ENDE DER AUFBEWAHRUNGS- PFLICHT FÜR ... - Sperl & Lafer

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

FREIBETRAG <strong>FÜR</strong> INVESTIERTE GEWINNE (FBiG) Mit dem KMU-Förderungsgesetz wurde ab 2007 eine neue Möglichkeit der Investitionsförderung insbesondere für kleinere und mittlere Unternehmen geschaffen. Natürliche Personen, die ihren Gewinn nach § 4 Abs. 3 EStG („Einnahmen-Ausgaben-Rechner“) ermitteln, haben die Möglichkeit bis zu 10% ihres Gewinnes, maximal € 100.000,– p.a., steuerfrei zu stellen. Folgende Gruppen können von dieser Regelung Gebrauch machen (sofern Einnahmen-Ausgaben- Rechner): ■ Land- und Fortwirte ■ Freiberufler (Ärzte, Anwälte, Ziviltechniker, Journalisten, Therapeuten, Unternehmensberater, Dolmetscher, etc.) ■ Gewerbliche Unternehmer Nicht unter die Begünstigung fallen ■ Selbständige, die keinen Betrieb haben (Gesellschaftsgeschäftsführer, Aufsichtsräte oder Stiftungsvorstände) Geregelt ist die steuerliche Begünstigung im § 10 EStG. Es handelt sich um einen jährlichen Steuerfreibetrag in Höhe von bis zu 10% des laufenden Gewinnes, sofern in diesem Ausmaß begünstigungsfähige Wirtschaftsgüter angeschafft wurden. Die Obergrenze des Steuerfreibetrages liegt bei €100.000,– pro Jahr und Betrieb. Bei Mitunternehmerschaften steht der Freibetrag den Gesellschaftern entsprechend ihrer Gewinnbeteiligung anteilig zu. Für Übergangs- und Veräußerungsgewinne besteht die Möglichkeit des Steuerfreibetrages nicht. Begünstigungsfähige Wirtschaftsgüter sind: ■ Abnutzbare körperliche Anlagegüter (Behalte-/ Nutzungsdauer 4 Jahre) ■ Wertpapiere gem. § 14 Abs. 5 Z 2 EStG (wie für die Abfertigungsrückstellungen, das sind im Regelfall festverzinsliche österreichische Wertpapiere) – Widmung für das Anlagevermögen von mindestens vier Jahren Der Freibetrag kann nur im Jahr der Anschaffung/Herstellung geltend gemacht werden und mindert die steuerlichen Anschaffungs-/ Herstellungskosten der begünstigten Wirtschaftsgüter nicht. Der Freibetrag steht damit wie früher der IFB neben der ungekürzten Abschreibung für Abnutzung zu. Folgende Wirtschaftsgüter sind ausgenommen: ■ Gebäude, ■ PKW und Kombi, ausgenommen Fahrschulfahrzeuge sowie Kraftfahrzeuge die mehr als 80 % der gewerblichen Personenbeförderung dienen, ■ Luftfahrzeuge, ■ Geringwertige Wirtschaftsgüter (bei Sofortabschreibung), ■ Gebrauchte Wirtschaftsgüter, ■ Wirtschaftsgüter, die von einem Unternehmen erworben werden, das unter beherrschenden Einfluss des Steuerpflichtigen steht, ■ Wirtschaftsgüter, für die der Forschungsfreibetrag gem. § 4 Abs. 4 Z 4 oder Z 4b EStG 1988 in Anspruch genommen wurde. Scheiden die Wirtschaftsgüter innerhalb der Behaltefrist von 4 Jahren aus dem Betriebsvermögen aus gilt folgendes: ■ Der Freibetrag ist im Jahr des Ausscheidens gewinnerhöhend anzusetzen. ■ Bei Wertpapieren ist eine Veräußerung nicht schädlich, wenn ein Nachkauf von Wertpapieren oder körperlichen Wirtschaftsgütern erfolgt. Eine Nachversteuerung entfällt, wenn die Wirtschaftsgüter auf Grund höherer 2 KLIENTEN JOURNAL www.sperl-lafer.at Ausgabe 11 / Dezember 2006
Gewalt oder durch behördliche Eingriffe ausscheiden. Im Fall der Übertragung des Betriebes ist der gewinnerhöhende Ansatz beim Rechtsnachfolger vorzunehmen. Sollte es zu einem Wechsel der Gewinnermittlungsart kommen ist der gewinnerhöhende Ansatz nur dann vorzunehmen, wenn die Wirtschaftsgüter vor Ablauf der Behaltefrist ausscheiden. Die Geltendmachung des Freibetrages erfolgt über den Ausweis in der Steuererklärung an der dafür vorgesehener Stelle. Die Wirtschaftsgüter, für die der Freibetrag in Anspruch genommen wird, müssen in einer Beilage zur Einkommensteuer- oder Feststellungserklärung ausgewiesen werden. B E I S P I E L 1 B E I S P I E L 2 (VORAUSSICHTLICHE) SOZIAL- VERSICHERUNGS-WERTE 2007 Neue Werte für die Lohnverrechnung HöchstbeitragsgrundlageASVG: € 3.840,00 pro Monat Höchstbeitragsgrundlage GSVG: € 4.480,00 pro Monat Monatliche Gering-fügigkeitsgrenze ASVG: € 341,16 pro Monat Versicherungsgrenze neue Selbständige: € 6.453,36 pro Jahr bzw. € 4.093,92 pro Jahr, wenn auch eine andere Erwerbstätigkeit oder Pension vorliegt SV-Beiträge: unverändert (Gesamt-beitragssatz: 39,90 %) Angestellte: Dienstnehmer-Anteil18,00% Dienstgeber-Anteil 21,90% Arbeiter: Dienstnehmer-Anteil 18,20% Dienstgeber-Anteil 21,70% Ausgabe 11 / Dezember 2006 www.sperl-lafer.at Ein Freiberufler (Einnahmen-Ausgaben-Rechner) erzielt im Jahr 2007 einen Gewinn in Höhe von € 75.000,–. Folgende Investitionen werden 2007 getätigt: Betriebs- und Geschäftsausstattung € 12.000,– Computer € 2.300,– Summe der Investitionen 2007 € 14.300,– Berechnung des Freibetrages 2007: 10% von € 75.000,– € 7.500,– Summe der Investitionen € 14.300,– Der maximale Freibetrag beträgt € 7.500,–, da dieser für maximal 10% des Gewinnes geltend gemacht werden kann. Ein Handelsunternehmen (Einnahmen-Ausgaben-Rechner) erzielt im Jahr 2007 einen Gewinn in Höhe von € 50.000,–. Folgende Investitionen werden 2007 getätigt: Betriebs- und Geschäftsausstattung € 3.000,– Computer € 1.600,– Summe der Investitionen 2007 € 4.600,– Berechnung des Freibetrages 2007: 10% von € 50.000,– € 5.000,– Summe der Investitionen € 4.600,– Der maximale Freibetrag beträgt € 4.600,–, da dieser zur Gänze durch Investitionen in begünstigtes Anlagevermögen gedeckt ist. BIS 31.12.2006! Wer zwecks Geltendmachung von Werbungskosten, Sonderausgaben oder außergewöhnlichen Belastungen eine Arbeitnehmerveranlagung beantragen will, hat dafür fünf Jahre Zeit. Am 31.12.2006 endet daher die Frist für den Antrag auf die Arbeitnehmerveranlagung 2001. KLIENTEN JOURNAL 3
Seite 1: W I R T S C H A F T S T R E U H Ä

ENDE DER AUFBEWAHRUNGS- PFLICHT FÜR ... - Sperl & Lafer

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?