imdialog 03/2012 - Jetschke Industriefahrzeuge GmbH & Co. KG
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Ausgabe 3/Oktober <strong>2012</strong><br />
Linde<br />
<strong>imdialog</strong><br />
Magazin für Kunden und Partner<br />
StaplerCup<br />
We are the champions<br />
Produkte<br />
Wie immer einen Schritt voraus<br />
Material Handling<br />
Überreicht durch:
EDITORIAL<br />
Wegbereiter der E-Mobilität<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
die Zukunft der Mobilität ist elektrisch. Immer mehr Automobilhersteller entwickeln<br />
Elektro- und Hybridmodelle. In der Flurförderzeugbranche sind wir<br />
dank unserer jahrzehntelangen Erfahrung bereits einen Schritt weiter. Elektrostapler<br />
werden schon heute, wo immer sie wirtschaftlich Sinn machen, als<br />
bevorzugte Antriebsart gewählt. Allen voran die Elektrostapler von Linde MH.<br />
Mit jeder neuen Baureihe und den damit verbundenen technischen Innovationen<br />
gewinnen wir neue Kunden. Dieser Erfolg spiegelt sich in den aktuellen<br />
Absatzzahlen wider: Linde MH hat in diesem Jahr im Segment der Elektrostapler<br />
die Marktführerschaft in Deutschland und Europa übernommen.<br />
Unsere über 40-jährige Entwicklungs- und Fertigungskompetenz im Bereich<br />
elektrischer Antriebe macht uns aber gleichzeitig auch zum Impulsgeber,<br />
Trendsetter und starken Partner für die Durchsetzung und Etablierung der<br />
Elektrotechnologie in anderen Einsatzgebieten. Elektromotoren und Einzelkomponenten<br />
können viele entwickeln. Entscheidend sind jedoch Systemkompetenz<br />
und Fertigungstiefe. Lesen Sie in dieser Ausgabe, was uns zum<br />
neuen Marktführer bei den Elektrostaplern macht und wie Experten generell<br />
die Zukunft der Elektromobilität sehen.<br />
Zukunftsweisende Trends und neue Perspektiven erkennen – das sind entscheidende<br />
Herausforderungen in unserer schnelllebigen und globalisierten<br />
Welt. Einen Ausblick über neue Ansätze zur Integration mobiler Endgeräte, wie<br />
Tablet-PC und Smartphone, in die Logistik gibt unsere Titelstory (ab Seite 2).<br />
Eine Vorschau auf die Neuheiten der Baureihe 39x erhalten Sie auf Seite 10.<br />
Die Einsatzreportage bei der Bruder Spielwaren <strong>GmbH</strong> aus Fürth beschreibt<br />
unter anderem einen ungewöhnlichen Einsatz des Citi One (ab Seite 12).<br />
Mein Glückwunsch geht an Stefan Theissen von der Firma Bernards Logistik,<br />
dem diesjährigen Gewinner des StaplerCups. Vor einer beeindruckenden<br />
Kulisse sicherte er sich den Titel „Deutscher Meister <strong>2012</strong>“.<br />
Eine interessante Lektüre wünscht Ihnen<br />
Theodor Maurer<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung Linde Material Handling<br />
TABLETS UND SMARTPHONES<br />
Lifestyle<br />
im Lager<br />
Das iPad hat die Technikwelt revolutioniert<br />
und Tablets salonfähig<br />
gemacht. Jetzt sollen sich die flachen<br />
Rechner ebenso wie Smart -<br />
phones in der Logistik bewähren.<br />
3 Ob Apple iPad, Samsung Galaxy oder<br />
künftig Microsoft Surface – die mobilen<br />
Alleskönner erfreuen sich immer größerer<br />
Beliebtheit. Schließlich sind sie klein, leicht<br />
und einfach zu bedienen. Doch gegen den<br />
Einsatz im rauen industriellen Bereich sprachen<br />
bislang vor allem ihre zerbrechlichen<br />
und schmutzanfälligen Gehäuse. Dennoch<br />
häufen sich bei Softwareentwicklern die<br />
Kundenanfragen nach mobilen Kommunikationslösungen<br />
für die Intralogistik, speziell<br />
für die Bestseller iPad, iPod und iPhone. Um<br />
Tablets und Smartphones entsprechend wi -<br />
derstandsfähig zu machen, werden diese<br />
daher zu sogenannten „Rugged-iOS-Geräten“<br />
(auf Basis des mobilen Betriebssystems<br />
iOS) umgebaut. Anschließend sind sie<br />
in eine komplett gekapselte Hülle eingebettet<br />
– samt Schutzfolie vor dem Display und<br />
2 <strong>imdialog</strong> 3/<strong>2012</strong><br />
1
Der Siegeszug der Tablets setzt sich auch in der Intralogistik fort, das Angebot an entsprechender Software<br />
wächst stetig (Bild 1).<br />
umlaufendem Gummischutz. Selbst Stür ze<br />
aus bis zu 1,20 Metern Höhe überstehen die<br />
Ge räte damit – ohne Schäden.<br />
Intuitive Bedienung<br />
Für Tablets oder Smartphones anstelle klassischer<br />
Handhelds sprechen nach Einschätzung<br />
von Michael Mehlem, Softwareentwickler<br />
und Berater für Apple-Devices bei<br />
der Rodata Group, vor allem das perfekte<br />
Look-and-Touch-Feeling und die intuitive<br />
Bedienung, welche die Mitarbeiter bereits<br />
von Smartphones her kennen und schätzen.<br />
„Hinzu kommt, dass mit eigenen Apps Ar -<br />
beitsprozesse individuell konzipiert und auf<br />
das Wesentliche reduziert werden können.<br />
Damit ist ein wesentlicher Schritt in Richtung<br />
der grundsätzlich in Unternehmen verfolgten<br />
Zielsetzung von Geschäftsprozessoptimierung<br />
im Allgemeinen und Prozessoptimierung<br />
in der Logistik im Besonderen<br />
erreicht“, erläutert Mehlem.<br />
Der Flowtouch Speedmaker wurde speziell für die<br />
Datenerfassung in der Logistik mithilfe von Apples<br />
iPod Touch entwickelt.<br />
Vom Wohnzimmer ins Warehouse<br />
Das Berliner Unternehmen Flowgistics<br />
setzt ebenfalls auf Apple-Produkte und hat<br />
bereits zahlreiche Unternehmen mit umgebauten<br />
iPod-Touch- und iPad-Geräten so -<br />
wie entsprechender Software versorgt –<br />
darunter unter anderem Daimler-Benz und<br />
Zalando. Die auf dem mobilen Betriebssys -<br />
tem von Apple basierenden iOS-Terminals<br />
werden nach Angaben von Fritz Gerhard,<br />
Chief Marketing Officer bei Flowgistics,<br />
über WLAN oder Mobilfunk in das bestehende<br />
Unternehmensnetzwerk integriert.<br />
Dabei ist es sogar möglich, auf der Basis<br />
von Webservices direkt über die iOS-Terminals<br />
mit dem SAP-System zu kommunizieren.<br />
Dadurch wird keine weitere Vermittlungssoftware<br />
benötigt, was wiederum die<br />
Kosten senkt und gleichzeitig die Antwortzeiten<br />
des Systems beschleunigt.<br />
Unbegrenzte Möglichkeiten<br />
Die Mitarbeiter in der Motoren-Endmontage<br />
bei Daimler in Berlin tragen umgebaute<br />
iPod-Touch-Modelle von Flowgistics am<br />
Handgelenk. Die 280 Gramm leichten<br />
„Speedmaker“-Geräte sind staubdicht so -<br />
wie strahlwassergeschützt und erfüllen<br />
den sogenannten International-Protection-<br />
65-Schutzstandard. Gebraucht werden sie<br />
zum Einscannen der Bauteile für die Endmontage<br />
im Motorenwerk. „Dabei entsprechen<br />
die Prozesse der genutzten Apps den<br />
2<br />
3<br />
Datenerfassung in der Logistik: Tablet (Bild 2) und<br />
iPod-Touch (Bild 3) im Einsatz.<br />
tatsächlichen Arbeitsschritten der Mitarbeiter“,<br />
erklärt Gerhard die Funktionsweise.<br />
Die weiteren Einsatzmöglichkeiten<br />
durch entsprechend maßgeschneiderte<br />
Apps sind nahezu unbegrenzt. Fritz Gerhard<br />
spricht von einer „Revolution“ durch<br />
die Apps und prognostiziert den damit verbundenen<br />
Durchbruch der Tablets und<br />
Smartphones in der Intralogistik für 2013.<br />
Inwieweit das neue Microsoft-<br />
Surface-Tablet mit Windows 8<br />
dabei künftig eine Rolle<br />
spielt, wird sich nach der<br />
Markteinführung zeigen.<br />
Eine ernsthafte Konkurrenz<br />
ist es in jedem Fall. q<br />
i Tablets erobern Massenmarkt<br />
Im Jahr <strong>2012</strong> werden in Deutschland voraussichtlich<br />
mehr als 2,7 Millionen Tablets verkauft.<br />
Damit entwickelt sich der Tablet-Markt noch<br />
rasanter als erwartet, berichtet der Hightech-<br />
Verband BITKOM. Tablet-<strong>Co</strong>mputer sind tragbare<br />
Geräte, die über einen berührungsempfindlichen<br />
Bildschirm gesteuert werden und über<br />
einen drahtlosen Internetzugang verfügen.<br />
www.bitkom.org<br />
<strong>imdialog</strong> 3/<strong>2012</strong> 3
INTERVIEW<br />
iLogistik<br />
Prof. Michael ten Hompel ist Inhaber des Lehrstuhls für Förder- und Lagerwesen an der Universität Dortmund<br />
und geschäftsführender Institutsleiter am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML. <strong>imdialog</strong><br />
sprach mit ihm über Gegenwart und Zukunft der Informationstechnik (IT) in der Logistikbranche.<br />
3 <strong>imdialog</strong>: Herr Prof. ten Hompel, was<br />
sind die aktuellen IT-Herausforderungen in<br />
der Logistik?<br />
ten Hompel: Uns steht eine völlig neue<br />
Generation von Programmen und Endgeräten<br />
zur Verfügung. Vorbild ist der App-Store<br />
von Apple. Dieser funktioniert nach dem<br />
Prinzip des Cloud-<strong>Co</strong>mputings, bei dem IT-<br />
Leistungen nach Bedarf über Datennetze<br />
verfügbar sind – von jedem Ort der Welt aus.<br />
<strong>imdialog</strong>: Welche Vorteile verbinden Sie<br />
mit Cloud-<strong>Co</strong>mputing?<br />
ten Hompel: Der große Erfolg dieser Technologie<br />
liegt darin, dass die Apps völlig<br />
unproblematisch auf jedem neuen Ge rät<br />
zum Laufen gebracht werden können – ganz<br />
im Gegensatz zu klassischen Programminstallationen,<br />
wie wir sie beispielsweise von<br />
Windows kennen. Fakt ist allerdings: Windows<br />
läuft auf Hunderttausenden von verschiedenen<br />
Hardware-Plattformen. Apps<br />
laufen auf genau einem Gerätetyp. In der<br />
Logistik arbeiten wir deshalb seit vielen<br />
Jahren daran, einzelne Softwaremodule zu<br />
standardisieren, in ihrem Ablauf, ih ren<br />
Schnittstellen, ihrer Darstellung. In der<br />
Technologie des Cloud-<strong>Co</strong>mputings sehe ich<br />
gute Chancen für einen Durchbruch.<br />
<strong>imdialog</strong>: Sind Tablet-PCs und Smartpho-<br />
nes schon als Endgeräte in der Logistik einsetzbar?<br />
ten Hompel: Es gibt professionelle Endgeräte,<br />
die im Zusammenspiel mit Smart -<br />
phones funktionieren. Zum Beispiel Bar -<br />
code-Scanner, die über Bluetooth mit dem<br />
Handy verbunden werden. Eingescannte<br />
Daten werden dann über WLAN weitergegeben.<br />
Das Fraunhofer-Institut für Materialfluss<br />
und Logistik erhielt gerade den Auftrag<br />
von Volkswagen, eine App zu entwi -<br />
ckeln, mit der man direkt über iPad und<br />
iPhone die Ladehilfsmittel kontrollieren<br />
kann. Im Klartext: Sie stehen vor einem<br />
Stapel mit Behältern, machen ein Foto<br />
davon – und die App analysiert, in welchem<br />
Zustand die Behälter sind. Sind sie<br />
verrostet, fehlt irgendwo etwas, muss der<br />
Behälter überarbeitet werden? Und vor<br />
allen Dingen: Wo muss er hin? Bei Hunderten<br />
ähnlich aussehender Behälter ist diese<br />
Aufgabe schon komplex.<br />
<strong>imdialog</strong>: Welche Hürden gilt es aktuell<br />
noch zu meistern?<br />
ten Hompel: Mit Sicherheit die Benutzerfreundlichkeit<br />
von Endgerät und App. Die<br />
Bedienung muss einfach, intuitiv und im -<br />
mer wiederkehrend sein. Wir beschäftigen<br />
uns beispielsweise schon länger mit einem<br />
„IT in der Logistik“ – Michael ten Hompel (Hrsg.),<br />
46 Seiten, kt., PDF-Version zum Download, EUR<br />
36,- inkl. MwSt.<br />
Für diese Studie wurden mehr als 200 Anbieter<br />
und Anwender von Logistiksoftware befragt. Im<br />
Ergebnis wird die aktuelle Marktsituation der IT-<br />
Logistik aufgezeigt und ein Blick auf die Trends<br />
der Zukunft geworfen.<br />
Projekt zu Icons. Wie müssen diese aussehen,<br />
damit sie kulturübergreifend verstanden<br />
werden? Es geht schließlich da rum,<br />
möglichst wenig zu lesen und dem Benutzer<br />
möglichst schnell darzustellen, welche<br />
Störung jetzt aufgetreten ist oder was er<br />
als Nächstes zu tun hat. Das ist nicht einfach.<br />
Eine weitere Herausforderung ist die<br />
Standardisierung der Umgebung. Da ist das<br />
iPhone ein guter Ansatz. Für den professionellen<br />
Einsatz in der Logistik müssen wir<br />
aber noch zwei Schritte weiter gehen.<br />
Denn eine Umgebung, wie wir sie im App-<br />
Store zur Verfügung haben, ist nicht geeignet,<br />
komplexe, logistische Systeme vollständig<br />
abzubilden. Da kommen wir dann<br />
wieder auf die Cloud.<br />
<strong>imdialog</strong>: Und wie sieht die Zukunft aus?<br />
ten Hompel: Meine Vision ist: Wir tragen<br />
alle benutzerfreundliche, intuitiv bedienbare<br />
Geräte mit uns herum, die sich ganz<br />
einfach mit dem Internet verbinden und<br />
mit deren Hilfe wir wissen, was als Nächstes<br />
zu tun ist, und die sich gegebenfalls<br />
auch miteinander unterhalten und den<br />
logistischen Prozess echtzeitnah steuern.<br />
<strong>imdialog</strong>: Vielen Dank für das Gespräch. q<br />
www.ccl.fraunhofer.de<br />
www.cloudsider.com<br />
4 <strong>imdialog</strong> 3/<strong>2012</strong>
Interessante Einblicke in die Staplerwelt von morgen erhielten die über 130 Teilnehmer auf dem 2. Linde<br />
Material Handling Symposium am 20. September in der Stadthalle Aschaffenburg.<br />
2. LINDE MATERIAL HANDLING SYMPOSIUM<br />
Zukunft aktiv gestalten<br />
Mathias Schmitz, Mitglied der Geschäftsführung<br />
von Linde Material Handling , eröffnete<br />
das 2. Linde Material Handling Symposium.<br />
3 Zukunftsweisende Trends und neue Perspektiven<br />
erkennen – das sind entscheidende<br />
Herausforderungen in Zeiten einer<br />
schnelllebigen und globalisierten Welt<br />
sowie wichtige Voraussetzungen, um langfristig<br />
auf den Märkten wettbewerbsfähig zu<br />
bleiben. Für Linde bedeutet das: agieren<br />
und nicht reagieren. „Unser Anspruch ist es,<br />
die Zukunft aktiv mitzugestalten“, verdeutlichte<br />
Mathias Schmitz, Mitglied der<br />
Geschäftsführung von Linde MH, zu Beginn<br />
des 2. Linde Material Handling Symposiums<br />
in Aschaffenburg.<br />
Aus erster Hand<br />
Mit welchen Innovationen und Neuheiten<br />
Linde künftig seine Marktführerschaft festigen<br />
will, erfuhren die mehr als 130 Teilnehmer<br />
anschließend von Fachexperten – darunter<br />
Hannes Schöbel, Produktmanager inno-<br />
vative Antriebe, und Maik Manthey, Vice President Electronic Systems & Drives (ES&D). In<br />
ihren Vorträgen stellten sie heraus, dass beispielsweise die Brennstoffzelle als alternatives,<br />
emissionsloses Antriebssystem zunehmend an Relevanz gewinnt. Im Bereich der<br />
intelligenten Energiesysteme werden unter anderem Hochtechnologiespeicher wie etwa<br />
Lithium-Ionen- oder Lithium-Eisenphosphat-Akkumulatoren immer interessanter.<br />
Über den Tellerrand<br />
Matthias Horx, Trend- und Zukunftsforscher, beendete die Veranstaltung mit einer unterhaltsamen,<br />
aber auch provokativen Einführung in die Erkenntnisse und Methoden der<br />
integrativen Trend- und Zukunftsforschung. So überschreite beispielsweise die Erdbevölkerung<br />
ihren Zenit mit rund 9,3 Milliarden Menschen Mitte des Jahrhunderts. Anschließend<br />
sinkt die Zahl der Population und erstmals sterben weltweit mehr Menschen als neu<br />
geboren werden. Den Teilnehmern gab Horx zum Schluss noch mit auf den Weg: „Fortschritt<br />
ist nur möglich, wenn man intelligent gegen die Regeln verstößt.“ q<br />
www.horx.com<br />
MELDUNGEN<br />
Einsparpotenzial<br />
Nachhaltigkeit rechnet<br />
sich auch ökonomisch –<br />
so eine aktuelle DEKRA-<br />
Un tersuchung zum<br />
Thema Grüne Logis tik.<br />
Dem nach lassen sich<br />
im Lkw-Fuhrpark durch<br />
vergleichs weise einfache Nachrüstmaß<br />
nahmen und durch die<br />
Schulung der Fahrer rund 27 Prozent<br />
der Kraftstoffkosten sparen. q<br />
www.dekra.de<br />
Messe-Kooperation<br />
CeMAT und „Transport Logistic“ (TL)<br />
kooperieren künftig. Bei den Veranstaltungen<br />
wird es einen Schwerpunkt<br />
der jeweils anderen Messe<br />
geben. So nimmt bereits die TL 2013<br />
(4. bis 7. Juni) in München den<br />
CeMAT-Schwerpunkt „Intralogistik“<br />
mit ins Programm. q<br />
www.transportlogistic.de<br />
Starke Partner<br />
Weichai Power <strong>Co</strong>., Ltd. und die<br />
KION Group <strong>GmbH</strong> gehen eine<br />
langfristige strategische Partnerschaft<br />
ein. Im Mittelpunkt der Partnerschaft<br />
steht eine enge Kooperation<br />
im Bereich Flurförderzeuge<br />
und hydraulische Antriebstechnologie.<br />
Im Bild: Gordon Riske, CEO<br />
KION Group (links) und Jiang Kui,<br />
General Manager of Shandong<br />
Heavy Industry Group und Mitglied<br />
des Boards von Weichai Power. q<br />
www.kiongroup.com<br />
<strong>imdialog</strong> 3/<strong>2012</strong> 5
STAPLERCUP <strong>2012</strong><br />
We are the champions<br />
Stefan Theissen gewinnt die Deutsche Meisterschaft der Staplerfahrer. Den Titel „International Champion“<br />
sicherte sich erstmals das Nationalteam aus Spanien. Die Firmen-Meisterschaft ging in diesem Jahr an die<br />
Mitarbeiter der Altmühltaler Mineralbrunnen <strong>GmbH</strong>.<br />
3 Dass sie ihren Gabelstapler unter extremen<br />
Bedingungen beherrschen, hatten 63<br />
Fahrer aus ganz Deutschland bereits in den<br />
Vorentscheiden zum StaplerCup <strong>2012</strong><br />
gezeigt. Wer aber leistet Präzisionsarbeit<br />
in Bestzeit, wenn ihm Fernsehkameras,<br />
Fotografen, Schiedsrichter sowie Hunderte<br />
Zuschauer dabei zusehen? Stefan Theissen.<br />
Der Gabelstaplerfahrer der Firma Bernards<br />
Logistik aus dem rheinland-pfälzischen<br />
Remagen-Oberwinter, der bereits im vergangenen<br />
Jahr Vizemeister geworden war<br />
und nun die „ewige Bestenliste“ anführt,<br />
schaffte es dieses Mal aufs höchste Treppchen<br />
des Siegerpodests. Für den 31-jährigen<br />
Vorarbeiter „ein unbeschreibliches<br />
Gefühl!“. Er erledigte sämtliche Parcoursaufgaben<br />
als Zeitschnellster. Vizemeister<br />
wurde Bernhard Mösche aus Hamburg.<br />
Rang drei sicherte sich Jens Purucker aus<br />
Langelsheim.<br />
Fingerspitzengefühl<br />
In zwei Vorrunden sowie im Viertel- und<br />
Halbfinale galt es für die Fahrer beispielsweise,<br />
mit einer am Stapler befestigten Öse<br />
einen „Heißen Draht“ berührungslos nachzufahren,<br />
Golfbälle einzulochen oder Paletten<br />
auf engstem Raum zu transportieren<br />
und dabei alle möglichen Schikanen im Parcours<br />
geschickt zu umgehen.<br />
Wimpernschlag-Finale<br />
Bereits am Donnerstag hatte der bayerische<br />
Wirtschaftsminister Martin Zeil den<br />
StaplerCup <strong>2012</strong> eröffnet. Am gleichen Tag<br />
gelang dem Firmen-Team Altmühltaler aus<br />
Treuchtlingen in einem Wimpernschlag-<br />
Finale der Sieg bei der Firmen-Team-Meis -<br />
terschaft. Der Titelverteidiger, das Team<br />
ABB aus Hanau, wurde Zweiter, der dritte<br />
Platz ging an das Firmen-Team Kramer Allrad<br />
aus Pfullendorf.<br />
Nationenwertung<br />
In der „International Championship“ wurde<br />
das deutsche Team, bestehend aus dem<br />
Deutschen Meister 2011, Jörg Klößinger<br />
aus Petersaurach, Vizemeister Stefan Theissen<br />
aus Remagen und Herbert Leuci aus<br />
Michelau, von Mannschaften aus Belgien,<br />
Frankreich, Holland, Österreich, der Slowakei,<br />
Spanien, Tschechien, Großbritannien<br />
und Ungarn herausgefordert. Seit 2008<br />
hatte das deutsche Nationalteam den Titel<br />
nicht mehr aus der Hand gegeben. Dieses<br />
Jahr setzte sich denkbar knapp das spanische<br />
Team durch. Deutschland belegte den<br />
zweiten Platz, Rang drei erreichte die<br />
Mannschaft aus Tschechien. Ziel im nächsten<br />
Jahr sei es nun, so Champion Theissen,<br />
den Titel wieder nach Deutschland zurückzuholen.<br />
An den drei Wettkampftagen verfolgten insgesamt<br />
14.000 Zuschauer die Finals. Besonders gefragt<br />
waren die Fahrten im MagicCube, einem begehbaren,<br />
rundum verglasten <strong>Co</strong>ntainer, den ein Reach Stacker<br />
auf über 14 Meter Höhe hob (Bild 1, im Hintergrund<br />
und Titelfoto). Die „International Champions“ aus<br />
Spanien freuen sich über ihren Sieg (Bild 2). Das<br />
Team Altmühltaler setzte sich bei der Firmen-Team-<br />
Meisterschaft durch (Bild 3). Torwartlegende Toni<br />
Schumacher verkaufte als Botschafter für den wohltätigen<br />
Verein StaplerCup hilft e.V. fleißig Lose (Bild<br />
4). Das Moderatoren-Duo Jens Koralewski und Fußball-Weltmeisterin<br />
Nia Künzer.<br />
Fußball-Prominenz<br />
Mal nicht am Ball, sondern am Steuer eines<br />
Staplers präsentierten sich im PromiCup<br />
Fußball-Weltmeisterin Nia Künzer und Fußball-Legende<br />
Toni Schumacher. Der Ex-<br />
Nationaltorhüter unterstützt seit vielen Jahren<br />
ein Kinderdorf in der Türkei und war<br />
diesjähriger Botschafter des Vereins StaplerCup<br />
hilft e.V. Nia Künzer schlüpfte in die<br />
Rolle der <strong>Co</strong>-Moderatorin. q<br />
i Ergebnisse <strong>2012</strong><br />
Einzelwertung<br />
1. Stefan Theissen, Remagen<br />
2. Bernhard Mösche, Hamburg<br />
3. Jens Purucker, Langelsheim<br />
4. Frank Groß, Warburg<br />
5. Stephan Leifels, Körchow<br />
Firmen-Team-Meisterschaft<br />
1. Team Altmühltaler<br />
2. Team ABB<br />
3. Team Kramer Allrad<br />
4. Team Bauhaus<br />
5. Team DAW Caparol<br />
www.staplercup.com<br />
6 <strong>imdialog</strong> 3/<strong>2012</strong>
1<br />
4 5<br />
2 3
Mit leistungsstarken Elektro-Gegengewichtstaplern hat Linde MH in diesem Jahr in Deutschland und Europa die Marktführerschaft in diesem Segment übernommen.<br />
UNTERNEHMEN<br />
Die neue Nummer eins –<br />
Elektrostapler von Linde<br />
Elektromobilität ist zum Trend geworden. Wo immer Elektrostapler wirtschaftlich Sinn machen, werden<br />
sie zur bevorzugten Antriebsart. Dank führender Technologie sowie erstklassiger Beratung und kompetentem<br />
Service entscheiden sich mittlerweile die meisten Kunden für Elektrostapler der Marke Linde.<br />
3 Auch wenn Linde Material Handling sein Image als Technologieführer<br />
ursprünglich den verbrennungsmotorischen Staplern mit<br />
hydrostatischem Antrieb verdankt, so haben die Elektro-Gegen -<br />
gewichtstapler in den letzten zwanzig Jahren nicht minder ihren<br />
Beitrag geleistet und ihre eigene Erfolgsgeschichte geschrieben.<br />
Mit jeder neuen Baureihe und den damit verbundenen technischen<br />
Innovationen gewannen die Vertragspartner von Linde MH<br />
in Deutschland neue Kunden. Der vorläufige Höhepunkt wurde<br />
2011 mit der Einführung der innovativen E-Staplerbaureihe Linde<br />
E20 bis E50 erreicht: Zum ersten Mal steht Linde an der Spitze der<br />
meistverkauften Stapler Deutschlands im Segment der E-Stapler.<br />
Überzeugende Technik<br />
Untrennbar mit den Verkaufserfolgen verknüpft sind die zahlreichen<br />
technischen Innovationen, die mit jeder neuen Elektro -<br />
stapler-Generation Einzug hielten. Ein beachtlicher Schritt gelang<br />
beispielsweise Anfang der 90er-Jahre mit der Einführung der<br />
Linde-Load-<strong>Co</strong>ntrol, zwei handlichen Bedienhebeln zur elektronischen<br />
Ansteuerung der Hubfunktionen. Heute sind diese sowohl<br />
bei verbrennungsmotorisch als auch elektrisch angetriebenen<br />
Linde-Staplern Standard. Erstmals kamen die Joysticks bei den<br />
1996 eingeführten Elektrostaplern Linde E14 bis E18 zum Einsatz.<br />
Einen weiteren deutlichen Entwicklungsschub brachte im Jahr<br />
2006 die Baureihe Linde E12 bis E20 mit wartungsfreier, gekapselter<br />
Antriebsachse, die alle wesentlichen Komponenten wie Leis -<br />
tungsteile, Fahrmotoren und Hubmotor integriert. Hinzu kamen<br />
obenliegende Neigezylinder sowie ein komplett integriertes Hochfrequenz-Ladegerät.<br />
Weitere funktionale Verbesserungen gab es<br />
im Jahr 2011, als die Modelle Linde E20 bis E50 eingeführt wurden.<br />
Beispiele sind die Restfahrt-Batterieanzeige, die erste serienmäßige<br />
Traktionskontrolle für Gabelstapler und die automatisch einfallende<br />
Handbremse. Gemessen an den Leistungsdaten stehen die<br />
Elektrostapler damit ihren verbrennungsmotorischen Pendants in<br />
vielen Anwendungsfällen kaum noch nach.<br />
Entscheidend: das Paket aus Produkt und Service<br />
Der beste Stapler hilft nur begrenzt, wenn er nicht durch einen erstklassigen<br />
Service ergänzt wird. Das technische Know-how und der<br />
schnelle, zuverlässige Kundendienst der Linde-Vertragshändler sind<br />
deshalb weitere wichtige Argumente, ohne die der erzielte Verkaufserfolg<br />
nicht denkbar wäre. Hier ist vor allem das dichte Service<br />
netzwerk von Bedeutung. Allein in Deutschland warten über<br />
2.000 Techniker die Flotten ihrer Kunden, sorgen für schnelle Ersatzteillieferungen<br />
und sind im Fall der Fälle zur Stelle, wenn ein Flurförderzeug<br />
seinen Dienst versagt. Das technische Know-how der Verkaufsberater<br />
ist bei Neuinvestitionen gefragt. Welcher Stapler ist für<br />
den individuellen Einsatz am besten geeignet? Stimmt die Resttragfähigkeit?<br />
Ist Zusatzausrüstung nötig? Und wie kann damit die Effizienz<br />
der gesamten Flotte erbessert werden? Der Erfolg hat be -<br />
kanntlich viele Väter – das Gesamtpaket macht den Unterschied. q<br />
8 <strong>imdialog</strong> 3/<strong>2012</strong>
PRODUKTE<br />
Flache Stapler<br />
Linde erweitert die Varianten der<br />
Elektrostapler E40 bis E50 um<br />
Modelle mit abgesenkter Bauhöhe.<br />
Die „<strong>Co</strong>ntainerversionen“ sind mit<br />
vier, viereinhalb und fünf Tonnen<br />
Tragfähigkeit erhältlich.<br />
3 Die neuen Elektrostapler besitzen eine<br />
Bauhöhe von 2.220 Millimetern und sind da -<br />
mit 140 Millimeter niedriger als die Standard<br />
ausführung im Traglastbereich von vier<br />
bis fünf Tonnen. Alle drei Modelle in <strong>Co</strong>n tainerversion<br />
verfügen über einen Lastschwerpunkt<br />
(LSP) von 600 Millimetern. Beim Linde<br />
E50 besteht darüber hinaus die Wahl zwischen<br />
den zwei verfügbaren LSP-Varianten<br />
der Standardmodelle (500 und 600 Milli -<br />
meter). Für den Linde E40 und E45 ist je -<br />
weils ein Triplexhubmast für eine Hubhöhe<br />
von 4.225 Millimetern verfügbar, während<br />
die beiden Linde E50 mit einem Triplexhubmast<br />
für eine Hubhöhe von 3.925 Millimetern<br />
und maximalen Freihub ausgelegt sind.<br />
Boxenstopp<br />
Das Batterieladen erfolgt bei den <strong>Co</strong>ntainermodellen<br />
optional per Linde-Onboardlader<br />
und aktiver Entlüftung an flexiblen Stand -<br />
orten im Betrieb. Um Batteriegase entweichen<br />
zu lassen, müssen weder Batterie -<br />
haube noch Kabinentür geöffnet werden.<br />
Der Wechsel der Batterie ist über eine seit -<br />
liche Wechsellösung mittels Batterietraverse<br />
oder Batteriepalette möglich.<br />
Weniger ist mehr<br />
Einsatzgebiete der „flachen“ Modelle sind<br />
vorwiegend <strong>Co</strong>ntainerdepots oder Unternehmen,<br />
bei denen die Stapler durch Tore<br />
mit sehr niedriger Durchfahrtshöhe fahren,<br />
beziehungsweise in Hallenbereichen mit<br />
geringer Deckenhöhe arbeiten. q<br />
Die flachen Staplermodelle Linde E40 bis E50 mit<br />
einer abgesenkten Bauhöhe von lediglich 2.220 Millimetern<br />
ermöglichen es, durch Tore mit sehr niedriger<br />
Durchfahrtshöhe zu fahren oder in Hallenbereichen<br />
mit geringer Deckenhöhe zu arbeiten.<br />
Flurförderzeughersteller gehören für den Diplom-Ingenieur Bernhard Hagemann zu den<br />
Vor reitern in der Elektromobilität.<br />
GASTKOMMENTAR<br />
E-Mobility:<br />
Von der Halle auf die Straße<br />
Bernhard Hagemann, Diplom-Ingenieur und stellvertretender<br />
Geschäftsführer der Forschungsvereinigung Antriebstechnik<br />
(FVA) sowie Leiter des VDMA-Forums Elektromobilität E-MOTIVE,<br />
über den Markterfolg der Elektromobilität.<br />
3 Während Politiker noch von E-Fahrzeugen auf Deutschlands Straßen träumen,<br />
ist die Elektromobilität in der Intralogistik schon lange Realität. Das macht<br />
auch die Schlagkraft des VDMA-Forums Elektromobilität E-Motive aus. Hier treten<br />
Know-how-Träger aus Industrie, Forschung und Verbandswelten disziplinund<br />
branchenübergreifend in einen produktiven Austausch miteinander.<br />
Alle profitieren<br />
Linde MH ist aktiv beim Innovationsnetzwerk E-Motive dabei und zeigt auf beispielhafte<br />
Weise, wie über Jahrzehnte aufgebautes Know-how gewinnbringend<br />
in das erweiterte Umfeld der Elektromobilität übertragen werden kann. Die bei<br />
Linde durch die Herstellung von Gabelstaplern und Lagertechnikgeräten er -<br />
worbene Kompetenz für zuverlässige und robuste elektrische Antriebstechnik<br />
kommt nun auch auf der Straße erfolgreich zum Einsatz.<br />
Ausblick<br />
Für den Markterfolg der Elektromobilität bildet die Kostenfrage den Dreh- und<br />
Angelpunkt. Als Impulsgeber nimmt der deutsche Maschinen- und Anlagenbau<br />
hier mit seinen Produkt- und Prozessinnovationen eine Schlüsselrolle ein und<br />
zeigt neue Geschäftsmodelle auf. Im September <strong>2012</strong> hat der VDMA gemeinsam<br />
mit Roland Berger Strategy <strong>Co</strong>nsultants die neue Studie „Zukunftsfeld Energiespeicher“<br />
vorgestellt. Untersucht wurde das Marktpotenzial für ein standardisiertes<br />
Lithium-Ionen-Batteriesystem. Das Ergebnis zeigt: Besonders in der<br />
Intralogistik sind deutliche Kostenvorteile zu erwarten, vor allem durch die<br />
höhere Lebensdauer und Reichweite der Lithium-Ionen-Batterien. Die Standardisierung<br />
bietet Logistikbetreibern gleichzeitig die Basis für neue Geschäftsfelder<br />
im Bereich Energiemanagement. Denn die Energiespeicher können in den<br />
Betrieben nicht nur für Gabelstapler verwendet werden, sondern beispielsweise<br />
zur Zwischenspeicherung von selbst erzeugtem Strom. q<br />
www.vdma.org/e-motive<br />
<strong>imdialog</strong> 3/<strong>2012</strong> 9
PRODUKTE<br />
Wie immer einen Schritt voraus<br />
Die nächste Generation des Linde 39x steht in den Startblöcken und wird<br />
mit dem Namenszusatz „Evo“ eingeführt. Zahlreiche Neuheiten sichern<br />
den Diesel- und Treibgasstaplern Linde H20 bis H50 Evo eine Spitzenposition<br />
im Wettbewerbsumfeld – und das mit Serienausstattung.<br />
3 Seit Jahren gibt der Linde H20 bis H50 in<br />
seiner Staplerklasse den Ton an. „Mit dem<br />
aktuellen, rundum verbesserten Modell<br />
haben wir die Messlatte noch einmal deutlich<br />
höher gelegt“, berichtet Frank Bergmann,<br />
Produktmanager Frontstapler. Bes -<br />
tes Beispiel bei den Dieselstaplern: der<br />
serienmäßige <strong>Co</strong>mmon-Rail-Diesel motor<br />
mit Partikelfilter für die Linde-Baureihen<br />
393 und 394. Dank dieser Tech nologie<br />
erfüllt der Stapler nicht nur die ab 2013<br />
geforderten Schadstoffgrenzwerte der<br />
EU-Richtlinie 2004/26/EG Stufe III B, sondern<br />
unterschreitet diese sogar um durchschnitt<br />
lich 69 Prozent! „Da mit ist er der<br />
sauberste Linde-Dieselstapler, den es je<br />
gab“, verdeutlicht Frank Bergmann. Wobei<br />
dies bei Weitem nicht das einzige Highlight<br />
ist. „Unser Anspruch lautet stets, in sämtlichen<br />
Be reichen immer einen Schritt voraus<br />
zu sein.“<br />
Sparsamer<br />
Für die Hubhydraulik des Linde H20 bis H50<br />
Evo wurde eine neue Verstellpumpe entwi<br />
ckelt. Dadurch sind selbst bei maximaler<br />
Hubgeschwindigkeit bis zu 1.100 Motorumdrehungen<br />
pro Minute weniger nötig –<br />
das spart bei jedem Hubvorgang bis zu 28<br />
Prozent Energie.<br />
Eine neue Armlehne sowie der verbesserte Standardsitz<br />
sorgen für ein Plus an Ergonomie am Fahrerarbeitsplatz.<br />
i Der Linde H20 bis H50 Evo<br />
3 Durchschnittlich 69 Prozent weniger<br />
Emissionen als der Gesetzgeber ab 2013<br />
fordert.<br />
3 Bis zu 1.365 Euro weniger Energiekosten<br />
pro 1.000 Betriebsstunden.<br />
3 Neue, geräuscharme Verstellpumpe spart<br />
10 bis 28 Prozent Kraftstoff.<br />
3 Automatische Geschwindigkeitsregelung<br />
in Kurven (Curve Assist).<br />
3 Ergonomisch optimierter Sitzund<br />
Bedienkomfort.<br />
Sicherer<br />
Ebenfalls neu: die Funktion „Curve Assist“.<br />
Diese regelt das Kurventempo bei Bedarf<br />
automatisch und wird bei allen Linde H20<br />
bis H50 Evo als Standard verbaut. Damit<br />
bietet Linde als erster Hersteller verbrennungsmotorische<br />
Stapler mit<br />
serienmäßiger Regelung der Kurvengeschwindigkeit<br />
an. Vor Motorschäden<br />
schützt<br />
das innovative<br />
Linde-Engine-Protection-System<br />
(LEPS): Bei<br />
Unter- oder Überschreitung wichtiger Fahrzeugparameter<br />
warnt eine Meldung im<br />
Fahrzeugdisplay und der Stapler geht in<br />
kritischen Situationen automatisch in<br />
Kriechfahrt.<br />
Ergonomischer<br />
Einfache Gewichtseinstellung, bessere Sitzdruckverteilung,<br />
wahlweise mechanische<br />
Federung oder Luftfederung. Annehmlichkeiten,<br />
die bisher größeren Fahrzeugen vorbehalten<br />
waren, stehen jetzt ebenfalls<br />
serienmäßig in dieser Staplerklasse zur Verfügung.<br />
Zusätzliches Plus: Die neu gestaltete<br />
Armlehne mit weiterentwickelter Linde-<br />
Load-<strong>Co</strong>ntrol lässt sich per Ein-Punkt-Verstellung<br />
leicht an die Fahrergröße anpassen<br />
Der Linde H20 bis H50 Evo<br />
setzt nicht nur in puncto Wirtschaftlichkeit neue<br />
Maßstäbe. Die umfangreiche Serienausstattung ist<br />
für verbrennungsmotorische Stapler einzigartig.<br />
und bietet zudem ein praktisches Ab lage -<br />
fach für Geldbeutel, Schlüssel, Handy etc.<br />
Wirtschaftlicher<br />
Die technische und wirtschaftliche Über -<br />
legenheit von Linde-Staplern beweist der<br />
TÜV-zertifizierte Leistungstest. „Beim Linde<br />
H20 bis H50 Evo kommt diese mehr denn<br />
je zum Tragen!“, unterstreicht Frank Bergmann.<br />
q<br />
10 <strong>imdialog</strong> 3/<strong>2012</strong>
PRODUKTE<br />
Neue Blickwinkel – stufenlose Drehkabine<br />
3 Rückwärts fahren, wenn der Blick nach<br />
vorn durch die Last einschränkt ist – dies ist<br />
in puncto Sicherheit mehr als angeraten.<br />
Denn der Fahrer muss bei allen Fahrbewegungen<br />
ausreichend Sicht auf die Fahrbahn<br />
haben. Für die Wirbelsäule und damit die<br />
Gesundheit des Fahrers bedeutet dies in<br />
der Regel jedoch eine zusätzliche Belastung.<br />
Eine hilfreiche Lösung ist die neu<br />
entwickelte Drehkabine für Linde-Schwerlaststapler<br />
im Traglastbereich von 10 bis 32<br />
Tonnen. Diese lässt sich um bis zu 245 Grad<br />
stufenlos drehen. Der Fahrer hat damit die<br />
Fahrstrecke ohne Einschränkungen im Blick<br />
– ein Plus für die Sicherheit im Betrieb so -<br />
wie die Gesundheit der Mitarbeiter. Linde<br />
bietet die Drehkabine zusammen mit der<br />
Firma Neumaier Industry für die Dieselschwerstapler-Baureihen<br />
Linde H100 bis<br />
H180 und Linde H180 bis H320 an. Der Vertrieb<br />
erfolgt über das Linde-Händlernetz.<br />
Dort findet auch die Umrüstung statt. Eine<br />
erneute CE-Abnahme des Staplers ist durch<br />
den nachträglichen Einbau der Drehkabine<br />
nicht erforderlich, da sie ein eigenes CE-<br />
Zeichen besitzt. q www.linde-htd.com<br />
www.neumaier-industry.com<br />
STUDIE<br />
Clevere Lösung<br />
3 Ein neues Fahrzeug könnte in Zukunft den<br />
Straßenbau beschleunigen und Baustellen-<br />
Staus verhindern. Das Kettenfahrzeug<br />
„Dy napac Red Carpet“ arbeitet nach einem<br />
einfachen Prinzip. Der Fahrbahnbelag wird<br />
unten erneuert, während oben die Autos<br />
über eine Art Rampe fahren und so die<br />
Straße weiter benutzen. Das funktioniert so:<br />
Die Vorderseite des Red Carpet weicht durch<br />
Mikrowellenhitze die obere Schicht des<br />
1<br />
2<br />
Durch die Drehkabine hat der Fahrer zu jeder Zeit eine optimale Rundumsicht (Bild 1). Die gegenüber dem<br />
Standardmodell um 600 Millimeter erhöhte Kabine kann stufenlos über Positionsschalter beziehungsweise per<br />
Joystick um bis zu 180 Grad nach links oder 65 Grad nach rechts gedreht werden (Bild 2).<br />
Asphaltes auf und transportiert diese in<br />
einen Tank. Anschließend wird das Material<br />
darin mit neuem Bindemittel vermengt und<br />
wieder auf die Straße aufgetragen. An der<br />
Rückseite des Red Carpet befinden sich<br />
Walzen, die den frischen Asphalt dann festpressen.<br />
Die Wiederverwertung des alten<br />
Belags nennt sich Hot-in-Place-Recycling –<br />
eine Technologien, die bereits heute in der<br />
Praxis angewendet wird. q www.dynapac.com<br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
Linde Material Handling <strong>GmbH</strong><br />
Aschaffenburg, www.linde-mh.de<br />
Verantwortlich für die Inhalte<br />
Heike Oder, Linde Material Handling <strong>GmbH</strong><br />
Redaktion, Layout, Lithografie<br />
Lattke und Lattke <strong>GmbH</strong>, Reichenberg<br />
Druck<br />
Hinckel-Druck <strong>GmbH</strong>, Wertheim<br />
Alle Rechte vorbehalten. Irrtümer und<br />
Druckfehler vorbehalten. Nachdruck nur<br />
mit Genehmigung des Herausgebers.<br />
Fotos<br />
Linde Material Handling, Uwe Rasp, Daniel<br />
Peter, Getty Images, iStockPhoto, Fotolia,<br />
Picture Alliance, Fraport AG, ICS International<br />
AG, Michael ten Hompel, Fraunhofer<br />
Institut, Bernd Hagemann, FDMA, MAN<br />
Truck & Bus AG, Transport Logistics, <strong>Co</strong>lin<br />
Flint, Neumaier Industrie, dmd/Gosha<br />
Galitsky, Red Bull Media House <strong>GmbH</strong>,<br />
Microsoft<br />
<strong>imdialog</strong> 3/<strong>2012</strong> 11
EINSATZREPORTAGE<br />
Spielend stapeln<br />
Die Bruder Spielwaren <strong>GmbH</strong> & <strong>Co</strong>. <strong>KG</strong> in Fürth realisierte mit ihrem neuen Logistikzentrum<br />
ein intelligentes mehrstufiges Kommissionierungskonzept. Schlüsselfunktionen nehmen<br />
dabei Flurförderzeuge von Linde ein: <strong>imdialog</strong> besuchte das mittelfränkische Unternehmen,<br />
das auch einen Spielzeugstapler im Sortiment hat.<br />
3 Wer seinen Blick im Kinderzimmer schweifen lässt, entdeckt<br />
immer öfter eines der detailgetreuen und qualitativ hochwertigen<br />
Modellfahrzeuge von Bruder: Da pflügen Traktoren den Teppichboden,<br />
schaufeln Bagger Bauklötze und transportieren Stapler mit<br />
Miniatur-Paletten. Doch bevor die kleinen Nutzfahrzeuge und<br />
mobilen Ar beitsmaschinen Kinderherzen hö her schlagen lassen<br />
können, ist die hochmoderne Fertigung sowie die ausgeklügelte<br />
Versandlogistik in Fürth gefordert.<br />
Schubstapler für Schnelldreher<br />
Bruder arbeitet mit einem mehrstufigen Kommissionierkonzept:<br />
Die Fertigwaren werden entweder palettenweise in einem Hochregallager<br />
mit 14.000 Palettenplätzen eingelagert oder gelangen<br />
direkt in eine von zwei Durchlaufregalanlagen für Schnell dreher –<br />
das sind Artikel, die besonders stark nachgefragt werden. In den<br />
i Bruder und Linde Material Handling<br />
Zum Produktprogramm des international tätigen Unternehmens Bruder<br />
gehören auch der Linde H30 D im Maßstab 1:16 sowie „Logistik-Sets“ in<br />
zwei verschiedenen Maßstäben – mit einem Linde-Elektro-Hochhubwagen,<br />
Paletten, Gitterboxen und anderem Lagergut. Für seine funktionalen Modellfahrzeuge<br />
ist Bruder weltweit bekannt und auf über 40 Märkten präsent.<br />
www.bruder.de<br />
„Auch im Kleinen wie der Große“, so lautet das Firmenmotto von Bruder. Der Linde-Stapler der Baureihe 39x beweist es.<br />
vierzehn Gassen des Hochregallagers übernehmen vier induktiv<br />
geführte Kommissioniergeräte die Ein- und Auslagerung; die Durchlaufregale<br />
werden von Schubstaplern versorgt.<br />
Unkonventionelles<br />
Kommissionierkonzept<br />
Ungewöhnlich ist die Schnelldreher-Kommissionierung, weil sie<br />
auf vier Ebenen übereinander untergebracht ist. „Die zu kommissionierenden<br />
Kartons sind teilweise sehr groß, sodass wir viel Fläche<br />
benötigen. Da wir zugleich aber die Wege und damit die Kommissionierzeiten<br />
kurz halten wollen, bot sich eine Aufteilung der<br />
Kommissionierzonen auf vier Stockwerke an“, erklärt Stefan Henn,<br />
Logistikplanung der Bruder Spielwaren <strong>GmbH</strong> & <strong>Co</strong>. <strong>KG</strong>. Die Zonen<br />
befinden sich jeweils zwischen zwei Durchlaufregalen. Nachdem<br />
das grundlegende Lager- und Kommissionierprinzip feststand,<br />
mussten die dazugehörigen Flurförderzeuge ausgewählt werden.<br />
Diese Aufgabe erledigten die Verantwortlichen mit großer Sorgfalt.<br />
„Unser Wunsch war es, alle Geräte aus einer Hand zu beziehen“,<br />
sagt Werner Ruffus, Leiter Versandlogistik. „Linde überzeugte<br />
uns durch die technischen Eigenschaften, die höhere Wirtschaftlichkeit<br />
und die Betriebskosten. Gleichermaßen entscheidend<br />
waren Ortsnähe und Leistungskraft des Linde-Händlers<br />
Müller Fördertechnik. Im Falle eines Falles benötigen wir einen<br />
schnellen und kompetenten Service, weil sich gerade in Stoßzeiten<br />
Ausfälle im Handumdrehen störend bemerkbar machen.“<br />
12 <strong>imdialog</strong> 3/<strong>2012</strong>
Ein mehrstufiges Kommissionierkonzept hat die Bruder Spielwaren <strong>GmbH</strong> & <strong>Co</strong>. <strong>KG</strong> in Fürth mit ihrem neuen Logistikzentrum realisiert. Der CiTi One kommt auf den vier<br />
Geschossen der Einzelkarton-Kommissionierung zum Einsatz. Ausschlaggebend für den Einsatz bei Bruder waren das geringe Gewicht und der einfache Austausch der<br />
extrem kompakten Nickel-Cadmium-Akkupakete.<br />
Chefsache: die Staplerauswahl<br />
Paul-Heinz Bruder, Diplom-Ingenieur und geschäftsführender<br />
Gesellschafter des Unternehmens, nahm an den Präsentationen<br />
der Anbieter teil und unterstützte die Entscheidung seiner Logistik-Spezialisten:<br />
„Wir sind bestrebt, immer neueste Technik einzusetzen.<br />
Und als in Deutschland produzierendes Unternehmen<br />
kaufen wir auch be vorzugt Produkte made in Germany.“ Auch die<br />
Staplerfahrer er hielten Gelegenheit, verschiedene Geräte zu<br />
testen – und sprachen sich ebenfalls für Linde aus.<br />
Kommissionierer und Schubstapler<br />
Im Hochregallager sind vier Schmalgang-Kommissionierer vom Typ<br />
Linde K im Einsatz. Sie erreichen eine Hubhöhe von 14,40 Metern,<br />
wobei sich der Fahrer immer auf der Höhe der Last befindet und<br />
daher besten Blick auf die Palette hat. Für die Schubstapler, die<br />
unter anderem als „Zubringer“ für die Durchlaufregallager der Kommissionierzonen<br />
dienen, entschieden sich die Staplerfahrer bei Bruder<br />
sehr schnell: unter anderem wegen des großzügig ausgelegten<br />
Fahrerarbeitsplatzes sowie der einzigartigen Kombination<br />
von Hubmast und Kabine – die dem Fahrer<br />
beste Sicht er möglicht. Bei den großvolumigen<br />
Paletten, die im Lager von Bruder bewegt werden,<br />
erhöht dieser Faktor auch die Sicherheit. Genau wie<br />
die Kommissionierer arbeiten die Schubstapler mit<br />
Wechselbatterien, da mit sie im Zweischichtbetrieb<br />
ohne Pause eingesetzt werden können. Eine zentrale<br />
Ladestation sorgt dabei für Ordnung im Staplerverkehr.<br />
Ungewöhnlich: CiTi One auf der Bühne<br />
Auf den vier Geschossen der Einzelkarton-Kommissionierung<br />
kommen die Elektro-Deichselhubwagen<br />
CiTi One zum Einsatz – ungewöhnlich, da diese<br />
Geräte speziell für die City-Logistik entwickelt wurden.<br />
Im Fall von Bruder sie sind alternativlos, da<br />
die Punktbelastung der Bühnen begrenzt ist, sodass ein konventionelles<br />
Elektro-Deichselgerät aufgrund der Batterie einfach zu<br />
schwer wäre. Einen elektrischen Antrieb wollte Bruder aber dennoch<br />
einsetzen. Werner Ruffus: „Alle Arbeiten, die man den Mit -<br />
arbeitern erleichtern kann, soll und muss man auch erleichtern.“<br />
Höhepunkt für Lager und Kommissionierung<br />
Da alle Paletten mit einem Barcode ausgestattet sind, erfolgt die<br />
Steuerung des Materialflusses vollkommen automatisiert über den<br />
Lagerverwaltungsrechner. Die Stapler sind in das System eingebunden,<br />
weil die Fahrer mit mobilen Terminals unterwegs sind<br />
und jeden Vorgang quittieren. Auf diese Weise kann Bruder bis zu<br />
800 Paletten pro Tag ein- und auslagern – und fährt das Lager nun<br />
langsam hoch. Denn während die Produktion gleichmäßig arbeitet,<br />
steigt der Absatz ab Jahresmitte deutlich an, um im Herbst<br />
einen „Peak“ zu erreichen, der bis zum Weihnachtsgeschäft<br />
anhält. Darauf ist Bruder nun gut vorbereitet und die Linde-Flotte<br />
leistet einen wesentlichen Beitrag dazu. q<br />
Teamwork bei der Stapler-Auswahl (v.l.n.r.): Thomas Müller, Key Account Manager, Ernst Müller <strong>GmbH</strong><br />
& <strong>Co</strong>. <strong>KG</strong>, Stefan Henn, Logistikplanung der Bruder Spielwaren <strong>GmbH</strong> & <strong>Co</strong>. <strong>KG</strong>, Werner Ruffus, Leiter<br />
Versandlogistik bei Bruder, und Jozo Dramac, Leiter System- und Regaltechnik, Müller Fördertechnik.<br />
<strong>imdialog</strong> 3/<strong>2012</strong> 13
Die Fraport Cargo Services <strong>GmbH</strong> am Frankfurter Flughafen testet den bislang einzigen verfügbaren Linde E25 L Roadster (rechts) auf Herz und Nieren. Die neuartige Konstruktion<br />
des Prototyps Linde E25 L Roadster mit einem Fahrerschutzdach aus Verbundsicherheitsglas eröffnet dem Fahrer ein deutlich erweitertes Sichtfeld nach vorne und oben.<br />
EINSATZREPORTAGE<br />
Prototyp im Härtetest<br />
Die Fraport Cargo Services <strong>GmbH</strong> ist eine der ersten Adressen, wenn es darum geht, Luftfracht von und<br />
nach Frankfurt zu bewegen. Schnelligkeit, Sicherheit und Zuverlässigkeit stehen dabei an erster Stelle.<br />
Seit Kurzem vor Ort im Langzeittest: der Linde-Roadster.<br />
3 Er ist das weltweit einzige Fahrzeug seiner<br />
Art im Einsatz: Seit dem 22. Juni <strong>2012</strong><br />
wird ein Prototyp des Linde E25 L Roadster<br />
bei der Fraport Cargo Services <strong>GmbH</strong> am<br />
Frankfurter Flughafen für das Zusammensetzen<br />
sogenannter Luftfrachtpaletten eingesetzt<br />
und über längere Zeit getestet. Für<br />
das Fraport-Unternehmen ergibt sich durch<br />
das Gerät eine größere Flexibilität, denn in<br />
vielen Fällen muss den Staplerfahrern bei<br />
der Beladung der Luftfrachtpaletten aus<br />
Sicher heitsgründen ein Einweiser zur Seite<br />
ge stellt werden. Mit dem Linde-Roadster,<br />
einem Freisicht-Elektro-Gegengewichtstapler,<br />
kann man auf diese Hilfe verzichten.<br />
Vorteil Roadster<br />
Möglich wurde die Roadster-Version aufgrund<br />
der oben am Hubmast montierten<br />
Neigezylinder, einem Alleinstellungsmerkmal<br />
über das alle Linde-Gegengewichtstapler<br />
im Traglastbereich bis acht Tonnen<br />
verfügen. Diese leiten die auf das Hub -<br />
gerüst einwirkenden Kräfte in solide Guss -<br />
stützen am Heck des Staplers. Das Fahrerschutz<br />
dach besteht aus zwei Scheiben aus<br />
speziellem Verbundsicherheitsglas und<br />
übernimmt die Funktion der A- und B-Säule<br />
sowie der Dachholme und des Dachbleches.<br />
Dem Fahrer eröffnet sich damit ein freier<br />
Blick nach oben, der nicht durch ein Dachblech<br />
eingeschränkt wird. Zusätzlich bietet<br />
das an den Hubmast angebundene Glasdach<br />
einen sicheren Schutz gegen durchfallende<br />
Lasten zwischen Mast und Fahrerarbeitsplatz.<br />
Durch den Wegfall der A-Säule<br />
eröffnet sich für den Fahrer ferner ein deutlich<br />
erweitertes Sichtfeld nach vorne. Auch<br />
die Trittstufe ist ebenso wie beim Serienfahrzeug<br />
sehr gut einsehbar.<br />
Langzeittest<br />
Als „Freisichtgerät“ ist das Fahrzeug für<br />
Indoor-Applikationen ausgelegt. „Wir wollen<br />
mit dem Langzeittest bei Fraport Cargo<br />
Services weitere konkrete Kundenerfahrungen<br />
sammeln, um zu entscheiden, ob das<br />
Gerät zukünftig in Serie gebaut wird oder<br />
nicht. Alle technischen Abnahmen für den<br />
Prototyp liegen vor“, erläutert Ralf Dingeldein,<br />
Vertriebsbereichsleiter Neufahrzeuge<br />
bei Linde Material Handling.<br />
Dieter Quante, Leiter Logistikprojekte<br />
und Qualitätsmanagement bei Fraport<br />
Cargo Services, und seine Mitarbeiter hatten<br />
den Linde-Roadster im letzten Jahr auf<br />
der internationalen Intralogistikmesse<br />
CeMAT gesehen und waren von der Idee<br />
sofort begeistert: „Wir hätten das Fahrzeug<br />
am liebsten gleich mitgenommen, so gut<br />
hat uns das Konzept gefallen. Für unsere<br />
Fahrer ist die verbesserte Sicht ein großer<br />
Vorteil. Denn das Beladen der Luftfracht -<br />
paletten mit verschiedenen Frachtstücken<br />
unterschiedlichster Dimensionen gleicht<br />
einem Puzzlespiel. Dabei ist die raumoptimierte<br />
Beladung des jeweiligen Flugzeugmodells<br />
aus wirtschaftlichen Gründen von<br />
entscheidender Bedeutung.“ q<br />
www.fraport.de<br />
Seit 22. Juni <strong>2012</strong> testet die Fraport Cargo Services<br />
<strong>GmbH</strong> am Frankfurter Flughafen einen Prototypen des<br />
Linde E25 L Roadster.<br />
14 <strong>imdialog</strong> 3/<strong>2012</strong>
TECHNIK<br />
Kunst am Himmel<br />
Ein gelenkloser Rotorkopf aus Titan, eine hart erkämpfte Kunstflugzulassung und Piloten mit Tausenden von<br />
Flugstunden Erfahrung – das sind die Komponenten, aus denen Kunstflug mit Hubschraubern gemacht ist. Vier<br />
Piloten und die BO 105 CB sind die Akteure des Flying Bulls Helicopter Teams.<br />
3 Schlecht wird ihm schon lange nicht<br />
mehr, wenn sich Siegfried Schwarz mit seinem<br />
Hubschrauber aus dem Stand nach hinten<br />
kippen lässt und eine Rolle zur Seite<br />
macht. Sein Lieblingsmanöver ist der Looping<br />
– und auch der ist für den Piloten der<br />
Flying Bulls Routine. Vom Boden aus gesehen<br />
sind die Figuren, die das Hubschrauber-<br />
Kunstflug-Team von Red Bull an den Himmel<br />
zaubert, alles andere als normal. Schon bei<br />
Flächenflugzeugen sind horizontale Rollen<br />
oder Trudelflüge spektakulär – bei einem<br />
Helikopter wirken sie, als würde die Schwerkraft<br />
gerade Pause machen.<br />
Erfolgreiche Zweitkarriere<br />
Möglich wird das durch den speziellen Hubschrauber,<br />
die BO 105 CB des deutschen<br />
Herstellers Messerschmitt-Bölkow-Blohm.<br />
1967 wurde er als erster Leichthubschrauber<br />
der Welt mit einem Rotorkopf aus Titan<br />
und glasfaserverstärktem Kunststoff für die<br />
Rotorblätter gebaut. Deren enorme Elastizität<br />
erlaubte die Konstruktion eines gelenk -<br />
losen Rotorsystems, das die eigentliche Voraussetzung<br />
für einen kunstflugtauglichen<br />
Helikopter darstellt. Dabei war die BO 105<br />
eigentlich als Panzerabwehrhubschrauber<br />
für die deutsche Bundeswehr gedacht. Um<br />
Boden-Luft-Raketen auszuweichen, wurde<br />
ihm außerordentliche Steuerfolgsamkeit<br />
verliehen, die es dem Piloten ermöglicht,<br />
innerhalb von einer Sekunde nach vorne zu<br />
kippen und auf dem Kopf zu fliegen. Die<br />
Herausforderung für den Piloten: „Die Übersicht<br />
behalten, wo oben und wo unten ist“,<br />
erklärt Siegfried Schwarz. Seit sechs Jahren<br />
fliegt er für die Flying Bulls, tourt mit dem<br />
Team von Flugshow zu Flugshow durch die<br />
ganze Welt. Sieben Minuten dauert ihr<br />
Kunstflug-Programm. Die Schwierigkeit:<br />
„Weil wir die Manöver quasi aus dem Stand<br />
fliegen, kommen die Figuren sehr schnell<br />
hintereinander, deshalb muss ständig kontrolliert<br />
werden: Bin ich noch in meinem<br />
Luftraum? Habe ich genug Höhe? Von wo<br />
kommt der Wind?“<br />
Helden der Lüfte<br />
Über 10.000 Flugstunden hat der 55-jährige<br />
Österreicher hinter sich gebracht, bis er zu<br />
den Flying Bulls kam und hier einer von<br />
weltweit drei ausgebildeten Piloten mit<br />
einer zivilen Kunstfluglizenz wurde. Das<br />
Unternehmen hatte sich im Jahr 2005 bei<br />
den Behörden die Kunstflugzulassung mit<br />
Die Flying Bulls besitzen die einzigen vier für Kunstflug<br />
zugelassenen Helikopter weltweit.<br />
dem Hubschrauber, die es bis dahin nicht<br />
gab, erkämpft. Seitdem besitzt es die einzigen<br />
vier zivilen Hubschrauber, die für Kunstflug<br />
zugelassen sind, alle vom Typ BO 105.<br />
Es gelten strengste Sicherheitsauflagen.<br />
Bauteile, die bei normaler Nutzung nach<br />
1.000 Stunden ausgetauscht werden, müssen<br />
im Kunstflugeinsatz bereits nach zehn<br />
Stunden ersetzt werden. Wie lange<br />
es noch Vorführungen mit der BO 105 gibt,<br />
ist ungewiss. Denn der Ersatzteilmarkt<br />
schrumpft, und 2001 stellte man die Produktion<br />
des Helikopters mit den flugakrobatischen<br />
Fähigkeiten ein. q<br />
www.flyingbulls.com; www.hangar-7.com<br />
Loopings, horizontale Rollen oder Trudelflüge – für die Flying Bulls mit ihren Helikoptern kein Problem. Die Figuren selbst werden in viel engeren Radien als beim herkömmlichen<br />
Kunstflug geflogen. Ungeübte nehmen hier schnell eine grüne Gesichtsfarbe an.<br />
<strong>imdialog</strong> 3/<strong>2012</strong> 15
RECHT<br />
Recht: Knopf im Ohr<br />
Headsets sind erlaubt – aber wie sieht es mit<br />
Kopfhörern im Straßenverkehr aus?<br />
3 Das Tragen von Kopfhörern ist im Gegensatz zum Halten<br />
von Mobiltelefonen nicht explizit verboten. Jeder Fahrzeugführer<br />
hat jedoch nach § 23 Abs. 1, S. 1 der Straßenverkehrsordnung<br />
(StVO) unter anderem dafür zu sorgen, dass<br />
sein Gehör nicht durch Geräte be einträchtigt wird, die<br />
zwangsläufig zu einer Ver schlechterung beziehungsweise<br />
Minderung des Hörvermögens führen.<br />
Bußgeld<br />
Ob das Tragen von Kopfhörern tatsächlich einen Verstoß ge -<br />
gen die genannte Vorschrift darstellt, hängt aber entscheidend<br />
davon ab, ob die Beeinträchtigung des Hörvermögens<br />
so stark ist, dass hierdurch die Verkehrssicherheit gefährdet<br />
wird. Werden durch die Art der getragenen Kopfhörer beziehungsweise<br />
die Lautstärke der Musik Warngeräusche wie<br />
Hupsignale oder Martinshörner übertönt, so stellt das Tragen<br />
der Kopfhörer in jedem Fall eine Ordnungs widrigkeit<br />
dar, die mit einem Bußgeld von zehn Euro belegt ist.<br />
Schuldfrage<br />
Kommt es beim Tragen von Kopfhörern zu einem Unfall,<br />
drohen neben strafrechtlichen Konsequenzen auch Nachteile<br />
bei der Regulierung von Schadenersatzansprüchen –<br />
selbst dann, wenn die Schuld an dem Un fall eigentlich<br />
beim Unfallgegner liegt, aber nicht gänzlich ausgeschlossen<br />
werden kann, dass die Beeinträchtigung des Hörvermögens<br />
zumindest mitursächlich für den Unfall war. Steht<br />
hingegen fest, dass der Unfall auf das Tragen der Kopfhörer<br />
zurückzuführen ist, etwa weil ein Martinshorn überhört<br />
wurde, muss sogar damit gerechnet werden, dass die<br />
eigene Kfz-Versicherung ihre Leistungen kürzt beziehungsweise<br />
vollständig verweigert. q<br />
Andreas Waldhorn, Rechts- und Fachanwalt für Arbeitsrecht.<br />
Überreicht durch:<br />
JETSCHKE <strong>Industriefahrzeuge</strong><br />
(<strong>GmbH</strong> & <strong>Co</strong>.) <strong>KG</strong><br />
Hamburg<br />
Telefon +49.40.75615-0<br />
Telefax +49.40.75615-236<br />
info@jetschke.de<br />
www.jetschke.de