Vortrag Das Konzept - Forstliche Versuchs
Vortrag Das Konzept - Forstliche Versuchs
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<strong>Forstliche</strong> <strong>Versuchs</strong>und<br />
Forschungsanstalt<br />
Baden-Württemberg<br />
Nicole Schmalfuß<br />
Umsetzung des Alt- und Totholzkonzepts<br />
Auftaktschulungen Juni/Juli 2009<br />
Umsetzung des<br />
Alt- und Totholzkonzeptes<br />
(AuT-<strong>Konzept</strong>)<br />
im Landesbetrieb ForstBW<br />
Landesweite Auftakt-<br />
Schulungen<br />
Juni/Juli 2009<br />
1
Inhalte<br />
<strong>Forstliche</strong> <strong>Versuchs</strong>und<br />
Forschungsanstalt<br />
Baden-Württemberg<br />
☺ Ziele und Zielkonflikte �<br />
Schutzelemente<br />
���� Umsetzung<br />
!<br />
Arbeitssicherheit<br />
� Ausblick<br />
Nicole Schmalfuß<br />
Umsetzung des Alt- und Totholzkonzepts<br />
Auftaktschulungen Juni/Juli 2009<br />
2
Gemeinsame Ziele und Anforderungen an ein <strong>Konzept</strong><br />
<strong>Forstliche</strong> <strong>Versuchs</strong>und<br />
Forschungsanstalt<br />
Baden-Württemberg<br />
Nicole Schmalfuß<br />
� Aktiver Beitrag zur Sicherung<br />
der Biodiversität im Wald<br />
� Erfüllung der rechtlichen<br />
Anforderungen:<br />
§ Natur- und Artenschutz<br />
(Waldschutz)<br />
§ Schutz von Leib und Leben<br />
(Arbeitsschutz,<br />
Verkehrssicherheit)<br />
§ Funktionenvielfalt (Nutz-,<br />
Schutz- und Erholung)<br />
Umsetzung des Alt- und Totholzkonzepts<br />
Auftaktschulungen Juni/Juli 2009<br />
3
Gemeinsame Ziele und Anforderungen an ein <strong>Konzept</strong><br />
<strong>Forstliche</strong> <strong>Versuchs</strong>und<br />
Forschungsanstalt<br />
Baden-Württemberg<br />
Nicole Schmalfuß<br />
� Möglichkeit zur Anpassung auf<br />
Betriebsebene<br />
� operationale Zielwerte und konkrete<br />
Umsetzungshilfen<br />
� Dokumentation der Umsetzung<br />
Umsetzung des Alt- und Totholzkonzepts<br />
Auftaktschulungen Juni/Juli 2009<br />
4
Projekt FVA + LUBW<br />
• Literaturstudie<br />
• Workshops mit Artenexperten<br />
• Interdisziplinäres Vorgehen<br />
Waldschutzrisiken<br />
Arbeitssicherheit /<br />
<strong>Forstliche</strong> <strong>Versuchs</strong>und<br />
Forschungsanstalt<br />
Baden-Württemberg<br />
Verkehrssicherungspflicht<br />
Ökonomische Bewertung<br />
Nicole Schmalfuß<br />
Rechtlicher Rahmen<br />
�<br />
Ansprüche der Alt- und<br />
Totholzarten<br />
Situation im Wirtschaftswald:<br />
Ausschluss der Reife- und<br />
Zerfallsphasen<br />
Umsetzung des Alt- und Totholzkonzepts<br />
Auftaktschulungen Juni/Juli 2009<br />
5
<strong>Das</strong> AuT-<strong>Konzept</strong><br />
• Ausweisung von (Klein-)<br />
Flächen, die langfristig aus<br />
der Nutzung genommen<br />
werden<br />
� Waldrefugien<br />
• Auswahl von Baumgruppen,<br />
die dem natürlichen Zerfall<br />
überlassen bleiben<br />
� Habitatbaumgruppen<br />
<strong>Forstliche</strong> <strong>Versuchs</strong>und<br />
Forschungsanstalt<br />
Baden-Württemberg<br />
Nicole Schmalfuß<br />
Umsetzung des Alt- und Totholzkonzepts<br />
Auftaktschulungen Juni/Juli 2009<br />
6
Schutzelemente<br />
Waldrefugien<br />
• sind auf Dauer eingerichtete Bestände (etwa ab 1 Hektar<br />
Größe), die ihrer natürlichen Entwicklung und dem Zerfall<br />
überlassen werden;<br />
• werden im Zuge der Forsteinrichtung bestandesscharf<br />
abgegrenzt und erfasst.<br />
• Bei der Auswahl werden die örtlichen Besonderheiten<br />
berücksichtigt, dabei auch die Erfordernisse der<br />
!<br />
<strong>Forstliche</strong> <strong>Versuchs</strong>und<br />
Forschungsanstalt<br />
Baden-Württemberg<br />
Verkehrssicherung<br />
Nicole Schmalfuß<br />
und des Waldschutzes.<br />
Umsetzung des Alt- und Totholzkonzepts<br />
Auftaktschulungen Juni/Juli 2009<br />
Fichte<br />
7
Kriterien für die Auswahl von Waldrefugien<br />
<strong>Forstliche</strong> <strong>Versuchs</strong>und<br />
Forschungsanstalt<br />
Baden-Württemberg<br />
Nicole Schmalfuß<br />
• Alter<br />
• Bewirtschaftungsintensität<br />
• Wälder mit ununterbrochener<br />
Waldtradition<br />
• Standort<br />
• Waldbiotopkartierung,<br />
ökologische Bedeutung<br />
• Räumliche Lage<br />
Ziel Landesbetrieb ForstBW: rund 5% der Waldfläche als<br />
Waldrefugien (einschließlich Bannwälder und Biosphäre)<br />
Umsetzung des Alt- und Totholzkonzepts<br />
Auftaktschulungen Juni/Juli 2009<br />
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Schutzelemente<br />
Habitatbaumgruppen<br />
• bestehen aus einem oder mehreren Bäumen mit<br />
besonderen Habitatstrukturen (Habitatbäume) und den sie<br />
umgebenden Bäumen;<br />
• verbleiben bis zum natürlichen Absterben, Zusammenbruch<br />
und Zerfall auf der Fläche.<br />
• Ausnahmen von der Regel können sich aus den<br />
Erfordernissen der<br />
!<br />
<strong>Forstliche</strong> <strong>Versuchs</strong>und<br />
Forschungsanstalt<br />
Baden-Württemberg<br />
Arbeitssicherheit<br />
Nicole Schmalfuß<br />
und des Waldschutzes ergeben.<br />
Umsetzung des Alt- und Totholzkonzepts<br />
Auftaktschulungen Juni/Juli 2009<br />
9
Habitatbäume<br />
Kristallisationspunkte für Habitatbaumgruppen<br />
• (Groß-) Höhlenbäume<br />
• Faulstellen- oder<br />
Konsolenbäume<br />
• (Groß-) Horstbäume<br />
• Reservoirbäume (Heldbock)<br />
• Uraltbäume<br />
• Stehendes Totholz<br />
<strong>Forstliche</strong> <strong>Versuchs</strong>und<br />
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Baden-Württemberg<br />
Nicole Schmalfuß<br />
Umsetzung des Alt- und Totholzkonzepts<br />
Auftaktschulungen Juni/Juli 2009<br />
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Einzelbäume<br />
Sonderstellung für bekannte<br />
• Großhöhlen- und Großhorstbäume (Greifvogelhorste)<br />
• Reservoirbäume (Heldbock, Eremit)<br />
! herausragende ökologische Bedeutung<br />
§ unmittelbar artenschutzrechtlich geschützt<br />
� Diese Einzelbäume werden forstlich nicht genutzt, selbst<br />
wenn keine Habitatbaumgruppe ausgewiesen wird.<br />
<strong>Forstliche</strong> <strong>Versuchs</strong>und<br />
Forschungsanstalt<br />
Baden-Württemberg<br />
���� Alterung, Zerfall<br />
Gefährdung der Arbeits- und<br />
Verkehrssicherheit:<br />
Liegendes Totholz<br />
Nicole Schmalfuß<br />
ohne Gefährdung:<br />
Stehendes, ungefährliches<br />
Totholz („Stümpfe“)<br />
Umsetzung des Alt- und Totholzkonzepts<br />
Auftaktschulungen Juni/Juli 2009<br />
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8<br />
Totholz hat viele Gesichter…<br />
Altholz- Habitatbaum-Totholzkonzept der LFV Arbeitsschutzrelevante Aspekte<br />
Wo entsteht die Sollbruchstelle? Wann fällt er ? Was lauert dahinter? Wann kracht´s?<br />
Wenn so einer trifft?<br />
Am seidenen Faden?<br />
Bisherige Erfahrung:<br />
Totholzanreicherung ist<br />
unter Aspekten<br />
der Arbeitssicherheit<br />
kontraproduktiv!<br />
FBZ Königsbronn/Braun/04/09
17<br />
Schematische Darstellung der Gefährdungsbereiche von Habitatbaumgruppen auf der Waldfläche<br />
Gefährdungsbereich (rot+orange) / Unbeeinflusster Bereich (weiß)/ Feinerschließung mit 40 m Gassenabstand (grüne Linien)<br />
1 Habitatbaumgruppe<br />
je 1 ha Altholz/5 Bäume<br />
100m<br />
1 2 3 4<br />
Gefährdungsbereich<br />
= ca. 50%<br />
1 Habitatbaumgruppe<br />
je ca. 3 ha Altholz/15 Bäume<br />
170m<br />
1 2 3 4 5 6 7<br />
Gefährdungsbereich<br />
= ca. 25%<br />
FBZ Königsbronn/Braun/04/09
Arbeitssicherheit<br />
<strong>Forstliche</strong> <strong>Versuchs</strong>und<br />
Forschungsanstalt<br />
Baden-Württemberg<br />
!<br />
• Erfordernisse der Arbeitssicherheit werden im AuT-<strong>Konzept</strong><br />
berücksichtigt:<br />
� Konzentration der Gefährdung auf wenige Flächen<br />
� Markierung der Gefährdungsfläche<br />
� Karten mit HBG<br />
� Chancen für die Arbeitssicherheit<br />
• Erarbeitung von Praxishilfen in Zusammenarbeit mit<br />
Sicherheitsfachkräften<br />
• Schulungen zum Thema Arbeitssicherheit und AuT ab 2010<br />
Nicole Schmalfuß<br />
Umsetzung des Alt- und Totholzkonzepts<br />
Auftaktschulungen Juni/Juli 2009<br />
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Ausweisung von Habitatbaumgruppen<br />
Wo?<br />
� In allen Hauptnutzungs- und Dauerwaldbeständen.<br />
Wie viel?<br />
Wer?<br />
<strong>Forstliche</strong> <strong>Versuchs</strong>und<br />
Forschungsanstalt<br />
Baden-Württemberg<br />
Möglich auch in jüngeren Beständen.<br />
� Rund 5% der Hauptnutzungs- und Dauerwald-Fläche<br />
� Gruppengröße etwa 15 Bäume (ohne<br />
Unterstand). Kann mehr, kann weniger sein.<br />
� Etwa eine Gruppe je 3 Hektar. Oder mehr, oder weniger.<br />
� Revierleiter, Funktionsbeamter<br />
Wann?<br />
� Im Vorlauf zum planmäßigen Hieb.<br />
Nicole Schmalfuß<br />
Umsetzung des Alt- und Totholzkonzepts<br />
Auftaktschulungen Juni/Juli 2009<br />
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Ausweisung von Habitatbaumgruppen<br />
Und wo genau?<br />
� Möglichst dort, wo die Alt- und Totholzarten vermutet<br />
<strong>Forstliche</strong> <strong>Versuchs</strong>und<br />
Forschungsanstalt<br />
Baden-Württemberg<br />
werden (geeignete Baumstrukturen) oder Vorkommen<br />
bekannt sind (bekannte Fortpflanzungsstätten der<br />
besonders geschützten Arten);<br />
� eventuell besondere Standortsfaktoren (regional,<br />
waldtypenweise und artspezifisch) berücksichtigen:<br />
Praxishilfen!<br />
� Bekannte Artvorkommen<br />
� Abrücklinie, Klingen, ...<br />
Wo nicht?<br />
�Entlang von Straßen, Erholungseinrichtungen und<br />
anderen Orten erhöhter Verkehrssicherungspflicht<br />
Nicole Schmalfuß<br />
Umsetzung des Alt- und Totholzkonzepts<br />
Auftaktschulungen Juni/Juli 2009<br />
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Ausweisung von Habitatbaumgruppen<br />
Und wie...?<br />
� Bestandesbegang<br />
� Auswahl der Habitatbaumgruppe<br />
� Markierung der Randbäume mit weißer Wellenlinie<br />
(Arbeitssicherheit!)<br />
� Erfassung weniger Sachdaten zur Gruppe (Baumarten,<br />
Stückzahl, Strukturen)<br />
� Eintrag der Lage in Kartenskizze (z.B. InFOGIS-Ausdruck)<br />
oder geografische Koordinaten mit GPS<br />
� Eingabe der Sachdaten in FOKUS und Lage in InFOGIS<br />
<strong>Forstliche</strong> <strong>Versuchs</strong>und<br />
Forschungsanstalt<br />
Baden-Württemberg<br />
Nicole Schmalfuß<br />
Umsetzung des Alt- und Totholzkonzepts<br />
Auftaktschulungen Juni/Juli 2009<br />
17
Ausblick<br />
<strong>Forstliche</strong> <strong>Versuchs</strong>und<br />
Forschungsanstalt<br />
Baden-Württemberg<br />
<strong>Das</strong> wollen und können wir mit dem Alt-, und<br />
Totholzkonzept erreichen:<br />
Nicole Schmalfuß<br />
Umsetzung des Alt- und Totholzkonzepts<br />
Auftaktschulungen Juni/Juli 2009<br />
18
Ausblick<br />
<strong>Forstliche</strong> <strong>Versuchs</strong>und<br />
Forschungsanstalt<br />
Baden-Württemberg<br />
Handlungsfähigkeit<br />
• Rechtssicherheit<br />
Was wollen und können wir mit dem Altholz-,<br />
Habitatbaum- und Totholzkonzept erreichen?<br />
Erhalt Biodiversität<br />
• Multifunktionalität<br />
der Forstwirtschaft<br />
• Naturnahe<br />
Waldwirtschaft<br />
Nicole Schmalfuß<br />
DOKU-<br />
MEN-<br />
TATION<br />
Intern/Extern<br />
• Objektivierung<br />
• Evaluierung<br />
• Kontrollierbarkeit<br />
Betriebsbilanz<br />
• Produktbereich<br />
Naturschutz<br />
• Kosten -<br />
Leistungen<br />
Umsetzung des Alt- und Totholzkonzepts<br />
Auftaktschulungen Juni/Juli 2009<br />
DOKU-<br />
MEN-<br />
TATION<br />
DOKU-<br />
MEN-<br />
TATION<br />
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Kontakt:<br />
Nicole Schmalfuß<br />
FVA, Abt. Waldökologie<br />
Wonnhaldestr. 4, 79100 Freiburg<br />
Tel. 0761-4018-300<br />
e-mail: nicole.schmalfuss@forst.bwl.de<br />
<strong>Forstliche</strong> <strong>Versuchs</strong>und<br />
Forschungsanstalt<br />
Baden-Württemberg<br />
Nicole Schmalfuß<br />
Vielen Dank.<br />
Umsetzung des Alt- und Totholzkonzepts<br />
Auftaktschulungen Juni/Juli 2009<br />
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Dynamik und Verteilung<br />
<strong>Forstliche</strong> <strong>Versuchs</strong>und<br />
Forschungsanstalt<br />
Baden-Württemberg<br />
Waldrefugien + Habitatbaumgruppen<br />
• Natürliche Alterung ���� Absterben ���� Holzzersetzung<br />
• Besiedlung durch Alt- und Totholzarten<br />
Schlüsselrequisiten Alt- und Totholz sind<br />
• inhomogen über die Fläche verteilt und<br />
• insgesamt vernetzt<br />
Nicole Schmalfuß<br />
Umsetzung des Alt- und Totholzkonzepts<br />
Auftaktschulungen Juni/Juli 2009<br />
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