23.01.2013 Aufrufe

Den kompletten Hospizbrief Sommer 2009 - Hospizbewegung Düren

Den kompletten Hospizbrief Sommer 2009 - Hospizbewegung Düren

Den kompletten Hospizbrief Sommer 2009 - Hospizbewegung Düren

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Vorwort<br />

Liebe hospizbewegte<br />

Menschen in <strong>Düren</strong><br />

und Umgebung,<br />

bei unserem diesjährigen<br />

<strong>Sommer</strong>fest konnten wir<br />

wieder 8 engagierte Menschen,<br />

darunter erfreulicherweise<br />

auch 2 Männer, als<br />

befähigte und qualifizierte<br />

Hospizbegleiter in unsere<br />

Gemeinschaft einführen.<br />

Damit stehen in <strong>Düren</strong> und<br />

Jülich derzeit ca. 70 ehrenamtliche<br />

Hospizhelfer für die<br />

Begleitung sterbenskranker<br />

Menschen und ihrer Angehörigen<br />

zur Verfügung. Für mich<br />

ist das ehrenamtliche Engagement<br />

in der Hospizarbeit<br />

die entscheidende Säule in<br />

der Bürgerbewegung Hospiz.<br />

Die Diskussion um die Netzwerkbildung<br />

in der ambulan-<br />

<strong>Sommer</strong> <strong>2009</strong><br />

ten Palliativ-versorgung in den<br />

letzten beiden Jahren hat mir<br />

aber auch vor Augen geführt,<br />

wie wenig die anderen Partner<br />

über die ehrenamtlichen<br />

Mitarbeiter wissen und ihnen<br />

damit auch zutrauen. Andererseits<br />

erscheint es mir zunehmend<br />

wichtig, das Ehrenamt<br />

vor Überforderung, Überlastung<br />

und Ausbeutung zu<br />

schützen, insbesondere in<br />

Zeiten der zunehmenden<br />

Rationalisierung in den stationären<br />

Einrichtungen. <strong>Den</strong>n<br />

auch wenn die meisten Ehrenamtlichen<br />

aus rein idealistischen<br />

Gründen in der Hospizarbeit<br />

tätig sind, so hat doch<br />

ihre Tätigkeit einen ökonomischen<br />

Wert, egal ob dies<br />

bewusst oder nicht bewusst,<br />

gewollt oder nicht gewollt ist.<br />

Professor Dr. Rochus Allert<br />

von der Katholischen Fachhochschule<br />

NRW in Köln hat<br />

beispielsweise in einer kürzlich<br />

veröffentlichten Untersuchung<br />

festgestellt, dass in<br />

jedem stationären Hospiz in<br />

Deutschland durchschnittlich<br />

32 Menschen ehrenamtlich<br />

tätig sind und zwar mit �


mehr als 100 Stunden pro<br />

Person und Jahr. Dies entspricht<br />

in Vollzeitäquivalenten<br />

etwa 2,3 Stellen pro Hospiz.<br />

Auch im ambulanten Bereich<br />

ist die Zahl der hospizlichen<br />

Begleitungen in den letzten<br />

Jahren deutlich angestiegen,<br />

insbesondere durch die Einbeziehung<br />

der Einrichtungen<br />

der stationären Altenhilfe. Die<br />

Bezuschussung der Hospizdienste<br />

durch die Krankenkassen<br />

ist im Gegenzug um<br />

mehr als 20% gefallen. Durch<br />

diese Unterfinanzierung der<br />

Personalkosten arbeiten<br />

inzwischen viele Dienste<br />

defizitär oder müssen ihre<br />

Rücklagen angreifen. Zudem<br />

besteht eine massive Planungsunsicherheit<br />

für die<br />

Zukunft. Hierdurch ist unsere<br />

Arbeit als ambulanter Hospizdienst<br />

akut und existentiell<br />

gefährdet. Es besteht dringender<br />

Bedarf nach einer<br />

Änderung der entsprechenden<br />

Gesetze.<br />

Am 26. August findet wieder<br />

unser Hospiztag statt, in diesem<br />

Jahr im Winkelsaal von<br />

Schloss Burgau. Wir haben<br />

unter dem Motto „Facetten<br />

des Todes“ ein wie ich finde<br />

interessantes Programm zusammengestellt,<br />

das Sie im Innenteil<br />

dieses <strong>Hospizbrief</strong>es finden.<br />

Ich wünsche Ihnen allen eine<br />

schöne <strong>Sommer</strong>zeit und freue<br />

mich auf ein Wiedersehen im<br />

August auf Schloss Burgau.<br />

Herzlichst<br />

Ihr<br />

Inhalt<br />

- Vorwort<br />

- Aktuelles aus der<br />

<strong>Hospizbewegung</strong>: Bericht<br />

vom <strong>Sommer</strong>fest<br />

- Aktuelles aus der<br />

Hospizgruppe Jülich<br />

- Auszeichnung für Cilly<br />

Labroier<br />

- Programm des Hospiztages<br />

- Wir über uns: Ehrenamt<br />

als Hospizhelfer/in<br />

- Das NAHE-Projekt<br />

- Termine<br />

- Buchempfehlung<br />

- Neues aus der<br />

Hospizlandschaft<br />

- Fotos vom <strong>Sommer</strong>fest<br />

- Spendenaufruf


Aktuelles aus der<br />

<strong>Hospizbewegung</strong><br />

Bericht über das<br />

<strong>Sommer</strong>fest<br />

Am Samstag, den 27. 6. <strong>2009</strong>,<br />

fand unser diesjähriges <strong>Sommer</strong>fest<br />

statt. Treffpunkt war<br />

die Gaststätte Karambole in<br />

Obermaubach, wo wir uns um<br />

15 Uhr versammelten. 40<br />

Hospizmitglieder, darunter 11<br />

Personen aus der Hospizgruppe<br />

Jülich, durften wir an<br />

diesem schwül-warmen<br />

Nachmittag zum Fest begrüßen.<br />

Zu Beginn gab es Kaffee und<br />

Kuchen. Einige Teilnehmer<br />

nutzten anschließend die Gelegenheit<br />

zur Staumauer zu spazieren,<br />

andere blieben bei reger<br />

Unterhaltung auf der Terrasse<br />

sitzen. Mit der lautstarken Ankündigung<br />

eines Gewitters vom<br />

Himmel kehrten auch die Spaziergänger<br />

bald wieder zurück.<br />

Zum Abend hin stießen sogar<br />

noch ein paar weitere Mitglieder<br />

dazu. Um 17.30 Uhr begann<br />

dann die Einführung der neuen<br />

Ehrenamtlichen in die <strong>Hospizbewegung</strong><br />

<strong>Düren</strong>. Frau Hagedorn<br />

überhnahm die Begrüßung<br />

und auch Frau Istas und Herr<br />

Weyermann streuten kleine<br />

Beiträge mit ein. Mit der Übergabe<br />

eines Buchgeschenks und<br />

einer Rose an die ,Neuen‘ wurden<br />

die Ehrenamtlichen<br />

schließlich<br />

feierlich<br />

aufgenommen.<br />

Begrüßen<br />

dürfen wir<br />

nun Hildegard


Adels, Gisela Fischer, Adelheid<br />

Schmitz (alle drei s. Foto),<br />

Mechthild Becker, Theo<br />

Meisen, Uli Radon, Jutta Vossieg<br />

und Claudia Goldenbaum,<br />

die leider nicht teilnehmen<br />

konnte.<br />

Um 18 Uhr gab es ein sehr<br />

leckeres und reichhaltiges<br />

Buffet, und zum Abschluss<br />

sogar noch Eis mit heißen<br />

Kirschen.<br />

Gegen 20.30 Uhr haben wir<br />

das <strong>Sommer</strong>fest dann ausklingen<br />

lassen.<br />

Weitere Fotos finden Sie auf<br />

der vorletzten Seite.<br />

Wir bedanken uns bei allen<br />

Gästen für den schönen Tag!<br />

Aktuelles aus der<br />

Hospizgruppe Jülich<br />

Was ist los in Jülich?<br />

Von Albert Dreyling<br />

Wo bleibt die Zeit…, seit Februar<br />

<strong>2009</strong> arbeiten wir nun<br />

schon mit der <strong>Hospizbewegung</strong><br />

<strong>Düren</strong> e.V. zusammen.<br />

Stand unser Wechsel nach <strong>Düren</strong><br />

und unser Einzug in das<br />

Turmzimmer der Christuskirche<br />

(ev. Kirchengemeinde Jülich)<br />

unter dem Motto „…und jedem<br />

Anfang wohnt ein Zauber<br />

inne“ so können wir heute sagen,<br />

dass der Anfangszauber<br />

sich zu einem festen Fundament<br />

der vertrauensvollen und freudigen<br />

Zusammenarbeit entwickelt<br />

hat; wir fühlen uns wohl in der<br />

<strong>Hospizbewegung</strong> <strong>Düren</strong> e.V.<br />

Unsere Steuerungsgruppe hat<br />

sich zur festen Arbeitsgruppe<br />

mit regelmäßigen Treffen entwickelt.<br />

Viele Arbeiten werden von<br />

den Mitgliedern der Arbeitsgruppe<br />

geplant, erledigt und in<br />

unsere monatlichen Praxisabende<br />

eingebracht. Unserer<br />

Arbeitsgruppe gehören zurzeit<br />

an Anette Fischer, unsere<br />

„Hauptamtliche“, Angela Kers-


ten-Stroh (auch verantwortlich<br />

für Befähigungskurse) Gelinde<br />

Riese, Renate Bock und Albert<br />

Dreyling.<br />

Die monatlichen Praxisabende<br />

(der 1. Montag im Monat) sind<br />

erfreulich gut besucht. Neben<br />

der Vorstellung einzelner<br />

Fallbeispiele, die in der Runde<br />

besprochen werden, sind die<br />

Praxisabende auch Ideenschmiede,<br />

Forum für Qualitätssteigerung<br />

in der Betreuung<br />

und ein freudiges Zusammentreffen<br />

vieler Ehrenamtlicher<br />

im Jülicher Hospizdienst.<br />

Die „natürliche Grenze“ zwischen<br />

Jülich und <strong>Düren</strong> -die<br />

A4- hat durch unser Zusammengehen<br />

und unser<br />

Zusammenarbeiten Löcher<br />

bekommen. Viele „Jülicher“,<br />

so nennen uns die „<strong>Düren</strong>er“,<br />

sind öfters in <strong>Düren</strong> zu sehen,<br />

so zum Beispiel bei Vorträgen<br />

zu Fachthemen, <strong>Sommer</strong>fest<br />

und zu Vorstandssitzungen.<br />

Wir sind sicher, dass es die<br />

A4-Grenze bald nicht mehr<br />

geben wird; jedenfalls für uns<br />

<strong>Düren</strong>/Jülicher 'Hospizler'.<br />

Gelegenheit zur Grenzüberwindung<br />

bietet sich für die<br />

<strong>Düren</strong>er Kolleginnen und<br />

Kollegen am Freitag, 02.10.09.<br />

Dann nämlich findet unser Benefizkonzert<br />

für unseren Ambulanten<br />

Hospizdienst Jülich in der<br />

Schlosskapelle in der Zitadelle<br />

zu Jülich statt. Jetzt schon unsere<br />

herzliche Einladung dazu an<br />

alle Hospizmitarbeiter. Details<br />

und Einladungen erfolgen rechtzeitig.<br />

Aber nicht nur Musik steht auf<br />

dem Programm des Hospizdienstes<br />

Jülich. Am Montag,<br />

dem 20.07.09 gibt Frau Lang<br />

vom Diakonieverein einen detaillierten<br />

Überblick über „Vorsorgevollmacht<br />

und Patientenverfügung“.<br />

Treffpunkt ist um 19:00<br />

Uhr im Gruppenraum Christuskirche.<br />

Die vereinbarte Zusammenarbeit<br />

mit der evangelischen Kirchengemeinde<br />

Jülich nimmt<br />

praktische Formen an. Pfarrerin<br />

Karin Latour konnten wir, ebenso<br />

wie ihren katholischen Amtsbruder,<br />

Pfarrer Josef Jansen<br />

(ehemaliger Krankenhauspfarrer,<br />

Malteser Krankenhaus)<br />

als geistliche Beistände<br />

gewinnen. Wir freuen<br />

uns darüber sehr.<br />

Zusammen mit der evangelischen<br />

Kirchengemeinde bieten<br />

wir am Montag, 14. September,


19:30 Uhr, den Themenabend<br />

an „Sterben, Gestern und<br />

Heute, Spurensuche zwischen<br />

Tradition und neue Riten“.<br />

Referent ist Wolfgang Stöcker,<br />

Kulturwissenschaftler und<br />

freier Künstler aus Köln. Die<br />

Veranstaltung findet im Dietrich-Bonhoeffer-Haus,Düsseldorfer<br />

Str. 30 statt.<br />

Auf viele neue Kolleginnen<br />

und Kollegen hoffen wir, wenn<br />

am 4. Dezember <strong>2009</strong> der<br />

neue Befähigungskurs in<br />

Jülich startet. Die Kursleitung<br />

hat Angela Kersten-Stroh zusammen<br />

mit Anette Fischer.<br />

Unsere Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

ist gestartet; Bisher<br />

konnten wir jeden Monat einen<br />

oder zwei Presseartikel mit verschiedenen<br />

Themen (z. B.<br />

„Kommunionkinder sammeln für<br />

Hospizdienst, Vortragsreihe in<br />

Seniorenstuben“ usw.) platzieren.<br />

Mit dieser Pressearbeit wollen


wir nicht nur den Hospizgedanken<br />

fördern, sondern<br />

auch dem Ambulanten Hospizdienst<br />

Jülich in der <strong>Hospizbewegung</strong><br />

<strong>Düren</strong> e.V. „ein<br />

Gesicht geben“. Dies scheint<br />

zu gelingen, denn nach den<br />

Presseartikeln gibt es immer<br />

mehr Anforderungen von<br />

Seniorenstuben und Vereinen<br />

für unsere Vortragsreihe „Leben<br />

im Sterben“. Gerade das<br />

persönliche Gespräch kann<br />

Ressentiments gegenüber der<br />

Hospizarbeit abbauen.<br />

Alle Arztpraxen, Katholische<br />

Pfarren, evangelische Gemeinden<br />

und politische Gemeinden<br />

im Nordkreis wurden<br />

durch einen persönlichen Brief<br />

und unseren „Jülicher Flyer“<br />

über die Arbeit des Ambulanten<br />

Hospizdienstes Jülich und<br />

den Wechsel zur <strong>Hospizbewegung</strong><br />

<strong>Düren</strong> e.V. informiert;<br />

auch die Apotheken im Jülicher<br />

Land sind durch unseren<br />

Flyer informiert.<br />

Eine erprobte Öffentlichkeitsarbeit<br />

der Kolleginnen und<br />

Kollegen aus <strong>Düren</strong>, „Marktplatz<br />

Hospiz“, wollen wir in<br />

Jülich noch in diesem <strong>Sommer</strong><br />

starten. Wir werden an<br />

verschiedenen Wochenmarkt-<br />

Tagen auf dem Marktplatz in<br />

Jülich mit einem Infostand über<br />

Hospizarbeit und unseren Ambulanten<br />

Hospizdienst in Jülich<br />

informieren. Die Planung ist im<br />

Gange, auch das wird sicher in<br />

der Presse nachzulesen sein.<br />

Begonnen haben wir unseren<br />

Bericht mit einem Motto/Zitat,<br />

und so soll er auch mit einem<br />

Zitat enden:<br />

„Anstatt dass ihr bedächtig<br />

steht, versucht’s zusammen<br />

eine Strecke; wisst ihr auch<br />

nicht, wohin es geht, so<br />

kommt ihr wenigstens vom<br />

Flecke“ (Graf Carl von Haugwitz,<br />

19. Jh., deutscher Politiker).<br />

Foto: Die Jülicher Kolleginnen<br />

und Kollegen vor der Christuskirche<br />

in Jülich.


Hohe Auszeichnung für<br />

Cilly Labroier<br />

Am 27.6.<strong>2009</strong>, dem Tag des<br />

Ehrenamtes, wurde Frau Cilly<br />

Labroier für ihre langjährige<br />

ehreamtliche Tätigkeit in der<br />

<strong>Düren</strong>er <strong>Hospizbewegung</strong> im<br />

Rahmen einer Feierstunde<br />

durch den Bürgermeister der<br />

Stadt <strong>Düren</strong>, Paul Larue,<br />

ausgezeichnet.<br />

Frau Labroier gehört zu den<br />

Gründungsmitgliedern unserer<br />

<strong>Hospizbewegung</strong> und ist trotz<br />

ihrer inzwischen 87 Jahre<br />

noch in der Begleitung ster-<br />

benskranker Menschen und<br />

ihrer Familien tätig, vorwiegend<br />

im Rita-Stift.<br />

Daneben hilft sie regelmäßig bei<br />

Veranstaltungen der <strong>Düren</strong>er<br />

<strong>Hospizbewegung</strong> wie beim<br />

Stadtfest oder auf dem<br />

Weihnachtsmarkt. Sozusagen in<br />

nahtloser Fortsetzung ihres<br />

früheren Berufslebens in der<br />

Bäckerei steht sie ausdauernd<br />

an der Kuchentheke.<br />

Die meisten Mitglieder kennen<br />

sie als hervorragende Sängerin,<br />

die die anderen gerne mit ihren<br />

Gesangseinlagen erfreut.


12. <strong>Düren</strong>er Hospiztag<br />

am Mittwoch, 26. August <strong>2009</strong> im<br />

Winkelsaal von Schloss Burgau<br />

Facetten des Todes<br />

14:00 Uhr Ankommen mit Musik<br />

14:10 Uhr Begrüßung<br />

Dr. Martin Franke<br />

Allgemeinarzt, Palliativarzt<br />

Vorsitzender der <strong>Hospizbewegung</strong><br />

<strong>Düren</strong> e.V.<br />

Grußwort<br />

Paul Larue<br />

Bürgermeister der Stadt <strong>Düren</strong><br />

Grußwort<br />

Thomas Rachel MdB<br />

Parlamentarischer Staatssekretär<br />

im Bundesministerium für<br />

Bildung und Forschung<br />

14:45 Uhr Woran stirbt der<br />

Mensch?<br />

Prof. Dr. med. Christian<br />

Mittermayer<br />

Em. Ordinarius für Pathologie<br />

des Universitätsklinikums Aachen<br />

15:30 Uhr Ethik am Lebensende:<br />

Ärzte und Pflegerpersonal<br />

zwischen Kostendruck<br />

und Fürsorge für die Patienten<br />

Prof. Dr. med. Gerhard<br />

Pott, M.A. (phil.)<br />

Leitender Arzt in der Euregio-<br />

Klinik-Hannoverstraße, Nordhorn<br />

Palliativ Care Plattform (Enschede,<br />

Münster, Nordhorn)<br />

16:15 Uhr Einladung zu Kaffee und<br />

Kuchen<br />

16:45 Uhr Facetten des Lebens<br />

Hospizarbeit in <strong>Düren</strong> und Jülich<br />

Gerda Graf<br />

Geschäftsführerin der Wohnanlage<br />

Sophienhof, Niederzier<br />

Stellvertretende Vorsitzende der<br />

<strong>Hospizbewegung</strong> <strong>Düren</strong> e.V.<br />

17:00 Uhr Der Tod aus der Sicht des<br />

Christen<br />

Dr. theol. Ewald Viencken,<br />

Propst in Kornelimünster<br />

17:45 Uhr Wer aus dem Tritt kommt<br />

wird gehalten!<br />

Griechische Tanzgruppe<br />

18:30 Uhr Schlusswort


Wir über uns<br />

Das Ehrenamt als<br />

Hospizhelfer/in<br />

Von Rita Derichs<br />

Ich bin seit 2007 in der <strong>Hospizbewegung</strong><br />

<strong>Düren</strong> als ehrenamtliche<br />

Begleiterin tätig.<br />

Durch meinen Beruf Kinderkrankenschwester<br />

erfuhr ich<br />

von einem Seminar im Kinderhospiz<br />

Olpe. Es lehrt den<br />

Umgang mit schwerstkranken<br />

Kindern im hospizlichen Sinn.<br />

Erfreulicherweise fand ich<br />

sechs weitere Hospizmitglieder,<br />

die diesen Kurs mit mir<br />

absolvierten. Die beiden Seminartage<br />

im Mai und im November<br />

informierten uns über:<br />

- Handlungsmöglichkeiten und<br />

Hilfestellungen bei sterbenden<br />

Kindern und Angehörigen<br />

- Schmerztherapie bei<br />

schwerstmehrfach behinderten<br />

Kindern<br />

- Lagerung und Atemtherapie<br />

- Eltern- und Kindertrauer,<br />

Trauermodelle und Handlungshilfen<br />

Diese Fortbildung zeigte den<br />

wesentlichen Unterschied zur<br />

Erwachsenenbegleitung. Bei<br />

der Kinderbetreuung wird die<br />

ganze Familie und nicht nur der<br />

Kranke ab der Diagnose, meistens<br />

einige Jahre lang, begleitet.<br />

In der Erwachsenenbetreuung<br />

wird der Kranke, der sich in der<br />

Lebensendphase befindet, begleitet<br />

und umsorgt.<br />

Es waren für uns zwei nachdenkliche<br />

und lehrreiche Tage. Aber<br />

wir fühlten uns gestärkt, auch<br />

Kinder im Sinn der <strong>Hospizbewegung</strong><br />

zu begleiten.<br />

Mein Dank gilt herzlichst Willi<br />

Weyermannn, Veronica Istas,<br />

Elisabeth Cremer, Erlgard<br />

Schönhage, Betina Fassbender-<br />

Kreifelts und Agatha Balg, die mit<br />

mir gemeinsam an diesem Seminar<br />

teilgenommen haben.<br />

Eure Rita Derichs


Ein kurzer Blick in die Arbeit<br />

des NAHE-Projektes<br />

Von Veronicas Istas<br />

Seit drei Jahren besteht<br />

das NAHE-Projekt nun, und<br />

wir (etwa 6 Ehrenamtliche)<br />

haben 41 Menschen aus<br />

aktueller Notsituation geholfen.<br />

Hier nun einmal 2 Einsätze<br />

kurz dargestellt:<br />

1) Eine Frau fällt so, dass sie<br />

sich einen Sehnenabriss<br />

am Bein zuzieht. Sie trägt<br />

etwa 3 Monate eine Geh-<br />

Schiene. Was sie braucht,<br />

ist Begleitung zum Arzt,<br />

beim Einkaufen, zur Bank<br />

und viele Gespräche, da sie<br />

alleine lebt. Auch Beratung<br />

für eine weitere Versorgung<br />

im Alltag, im Haushalt und<br />

bei der Pflege sind angesagt.<br />

Kurz nach Weihnachten<br />

lernte sie wieder, alleine<br />

ihre Dinge zu erledigen.<br />

2) Ein Mann, weit über 90<br />

Jahre alt, allein lebend, fällt<br />

in seinem einsam gelegenen<br />

Haus, dass er mehrere<br />

Frakturen erleidet. Er wird<br />

ins Krankenhaus eingeliefert<br />

und wirkt dort völlig<br />

verwirrt und entwurzelt. Seine<br />

Tochter meldet sich bei mir<br />

und braucht Hilfe beim Überlegen,<br />

ob er nach der Entlassung<br />

nach Hause kommen<br />

kann oder eventuell auf eine<br />

Pflegestation, was er nie wollte.<br />

Wir ziehen Erkundigungen<br />

ein und wägen ab, wo er sich<br />

wohl fühlen könnte. Weil er in<br />

klaren Momenten immer von<br />

Daheim spricht, steht der Entschluss<br />

fest, dass er auch<br />

dorthin gehen sollte. Es muss<br />

alles organisiert werden, um<br />

dieses zu ermöglichen. In der<br />

Zwischenzeit wird er in eine<br />

geriatrische Station verlegt.<br />

Dort wird er mobilisiert und<br />

darf sich auf das Nachhausekommen<br />

freuen.<br />

Die Erfahrungen, Menschen in<br />

Not zu helfen und beizustehen,


sind sehr zufriedenstellend. Es<br />

sind die guten persönlichen<br />

Begegnungen, die einen bereichern<br />

und viel Freude machen.<br />

Es ist die Tasse Kaffee,<br />

über die man in vertrauensvolle<br />

Gespräche gelangt. Die<br />

betroffenen Personen sind<br />

offen in ihrer Not und dankbar,<br />

Termine und Vorschau<br />

wenn sie spüren, hier hört jemand<br />

zu, der sie ernst nimmt,<br />

Zeit mitbringt und Hilfe zur<br />

Selbsthilfe anbietet.<br />

Gerne stehe ich für informierende<br />

Gespräche zu Ihrer Verfügung.<br />

Tel. 02421-57604<br />

1. Donnerstag/Monat Gruppenabend für die aktiven Betreuer<br />

Mittwoch, 26. August 12 <strong>Düren</strong>er Hospiztag Thema: Facetten des Todes<br />

Winkelsaal von Schloss Burgau, 14 – 18:30 Uhr<br />

Montag, 14. September „Sterben früher und heute“<br />

mit Wolfgang Stöcker<br />

Gemeindezentrum der ev. Gemeinde Jülich<br />

Dietrich Bonhoeffer Haus, Düsseldorfer Straße 30<br />

19:30 Uhr<br />

Samstag, 19. und Informationsstand auf dem <strong>Düren</strong>er Stadtfest<br />

Sonntag, 20. September Wir bitten um Ihre Mithilfe!<br />

Freitag, 02. Oktober Benefizkonzert<br />

für den Ambulanten Hospizdienst Jülich<br />

Schlosskapelle Zitadelle Jülich<br />

19:30 Uhr<br />

Donnerstag, 15. Oktober „Wir über uns“<br />

Die Ehrenamtlichensprecher laden ein<br />

Hospizbüro, 19:00 Uhr<br />

Donnerstag, 19. November Mitgliederversammlung


Buchempfehlung<br />

Von Gerda Graf, Geschäftsführerin<br />

der Wohnanlage Sophienhof<br />

gGmbH und Ehrenvorsitzende<br />

des DHPV e.V.<br />

„Trauer erschließen – Eine<br />

Tafel der Gezeiten“<br />

Hrsg.: Ruthmarijke Smeding<br />

und Margarete Heitkönig-Wilp<br />

(Hospiz Verlag Wuppertal,<br />

2005, ISBN: 3-9 808 351 – 7 –<br />

0)<br />

Ruthmarijke Smeding ist fast<br />

allen, die sich mit dem Thema<br />

Trauer auseinandersetzen, ein<br />

Begriff. Ihr „Schleusenmodell“<br />

beschreibt die „Mitte als ein<br />

Loch“. Dieses so genannte<br />

„Loch“ beschäftigt sich im<br />

Besonderen mit der Spiritualität.<br />

Der Zusammenhang von<br />

Spiritualität und Trauer bleibt<br />

Thema im gesamten Werk.<br />

Frau Smeding zeigt die akute<br />

Zeit der Trauer, die sich mit<br />

der Ordnung der neuen Lebenswelt<br />

für den Trauernden<br />

auseinandersetzt. Diese Neuordnung,<br />

so Smeding, erlaubt<br />

es erst, in den vorgegebenen<br />

Strukturen weiter zu leben.<br />

Erzwungen erfahrene Neuordnungen<br />

sind schmerzhaft. „Die<br />

Erfahrung des „Verlassenworden-Seins<br />

macht oft handlungsunfähig,<br />

wirkt lähmend oder<br />

macht wütend, ängstlich oder<br />

depressiv.“ Die Reaktionen auf<br />

die Erfahrungen sind völlig andere<br />

als die, die wir in der Sterbebegleitung<br />

vor dem Tode erleben.<br />

Der Abriss des Lebens führt<br />

zu der existentiellen Erfahrung,<br />

die verarbeitet, angeschaut und<br />

verinnerlicht werden muss. Das<br />

vorliegende Buch ist sowohl für<br />

Hauptamtliche und Ehrenamtliche<br />

ein wichtiges Werk, da die<br />

Authentizität des Erlebten der<br />

verfassten Beiträge von<br />

Trauernden, wie auch von Begleitern,<br />

das Erfahrbare widerspiegelt.<br />

So werden hilfreiche<br />

<strong>Den</strong>kanstöße geliefert, die durch<br />

das Modell von Ruthmarijke<br />

Smeding für jeden Leser eine<br />

nachvollziehbare Einführung in<br />

das Thema Trauer darstellen.<br />

Durch die klare Gliederung kann<br />

der Leser auch einzelne Teile<br />

heraus nehmen, wie z. B.<br />

Trauercafè, Notfallseelsorge,<br />

Verabschiedungssituationen bis<br />

hin zur Gemeindearbeit. Die<br />

Verständlichkeit der Thematik<br />

wird durch das eigene Erleben


der Herausgeberin unterstrichen,<br />

die den psychologischen<br />

Prozess der Trauer neuartig<br />

beleuchtet.<br />

Neues aus der<br />

Hospizlandschaft<br />

Stünker-Entwurf mit<br />

Mehrheit angenommen<br />

Bundestag beschloss Gesetz<br />

zur Regelung von Patientenverfügungen<br />

Von Gerda Graf<br />

Der Bundestag hat sich auf<br />

eine gesetzliche Regelung<br />

von Patientenverfügungen<br />

geeinigt. Er beschloss am<br />

Donnerstag, 18. Juni <strong>2009</strong>,<br />

mit einer Mehrheit von 317<br />

Stimmen bei 233 Nein-<br />

Stimmen und fünf Enthaltungen<br />

einen Gesetzentwurf der<br />

Abgeordneten Joachim Stünker<br />

(SPD), Michael Kauch<br />

(FDP) und weiterer Parlamentarier,<br />

der die Patientenverfügung<br />

als Rechtsinstitut im<br />

Betreuungsrecht verankert.<br />

Der verabschiedete Gesetzentwurf<br />

(16/8442) sieht vor, den<br />

Willen des Betroffenen unbedingt<br />

zu beachten, unabhängig<br />

von Art und Stadium der Erkrankung.<br />

Festlegungen in einer<br />

Patientenverfügung, die auf eine<br />

verbotene Tötung auf Verlangen<br />

gerichtet sind, bleiben unwirksam.<br />

"Wir nehmen den Willen von<br />

Menschen ernst"<br />

In seiner Rede vor dem Bundestag<br />

sagte der SPD-Abgeordnete<br />

Christoph Strässer, der Entwurf<br />

Stünker/Kauch komme dem Ziel<br />

der Selbstbestimmung am Lebensende<br />

am nächsten. Seine<br />

zentrale Botschaft sei: "Wir<br />

nehmen den Willen von Menschen<br />

ernst, auch in einer Situation,<br />

in der sie nicht mehr selbst<br />

entscheiden können."<br />

Der Kernunterschied zum Bosbach-Entwurf<br />

sei, dass der festgestellte<br />

Wille des Patienten<br />

auch dann gelte, wenn seine<br />

Krankheit nicht unumkehrbar<br />

zum Tod führt. Der Entwurf<br />

stelle sich damit gegen eine<br />

"Zwei-Klassen-<br />

Willenserklärung".<br />

(Quelle: Deutscher Bundestag,<br />

www.bundestag.de/aktuell)


Aktuelles aus der <strong>Hospizbewegung</strong>: Bilder vom <strong>Sommer</strong>fest<br />

Die ,neuen‘ Ehrenamtlichen<br />

v. links: Herr Theo Meisen, Herr Ulrich Radon v. links: Frau Mechthild Becker, Frau Jutta<br />

Vossieg, Frau Gisela Fischer<br />

Ehrenamtliche der Ehrenamtliche der<br />

ersten Stunde Hospizgruppe Jülich<br />

v. li.: Frau Gisela Becker, Frau Else Kausch. v. li.: Herr Norbert Breker, Frau Karola Ritter


Wir brauchen am Lebensende<br />

Halt und Haltung.<br />

Unterstützen Sie unsere hospizliche Arbeit<br />

durch Ihre Spende oder durch Ihre Mitgliedschaft.<br />

Abschnitt bitte abtrennen und an die <strong>Hospizbewegung</strong> <strong>Düren</strong>, Roonstr.30. 52351 <strong>Düren</strong> schicken.<br />

……..……………………………………………………………………………………………<br />

Absender: …………………………………………………………..……….………………...<br />

………………………………………………………………………..……….…………..……<br />

Ich spende einmalig: € ……………………………..<br />

Ich möchte Hospizmitglied werden: 26,00 € Jahresbeitrag<br />

Einzugsermächtigung:<br />

Konto-Nr.: …………………………………………………………<br />

BLZ:…………………………………………...……………………<br />

Bankverbindung:…………………………..................................<br />

Datum ……………………………………Unterschrift:…………………………………….

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!