Wohnen - Frosch Apotheke

Fotos: W&B/O. Kern (2)
Wohnen&Pflege chen in der Apotheke weiß er, wie wichtig
häusliche Selbständigkeit ist und wie
schnell dieser Wunsch an kleinen Dingen
scheitert. Die Kompetenz, die Taeschner
ausstrahlt und von der seine Kunden sowohl
in der Beratungssituation als auch
zu Hause profitieren, gründet sich nicht
zuletzt auf diesen großen Erfahrungsschatz.
Seine Apotheke bietet deshalb Gehhilfen,
Rollatoren, Lifte oder andere Hilfsmittel
rund um die Pflege an und verleiht
sie auch. Er berät Angehörige in Fragen
der Wundheilung. Lagerung oder Inkontinenz.
Er geht in Pflegeheime oder leitet
Kurse im eigenen Seminarraum oder in
Selbsthilfeorganisationen.
Vereinte Kompetenz
So viel Service verlangt eine gute Organisation,
möglichst mit computergestützter
Assistenz. Und die hat der technikbegeisterte
Taeschner zuhauf: Sein Lagerautomat
macht Schubladen nutzlos und mit
einem Mausklick erkennt er, ob genug
Schnabeltassen oder Pflegebetten im Lager
sind. „Wenn jemand an Weihnachten
ein Pflegebett braucht, können wir eben
sofort damit dienen.“ Auch wenn von
der Leistungskraft seines Teams die Rede
ist, schwingt in seiner Stimme viel Stolz
mit. Mehr als 20 Mitarbeiter arbeiten für
ihn im Handverkauf, in der Rezeptur, im
Lager oder sind in einem der Firmenwägen
unterwegs. „Die sind alle mit Navis
ausgestattet“, meint er. „Bei unserem
Hilfsmittellager: Die Apotheker Taeschner
und Balke bei der Morgenbesprechung
Versorgungsgebiet, das in einem Radius
von mehr als 30 km liegt, ist das auch
notwendig.“ Weitsicht bewies Taeschner
überdies, als er sich vor vier Jahren noch
mehr Fachkompetenz in Gestalt eines Altenpflegers
an Bord holte. Denn der Bedarf
wächst. „Klaus Opitz ist unser Pflegeberater
und Wundtherapeut. Mit mir
und dem Kollegen Balke ist damit das
Home-Care-Team perfekt. Ich muss ja
auch mal in Urlaub fahren können.“
Neues Selbstverständnis
Der 1,90-Mann mit den grauen Schläfen
und dem sorgsam gestutzten Bart
lacht. Das tut er gern und oft. Überhaupt
scheint das milde, sonnige Klima zwischen
den sanften Weinhügeln des Dreiländerecks
auf die Menschen abzufärben:
Kontakte stellen sich hier leichter her.
Mobilität im Pflegeheim: Klaus Opitz (re) und
Taeschner überlegen neue Aufstehtechniken
Taeschner kennt vieler seiner Stammkunden
und ihre Familiengeschichten seit
mehr als fünfzehn Jahren. „Das ist irgendwann
wie eine große Familie.“ Wenn einer
dann plötzlich nicht mehr den Weg
in die Apotheke findet, fällt ihm das auf.
„Wer nicht mehr zu mir kommen kann,
den versorgen wir zu Hause. Ist doch klar.“
Vollblutapotheker Taeschner entstammt
einer alten Apothekerfamilie. „Das ist bei
mir was Genetisches“, meint er schmunzelnd.
„Ich habe noch das Bild meines
Großvaters vor mir. Etwas erhöht saß er
da, in seiner Potsdamer Apotheke, und
schaute auf die Kunden herab.“
Wie viel sich seither auch im Selbstverständnis
des Apothekers geändert hat,
beweist er jeden Tag mit seinem Anspruch
und wird ernst: „Damals hörte der
Apothekerberuf an der Tür auf. Das ist
heute nicht mehr zeitgemäß!“ nElke Schurr
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