Wecker3 - Liebe Besucherin, lieber Besucher
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Herausgeber: SPD-Ortsverein Wehrda -Der Vorstand- V. i. S. d. P.: Andreas Steih-Winkler, U. d. Gedankenspiel 54, MR-Wehrda<br />
Jetzt auch im Internet unter www.spdwehrda.de<br />
Heutiger Inhalt:<br />
<strong>Liebe</strong> Mitbürgerinnen und Mitbürger,<br />
775 Jahre Wehrda — 800 Jahre Heilige Elisabeth<br />
– interessantes und wissenswertes zu beiden Jubiläen – Teil 3 –<br />
Vorwort unseres 1. Vorsitzenden,<br />
Andreas Steih-Winkler<br />
Gedenktafel für die aus Wehrda vertriebenen<br />
jüdischen Bürger von Horst Lehnert<br />
Wanderungen des SPD-OV mit Dieter Woischke:<br />
1. Rund um die Grenze Wehrda/Marburg<br />
2. Wanderung durch die Lahnaue<br />
Führung durch die Elisabethkirche mit D. Woischke<br />
Veranstaltungskalender<br />
Unser Landratskandidat, Bgm. Manfred Barth<br />
die dritte Ausgabe des Wehrda-Weckers 2007 befasst<br />
sich noch einmal mit unseren Veranstaltungen im<br />
Rahmen des 775jährigen Dorfjubiläums. Wir möchten Sie<br />
hiermit recht herzlich einladen, an unseren weiteren<br />
Wanderungen teil zu nehmen und ihr Wehrda einmal<br />
wieder oder überhaupt erst kennen zu lernen.<br />
Das Jubiläum wird für die einen am Festwochenende vom<br />
Freitag dem 31. August bis Montag, dem 03. September,<br />
begangen und abgeschlossen, während wir als SPD-Ortsverein<br />
auch noch darüber hinaus Ihnen ein Angebot in<br />
Form von drei weiteren Wanderungen unterbreiten wollen.<br />
Am Festwochenende selbst werden wir im Rahmen des<br />
Jubiläumsfestes einen Dorfspaziergang anbieten und<br />
durchführen.<br />
Wir haben uns gefreut, dass die Enthüllung der Tafel zum<br />
Andenken an die vertriebenen jüdischen Wehrdaer<br />
Bürgerinnen und Bürger eine so große, positive Resonanz<br />
gefunden hat. Wir bedanken uns ausdrücklich bei<br />
unserem Mitglied Dieter Woischke als Initiator, unseren<br />
SPD-Ortsbeiräten und SPD-Stadtverordneten und<br />
unserem Oberbürgermeister Egon Vaupel, die durch ihre<br />
Teilnahme gezeigt haben, dass es wichtig ist, sich auch<br />
mit einem dunklem Kapitel der Geschichte in Wehrda<br />
auseinander zu setzen. Weiter möchten wir uns bei allen<br />
Anwesenden, allen voran den Mitgliedern der Jüdischen<br />
Gemeinde in Marburg, bei Herrn Pfarrer Köchling von der<br />
Gemeinde St. Peter und Paul, der Geschichtswerkstatt<br />
Marburg und den Marburger und Wehrdaer Bürgerinnen<br />
und Bürgern, bedanken. Unser besonderer Dank gilt der<br />
Familie Manteuffel, die uns ohne Umschweife die<br />
Erlaubnis zum Aufstellen der Tafel am Rande ihres<br />
Grundstücks erteilte und nicht zuletzt Herrn Jan Einbeck<br />
von der Produktionsschule in Wehrda, der die Gestaltung<br />
der Tafel übernommen hat.<br />
Wir bedauern, dass keine offiziellen Vertreter der anderen<br />
Parteien z. B. aus dem Wehrdaer Ortsbeirat oder unser<br />
Ortsvorsteher die Zeit fanden, an der Tafeleinweihung teil<br />
zu nehmen.<br />
Für uns ist die Tafel auch ein Symbol und Aufruf zu<br />
Toleranz, Solidarität und Nächstenliebe gegenüber – auch<br />
in religiöser Hinsicht – Andersdenkenden. Wenn ich mich<br />
heute in Auseinandersetzung z. B. bezüglich der<br />
Errichtung einer Moschee in Marburg begebe, muss ich<br />
dies auch unter diesen Aspekten betrachten. Letztlich ist<br />
die Religionsfreiheit in unserem Grundgesetz verankert<br />
worden, weil aus der Geschichte - auch und gerade aus<br />
der auf unserer Tafel dokumentierten - gelernt wurde.<br />
Zum guten Schluss bitten wir Sie noch darum, nicht den<br />
Landratswahltermin am 09. September zu vergessen und<br />
rufen Sie auf, Ihre Stimme dem besten Kandidaten<br />
abzugeben. Für den SPD-Ortsverein Wehrda ist dies<br />
natürlich Manfred Barth, noch Bürgermeister von<br />
Rauschenberg, der die erfolgreiche Arbeit, mit der er<br />
seine Heimatstadt voran gebracht hat, zu Gunsten des<br />
gesamten Landkreises und seiner Einwohnerinnen und<br />
Einwohner aufnehmen, ausweiten und fortführen wird.<br />
Der SPD-Ortsverein Wehrda wird sich weiter mit Themen<br />
wie z. B. Integration, Generationenverhältnis und Tourismusförderung<br />
befassen. Wenn Sie Interesse haben, Ihre<br />
Meinung dazu oder zu anderen Themen einzubringen, so<br />
sprechen Sie uns doch bitte an, schreiben Sie uns oder<br />
nutzen die Möglichkeit der Kommunikation über E-Mail<br />
(z.B. über „astwinkler@aol.com“ bin ich als OV-<br />
Vorsitzender zu erreichen). Ich würde mich über jede<br />
Resonanz freuen.<br />
Wenn Sie einen Computer mit Internetzugang besitzen,<br />
finden Sie seit kurzem auch unsere eigene Internetseite<br />
unter der Adresse www.spdwehrda.de mit vielen Infos<br />
und weiteren E-Mailadressen.<br />
Ich wünsche Ihnen noch eine schöne Zeit<br />
Andreas Steih-Winkler,<br />
SPD-Ortsvereinsvorsitzender
Gedenktafel für die aus Wehrda vertriebenen jüdischen Bürger<br />
Am 22.06.2007 wurde an der Bushaltestelle<br />
Mengelsgasse in Wehrda eine Tafel zum Gedenken an<br />
jene jüdischen<br />
Bürger enthüllt, die<br />
während der Zeit<br />
des Nationalsozialismus<br />
aus Wehrda<br />
vertrieben wurden.<br />
Die Nazis lobten<br />
Wehrda damals als<br />
judenfrei. Fast 40<br />
Menschen nahmen<br />
an der Zeremonie<br />
teil. Andreas Steih-<br />
Winkler, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins, erläuterte,<br />
dass diese Gedenktafel die Erinnerung an die Menschen,<br />
die vor dem Terrorregime des Nationalsozialismus aus<br />
Wehrda hatten fliehen müssen, wach halten soll. Oberbürgermeister<br />
Egon Vaupel, ebenfalls Mitglied des SPD-<br />
Ortsvereins Wehrda, würdigte das Engagement der SPD<br />
in dieser Frage. Dieter Woischke erläuterte die Situation<br />
der jüdischen Menschen zu dieser Zeit und speziell die<br />
Situation in Wehrda. Obwohl die jüdischen Menschen in<br />
das Leben der Gemeinde und in die örtlichen Vereine<br />
integriert waren, wurde ihnen die Existenzgrundlage<br />
entzogen und sie mussten folglich die Gemeinde<br />
verlassen. An Hand von Bildern aus einem Kirchenfenster<br />
der Elisabethkirche stellte er die Bedeutung auch des<br />
christlichen Antisemitismus heraus. Eine ausführliche<br />
Darstellung würde den Rahmen dieses Artikels sprengen.<br />
Mehr dazu können Sie in Kürze auf unserer Homepage<br />
unter www.spdwehrda.de lesen.<br />
Man mag nun einwenden, warum nach so langer Zeit<br />
noch immer an das Unrecht von damals erinnert wird. Die<br />
heute lebende Generation trägt doch keine Verantwortung<br />
für die damaligen Verbrechen. Die meisten Täter von<br />
damals sind bereits gestorben. Es stellt sich allerdings<br />
auch die Frage, warum erst jetzt daran erinnert wird.<br />
Wer die Vergangenheit nicht versteht wird die Zukunft<br />
nicht gestalten können!<br />
Die heutigen politischen Fragen und Problem sind<br />
natürlich anders gelagert. Was können wir, was müssen<br />
wir dennoch aus den Ereignissen jener Tage lernen? Die<br />
Ausgrenzung und Diffamierung von Menschen, die anders<br />
sind, war häufig der Beginn von Verfolgung und Gewalt.<br />
Wird das „anders sein“ von Menschen nicht toleriert, kann<br />
daraus sozialer Sprengstoff entstehen, der sich leicht in<br />
Gewalt entladen kann. Deshalb muss man die Erinnerung<br />
wach halten, um –hoffentlich - eine Wiederholung zu<br />
verhindern.<br />
Das Grundgesetz – unsere Verfassung – formuliert in<br />
Artikel 1:“Die Würde des Menschen ist unantastbar“ Damit<br />
wird ein universelles Menschenrecht gefordert! Nicht die<br />
Würde des deutschen Menschen, nicht die Würde der<br />
Christen darf nicht angetastet werden, nein, die Würde<br />
aller Menschen ist zu sichern!<br />
Wer die Menschenwürde „andersartiger“ nicht akzeptiert<br />
und vor allem nicht verteidigt, fördert Ausgrenzung und in<br />
der Folge vielleicht auch Gewalt. Das „Erinnern“ hat aus<br />
diesem Grund eine aktuelle politische Bedeutung.<br />
Obwohl eingeladen, haben weder der Ortsvorsteher noch<br />
andere CDU-Mitglieder des Ortsbeirates an der Einweihung<br />
der Gedenktafel teilgenommen. Wir hoffen, dies war<br />
nur einem Terminproblem geschuldet und nicht Ausdruck<br />
inhaltlicher Ablehnung. Bei der Diskussion über die Rolle<br />
des Islam in der Gesellschaft hat die CDU Marburg in den<br />
letzten Monaten deutlich Stellung bezogen. Wie hält man<br />
es aber mit dem Gebot der religiösen Toleranz des<br />
Grundgesetzes und dem Willen, „andersartige“ zu<br />
akzeptieren?<br />
Erinnerung und Akzeptanz sind deshalb gerade heute<br />
notwendiger denn je!<br />
Einführung in unsere geplanten Wanderungen von und mit Dieter Woischke<br />
Rund um die Grenze Wehrda/Marburg<br />
Die Wanderung am 23.09.2007 führt zur Gemarkungsgrenze<br />
Wehrda/Marburg über das Marienhäuschen, an<br />
den Steinbrüchen vorbei, zum Behring Mausoleum, der<br />
Brunnröhre, dem Dittmarstein und zum Teufelsgraben (3,5<br />
km). Ausgangpunkt und Endpunkt ist die Bushaltestelle<br />
Lärchenweg, Beginn um 14:30 Uhr. Die Ankunft der<br />
Busse wird abgewartet.<br />
An der ehemaligen Zwergenschänke<br />
vorbei geht es auf dem Marburger<br />
Rücken zum Marienhäuschen. Das<br />
hat in kurhessischer Zeit ein Marburger<br />
Student erbauen lassen und gab ihm<br />
den Namen seiner Schwester. Die<br />
gusseisernen Dachträger wurden in der<br />
Nachkriegszeit gestohlen und fanden<br />
sich bei einem Schrotthändler wieder.<br />
Vor einigen Jahren sanierten Wehrdaer<br />
Bürger das Marienhäuschen, aber der<br />
Sturm Kyrill hat das Dach beschädigt.<br />
Den Kurgästen von Bad Marbach wurden Ausflüge zum<br />
Marienhäuschen wegen der herrlichen Aussicht zum<br />
Kellerwald empfohlen. Von hier oben führte eine noch<br />
heute vorhandene Treppe nach Wehrda. Hier stand die<br />
auf alten Karten eingezeichnete Teufelseiche.<br />
Das Marienhäuschen steht an<br />
der Kante der Wehrdaer<br />
Steinbrüche. Sie liegen in<br />
der Zone des mittleren<br />
Buntsandsteins, er ist etwa<br />
200 Mill. Jahre alt. Dieser<br />
Sandstein hat eine hervorragende<br />
Qualität und ist<br />
relativ hell – daher der Name Weiser Stein -, während der<br />
Buntsandstein in Michelbach und Bauerbach dunkler ist.<br />
Die Elisabethkirche wurde mit Steinen aus den Wehrdaer<br />
Brüchen im 13. Jhdt. erbaut. Die Steine wurden den Hang<br />
hinunter rollen lassen, die Rillen sind noch heute zu<br />
sehen. An der Lahn stand eine Steinmühle in der die<br />
Steine geschnitten wurden. Im oberen Teil sind die Rillen<br />
durch den späteren Abraum verfüllt. Auch für das<br />
Reichstagsgebäude in Berlin lieferten die Wehrdaer<br />
Brüche Steine, ebenso für die Marburger Klinikbauten im<br />
den 20iger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Mit<br />
dem Krieg erlosch der Abbau, aber nach dem Krieg<br />
brachen sich Wehrdaer Bürger noch Steine für ihre<br />
Häuser. Die Diakonissen siedelten sich ab 1908 unterhalb<br />
der Steinbrüche an. Auf dem einstigen Abfuhrweg geht es<br />
weiter zur Gemarkungsgrenze Wehrda/Marburg zum<br />
Behring Mausoleum. Hier stand einmal eine größere Zahl<br />
von Tannen, die das erste Opfer des Waldsterbens waren.
Das Mausoleum hat Emil von Behring schon vor seinem<br />
Tode (1917) als Familiengruft erbauen lassen. Auf der<br />
Wiese darunter übten sich früher die Wehrdaer Kinder zu<br />
Ostern im Eierwerfen.<br />
Die leicht ansteigende Höhe trägt den Flurnamen<br />
„Gebrannter Berg“ auf dem es einige Quellen gibt. Sie<br />
liegen mit 340 Meter Höhe 60 Meter höher als das<br />
Schloss und versorgten es durch den Eigendruck mit<br />
Wasser. Emil von Behring ließ eine Quelle fassen und<br />
betrieb mit dem Wasser einen Springbrunnen.<br />
Der Dittmarstein erinnert an einen Jagdunfall mit<br />
tödlichem Ausgang. Wir gehen dann zum Hinkelbachtal, in<br />
dem sich die Behring-Werke befinden. Emil von Behring<br />
kauft 1913 die Ziegelei mit dem Tal, in dem sich dann die<br />
Behring-Werke ausbreiteten. Zunächst nur in der unteren<br />
Hälfte, in der oberen befand sich die Lehmgrube, die sich<br />
mit Wasser füllte und im Sommer als Badeteich benutzt<br />
wurde. Als sich in den 70iger Jahren die Behring-Werke<br />
bis an den Teufelsgraben erweiterten, verschwand der<br />
Teich. Mit dem Erdaushub der Baumaßnahmen sollte der<br />
Teufelsgraben verfüllt werden. Es gab erfolgreich Protest<br />
______________________________________________<br />
Wanderung durch die Lahnaue<br />
Ausgangs und Endpunkt der 3,5 km langen Wanderung<br />
am 03.10.2007 ist der Platz vor der Volksbank in Wehrda.<br />
Los geht es um 14:30 Uhr, die Busse werden abgewartet.<br />
Am Ausgangspunkt der Wanderung stand der Hof des<br />
Bürgermeisters mit dem Dorfnamen „Platzwagner“.<br />
Zwischen dem Mühlgraben und der Lahn gab es einst drei<br />
Inseln mit drei Mühlen, unter anderem einer Pulvermühle.<br />
Nachdem Wehrda 1948 einen hauptamtlichen<br />
Bürgermeister erhielt, wurde hier das Bürgermeisteramt<br />
errichtet. Heute schließen das Sportheim und der Jugendclub<br />
an. Die Wehrdaer Kinder machten einst hier in der<br />
Lahn ihren Frei- und Fahrtenschwimmerschein.<br />
Das heutige Wasserwerk, ebenfalls eine Mühle, wurde<br />
erstmals 1299 erwähnt. 1891 wurde sie von der Stadt<br />
Marburg erworben und zum Wasserwerk umgebaut. Es ist<br />
noch heute im Betrieb, allerdings ohne Personal. Mit dem<br />
Mühlrad wurde eine Pumpe getrieben, die das Wasser<br />
aus der „Kalten Bach“ auf den Renthof förderte. Insgesamt<br />
wurden 7 Brunnen zusätzlich angelegt.<br />
Hinter der Lahnbrücke biegen<br />
wir nach links auf den Damm<br />
ab. Die Lahndämme wurden<br />
in der großen Arbeitslosigkeit<br />
um 1930 von so genannten<br />
„Notstandsarbeitern“ angelegt.<br />
Trotzdem waren die<br />
Wiesen bei Hochwasser stets<br />
___________________________________________________<br />
Führung durch die Elisabeth-Kirche:<br />
Am 18.11.2007 um 14:15 Uhr treffen sich die Interessierten<br />
vor dem Hauptportal der Elisabeth-Kirche .Die Anreise<br />
erfolgt am besten mit dem Bus um 14:04 Uhr ab Lärchenweg.<br />
Mit der Führung durch die Elisabeth-Kirche enden<br />
die Beiträge des SPD-Ortsvereins Wehrdas zum<br />
Elisabeth-Jahr und dem 775-jährigen Bestehen Wehrdas.<br />
Die Elisabeth-Kirche ist die älteste gotische Hallenkirche<br />
im einstigen „Heiligen römischen Reich deutscher Nation“.<br />
Sie wurde über dem Grab der Heiligen Elisabeth von<br />
Deutschen Orden im 13. Jhdt. errichtet. Sie ist eine<br />
Marienkirche, denn die Heilige Maria war die<br />
Schutzpatronin des Deutschen Ordens. 1235 wurde der<br />
Grundstein gelegt, 1283 wurde sie geweiht, man brauchte<br />
aber noch weitere 50 Jahre, um die Türme fertig zu<br />
stellen. Die Steine wurden in den Wehrdaer Steinbrüchen<br />
und er wurde unter<br />
Naturschutz gestellt. Damals<br />
wurde auch der<br />
Ausbau der Weinstraße als<br />
Westtangente verhindert.<br />
Der große Parkplatz liegt<br />
noch in der Wehrdaer<br />
Gemarkung. Von hier sollte eine Straße nach Wehrda<br />
hinunter führen. Auch diese konnte verhindert werden. Die<br />
Behring-Werke haben während des NS-Regimes durch<br />
Menschenversuche für Fleckfieberimpfstoffe an KZ-<br />
Häftlingen in Buchenwald eine unrühmliche Rolle gespielt.<br />
Heute sind die Behring-Werke in eine Reihe von<br />
internationalen Pharmaunternehmen aufgegangen.<br />
Die Stelle mit den Binsen neben dem Parkplatz trägt den<br />
Flurnamen „Blaue Pfütze“ Von hier geht es neben einer<br />
alten Fahrrinne abwärts nach Wehrda. Wo heute die<br />
Liegewiese des Schwimmbads ist, wuchsen früher<br />
Orchideen.<br />
______________________________________________<br />
überflutet. Vor einigen Jahren wurden die Dämme zurück<br />
verlegt, um Polder zu schaffen.<br />
Der Weise Stein, um 1900 noch vollkommen unbewaldet,<br />
zwingt die Lahn, nach Süden ab zu biegen. Auf den<br />
Wiesen in der Aue suchten einst die Wehrdaer ihre<br />
Champignons zum Abendessen. In den heute noch<br />
teilweise vorhandenen „Flachslöchern“ weichten die<br />
Bauern den Flachs ein, denn dann<br />
ließ er sich leichter brechen. Störche<br />
hat es in Wehrda niemals gegeben,<br />
trotzdem wurde jetzt ein<br />
Storchenmast errichtet. Er hatte<br />
kürzlich Besuch von zwei Störchen.<br />
Ob sich einmal Störche hier<br />
ansiedeln ist eine Frage des<br />
Nahrungsangebots. Der Hundesportverein,<br />
gegründet 1900, hatte sich<br />
schon damals an der Lahn in Rich-tung Cölbe<br />
niedergelassen. Die kleine Kupferschmiede wurde vom<br />
Moloch Verkehr aufgeschlitzt. Die Brücke an der alten B 3<br />
neben dem Bahnhaus musste der Elektrifizierung der<br />
Bahn weichen. Das ehemalige Bahnhaus liegt noch auf<br />
Wehrdaer Gemarkung. Hier wohnte einst der<br />
Rottenmeister Göttig. Vor der kleinen Kupferschmiede gab<br />
es einst den Ort „Uttershausen“. Heute stehen auf den<br />
einstigen Feldern die Geschäfte des Kaufparks Wehrda.<br />
______________________________________________<br />
Grundriss der<br />
Elisabeth-Kirche<br />
gebrochen. Man setzte schon damals<br />
einen Baukran zum Heben der Steine<br />
ein.<br />
Die Kirche hatte drei Funktionen. Im<br />
Südchor finden sich die Grabmäler der<br />
Landgrafen von Hessen und ihrer<br />
Angehörigen, der Ostchor und die<br />
Mitte mit dem Hochaltar dienten dem<br />
Deutschen Orden als Kirche und ist bis<br />
heute durch einen Lettner vom<br />
Kirchenschiff getrennt. Es war also<br />
eine Kirche in der Kirche. Im Nordchor<br />
befindet sich das Mausoleum der<br />
„Heiligen Elisabeth“ in dem sie wohl kaum beigesetzt war,<br />
denn bereits 1249 kam der goldene Schrein nach
Marburg. In diesem wurden ihre<br />
Gebeine bis zur Reformation<br />
aufbewahrt. Er diente Otto<br />
Ubbelohde als Vorlage für seine<br />
Illustration vom Schneewittchen.<br />
An den Schrein durften nur<br />
hochgestellte Persönlichkeiten<br />
herantreten. Der „gewöhnliche“ Pilger durfte nur am leeren<br />
Mausoleum beten. Die bunten Kirchenfenster im Ostchor<br />
sind die ältesten im „Heiligen römischen Reich deutscher<br />
Nation“. Sie zeigen nicht das Leben der Heiligen Elisabeth<br />
sondern unter anderem auch Franz von Assisi, dessen<br />
Lehre zu ihrem Lebensinhalt wurde. Auch das gespannte<br />
Verhältnis zwischen Christen und Juden wurde dargestellt.<br />
An den beiden ehemaligen Seitenaltären sind Wetzstellen<br />
zu sehen, über deren Entstehung verschiedene<br />
Auffassungen bestehen.<br />
Sonntag, 02.<br />
Sept. 2007<br />
Sonntag,<br />
23. September<br />
2007<br />
Mittwoch,<br />
03. Okt. 2007<br />
Samstag,<br />
17.11.2007<br />
1847 setzte ein starker Wolkenbruch in der Marbach die<br />
Elisabeth-Kirche unter Wasser und erzwang eine<br />
Sanierung. 1930 erfolgte eine erneute Sanierung. In<br />
diesem Zusammenhang kam das „Barlach-Kruzifix“ in die<br />
Elisabeth-Kirche. Es wurde 1938 als „entartete Kunst“ von<br />
den Nationalsozialisten entfernt. Der NS-Ortsgruppenleiter<br />
wagte es, das Kruzifix nicht zum Einschmelzen<br />
abzugeben, sondern es zu verstecken. So überstand es<br />
das „1000 jährige Reich“.1946 wurden auf Anordnung der<br />
amerikanischen Besatzungsmacht die Särge des<br />
ehemaligen Reichspräsidenten von Hindenburg, seiner<br />
Frau und der preußischen Könige in die Elisabeth-Kirche<br />
überführt. Die Befürchtung der Pfarrer, dass sich dadurch<br />
die Elisabeth-Kirche zu einer Wallfahrtsstätte des neuen<br />
deutschen Nationalismus werden würde, trafen ein. Der<br />
Kirchenvorstand erließ daher ein Redeverbot am Grabe<br />
Hindenburgs.<br />
Veranstaltungen des SPD-OV Wehrda zum Stadtteil-Jubiläum<br />
Wanderungen<br />
14.15 Uhr „Spaziergang durchs Dorf“ mit Heimatkundler Dieter Woischke,<br />
Treffpunkt Festplatz „Unter den Linden“, an der Einfahrt an der Cölber Straße<br />
Wanderung zu den Wehrdaer Steinbrüchen über Marienhäuschen, Behring-Mausoleum,<br />
Brunnenröhre, Ditmarstein, Grenzgraben zurück über den Teufelsgraben, Treffpunkt 14:30<br />
an der Bushaltestelle Lärchenweg (Busankunft wird abgewartet)<br />
Wanderung durch die Wehrdaer Lahnaue entlang der Grenze zu Cölbe zur Kleinen Kupferschmiede,<br />
an Poldern, Flachslöchern und einem Storchennest vorbei; Treffpunkt 14.30 Uhr<br />
an der Volksbank;<br />
Veranstaltungen des SPD-OV Wehrda zum Elisabeth-Jubiläum<br />
13.30 Uhr: Pflanzung einer Elisabeth-Rose an der Gedenktafel für die hl. Elisabeth in der<br />
Ortsmitte, um 15.00 Uhr Führung durch die Elisabeth-Kirche mit Dieter Woischke<br />
Landratswahl am 09. Sept. 2007 - Manfred Barth – Unser Mann für den Landkreis<br />
Warum brauchen wir eine Kreisverwaltung? Was hat<br />
Marburg mit dem Landkreis zu tun? Leider werden die<br />
Zusammenhänge oft verkannt, aber Marburg zahlt nicht<br />
nur an den Landkreis, sondern erhält von dort natürlich<br />
auch Gegenwerte. Daher ist, so wie es auch unser<br />
Landratskandidat Manfred Barth immer wieder darstellt,<br />
eine Kooperation zwischen der Stadt und dem Kreis „Chefsache“<br />
weil unumgänglich, um den Einsatz von Finanzmitteln<br />
zu optimieren und überflüssige Doppelstrukturen<br />
abzubauen. Eindeutige Aussage ist die,<br />
dass der Landkreis für die Kommunen da<br />
zu sein hat und nicht aus Selbstzweck<br />
existiert.<br />
Manfred Barth legt das Augenmerk<br />
besonders auf die Familienpolitik. Kinder<br />
und Beruf müssen für beide Geschlechter<br />
ganz selbstverständlich werden. Der<br />
Ausbau die Kinderbetreuung liegt ihm<br />
besonders am Herzen. Bund und Land<br />
tragen hauptsächlich die Verantwortung, aber, wer<br />
Veränderung wolle, müsse vor Ort anfangen. Nach Barths<br />
Worten hilft das Lamentieren über die demografische<br />
Entwicklung wenig. Dass eine gute Kinderbetreuung<br />
später Früchte trägt in Gestalt von mehr Familien mit<br />
Kindern, davon ist er überzeugt. Als er vor 12 Jahren<br />
Bürgermeister wurde, sei Rauschenberg Schlusslicht in<br />
Sachen Kinderbetreuung gewesen. Jetzt sei das Angebot<br />
führend. Der Ausbau müsse kein finanzpolitisches<br />
Verlustgeschäft sein. Die Erhöhung von Gebühren für die<br />
Betreute Grundschule, wie kürzlich von der schwarzbunten<br />
Koalition im Kreistag beschlossen, sei ein Irrweg in die<br />
vollkommen falsche Richtung.<br />
Als zukunftsweisend beurteilt er die Gestaltung der<br />
Ortskerne, damit die Menschen dort wohnen bleiben<br />
können und auch neue hinzu ziehen wollen. Im Bereich<br />
der Sanierung müssen die Wohnverhältnisse so gestaltet<br />
werden, dass Familien und auch Senioren darin wohnen<br />
können. Jetzt seien teilweise Treppen zu steil und zu eng.<br />
Für Familien mit Kindern seien Freiflächen wichtig. Das<br />
Förderprogramm „Stadtumbau in Hessen“, in dem er mit<br />
Kirchhain und Stadtallendorf eine Arbeitsgemeinschaft<br />
bildet ist ein geeignetes Mittel. Dabei geht es darum,<br />
frühzeitig den Umbau unserer Städte und Gemeinden als<br />
Antwort auf die Herausforderungen durch Veränderungen<br />
in Demografie und Wirtschaft voran zu treiben. Manfred<br />
Barth nimmt diese Herausforderung bereits an: „Diese<br />
Zukunft ist nicht in weiter Ferne, wir sind schon drin.“<br />
In seiner knappen Freizeit gilt sein Interesse Sport und<br />
Musik. „Musik ist, wenn man´s einfach macht,“ sagt<br />
Manfred Barth. Als Jugendlicher hat er Mandoline gelernt,<br />
später kam die Gitarre dazu. Die Instrumente spielt er aus<br />
Jux, etwa im Fasching mit den „Real Blues Brothers“. Als<br />
Konsument hört er fast alles von Klassik über Jazz, Pop,<br />
Rock, Rock´n Roll bis hin zu Chansons.<br />
Ausdauer zeichnet Manfred Barth auch im Sport aus. Die<br />
Langstrecke hat es ihm angetan. Mehrere Wettbewerbe<br />
hat er erfolgreich absolviert und beim Frankfurt-Marathon<br />
eine Bestzeit von 2:58 Stunden hingelegt. Schwimmen ist<br />
eine weitere Disziplin, die die ganze Familie Barth schätzt.<br />
„Wir sind richtige Wasserratten“, meint Barth. „Mit uns geht<br />
man nicht unter, denn wir haben alle DLRG-Rettungsschwimmabzeichen.“<br />
Gut das zu wissen, denn die SPD<br />
hat sich mit Manfred Barth in den Wettkampf begeben und<br />
ein hohes Ziel gesetzt: Den Wahlsieg im Herbst 2007.