1 Das A.B.C. der Klangrede I Geltung, Gesundheit, Gemüt und ...
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Die Liaison zwischen Wort <strong>und</strong> Musik etabliert sich innerhalb <strong>der</strong> Epoche zu einem so selbstverständlichen Doppel, dass<br />
selbst tollkühne Übertragungen zwischen Melodiefloskeln <strong>und</strong> semantischen Bedeutungsebenen ohne Weiteres möglich<br />
erscheinen. Auch wenn Giovanni Battista della Portas Idee, Tonfolgen als Mittel einer Geheimsprache einzusetzen, xi<br />
näher an den Mitteln einer spielerischen Kombinatorik als an klassischer Poesie gebaut ist, wären die musikalischen<br />
Kryptogramme, die August II. von Braunschweig-Lüneburg um 1620 zu Papier bringt, xii ohne den Kontext einer<br />
„rhetorisch“ ausgebildeten Musikergeneration ebenso wenig denkbar wie die Entwürfe Gottfried Wilhelm Leibnizs zu<br />
seiner musikalischen Kunstsprache. xiii<br />
Wie komplex die Voraussetzungen zur „Musica Poetica“ auch immer erscheinen mögen, <strong>und</strong> wie stark die dazugehörigen<br />
Systemtheorien voneinan<strong>der</strong> abweichen, so viel steht fest: Aus „heiterem Himmel“ ist <strong>der</strong> Einfall, die „Sprache zur<br />
Gr<strong>und</strong>lage <strong>der</strong> Musik zu machen“, ganz sicher nicht gefallen – wie Nicolaus Harnoncourt xiv behauptet.<br />
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