Densa</strong>-<strong>Areal</strong>, <strong>Basel</strong><br />
Situation mit Dachaufsicht<br />
100m<br />
Fassade <strong>Nord</strong><br />
Fassade Ost
Studie Buchner Bründler<br />
Grundriss Erdgeschoss mit Umgebung<br />
Schnitt <strong>Nord</strong>-Süd, Hofansicht<br />
2 BBA | November 2007
Tiefgarage<br />
<strong>Densa</strong> AG | <strong>Studienauftrag</strong> Wohnüberbauung <strong>Densa</strong>-<strong>Areal</strong>, <strong>Basel</strong><br />
Studie Buchner Bründler<br />
Grundriss Obergeschosse und Dachgeschoss<br />
Holzfassade
Studie Buol & Zünd<br />
Im Zusammenspiel von Alt und Neu wird ein grosser Blockrand gebildet, der als<br />
städtebauliche Strategie logisch ist. Der Entwurf ordnet sich der bestehenden Substanz<br />
unter.<br />
Die städtebauliche Figur wirkt stark und eindeutig, weist aber im Detail Schwächen<br />
auf. Durch die Setzung und Volumetrie des Gebäudevolumens werden drei Aussenräume<br />
definiert, deren Potential jedoch ungenutzt bleibt. Das Nutzungsangebot<br />
und die räumliche Definition sind nicht eindeutig und zu wenig präzis.<br />
Das Wohnungsangebot umfasst ein breites Spektrum von Wohnungstypen, die<br />
vorgeschlagenen Wohnungsgrundrisse sind von grosser Qualität: das Prinzip des<br />
Durchwohnens, grosszügige Wohnküchen und eine gute Zonierung garantieren eine<br />
gute Vermietbarkeit. Das statische Konzept ermöglicht die Flexibilität der Struktur<br />
über die Bauzeit hinaus. Die Balkone zum Innenhof sind zu klein dimensioniert und<br />
in der vorgeschlagenen Art nicht nutzbar. Durch unvorteilhafte Anordnung der<br />
Wohnungen im Gebäudevolumen entstehen schwierige Überecksituationen und<br />
Einsichtsprobleme. Gesamthaft werden wenig Wohnungen vorgeschlagen, im Erdgeschoss<br />
findet sich ein grosser Anteil Gemeinschaftsräume.<br />
Der in den Grundrissen spürbare Charakter des Gebäudes und die qualitativ hochstehenden<br />
Grundrisse finden in der Fassade nicht den entsprechenden Ausdruck.<br />
Um den Blockrand zu schliessen, wird die Nachbarparzelle bebaut. Gemäss geltender<br />
Zonenvorschriften darf dieser Gebäudeteil bei ausbleibender Parzellenfusion nur<br />
viergeschossig sein.<br />
Eine Etappierung des Bauprozesses für diesen zusammenhängenden Baukörper ist<br />
nur schwer realisierbar.<br />
Obwohl die Organisation der Grundrisse überzeugt, behindert die selbst auferlegte<br />
Strenge das Projekt, ein daraus entstehender Mehrwert für die Umgebung ist nicht<br />
erkennbar. Die augenfällige Kompaktheit und niedrige bauliche Dichte bringen<br />
keinen wesentlichen qualitativen Gewinn.<br />
BBA | November 2007
<strong>Densa</strong> AG | <strong>Studienauftrag</strong> Wohnüberbauung <strong>Densa</strong>-<strong>Areal</strong>, <strong>Basel</strong><br />
Situation mit Dachaufsicht<br />
100m<br />
Ansicht <strong>Nord</strong><br />
Ansicht Ost
Studie Buol & Zünd<br />
Grundriss Erdgeschoss<br />
Schnitt Ost-West, Hofansicht<br />
BBA | November 2007
Studie Buol & Zünd<br />
Grundriss Obergeschoss<br />
Tiefgarage Grundriss Attikageschoss<br />
<strong>Densa</strong> AG | <strong>Studienauftrag</strong> Wohnüberbauung <strong>Densa</strong>-<strong>Areal</strong>, <strong>Basel</strong> 7
Studie Christ & Gantenbein<br />
Das Konzept knüpft an vorgefundene Traditionen an und versucht gleichzeitig diese<br />
innovativ weiter zu entwickeln. Die Blockrandtypologie wird weitergeführt, entlang<br />
der Ränder findet eine Reaktion auf die drei unterschiedlichen angrenzenden Situationen<br />
statt.<br />
Die differenzierte Reaktion auf die nachbarlichen Situationen wird grundsätzlich<br />
begrüsst, der Ansatz wird jedoch nicht konsequent genug verfolgt. Mit dem abgeschrägten<br />
Gebäudeteil entsteht ein „dead-end“ im Süden des <strong>Areal</strong>s, der Zwischenraum<br />
zum Stücki-<strong>Areal</strong> bleibt undefiniert und eigenschaftslos, und wird als uninspiriert<br />
und problematisch bewertet. Die fehlende Differenzierung des Bauvolumens<br />
lässt eine klare Adressbildung vermissen und führt zur Anonymität der Gebäudezugänge.<br />
Der im Inneren der Anlage vorgesehene „<strong>Densa</strong>-Hof“ ist geprägt durch die<br />
hier vorgesehenen Wohnungszugänge, die starken Bezüge der Erdgeschosse zum<br />
Innenhof können Probleme der Abgrenzung des privaten vom öffentlichen Raum<br />
aufwerfen.<br />
Der vorgeschlagene Zellengrundriss zitiert ein traditionelles Wohnmuster, die Variation<br />
gegenüber diesem Grundmuster sind Queröffnungen, die Beziehungen der Zellen<br />
untereinander. Flexible Nutzungsmöglichkeiten sind durch Schaltmöglichkeiten<br />
der Wohnungen untereinander gegeben. Die Wohnungen sind zwar unterschiedlich<br />
in Grösse und Ausrichtung, effektiv ähneln sie sich jedoch in ihrer Typologie und<br />
räumlichen Konstellation. Im Detail mindern Einsichtprobleme, Belichtungsschwierigkeiten<br />
sowie umständliche Erschliessungen die Qualität der Wohnungen.<br />
Fehlende natürliche Belichtung der Treppenhäusern und mangelnde Grosszügigkeit<br />
führen zu wenig attraktiven Erschliessungsräumen.<br />
Voraussetzungen für eine grundsätzliche Wirtschaftlichkeit des Projektes sind das<br />
vorgeschlagene Schottensystem und die vernünftige Zonierung. Eine Etappierung<br />
des Gebäudes wird entlang der Dilatationsfugen vorgeschlagen.<br />
Obwohl der Baukörper als Volumen überzeugt, wirkt das vorgeschlagene Gebäude<br />
objekthaft von gestalterischen Details abhängig. Der pragmatische städtebauliche<br />
Ansatz ist nicht ausreichend prägnant, das Gebäude schafft in seiner vorgeschlagenen<br />
Konzeption keinen Mehrwert für die Umgebung. Ebenso vermögen die<br />
Wohnungsgrundrisse nicht restlos zu überzeugen.<br />
BBA | November 2007
<strong>Densa</strong> AG | <strong>Studienauftrag</strong> Wohnüberbauung <strong>Densa</strong>-<strong>Areal</strong>, <strong>Basel</strong><br />
Situation mit Dachaufsicht<br />
100m<br />
Schnitte, Hofansichten<br />
Ansicht Ost
Studie Christ & Gantenbein<br />
Grundriss Erdgeschoss<br />
Schnitt Ost-West, Hofansicht<br />
20 BBA | November 2007
Grundriss Regelgeschoss<br />
Grundriss Dachgeschoss<br />
Studie Christ & Gantenbein<br />
Grundriss Regelgeschoss<br />
Tiefgarage<br />
<strong>Densa</strong> AG | <strong>Studienauftrag</strong> Wohnüberbauung <strong>Densa</strong>-<strong>Areal</strong>, <strong>Basel</strong> 2
Studie Luca Selva<br />
Der Vorschlag überzeugt mit einem neuen städtebaulichen Muster, das vorhandene<br />
Brüche und das Nebeneinander von grossen und kleinen Fragmenten in der Nachbarschaft<br />
aufnimmt. Zwei klare eigenständige Baukörper schaffen in ihrer je eigenen<br />
Art Identität, wobei das Gebäude an der Strasse die Adressbildung des Ensembles<br />
übernimmt und das Gebäude in der zweiten Bautiefe geschützt im Inneren des<br />
<strong>Areal</strong>s liegt.<br />
Die nach Adressen differenzierte Materialisierung unterstreicht die Eigenständigkeit<br />
der Gebäude, das Strassengebäude prägnant und hart in Klinker, das Gartenhaus in<br />
leichten hellen reflektierenden Blechpanels. Als Ensemble sind sie gekonnt in das<br />
bestehende räumliche Geflecht integriert und ermöglichen die visuelle Vernetzung<br />
mit vielfältigen Aussenräumen.<br />
Der Freiraum erhält durch das Zusammenspiel der neuen Bauvolumen mit den<br />
bestehenden und geplanten Bauten einen starken eigenen Charakter und tritt dem<br />
Stücki-Center gegenüber souverän auf. Dessen Gestaltung kann unabhängig von<br />
der Nachbarschaft erfolgen. Konkretere Aussagen dazu sind allerdings erforderlich.<br />
Dabei hat unter anderem das Fusswegnetz die Privatsphäre des Erdgeschosses zu<br />
respektieren.<br />
Die klare Unterscheidung in die Zone Wohnen mit Arbeit/Einkauf an der Strasse und<br />
in die Zone Wohnen im Innern strukturiert das Angebot klar und erhöht die Qualität<br />
des Gartengebäudes.<br />
Die Wohnungen antworten mit einem breiten vielfältigen Spektrum von 25 Typen<br />
auf das potentielle Zielpublikum. Ein Attikageschoss ist zugunsten klarer Volumina<br />
und lockerer Nutzung nicht eingeplant, könnte aber auf Wunsch ergänzt werden,<br />
was eindeutig begrüsst wird. Die Grundrisse sind interessant, die schräg eingesetzten<br />
Treppenhäuser erzeugen spannungsvolle und gut proportionierte Räume. Diese<br />
müssen aber auf ihre Möblierungsmöglichkeiten geprüft werden. Die Balkone im<br />
Gartenhaus und die (etwas tiefen) Loggien im Strassengebäude bieten privaten<br />
Aussenraum.<br />
Die Etappierung ist durch die zwei unabhängigen Baukörper gegeben, das Untergeschoss<br />
ist allerdings nur schwierig etappierbar.<br />
Ein ökonomisches Erschliessungskonzept mit relativ wenig Treppenhäusern sowie<br />
die recht kompakten Gebäude sind günstige Voraussetzungen für die Wirtschaftlichkeit<br />
des Projektes.<br />
Der Projektvorschlag überzeugt insgesamt sowohl mit seiner städtebaulichen<br />
Setzung, als auch mit der vorgeschlagenen Wohnungsvielfalt und vor allem auch<br />
durch die Organisation der Grundrisse.<br />
22 BBA | November 2007
Situation mit Dachaufsicht<br />
100m<br />
Ansicht <strong>Nord</strong><br />
Ansicht Ost<br />
<strong>Densa</strong> AG | <strong>Studienauftrag</strong> Wohnüberbauung <strong>Densa</strong>-<strong>Areal</strong>, <strong>Basel</strong> 2
Studie Luca Selva<br />
Grundriss Erdgeschoss<br />
Schnitt Ost-West, Hofansicht<br />
2 BBA | November 2007
Grundriss Regelgeschoss<br />
Studie Luca Selva<br />
Tiefgarage<br />
Tiefgarage<br />
Grundrisstypen<br />
<strong>Densa</strong> AG | <strong>Studienauftrag</strong> Wohnüberbauung <strong>Densa</strong>-<strong>Areal</strong>, <strong>Basel</strong> 2
6 Unterschriften Beurteilungsgremium<br />
Beurteilungsgremium<br />
Hans Jürg Fässler .………………………………………………………<br />
Roland Lindner .………………………………………………………<br />
Paul Waldner .………………………………………………………<br />
Patrick Gmür .………………………………………………………<br />
Fritz Schumacher .………………………………………………………<br />
Experten<br />
Jürg Degen .………………………………………………………<br />
Paul Ernst .………………………………………………………<br />
Niklaus Hosp .………………………………………………………<br />
Beatrice Bayer .………………………………………………………<br />
2 BBA | November 2007
Impressum<br />
Auftraggeberin ARGE Lindner Waldner Architekten SIA, <strong>Basel</strong><br />
Bauherrin <strong>Densa</strong> AG, <strong>Basel</strong><br />
Projektleitung Beatrice Bayer Architekten<br />
Redaktion, Gestaltung Beatrice Bayer<br />
Susanne Frohn<br />
Cordula Püstow<br />
Druck buysite AG, <strong>Basel</strong><br />
Umschlagbild Hochbau- und Planungsamt <strong>Basel</strong>-Stadt<br />
November 2007
<strong>Densa</strong> AG<br />
<strong>Studienauftrag</strong> Wohnüberbauung <strong>Densa</strong>-<strong>Areal</strong>, <strong>Basel</strong><br />
<strong>Bericht</strong> des Beurteilungsgremiums<br />
Beatrice Bayer Architekten | November 2007