23.01.2013 Aufrufe

Sonderausgabe1995 - SPD-Treuchtlingen

Sonderausgabe1995 - SPD-Treuchtlingen

Sonderausgabe1995 - SPD-Treuchtlingen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Zeitung des <strong>SPD</strong>-Ortsvereins für <strong>Treuchtlingen</strong> und seine Ortsteile<br />

Sonderausgabe aus Anlaß des 80. Geburtstages von Hans Döbler<br />

28 Jahre<br />

Treuchtlinger<br />

Kommunalpolitik<br />

Grundlegendes und einige<br />

ortsgeschichtlich wie kommunalpolitisch<br />

bedeutsame<br />

Aufzeichnungen über meine<br />

Amtszeit als Erster Bürgermeister<br />

meiner Vaterstadt<br />

<strong>Treuchtlingen</strong> vom 1.5.1956<br />

bis 30.4.1984<br />

- mit einigen kritischen Anmerkungen -<br />

Bundesminister Dr. Dieter Haack gratuliert<br />

Hans Döbler zu seinem 25jährigen Amtsjubiläum<br />

mit einem von Bundeskanzler Helmut<br />

Schmidt signierten Buch.<br />

Dem <strong>SPD</strong>-Ortsverein <strong>Treuchtlingen</strong> gewidmet


Herrn<br />

Altbürgermeister<br />

Hans Döbler<br />

<strong>Treuchtlingen</strong><br />

Lieber Hans Döbler,<br />

Sozialdemokratische Partei Deutschlands<br />

Landesverband Bayern<br />

Die Vorsitzende<br />

München, 21. Januar 1995<br />

zu Deinem 80. Geburtstag sende ich Dir, zugleich im Namen des Präsidiums und des<br />

Landesvorstands der bayerischen <strong>SPD</strong>, unsere herzlichsten Glückwünsche.<br />

Gerne erinnere ich mich Deines 70. Geburtstags, als ich die Ehre und das Vergnügen hatte,<br />

Dir die Glückwünsche des Parteivorstands und einen persönlichen Gruß Willy Brandts zu<br />

überbringen, und ich freue mich ganz besonders, daß unsere guten Wünsche in Erfüllung<br />

gingen und Du jetzt im Jahr 1995 gesund und guter Dinge in eine neues Lebensjahrzehnt<br />

eintrittst.<br />

Es hieße Eulen nach Athen tragen, wollte ich an dieser Stelle erneut Deine Verdienste sowohl<br />

für die Stadt <strong>Treuchtlingen</strong> als auch für unsere Partei aufzählen. Sie sind uns in München<br />

und Nürnberg nicht weniger gegenwärtig als den Mitbürgern und Mitbürgerinnen in "Deiner"<br />

Stadt, der Du bald drei Jahrzehnte als Erster Bürgermeister dientest und vorstandst.<br />

Ich wünsche Dir eine fröhliche Feier im Kreis der zahlreichen Gratulanten und<br />

Gratulantinnen und für viele kommende Jahre Glück, Gesundheit und Wohlergehen.<br />

Herzliche Grüße<br />

Deine<br />

Renate Schmidt<br />

<strong>SPD</strong>-Landesverband Bayern Telefon: 089/23 1711-0 Bankverbindung:<br />

Oberanger 38 Telefax: 089/231711-38 BfG Regensburg<br />

80331 München BLZ 750101 11<br />

Kto.-Nr. 1051400000


Christa Naaß • Oberer Bachholzweg 8 • 91729 Haundorf<br />

Herrn Altbürgermeister<br />

Hans Döbler<br />

91757 <strong>Treuchtlingen</strong><br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

Lieber Hans Döbler,<br />

BAYERISCHER LANDTAG<br />

ABGEORDNETE<br />

Christa Naaß<br />

Maximilianeum<br />

81.627 München<br />

Telefon (089) 4126-2823<br />

zu Deinem 80. Geburtstag gratuliere ich Dir ganz herzlich und wünsche Dir auch im<br />

Namen des <strong>SPD</strong>-Kreisverbandes Weißenburg-Gunzenhausen für Dein neues<br />

Lebensjahrzehnt viel Glück, Gesundheit und Schaffenskraft.<br />

„Alles was Spaß macht, hält jung". Dieses Zitat von Curd Jürgens paßt wie angegossen<br />

auf Dich. Voller Energie, Einsatzbereitschaft und Begeisterung - für Deine<br />

Begeisterungsfähigkeit bist Du ja heute noch bekannt- hast Du dich 1956 in die<br />

kommunalpolitische Arbeit gestürzt und 28 jähre lang unermüdlich als 1.<br />

Bürgermeister für „Deine Stadt" und ihre Menschen gearbeitet. Für Deine<br />

herausragenden Leistungen und Deine durchdachte und mit Energie verfolgte<br />

Kommunalpolitik wurdest Du und wirst auch heute noch überall geachtet und auch<br />

bewundert.<br />

Oberer Bachholzweg 8<br />

Obererlbach<br />

91729 Haundorf<br />

Telefon/Fax (098 37) 4 60<br />

Ich möchte mich aber auch bei Dir für Deine langjährige Treue zur Sozialdemokratischen<br />

Partei Deutschlands bedanken, der Du schon seit 40 Jahren angehörst und deren<br />

Ehrenmitglied Du nun seit 10 Jahren bist.<br />

Ich persönlich bedanke mich bei Dir für Deine Unterstützung als Altbürgermeister in<br />

meinem Landtagswahlkampf, hoffe natürlich, auch weiterhin auf Deine langjährigen<br />

Erfahrungen zurückgreifen zu können und bin stolz darauf, zusammen mit Dir der<br />

ältesten demokratischen Partei Deutschlands anzugehören.<br />

Christa Naaß<br />

In Solidarität und Verbundenheit<br />

- Umweltfreundlich, 100% Altpapier-


Fraktionsgemeinschaft Fraktionsvorsitzender<br />

<strong>SPD</strong>/GdO- Junge Gemeindebürger WERNER BAUM<br />

Herrn<br />

Altbürgermeister<br />

Hans Döbler<br />

<strong>Treuchtlingen</strong><br />

Sehr geehrter Herr Altbürgermeister Döbler,<br />

Grüntäleinstraße 16<br />

91757 <strong>Treuchtlingen</strong><br />

Telefon 09142/5869<br />

zu Ihrem 80. Geburtstag gratuliere ich Ihnen, auch im Namen der <strong>SPD</strong>/JGB-Stadtratsfraktion<br />

<strong>Treuchtlingen</strong>, auf das Herzlichste und wünsche Ihnen viel Glück und Freude,<br />

vor allem aber Gesundheit sowie noch viele gemeinsame Jahre im Kreis Ihrer Familie.<br />

Mit diesem Glückwunsch zu Ihrem 80. Geburtstag verbindet sich der Dank der<br />

<strong>SPD</strong>/JBG-Stadtratsfraktion für Ihr jahrzehntelanges Wirken für unsere Heimatstadt<br />

<strong>Treuchtlingen</strong>.<br />

Mit Weitsicht und einem guten Maß Selbstvertrauen haben Sie fast 30 Jahre lang als<br />

Bürgermeister für „Ihre" Stadt gearbeitet. Sie haben mit Leidenschaft „regiert" und es<br />

verstanden, aus der ehemaligen Eisenbahnerstadt eine aufstrebende Betriebs-, Wohnund<br />

Erholungsgemeinde zu formen.<br />

Mit Ihrer langfristig angelegten Kommunalpolitik haben Sie für unsere Stadt Voraussetzungen<br />

geschaffen, von denen der heutige Stadtrat noch immer profitiert.<br />

Willy Brandt sagte einmal: „Was wir beschließen, müssen wir wollen und wir sollten nicht<br />

mehr beschließen als das, was in Politik umzusetzen wir uns zutrauen." Ein Satz, der für<br />

Ihre politische Arbeit immer galt.<br />

Ihr Ziel war und ist es, sozialdemokratische Werte in die Kommunalpolitik einzubringen,<br />

Solidarität zu üben nach innen und nach außen.<br />

Viele Politiker aller Parteien haben Ihre Arbeit entsprechend gewürdigt. Seien Sie versichert,<br />

die <strong>SPD</strong>/JGB-Stadtratsfraktion wird an Ihrem Lebenswerk weiterarbeiten. Ihre<br />

Verdienste für unsere Stadt sind uns Auftrag und Verpflichtung.<br />

In Verbundenheit<br />

bin ich Ihr


Herrn Altbürgermeister<br />

Hans Döbler<br />

Am Schloßberg 5<br />

91757 <strong>Treuchtlingen</strong> Im Februar 1995<br />

Lieber Genosse Hans Dobler,<br />

wir gratulieren dem Ehrenmitglied unseres Ortsvereins an seinem Ehrentag und wünschen<br />

ihm Gesundheit und Lebensfreude für weitere Jahre im Kreise seiner Familie.<br />

Über seine Zeit als Bürgermeister der Stadt <strong>Treuchtlingen</strong> veröffentlichen wir einen Bericht,<br />

den Hans Dobler dem Ortsverein der <strong>SPD</strong> gewidmet hat.<br />

Er dokumentiert 28 Jahre Nachkriegsgeschichte unserer Stadt. Er verdeutlicht die beispielhaften<br />

Leistungen der Bürger unter sozialdemokratischer Führung und Verantwortung.<br />

Hans Dobler hielt sich an das Motto.<br />

Handelt bei Euren Entscheidungen nicht aus Zwang und Eigennutz, sondern freiwillig<br />

und zum Wohle der Allgemeinheit.<br />

Seid nicht Beherrscher Eurer Gemeinden, sondern seid ein Vorbild für die Menschen!<br />

Im folgenden wollen wir aus einem reichhaltigen Archiv einige Zeitgenossen zu Wort kommen<br />

lassen, die deutlich machen, daß die Treuchtlinger Bürger den richtigen Mann zur richtigen Zeit<br />

an den richtigen Ort gewählt haben.<br />

Am 7.3.1978 Notar Dr. Vocke zum Wahlsieg:<br />

"Selten hat mich eine Nachricht so befriedigt wie die von Ihrer Wiederwahl. Damit sind Ihre<br />

hervorragenden Leistungen für Stadt und Bürgerschaft honoriert worden. Ich hatte ja selbst viele<br />

Jahre Gelegenheit Ihre rastlose Arbeit und schier unglaubliche Tatkraft aus nächster Nahe<br />

mitzuerleben."<br />

Kollegen aller Parteien schätzen Hans Dobler. So Oberbürgermeister Schubart aus Rothenburg o.d.T.<br />

am 26.4.1984:<br />

"Sie können mit Stolz und Genugtuung auf Ihre in langen Jahren geleistete hervorragende Arbeit<br />

In <strong>Treuchtlingen</strong> zurückblicken. Ich habe Sie als Kollege immer sehr geschätzt und Ihre besonnene,<br />

durch große Sachkenntnis ausgezeichnete Art bewundert. Ihre bleibenden Verdienste werden durch<br />

manch bittere Erfahrung, die auch Sie sammeln mußten, absolut nicht geschmälert.<br />

Die Welt Hebt nun mal, das Strahlende zu schwärzen.<br />

Bundestagsvizepräsident Richard Stücklen am 8.6.1984:<br />

"Sie haben in Ihrer Amtszeit das Menschenmögliche für Ihre Stadt getan und verdienen deshalb<br />

auch volle Anerkennung!"<br />

Im Treuchtlinger Heimatbuch auf Seite 171 wird das Wirken des Jubilars abschließend gewürdigt.<br />

"Seiner bemerkenswerten Integrationsfähigkeit war es zu verdanken, daß sich der Stadtrat in allen<br />

Wahlperioden über Parteigrenzen hinweg zu einer gemeinsamen Arbeit für <strong>Treuchtlingen</strong> zusammengefunden<br />

hat Die Begeisterungsfähigkeit Hans Döblers für die Treuchtlinger Sache war<br />

ansteckend."<br />

Hans Dobler, wir sind stolz auf Dich!<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Hans Enderle Doris Dollhopf, Susanne Hartl, Werner Baum<br />

Vorsitzender Stellvertreter


Devise: SUCHET DER STADT BESTES !<br />

Sachbezogene Arbeit mit den Bürgern für die Bürger !<br />

Parteiübergreifende Arbeit wurde auch nach außen dokumentiert<br />

(Die verschiedentlich in Klammern angegebenen Seitenzahlen<br />

weisen auf Bilder oder Texte im Treuchtlinger<br />

Heimatbuch hin.)<br />

28 Jahre durfte ich die Geschicke meiner Vaterstadt<br />

<strong>Treuchtlingen</strong> lenken: in der entscheidenden Aufbauphase,<br />

von 1956 bis zur Gebietsreform (1972), gestützt<br />

auf die absolute Mehrheit der <strong>SPD</strong>-Fraktion unter ihren<br />

Vorsitzenden Wilhelm Hüttinger, Friedrich Nitsch, Max<br />

Segl, Werner Schäfer, Georg Wolski und den Ideenträgern<br />

Karl Mack, Karl Meyer, Georg Bieswanger, Michael<br />

Reulein, Ludwig Huber, Werner Nega, Ernst Baumann,<br />

jedoch entsprechend der Einstellung der Kriegsgeneration<br />

auch in guter Zusammenarbeit mit den anderen<br />

Fraktionen. Deshalb war trotz der absoluten Mehrheit<br />

der <strong>SPD</strong>-Fraktion die CSU sofort ab 1. Mai 1956 mit<br />

Georg Burger, später dann mit Robert Burger als 2. Bürgermeister<br />

in der Verwaltungsspitze vertreten, wie auch<br />

die FDP mit Johann Braun und Hans Jäger als 2. bzw. 3.<br />

Bürgermeister. Für die <strong>SPD</strong> waren es noch Friedrich<br />

Nitsch und Ernst Baumann. Ebenso selbstverständlich<br />

wie diese von mir gewünschte überparteiliche Vertreterlösung<br />

war für mich, daß ich schon aus Fairneßgründen<br />

nicht auf der Stadtratsliste meiner Partei kandidierte,<br />

wenn die CSU bei den Kommunalwahlen auf die Aufstellung<br />

eines eigenen Bürgermeisterkandidaten verzichtet<br />

hatte.<br />

Einsatzbereite Mitarbeiter<br />

Neben der parteiübergreifenden Zusammenarbeit nach<br />

innen und außen war es die gut funktionierende Verwaltung<br />

der Stadt und ihrer Einrichtungen, die ebenfalls<br />

meiner Amtszeit zugute kam, zunächst noch unter den<br />

Referenten aus der Vorkriegszeit: Michael Benker, Fritz<br />

Hemmeter, Martin Koll, Johann Fuchs (i.R.), Marie<br />

Hirsch (i.R.). Dann über die vielen Jahre hinweg Willi<br />

Scheuerlein, Eduard Feldner (nach deren Ruhestandsversetzung<br />

Erich Döbler. Helga Luttenberger), Rudi Papst<br />

(nach dessen Ausscheiden schließlich Gerhard Becker,<br />

Karl Kreichauf), Wilhelm Kemmelmeier, Erwin Kaiser<br />

(anschließend Ludwig Huber, Wolfgang Herrmann) an<br />

der Spitze der Hauptverwaltung, der Stadfkämmerei, des<br />

Stadtbauamtes und der Stadtwerke.<br />

Als Straßenmeister und Leiter des Bauhofes waren es:<br />

Ludwig Rebelein, Adolf Roth, Fritz Bauer. Verwalter des<br />

Stadtkrankenhauses und Altersheimes war Ernst Baumann.<br />

Die Chef- und leitenden Ärzte waren Dr. Horch,<br />

Dr. Staudacher, Dr. Unger, Dr. Junghänel, Dr. Czajkowski.<br />

Den Stadtkindergarten leiteten: die „Tanten" Käthe<br />

Bauer, Anni Würth, Judith Jakobs, Frl. Kehl, Frau<br />

Glungler und schließlich Frau Lio. Für das Verkehrsamt<br />

wurde Volker Schelenz angestellt.<br />

Auch auf die übrigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

in der Verwaltung, den städtischen. Betrieben und Einrichtungen<br />

war Verlaß. In zahlreichen Dienstbesprechungen<br />

und Einzelgesprächen koordinierte ich die Ar-<br />

beit und motivierte die Arbeiter, Angestellten und Beamten<br />

zum Dienst für die Bürger.<br />

Bescheidene Zurückhaltung nach außen -<br />

konzentrierte Innenarbeit<br />

Verwaltungstechnisch infolge der Entnazifizierung der<br />

leitenden Beamten zunächst beeinträchtigt, aber besonders<br />

auch finanziell außergewöhnlich vorbelastet durch<br />

die vorrangige Kriegsschädenbeseitigung in den Jahren<br />

bis 1956 - eine Lage, die ich als Nachfolger des 1951<br />

mit 41 Jahren verstorbenen Stadtkämmerers Hermann<br />

Geuder in den Griff bekommen mußte - galt es, die Zukunftsgestaltung<br />

unserer Stadt <strong>Treuchtlingen</strong> zwar mit<br />

starker innerer Konzentration und bestmöglicher Ausnützung<br />

der in Bund und Land zunehmenden Aufbauund<br />

Entwicklungschancen anzugehen, nach außen jedoch<br />

bewußte Zurückhaltung, manchmal sogar etwas<br />

Tiefstapelei, zu üben.<br />

Finanzielle Gratwanderung - äußerste Sparsamkeit<br />

Ausschöpfung der Einnahmen - höchste Zuschüsse<br />

Um trotz der bekannten Finanz- und Steuerschwäche der<br />

Stadt und ihrer Kriegsschädenvorbelastung die Zukunftsaufgaben<br />

bewältigen zu können, war eine nicht ganz ungefährliche<br />

finanzielle Gratwanderung notwendig. Sie<br />

basierte auf der vollen Ausschöpfung der örtlichen Einnahmemöglichkeiten,<br />

besonders auch der Gemeindesteuern<br />

und Gebühren, um dann höchstmögliche Zuschüsse<br />

- bis zu 90 v.H. - zu erlangen, sowohl in Bundes- und<br />

Landesprogrammen, bis zur Gebietsreform 1972 auch in<br />

den Zuschußprogrammen des Landkreises, nicht zuletzt<br />

aber auch bei individuellen Finanzhilfen des Staates<br />

(Bedarfszuweisungen).<br />

Echte Sparsamkeit Voraussetzung<br />

Besonders die Letzteren setzten äußerste Sparsamkeit auf<br />

allen Gebieten voraus. Viele Sachwünsche mußten zurückgestellt<br />

werden; auf dem Personalsektor wurde starke<br />

Zurückhaltung geübt. Auch die Festsetzung meiner<br />

Bürgermeisterentschädigung trug dem Rechnung. Sparsamkeit<br />

muß schließlich an der Spitze beginnen. Von<br />

1956 bis 1960 noch ehrenamtlich, war es eine bescheidene<br />

Aufwandsentschädigung, die ich neben meinem<br />

Stadtkämmerergehalt (A 10/A 11) bezog. 1960, als<br />

hauptamtlicher Bürgermeister, erhielt ich dann ein<br />

Grundgehalt von 1 300 DM. Erst 1966, nach zehnjähriger<br />

Amtstätigkeit, wurde ich unter Berücksichtigung<br />

meines Lebensalters bzw. meiner Vordienstzeiten in die<br />

Besoldungsgruppe A 15, nach Durchlaufen dieser Gruppe<br />

nach A 16 und 1978, nach einer Gesetzesänderung,<br />

unter Einbeziehung meiner Wiederwahlzulagen, in die<br />

Besoldungsgruppe B 2 eingestuft.<br />

Diese zurückhaltende Gehaltsregelung war bei den Regierungsstellen<br />

wiederholt positiv vermerkt worden. Sie<br />

rechtfertigte auch die notwendige Sparsamkeit im gesamten<br />

personellen Bereich (Arbeiter, Angestellte und


Teilansicht der Stadt mit Patrick von 1958<br />

Beamte) und entsprach schließlich meinen eigenen Vorstellungen<br />

von einer sparsamen öffentlichen Verwaltung.<br />

Selbstverständlich hätte ich bei der absoluten Mehrheit<br />

der <strong>SPD</strong>-Fraktion auch eine schnellere Höherstufung erreichen<br />

können.<br />

(Die CSU hatte bei früheren Wahlkämpfen selbst diese<br />

zurückhaltende Gehaltsregelung für den Bürgermeister<br />

wiederholt als überhöht kritisiert. Als sie dann aber 1984<br />

selbst den Bürgermeister stellte, stufte sie ihn vom ersten<br />

Tag an so ein, wie ich nach 28jähriger Tätigkeit, einschließlich<br />

meiner Wiederwahlzulagen, eingestuft war -<br />

juristisch zwar zulässig, sachlich und moralisch aber<br />

falsch.)<br />

Auch Repräsentation wurde bewußt begrenzt. So verzichteten<br />

wir z.B. auf die früher nur in größeren Städten<br />

üblichen Neujahrsempfänge, zumal diese kaum mehr als<br />

ein Prozent der Bürger erreichen. Dafür habe ich an jedem<br />

Neujahrstag die Fraktionsvorsitzenden der Parteien<br />

und die Referenten privat eingeladen, um eine gute<br />

Grandlage für die gemeinsame, parteiübergreifende Arbeit<br />

zum Wohle aller Bürger auch im neuen Jahr zu sichern.<br />

Die Basis meiner Arbeit<br />

Die engagierte Mithilfe der Bürger, insbesondere das<br />

überwältigende Vertrauen, das sie mir bei den fünf<br />

Kommunalwahlen 1956, 1960, 1966, 1972 und 1978 geschenkt<br />

haben, gaben mir den Mut und die Kraft für<br />

meine Arbeit. Die Ausbildung als Sparkassenfachmann<br />

wie auch meine fünfjährige Stadtkämmerertätigkeit waren<br />

das Rüstzeug. Aber auch die Erfahrungen und das<br />

Erleben eines sechsjährigen Kriegseinsatzes als Reserveoffizier<br />

in Polen, Frankreich und Rußland, die Heimkehr<br />

nach Verwundung bei Stalingrad und der Schock<br />

des Zusammenbruchs 1945 prägten meine Lebens-<br />

Grundansichten und Vorstellungen für die Zukunft.<br />

Das Verständnis meiner Frau, ihre unauffällige, wertvolle<br />

Mithilfe - auch bei den Repräsentationsverpflichtungen<br />

- nicht zuletzt das harmonische Familienleben<br />

waren trotz der knapp bemessenen Freizeit schließlich<br />

sichere Fundamente für die Bewältigung meiner beruflichen<br />

Aufgaben und Ausgleich für manche erlebte Unbill.<br />

Programm des <strong>SPD</strong>-Ortsvereins wurde<br />

von den Bürgern akzeptiert<br />

Das alle Probleme der Stadt umfassende vierseitige<br />

Wahlprogramm des Ortsvereins der <strong>SPD</strong> von 1956 war<br />

dann die Grundlage für die Aufbauarbeit in den folgenden<br />

drei Jahrzehnten. Es wurde von der großen Mehrheit<br />

der Bürger voll akzeptiert.<br />

Erstmals erhielt die <strong>SPD</strong> im Stadtrat die absolute Mehrheit<br />

(9 von 16 Sitzen!). Mit 78 v.H. der Wählerstimmen<br />

(bei drei Bewerbern) wurde ich als ihr Kandidat in das<br />

Bürgermeisteramt gewählt.<br />

Aufgabengebiet zwang zur Beschränkung auf das<br />

Wesentliche<br />

Der überwältigende Vertrauensbeweis verpflichtete. Das<br />

weitgespannte Aufgabengebiet zwang mich zur Beschränkung.<br />

So verzichtete ich auf publikumswirksame<br />

Tätigkeiten wie z.B. das Amt eines Standesbeamten,<br />

auch auf manche angenehme, besonders pressewirksamen,<br />

für die Entwicklung der Stadt aber nicht unbedingt<br />

wichtige, Repräsentationsverpflichtungen. Sie wurden<br />

vielfach von der Verwaltung und meinen Stellvertretern<br />

wahrgenommen. Mir blieb die Kraft und die Zeit für das<br />

Wesentliche.<br />

Die Rationalisierung der Bundesbahn, eine neue<br />

Herausforderung für die Stadt<br />

Infolge der Elektrifizierung der Strecken München-Ingolstadt-<strong>Treuchtlingen</strong><br />

und <strong>Treuchtlingen</strong>-Würzburg<br />

zeichneten sich anfangs der sechziger Jahre einschneidende<br />

Rationalisierungsmaßnahmen der Deutschen Bundesbahn<br />

ab. Bald folgte der Abbau der örtlichen Einrichtungen,<br />

insbesondere des überflüssig gewordenen Bahnbetriebswerkes<br />

- dem Herzstück der Treuchtlinger Bahndienststellen;<br />

es beschäftigte bis zu 600 Männer und verbrauchte<br />

z.B. für die Speisung und Pflege der Dampfloks<br />

bis zu fünfmal soviel Wasser wie das gesamte übrige<br />

Stadtgebiet. Weitere 400 Arbeitsplätze gingen bei den<br />

übrigen Bahndienststellen verloren.<br />

Für unsere weitgehend auf die Eisenbahn ausgerichtete<br />

Stadt (deshalb ja „Eisenbahnerstadt"), bedeutete diese<br />

Entwicklung - nach den erlittenen Kriegsschäden - die<br />

zweite außerordentliche Herausforderung innerhalb von<br />

zwei Jahrzehnten.


Strukturwandel ergänzt das kommunale<br />

Aufbauprogramm<br />

Ein genereller Strukturwandel von der Monostruktur der<br />

„Eisenbahnerstadt" zur gesünderen Mischstruktur einer<br />

„Betriebs-, Wohn- und Erholungsgemeinde" sollte diese<br />

Klippe überwinden. Die Fach- und Aufsichtsbehörden,<br />

die Regierung von Mittelfranken und auch die Ministerien<br />

wurden von der Unabweisbarkeit entsprechender<br />

Ausgleichsmaßnahmen überzeugt. Eingebunden in das<br />

Gesamtprogramm zur Entwicklung unserer Stadt, konnten<br />

sodann eine Vielzahl von Projekten initiiert und realisiert<br />

werden.<br />

Mobilisierung aller örtlichen Kräfte<br />

Die Bürger zogen mit! „Dank großartiger Menschenführung<br />

und Initiative des Bürgermeisters wurde die Bürgerschaft<br />

angeregt und aktiv", so urteilte 1970 - für<br />

mich besonders ehrenvoll - die Reisejury für den Bundeswettbewerb<br />

„Bürger, es geht um Deine Gemeinde".<br />

Von meinen Amtsvertretern entlastet, hielt ich ständig<br />

engen Kontakt mit allen Referaten und delegierte viele<br />

Aufgaben an die dafür zuständigen und bewährten Referenten.<br />

Mir blieb die Zeit zu den notwendigen Ortsbesichtigungen,<br />

auch zu Kontrollen im Innen- und Außenbereich<br />

der städtischen Dienststellen, aber auch der bei<br />

Maßnahmen eingesetzten Bau- und sonstigen Firmen.<br />

Auch damit verschaffte ich mir die Einblicke und den<br />

Überblick, wie sie zur Initiierung der vielfältigen Entwicklungsmaßnahmen<br />

erforderlich waren. Da ich zudem<br />

bis zur Gebietsreform den gesamten Grundstücksverkehr<br />

- von den ersten Verhandlungen angefangen bis zur notariellen<br />

Verbriefung - selbst bearbeitete, wobei einige<br />

hundert Einzelgrundstücke, aber auch ganze Bauernhöfe<br />

(Lehnberger Heumödern, Renner Graben, Steiner-<br />

Schmidt Gstadt, Breyer Heunischhof, große Flächen des<br />

Stadthofes. Diakonieverband Hensoltshöhe) gekauft, verkauft<br />

oder getauscht worden sind, kannte ich auch diese<br />

Grundvoraussetzung für die zu verwirklichenden Maßnahmen.<br />

Die Amtszeit war<br />

geprägt von den<br />

Erschließungs- und<br />

Neubauprojekten<br />

Die Amtszeit meines<br />

Vorgängers Fritz<br />

Korn von 1946 bis<br />

1956 war zwangsläufig<br />

geprägt von<br />

der Überwindung<br />

der schlimmen Folgen<br />

des Krieges, besonders<br />

der arbeitsintensiven,finanziell<br />

ungewöhnlich<br />

belastenden Kriegsschädenbeseitigung<br />

(S. 184, 185, 197,<br />

198). Der Wiederaufbau<br />

und die Erweiterung<br />

des städtischenKrankenhauses,<br />

die er - unter-<br />

stützt von dem damaligen MdL Georg Bachmann und<br />

dem seinerzeitigen Landrat Dr. Staudinger - dem bayerischen<br />

„Krankenhauspapst" Prof. Schindler abgerungen<br />

hatte, ist wohl das herausragendste Beispiel. Die<br />

Umstrukturierung unserer Stadt, verbunden mit ausgedehnten<br />

Erschließungs- und zahlreichen Neubaumaßnahmen<br />

zur Entwicklung der vom Stadtrat einmütig angestrebten<br />

„Betriebs-, Wohn- und Erholungsgemeinde",<br />

fielen in meine Amtszeit. 1956 - zu Beginn - standen in<br />

der Kernstadt 703 Gebäude<br />

Bis 1984 wurden dort durch öffentliche und private -<br />

oftmals auch von der Stadt geförderte - Initiativen weitere<br />

1 105 Betriebs-, Wohn- und Geschäftsgebäude errichtet.<br />

(Die Übersicht auf den Seiten 220/221 des Treuchtlinger<br />

Heimatbuches verdeutlicht die Entwicklung.) So<br />

entstanden - auch in neuen Stadtvierteln - ca. 1 000 Eigenheim-<br />

und Eigentumswohnungen. Die von der Stadt<br />

gesicherten günstigen Grundstückspreise und die Ausnützung<br />

der sich bietenden Programme ermöglichten<br />

dies(S. 202, 214, 215).<br />

Über 900 Mietwohnungen in kleinen und großen Objekten<br />

entstanden. Öffentliche und private Bauträger<br />

wurden animiert, die meist von der Stadt bei der<br />

Regierung von Mittelfranken beantragten, öffentlich<br />

geförderten Projekte zu übernehmen (S. 203).<br />

Mitte der sechziger Jahre war auch der Aufbau des<br />

östlichen Stadtgebiets in vollem Gang, die Promenadenbrücke<br />

erstellt, die Betriebsgebäude der Firmen<br />

Hirschmann, Ammersdörfer, Liebhardt Neumeier und<br />

Pledl waren errichtet, die Bezirkssportanlage war im<br />

Bau, ebenso einzelne Wohnblöcke und das Baugebiet<br />

für Eigenheime. Im Vordergrund ist noch der Holzgarten<br />

zu erkennen, heute Autohaus <strong>Treuchtlingen</strong><br />

(Neulinger).


Die Altstadtsanierung<br />

Durch frühzeitige Planungen<br />

und eigenfinanzierte Sanierungsmaßnahmen<br />

sicherte sich<br />

<strong>Treuchtlingen</strong> 1971 als eine der<br />

ersten kleineren Städte Mittelfrankens,<br />

ja Bayerns, die Aufnahme<br />

in das Städtebauförderungsprogramm<br />

des Bundes,<br />

das zugleich die Landesförderung<br />

einbezog. Trotz Gegenagitation<br />

des Vorsitzenden des<br />

Haus- und Grundbesitzervereins<br />

überließen bis 1984 bereits<br />

55 Hausbesitzer im Sanierungsgebiet<br />

und 11 außerhalb desselben<br />

ihre Anwesen der Stadt.<br />

Damit war die Grundlage für<br />

die positive städtebauliche Entwicklung<br />

auf gesicherter, für<br />

unsere Stadt tragbare Finanzierungsbasis<br />

geschaffen. Bald<br />

schon konnten auch städtebauliche<br />

Akzente wie am Wallmüllerplatz,<br />

in der Bahnhofstraße,<br />

in der Fischergasse usw. gesetzt<br />

werden. Wie kein anderes Programm<br />

bietet die „Altstadtsanierung"<br />

Chancen für Entwicklungen,<br />

die das Gesicht unserer<br />

Stadt zusehends sehr zu<br />

ihrem Vorteil verändern (S.<br />

216, 261. 352, 353). 66 bzw. 75<br />

Prozent Bundes- und Landeszuschüsse<br />

fließen seither<br />

Jahr für Jahr als Förderung der<br />

städtischen Sanierungsmaßnahmen<br />

in die Kassen der Stadt.<br />

Ebenso profitierte und profitiert<br />

die örtliche Wirtschaft.<br />

Die heutige Promenade im Jahr 1956, ein Feldweg mit Heubrücke zur Nürnberger<br />

Straße (unten) und die Promenade 25 Jahre später (oben)<br />

Vorausschauend und zugreifend hat somit unsere Stadt<br />

die einmalige Chance genutzt, mit hohen Förderungsmitteln<br />

ihren in 100 Jahren mit der „Eisenbahn" doch oft<br />

recht improvisiert gewachsenen Ortskern neu zu ordnen,<br />

dem Sanierungsziel entsprechend einen erkennbaren<br />

Stadtmittelpunkt zur Stärkung der Anziehungskraft zu<br />

schaffen und die Verkehrs- und Wohnverhältnisse zu<br />

verbessern.<br />

Bei der Verwirklichung dieses Zieles hatte <strong>Treuchtlingen</strong><br />

nach dem Urteil des Staatssekretärs im Innenministerium<br />

„bayernweit die Nase vorn". Mein Nachfolger sieht<br />

es anscheinend anders. In einem Pressebericht wird er<br />

aus einem Vortrag in der Bürgerversammlung wie folgt<br />

zitiert:<br />

Von der Altstadsanierung sprach Herrmann als Daueraufgabe.<br />

„In 25 Jahren ist die erste Hütte, die man saniert<br />

hat, wieder sanierungsbedürftig."<br />

Ich meine, das ist nicht nur falsch und unsachlich, sondern<br />

für die betroffenen Bürger auch verletzend.


Ein Ziel der Altstadtsanierung war die Schaffung eines<br />

Stadtmittelpunktes. Dazu mußten zwölf Anwesen erworben<br />

und abgebrochen werden - auch diese Gruppe. Architekt<br />

Elterlein, Nürnberg, war der Planer. In wenigen<br />

Jahren wurde die Bebauung des Wallmüllerplatzes realisiert.<br />

Das Schulzentrum an der Hahnenkammstraße<br />

Damit wurde schon ab 1958 die eklatante Schulraumnot<br />

der Volksschule (Schichtunterricht) beseitigt, und später<br />

auch Raum für die Sonderschule geschaffen. Mit dem<br />

Bau der Turnhalle und eines Gymnastikraumes standen<br />

den Schulen und Vereinen erstmals optimale Räume und<br />

Einrichtungen für den Turnbetrieb zur Verfügung. Vorher<br />

mußten sie mit dem Wirtschaftssaal der Stadthalle<br />

auskommen (S. 269).<br />

Das Altenheim<br />

Mit finanzieller Hilfe der Bevölkerung konnte 1958 auch<br />

der seit langem gehegte Wunsch für unsere älteren Bürger<br />

erfüllt werden, ergänzt durch Kleinwohnungen, einen<br />

Gemeinschaftsraum und großzügige Außenanlagen.<br />

Durch den späteren Zukauf angrenzender Grundstücke<br />

(Hecker, Baltis, Trapper-Louis, Zwitzler) wurde die<br />

Möglichkeit für die Errichtung eines Pflegeheims und<br />

weiterer Altenwohnungen geschaffen (S. 224).<br />

Mit der Tennishalle, die erste im weiten Umkreis, entstand<br />

eine weitere Sportanlage für die interessierten Bürger,<br />

zugleich eine wichtige Einrichtung für den Fremdenverkehr,<br />

bewußt in der Nähe des Hallen-Wellenbades<br />

und des geplanten Freizeit- und Erholungszentrums (S.<br />

217). Die Stadt überließ das Grundstück im Erbbaurecht,<br />

sie mußte sich jedoch weder an den Bau- noch an den<br />

In der Fischergasse wurden ebenfalls zwölf Anwesen<br />

erworben und die bauliche Neuordnung eingeleitet.<br />

Leider wurde nach 1984 die rechtskräftige Planung geändert<br />

und ohne Not auf den Bau der dort vorgesehenen<br />

80 Parkplätze, vorgesehen in versetzten Parkdecks, verzichtet.<br />

Betriebs- und Unterhaltungskosten beteiligen.<br />

Der Segelflugplatz mit Hallen in Bubenheim<br />

Mit der Werkhalle neben dem städtischen Bauhof, als<br />

Ersatz für die kriegszerstörten Segelflughallen, hatte die<br />

Stadt bereits den Segelflugsport gefördert, nun unterstützt<br />

sie auch die vom Luftsportverein <strong>Treuchtlingen</strong>-<br />

Pappenheim initiierten Anlagen in Bubenheim.<br />

Wintersportanlagen in Stadtnähe Durch die<br />

Auffüllung des Diebsteigs mit ca. 60 000 Kubikmeter<br />

Aushub, der beim Bau der Fa. Schock angefallen war,<br />

entstand im Heumöderntal der Skihang. Der Alpenverein<br />

ergänzte ihn mit einem Lift. Auch eine Rodelbahn wurde<br />

angelegt. Neben der Sportanlage am Burgstall wurden<br />

Bahnen für die Eisstockschützen vorgesehen, damit die<br />

Schlittschuhläufer auf den Roth-Weihern ungestört<br />

waren. Die Bahnen können auch im Sommer genutzt<br />

werden (S. 203, 281, 301).<br />

Erweiterung des Realschulgebäudes<br />

Nach der Zusammenlegung der Mädchen- und Knabenmittelschule<br />

und Aufstockung auf vier Klassen konnte<br />

der Raumbedarf nur durch einen entsprechenden Neubau<br />

gedeckt werden. Der Landkreis, auf den die Trägerschaft<br />

von Gesetzes wegen übergegangen war, errichtete die<br />

Räume nach den Plänen von Kreisbaurat Lang mit einem<br />

gelungenen Anbau.


Nach dem Bau der Gesamtschule ging die Schulanlage<br />

an der Wcttelsheimer/Oettinger Straße durch Kauf wieder<br />

an die Stadt über, die sie für die Erweiterung des<br />

Stadtkrankenhauses vorsah.<br />

Bis 1963 einzige Sportplatz für Schulen und Vereine: der<br />

Volksfestplatz. Im Hintergrund die mechanische Kläranlage.<br />

Die Bezirkssportanlage mit Freizeitheim<br />

Da der Volksfestplatz (!) der einzige Sportplatz für<br />

Schulen und Vereine war (S. 280), entschloß sich der<br />

Stadtrat zur Errichtung einer Bezirkssportanlage. die<br />

auch heute noch ein Schmuckstück für die Stadt darstellt.<br />

Sie wurde von der Regierung von Mittelfranken<br />

als „Pionierarbeit" gewürdigt. Mit zwei Rasenspielfeldern<br />

und einem Hartplatz, den vorbildlichen Leichtathletikanlagen<br />

und den zugeordneten Tennisplätzen ist sie<br />

eine oft auch durch überörtliche Veranstaltungen genutzte<br />

und beliebte Sportanlage. Das Freizeitheim, von Architekt<br />

Messingschlager geplant, in Eigenregie vom<br />

städtischen Bauhof errichtet, ergänzt die Anlage. Der<br />

Reiterhof in Gstadt<br />

Durch Überlassung (Erbbaurecht) des ehemaligen Steiner-Schmidt-Anwesens<br />

in Gstadt konnte hier erstmals<br />

ein Reitsportverein entstehen.<br />

Dank an den damaligen Staatssekretär Frh. v. Waldenfels hei der Einweihung des<br />

Thermal-Hallen- und Freibades am 23.10.1981<br />

Das Hallen-Wellenbad<br />

erfüllte viele Bürgerwünsche. Mit zwei Becken und einem<br />

Sprungturm war es eine vorbildliche Schulsportanlage<br />

(Gesamtschule, Grund- und Sonderschule), als Wellenbad<br />

aber eine attraktive Fremdenverkehrseinrichtung.<br />

Das Thermal-Hallen-Freibad<br />

Schon drei Jahre nach der Erbohrung der Thermalquelle<br />

durch die Schäffbräu entstand als Ergänzung des Hallen-<br />

Wellenbades diese der Gesundheit unserer Bürger dienende<br />

Einrichtung (mit Versehrtenaufzug), die auch von<br />

auswärtigen Gästen besonders geschätzt wird.<br />

Diese Anlage wurde 1981 fertig gestellt. Die Resonanz in<br />

einem großen Einzugsgebiet ermunterte die Stadt, bereits<br />

1982 den „Erholungsort mit Heilquellen-Kurbetrieb"<br />

anzustreben. Die Erkenntnisse zu notwendigen Ergänzungen<br />

der Badanlagen sollten dann im Herbst 1984 bei<br />

einer Besichtigungsfahrt ins niederbayerische Bäderdreieck<br />

gewonnen werden. Bezirkstagspräsident Holzbauer<br />

und Landrat Dr. Zink nahmen daran teil. Auch ich<br />

wurde hinzugezogen. Bad Griesbach wurde in mehrfacher<br />

Hinsicht als beispielhaft angesehen. Die Zweckverbandslösung<br />

mit Bezirk und Landkreis, wie sie bei den<br />

niederbayerischen Bädern selbstverständlich war, aber<br />

auch die konzeptionelle Lösung imponierten.<br />

In Fortsetzung der in <strong>Treuchtlingen</strong> bewährten „kleinen<br />

Schritte“ sollten die Freibadmöglichkeiten ergänzt, ein<br />

zweites größeres Thermalbecken angebaut und das Dach<br />

saniert, entsprechende Kureinrichtungen geschaffen und<br />

eine eigene Thermalquelle erbohrt werden. Die zweite<br />

Hälfte der achtziger Jahre bot dazu die besten Finanzierungschancen.<br />

Daraus wurde nichts. Die Stadt folgte den<br />

Ratschlägen der Architekten zur Errichtung eines Großprojektes.<br />

„<strong>Treuchtlingen</strong> baut um 100 Millionen ein<br />

Bad", war in der Presse zu lesen; „Bad <strong>Treuchtlingen</strong>"<br />

wurde öffentlich anvisiert. Die möglichen Zweckverbandsmitglieder<br />

waren schockiert und lehnten ab. Die<br />

Auflagen zur Baderweiterung wurden verstärkt, die Genehmigungshürden<br />

höher geschraubt. So kam es zu einer<br />

zehnjährigen Planungsphase und dem Start zur Baderweiterung<br />

in einer durch die Wiedervereinigung völlig<br />

veränderten Gesamtsituation.<br />

Mit wenig Ideenreichtum, dafür umso unbedenklicherer<br />

Zerstörung von Millionenwerten, haben Architekt und<br />

Stadt 1994 (nach 13 Jahren) große Teile der bisherigen<br />

Badanlage geschleift. An vorrangigen Bedürfnissen der<br />

Bürger vorbei wurde auf die Konzentration der grund-


sätzlich begrüßenswerten Kureinrichtungen mit den<br />

Freizeit- und Schulsportanlagen auf engstem Raum gesetzt.<br />

Wenn mein Nachfolger, „nicht ohne Eigenlob",<br />

wie der Treuchtlinger Kurier am 31.7.1993 berichtet hat,<br />

erklärt:„Wir haben mit der uns eigenen Kompetenz, mit<br />

Zähigkeit und Mut, diese zukunftsträchtige Entscheidung<br />

getroffen", findet er bei vielen Bürgern kein Verständnis,<br />

schon gar keine Zustimmung.<br />

Nach einer zehnjährigen Planungsphase hätte man sich<br />

für die Zukunftsentwicklung der Schul-, Sport-, Erholungs-,<br />

Freizeit- und Kuranlagen durchaus eine sinnvollere,<br />

finanziell eher günstigere Lösung für die Baderweiterung<br />

vorstellen können. Persönlich bin ich davon überzeugt,<br />

daß schon die Erfahrungen der Bäderbesichtigungsreise<br />

im Jahr 1984 dazu hätte führen müssen - die<br />

Interessen der Bürger sowieso. Die Ergänzung der Freibadeanlagen,<br />

die Trennung der reinen Kureinrichtungen<br />

von den Schulsport- und Freizeit-Badeanlagen wäre<br />

möglich und sinnvoll gewesen.<br />

Die Gesamtschule - Hauptschule, Realschule<br />

und Gymnasium<br />

Zunächst wurde sie als bayerischer Schulversuch einer<br />

integrierten, dann dem Konzept des bayerischen Kultusministeriums<br />

entsprechend als kooperative Schule<br />

geführt. Der Landkreis hatte unter Landrat Dr. Georg<br />

Hofmann den Schulversuch initiiert, um dabei den notwendigen<br />

Neubau für die Realschule zu sichern. Die<br />

Stadt war besonders im Hinblick auf die damit verbundene<br />

Einrichtung eines Gymnasiums interessiert. Flächen-<br />

und kostenmäßig wurde damit die größte bauliche<br />

Anlage in unserer Stadt verwirklicht, mit der für sie und<br />

die beteiligten Gemeinden finanziell tragbaren Zweckverbandslösung!<br />

Das Berufsgenossenschaftliche Schulungsheim<br />

Im Wettbewerb mit anderen Städten konnte die Stadt<br />

1965 die Berufsgenossenschaften unter ihrem Vorsitzenden<br />

Senator Schramm zur Errichtung des Schulungsheimes<br />

in landschaftlich reizvoller Höhenlage auf dem Patrich<br />

gewinnen. Konsul Hetzel, Nürnberg, war dabei<br />

hilfreich. Die besonders wertvolle Einrichtung - sie<br />

erforderte weder für den Bau noch für die Unterhaltung<br />

kommunale Finanzmittel - ist ausbaufähig, zumal große<br />

stadteigene Flächen angrenzen.<br />

Die Sparkassengebäude in der Bahnhofstraße und in<br />

der Industriestraße<br />

Durch den günstigen Kauf des alten, an das Rathaus angebauten<br />

Sparkassengebäudes sicherte sich die Stadt ausreichende<br />

Räume für die Verwaltung. Der Ersatz-Neubau<br />

in der Bahnhofstraße, von Direktor Schmidt, Weißenburg,<br />

und Hauptzweigstellenleiter Willi Gebhardt,<br />

<strong>Treuchtlingen</strong>, betrieben, war auch eine wichtige städtebauliche<br />

Ergänzung der Bahnhofstraße (S. 260).<br />

Der Neubau der Gewerbebank am Wallmüllerplatz<br />

wie der Geschäftsräume der Volksbank in der Bahnhofstraße<br />

entstanden im Rahmen der Altstadtsanierung<br />

(S. 216).<br />

Fachärztliche Vorsorgung im Stadtkrankenhaus<br />

Das Schwesternwohnheim an der Oettinger Straße<br />

diente seinerzeit ebenso der Sicherung des Bestandes<br />

unseres Stadtkrankenhauses wie die schon 1960 gegen<br />

härtesten Widerstand der damals am Ort praktizierenden<br />

Ärzte durchgesetzte Umstellung vom reinen Belegkrankenhaus<br />

auf ein von Fachärzten hauptamtlich versorgtes<br />

Haus mit Belegabteilungen für weitere Fachdisziplinen.<br />

Chirurgen, Urologen, Internisten und Gynäkologen,<br />

auch ein Anästhesist, versorgen seither die Patienten.<br />

Damit konnte dann letztlich auch die Aufnahme des<br />

Hauses in den bayerischen Krankenhausbedarfsplan erreicht<br />

werden, ebenso 1983 die Zustimmung des bayerischen<br />

Krankenhausplanungsausschusses und des Ministerrates<br />

zur Sanierung des Hauses.<br />

„Wir werden uns rächen", hatten die praktischen Ärzte<br />

1960 gedroht. Ihr Opfer wurde der erste Chefarzt Horch,<br />

der den Boykott der „Praktiker" mit einem Herzinfarkt<br />

bezahlen mußte. „Hier ist ein Mord geschehen" stellt<br />

Stadtpfarrer J. Kelber in seiner Traueransprache fest!<br />

Auch gegen jede Ergänzung der ambulanten ärztlichen<br />

Versorgung wehrten sich die damaligen „Praktiker" mit<br />

allen Mitteln.<br />

Als die Stadt schon 1963 mit Dr. Wülker einen Facharzt<br />

für Ohrenkrankheiten zur Niederlassung bewogen hatte,<br />

lehnten sie Überweisungen an ihn ab, worauf er sich -<br />

wohl aus Existenzangst - das Leben nahm. Dies war das<br />

schwärzeste, auch mich persönlich bedrückendste Kapitel<br />

meiner Amtszeit.<br />

Mit dem Generationswechsel der ortsansässigen praktischen<br />

Ärzte änderte sich auch die Einstellung zur<br />

fachärztlichen Versorgung. So konnte zunächst mit einem<br />

weiteren Facharzt für Innere Krankheiten, dann<br />

noch 1983 mit der Niederlassung eines Facharztes für<br />

Kinderkrankheiten die Ergänzung der fachärztlichen<br />

Versorgung fortgesetzt werden. Später haben dann sogar<br />

bereits niedergelassene Ärzte diese Bemühungen der<br />

Stadt zur weiteren Ergänzung unterstützt.<br />

Das Evang. Gemeindehaus am Patrich wurde unter<br />

Stadtpfarrer Kelber initiiert. Für ergänzende Einrichtungen<br />

im Hinblick auf das mögliche Baugebiet „Winkel"<br />

überließ die Stadt den angrenzenden Bauplatz (S. 175).<br />

Das Katholische Pfarrheim<br />

Stadtpfarrer Johann Weber und der Münchner Architekt<br />

setzten das Projekt durch. Die Stadt war behilflich und<br />

errichtete auch den benötigten Stellplatz für Pkw.<br />

Das Heimatmuseum<br />

Das Angebot von Gymnasialprofessor Josef Lidl zur Errichtung<br />

eines Heimatmuseums wurde trotz der kritischen<br />

Finanzsituation nach der Gebietsreform angenommen<br />

und voll unterstützt. Das ehemalige Wintersche Industriegebäude,<br />

dann das ehemalige Anwesen des Pferdehändlers<br />

Lang und schließlich ein Teil des großen früheren<br />

Industriegebäudes wurden zur Verfügung gestellt<br />

und mit erheblichen finanziellen Mitteln zweckmäßig<br />

gestaltet. So entwickelte sich ein Volkskunde-Museum,<br />

auf das der Ehrenbürger Josef Lidl ebenso stolz sein<br />

kann wie unsere Stadt. Die Erweiterungsmöglichkeit ist<br />

nahezu unbegrenzt gegeben (S. 379 ff).<br />

Der Evangelische Kindergarten<br />

Er etablierte eich in den freigewordenen Räumen des<br />

alten Volksschulgebäudes mit Hilfe der Stadt, deren<br />

Wachstum die Schaffung weiterer Kindergartenplätze<br />

notwendig gemacht hatte.


Die Kriegsgräberstätte am Nagelberg<br />

errichtete der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge<br />

unter seinem Landesvorsitzenden Braun und den Geschäftsführern<br />

Remm und Thalemmer nach Plänen des<br />

Münchner Architekten Schöner. In der Gemeindeflur<br />

„Ölberg" entstand die weithin sichtbare Gedenk- und<br />

Mahnstätte zur Erinnerung an über 2 500 Kriegstote,<br />

darunter auch die Opfer der Bombenangriffe auf unsere<br />

Stadt. Die Grundstücke wurden von der Stadt zur Verfügung<br />

gestellt, die Unterhaltung der Anlage obliegt auf<br />

Dauer der Bundesrepublik (S. 188, 189,204).<br />

Das Haus des Gastes im Alten Schloß –<br />

heute die Dominante im Stadtbild<br />

Um die Erhaltung der alten Bausubstanz - soweit noch<br />

vorhanden - zu sichern, erwarb die Stadt 1979 von der<br />

Erbengemeinschaft Aurnhammer das noch in ihrem Besitz<br />

befindliche Schloßareal. (Ein Trakt war bereits vor<br />

Jahren an die Schäffbräu verkauft worden.) Helmut<br />

Aurnhammer war der kulante Verhandlungspartner. Die<br />

Renovierung und der Ausbau zum „Haus des Gastes"<br />

wurden dem Architekten Gsänger, Georgensgmünd, einem<br />

anerkannten Fachmann für derartige Restaurierungsarbeiten,<br />

übertragen. Bereits 1982 wurde mit den<br />

Bauarbeiten begonnen. Anfang 1985 konnte er übergeben<br />

werden.<br />

Das Schloß ist nicht nur als städtebauliche Dominante,<br />

sondern als viel genutztes Veranstaltungszentrum und<br />

Sitz des Fremdenverkehrsamtes eine wertvolle Bereicherung.<br />

Auch die Außengestaltung nach den Plänen von<br />

Landschaftsarchitekt Hahn, Nürnberg, konnte mit dem<br />

Platz an der Lambertuskirche 1983 begonnen und mit<br />

dem Ausbau der Heinrich-Aurnhammer-Straße, des<br />

Parkplatzes an der Altmühlstraße und den Grün- und<br />

Ziergartenanlagen am Schloß selbst 1984/85 fortgesetzt<br />

werden.<br />

Schließlich bemühte sich die Stadt auch um die Errichtung<br />

des Schloßhotels und der Kurabteilung durch die<br />

Schäffbräu. In mehreren Verhandlungen bei der Regierung<br />

von Mittelfranken, auch zusammen mit dem Initiator<br />

und Bauherrn, Dipl.-Ing. Fritz Schaff, wurde die<br />

Maßnahme entschieden vertreten. Sie konnte dann ebenfalls<br />

1985 in Betrieb genommen werden (S. 242).<br />

Die Thermalquelle im Schlossgraben<br />

1977/78 erbohrte die Schäffbräu bei Versuchsbohrungen<br />

in ca. 600 m Tiefe eine Thermalquelle, in den Zwischenlagen<br />

aber auch Mineralwasser. Schon 1978 ließ die<br />

Schäffbräu die kleine und die große Heilwasseranalyse<br />

vom Institut Fresenius, Taunusstein, sowie ein Gutachten<br />

von Dr. Dr. Dombrowski, Balneologe, Freiburg, erstellen.<br />

Dieser verfaßte dann 1981/82 auch für die Stadt die<br />

Zusammenfassung: „Wissenswertes über die Treuchtlinger<br />

Altmühltherme"; sie schließt mit der Feststellung:<br />

Die Stadt besitzt alle Voraussetzung für die Prädikatisierung<br />

„Erholungsort mit Heilquellen- Kurbetrieb".<br />

Da die staatliche Anerkennung der Thermalwasserbohrung<br />

bzw. des Heilwassers in Bayern nur nach entsprechender<br />

Beurteilung durch das Institut für medizinische<br />

Balneologie und Klimatologie der Universität München<br />

möglich war, lud die Stadt am 26. April 1982 die Professoren<br />

Dr. Drexl und Dr. Schnizer ein, die in einem<br />

mehrstündigem Gespräch im kleinen Sitzungssaal des<br />

Rathauses mit Dipl.-Ing. Fritz Schaff und den Treuchtlinger<br />

Ärzten erörterten, in welcher Weise der Nachweis<br />

für die Wirksamkeit des Thermalwassers zu erbringen<br />

ist. Es war klar, daß nur die systematische Anwendung<br />

an mehreren hundert Patienten - über Jahre hinweg -<br />

zum Erfolg führen könnte. Dr. Pasold und Dr. Pistor haben<br />

sich letztlich in den folgenden Jahren besonders dafür<br />

eingesetzt, so daß 1987 die Anerkennung als Heilwasser<br />

erreicht werden konnte (S. 217, 218).<br />

Das Knotenpostamt<br />

von dem damaligen Bundespostminister Richard Stücklen<br />

unter Bezug auf den Bahnknotenpunkt für <strong>Treuchtlingen</strong><br />

bestimmt, bedeutete eine wesentliche Stärkung<br />

des Standortes <strong>Treuchtlingen</strong>, zumal die personelle Besetzung<br />

des Amtes stark verbessert wurde. Auch die<br />

Fernsprechvermittlungsanlagen wurden 1957 am Postwohngebäude<br />

und 1980 neben der damaligen Fahrschule<br />

Gothe durch zwei Bauten in der Elkan-Naumburg-Straße<br />

wesentlich verbessert (S. 205, 257, 258).<br />

Das Staatliche Forstamt<br />

Nachdem der Bereich des Amtes stark ausgedehnt, die<br />

personelle Besetzung entsprechend angepaßt worden<br />

war, benötigte das Amt einen zweckmäßigen Neubau.<br />

Die Stadt erwarb deshalb das alte Forstamtsgebäude - als<br />

ehemaliges „Kastenhaus" eines der wenigen historischen<br />

Gebäude - und vertauschte aus dem von den Nachkommen<br />

des früheren Besitzers des Stadthofes, Grünewald,<br />

erworbenen Grandbesitz an der Bürgermeister-Sommer-<br />

Straße zwei Flächen. Hierauf entstand dann das Amtsgebäude<br />

mit Wohnung für den Amtsvorstand, gegenüber<br />

zwei weitere Forstdienstwohnungen (S. 205).<br />

Die Landespolizeistation wurde<br />

als eigene Dienststelle erhalten (1974)<br />

Die Landespolizeistation sollte aufgelöst bzw. der Weißenburger<br />

Station angegliedert werden. In die Verhandlungen<br />

mit dem Präsidium in Ansbach und Min.-Rat<br />

Krampol im Innenministerium konnte die Station für<br />

<strong>Treuchtlingen</strong> gesichert und ihre personelle Aufstockung<br />

erreicht werden. Durch Auflassung der Wohnungen im<br />

Polizeidienstgebäude wurden die notwendigen Büroräume<br />

geschaffen. Ein neues Dienstgebäude wurde von<br />

Polizeipräsident Kraus in Aussicht gestellt.<br />

Die Restaurierung der Burgruine<br />

vom Burgverein unter Fritz Korn (später Werner Baum)<br />

initiiert und in jahrelanger verdienstvoller ehrenamtlicher<br />

Arbeit engagierter Mitarbeiter realisiert, war ein<br />

wertvoller bürgerschaftlicher Beitrag zur geschichtlichen<br />

Darstellung unserer Stadt. Die Brachsteine von den abgebrochenen<br />

alten Gebäuden im Zuge der Stadtsanierung<br />

waren das zweckmäßige Baumaterial für die wiedererstehenden<br />

Grundmauern der Ruine (S. 307, 308).<br />

Die Aufstellung der Denkmal-Lok<br />

Vermittelt von Bundesbahn-Amtmann Kellner, wurde an<br />

der Promenade eine Lok der Baureihe 01, die auch in der<br />

Treuchtlinger Betriebswerkstätte stationiert war, zur Erinnerung<br />

an die „Eisenbahnerstadt" aufgestellt (S. 161,<br />

205).


Der Verkehrsübungsplatz<br />

für Schulen entstand an der Promenade neben Kleineisenbahn<br />

und Spielplatz mit Kiosk.<br />

THW-Unterkunft in Gstadt<br />

Das THW, viele Jahre im städtischen Bauhof untergebracht,<br />

erhielt noch unter seinem Ortsbeauftragten Georg<br />

Völkel in der Gstadter Straße eigene Unterkunftsräume.<br />

THW-Beauftragter W. Hilpert, Gunzenhausen, hatte sich<br />

- in Anerkennung der positiven Einstellung der Stadt –<br />

dafür verwendet.<br />

Naturfreundehaus erweitert<br />

Mit Unterstützung der Stadt erweiterten die „Naturfreunde"<br />

ihr Heim im Grüntälein auch mit entsprechenden<br />

Außenanlagen.<br />

Sanitätskolonne im ehemaligen Forstamt<br />

Nach zeitweiliger Unterbringung im Wohngebäude gegenüber<br />

dem Krankenhaus erhielt die Kolonne im alten<br />

Forstamtsgebäude ausreichende Räume und Unterstellmöglichkeiten.<br />

Im Erdgeschoß konnte sich der Alpenverein<br />

etablieren.<br />

Dem ESV wurden, neben der Bezirkssportanlage, Räume<br />

im „Freizeitheim" überlassen, dem Sportverein<br />

Kickers ein Sportplatz in Graben.<br />

Die Freiwillige Feuerwehr unter ihren Kommandanten<br />

Hans Frischeisen und Ludwig Huber wurde zeitgemäß<br />

ausgerüstet; nach der Gebietsreform auch die Wehren in<br />

den Ortsteilen, ebenso wurden dort die Sportvereine gefördert.<br />

Förderprogramme zur Entwicklung der<br />

„Betriebsgemeinde"<br />

Neben den vorgenannten, die „Wohn- und Erholungsgemeinde",<br />

aber auch die örtliche Wirtschaft stärkenden<br />

Maßnahmen, wurden zur Sicherung und Schaffung von<br />

Arbeitsplätzen, dem Hauptziel unseres kommunalen<br />

Entwicklungsprogrammes nach 1950, auch zahlreiche<br />

Betriebsgebäude errichtet.<br />

Mit allen Mitteln wurde zunächst die Aufnahme der<br />

Stadt in die entsprechenden Förderungsprogramme des<br />

Bundes und des Landes betrieben. Minister Stücklen war<br />

auch dabei hilfreich. Im Zentrale-Orte-Programm, später<br />

im Schwerpunktprogramm des Bundes, aber auch im<br />

bayerischen Förderungsprogramm konnten dann wirtschaftsfördernde<br />

Projekte verwirklicht werden. Ansiedlungswillige<br />

wie auch einheimische Firmen profitierten<br />

davon.<br />

Gezielte Bemühungen der Stadt<br />

Durch unzählige Annoncen, persönliche Vorsprachen<br />

und Verhandlungen mit Firmen, Behörden (Landesarbeitsamt,<br />

Industrie- und Handelskammer, Bezirksplanung,<br />

Wirtschaftsabteilung bei der Regierung von Mittelfranken)<br />

gelang es. auch auswärtige Interessenten für<br />

<strong>Treuchtlingen</strong> zu gewinnen. In allen Fällen vermittelte<br />

die Stadt die benötigten Betriebs- und oftmals auch<br />

gleich die Wohngrundstücke für Betriebsinhaber und<br />

Mitarbeiter. Auch die Erschließung der Gewerbeflächen<br />

wurde über Förderungsprogramme durchgeführt, so an<br />

der Nürnberger-, Kästleinsmühlen- und Industriestraße,<br />

nach Hochwasserfreilegung auch in der Elkan-Naum-<br />

burg-Straße, ferner in der Ansbacher- und auch in der<br />

Eulenhofstraße, in Neufriedenheim, am Patrich<br />

Damit konnten zahlenmäßig die bei den örtlichen Bundesbahndienststellen<br />

abgebauten Arbeitsplätze ersetzt<br />

und zugleich eine breitere Branchenverteilung und auch<br />

das heutige Gewerbesteueraufkommen erreicht werden.<br />

Folgende Betriebsstätten wurden gebaut:<br />

Ammersdörfer, Kleinmöbelfabrik<br />

Fam. Kießling zog von Fürth nach <strong>Treuchtlingen</strong> mit<br />

mehreren Fachkräften (Kaut, Galster, Müller u.a.), übernahm<br />

das von der Stadt erworbene ehemalige Schmid-<br />

Sägewerk und errichtete die Klcinmöbelfertigung. Die<br />

Betriebsräume wurden später von Fa. Sanipa übernommen.<br />

Heute Fa. Aldi und Fa. Strobel (S. 200).<br />

Pokorny Ernst, Näherei<br />

Familie Pokorny wurde von Eichstätt angeworben, um<br />

das ehemalige Schlotter-Burzler-Gebäude an der Elkan-<br />

Naumburg-Straße aufzubauen (S. 191).<br />

Stein OHG, metallverarbeitender Betrieb<br />

jetzt Fa. Berger, Elastikbandherstellung, durch Annonce<br />

zur Ansiedlung gewonnen (S. 210).<br />

Spengler-Schmid, Strickerei<br />

aus dem Württembergischen angesiedelt. Betriebsgebäude<br />

am Patrich, nach Trennung der Betriebsinhaber<br />

Strickerei Schmid in den Stadtwerken; Betriebsgebäude<br />

am Patrich vermietet<br />

Hans Hirschmann OHG, Bauunternehmung durch ein<br />

persönliches Gespräch mit dem Firmeninhaber Willi<br />

Hirschmann zur Ansiedlung gewonnen. Hauptbetrieb<br />

zunächst in Wolkersdorf bei Nürnberg. Dann Aufbau<br />

des Betriebsgebäudes an der Kästleinsmühlenstraße, des<br />

Wohngebäudes am Schönblick. Übernahme des<br />

Stadthofes zum Ausbau als „Gästehaus - Stuterei Stadthof'<br />

(S. 200).<br />

Alfmeier, Kunststoffwerk<br />

in persönlichem Gespräch nach <strong>Treuchtlingen</strong> geholt. 50<br />

Einzelgrandstücke an der Industriestraße mußten für die<br />

Ansiedlung und Erweiterung seitens der Stadt erworben<br />

werden. Von Walter Alfmeier an Hans Gebhardt übergeben,<br />

wurde es die wohl wichtigste Betriebsansiedlung.<br />

Nach dem frühen Tod von Hans Gebhardt führt Frau<br />

Gebhardt den Betrieb in souveräner Weise weiter (S.<br />

200).<br />

Löffler Rudolf, Altmühlstraße, Maschinenfabrikation<br />

kam von Langenaltheim.<br />

Linss Friedrich, Spedition<br />

bebaute das hochwassergefährdete Grandstück neben Fa.<br />

Pokorny in geschickter Weise.<br />

Hochmuth Guido, Lederwarennäherei<br />

zunächst in der Uhlbergstraße, dann Neubau in der Weißenburger<br />

Straße, beschäftigt Heimarbeiterinnen - erweiterungsfähig.<br />

Gloma-Maaß, heute Fa. Knufinke. Kunststoffbeschichtung<br />

zunächst Heizplattenherstellung. Dann Produktions-Umstellung,<br />

Neubau und Erweiterung durch Harald Knufinke,<br />

einem versierten, international anerkannten Fachmann.


Buchele-Motorenwerk, Eulenhofstraße mit besonders<br />

großen Hoffnungen von der Stadt angesiedelt, mußte aus<br />

Konkurrenzgründen die Segel streichen. Leider ist es der<br />

Stadt auch in der Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs<br />

nach 1984 - in Bayern entstanden einige hunderttausend<br />

neue Arbeitsplätze - nicht gelungen, einen potenten<br />

Nachfolgebetrieb anzusiedeln. Der bekannte CSU-<br />

Bezirksrat Häffner vermittelte die Firma ONRS (S. 200).<br />

Das 40 000 qm große Areal, voll erschlossen mit<br />

Bahnanschluß, wird leider völlig vernachlässigt.<br />

Baywa-Betrieb an der Elkan-Naumburg-Straße<br />

entwickelte sich nach Bereitstellung des günstig gelegenen<br />

Betriebsgrandstückes durch die Stadt als wertvoller,<br />

überörtlicher Einkaufsmarkt (S. 210).<br />

Schock-Badezimmereinrichtungen<br />

Der Betrieb mit der zeitweise größten Beschäftigtenzahl.<br />

Durch Zukauf der „Waldhauser-Halle" konnte die Betriebsbasis<br />

bedeutend gestärkt werden.<br />

Fa. Sanipa<br />

Sie produzierte zunächst in den Räumen der ehemaligen.<br />

Kleinmöbelfabrik Ammersdörfer in der Nürnberger Straße.<br />

Nach dem Prinzip: „Arbeitsplätze zum Wohnort",<br />

überließ die Stadt der Firma das schon unter Bürger meister<br />

Karl Käfferlein für eine Betriebsansiedlung bereitgestellte<br />

Grandstück in Wetteisheim sowie angrenzende<br />

Erweiterungsflächen. Eine Entscheidung, die durch die<br />

Entwicklung des Betriebes voll gerechtfertigt wurde.<br />

Stiegelbauer, Näherei<br />

zunächst in der Fischergasse, im Rahmen der Altstadtsanierang<br />

dann umgesiedelt in die Schillerstraße.<br />

Wemaplast-Kunststoffverarbeitung<br />

Werner Schäfer, früher bei Fa. Alfmeier, errichtete einen<br />

selbständigen Betrieb (S. 211).<br />

Stark, Lackiererei<br />

ebenfalls im Gebiet Neufriedenheim, entwickelte sich die<br />

Fa. Stark sehr positiv (S. 211).<br />

Omnibusbetrieb Aurnhammer, jetzt Engeler<br />

entstand aus dem Omnibusunternehmen Föttinger,<br />

wurde auch seitens der Stadt als örtlicher Betrieb besonders<br />

gefördert (s. 210).<br />

Winter-Auernhammer, Elkan-Naumburg-Straße<br />

Bau wurde von Günther Auernhammer errichtet, dann<br />

vermietetes. 210).<br />

Neumeier Erich, Installationsbetrieb, Nürnberger Straße<br />

entwickelte einen stattlichen Betrieb des Baunebengewerbes<br />

(S. 200).<br />

Pledl, Getränkehersteller und Getränkemarkt zunächst<br />

im ehemaligen Pabstmann-Anwesen in der<br />

Wettelsheimer Straße, expandierte und errichtete dann<br />

Neubau in der Weißenburger Straße.<br />

Liebhardt Karl, Kfz.-Betrieb, Nürnberger Straße Der<br />

großzügige Neubau war die Voraussetzung für die<br />

spätere Beseitigung des den Verkehr ungemein störenden<br />

alten Liebhardt-Gebäudes an der Oettinger Straße.<br />

Hirschmann Georg, Ansbacher Straße,<br />

Eisenmeier, jetzt Meeh, Ansbacher Straße,<br />

Hauselt Georg, Kästleinsmühlenstraße, errichteten Kfz-<br />

Betrieb.<br />

Neulinger - Opel, hat Grandstück erworben, aber erst<br />

1986 gebaut.<br />

Kaufmann Werner, Baugeschäft<br />

Nachfolger des Baugeschäftes Zürrlein, errichtete neue<br />

Betriebsanlage in Gstadt (ehem. Steiner-Schmid-Grund-<br />

stück).<br />

Waldhauser-Halle<br />

Waldhauser errichtete auf einem von der Bundesbahn<br />

dafür zur Verfügung gestellten Grandstück die riesige<br />

Lagerhalle. Nach Konkurs erwarb zunächst die Hessische<br />

Landesbank, nach weiteren Zwischenbesitzern die<br />

Fa. Schock die Halle. Teilflächen sind an andere Betriebe<br />

vermietet (S. 211).<br />

Cremer-Siebdruck, Elkan-Naumburg-Straße zunächst<br />

im Schulhaus Möhren behelfsmäßig untergebracht,<br />

errichtet ein ansehnliches Wohn- und Betriebsgebäude.<br />

Die Abwanderung der Fa. Pröll-Farben nach<br />

Weißenburg - trotz besonders günstiger Grandstücksangebote<br />

der Stadt - kann die neue Firma leider nicht ausgleichen<br />

(S. 210).<br />

Schäff-Bräu<br />

Das alteingesessene Unternehmen entwickelte sich, zunächst<br />

unter Brauereibesitzer Rudolf Schaff, dann unter<br />

dessen Sohn Dipl.-Ing. Fritz Schaff, zur größten Privatbrauerei<br />

Mittelfrankens. Sie errichtete moderne Produktions-<br />

und Flaschenabfüllanlagen, eine eigene Mälzerei<br />

und große Lagerhallen.<br />

Die „Altmühltaler Heilquellen GmbH"<br />

nach Erbohrung der Thermalquelle gegründet, ist nicht<br />

nur ein besonders zukunftsträchtiges, wertvolles Glied<br />

der örtlichen Wirtschaft, sondern auch Grundlage für die<br />

mögliche Entwicklung des „Heilkurortes <strong>Treuchtlingen</strong>".<br />

Ihre mit dem Haus des Gastes verbundene 1984 errichtete<br />

Hotelanlage, besonders aber die modern eingerichtete<br />

Kurmittelabteilung, sind neben dem von der Stadt<br />

errichteten Thermal-Hallen-Freibad die ausbaufähigen<br />

Einrichtungen für die angestrebte Entwicklung zum<br />

Kurort (S. 200, 247).<br />

Auch diese betrieblichen Baumaßnahmen haben entscheidend<br />

zur Entwicklung der „Betriebs-, Wohn-<br />

und Erholungsgemeinde" beigetragen. Die bebauten<br />

Flächen - ebenso die Verkehrsanlagen -haben sich in<br />

der Kernstadt von 1956 bis 1984 vervierfacht. (Siehe<br />

auch Übersicht im Heimatbuch S. 220, 221)<br />

Ver- und Entsorgung als weitere Grundlage für die<br />

Entwicklung<br />

Neben der schon erwähnten progressiven Grandstückspolitik<br />

war die Anpassung der Ent- und Versorgungsanlagen<br />

Voraussetzung für die Ausweitung der Baugebiete.<br />

Stadtwerke modernisieren und vervielfachen die<br />

Umsätze<br />

Mit dem Anschluß an die Ferngasversorgung wurde<br />

nicht nur die Kapazitätsfrage gelöst, durch Auflassung<br />

der Eigenerzeugungsanlagen vielmehr auch ein großer


Beitrag für die Verbesserung der Umweltbedingungen<br />

des Standortes <strong>Treuchtlingen</strong> erreicht.<br />

Der Anschluß an das Fernwassernetz der EWAG garantierte<br />

ebenso die Trinkwasserversorgung in trockenen<br />

Jahren, wie er auch das Qualitätsproblem löste (das<br />

Karstquellenwasser aus der Möhrener wie auch der Suffersheimer<br />

Quelle war wiederholt beanstandet worden).<br />

Eigene Tiefbrunnen wurden vom Landesamt München<br />

abgelehnt, vermutlich weil die staatlich geförderte Fernwasserversorgung,<br />

die direkt an <strong>Treuchtlingen</strong> vorbeiführt,<br />

entsprechende freie Mengen loswerden mußte.<br />

Auch die Stromversorgung wurde von den Stadtwerken<br />

laufend modernisiert und dem gestiegenen Bedarf angepaßt.<br />

Landschaftsstörende Starkstrom-Freileitungen wie<br />

die das Stadtbild beeinträchtigenden Dachständer-Niederspannungseinrichtungen<br />

wurden nach Verkabelung<br />

beseitigt (S. 225).<br />

Biologische Kläranlage wurde 1974 errichtet.<br />

Die Fachbehörden hatten wiederholt den Bau einer biologischen<br />

Kläranlage als Voraussetzung für weitere Baugebiete<br />

gefordert. In der schwierigen Zeit der Gebietsreform<br />

mußte er realisiert werden. Mit ausreichenden Reserven<br />

an Einwohnergleichwerten wurde die Anlage entsprechend<br />

dem Verlangen des Landesamtes an Stelle der<br />

vorhandenen mechanischen Anlage errichtet, ebenso die<br />

Klärteiche östlich des Möhrenbaches.<br />

Auch die Abwässer von Schambach, Möhren und Gundelsheim<br />

wurden zugeführt.<br />

Die Umstellung der Wasserversorgung und der Bau der<br />

Kläranlage erforderten erhebliche finanzielle Beiträge<br />

der Grandstücksbesitzer.<br />

Stetige Verbesserung der Anlagen für den fließenden<br />

und ruhenden Verkehr<br />

Der stetige Ausbau des Straßennetzes, auch in der gesamten<br />

Altstadt, ebenso die Anlage der zunehmend mehr<br />

benötigten Parkplätze - so auch des Großparkplatzes an<br />

Beispiel Bahnhofstraße: Ihr Ausbau Ende der sechziger<br />

Jahre war die Voraussetzung für die Entwicklung<br />

zur Geschäftsstraße. Dazu mußten nicht nur die beiden<br />

Häuser rechts (untenstehendes Bild), sondern auch<br />

sechs Anwesen auf der östlichen Straßenseite abgebrochen<br />

und die restlichen Vorgärten beseitigt werden.<br />

Der fließende und der ruhende Verkehr waren, wie die<br />

Aufnahme von 1983 (rechts) zeigt, bereits weitgehend<br />

getrennt.<br />

Solche Straßen und ungeordnete Flächen gab es viele.<br />

Ihr Ausbau mit vielen Grünanlagen zieren unsere Stadt.<br />

der Stadthalle (zugleich Volksfestplatz) - waren wichtige<br />

Bausteine in der Entwicklung unserer Stadt.<br />

Dies gilt auch für den Bau der vier Brücken:<br />

- Altmühlbrücke (früher zwei Brücken) im Zuge der<br />

Haupt- und Nürnberger Straße durch den Staat und dabei<br />

von der Stadt durchgeführten Dükerang der Ver- und<br />

Entsorgungsleitungen für das östliche Stadtgebiet (S.<br />

201).<br />

- Altmühlbrücke im Zuge der Promenade, als der<br />

wohl wichtigsten Verkehrsverbesserung für das gesamte<br />

Stadtgebiet, - zugleich die Hochwasser - Freilegung der<br />

späteren Bauflächen für die Gesamtschule (S. 201).<br />

- Altmühlbrücke im Zuge der Grabener Straße eben<br />

falls mit Hochwasserfreilegung und damit ganzjährige<br />

Benutzbarkeit der Straße nach Graben-Dettenheim.<br />

- Gstadter Brücke über die Bahnlinie <strong>Treuchtlingen</strong>-<br />

Würzburg als wichtige Umleitungsmöglichkeit für den<br />

allgemeinen Verkehr.<br />

<strong>Treuchtlingen</strong>, eine Stadt im Grünen mit<br />

viel Grün in der Stadt!<br />

Gegen dieses Grundziel der Stadtentwicklung gab es<br />

selbst im Stadtrat Widerspruch. „Wir brauchen keine<br />

Grünanlagen" meinte der Fraktionsvorsitzende der CSU<br />

Kerth z. B. zur „Promenadenplanung".<br />

Diese kommunalpolitische Inkompetenz stellte er leider<br />

auch bei anderen Problemen, z. B. bei Verkehrsplanungen,<br />

unter Beweis. Eine Umgehungsstraße hielt er ebenso<br />

für unnötig, wie den durch Verhandlungen erreichten


großzügigen Ausbau der „Schambach-Kreuzung", die<br />

der Stadt keinen Pfennig gekostet hat. Die Realisierung<br />

der vorliegenden Pläne für die Stadthalle, die mit dem<br />

Anbau eines weiteren Saales ein Gesamtfassungsvermögen<br />

von mehr als 1 000 Personen und ausreichende Nebenräume<br />

wie ein großes Foyer mit entsprechenden Garderoben<br />

und Toiletten vorsah, vereitelte er mit der an<br />

mich gerichteten Begründung: „Sie brauchen die Stadthalle<br />

nicht auch noch zu bauen." Leider hat er die Pläne<br />

auch nicht verwirklichen helfen, als er später als 2. Bürgermeister<br />

die entsprechenden Einflußmöglichkeiten gehabt<br />

hätte. Nicht mehr gut zu machen ist schließlich<br />

seine falsche Einschätzung der Badfinanzierung. Anstatt<br />

1985 mit allen Mitteln die Genehmigung des Innenministeriums<br />

für die Bildung eines Zweckverbandes der<br />

Stadt mit dem Bezirk Mittelfranken zu erwirken - womit<br />

zugleich eine entsprechende Beteiligung des Landkreises<br />

verbunden gewesen wäre - gab die Stadt beim ersten<br />

Widerstand klein bei, und der Fraktionsvorsitzende und<br />

2. Bürgermeister Kerth erklärte: „Wir brauchen keinen<br />

Zweckverband, da reden zu viele mit". Diese Fehlspekulation<br />

kostet der Stadt schon beim jetzigen Erweiterungsbau<br />

des Bades 12 bis 15 Millionen DM, aber auch<br />

Millionen DM beim späteren Betrieb und Unterhalt. Daß<br />

mit Unterstützung der <strong>SPD</strong>-Bezirksräte wenigstens ein<br />

zehnprozentiger Zuschuß gewährt wurde, ändert am<br />

Scheitern der Zweckverbandslösung wenig.<br />

Diese letztlich parteipolitisch motivierte Bremserfunktion<br />

und die unsere Bürger schädigenden finanzpolitischen<br />

Fehleinschätzungen sind umso weniger verständlich,<br />

als Herr Kerth auf privater Ebene mit dem Aufbau<br />

der Fa. Sanipa durchaus andere Qualitäten bewiesen hat.<br />

Grün ziert die Stadt<br />

Die zunächst meist von Rudi Jakob im gesamten Stadtgebiet<br />

gekonnt geplanten Grünanlagen, die Pflanzung<br />

von einigen tausend Bäumen und Sträuchern schließlich<br />

haben das Stadtbild aber tatsächlich wesentlich verändert<br />

und nicht nur den Wohnwert für die Bürger, sondern<br />

auch die Funktion des „Erholungsortes" gestärkt, ebenso<br />

wie die Anlage von Spazierwegen, der Natur- und<br />

Waldlehrpfade (Heumöderntal und Nagelberg), des<br />

Trimm-Dich-Weges um den Burgstall, die Restaurierung<br />

der Fossa Carolina und die dort - wie auch auf dem Hexentanzplatz<br />

und im Stadtgebiet - geschaffenen Spiel-<br />

und Erholungsanlagen und Schutzhütten (Nagelberg,<br />

Burgstall, Heumöderntal. Diebsteig) (S. 206).<br />

Brunnen und Plastiken zur Stadtverschönerung<br />

Der Nilpferdbrunnen am Patrich, gestiftet von der Baufirma<br />

Hirschmann, der künstliche Ammonit am Wellenbad,<br />

das Stadtwappen an der Grabener Brücke - beide<br />

gestiftet von den Treuchtlinger Marmorwerken unter Direktor<br />

Franz Schmid -, die von der Stadt initiierten<br />

Brunnen am Wallmüllerplatz und am Wellenbad wie<br />

auch der Brunnen am Zweigstellengebäude der Sparkasse<br />

in der Nürnberger Straße, ebenso die beiden Reiterfiguren<br />

an der Promenadenbrücke und die Fischerfigur<br />

an der alten Altmühlbrücke, geschaffen von der<br />

Bildhauerin Hoefer-Burkhold, sind besondere Blickpunkte<br />

im Stadtgebiet.<br />

Anerkennung als „Erholungsort" -<br />

Sieger in Wettbewerben<br />

Noch waren erst wenige Jahre vergangen, seit unsere<br />

Stadt als rußgeschwärzte Eisenbahnerstadt bekannt war,<br />

als sie nach den gewaltigen Anstrengungen ihrer Bürger<br />

und der Initiativen des Stadtrates und der Verwaltung<br />

bereits 1968 als „Erholungsort" staatlich anerkannt<br />

wurde.<br />

Selbst die Tageszeitung unserer Nachbarstadt urteilte<br />

schon am 23.2.1965: „Ein Aufschwung, wie er in Bayern<br />

einzigartig ist".<br />

Ihre volle Würdigung erfuhren die gemeinsamen Leistungen<br />

dann 1969, als unsere Stadt in der Größengruppe<br />

von 5 000 bis 10 000 Einwohnern Landessieger<br />

im Wettbewerb „Bürger, es geht um Deine Gemeinde"<br />

und 1970 Siegergemeinde im gleichnamigen Bundeswettbewerb<br />

- mit Verleihung einer Silberplakette -<br />

wurde (S. 208). Als Anerkennung für „die hervorragenden<br />

und beispielhaften Leistungen", wie es in der Urkunde<br />

heißt.<br />

Die Treuchtlinger Abordnung bei der Preisverleihung: in<br />

München durch Innenminister Bruno Merk in Bonn-Bad<br />

Godesberg durch Bundesminister Ravens und Graf<br />

Bernadotte<br />

Bundes- und Landesentwicklung boten Chancen<br />

Die örtlichen Bemühungen um die Entwicklung unserer<br />

Stadt waren die eine Komponente, der durch die Bundes-<br />

und Landesentwicklung abgesteckte Rahmen die andere.<br />

Die rechtzeitige, bestmögliche Ausnützung der sich in<br />

zahlreichen Programmen bietenden Entwicklungschancen<br />

erforderte gute persönliche Kontakte. Sie beanspruchten<br />

einen Teil meiner Arbeitszeit und Kraft.


Es begann bei der Unteren Verwaltungsebene. Schon das<br />

Landratsamt galt es zu überzeugen. Unter den toleranten,<br />

wohlwollenden Landräten Dr. Staudinger und Dr.<br />

Hofmann gelang dies gut. Als größte kreisangehörige<br />

Gemeinde hatte <strong>Treuchtlingen</strong> einen besonderen Bonus.<br />

Gute Beziehungen zu den Kreistagskollegen (/.. B. dem<br />

stellvertretenden Landrat Paul Rabus, den Kreisräten<br />

Ruhsam, Härtlein, Dengler, Grüll, Wittmann, Link, Dörr<br />

u.a.) förderten die Ausgangsbasis. Auch Landkreisbeschäftigte<br />

unterstützten die städtischen Bemühungen<br />

(OAR Pronold, OBR Lang, die Kreiskämmerer Krüger,<br />

Hermann, Helmschrott u.a.).<br />

In Sondersitzungen des Stadtrates, an denen ohne<br />

Rücksicht auf die Parteizugehörigkeit die Abgeordneten,<br />

auch der Landrat mit den Fraktionsvorsitzenden des<br />

Kreistages, teilgenommen haben, wurde die Situation der<br />

Stadt, die Notwendigkeit der Projekte zur kommunalen<br />

Aufgabenerfüllung und zur Stärkung ihrer, auch dem<br />

Landkreis zugute kommenden Wirtschaftskraft wie auch<br />

die dazu benötigten Hilfen offen angesprochen und um<br />

Verständnis geworben. Diese Praxis hat sich bewährt. Es<br />

gab keine Querschüsse.<br />

Die Fachbehörden waren gute Begleiter, so insbesondere<br />

das in <strong>Treuchtlingen</strong> vielbeschäftigte Vermessungsamt<br />

(Leiter: Dir. Bill und Dir. Eberle) wie auch das<br />

Wasserwirtschaftsamt (Dir. Sattelberger, OBR Überrück<br />

u.a.) und schließlich auch das Arbeitsamt (Dir. Kropf<br />

und Dir. Schneider).<br />

Die Regierung von Mittelfranken gab entscheidende<br />

Hilfestellung. Bei allen Abteilungen fand ich volle Unterstützung.<br />

Das Gemeindereferat - zunächst unter Dr.<br />

Heinz, dann Dr. Kirsch und Abt.-Dir. Albrecht, die<br />

Sachbearbeiter Riedl, Sauerhöfer, Korbacher, um nur<br />

einige zu nennen - war eine der ständigen Ansprechstationen.<br />

Bis 1978 erfuhr ich Verständnis und Hilfe. Die<br />

parteipolitische Einstellung des Reg.-Dir. Hauth erschwerte<br />

mir - besonders in der Zeit des Wahlkampfes<br />

1978 - die Arbeit allerdings sehr.<br />

Bedeutungsvoll war der Kontakt zur Wirtschaftsabteilung<br />

unter Dr. Ernst, dann Dr. Rinnab und schließlich<br />

Dr. Bitter. Auch sie halfen, wo sie konnten. Die Referenten<br />

Dr. Dittrich und Dr. Merklein waren für unsere Anliegen<br />

offen. Dies gilt auch für die Bauabteilung zuletzt<br />

unter Lt. Baudirektor Lehner. Besonders OBR May unterstützte<br />

mich bei Ausnützung der verschiedensten<br />

Wohnungsbauprogramme.<br />

Ständiger Gast war ich auch bei der Bezirksplanung unter<br />

Dr. Fischler, später Reg.-Dir. Wilhelm. Wir erhielten<br />

vielfältige Hilfe ebenso bei der Ortsplanungsstelle unter<br />

Dir. Drossel, Dir. Zimmermann, die nicht nur bei der<br />

Bauleitplanung mithalfen, sondern auch kostensparend<br />

für die Stadt tätig wurden, z.B. bei der Planung für die<br />

Altstadtsanierung.<br />

Wenn es erforderlich war, sprach ich auch bei den Regierungsvizepräsidenten<br />

vor (Dr. Hofmann, Dr. Portele,<br />

Dr. Winkler und Dr. Schuegraf) und auch beim Regierungspräsidenten<br />

selbst (Schregle, Burkhardt und von<br />

Mosch). Regierungspräsident Burkhardt war wiederholt<br />

in <strong>Treuchtlingen</strong> zu Gast. Bei der Übergabe der Promenadenbrücke<br />

erkannte er die Leistungen der Stadt besonders<br />

an (S. 189,201).<br />

Regierungspräsident Heinrich von Mosch gratuliert zum<br />

Dienstjubiläum und würdigt meine Arbeit für <strong>Treuchtlingen</strong>.<br />

Regierungspräsident von Mosch überreichte mir zu meinem<br />

25. Dienstjubiläum im Sitzungssaal des Rathauses<br />

die Kommunale Verdienstmedaille und meinte dabei,<br />

daß ich ihm besonders imponiert habe, wie ich in den<br />

schwierigen Jahren um 1978 die Interessen der Stadt<br />

vertreten habe (S. 171).<br />

Kontakte zu anderen Mittelinstanzen<br />

Im Hinblick auf die gewünschten Betriebsansiedlungen<br />

waren Vorsprachen beim Landesarbeitsamt und der Industrie-<br />

und Handelskammer in Nürnberg erforderlich.<br />

Die Straßenbau- und Abwasserprobleme führten mich<br />

zum Straßenbauamt zunächst in Nürnberg, dann in Ansbach<br />

und zum Wasserwirtschaftsamt in Ansbach. Die<br />

Entwicklung der Bundesbahn erforderte besonders in den<br />

sechziger Jahren häufige Vorsprachen bei der Bundesbahndirektion<br />

München (Präsident Meyer, Präsident<br />

Lettau, Amtmann Zwitzler).<br />

Vorsprachen bei den Ministerien<br />

Oftmals im Einvernehmen mit den Ansbacher Regierungsstellen,<br />

ggf. auch nach eigener Entscheidung, trug<br />

ich die Probleme der Stadt auch in den zuständigen Ministerien<br />

vor (Dr. Zink kritisierte dies einmal als Umgehung<br />

des Dienstweges), meist bei den Sachbearbeitern,<br />

aber auch den Spitzenbeamten, z. B. bei Min.-Dir.<br />

Schieder wegen Finanzausgleich, bei Pol.-Dir. Krampol<br />

im Innenministerium wegen Landpolizei, bei Min.-Dir.<br />

Strößner im Landwirtschaftsministerium (Dorfsanierung<br />

Wetteisheim). In der Obersten Baubehörde war Min.-Rat<br />

Orbig wiederholt Gesprächspartner (Kläranlage u.a.),<br />

auch das Landesamt mit OBR Stier. Das<br />

Wirtschaftsministerium in der Prinzregentenstraße war<br />

ebenfalls ein regelmäßiges Ziel. Besonders Frau Dr.<br />

Miersch war eine verständnisvolle Referentin. Ihre Mitarbeiter<br />

Tillemann und Forster mußten ihr oftmals nachgeben,<br />

wenn sie Treuchtlinger Projekte förderte. Im<br />

Sozialministerium ging ich jahrelang ein und aus,<br />

nachdem ich ständiges Mitglied des Bayer. Krankenhausplanungsausschusses<br />

(als Vertreter des Gemeindetages)<br />

war. Die Minister Pirkl und Neubauer, die Staatssekretäre<br />

Vorndran, Rosenbauer und Glück, die Min.-Räte<br />

Miesbach, Steigerwald, Prof. Hoffmann u.a. akzeptierten<br />

oftmals meine Argumentationen in der Krankenhausfrage.


Nicht vergessen darf ich natürlich das Finanzministerium,<br />

wo ich manchen Strauß ausgefochten, durch überzeugende<br />

Begründungen aber auch individuelle Finanzhilfen<br />

in Millionenhöhe für die Stadt erhalten habe.<br />

Von Crailsheim, Reg.-Dir. Greimel, Min.-Rat Frey u.a.<br />

waren Gesprächspartner.<br />

Gute Kontakte pflegte ich auch zur Bayer. Gemeindebank<br />

(Dir. Schremel, Dr. Gruber) sowie der Bayer. Landcsbausparkasse-Baulandbeschaffungsgesellschaft<br />

(Dir.<br />

Multcr, Pfleger). Oftmals mußte ich bei der Bayer. Landesbodenkreditanstalt,<br />

der Bayer. Staatsschuldenverwaltung<br />

in der Waagmüllerstraße und natürlich auch bei der<br />

Bayer. Versicherungskammer (Versorgungsverband, Zusatzversorgung)<br />

vorsprechen.<br />

Die Geschäftsstellen des Bayer. Städteverbandes und des<br />

Bayer. Gemeindetages waren dankbar, wenn sie direkt<br />

von der Basis Erfahrungen und Probleme übermittelt bekamen,<br />

damit sie bei den Verhandlungen mit den Ministerien,<br />

z.B. bezüglich Finanzausgleich, entsprechend<br />

gewappnet waren. Als Mitglied des Hauptausschusses<br />

des Bayer. Städteverbandes besuchte ich regelmäßig die<br />

Jahresversammlungen, die auch Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch<br />

mit anderen Kollegen boten. Beim Bayer.<br />

Prüfungsverband öffentlicher Kassen holte ich mir Rat<br />

und Sicherheit in komplizierten Kassen- und<br />

Werksangelegenheiten.<br />

Kontakte zu den Parlamentariern aller Richtungen<br />

und Ebenen<br />

Sie waren unverzichtbar. Wenn ich dabei den Vizepräsidenten<br />

des Bayer. Landtages Ernst Lechner besonders<br />

nenne, dann deswegen, weil er in toleranter Weise stets<br />

Hilfestellung gab, wenn Treuchtlinger Probleme bei einem<br />

Ministerium zu lösen waren. Die Erhaltung des<br />

Krankenhauses, auch die 1983 genehmigte Sanierung,<br />

waren seiner Unterstützung mit zu verdanken. MdL Ferdinand<br />

Drexler, MdL Horst Haase. MdL Martin Schmidramsl,<br />

MdL Rudolf Bachmann und MdL Rainer Messerer<br />

waren ebenfalls Helfer.<br />

Ministerpräsident und Landtagspräsident wurden<br />

informiert<br />

Selbstverständlich suchte und nutzte ich jede Gelegenheit,<br />

die Treuchtlinger Probleme auch bei Spitzenpolitikern<br />

bekannt zu machen. Die Besuche des bayerischen<br />

Zusammen mit dem 2. Bürgermeister Robert Burger<br />

erläuterte ich dem Landtagspräsidenten Rudolf Hanauer<br />

Entwicklungsvorhaben der Stadt.<br />

Ministerpräsidenten Alfons Goppel und des bayerischen<br />

Landtagspräsidenten Rudolf Hanauer waren nicht nur<br />

eine Ehre für unsere Stadt, sondern boten auch Gelegenheit<br />

zu intensiven Gesprächen. Daß ich sie genutzt habe,<br />

mag eine Anmerkung des Landtagspräsidenten nach<br />

meinem Vortrag im Sitzungssaal zeigen, der meinte:<br />

„Der Fuchs ist wohl nicht umsonst das Wappentier der<br />

Stadt!" (S. 199, 248, 377).<br />

Auch die Besuche von Minister Jaumann bei der Badeinweihung<br />

1973 und seines Staatssekretärs von Waldenfels<br />

1981, des Justizministers und stellvertretenden Ministerpräsidenten<br />

Hillermeier, von Minister Pirkl und der<br />

Staatssekretäre Vorndran u.a. wurden gut genutzt.<br />

Mit Ministerpräsident Strauß schließlich hatte ich zwei<br />

Begegnungen. Einmal in Ansbach, wo ich ihm einen Situationsbericht<br />

der Stadt überreichte, in dem die individuellen<br />

Benachteiligungen <strong>Treuchtlingen</strong>s durch die<br />

Landkreisreform nachgewiesen und entsprechende Ausgleichsmaßnahmen<br />

erbeten wurden. Auch bei einem<br />

Treffen in Bonn sprach ich ihn auf offene Probleme der<br />

Gebietsreform an.<br />

Bundespolitiker<br />

wurden ebenso informiert, in erster Linie der für unseren<br />

Raum zuständige Abgeordnete, Postminister und spätere<br />

Bundestagspräsident Richard Stücklen. Besonders in den<br />

fünfziger und sechziger Jahren gab er manche Hilfestellung.<br />

Aber auch die Bundesminister Strobel, Dr. Vogel<br />

und Dieter Haack ließen sich informieren, ebenso die<br />

MdB Batz, Schiller, Büchler und Porzner. Bei der Finanzierung<br />

des Wellenbades und der Altstadtsanierung<br />

konnten sie helfen (S. 171).<br />

Bundesminister Richard Stücklen bei seinem ersten Besuch<br />

der Stadt nach 1956. - Bundesministerin Käthe<br />

Strobel begrüßt Stadträtin Lisl Hauber, eine alte Bekannte.<br />

12- bis I5stündiger Arbeitstag und „Sonntagsarbeit"<br />

waren keine Seltenheit<br />

Die vorgenannten vielseitigen Kontakte waren zwar zeitraubend,<br />

aber sie förderten die Problemlösung sehr. Natürlich<br />

nahm mich auch der normale tägliche Arbeitsablauf<br />

voll in Anspruch. Von den Kontrollen der Dienststellen<br />

und der laufenden Projekte angefangen, über den<br />

Postein- und -auslauf, den unzähligen Unterschriftsleistungen,<br />

besonders auch der Einnahmen- und Ausgabenanordnungen<br />

der Kämmerei und Stadtkasse wie der<br />

Stadtwerke - als Informations- und Kontrollmöglichkeit<br />

für den Bürgermeister unentbehrlich - bis hin zu der re-


gelmäßigen Abstimmung mit den Referenten, den Gesprächen<br />

mit Bürgern, der Presse und anderen Besuchern.<br />

Die Vorbereitung der Sitzungen und ihre Durchführung<br />

selbst (Stadtrat, Verwaltungs- und Finanzausschuß, Bauausschuß,<br />

Werkausschuß, Krankenhausausschuß) waren<br />

besonders zeitaufwendig. Dazu kam der Vollzug der gefaßten<br />

Beschlüsse. Viele Abendstunden mußten geopfert<br />

werden.<br />

Auch die Bürgerversammlungen nahmen, besonders<br />

nach der Gebietsreform, viele Abende in Anspruch. Sie<br />

dienten aber der notwendigen sachlichen Information<br />

und dem Zusammenwachsen der Stadt.<br />

Diese Zeitbeanspruchung gilt auch für die örtlichen und<br />

überörtlichen Parteiversammlungen und Fraktionssitzungen,<br />

die schon aus Solidaritätsgründen zu besuchen waren,<br />

bei denen ich aber oft auch für Treuchtlinger Probleme<br />

geworben und selbst Aktivitäten z.B. für den Kreistag<br />

initiiert habe und wenn ich es für notwendig hielt,<br />

auch kritische Stellungnahmen forderte.<br />

Nicht zu vergessen sind die alljährlichen Volksfeste,<br />

Kirchweihen und die zahlreichen Jubiläums- und sonstigen<br />

Festveranstaltungen, die Gedenk- und Trauerfeiern,<br />

die ich, wie es erwartet wurde, meist selbst wahrgenommen<br />

habe. Dies gilt auch für kirchliche Ereignisse wie<br />

Primiz und Ordinationsfeiern, Visitationen des Kreisdekans<br />

usw., die vom Bürgermeister oftmals auch „Sonntagsarbeit"<br />

erforderten.<br />

Engagierte Mitarbeit in zahlreichen Gremien Zum<br />

Teil von Amts wegen, aber auch als gewählter Kreisrat,<br />

war ich auch in den überörtlichen Gremien tätig, so im<br />

Kreistag und im Kreisausschuß des alten und neuen<br />

Landkreises, wo ich aktiv, oftmals auch kritisch<br />

mitwirkte.<br />

Der Verwaltungsrat der Sparkasse war schon von Berufs<br />

wegen ein mich besonders interessierender Ausschuß,<br />

zumal ich dabei auch Treuchtlinger Wünsche<br />

durchsetzen konnte. (Die Verleihung der goldenen Sparkassenmedaille<br />

bereitete mir eine ehrliche Freude.)<br />

Auch die Mitwirkung im Vorstand der Kreisbaugenossenschaft<br />

und zeitweise im Ausschuß des Arbeitsamtes<br />

war wichtig. Es galt auch in diesen Gremien, zwar in<br />

erster Linie die Interessen des gesamten Raumes zu wahren,<br />

oft aber wurden doch auch die unserer Stadt tangiert.<br />

Dies trifft ganz besonders auch auf den Regionalen Planungsausschuß<br />

unter Präsident Landrat Ehnes zu, dem<br />

ich von Anfang an als ordentliches Mitglied angehörte.<br />

Der Grundstein für viele Zukunftsentwicklungen des<br />

südwestmittelfränkischen Raumes, so unserer Treuchtlinger<br />

Wirtschafts- und Verkehrsstrukturen, wurde hier<br />

gelegt, was im Hinblick auf die vielfach einengenden<br />

Festlegungen des Landesentwicklungsplanes für das<br />

„Unterzentrum <strong>Treuchtlingen</strong>" besonders bedeutsam ist.<br />

Im Kreisvorstand des Roten Kreuzes wirkte ich ebenfalls<br />

über viele Jahre hinweg mit. Chefarzt Dr. Schneider<br />

überreichte mir 1984 das Ehrenzeichen des Deutschen<br />

Roten Kreuzes in Gold.<br />

Bürgermeister: Ein Mann in der Zerreißprobe<br />

zwischen Amt und Familie<br />

Die hier und auch in den vorhergehenden Ausführungen<br />

aufgezeigten Anforderungen an die Amtsführung eines<br />

Bürgermeisters - sie erheben durchaus keinen Anspruch<br />

auf Vollständigkeit - machen wohl deutlich, warum ein<br />

12- bis 15stündiger Arbeitstag und oftmalige Sonntagsarbeit<br />

nicht selten waren und Joachim Bodamer in seiner<br />

Schrift „Lebensführung heute" den Bürgermeister<br />

zurecht als einen „Mann in der Zerreißprobe zwischen<br />

Amt und Familie" beschreibt.<br />

Das weitgespannte Aufgabengebiet erforderte besonders<br />

nach der Gebietsreform eine optimale Lösung<br />

der Vertretung des 1. Bürgermeisters<br />

Durch die berufsmäßige Einschaltung des 2. Bürgermeisters<br />

Ernst Baumann wurde dies ideal gelöst. Er behielt<br />

das auch sonst hauptamtlich besetzte Amt des Krankenhausverwalters<br />

bei. Als Referent für diese besonders<br />

bedeutsame Einrichtung der Stadt war er voll informiert,<br />

konnte z.B. die wichtigen Pflegesatzverhandlungen, aber<br />

auch die Vorbereitungen für die Sanierung des Hauses<br />

selbständig wahrnehmen und stand jederzeit, auch bei einer<br />

unvorhergesehenen Abwesenheit des Ersten Bürgermeisters,<br />

sofort zur Verfügung.<br />

Diese Lösung hat wesentlich dazu beigetragen, daß<br />

ich das Bürgermeisteramt ohne Überforderung und<br />

damit ohne die sonst unvermeidbare Vernachlässigung<br />

wichtiger Aufgaben erfüllen konnte.<br />

Dasselbe kann ich von der Arbeit des 3. Bürgermeisters<br />

feststellen. Zuletzt mit Hans Jäger, FDP, war die weitere<br />

Vertretung ebenfalls gut und zweckmäßig gelöst. Wenn<br />

er oft auch scherzhafterweise als „Brotzeitbürgermeister"<br />

apostrophiert wurde, hat seine Tätigkeit mich nicht nur<br />

entlastet, sondern auch viel zum Verständnis zwischen<br />

Bürgern, Stadtrat und Verwaltung beigetragen.<br />

(Seit 1984 hat man auf eine ähnliche, parteiübergreifende<br />

Vertreterlösung verzichtet. Die sichtbaren und unsichtbaren<br />

Folgen sind entsprechend.)<br />

Zweischneidige Gebietsreform ab 1.7.1972 Die<br />

Gebietsreform hatte für unsere Stadt zwei Seiten:<br />

Positive Gemeindereform<br />

Der freiwillige Anschluß unserer Nachbargemeinden Bubenheim,<br />

Graben, Schambach, Grönhart, Haag, Metzen-<br />

und Schertnershof (alle Landkreis Weißenburg), Wettelsheim,<br />

Windischhausen und Auernheim (Landkreis<br />

Gunzenhausen) und Möhren, Gundelsheim (Landkreis<br />

Donauwörth) war ein Zeichen für das gute Ansehen, das<br />

<strong>Treuchtlingen</strong> und seine Verwaltung im Umland genoß.<br />

Die Zuordnung der Gemeinde Dietfurt 1978 rundete das<br />

Gemeindegebiet ab. Mit über 10 000 Hektar Fläche<br />

(vorher 800 Hektar) wurde unsere Stadt die größte Flächengemeinde<br />

des neuen Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen.<br />

Die Einwohnerzahl stieg auf rund 12 000 an.<br />

Damit war ein größeres Umland geschaffen, das zunehmend<br />

an die Stadt gebunden werden kann. Auch die Basis<br />

für den für unsere Stadt besonders wichtigen Finanzausgleich<br />

wurde damit wesentlich verbessert.


Schmerzliche Auswirkungen der Landkreisreform<br />

Die Rückkreisung der Stadt Weißenburg und der Zusammenschluß<br />

des Altlandkreises mit dem Landkreis Gunzenhausen<br />

hatten dagegen eine schwere Beeinträchtigung<br />

der Treuchtlinger Interessen, besonders der finanziellen<br />

Situation zur Folge.<br />

Als größte Gemeinde des Altlandkreises hatte unsere<br />

Stadt einen besonderen Bonus. Nun aber waren die<br />

Kreisstadt Weißenburg und die ehemalige Kreisstadt<br />

Gunzenhausen - beide Mittelzentren - die Favoriten im<br />

Landkreis. Nahezu alle überörtlichen Einrichtungen sind<br />

auf diese beiden Städte verteilt. Die Politik des neuen<br />

Landrates Dr. Zink trug ein übriges zur Benachteiligung<br />

unserer Stadt bei. Er fühlte sich einerseits dem Gunzenhausener<br />

Raum, wo er nominiert worden war und seinen<br />

Wohnsitz behielt, verpflichtet, konnte aber zum anderen<br />

an der Kreisstadt Weißenburg nicht vorbei. Der<br />

Landkreis entlastete diese beiden Städte nach den<br />

Gebietsreformgesetzen von Aufgaben wie den Betrieb<br />

der Krankenhäuser und der weiterführenden Schulen. Er<br />

investierte dafür in kurzer Zeit viele Millionen DM, so<br />

daß vom Landkreis sehr schnell Projekte realisiert werden<br />

konnten, die von den früheren Trägern - wenn<br />

überhaupt - erst nach vielen Jahren hätten gelöst werden<br />

können.<br />

Daß sich der Landkreis dabei überdurchschnittlich verschulden<br />

und deshalb hohe Kreisumlagen erheben<br />

mußte, schmerzt die beiden profitierenden Städte Weißenburg<br />

und Gunzenhausen natürlich wenig. Sie haben<br />

unterm Strich immer noch einen beträchtlichen finanziellen<br />

Vorteil.<br />

Anders die Auswirkung auf unsere Stadt <strong>Treuchtlingen</strong>.<br />

Die vom Altlandkreis regelmäßig gewährten Betriebszuschüsse<br />

für das Treuchtlinger Stadtkrankenhaus wurden<br />

vom neuen Landkreis, der selbst ein Krankenhaus unterhielt,<br />

nicht mehr gewährt. Auch die aufgrund von Zuschußrichtlinien<br />

des alten Landkreises zu Recht angesetzten<br />

und einkalkulierten Zuschüsse für Investitionsmaßnahmen<br />

wurden meist ersatzlos gestrichen.<br />

Die Aufgabenbelastung des neuen Landkreises war ungleich<br />

größer als die des Altlandkreises (dieser hatte z.<br />

B. nur die Realschule <strong>Treuchtlingen</strong> als Sachaufwandsträger<br />

zu finanzieren, der neue Landkreis dagegen zehn<br />

weiterführende Schulen in Gunzenhausen und Weißenburg).<br />

Auch die Übernahme des Stadtkrankenhauses<br />

Weißenburg und der hierfür errichtete Neubau sowie<br />

viele Unterhaltungsaufgaben an Straßen u.a. waren vom<br />

neuen Landkreis zu tragen. Die deswegen notwendige<br />

Erhöhung der Kreisumlagen traf unsere Stadt völlig unvorbereitet<br />

und hart.<br />

Hatte sie zuletzt ca. 300 000 DM pro Jahr (nach Abzug<br />

der Landkreiszuschüsse) aufzubringen, waren es bald<br />

über 2 Millionen DM. Damit wurde die Finanzplanung<br />

der Stadt völlig über den Haufen geworfen. So mußte sie<br />

auch für die eigenen Großprojekte wie den Bau der biologischen<br />

Kläranlage, des Hallen-Wellenbades usw. zusätzliche<br />

Darlehen aufnehmen, weil die vorgesehenen<br />

Eigenmittel von der exorbitant gestiegenen Kreisumlage<br />

aufgefressen wurden.<br />

So war die Landkreisreform mit ihren individuellen<br />

Auswirkungen nach den schlimmen Kriegsschäden<br />

und dem Abbau der örtlichen Bundesbahneinrichtungen<br />

der dritte Schlag für unsere an und für sich Steuer-<br />

und finanzschwache Stadt.<br />

CSU-FWG schlachten die entstandene Situation im<br />

Wahlkampf aus<br />

In dieser ungemein schwierigen Situation wäre die örtliche<br />

Gemeinsamkeit besonders wertvoll gewesen. Leider<br />

aber hat der CSU-Ortsvorsitzende Stadtrat Kerth zusammen<br />

mit der FWG besonders im Wahlkampf 1978 versucht,<br />

aus der von der Stadt nicht verschuldeten Finanzmisere<br />

parteipolitisches Kapital zu schlagen.<br />

Sehr zum Schaden unserer Stadt wurde sie landauf, landab<br />

als völlig verschuldet dargestellt. Besonders der<br />

Bürgermeister-Kandidat der CSU, Franz Mödl, hoffte,<br />

damit Erfolg zu haben. Er war es wohl auch, der selbst<br />

Vertreter der Aufsichtsbehörden bewog, durch aufsichtliche<br />

Feststellungen und Auflagen die Situation noch zu<br />

verschärfen. (Reg.-Dir. Hauth, CSU-gebunden in Ansbach,<br />

Dr. Zink, CSU-Landrat, über seinen staatlichen<br />

Beamten Altensieben, beim Finanzministerium in München<br />

Min.-Rat Frey, ebenfalls CSU-gebunden.)<br />

Grund für Ablehnung des Bundesverdienstkreuzes<br />

Diese parteiliche, z.T. ungesetzliche Mitwirkung von<br />

Vertretern der Aufsichtsbehörden an dem das Ansehen<br />

unserer Stadt schädigenden Wahlkampf der CSU veranlaßte<br />

mich u.a. auch später, die Annahme des mir verliehenen<br />

Bundesverdienstkreuzes abzulehnen.<br />

Trotz individueller Belastungen der Stadt konnte<br />

Strukturwandel auch nach der Gebietsreform erfolgreich<br />

fortgeführt werden<br />

Sowohl in der Kernstadt,<br />

wo z.B. der Bau der Kläranlage, des Hallen-Wellenbades<br />

und später des Thermal-Hallen-Freibades, Maßnahmen<br />

der Altstadtsanierung, die Errichtung des Heimatmuseums,<br />

der allgemeine Wohnungsbau - auch für Senioren<br />

- zu nennen sind,<br />

wie in den Ortsteilen (s. Heimatbuch S. 218), wo<br />

zunächst die vielen Maßnahmen zur Erfüllung der<br />

Eingliederungsverträge Vorrang haben mußten, dann<br />

aber allerorts zahlreiche weitere Maßnahmen durchgeführt<br />

werden konnten. Entscheidend für die Ortsteile<br />

aber war, daß sie - analog zur Altstadtsanierung in der<br />

Kernstadt - sofort für die „Dorferneuerung" angemeldet<br />

worden waren, so daß bald - mit Auernheim beginnend<br />

- Dietfurt, Schambach, Gundelsheim, Möhren folgten<br />

später - entsprechende Maßnahmen geplant und Zug um<br />

Zug in Angriff genommen werden konnten.<br />

Daß die vom Flurbereinigungsamt Ansbach zunächst abgelehnte<br />

Einbeziehung unseres größten Ortsteiles Wettelsheim<br />

nach meiner Intervention bei Min.-Dir. Strößner<br />

im Landwirtschaftsministerium und Unterstützung<br />

durch Vizepräsident Lechner für die Jahre 1986 ff. doch<br />

noch durchgesetzt werden konnte, bereitete mir besondere<br />

Genugtuung.<br />

Wie die Kernstadt, so haben auch die Ortsteile deutlich<br />

sichtbaren Anteil an der positiven Entwicklung unserer<br />

Gesamtgemeinde genommen. Damit wurden auch die bei


den Eingliederungsverhandlungen gemachten Zusagen<br />

eingelöst, nämlich die Aufbauarbeit fortzuführen, die in<br />

der Nachkriegszeit von den Bürgern und Gemeinderäten<br />

der ehemals selbständigen Gemeinden unter ihren ehrenamtlichen<br />

Bürgermeistern geleistet worden war. Es waren<br />

dies zuletzt:<br />

in Auernheim Wilhelm Niedermeyer<br />

Bubenheim Karl Kamm<br />

Dietfurt Ernst Rottler<br />

Graben Karl Kirchdörfer<br />

Grönhart Hans Mühlöder<br />

Gundelsheim Josef Roßkopf<br />

Haag Hermann Wittmann<br />

Möhren Alfons Biber<br />

Schambach Hans Triebel<br />

Wetteisheim Karl Käfferlein<br />

Windischhausen Karl Holzinger.<br />

Strukturwandel veränderte auch die<br />

Bevölkerungsstruktur.<br />

Die im einzelnen aufgeführten Entwicklungsmaßnahmen<br />

in Richtung „Betriebs-, Wohn- und Erholungsgemeinde"<br />

führten naturgemäß auch zum Zuzug neuer Bürger aller<br />

Berufssparten. Waren es früher die aktiven und passiven<br />

Eisenbahner mit ihren Familien, die das Gros der Bevölkerung<br />

stellten, so veränderte sich im Zuge des Strukturwandels<br />

auch die Zusammensetzung der Bevölkerung<br />

zusehends.<br />

Die Inhaber der angesiedelten Betriebe, deren Fachkräfte<br />

und sonstigen Mitarbeiter mit ihren Familien trugen dazu<br />

ebenso bei wie die Angehörigen der freien Berufe, die<br />

sich am Ort etablierten: Steuerberater, Rechtsanwälte,<br />

Architekten und Ingenieurbüros.<br />

Besonders aber war die Niederlassung von Fachärzten<br />

der verschiedensten Disziplinen - von der Stadt gesteuert<br />

- von Bedeutung. Als hauptamtlich tätige Ärzte im<br />

Krankenhaus oder freipraktizierend in Facharztpraxen,<br />

auch im zahnärztlichen Bereich, stärkten sie zudem die<br />

Funktion des zentralen Ortes.<br />

Die personelle Entwicklung der Gesamtschule, des<br />

Staatlichen Forstamtes wie der Landpolizeistation ist<br />

auch hier zu nennen.<br />

Ortsgebundene Presse eine wertvolle Einrichtung<br />

Auch der besondere Wert einer eigenen Lokalzeitung<br />

darf hier nicht unerwähnt bleiben. Wenn auch der<br />

Treuchtlinger Kurier in den Jahren seines Bestehens<br />

manche Veränderung erfahren hat - Eugen Leidel war<br />

noch in den Anfangsjahren meiner Amtszeit alleiniger<br />

Herausgeber und Redakteur -, ist der „Kurier" doch auch<br />

nach seiner Strukturveränderung ein wichtiges Presseinstrument<br />

für die Stadt geblieben, mit unschätzbarer Wirkung<br />

nach innen und außen. Die Redakteure Lindner<br />

und Maiwald waren über Jahre hinweg dafür zuständig.<br />

Seit 1966 war es nun Walter E. Keller, seit 1973 unterstützt<br />

von seinem Adlatus Fischer, unter der Verlegerin<br />

M. Sprinz. Wie jedermann, der öffentlich tätig ist, waren<br />

auch die Zeitungsmacher mancher Kritik ausgesetzt. Die<br />

positive Bedeutung für unsere Stadt ist jedoch offensichtlich.<br />

Hervorzuheben ist dabei, daß Walter E. Keller, zusammen<br />

mit seiner Frau Christel, auch einen Buchverlag<br />

aufgebaut hat, der weit über <strong>Treuchtlingen</strong> hinaus einen<br />

guten Ruf genießt und als Beitrag zum Treuchtlinger<br />

Strukturwandel bewertet werden darf.<br />

„Die Stadt <strong>Treuchtlingen</strong> zu einem modernen und<br />

attraktiven Gemeinwesen weiterentwickelt"<br />

so urteilt Reg.-Vizepräsident Dr. Schuegraf in seinem<br />

Dankschreiben vom 4. Mai 1984 und fährt u.a. fort: „Als<br />

gebürtiger Weißenburger, der die Stadt <strong>Treuchtlingen</strong><br />

von Kindesbeinen an kennt, darf ich Ihnen sagen, daß<br />

ich immer wieder beeindruckt bin davon, wie sehr sich<br />

<strong>Treuchtlingen</strong> in den letzten Jahrzehnten gewandelt und<br />

zu seinem Vorteil verändert hat".<br />

Ich selbst darf wohl ohne Überheblichkeit feststellen:<br />

- daß unsere Stadt <strong>Treuchtlingen</strong> während meiner Amts<br />

zeit trotz der Vorbelastungen durch die enormen Kriegsschäden,<br />

dem Abbau der örtlichen Bundesbahneinrichtungen<br />

und den individuellen Auswirkungen der Landkreisreform<br />

mit der Nachkriegsentwicklung in Bund und<br />

Land Schritt gehalten hat,<br />

- daß die gesteckten Ziele weitgehend durch pragmati-<br />

sche Amtsführung erreicht worden sind,<br />

- daß insbesondere der Strukturwandel von der Mono-<br />

struktur der „Eisenbahnerstadt" zur Mischstruktur einer<br />

„Betriebs-, Wohn- und Erholungsgemeinde" auf solider<br />

finanzieller Basis gelungen ist.<br />

Nach der Devise: „Suchet der Stadt Bestes"<br />

habe ich in meiner langjährigen Amtszeit in sachbezogener<br />

Arbeit mit den Bürgern für die Bürger versucht, die<br />

Entwicklung unserer Stadt durch Erkunden und bestmögliche<br />

Ausnützung der vorgegebenen Chancen im<br />

guten Kontakt zu allen zuständigen Parlamentariern,<br />

Behörden und Dienststellen zu steuern. Das große<br />

Vertrauen meiner Mitbürger, ihr vielfältiges Engagement<br />

- besonders auch der alten und neuen Betriebe -, die<br />

meist gute Zusammenarbeit im Stadtrat, ebenso die<br />

tüchtigen Mitarbeiter in der Verwaltung und den<br />

städtischen Einrichtungen, aber auch treue Wegbegleiter<br />

aus der Bürgerschaft, nicht zuletzt des Ortsvereins der<br />

<strong>SPD</strong>, waren der Kraftstoff für mein kommunales Wirken.<br />

Die tolerante, vertrauensvolle Zusammenarbeit, auch mit<br />

den beiden Kirchengemeinden, den Schulen wie den übrigen<br />

öffentlichen Amts- und Dienststellen, so der Bundesbahn,<br />

der Bundespost, dem Staatlichen Forstamt, der<br />

Landpolizei, aber auch mit den Gewerkschaften, der<br />

Freiwilligen Feuerwehr, den karitativen und sonstigen<br />

gemeinnützigen Verbänden, besonders auch dem Volksbildungswerk,<br />

ebenso mit den stets für die Allgemeinheit<br />

einsatzbereiten Vereinen, hat zu der erfreulichen Entwicklung<br />

unserer Stadt beigetragen.<br />

Anerkennung für bürgerschaftliche Mitarbeit<br />

Mit der Verleihung der Ehrenbürgerwürde an Pfarrer<br />

Julius Kelber +, Stadtrat Johann Ott + und Professor<br />

Josef Lidl (S. 176) sowie des Ehrenringes der Stadt an<br />

Rudi Jakob +, Jupp Scheer +, Albert Schwab, Georg<br />

Straßner, Edwin Patzelt, Josef Hammel, Josef Bayer,<br />

Marianne Bayer, Otto Meidinger, Karl Käfferlein +,<br />

Wilhelm Niedermeyer +, Johann Reuthlinger hat der


Stadtrat die Bedeutung der ehrenamtlichen Mitarbeit der<br />

Bürger gewürdigt.<br />

Weichen für die Zukunft gestellt -<br />

nahtlosen Übergang vorbereitet<br />

Die Übergabe meines Amtes am 30.4.1984 an meinen<br />

Nachfolger Wolfgang Herrmann konnte ich mit dem guten<br />

Gefühl vollziehen, meine Pflicht erfüllt und die Weichen<br />

für die Zukunft <strong>Treuchtlingen</strong>s richtig gestellt zu<br />

haben.<br />

Damit die Arbeit ohne Unterbrechung fortgesetzt werden<br />

kann, hatte der alte Stadtrat noch zahlreiche Maßnahmen<br />

initiiert, begonnen oder vorbereitet, so die Sanierung<br />

des Stadtkrankenhauses, als die wohl wichtigste<br />

Aufgabe der nächsten Stadtratsperiode.<br />

Da 83 Prozent der Sanierungskosten vom Staat getragen<br />

und die Übernahme der durch diese nicht gedeckten zuschußfähigen<br />

Kosten vom Landkreis übernommen wurden<br />

(grundsätzlich schon bei der Beschlußfassung über<br />

den Krankenhausneubau in Weißenburg, später auch im<br />

Kreisausschuß zugesagt), stellte die mehr als 20 Millionen<br />

DM in Anspruch nehmende Maßnahme keine besondere<br />

finanzielle Belastung der Stadt dar, sicherte aber<br />

den Bestand dieser für das südliche Landkreisgebiet bedeutsamen<br />

Einrichtung der Gesundheitspflege, zugleich<br />

der wohl wichtigsten überörtlichen Einrichtung des<br />

„Unterzentrums mit Teilfunktionen eines Mittelzentrums"<br />

Weitere am 30.4.1984 begonnene oder vorbereitete<br />

Maßnahmen:<br />

Ausbau des Schlosses zum Haus des Gastes<br />

Umgestaltung des Friedhofsgebäudes, Grunderwerb für<br />

die Friedhofserweiterung<br />

Maßnahmen der Altstadtsanierung und der Dorferneuerung<br />

Ausbau von Verkehrsanlagen (Straße Graben-Dettenheim,<br />

Elkan-Naumburg-Straße, Bahnhofsberg, Bahnhofsvorplatz,<br />

Dürer-, Schillerstraße, Oettinger Straße<br />

nach Abbrach Liebhardt)<br />

Vorplanungen mit dem Straßenbauamt Ansbach wegen<br />

einer Nahumgehung des Verkehrs und Antrag auf Umleitung<br />

des Schwerlastverkehrs über Dettenheim-Grönhart<br />

Ausgrabung einer „Villa rustica" am Nagelberg<br />

Renaturierung der Altmühl<br />

Die landesplanerische Höherstufung der Stadt als<br />

„Unterzentrum mit Teilfunktionen eines Mittelzentrums"<br />

wurde beantragt und für die Fortschreibung des Landesentwicklungsplanes<br />

in Aussicht gestellt.<br />

Die Einrichtung eines Informationszentrums für den<br />

„Naturpark Altmühltal" wurde angestrebt und ebenfalls<br />

in Aussicht gestellt.<br />

Die Herausgabe des Heimatbuches war in achtjähriger<br />

Vorbereitung und gesicherter Finanzierung durch Spenden<br />

der Sparkasse an den Heimat- und Bäderverein soweit<br />

gediehen, daß sie noch 1984 erfolgen konnte.<br />

Auch die Gründung einer städtischen Musikkapelle hatte<br />

2. Bürgermeister Baumann noch 1983 vorbereitet. Erich<br />

Dömel hatte ihm die Mitarbeit in Aussicht gestellt, worauf<br />

der Stadtrat im Haushaltsplan 1984 einen ersten För-<br />

derangsbetrag von 10 000 DM als Grundlage für die<br />

Vereinsgründung eingestellt hat.<br />

Geordnete Finanzlage<br />

Neben diesen und anderen vorbereiteten Einzelmaßnahmen<br />

aber war entscheidend, daß entgegen aller Unkenrufe<br />

die Finanzlage unserer Stadt, auch nach den gewaltigen<br />

Investitionen im Strukturwandel, geordnet war, wie<br />

bald nach dem Amtswechsel selbst die Aufsichtsbehörde<br />

bei einer Gemeindebesichtigung festgestellt hat.<br />

Der am 30.4.1984 noch vorhandene, gemessen an den<br />

Investitionen und den Grundstücksvorratskäufen relativ<br />

geringe Schuldenstand von rund 13,5 Millionen DM sowie<br />

einige begrenzte Rentenverpflichtungen aus Grandstückskäufen<br />

waren schon deshalb keine besondere Belastung<br />

für den städtischen Haushalt, weil die Verzinsung<br />

und Tilgung im wesentlichen mit den Einnahmen aus<br />

den zum Zeitpunkt der Darlehensaufnahme geschaffenen<br />

Einrichtungen (Wohnungs- und Heimmieten, Gebühren<br />

usw.) aufgebracht werden konnte. Ganz abgesehen davon,<br />

daß als Gegenposten in der Kernstadt und in einigen<br />

Ortsteilen viele Hektar stadteigener Grandbesitz angesammelt<br />

waren; dieser fördert die künftige Aufgabenerfüllung<br />

der Stadt über Jahre hinweg. Dies gilt nicht<br />

zuletzt für die frühzeitig zur Realisierung der „Altstadtsanierang"<br />

erworbenen Anwesen, die einen Millionenwert<br />

darstellen.<br />

Auch für das „mögliche" Baugebiet „Winkel" war eine<br />

größere Teilfläche zu günstigen Bedingungen erworben<br />

bzw. eingetauscht worden. Der Verkaufserlös deckt weitgehend<br />

den Anteil der Stadt an den Erschließungskosten<br />

dieses Baugebietes.<br />

Ebenso war auch das gesamte Gewerbegebiet zwischen<br />

Neufriedenheim und Gstadter Straße von der Stadt erworben<br />

worden, auch größere Teilflächen des Industriegebietes<br />

an der Heusteige, um einige Beispiele zu nennen.<br />

Wechsel in der Führung der Stadt<br />

Die Hoffnung der Treuchtlinger Sozialdemokraten, daß<br />

mit Ernst Baumann die Führung der Stadt auch nach<br />

meinem altersbedingten Ausscheiden - ich hatte inzwischen<br />

das 69. Lebensjahr erreicht - in ihren Händen liegen<br />

würde, hat sich nicht erfüllt. Die Wähler entschieden<br />

sich für den jüngeren Bürgermeisterkandidaten der CSU.<br />

Auch die Erwartung, die Bundestagsvizepräsident Richard<br />

Stücklen in seinem an mich gerichteten Schreiben<br />

vom 8.6.1984 zum Ausdruck gebracht hat, fand - einseitig<br />

- keine Erfüllung. Er schrieb:<br />

„Ich hoffe, daß Sie Ihrem Nachfolger noch lange mit Rat<br />

und Tat zur Seite stehen können. Wahlkampf ist das eine<br />

und die Pflicht unseren Mitmenschen gegenüber das andere."<br />

Der „Nachfolger", vielleicht richtiger gesagt „die Nachfolger",<br />

verzichteten bald auf die Erfahrungen und das<br />

Wissen aus der 28jährigen Planungs- und Gestaltungsphase<br />

des Vorgängers, leider auch dann, wenn es die<br />

Interessen der Stadt und ihrer Bürger dringend geboten<br />

hätten. So konnten schwerwiegende Konzeptionsfehler<br />

(Stadthalle, Baderweiterang, Kurparkanlagen u.a.) mit<br />

enormen finanziellen Auswirkungen nicht ausbleiben.


Da wohl aber nur selten eine neue Stadtführung (mit anderer<br />

parteipolitischer Zusammensetzung) ein so gut bestelltes<br />

Feld übernommen hat wie die Treuchtlinger<br />

CSU, am 30.4.1984 (viele Millionen Zuschüsse in gesicherten<br />

Programmen: Krankenhaussanierung , Altstadtsanierung,<br />

Dorferneuerungen, millionenschwere Grundstücksreserven),<br />

dazu - besonders wichtig und wertvoll -<br />

gut informierte, engagierte Mitarbeiter in den Referaten,<br />

war die positive Weiterentwicklung unserer Stadt<br />

<strong>Treuchtlingen</strong> am 30.4.1984 gesichert, ja vorprogrammiert,<br />

was die Bürger auch erwarten konnten.<br />

Treuchtlinger Sozialdemokraten können mit Stolz<br />

zurückblicken<br />

Wenn sich auch wieder einmal bestätigt hat, daß nichts<br />

beständiger ist als der Wandel, so können die Treuchtlinger<br />

Sozialdemokraten doch mit großem Stolz auf die von<br />

ihnen entscheidend bestimmte Entwicklung unserer<br />

Stadt <strong>Treuchtlingen</strong> zu einer lebendigen, weiter entwicklungsfähigen<br />

„Betriebs-, Wohn- und Erholungsgemeinde"<br />

in den wichtigen Aufbaujahren von 1956 bis<br />

1984 zurückblicken.<br />

„Mit den Bürgern, für die Bürger" sollte auch in Zukunft<br />

ihre Devise bleiben.<br />

Ich wünsche meiner Vaterstadt eine gute Zukunft in einer<br />

hoffentlich friedlicheren Welt.<br />

TREUCHTLINGEN,<br />

am Jahreswechsel 1989/1990,<br />

ergänzt 1994/1995<br />

Ansicht der Stadt von 1983; im Hintergrund die Ortsteile Bubenheim, Wetteisheim, Falbenthal, Windischhausen<br />

Impressum: Stadtfuchs-Sonderausgabe - Herausgegeben vom <strong>SPD</strong>-Ortsverein <strong>Treuchtlingen</strong> für die Gesamtgemeinde.<br />

Verantwortlich: Hans Enderle, Fotos: Archiv Döbler, Druck: Limes-Druck, Pleinfeld

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!