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hochhuthim admiralspalast friedrichstr. 101 | 10117 berlin 13. - Bimah

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Musik: Florian Fries<br />

Rezitation: Caroline Beil und Jan-Andreas Kemna<br />

Die Protagonistin von Hochhuths Erzählung BERLINER ANTIGONE heißt Anne; An(tigo)ne steht<br />

stellvertretend für ihren Namen im Titel; aber auch Anne selbst ist eine Stellverteterin: sie tritt an die<br />

Stelle von Rose Schlösinger, die Mutter von Marianne Heinemann-Sideri, die erste Frau von Rolf<br />

Hochhuth. Die Erinnerungen und das Trauma Mariannes werden durch Rolf Hochhuth literarischen<br />

Ausdruck finden. So entsteht 1963 die BERLINER ANTIGONE. Der historische Hintergrund der<br />

Erzählung ist die Überstellung von 269 hingerichteten Frauen an die Berliner Anatomie in den Jahren<br />

1939-1945. Die Leichen wurden zu Versuchszwecken missbraucht.<br />

Ausgangspunkt für meine kompositorische Arbeit war die Idee, Rolf Hochhuths ungekürzten Originaltext<br />

der BERLINER ANTIGONE mit Musik zu verbinden und als Gesamtwerk mit drei Personen (Erzählerin,<br />

Erzähler und Pianist) auf die Bühne zu bringen. Die Musik ist rein instrumental und als gefühlsbezogene<br />

Transformation des Geschehens zu verstehen. Gemeinsam mit dem Text entsteht eine Collage, in der die<br />

Musik dem Zuhörer ein intensives Erleben innerer Konflikte der handelnden Figuren ermöglicht. Das<br />

Alternieren von Klang- und Erzählsprache soll einen mikroskopischen Blick in das Innenleben der<br />

Protagonisten gewähren.<br />

Florian Fries<br />

20.11. ||| 19.30 h ||| FILM + GESPRÄCH ||| € 8 / € 6 / € 5<br />

BERLINER ANTIGONE BRD1968<br />

Regie: Rainer Wolffhardt<br />

Buch: Leopold Ahlsen, Rainer Wolffhardt<br />

Nach der gleichnamigen Novelle von Rolf Hochhuth<br />

Darsteller: Donata Höffer, Dieter Borsche u.a.<br />

Produktion: Universum Film AG (UFA) im Auftrag des ZDF<br />

65 min., s/w, mono<br />

Podiumsgespräch: Donata Höffer, Rainer Wolffhardt, Rolf Hochhuth<br />

"Die Angeklagte hat in der Nacht vom 20. zum 21. Mai 1943 den zur Bestattung nicht freizugebenden,<br />

sondern gemäß Führererlass vom 3. September 1942 der hiesigen Anatomie zu gemeinnütziger<br />

Verwertung zu überstellenden Leichnam ihres wegen Wehrkraftzersetzung hingerichteten Bruders aus<br />

dem Leichenkeller der Anatomie entwendet und an unbekannter Stelle begraben." Dieser Tatvorwurf<br />

gegen Anne Hofmann gibt die Spielhandlung der BERLINER ANTIGONE wieder, die von dem Moment<br />

der Urteilsverkündung und der Situation kurz vor der Vollstreckung eingerahmt wird. Dazwischen erzählt<br />

der Film in gedanklichen Impressionen und Partikeln die Vorgeschichte, die immer subjektiv aus Sicht<br />

der Angeklagten dargestellt wird. Der Regisseur arbeitet mit Montagen von Bewusstseins- und<br />

Erinnerungsfetzen. Er hebt die Kontinuität der Zeit fast völlig auf, verzahnt Vergangenes mit<br />

Gegenwärtigem und Zukünftigem. Durch diesen Kunstgriff und durch den Verzicht, das Geschehen aus<br />

dem Blickwinkel des objektiven Beobachters zu zeigen, gelingt ihm eine erstaunliche seelische<br />

Demaskierung der weiblichen Hauptfigur.<br />

Der Film kommt ohne jede Musik aus.<br />

22.11. - 24.11. ||| 19.30 h ||| THEATER ||| € 18 / € 12 / € 5<br />

GASHERD UND KLISTIERE oder die Urgroßmutter der Diätköchin<br />

Requiem und Posse in je 1 Akt von Rolf Hochhuth<br />

Regie: Dan Lahav<br />

Darsteller: Eva Maria Kölling, Janina Klinger, Manfred Kloss, Joachim Kelsch, Martin Klodzinski<br />

Gast: Wolfgang Bahro<br />

Spieldauer: 90 min.<br />

Produktion: Jüdisches Theater <strong>Bimah</strong>

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