24.01.2013 Aufrufe

Familiengeschichte IV. Teil

Familiengeschichte IV. Teil

Familiengeschichte IV. Teil

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>IV</strong>. <strong>Teil</strong><br />

Dokumente<br />

Archiv-Verzeichnis des Klosters Tholey die Herrschaft Wertenstein betreffend<br />

(chronologisch geordnet) 1 :<br />

Artikel 187:<br />

1432 bis 1703: Akte aus drei Einzelstücken, in welcher die Lehens-Annahme über die Herrschaft<br />

Wertenstein durch den Grafen von Dhaun im Jahre 1432 und die Lehens-Annahme durch die Gräfin<br />

[Johanna Louise] Witwe de Linange [von Leiningen, verheiratete von Rossillon] vom 2. April 1703 enthalten<br />

sind.<br />

Artikel 848:<br />

Aktenbündel, bestehend aus 7 Dokumenten, die Güter zu Hoppstädten betreffen, darunter:<br />

1.) 1566: Verzeichnis der Güter, welche die Abtei Tholey auf dem Bann von Hobstetten besitzt. Ausfertigung,<br />

einfaches Papier, deutschsprachig.<br />

2.) Ohne Datum. Ähnliches Verzeichnis wie zuvor, unterschrieben von Sieur Reiel, Grundrichter zu Tholey.<br />

3.) 1607, 1707: Auszug aus der älteren Bannrenovatur bezüglich der Güter, welche die Abtei Tholey in den<br />

Gemarkungen der Herrschaft Hobstetten, Weyersbach, Heimbach und Leidsweiler besitzt, welcher zur erneuten<br />

Renovatur gebraucht wurde.<br />

4.) Ohne Datum: Verzeichnis der jährlichen Renten, welche Hobstetten der Abtei schuldet, unterschrieben von<br />

Dom Christophe Reiff, Cellerar (procureur claustral).<br />

5.) Oktober 1763: Protokoll über die Vermessung der Ländereien der Abtei Tholey auf dem genannten Bann<br />

[Hoppstädten], gefertigt von M. Risch, Procureur fiscal de la Seigneurie de Wertenstein.<br />

6.) Ähnlich wie Nr. 5.<br />

7.) Ohne Datum: Topographische Karte.<br />

Artikel 1059:<br />

Ohne Datum, 18. Jhd.: Aktenbündel, bestehend aus 5 Dokumenten, welche die Aufstellung von Jagdwachen<br />

(garde de chasse) und andere forstrechtliche Vorgänge in der Herrschaft Wertenstein darstellen.<br />

Artikel 221:<br />

1621: Einnahmeregister der dem Haus Wertenstein zustehenden Zinsen und Renten in den Dörfern<br />

Oberkirch und Seitzweiler.<br />

Artikel 847:<br />

Ohne Datum: Aktenbündel, bestehend aus 7 Dokumenten, welche Bestandsbriefe und Reversale über Wiesen<br />

und Äcker zu Weyersbach, Bleiderdingen und Hobstetten darstellen. Ausfertigungen zum <strong>Teil</strong> auf einfachem<br />

Papier, alle deutschsprachig. Darunter:<br />

1.) 12. Juni 1624: Verpfändung. Die Abtei Tholey verpfändet für 172 Taler den Brühl, Ackerland, Rodungen und<br />

den kleinen Zehnten zu Hobstetten an Jean Knoll aus genanntem Ort.<br />

7.) 15. September 1746: Verpachtung besagter Ländereien auf 9 Jahre an Francois Schmitt aus besagtem Ort<br />

[Hoppstädten] gegen 12 Taler jährlich.<br />

Artikel 223:<br />

4. November 1687: Bestandsbrief der Amalie Sibylle Gräfin von [Daun]-Falckenstein für Jean Adam<br />

Frinck aus Birkenfeld über das Haus Wertenstein, samt allen anhaftenden Privilegien, Rechten und<br />

Einkünften für die Dauer von 4 Jahren gegen eine jährliche Rente von 150 Taler. Ausfertigung, einfaches<br />

Papier, deutschsprachig.<br />

Artikel 2015:<br />

1690: Schenkung. Amalie Sibylle de Dhaune, geborene Comtesse de [Daun]-Falckenburg, schenkt ihrem<br />

Schwiegersohn, S[ieu]r Jacques de Rossillon, die Herrschaft Wertenstein, um seine Ehefrau darauf zu<br />

bewittumen. Einzelstück, Ausfertigung, einfaches Papier, unterschrieben von besagter Dame de Dhaune, mit<br />

Petschaftssiegel, welches ihr Wappen darstellt, französisch.<br />

[In den Horstmanniana 2 im Landesarchiv Speyer (Bestand B 24) fand ich folgende Angaben unter der<br />

Überschrift >Nachrichten von der Seigneurie [Herrschaft] Werdenstein und dem Dorf HobstettenDas verlorene Archiv der Benediktinerabtei St. Mauritius zu Tholey - Bearbeitung des<br />

Archivinventars aus den 1770er Jahren


Anno 1683 hat die Gräfin Sibylle Wertenstein [ge]kauft. Anno 1690 ist ihr Tochtermann [der französische<br />

Baron Jacques de Rossillon] succedirt [nachgefolgt].<br />

Dieser zahlte an seine Schwiegermutter 3.300 Taler, nach dem >Verzeichnis der Lehen in der Prévoté<br />

Schaumburg< des Capitaine-Prévot Le Payen, fol. 181, ebenfalls im Landesarchiv Speyer.]<br />

Artikel 224:<br />

1697 Juni. Urteil des Siège presidial zu Sarrelouis im Rechtsstreit zwischen S[ieur] de Rossillon, Herr zu<br />

Wertenstein, und der Gemeinde Weyersbach, Kläger, einerseits und der Gemeinde Hobstetten, Beklagte,<br />

andererseits, wegen des Besitzes einer sich neu ausgebildeten Insel im Fluss Noh [Nahe], welcher die<br />

Herrschaft durchfließt. Beglaubigte Kopie.<br />

Artikel 181:<br />

Ohne Datum, 17. Jhd.: Aktenbündel von 13 Einzelstücken, betreffend die Käufe, Inbesitznahmen,<br />

<strong>Teil</strong>ungen und Rechte in der Herrschaft Wertenstein, wie sie durch die Gräfinnen [Amelia Sibylla] von<br />

Falckenstein [Mutter] und [Johanna Louisa] de Linange [von Leiningen] getätigt wurden. Das erste<br />

Dokument ist eine Aufstellung der Jahreseinnahmen in der Herrschaft Wertenstein. Alle Dokumente auf<br />

einfachem Papier, meist deutschsprachig.<br />

Artikel 182:<br />

Ohne Datum: Vergleich zwischen Jean Jacob Graf von Oberstein und den Untertanen der Herrschaft<br />

Wertenstein wegen der Fronde. Einzelstück, Kopie auf einfachem Papier, deutschsprachig, mit<br />

Unterschrift des Grafen.<br />

Artikel 188:<br />

1698: Eine Akte aus 2 Einzelstücken, die das von Einwohnern von Roussberg [heute Ruschberg] im Bann<br />

des Weibweiler Hofes beanspruchte Weiderecht betreffen. Einfaches Papier.<br />

Artikel 179:<br />

Ohne Datum: Aktenbündel von 11 Einzelstücken betreffend den Streit zwischen dem S[ieur] de<br />

Rossillon, Herr zu Wertenstein und Weyersbach, Beklagter, und dem Grafen de Linange et Dabo<br />

[Dagsbourg], als Kläger, wegen des Lehensempfangs der Herrschaft Wertenstein durch ersteren.<br />

Artikel 206:<br />

1704, 1706 und 1709: Akte, bestehend aus 3 Einnahmeregistern, in denen die Einnahmen der Herrschaft<br />

Wertenstein in Form von Zinsen, Renten, Frongeldern u. a. enthalten sind.<br />

Artikel 207:<br />

Ohne Datum: Aktenbündel mit 9 Akten, betreffend die Zehntabgaben des Hofes von Rossberg oder<br />

Wallenberg, nahe des Weibweiler Hofes, welche die Abtei Tholey als Klägerin von Sr. Jacques de<br />

Rossillon, Herr zu Wertenstein, fordert.<br />

Artikel 1061:<br />

Ohne Datum, 18. Jhd: Aktenbündel, bestehend aus 4 Dokumenten, welche den Prozess zwischen Meier,<br />

Einwohner und Gemeinde Freisen, Kläger, gegen Sr. Jacques de Rossillon, Herr zu Wertenstein, Beklagter,<br />

betreffen.<br />

Artikel 198:<br />

7. April 1715: Dekret des Herzogs, wodurch dem S[ieur] Payen, Amtmann zu Schaumburg, die Befugnis<br />

über die Ausübung der Gerichtsbarkeit in der Herrschaft Wertenstein übertragen wird. Einzelstück.<br />

Artikel 220:<br />

12. Januar 1717: Privilegsbrief Herzog Leopolds für Jeanne Louise Gräfin von Linange, Witwe des Sieur<br />

de Rossillon, Herrin zu Wertenstein, für die Wiederherstellung des Marktes zu Freysen auf Remigius-<br />

Tag eines jeden Jahres, sowie die beiden folgenden Tage unter den genannten Bedingungen.<br />

Ausfertigung: großes Pergament, Siegel auf rotem Wachs. Dabei ein Bestätigungsbrief der<br />

Rechnungskammer über besagten Markt vom 12. Mai 1712. Ausfertigung mit Siegel.<br />

Artikel 1066:<br />

31. Dezember 1732: Lettre patente du Roy [Herzog-König Stanislaus von Lothringen] wegen der Umsetzung der<br />

zwischen ihm und dem Grafen von Linange [Leiningen] getroffenen Vereinbarung. Einzelstück.<br />

2<br />

Abschriften und Notizen des zweibrückischen Regierungsrats Ludwig Philipp Horstmann aus den Jahren 1789<br />

bis 1815, die Geschichte des Herzogtums Pfalz-Zweibrücken betreffend.<br />

2


Artikel 193 .<br />

Ohne Datum (vor März 1734): Akte aus 2 Einzelstücken bestehend:<br />

1.) Gesuch des S[ieur] Christian de Rossillon, Herr zu Wertenstein, an Ihre Königliche Hoheit, die<br />

Regentin. Bitte um die alleinige Genehmigung, in den Kupferminen seiner Herrschaft unter Ausschluss<br />

sonstiger Personen auf eigene Rechnung Abbau betreiben zu können.<br />

2.) Ein dem Gesuch entsprechendes Dekret vom 16. März 1734.<br />

Artikel 1305:<br />

Ohne Datum, 18. Jhd: Gesuch des S[ieur] Christian, Chevalier, Baron de Rossillon, Herr zu Wertenstein und<br />

anderen Orten an die Herzogin-Mutter (Son altesse Royale Madame) mit der Bitte um Ermächtigung, ein<br />

gewisses Grundstück, welches er durch den Vertrag von Tholey im Jahr 1730 erhalten hat, zu verkaufen oder auf<br />

bestimmte Zeit zu verpfänden. Besagtes Gelände liegt auf dem Bann von Froudesweiler, soll künftig aber zu<br />

Leidsweiler [Leitzweiler] geschlagen werden. Einzelstück.<br />

Artikel 200:<br />

Akte aus 2 Einzelstücken bestehend:<br />

1.) 24. November 1732: Urteil wegen Nichterscheinens.<br />

2.) 17. Mai 1734 Mai: Versäumnisurteil in der Herrschaft Wertenstein gegen Francois Histerheim,<br />

Säumiger, der zur Zahlung diverser im Urteil erläuterter Positionen verurteilt wird.<br />

Artikel 205<br />

1. Februar 1735: Brief des S[ieur] Christian de Rossillon, Herr zu Wertenstein, an den Amtmann zu<br />

Nohfeld, in dem er diesem die jährliche Zahlungspflicht von 30 Gänsen oder 10 Gulden aus den<br />

Nohfelder Einnahmen zu Gunsten der Abtei Tholey bestätigt. Einzelstück, Abschrift.<br />

Artikel 218:<br />

Ohne Datum, 18. Jhd. Aufstellung der in der Herrschaft Wertenstein aufzubringenden Güter sowie<br />

Schädigungen anlässlich des Durchzugs der Truppen Mentzels. Ausfertigung, einfaches Papier,<br />

deutschsprachig.<br />

Artikel 209:<br />

1735. Aktenbündel mit 7 Einzelstücken, betreffen verschiedene Forderungen der kaiserlichen Armee<br />

gegen S[ieur] de Rossillon, Herr zu Wertenstein, die erhobene Fourage zu liefern.<br />

Artikel 189:<br />

1735: Akte, bestehend aus 6 Briefen, die S[ieur] Payen, Amtmann zu Schaumburg, an den Baron de<br />

Rossillon, Herr zu Wertenstein, wegen der Befreiung von der Fouragepflicht für die kaiserlichen Truppen<br />

geschrieben hat.<br />

Artikel 184:<br />

Ohne Datum: Aktenbündel von 9 Einzelstücken, wobei die letzten 4 Akten beweisen, dass die Herren<br />

von Wertenstein verpflichtet wurden, sich der Gerichtsbarkeit des Amtes Schaumburg und des Deutsch-<br />

Bellistums zu unterwerfen. Das letzte Dokument ist eine Denkschrift des S[ieur] de Rossillon, Herr zu<br />

Wertenstein, betreffend der unbegründeten Klagen gegen S[ieur] Payen, Amtmann zu Schaumburg.<br />

Artikel 208:<br />

Ohne Datum. Aktenbündel mit 6 Akten, betreffend die Klage des M. Jean Pierre Braune, Pfarrer der<br />

katholischen Kirche zu Ottweiler, gegen S[ieur] Christian de Rossillon von Wertenstein wegen<br />

Unterdrückung.<br />

Artikel 199:<br />

5. Februar 1737: Bestandsbrief der Abtei Tholey für Jacob Schneider aus Weyersbach über ein 400<br />

Tagwerk großes Gelände auf 6 Jahre gegen eine Jahresrente von 20 Reichsgulden und den anfallenden<br />

Zehnten. Einzelstück.<br />

Artikel 177:<br />

Akte aus 2 Dokumenten bestehend:<br />

1.) 23. März 1737: Verkauf eines Viertels der Herrschaft Wertenstein durch S[ieur] Frederic Baron de<br />

Rossillon an S[ieur] Louis de Rossillon.<br />

[Kaufvertrag wird im Landesarchiv Saarbrücken aufbewahrt.]<br />

2.) 24. August 1748: Arret du Conseil d’État, welcher S[ieur] Frederic de Rossillon erlaubt in den Besitz und<br />

Genuss eines Fünftels [früher ein Viertel] der Herrschaft Wertenstein zurück zu gelangen und damit den<br />

Verkauf des zuvor genannten Viertelanteils aufhebt und annuliert.<br />

3


Artikel 172:<br />

Ohne Datum, 18. Jhd.: Aktenbündel aus 3 Einzeldokumenten auf einfachem Papier. Das erste Dokument<br />

ist eine Aufstellung aller Verträge, welche die Abtei Tholey über das Haus Wertenstein besitzt. Die<br />

beiden anderen Dokumente stellen nicht unterschriebene Erklärungen über den Wert des Hauses und des<br />

Schlosses Wertenstein dar.<br />

Artikel 846:<br />

Aktenbündel, bestehend aus 11 Dokumenten, welche Hobstetten und Bleiderdingen betreffen, davon 10<br />

deutschsprachig. Darunter:<br />

1.) Ohne Datum. Auszug aus dem Schöffenweistumb von Hobstetten.<br />

2.) Ohne Datum. Auszug aus dem Schöffenweistumb von Birkenfeld.<br />

3.) 1486. Schiedsurteil.<br />

7.) 14. August 1737: Protokoll über den Grenzverlauf, gefertigt von den Sieurs de Rossillon, Seigneur de<br />

Wertenstein, und dem Amtmann (Bailly) Faber von Birkenfeld mit Vermerk der Einwände seitens des Sieur de<br />

Rossillon. Abschrift.<br />

Die übrigen Dokumente stehen mit dem Zehnt in der Flur Noppenaug in Zusammenhang.<br />

Artikel 1064:<br />

18. September 1738: Urteil des Hochgerichts Wertenstein, mit dem die Einwohner von Heimbach zur Zahlung<br />

der Zehntabgaben an Topinambour verpflichtet werden. Einzelstück.<br />

[Tod des Christian von Rossillon, gefallen am 22.10.1741 bei Pont à Mouson]<br />

Artikel 1060:<br />

Ohne Datum, 18. Jhd.: Aktenbündel, bestehend aus 14 Dokumenten, welche den Prozess zwischen Sieur Jean<br />

Bürger aus Birkenfeld, Kläger, gegen die Nachfolger des verstorbenen Christian de Rossillon, Herr zu<br />

Wertenstein, betreffen. Ausführungen teils auf einfachem Papier, teils deutschsprachig.<br />

Artikel 173:<br />

Aktenbündel aus 14 Einzeldokumenten, welche im Zusammenhang mit den Einwänden des Substituten<br />

des Amtes Schaumburg bezüglich der Herrschaft Wertenstein, Freysen und dazugehörenden Orten<br />

stehen. Das 5. und 6. Dokument stellen Auszüge der Schultheißen von Freisen über die Einnahmen zu<br />

Wertenstein in den Jahren 1730, 1731, 1736, 1737, 1738, 1743 und 1744 dar.<br />

Artikel 219:<br />

Aktenbündel mit 56 Einzelstücken, betreffend den Prozess der Herren Jacques, Michel und Philippe<br />

Charles Hilt, Kläger, gegen ihre Gläubiger und den Substituten zu Schaumburg.<br />

Artikel 215:<br />

Aktenbündel mit 9 Einzelstücken, betreffend den Verhau von 53 Eichenbäumen auf dem Bann der<br />

Gemeinden von Weyersbach, Bleiderding, Freysen und anderen Orten, gemäß dem Arret du Conseil vom<br />

2. September 1740.<br />

Artikel 216:<br />

Ohne Datum, um 1740: Akte aus zwei Einzelstücken, betreffend den Rechtsstreit zwischen der Abtei<br />

Tholey, Klägerin, gegen die Gemeinde Freysen, wegen des im vorigen Artikel genannten Sachverhaltes.<br />

Artikel 174:<br />

Akte, bestehend aus 5 Dokumenten:<br />

1.) 15. Januar 1739: Arret du Conseil d’État im Streit zwischen den Gebrüdern Hild (Kläger) und den<br />

Freiherren von Rossillon (Beklagte), in dem die Beklagten zur Herausgabe eines Fünftels der Herrschaft<br />

[Wertenstein mit umliegenden Grundbesitz] verurteilt werden, welches der verstorbenen Louise de Rossillon,<br />

Mutter der Kläger, aus dem Erbe der Eltern Jacques de Rossillon und Jeanne Louise geb. de Linange [verh.<br />

von Rossillon] zusteht.<br />

2.) 5. März 1739: Arret du Conseil d’État betreffend die Klage von Jacques und Michel Hilt, beide Leutnant<br />

im Regiment Montceaux, sowie Nicolas Thomas, advokat du Conseil, in seiner Eigenschaft als Vormund des<br />

minderjährigen Charles Hilt, Lieutenant im zuvor genannten Regiment, und anderen Klägern gegen Charles<br />

und Louis de Rossillon, Hauptmann im Regiment Nassau, Beklagte, mit dem letztere zu einer Erklärung über<br />

alle Einkünfte aus den ererbten Gütern seit dem 25. Oktober 1726 [Tod der Johanna Louise von Rossillon,<br />

ihre Großmutter] gegenüber der Amtsschreiberei des Conseil verurteilt werden.<br />

3.) 20. August 1739: Arret du Conseil auf Gesuch der Kläger, welches die Beklagten verurteilt binnen eines<br />

Monats die Urteile vom 15. Januar und 5. März umzusetzen.<br />

4.) 13. Dezember 1745: Arret du Conseil mit welchem gemäß des Urteils vom 20. August 1739 die<br />

notwendige Geldzahlung an die Kläger gemäß einem Protokoll vom 21. Oktober 1744 angeordnet wird.<br />

4


5.) 20. April 1747: Vollmacht der Herren Hilt für S[ieur] Rossmann aus Lunéville zum Verkauf ihres Anteils<br />

an der Herrschaft Wertenstein. Beglaubigte Kopie des M[onsieur] Seyler, Tabellion zu Tholey.<br />

[Notarielle Niederschrift vom 16. Dezember 1743 (Landesarchiv Saarbrücken, Notariatsakten Prévoté<br />

Schaumburg), worin die drei Gebrüder Hild den Hauptmann Ludwig von Rossillon beschuldigen, sie zuerst<br />

betrunken gemacht und danach in einem Vergleichsvertrag anstatt 5.000 nur 500 Écus d’Empire eingesetzt zu<br />

haben.]<br />

Artikel 211:<br />

2. Juli 1745: Vertrag über 2.537 Livre 10 Sol in lothringischer Währung, Schulden, welche S[ieu]r<br />

[Louis] de Rossillon bei S[ieu]r de Marx, Amtmann zu Bergzabern, aufgenommen hat, Einzelstück.<br />

[Tod des Ludwig von Rossillon am 22.12.1745 in Straßburg]<br />

Artikel 214:<br />

Register über Zehnteinnahmen zu Freysen aus den Jahren 1738, 1740, 1742, 1744, 1745, 1746 und 1747,<br />

welches durch Unterschriften des S[ieur] Louis de Rossillon bestätigt ist. 3<br />

Artikel 210:<br />

Ohne Datum. Aktenbündel mit 10 Einzelstücken, betreffend die Forderungen der Witwe und Erben des<br />

S[ieur] Mangue, Kaufmann zu Sarrelouis, gegen die Witwe des S[ieur] de Rossillon.<br />

Artikel 213:<br />

Ohne Datum: Aktenbündel mit 7 Einzelstücken, betreffend den Rechtsstreit zwischen Philippe und Jacob<br />

Wulsch, wohnhaft zu Languenbach [Berglangenbach] und Erben des S[ieur] Louis de Rossillon, Herr zu<br />

Wertenstein, als Beklagte.<br />

Artikel 170:<br />

30. März 1747: Abschätzung der zur Herrschaft Wertenstein unmittelbar gehörenden Gebäude (Anm.:<br />

Herrenhaus mit Ökonomie), durch Jean Wilhelm, Maurer zu Nohfeld, und Jean Dreger, Zimmermann aus<br />

Hopstetten. Einzelstück.<br />

Artikel 171:<br />

2. Dezember 1747: Erklärung von 19 Blatt Umfang auf Papier des Hofes über alle Güter und Einkünfte<br />

der Herrschaft Wertenstein samt zugehörigen Orten, eingeschlossen alle an örtliche Beamte und<br />

Untertanen verpfändete Güter mit Ausnahme des Waldes Winterhauch. Einzelstück.<br />

Artikel 162:<br />

8. Januar 1748: Kaufvertrag über zwei Fünftel der Herrschaft Wertenstein, welche von Sieur Charles<br />

Baron de Rossillon, Oberhofmarschall des Fürsten von Usingen und Major der Usinger Truppen,<br />

wohnhaft zu Biberich [Biebrich] einerseits, sowie von Jacques, Michel und Philippe Charles Hilt, alle<br />

drei Leutnante im Dienste Frankreichs, andererseits gegen 14.320 Gulden an Prior und Konvent der<br />

Abtei Tholey verkauft wurden. Damit sollte der Besitz zum Konventsvermögen gehören und die<br />

Einkünfte zur Bestreitung der Kosten für die Kleidung der Mönche und zum Unterhalt der Bibliothek<br />

dienen. Einzelstück, Ausfertigung mit Siegel auf gelbem Wachs in einer Holzkapsel. Abgewickelt am 12.<br />

März 1748 vor Notar und Tabellion Risch zu Tholey, welcher die Zahlung besiegelte.<br />

[Dieser Kaufvertrag befindet sich leider nicht mehr in den Notariatsakten]<br />

Artikel 212:<br />

Ohne Datum: Akte aus 2 Einzelstücken bestehend. Das erste Dokument ist die Kopie des Vertrages über<br />

den Erwerb von zwei Fünftel an der Herrschaft Wertenstein. Das zweite Dokument ist ein Gesuch von<br />

Prior und Konvent der Abtei Tholey an den König mit der Bitte, die Erlaubnis zum Verkauf [die Abtei<br />

Tholey wollte einen Spekulationsgewinn erzielen, was aber fehlschlug] der Herrschaft Wertenstein zu<br />

erhalten.<br />

Artikel 176:<br />

22. März 1748: Arret du Conseil nach dem die zwei Fünftel Anteil der Herrschaft Wertenstein, welchen die<br />

Abtei Tholey von Charles de Rossillon und den Gebrüdern Hilt erworben hat, der Zuständigkeit der Beamten<br />

des Amtes Schaumburg unterstehen, ausgenommen das Appellationsrecht zu dem genannten Rat.<br />

Artikel 175:<br />

3 Louis de Ro(u)ssillon starb am 22.12.1745 zu Straßburg. Offensichtlich hat seine Witwe bis 1747 den Zehnten<br />

aus Freisen erhalten, bzw. beansprucht.<br />

5


31. Mai 1748: Arret du Conseil d'État zu Gunsten des Friedrich von Rossillon, Herr zu Wertenstein, in<br />

Sachen gegen Witwe und Erben des Ludwig [Louis] de Rossillon. Einzelstück. [Siehe auch Artikel 177.]<br />

Artikel 180:<br />

Ohne Datum: Aktenbündel von 21 Einzelstücken betreffend den Verkauf von 2 Fünftel der Herrschaft<br />

Wertenstein und Einwände wegen Vorrechte des Francois Histerheim (Sesterhenn), wegen einer Summe<br />

von 3.087 Reichstaler, sowie Einwand des Substituten des Amtes Schaumburg mit dem Ziel der<br />

Konfiszierung besagter 2 Fünftel. Dazu ein Erlass des Conseil vom 24. August 1748, der den Herren de<br />

Rossillon und Hilt freie Hand gibt und die Einwände von Histerheim (Sesterhenn) und des Substituten<br />

des Amts Schaumburg zurückweist.<br />

Artikel 203:<br />

Akte, bestehend aus 2 Dokumenten:<br />

1.) 20. August 1748: Vollmacht des Kapitels der Abtei Tholey für Dom Cuno Wolff, Prior, und Dom<br />

Maximin Motté, Cellerar, eine zum Erwerb des Zweifünftelanteils an der Herrschaft Wertenstein nötigen<br />

Geldaufnahme, welche von dem Baron [Carl] von Rossillon und den Herren Hilt (durch Vertrag vom 8.<br />

Januar 1748) unter dem Rechte der <strong>Teil</strong>abzahlung erworben wurde.<br />

2.) 30. September 1748: Urkunde aufgenommen von M. Tranchot, notaire et garde nottes zu Nancy,<br />

wonach M. Rach, Advocate de la Cour, in seiner Eigenschaft als Pfleger der drei minderjährigen Kinder<br />

von M. Grandeville Elliot de port Elliot, Kammerherr des Kurfürsten von der Pfalz, und dessen<br />

verstorbener Ehefrau Jeanne Therese du Han de Martigny, besagtem Prior und Cellerar der Abtei Tholey<br />

die Summe von 51.666 Livres 13 Sols und 4 Denier geliehen hat.<br />

Artikel 1063:<br />

12. Oktober 1748: Kapitelbeschluss, unterzeichnet von Abt und Mönchen von Tholey, betrifft den Erwerb eines<br />

Fünftels der Herrschaft Wertenstein und die zur Zahlung aufgenommenen Kredite. Einzelstück.<br />

Artikel 163:<br />

4. November 1748: Kaufvertrag über ein Fünftel der Herrschaft Wertenstein, welches von Sieur Baron<br />

[Friedrich] von Rossillon, <strong>Teil</strong>herr zu Wertenstein und Hauptmann im Regiment Toscana, für 5.600<br />

Reichsgulden an Prior und Konvent der Abtei Tholey verkauft wurde. Damit sollte der Besitz zum<br />

Konventsvermögen gehören und die Einkünfte zur Bestreitung der Kosten für die Kleidung der Mönche<br />

und zum Unterhalt der Bibliothek dienen. Einzelstück mit Siegel auf gelbem Wachs in Weißblechkapsel,<br />

ausgestellt von M. Seiler, Tabellion zu Schaumburg und am 24. Dezember 1748 zu Tholey abgewickelt.<br />

[Vertrag befindet sich im Landesarchiv Saarbrücken<br />

Notariatsakten Prévoté Schaumburg]<br />

Artikel 165:<br />

30. Dezember 1748: Protokoll über die Inbesitznahme der Herrschaft Wertenstein durch Prior und<br />

Mönche der Abtei Tholey. Einzelstück, aufgenommen von M. Seyler, Notar zu Tholey, unterschrieben<br />

von Prior und Mönchen, kontrolliert am 5. Januar 1749, eingetragen in die Amtsbücher des Conseil du<br />

Roy zu Lunéville am 28. Februar 1749.<br />

Artikel 166:<br />

28. Februar 1749: Auszug aus dem Register des Conseil du Roy, wonach angeordnet wird, dass die<br />

Inbesitznahme von Land und Herrschaft Wertenstein in die Protokollbücher des Rates eingetragen<br />

werden.<br />

Artikel 183:<br />

11. August 1749: Streitschrift der Familie de Rossillon als Widerbeklagte gegen den Grafen von Linange<br />

et Dagsbourg als Hauptbeklagten und Widerkläger wegen des Waldes Winterhauch.<br />

Artikel 201:<br />

Ohne Datum: Aktenbündel, bestehend aus 4 Akten, betreffend den Streit des S[ieur] de Rossillon und<br />

Konsorten mit dem Grafen von Oberstein bezüglich des Waldes Winterhauch.<br />

Artikel 217:<br />

Akte aus 3 Einzelstücken, wobei das zweite und dritte Dokument Arrets du Conseil vom 12. Mai bzw.<br />

31. Juli 1749 im Rechtsstreit zwischen Francois Histerheim aus Hobstetten, Kläger, und dem Baron de<br />

Rossillon, Beklagter, sind.<br />

Artikel 1296:<br />

Aktenbündel, bestehend aus 7 Dokumenten, darunter:<br />

6


1.) Ohne Datum: Gesuch der Abtei Tholey an den Conseil du Roy den Bruchwald auf dem Bann zu Oberkirch zu<br />

roden und auf den Stock zu setzen sowie Einschläge in weiteren abteieigenen Wäldern innerhalb der 11<br />

Zennereien vorzunehmen, um aus dem Holzverkauf den Erwerb von 3 Fünftel der Herrschaft Wertenstein zu<br />

zahlen und Schulden zu tilgen.<br />

2.) 29. November 1749: Arret du Conseil mit dem der Abtei erlaubt wird, in verschiedenen Wäldern unter<br />

gewissen Bedingungen Einschläge vorzunehmen.<br />

Artikel 185:<br />

5. Januar 1750: Vertrag mit Francois Schmitt, Ortsschultheiß zu Hobstetten, wegen der<br />

Wiederherstellung des Weibweiler Hofes, wonach die Abtei 3/5 und [die Erben des] S[ieu]r Louis de<br />

Rossillon die restlichen 2/5 der Kosten tragen müssen. Unterzeichnet von Dom Maximin Motté, Cellerar<br />

der Abtei, und Herrn Rossmann, Sequesterverwalter der Erbengemeinschaft. Einzelstück.<br />

Artikel 194:<br />

19. Juli 1750: Protokoll über die Versteigerung der herrschaftlich-wertensteinischen Wiese auf der<br />

Gemarkung von Hoppstädten, welche für 23 Gulden 24 Albus an Jacob Lauer aus besagtem Ort ging.<br />

[Tod des Carl von Rossillon am 5. April 1751]<br />

Artikel 167:<br />

5. April 1754: Arret du Conseil d’État mit welchem S[ieur] Jean Baptiste Vaumier und Robert Brulliot in<br />

ihrer Eigenschaft als Vermögensverwalter und Vormunde der Kinder des verstorbenen S[ieur] Louis de<br />

Rossillon erlaubt wird, den Verkauf ihrer zu Wertenstein gelegenen Immobilien vorzunehmen.<br />

Einzelstück.<br />

Artikel 1304:<br />

Ohne Datum, 18. Jhd.: Aktenbündel, bestehend aus 20 Dokumenten, welche <strong>Teil</strong>e des Prozesses zwischen M.<br />

Jean Baptiste Vannier, Rechtsanwalt und Syndikus der Gläubiger der Sieurs Christian und Louis de Rossillon,<br />

und der Dame [Anna] Maria, geb Baronesse de Geismar, Witwe des S[ieu]r Louis de Rossillon, Herr zu<br />

Wertenstein, wegen der gerichtlichen Verfolgung von Ansprüchen gegen besagte Dame durch die Gläubiger<br />

ihres verstorbenen Ehemanns.<br />

Artikel 164:<br />

3. Juli 1754: Kaufvertrag über zwei Fünftel der Herrschaft Wertenstein, welche gemäß eines Erlass des<br />

königlichen Conseil d‘État vom 5. April 1754, durch die Herren Nicolas Lauray und Robert Brulliot,<br />

Advokaten im Conseil du Roy, wohnhaft zu Lunéville, die dazu autorisiert sind, besagte zwei Fünftel im<br />

Namen der Nachfahren der Herren Louis und Christian de Rossillon an Prior und Konvent der Abtei<br />

Tholey zu verkaufen, wobei für die Besitzungen in Lothringen 11.000 Reichsgulden, gleich 34.100<br />

lothringische Livres, und für die Besitzungen auf Reichsgebiet 4 12.000 Reichsgulden, zusammen 37.200<br />

lothr. Livres, gezahlt werden. Einzelstück, Ausführung mit Siegel auf gelbem Wachs in einer<br />

Holzkapsel, ausgestellt von M. Risch, Notar zu Tholey, abgewickelt am 19. Juli 1754.<br />

Artikel 204:<br />

Aktenbündel mit 29 Akten, davon 10 Stück auf Pergament, betreffend Forderungen der Abtei Tholey<br />

gegen S[ieu]r Christian de Rossillon, die aus den Kaufverträgen unter Artikel 162, 163 und 164<br />

herrühren.<br />

Artikel 1058:<br />

Akte, bestehend aus 3 Dokumenten:<br />

1.) 7. September 1754: Vollmacht der Abtei Tholey für Dom Maximin Motté, Cellerar (procureur claustral) zu<br />

Aufnahme eines Kredits über 30.000 französische Livres zur Zahlung der Hauptsumme und der droits d’<br />

amortissement wegen des am 3. Juli 1754 geschehenen Erwerbs von zwei Fünftel des Gebiets und der Herrschaft<br />

Wertenstein.<br />

2.) Aufstellung der durch Dom Maximin Motté aufgenommenen Kredite:<br />

a) 8. November 1754: Kreditvertrag über 20.000 Lothringische Livres zu Gunsten der minderjährigen Kinder des<br />

Sr. le Marquis de Gerbévillé. Ausführung, gefertigt vom königlichen Notar M. Tranchot zu Nancy.<br />

b.) 8. November 1754: Kreditvertrag über 11.883 Livres 6 Sols 8 Deniers zu Gunsten von Sr. Humbert<br />

d’Henamévil, Lieutenant-Colonel im Dienste des Kaisers, wohnhaft zu Wien.<br />

c.) 8. November 1754: Schuldverschreibung der Abtei Tholey über 6.458 Livres 6 Sols 8 Deniers, lothringischer<br />

Währung, zu Gunsten des S[ieur] Rossmann aus Lunéville.<br />

4<br />

Es kann sich dabei nicht um den Wald >Winterhauch< gehandelt haben, da der Baron von Feignies noch in<br />

einem Brief vom 6. Juni 1757 an Herrn Hauth, Amtmann von Nohfelden, von Verhandlungen über den Verkauf<br />

der Winterhauch spricht.<br />

7


3.) Ohne Datum: Verzeichnis der Schulden, welche zum Nachlass des Sr. Louis Baron de Rossillon, Herr zu<br />

Wertenstein, gehören.<br />

Artikel 178:<br />

13. März 1756: Arret du Conseil auf Gesuch von Abt, Prior und Mönchen von Tholey, welches den<br />

Generaleinnehmer der Domänengüter und Wälder verpflichtet, der Abtei Tholey ein Drittel der durch<br />

Windbruch entstandenen Schäden in den Wäldern der Herrschaft Wertenstein zu ersetzen.<br />

Artikel 168:<br />

9. Juni 1758: Tilgungsbrief über die Herrschaft Wertenstein mit Siegel und Gegensiegel, registriert von<br />

der chambre des comptes de Lorraine gemäß dem Arret vom 1. Juli 1758 zu Gunsten der Abtei Tholey.<br />

Ausfertigung, große Pergamenturkunde. Dabei: eine Quittung vom 5. April 1758, unterschrieben von<br />

Drian, Pergamenturkunde, und eine Bescheinigung über das Siegelrecht, einfaches Papier.<br />

Artikel 169:<br />

1. Juli 1758: Erlass der chambre des comptes, wonach die oben genannten Tilgungsbriefe in die<br />

Protokollbücher einzutragen sind.<br />

Artikel 186:<br />

Akte aus zwei Einzelstücken:<br />

1.) 5. Februar 1756: Bestandsbrief des Priors und der Mönche der Abtei Tholey für Jacob Schmitt aus Hobstetten<br />

über den Weibweiler Hof über 3 Jahre Laufzeit gegen eine Jahresrente von 125 Reichstaler. Ausfertigung,<br />

Stempelpapier, deutschsprachig.<br />

2.) 9. April 1765: Bestandsbrief von Abt, Prior und Mönche der Abtei Tholey für Jacob Schmitt,<br />

derzeitiger Hofmann des Weibweiler Hofes in der Herrschaft Wertenstein, über den besagten Hof und die<br />

Wallenbourg-Güter auf 9 Jahre Laufzeit gegen eine Jahresrente von 350 Rheinischen Gulden, sowie unter<br />

Einhaltung anderer Vertragsklauseln. Einfaches Papier, deutschsprachig, unterschrieben von Dom<br />

Maximin, Abt, und Dom Theobert d'Hame, Prior, im Namen der Kommunität sowie mit 2 Siegel auf<br />

rotem Wachs versehen.<br />

Dabei Reversal des Hofbeständers mit Unterschriften von Jacob Schmitt, Francois Schmitt, Michel<br />

Schmitt, François Burger und Pater Charles Demerath, Cellerar.<br />

Artikel 192:<br />

22. Juni 1761: Protokoll der Inaugenscheinnahme und der Begehung des Heimbachs, welcher durch<br />

George Forsch aus Ruschberg, zweibrückisches Dorf, zum Nachteil der Landeshoheit Lothringens und<br />

einer zum Haus Wertenstein gehörenden Wiese umgeleitet worden war, gefertigt von M. Taffin, Richter<br />

der Abtei, unter Hilfe von Henry Louis, Landvermessermeister, wohnhaft zu Wolfersweiler.<br />

Artikel 190:<br />

Ohne Datum, Mitte 18. Jhd.: Akte aus 2 Einzelstücken bestehend. Das erste Aktenstück stellt eine<br />

Denkschrift der Abtei Tholey bezüglich eines kleinen Waldes nahe dem Schloss Wertenstein dar. Bei<br />

dem zweiten Dokument handelt es sich um einen zwischen der Abtei Tholey und der Gemeinde<br />

Weyersbach geplanten Ausgleich im Streit um den besagten keinen Wald. Beide Dokumente auf<br />

einfachem Papier und deutschsprachig.<br />

Artikel 191:<br />

Ohne Datum, 18. Jhd.: Akte aus 3 Einzelstücken bestehend, wonach Francois Wolff, Maitre de hautes et<br />

basses oeuvres (Scharfrichter und Wasenmeister) aus Sotzweiler, seine Ämter auch in der Herrschaft<br />

Wertenstein ausüben darf.<br />

Artikel 195:<br />

Akte aus 2 Einzelstücken bestehend, welche zwei Ernennungen von Schöffen zu Namborn für die<br />

Herrschaft Wertenstein enthalten. Das erste Dokument stammt vom 11. April 1753, das zweite vom 8.<br />

Februar 1758.<br />

Artikel 196:<br />

1765 und 1766. Protokolle der zu Wertenstein gehaltenen Jahrgedinge.<br />

Artikel 197:<br />

Aktenbündel von 18 Einzelstücken, welche die Eigentumsrechte in der Flur Felsenkleppe berühren, die<br />

zum Haus Wertenstein gehört. Das 12. Dokument ist eine Verfügung des S[ieur] Socquette, königlicher<br />

Staatsanwalt und Subdélégué zu Schaumburg, vom 22. März 1753, die den Mönchen der Abtei Tholey<br />

erlaubt ein in der Flur FeIsenkleppe gepfändetes Pferd zu verkaufen, unter der Bedingung, dass dem<br />

8


herrschaftlichen Schreiber die übliche Gebühr gezahlt wird. Das 13. Dokument stellt das Protokoll über<br />

den Verkauf des Pferdes durch den Gerichtsvollzieher (huissier) Robert vom 28. März 1753 dar.<br />

Artikel 202:<br />

Aktenbündel mit 20 Akten betreffend den Streit von Prior und Mönchen der Abtei Tholey sowie ihres<br />

Finanzverwalters in der Herrschaft Wertenstein gegen Adolf Clemens, wohnhaft auf Burg Wertenstein.<br />

Artikel 222:<br />

Ohne Datum: Aktenbündel aus 10 Akten, betreffend den Zehnten, welcher auf den von Wertenstein<br />

abhängigen herrschaftlichen Ländereien zu Leidsweiler erhoben wird. Ausfertigungen, einfaches Papier,<br />

deutschsprachig.<br />

Artikel 1295:<br />

Ohne Datum: Aktenbündel, bestehend aus 29 Dokumenten, welche die Ansprüche des Seigneur de Wertenstein<br />

auf die Gemeindewälder von Freysen betreffen.<br />

Artikel 1062:<br />

2. August 1756: Arret de la Cour mit dem die Abtei Tholey verurteilt wird, die Reparatur und den Neubau des<br />

Schiffs der Kirche zu Freisen in ihrer Eigenschaft als Herrin von Wertenstein zu zahlen. Einzelstück.<br />

Aus dem Bistumsarchiv Trier, Abt. 71, Trier, St. Gangolf: 5<br />

Repertitorium Archivi Abbatiae Tholeginensis<br />

Nr. 26<br />

Aktenbündel, bestehend aus 7 Einzeldokumenten. Alle Französisch.<br />

1746 Dezember 9. Vollmacht des Sieur Jacques Hilt, Lieutenant im Regiment Royal Barrois, für Sr. Francois<br />

Rossmann zu Luneville, seine Güter und Angelegenheiten zu verwalten.<br />

1747 April 20. Ähnliche Vollmacht der Herren Michel und Philippe Charles Hildt, beide Lieutenant im<br />

Regiment de Montreux, für Sr. Francois Rossmann zu Luneville, ihre Güter und Besitzanteile zu verkaufen.<br />

1747 Dezember 16. Vollmacht des Sr. Charles Baron de Rossillion für Sr. Francois Ernest d’Hame, Amtmann zu<br />

St. Wendel, sein Fünftelanteil an der Herrschaft Wertenstein zu verkaufen.<br />

1748 Januar 4. Vollmacht der Mönche der Abtei Tholey für Dom Cuno Wolff, Prior, Maximin Motté, Procureur<br />

[Cellerar], und Candidius Schmitz, despensier, zum Ankauf von zwei Fünftel der Herrschaft Wertenstein.<br />

1748 November 4.Kaufvertrag über den Ankauf eines Fünftels der Herrschaft Wertenstein für 5600 Gulden<br />

durch M. Friedrich Baron de Rossillon, <strong>Teil</strong>herr zu Wertenstein, Capitaine im Regiment de Toscane, zu Gunsten<br />

von Prior und Mönchen der Abtei Tholey, welche dazu die Zustimmung ihres Abtes Dom Theobert de Hame<br />

haben. Abschrift.<br />

1752 August 8 und November 4. Quittungen über die Zahlung von 51666 Livres 13 Sols 4 Deniers,<br />

lothringischer Währung, welche die Abtei gemäß dem Vertrag vom 30. September 1748 den minderjährigen<br />

Kindern der verstorbenen Eheleute Elliot de Port Elliot schuldig war.<br />

1754 August 1. Ein diesbezüglicher Brief.<br />

Nr. 93<br />

1752 Oktober 9. Urteil wegen Schuldaußenstände zu Gunsten der Abtei Tholey:<br />

wegen der drei Fünftelanteile an der Herrschaft Wertenstein, welche durch die Abtei von den Srs. de Rossillon<br />

und Hilt am 8. Januar und 4. November 1748 erworben wurden.<br />

wegen einer Immobilie zu Tholey, die von Jean Ambos aus besagtem Ort am 20. Mai 1709 erworben wurde.<br />

bezüglich der unteren Mühle Jahnbach, welche an Paul Buffet und dessen Ehefrau aus St. Wendel am 23.<br />

Dezember 1709 übertragen worden war. Dabei ein Räumungserlass und Verfügung zur Eintragung des Falles<br />

vom 16. Januar 1753 und eine Quittung wegen des Siegelgeldes. Französisch.<br />

wegen einer Wiese zu Waltzweyler, die am 16. Januar 1711 durch die Abtei von Jeanne Louise de Rossillon de<br />

Wertenstein erworben wurde.<br />

Nr.154<br />

1756. 4 Anschläge bezüglich von Verkäufen aus dem Wald Winterhauch sowie für die Trierer Wälder und die<br />

Wälder in den Herrschaften Hobstaetten und Oberkirchen, welche dem Comte de Linange gehören gemäß einem<br />

Gesuch der Herren de Rossillon de Wertenstein. Französisch.<br />

Nr. 240<br />

5<br />

Freundliche Mitteilung von Herrn Johannes Naumann.<br />

9


1736 Juli 20. Bittschrift der Herren von Rossillion an den Herzog von Lothringen, dass die Herrschaft<br />

Wertenstein gleich wie die Grafschaft Falckenstein dem Reich inkorporiert werden solle, so wie es vorher<br />

gewesen war.<br />

Nr. 262<br />

1739 Mai 21. Anerkenntnis des Herrn Christian de Rossillon über 26 Gulden 15 Albus, welches genannter der<br />

Pfarrkirche zu Bleiderdingen als Kapital schuldig ist. Deutsch.<br />

Nr. 315<br />

1714 Juli 27. Aufstellung des Bargeldes, welches die Gräfin Johanna Loyß [Louise] de Rossillon ihren Söhnen<br />

Christian und Jacques gegeben hat. Deutsch.<br />

Nr. 316<br />

1605 April 9. Vergleich zwischen dem Graf Johann Jacob von Eberstein mit seinen leibeigenen Untertanen zu<br />

Freysen wegen der zum Haus Wertenstein zu leistenden Fronde und der dagegen zu reichenden Kost. Deutsch.<br />

Nr. 317<br />

1756 April 30. Urteil des Richters zu Wertenstein über die Leitzweyler Güter- und Ackerbauteilung. Deutsch.<br />

Nr. 325<br />

1697. 2 Briefe des Mr. de Rossillon bezüglich einiger Renten, welche die Abtei Tholey zu Heimbach bezieht.<br />

Französisch.<br />

Nr. 352<br />

Ohne Datum. Überschreibung eines Kredits über 320 Gulden, den Christian de Rossillon am 19. September 1732<br />

bei Jean Burg aus Birkenfeld aufgenommen hatte an Sr. Louis de Rossillon, der verspricht die Schuld<br />

entsprechend seinen Möglichkeiten abzuzahlen. Französisch.<br />

Nr. 370<br />

1703, 1704. Streit zwischen Sr. Gross und Konsorten, Erben des verstorbenen M. Müller aus Weiskirchen,<br />

Oberamtmann zu Oberstein, gegen die Rechtsnachfolger der Srs. de Rossillon wegen ausgeliehen Geldern.<br />

Französisch.<br />

Nr. 372<br />

1686 Mai 23. Heiratsvertrag zwischen Jacques de Rossillon und Madame, geborene Comtesse de Linange.<br />

Französisch.<br />

Nr. 373<br />

Ohne Datum. Stammbaum des Hauses de Rossillon en Bugey. Französisch.<br />

Nr. 374<br />

1682 Dezember 3. Verzicht der Gräfin Amalie Sibille von Falckenstein bezüglich Bruch, Oberstein, Burgell und<br />

anderen Besitzungen. Deutsch.<br />

Nr. 375<br />

1749 Januar 4. Übersicht bezüglich der Akten und Titel, welche der Baron de Feignies der Abtei Tholey, die<br />

Herrschaft Wertenstein betreffend, übergeben hat. Französisch.<br />

Nr. 376<br />

1667 Juli 6. Investitur durch Charles, Herzog von Lothringen, zugunsten des Grafen Guillaume Weyerich de<br />

Dhaun mit Ländereien und Herrschaften, bestehend aus Lehen und Afterlehen, mit allem Zubehör zu Eppelborn,<br />

Theley, Namborn, Eyweyler, Raposlweyler, Osterthal, Seitzweyler, Freysen, Hobstatten, Weyersbach, etliche<br />

Dörfer um Dagstouhl, Neunkirchen, Selbach, Mittelbolenbach, der Jagd im Wald Winterhauch etc.. Beglaubigte<br />

Abschrift. Französisch.<br />

Nr. 391<br />

1716 Februar 20. Johanna Louisa von Rossillon, geborene Gräfin von Leiningen und Dame zu Wertenstein,<br />

verkauft einen Fruchtzins zu Rohrbach in Höhe von 3 Fass 1½ Sester Korn und ebensoviel Hafer und eine zu<br />

Gimbweyler stehende Fruchtgülte zu 2 Fass und einem halben Sester Korn und ebensoviel Hafer auf Widerkauf<br />

für 40 Rheinische Gulden an den pfalz-zweibrückischen Landeskommissar und Kirchenschaffner Hubert Adam<br />

Bettinger. Deutsch.<br />

Nr. 460<br />

10


1623, 1625, 1627, 1628, 1630, 1632 und 1633. Wertensteinische Amtsrechnungen des dortigen hochgräflichen<br />

Hauses über die jährlichen Renten und Gefälle, geführt von Peteren Leussels, Schultheiß zu Hobstaetten; dabei<br />

einige Rechnungsbeilagen. Deutsch.<br />

Nr. 461<br />

1661, 1665. Wertensteinische Amtsrechnungen des dortigen hochgräflichen Hauses über die jährlichen Renten<br />

und Gefälle, geführt von Frantz Schwartz aus Weyersbach. Deutsch.<br />

Nr. 462<br />

1711 bis 1719. Wertensteinische Amtsrechnungen des dortigen hochgräflichen Hauses über die jährlichen<br />

Renten und Gefälle, geführt von Görg Wilhelm Schwartz aus Weyersbach. Deutsch.<br />

Nr. 463<br />

1721 bis 1724. Wertensteinische Amtsrechnungen des dortigen hochgräflichen Hauses über die jährlichen<br />

Renten und Gefälle, geführt von Jacob Schneider aus Weyersbach. Deutsch.<br />

Nr. 464<br />

1725 bis 1735. Wertensteinische Amtsrechnungen über Einnahmen und Ausgaben der Renten und Gefälle der<br />

Schultheißerei Weyersbach, welche dem Herren von Rossillion gehört, geführt von Jacob Schneider, Schultheiß<br />

daselbst. Dabei unterschiedliche Rechnungsbeilagen und doppelte Rechnungen. Deutsch.<br />

Nr. 465<br />

1736 bis 1742. Wertensteinische Amtsrechnungen über Einnahmen und Ausgaben der Renten und Gefälle der<br />

Schultheißerei Weyersbach, welche dem Herren von Rossillion gehört, geführt von Jacob Schneider, Schultheiß<br />

daselbst. Dabei unterschiedliche Rechnungsbeilagen und doppelte Rechnungen. Deutsch.<br />

Nr. 466<br />

1743 bis 1747. Wertensteinische Amtsrechnungen über Einnahmen und Ausgaben der Renten und Gefälle der<br />

Schultheißerei Weyersbach, welche dem Herren von Rossillion gehört, geführt von Jacob Schneider, Schultheiß<br />

daselbst. Dabei unterschiedliche Rechnungsbeilagen und doppelte Rechnung für das Jahr 1745 samt<br />

französischer Übersetzung.. Deutsch.<br />

Nr. 467<br />

1748 bis 1755. Wertensteinische Amtsrechnungen der Schultheißerei Weyersbach über alle dortigen<br />

herrschaftlichen Gefälle. Diese wurden 1748 zu zwei Fünftel, 1749 zu einem Fünftel und 1754 zu den übrigen<br />

zwei Fünftel durch Prior und Mönche des Konvents Tholey unter Zustimmung ihres Abtes Theobert de Hame<br />

von der Familie de Rossillion erworben. Alle Rechnungen sind geführt von Jacob Schneider, Schultheiß<br />

daselbst. Dabei unterschiedliche Rechnungsbeilagen und doppelte Rechnungen. Deutsch.<br />

Nr. 468<br />

1757 bis 1763. Wertensteinische Amtsrechnungen der Schultheißerei Weyersbach über alle dortigen<br />

herrschaftlichen Gefälle, die dem Konvent von Tholey zustehen. Alle Rechnungen sind geführt von Jacob<br />

Schneider, Schultheiß daselbst. Dabei unterschiedliche Rechnungsbeilagen und doppelte Rechnungen. Deutsch.<br />

Nr. 469<br />

1750 Oktober 29. Beschreibung der Vorgänge bezüglich des Erwerbs und der Bezahlung der Herrschaft<br />

Wertenstein in der Zeit des Vertrags vom 14. Oktober 1748 bis zur Ausführung am 5. Januar 1749. Deutsch.<br />

Nr. 486<br />

1765 September 10. Briefe des Priors Theobert zu Tholey an die Mitbrüder Epositi, wegen des Gutachtens die<br />

gekaufte Herrschaft Wertenstein mit einem Profit weiter zu verkaufen und dazu erbetener Zustimmung, woraus<br />

zum Unglück der Abtei nichts geworden ist. Deutsch.<br />

Nr. 659<br />

1764. <strong>Teil</strong>e des Prozesses von Prior und Konvent der Abtei Tholey als Herren von Wertenstein samt Zubehör<br />

gegen die Untertanen besagter Herrschaft zu Leitzweyler, Heimbach, Weyersbach und Bleiderdingen wegen<br />

Holz-, Bau- und sonstiger Fronde, dabei Aufforderung Baufronde auch außerhalb der Herrschaft zu leisten.<br />

Französisch.<br />

Nr. 743<br />

Ohne Datum, 18. Jh. Aufstellung des Verträge und Schuldverschreibungen der Familie de Rossillion, Herren zu<br />

Wertenstein, gegenüber der Abtei Tholey samt der 1748 ff vorge-nommenen Erwerbung besagter Herrschaft.<br />

Französisch.<br />

11


Nr. 793<br />

1773 November 27. Kaufbrief eines Weinbergs, der im Kebericher Lehen der Abtei Tholey liegt, zum Nutzen<br />

von Philipsen Thull von dort und zu Lasten des Herrn Johann Matheißen Brixous, Handelsmann, gebürtig aus<br />

Thörnig. Dabei eine Bestätigung vom Tholeyischen Lehenshof vom 28. Dezember 1773. Deutsch.<br />

1710 Dezember 30. Kopie eines Pfandvertrages. Die Dame de Rossillon, Dame de Wertenstein verpfändet gegen<br />

224 Taler einige jährlich fallende Renten im Dorf Raydschett und das Recht des Wasserlaufs an der Mühle zu<br />

Bleiderdingen. Französisch.<br />

Nr. 805<br />

Ohne Datum. Ausführliche Denkschrift mit einigen Akten betreffend die Einkünfte des abteiischen Gotteshauses<br />

Tholey zu Raydschett. Diese setzen sich aus der Obersteinischen Pfandschaft, aus der jährlich 3 Malter 1 Fass an<br />

Korn und ebensoviel an Hafer sowie 11 Gulden Geld fallen, und der unter Nr. 793 genannten Wertensteinischen<br />

Pfandschaft, bestehend aus 3 Malter Getreide, halb Korn, Halb Hafer und 5 Gulden 12 Albus an Geld,<br />

zusammen. Hinzu kommen 1 Malter 5 Fass Korn, 1 Malter 6 Fass Hafer und 8 Kopfstück an Geld als<br />

Bestandteile des Leyserischen Lehens zu St. Wendel. Deutsch.<br />

Nr. 862<br />

1747, 1769. Übersichten bezüglich des jährlichen Ertrags der Einkünfte in der Herrschaft Wertenstein. Deutsch.<br />

12


Dokumente zum Lehen und zur Herrschaft Wertenstein<br />

unter den Freiherren von Ro(u)ssillon<br />

Bewilligung eines Jahrmarkts zu Freisen<br />

Leopold Duc de Lorraine bewilligt der Dame Louise comtesse de Linage, Witwe<br />

de Rossillon, Dame de Wertenstein im Amte Schaumburg für ein in der<br />

Herrschaft Wertenstein gelegenes Dorf Freysen einen Jahrmarkt.<br />

D[atum] Nancy le 12. Janvier 1717<br />

Arrêt<br />

betreffend die der Gemeinde Freisen bewilligten Jahrmärkte<br />

Nancy le 12. Janvier 1717<br />

Leopold, par la Grace de Dieu, Duc de Loraine p.p.<br />

notre chere et bien aimée la Dame Jeanne Louise née Comtesse de Linange,<br />

veuve du Sieur de Rossillon, Dame de Wertenstein, en notre Prevoté de<br />

Schambourg, nous a très humblement remontré, que de sa Seigneurie de<br />

Vertenstein depend le Village de Freysen, dans le quel se tenoit anciennement<br />

une foire au jour de St. Remy [Sankt Remigius] qui se continnoit pendant trois<br />

jours, à la quelle foire se trouvoient les Marchands des villes et les voisins p.p.p.<br />

Nous avons permis et par ces presentes permettons a la dite Dame Jeanne Louise<br />

née Comtesse de Linange de retablir la foire au Village de Freißen, a tenir au<br />

jour de St. Remy de chacun année et les deux jours consemtifs, dy percevoir les<br />

droits, quelle et ses autheures y cercoient aurant. le malheure de querres, après<br />

neant moins l'expiration de trois années pendant les quels declarons la dite foire<br />

franche de tous droits tant envers elle, qu'envers notre Domaine, même du droit<br />

de haut conduit, pour les Marchands, qui conduiront leurs marchandises à la<br />

ditte foire, avons en outre anordé et accordons par ces dites a la ditte Dame<br />

Jeanne Louise née Comtesse de Linange et a ses enfants, qui seront Possesseure<br />

de la terre et Seigneurie de Wertenstein la liberté de pouvoir prendre pare<br />

chacune année à commenier au premier jour de la presente année un muid de Sel<br />

marchand dans nos Salines de Dieuze pour la consommation de sa maison de<br />

Wertenstein et cense de Reitweyler, en payant pour le prix de chacun muid entre<br />

les mains du receveur, de notre ditte Saline quarante cinq livres, et cependant<br />

l’espere de vingt cinq années et en consequence da dechargeons de prendre<br />

pendant le cours des dites 25 années du sel dans le Magazin ces tablis par nos<br />

fermiers en notre Prevoté de Schambourg p.p.p.<br />

Signé Leopold<br />

13


Grenzstreitigkeiten zwischen den Gemeinden Freysen<br />

und Eitzweiler im Jahr 1724<br />

[Gefunden im Landesarchiv Speyer, Bestand B 2, Nr. 4971:<br />

Differenzen wegen Grenzstreitigkeiten im Oberamt Lichtenberg<br />

zwischen Pfalz-Zweibrücken und Lothringen, 1722 - 1731]<br />

Von dem von Ambtskeller Hauth in hirbey wieder zurückkom[m]enden Bericht vermeldten<br />

Strittigkeiten will sich bey der Registratur nichts finden, außer was von des Dorfs Eitzweyler<br />

und des Laudsweiler Hofsbann angeführet worden, worinnen der vormahlige Major von<br />

Ro(u)ssillon allschon anno 1699 große Eingriffe gethan, und ob man zwar damahlen solche in<br />

der Güthe beylegen wollen, auch zu dem Ende eine Zusammenkunft an dem strittigen Orth<br />

geweßen, so ist doch nicht allein solche durch ged[achten] Majors insolentes und recht<br />

boßhaftes Verfahren, da Er unter anderm die dißeitigen [diesseitigen] Schriften und<br />

Documenten vor papiers volants und chartequen ausgeschrieen, unfruchtbahr verschlagen<br />

worden, sondern auch die bey der das Jahr darauf mit den Lothring[ischen] Deputierten<br />

gehaltene Conferenz, dießfals gethaner Remontrationes umbsonst und vergeblich geweßen,<br />

wie solches in beygehenden zwey tomis [Bänden] mit mehrerm guth beliebig zu ersehn, und<br />

kön[n]te daher, jedoch ohne unterth[änigste] Maßgebung, dem Ambtskeller Hauthen, das waß<br />

bey ged[achter] Conferenz dißfals vorkom[m]en per Extractus, auch die darzugehörige<br />

Weißthümter und Documenten, wie auch die in den übrigen anliegenden tomulis befindlichen<br />

Grenzbegehungen und Beschreibungen des Ambts Nohfelden nehmlich von Jahren 1600,<br />

1617, 1657, 1669, 1687 und der Vertrag zwischen der Gemeinde Rorbach und Freyßen de<br />

anno 1587 abschriftlich zugeschickt, die Untersuchung dießer Strittigkeiten eben dem<br />

Oberambt Lichtenberg mit Zuziehung ged[achten] Ambskellers aufgegeben werden; anstatt<br />

unterth[änigsten] Berichts<br />

Zweybrücken, 18. Jan. [Januar] 1723<br />

Aulenbach<br />

Approbatur, Zweyb[rücken] in Consilio, den 25. January 1723<br />

[von] Schorrenburg<br />

Copia unterthänigst erstatteten Berichts ahn Serenissimi Hochfürstl. Durchl. von dero<br />

Ambtskeller Hauthen zu Nohfelden<br />

de dato Nohfelden, d. 1. Febr. 1724<br />

Durchleuchtigster Hertzog<br />

gnädigster Fürst und Herr<br />

Als abgewichenen Dienstag den 1ten dieses [Monats] die Gemeinde Etzweiller<br />

Pfaltzzweybr[ückische] Underthanen hießiges Ambts zwischen Freyßen und E[i]tzweiller bey<br />

dem sogenan[n]ten Homen Steeg, auf einem vermög hiesigen Hoheits und deren Bann<br />

Begängnißen, zwar ihnen gehörigen, aber nuhnmehro an die zwantzig und mehr Jahre, von<br />

denen Freyßener Hirten [Ober-] Steinisch[en] oder Rousillonischen Leibeigenen und<br />

Lothringischer Hoheits eingeseßenen, wieder [wider] Recht und Gewißen disputirten Bezirck,<br />

einen Eichenbaum von geringem Werth vor einen Steg über das Flüßelein die Frais gehauen,<br />

und ermelter Gemeinde Fräyßen auf ihr Ansinnen und Begehren davor nicht einen Schoppen<br />

Brandewein, als sowohl hiesiger Hoheit, als ihrem selbst eigenen Bann höchst projudicirlich<br />

zahlen wollen, hatt erme[lte] Gemeinde Frayßen oder 14 bis 15 Mann davon, 35 von denen<br />

Etzweiller Geißen, in eben dem strittigen aber wie geme[ldten] nach Unseren Weißthumben<br />

in hießiger Hoheit gelegnen Bezirck, mit Schlagen und Werfen gegen den Hirten und zwey<br />

Underthanen von Etzweiller gewaltthätig hinweg getrieben, worauf einige von Etzweiller in<br />

continenti in eben dem Bezirck den Frayßener an 40 Stück Schwein gepfändet haben;<br />

14


Nachdeme nun mihr als eine diese Irrung angezeigt worden, Information darüber<br />

einzunehmen mit dem Schultheisen zu Wolfersweiller und der Gemeinde Etzweiller, in den<br />

questioni strittigen Bezirck begeben und befunden, daß zwar derselbe sambt noch einer<br />

großen Länderey welche den halben Bann von dem Dorf Etzweiller ausmacht, und an<br />

etl[iche] und zwanzig Wagen Heuwachs [zwanzig Wagen mit Heu] in sich begreift nach<br />

Unsrem Weißthumben und Hoheits-Begängnißen, sonderl[ich] des Etzweiller Bann-Bezircks,<br />

de annis [in den Jahren] 1522 et [und] [15]93 und des hiesigen Ambts-Hoheit-Begängnis de<br />

anno 1653, welche in Beyseyn eines Lothringischen Beambten von Schaumburg nahmens<br />

Gaston geschehen, in hiesiger Hoheit liege. Weillen aber underthänigst angeführter Maaßen<br />

sothaner Bezirck schon viele Jahr zwischen beyden Gemeinden strittig, und keine der andern<br />

weichen will, obschon bereits darüber verschiedene Augenschein genom[m]en worden,<br />

dahero anderst nicht als durch beyderseitige Com[m]issarios ausgemacht werden kann, habe<br />

beyden Gemeinden, nachdeme der Schultheis von Freyßen zu Uns nach Etzweiller<br />

gekom[m]en, die entstandene Pfänder zu Bezahlung der Kosten gegen hinc iude zu bestender<br />

Caution bis zu Austrag der Sache, zu erstatten angerathen, auch ein solches nachgehendes Hr.<br />

Blandin Wertensteinschen Beambten vorgeschlagen, welcher aber solches nicht allein<br />

gäntzl[ich] verworfen, sondern im Gegentheil in einem unterm 7ten dieses [Monats] an mich<br />

erlaßenen Schreiben derer Etzweiller Geißen zu versteigen [versteigern], auch zu<br />

indemnisation derer Freyßener den Verwaltungs-Zehenden [Zehnten] zu Freyßen anzugreifen<br />

declarirt, und da nicht zu zweyflen, daß er solches nicht werckstellig machen werde, so frage<br />

hirmit underthänigst ahn, ob solchenfals derer Freyßener Schweine gleichfals zu Bewahrung<br />

derer Kosten distrahiren oder wiederumb erstatten und wie auch dabey zu bescheiden<br />

[Bescheid zu geben] unterthänigst bittend, mitbringen dieses, welchen auch ohne unterthänige<br />

Maaßgebung vernom[m]en werden könne, mir gnädigste Resolution zu ertheilen, bey dieser<br />

Gelegenheit kann, Durchlauchtigster Hertzog gnädigster Fürst und Herr, [ich] nicht umbhin,<br />

Ewgl. Hochfürstl. Durchl. des Herrn von Ro(u)ssillon und dessen Unterthanen böße<br />

Nachbarschaft gegen hießiges Ambt unterthänigst vorzustellen, wie das selbige nehmlich an<br />

allen Angräntzen wieder [wider] Unsere klare Weißthümber und denen noch theils stehenden<br />

Hoheits-Steinen ungeachtet, wogegen er [der Herr von Ro(u)ssillon] demnach nicht einen<br />

gültigen Buchstaben vorzuzeigen hatt, Ewgl. Hochfürstl. Landesfürstl. Hoheit zu<br />

verschmälern und derer armen Underthanen Güther an sich zu reißen suchen, anmaaßen sie<br />

dann in 20 Jahren die Gemeinde Etzweiller und Gimbweiller, beyde Dörfer hießiges Ambts,<br />

sonderlich des letzten, aus einer bloßen unkräftigen Chymere fast den halben Bann sambt der<br />

Hoheit, entzogen haben, werden auch noch endtl[ich] [im Sinne von: schließlich] gar diese<br />

Dörfer e[h]esten ihnen kein Einhalt geschieht als wohin ihr Absicht gehet, gäntzlich ruiniren;<br />

wann denenselben anfänglich nicht besser resistiret worden, ist außer meiner Verantwortung,<br />

seither [seit] meiner Bedienung aber sehn, daß man es von der Gegenseithe vor ein indicium<br />

malce cunho ansiehet und dahero die Eingriffe je länger je mehr sich mit der Lothringischen<br />

Hoheit schützend extendirt, undt ob man sich schon wie mehrmahlen geschehen, dagegen bey<br />

dem Ambt Schaumburg beschwehret, und umb remedur sothaner Eingriffe bittet, so will doch<br />

solcher [der Herr von Rousillon] sich daran, außer Special-Befehl von seinem [lothringischen]<br />

Hof, nicht kehren, mittlerweille werden die diesseithige Underthanen indeme sie sehen, daß<br />

diese Irrungen keine Endtschaft gewinnen und die Lothring[isch]-Rousillonischen<br />

Underthanen ihnen ein Stück Land mit der Hoheit nach dem andern wegnehmen, überdrüssig<br />

und müd, resolviren sich auch endl[ich] gar dies Orth und Land zu räumen, hiringegen<br />

scheinet, ob zwar sonsten, soviel Ewgl. Hochfürstl. Durchl. hohes Interesse kündet mit denen<br />

Angränzenden alle gute Nachbarschaft zu cultiviren suche, kein ander Mittel zu seyn, als daß<br />

man oft ermeld[etem] H[errn] von Rousillon anstatt der bisherigen Gelindigkeit das Rauhe<br />

weiße und ihm mit gleicher Gewalt als er an Uns ausübet, begegne und dardurch eine<br />

Com[m]ission gegen denselben erzwinge, wobey man hiesiger Seits versichert seyn kann, daß<br />

man in einer gerechten Sache ohne Kosten und Verantworttung seyn wird, mich unterthänigst<br />

gebettener Maaßen baldig gnädigste Resolution versichrend, verharre in underthänigster<br />

15


Devotion Ewgl. Hochfürstl. Meines gnädigsten Fürsten und Herrn treu underthänigster<br />

Knecht<br />

E. Hauth<br />

Nohfelden, d. 7ten Februar 1724<br />

Wird dem Oberambt Lichtenberg angezeitiget, umb über vermelte gegen Lothringische<br />

Vasallen des von Rousillon zu Wertenstein geführte Beschwerde weitern Bericht und<br />

Guhtachten zu erstatten.<br />

Zweybrücken, den 11ten Febr. anno 1724<br />

F. Wernigk von St. Ingbrecht<br />

Es haben die zu Wertenstein wohnenden Herren von Ro(u)ssillon alß Vasallen von<br />

Lothringen unterm praetext der Lothring[ischen] Souverainität den angränzenden ins Ampt<br />

Nofelden gehörigen Dorfschaften vor 20 und mehr Jahren durch ihr unnachbahrlich Verfahren<br />

högst [höchst] unerträgliche Eingriffe gethan und zu mehrmahlen solche Gewalt, mit<br />

Pfändungen, Wegnahmen von Früchten, Länderey und Violierung der Jagdgerechtigkeit<br />

verübet, daß dadurch etliche Zusammenkünfte veranlaßet worden, man auch damahls<br />

verhoftet in Vorlegung dißeitiger Hoheits- und Gräntz-Weißthumb alß authentique Instrument<br />

und anderer dienlichre Remonstrationes zu gütlicher Compositione solcher nachbahrlicher<br />

Irrungen zu gelangen; es sind aber solche gütliche Zusammentreffungen jedesmahl fruchtlos<br />

außgeschlagen und nach dem jede beyderseits eingelegten mündlichen Protestationen un<br />

[und] verwüster Sachen abgangen, welche nachbarliche Irrungen endliche durch den<br />

anhaltenden Krieg und im Lande gehabte beständige Unruh und Einquartierung, bisher<br />

unerörtert ersitzen blieben und bey dem Lothring[ischen] Bedienten wenig raison zu erhalten<br />

geweßen.<br />

Da nunmehro die Herren von Ro(u)ssillon mit solchen Thätlichkeiten und Eingriffen de novo<br />

[von neuem] fortfahren, solche Hoheits-, Jagd-, Pfändungs- und anderer Strittigkeiten anderst<br />

nicht alß durch beyderseites Herrschaften hierzu verordnete instruirte Commissionen erörtert<br />

und dißseitige Unterthanen des Ampts Nofelden in Rach gesetzt werden können, damit nicht<br />

unverfolgt durch größere Verbitterung der Unterthanen ein Unglück beschehen möge, wie<br />

dann der verstorbene Herr von Rossillon, vor ungefehr 20 Jahren dem Rath und Amptmann<br />

bey Begehung der Hohheitsgräntze per rage in denen Sachen todschießen wollen, wann ihme<br />

nicht nachzugeben gewußt, groß Unheil entstehen könne, anjetzo bey dessen Offiz[iers-]<br />

Söhnen weniger raison zu finden, und Monsieur Payen zu Schaumburg ohne Ordre vom<br />

[lothringischen] Hofe der Söhn sich nicht annehmen will. So gehet unsere unterthänigst doch<br />

unvorgerichtlich Guthachten dahin, daß die vom Herr Amptskeller Hauth bemerckte und<br />

anderer mit Lothringen im Ampt Nohfelden schwebende Strittigkeiten durch eine Special-<br />

Commission, wobey dißseits einer der Herren Regierungs-Räthe, deme Ende eine posidur zu<br />

geben, denominiret, untersuchet und beygeleget, inzwischen beyderseits vorgenommene<br />

Pfändungen zu Vergütung größerer Kosten relaxiret werden kön[n]ten.<br />

Lichtenberg, a.d. [anno domini] 15. Febr. 1724<br />

Schwebell [und] Schimper<br />

Demnach Ihro Königl. Hochheit zu Lotthring. dero Capitain Prevost zu Schaumbourg undt<br />

Lieutenant de la Marechausse Herrn Caspar Payen und dann Ihro Hochfürstl. Durchl. zu<br />

Pfalz-Zweybrücken dero Rath und Ambtman des Ober-Ambts Lichtenberg Herr Johann Jacob<br />

Schwebell vermög vorgezeigter Vollmachten respectivement vom 24. Merz und 2ten Marty<br />

1724 sub numeris 1. et 2. gnädigste Commission ertheilet, zu Erreich- und Erhaltung guter<br />

nachbarlicher Ruhe und Verständnis, mit Zuziehung Herrn Ambts-Kellers Ernst Franz Hauth<br />

und Herrn Anton Blandin, Ro(u)ssillonischen Ambtmanns zu Wertenstein, die zwischen<br />

16


eyden Dörfern – als dem lotthringischen Dorf Freyßen – und zweybrückischen Dorf<br />

Eizwiller [Eitzweiler] lange Jahr schwebende Strittigkeiten und Irrungen in locis contentiosis<br />

der Gebühr zu untersuchen und bestmöglichst sub ratificatione beeder hocherwehnter<br />

gnädigsten Herrschaften in der Güte abzuthun; alß haben wir vorgemelde beede Commissarii<br />

nach vorher darüber genom[m]ener Abrede vom 19ten Aprilis 1724 uns anhero nacher<br />

Freyßen begeben, in Beisein allerseits interessirter Parteyen – benan[n]tlich lotthringischer<br />

Seits und zware absonderlich die beede Herrn Christian und Ludwig von Ro(u)ssillon<br />

Gebrüdere, dem Dorf Freyßen angehörig, Schultheiß Hans Adam Keller, Franz Steffen,<br />

Matthis Herz und Nicklas Naumann, alle Gerichtschöffen samt der ganzen Gemeind Freyßen.<br />

Zweybrückischerseits Johann Georg Geyß [Geis], als Schultheißen des Gerichts<br />

Wolfersweiller, Philip Nabinger und Hans Nickele Künzer, beede Gerichtschöffen zu<br />

Rußweiller, sodann Wendel Seibert Gerichtschöffe zu Eizweiller, samt der ganzen Gemeind<br />

Eizweiller an den strittigen Orth uns begeben, und zwar<br />

Erstlich: Hatt man die Begängnis des districts angefangen, an dem zu dem Pfalz-<br />

Zweybrückischen Hochheitsweißthumb de anno 1604 des Ambts Nohfelden mit Lothringen,<br />

sogenan[n]te Klingelborn, welches von allerseits anstoßende Herr- und Dorfschaften unstrittig<br />

ist, und von Anfang dieses Begängniß expresse referirt, daß ohne praejudiz beederseits<br />

strittigen Gemeinden Gerechtsame und gnädigste Herrschaften Hochheiten diese Begängnis<br />

von beeden Theilen geschehen solle; da dann die Gemeind Freyßen zum ersten den Anfang<br />

gemacht und Ihren Gang nach dem sub. Nro. 3 anliegenden Schemate [Lageplan] zur Zeigung<br />

ihrer vermeynten Hirdgränze [Hirten- oder Weidegrenze] also gethan und genom[m]en, wie<br />

die rothe Farbe jedem allegirten Schemate sambt dene marquirten Literis von Anfang bis zu<br />

End des neheren [näheren] zeiget; Sodann hernach die Gemeinde Eizweiller auch den ihrigen,<br />

nach Inhalt Schematis des mit der gelben Farb – auch nach dem bemerckten Literis<br />

gezeichneten Strichs genom[m]en und abgangen, und zwarn, diese nach denen<br />

Eizweillerischen Gerichtsweißthumben de annis 1522, 1541 und 1593.<br />

Nachdem beede Gänge nun geendiget und von beeden Herren Com[m]issariis nach dem<br />

Erhaltung befohlen nöthig befunden obengemeldter Schema durch den Renovatoren H.<br />

Remigius Cornelius Bein zu Cußele [Kusel] /: der dazu von beeden Com[m]issariis requirirt<br />

worden :/ darüber zu laßen, auch die Distanz beyderseitig Begängnißes sehr groß befunden,<br />

und von Seiten der Pfalz-Zweybrückischen Com[m]issarii demonstrirt worden, daß der<br />

sogenan[n]te Laudesweiller Hofs-Bezirck, nach ausweis Tausch-Briefs mit dem Herrn von<br />

Hunolstein de anno 1609 und vorangezogener Weißthümber sodann der anno 1653<br />

beschehene Hoheitsbegängnis – als vormahls schon zum Haus Zweybrücken gehörig, in<br />

Eizweiller Bezirck enclavirt.<br />

So haben wir nach nochmahliger Durchgehung der beederseits producirter Documenten und<br />

reiflicher der Sachen Überlegung zu Abhilf- und Abwendung größerer Inconvenientien und<br />

Animositäten beyderseitiger Gemeinden, mit Genehmhalt- und Einwilligung der Herren von<br />

Ro(u)ssillon, nach vielem hinc jude gehabten Debatten undt Demonstrationes endliches sich<br />

dahin verabredet:<br />

Daß der bisher strittig gewesene District nach der in allegirten Schemate gezogene – mit<br />

grüner Farbe bezeichneten Linie - auch dabey marquirten Schildmahlen, abgesteint werden<br />

solle;<br />

Wie dann solches also gleich stipulata man von uns beeden Com[m]issariis und denen Herren<br />

von Ro(u)ssillon promittirt worden, undt darüber die approbation von beeden höchsten<br />

Herrschaften auszuwürcken, mit den expressen reservatis jedoch, wann über kurz oder lang<br />

der Laudesweiller Hof aparte Bezircksbeschreibung oder sonste von beeden Seiten nähere und<br />

bessere zur Sachen dienlichere Documentes sich finden sollten, daß alsdann dieser Entschied<br />

[diese Entscheidung] und [spätere] Steinsetzung beeden Theilen unverfänglich und nicht<br />

praejudicirlich seyn solle;<br />

Und soll auch jeder Theil vor dieses Jahr undt bis zur eingelangten Ratification seine Früchte<br />

zu ziehen haben.<br />

17


Geschehen zu Freyßen und Eizweiller<br />

den 19., 20., 21., 22., 23., 24. und 25. Aprilis des 1724sten Jahres<br />

unterschrieben von beeden Herren<br />

Com[m]issariis, Herren von Ro(u)ssillon, Herrn Hauthen und Herrn Blandin,<br />

wie folgt:<br />

Payen, Schwebell, Hauth<br />

Christian von Ro(u)ssillon<br />

Louy [Ludwig] de Rossillon<br />

Euler, Blandin<br />

Wir ratificiren gnädigst vorstehenden Vergleich mit allem seinem Inhalt in Uhrkund Unserer<br />

Unterschrift und vorgedrücktem Unserem fürstl. Regirungs-Cantzley-Insigel<br />

So geschehen Zweybrücken, den 19ten Augusti 1724<br />

[Der Zweibrückische Amtmann Schwebell versah den eben geschlossenen Vergleich mit<br />

einem Begleitschreiben, um beides zusammen nach Zweibrücken zu senden:]<br />

Durchleuchtigster Hertzog<br />

Gnädigster Fürst und Herr<br />

Das den Anlagen und von beyderseits herrschaftl[ichen] Commissariis prestirte procese<br />

verbale alß auf verfertigtes anbey gesande [gesandte] Schemate [Lageplan] erhellet des<br />

mehreren wie die so lang gewehrte [gewährte] Strittigkeit und unerörterte Hoheitsscheide<br />

[Hoheitsgrenze] zwischen dem Pfalzzweybrückischen Dorf Eytzweiler im Ampt Nofelden<br />

und deme Lothringischen den H[erren] von Ro(u)ssillon zu Wertenstein angehöriges Dorf<br />

Freyßen dißmahlen nicht ohne große Mühe erörtert und beygeleget worden.<br />

Damit nun dieße insoweit zum Stande gebrachte Sach, so anjetzo einig und allein bey der<br />

hohe herrschaftl. Approbation beruhet, zur völligen Richtigkeit gebracht nach der<br />

genommenen und stipulirten Abrede die Hoheitssteine [Grenz- oder Weidesteine] desto<br />

ehender verfertiget und ohne Anstand gesetzt werden mögen, so werden Ihro hochfürstl[iche]<br />

Durchl. Unser gnädigster Fürst und Herr unterthänigst ersucht und gebetten, dero gnädigste<br />

Ratification uns darüber ehemöglichst zu ertheilen, allermaßen der Lothringische H.<br />

Commissarius vor Erlangung sowohl dißeitiger alß seinerseits nötigen Ratification keine<br />

Steinsetzung vornehmen und zu Beschleunigung dißes guten Werks solche desto ehender<br />

befördert und nicht lang ausgesetzt werden wird, auch wird umb Remittirung des Schematis<br />

[des Lageplans], so bey der Steinsetzung höchst nötig, unterthänigst gebetten, alß<br />

Ewgl. hochfürstl. Durchl. Unseres gnädigsten Fürsten und Herren unterthänig gehorsambster<br />

Schwebell<br />

Eytzweiler im Ampt Nofelden, anno domini 25. Aprilis anno 1724.<br />

[Zwei Jahre später, im Mai 1726, bekamen die Barone von Ro(u)ssillon wiederum Ärger mit<br />

dem zweibrückischen Oberamt Lichtenberg wegen ihrer Grenze. Diesmal war es die zum<br />

Gimbweiler Dorfbann. Auch hörten die Irrungen zwischen Freisen und Eitzweiler keineswegs<br />

auf, wie aus folgendem Bericht des Amtskellers Hauth zu ersehen ist.]<br />

Durchleuchtigster Hertzog<br />

gnädigster Fürst und Herr !<br />

Es hat das Oberambt Lichtenberg Hochfürstl. Reg. [Regierung] gnäd[igstes] Rescript vom<br />

25ten des kurtz zurückgelegten Monath von denen in hießigem Ambt gegen lothr[ingische]<br />

vorseyendte gravaminibus [gravierende Vorfälle] nicht allein eine genaue Verzeignis<br />

18


[Verzeichnis] zu verfertigen, sondern auch was zu Behelfs diesseitiger Befugnissen [im Sinne<br />

von: Gegenmaßnahmen] zulänglich seyn mag, dabey umbständlich [im Sinne von:<br />

ausführlich] anzuführen, und solche fördersambst einzusendten wie unterm 30ten darauf zu<br />

meiner schuldigen Beobachtung communiciret; ob nun schon auf denen so wohl vor als zu<br />

meiner [Amts-] Zeit in diesen Zwistigkeiten verhandelten actis [Akten] und erstatteten<br />

Berichten welche einen gantzen Thomum [ein ganzes Buch] ausmachen, und also alle<br />

Erläuterung, die alle gravamina [im Sinne von: gravierenden (schwerwiegenden) Vorfälle]<br />

betreffendt geben kön[n]te, so werde dennoch in unterthänigster Folge [Gehorsam] hochfürstl.<br />

Reg. gnäd. Rescripts sämbt[iche] dermahlen obschwebenden gravamina ordentl[ich]<br />

wiederholt und nach einem jeden diesseitige Befugniß, so viel solche aus denen hießigen<br />

wenigen Acten können gezogen werden, beygesetzt, und weilen man sich gegen des Herrn<br />

von Ro(u)ssillon und seiner unter lothr[ingischer] Herrschaft stehendte Unterthanen<br />

unnachbar-continuirliche Thätlichkeiten am meisten zu beklagen hat, so wird damit der<br />

Anfang gemacht:<br />

Erstlich<br />

Hat ermeldter [erwähnter] Herr von Ro(u)ssillon, und die Gemeinde Weyersbach, ein Ihm<br />

zugehöriges, unter lothr. Hoheit gelegenes Dorf, auf dem Gimbweiler Bann, an dem<br />

Weisselberg und in der Strutt mit Hindansetzung der Pfaltzzweybrückischen Hoheit<br />

[Hoheitsrechte] vor 15 bis 20 Jahren bereits einen großen Bezirck Land, in Wald, Rodbüsche<br />

und Ackerland bestehend, weggenommen, und die Jagd sich angemaßt, und fähret noch<br />

täglich fort ohne seinen Eingriffe Limitten [Grenzen] zu setzen. Solches zu thun, unter dem<br />

nichtigen praetext, das Haus Wertenstein habe ehemals zu Laudesweiler, einen alten schon<br />

längst Gimbweiler incorporierten Dorf verschiedene Leibeigene, deren Güther und Bann Er<br />

einziehen wolle, gehabt, ohne desfal[l]s den geringsten titre [Titel oder Beweis] in forma<br />

probante aufzeigen zu können.<br />

Dahingegen man hießiger Seite vor sich hat<br />

1.) das hießige Ambtshoheits-Weißthum de anno 1604, welches durch einen darin<br />

beschriebnen und sich noch befindtl[ichen]Hoheitsstein in der Strutt woran kürtzl[ich] das<br />

Pfaltzzweybr[ückische] Wappen, welches man noch durch den Löwen erkennen kann, mit<br />

größter temeritat vermutl[ich] durch die Ro(u)ssillon[ischen] Unterthanen abgeschlagen<br />

worden, bestättigt wird.<br />

2.) Die Possession, dann obschon der Herr von Ro(u)ssillon und seine Unterthanen solche<br />

maxima violentia juris dictionis vi et facto darein zu turbiren gesucht, so hat dennoch die<br />

Gemeindt Gimbweiler durch Pfändung, so thane Possession unterhalten, wobey zu größter<br />

Ahndung, so wohl als auch die Verwegenheit derer Roussillo[ischen] Unterthanen<br />

vorzustellen unterthänigst melden, daß als der Gemeind Gimbweiler Schäfer abgewichenes<br />

Jahr dem Schultheys von Weyersbach ein Pferd in seiner Wiese gepfändet und nach<br />

Gimbweiler geführt, der Schultheiß die Kühnheit gehabt, sothanes Pferd aus dem Pferdestall<br />

in Pfaltzzweybr[ückischer] Hoheit diebischer Weiße zu nehmen.<br />

3.) man hießiger Seithe, daß nicht der Herr von Ro(u)ssillon zu Frudesweiler und Gimbweiler<br />

jä[h]rl[ichen] Zinß zu geniesen haben, keineswegs in Abrede, wie Er dann in deren völligen<br />

Genuß ist, von dieser Zinß aber auf die Hoheit daß dieselbe solche nach sich ziehe, wie der<br />

Herr von Ro(u)ssillon thätl[ich] erhärtet, scheint sehr ungereimbt, sondern Gimbweiler und<br />

Laudesweiler, sambt deren völliger Bann und Bezirck liegt auf unmittelbarer pfältz[ischen]<br />

Hoheit, welches der Herr von Ro(u)ssillon mit seinen Unterthanen, fal[l]s bey deme letztern<br />

noch ein Fünklein gutes Gewissen ist, wann sie darüber beeydigt [beeidigt] worden, sol[l]ten<br />

selbsten eingestehen müssen. Hätte der Herr von Ro(u)ssillon nun an Frudes- und Gimbweiler<br />

etwas mit Grund rechtens zu suchen, so ist sein forum bey Herr Hochfürstl[ichen]<br />

19


Durchlaucht, und nicht bey Lothringen, viel weniger kann Er, gleich wie Er thut, sein eygener<br />

Richter seyn.<br />

4.) Haben die Ro(u)ssillon[ischen] Unterthanen zu Weyersbach vor ungefehr 20 biß 30 Jahren<br />

dasjenige Landt, welches sie dermalen der Gemeind Gimbweiler entzogen und noch entziehen<br />

wollen, von derselben angenommen.<br />

5.) Hat des jetzigen Herr von Ro(u)ssillon Herr Vatter [Vater] vor ungefehr 30 Jahren in dem<br />

jetztmaligen strittigen Bezirck ein Thier schießen, heimlich auf seine Seithe tragen und<br />

heimführen lassen, welches der jetzt noch lebende alte hiesige Förster Jacob Wurtz von Ihme<br />

in seinem des H. von Ro(u)ssillon Haus repetirt, auch von demselben eine wegen der Haut<br />

und Schießgeld, Indemnisation erhalten, wie Er, Förster, als ein alter Mann solches auf sein<br />

Gewissen sagen [im Sinne von: beschwören] und noch gar den Platz und Ort zeigen kann.<br />

Zweytens<br />

Hat der Herr von Ro(u)ssillon durch seine Unterthanen zu Frayßen ein großes an Wiesen,<br />

Waldung, Rodhecken und Feldland bestehendes zu dem verbranndten Hoof Lautesweiler,<br />

welches dependent [Beklagter] hießigen Ambts gehöriges Stück Land, fast dreißig Jahre nach<br />

und nach ohne den geringsten Stein rechtens, noch daß Er desfals einen Buchstabe produciren<br />

könne und gegen hiesige Hoheitsweißthümer mit Gewaltthätigkeit hinweg genommen.<br />

Dieser Hof, oder ehemaliges Dorf hat von ältren Zeiten einem von Baldewein von Zwbr.<br />

[Zweybrücken] eygenthüml[ich] zugestanden und nachdeme derselbe solche anno 1451 an die<br />

Kirche Baumholder erbl[ich] und eygenthümlich verkauft, ist solcher endtlich vermuthlich<br />

gegen übernohmene Beschwerrung [Abgabenlast] an das Dorf Eitzweiler, damalen dem Hauß<br />

Södtern [Sötern] mit aller hohen [Gerechtigkeit] und Niedergerechtigkeit zuständig,<br />

gekommen, und weilen, wie jetzt gemeldet das Dorf Eitzweyler nicht zu hießigem Ambt<br />

sondern zum Hauß Södtern gehörig geweßen, so ist davon in allen Hoheits-Begängnissen,<br />

sonderlich in dem de anno 1604 als das haubt piece [das Hauptstück] gegen Cusel nicht<br />

gemeldet, sondern es hat dieses Dorf Eitzweiler seinen aparten Bann, und Gerechtigkeit<br />

gehabt, wie solche 1522 - 1541 und 1593 durch besondere Beschreibung beschrieben worden<br />

seyendt, bis anno 1609, unterm 7ten [Oktober] die Hoheit des Dorfes Eitzweiler sambt<br />

Lautesweiler mit seinem Bann und Bezirck an Pfaltz-Zweybrücken gegen den Hof<br />

Haupenthal und Ober-Södtern vertauscht und dessen Bann in der durch einen kayserl.<br />

Notarium Johann Wolfgang Halberg anno 1653 in Beyseyn sämtl. Interessenten geschehenen<br />

Begängnis ohne contradiction mit inserirt, und dem hießigen Weißthum incorporirt worden,<br />

wobey man hießiger Seits ruhig verblieben, biß ohngefehr 1690 umb welche Zeit der alte Herr<br />

von Rousillon nach und nach, und sonderlich in den darauf erfolgten Kriegszeiten,<br />

gewal[t]thätige Eingriffe gethan, und damit noch täglich continuirt, wie dann<br />

die da von de anno 1697 bis hirher desfalß verhandelten Acta mehr als zu viel zeigen.<br />

Die diesseitigen Befugnis[s]e bey diesen articulen seint:<br />

1.) daß das Dorf Lautesweiler von dem ehemaligen Besitzer einem Herrn von Baldewein zu<br />

Zweybrücken, sambt deßen Bann und Bezirck, an die Kirch Baumholder vermög Kaufbriefs<br />

de anno 1451 verkauft worden.<br />

2.) daß die jetzt gemeldte Kirch Baumholder sothanes Dorfland oder Hofbann gegen nach<br />

denen alten Baumholder Kirchenrechnungen übernom[m]ene Fruchtzins, welchen sie nach<br />

denen angezogenen Baumholder Kirchen- auch Couseler [Kuseler] Kirchenrechnungen, und<br />

die in Handen habendte Quittungen nach järlich entrichten an die Gemeindt Eitzweiler<br />

verlassen.<br />

3.) daß daraufhin sothaner Bann und Bezirck den Bann des Dorfs Eitzweiler vermög dessen<br />

Weißthümern de anno 1522 – 1542, et 1593 incorporirt worden.<br />

4.) daß 1609 den 7ten Octobre durch einen zwischen Pfaltzzweybrücken und dem Hauß<br />

Södtern das Dorf Eitzweiler mit seinem Bann und Bezirck worinnen auch der Bann des<br />

vorbenan[n]ten Hofes Lautesweiler mit begriffen gegen Abtretung des Hofes Haupenthal und<br />

20


OberSödtern an Pfaltzzweybrücken abgetretten worden und man darauf biß circa 1680 bis<br />

[16]90 in dessen ruhigen Possession [Besitz] geweßen.<br />

5.) daß 1653 das gantze Ambt Nohfelden, mithin auch die Angränze zwischen Eitzweiler und<br />

Freysen, auf dem Fuß von angezogenen alten Weißthümern de annis 1522 – [15]41 et [15]93<br />

durch den damaligen hießigen Bedienten, und einem kayserl. geschwornen Notarius mit des<br />

gantzen Ambts Umstand, in Beyseyn des damaligen Ambtmanns zu Schaumburg, und einem<br />

der Gemeindt Freysen, begangen und beschrieben worden, ohne daß weder ermeldter<br />

Ambtmann zu Schaumburg, noch die Gemeindt Freysen an dem quäst. [besagten] Ort etwas /:<br />

außer etl[iche] particularies [Kleinbesitzer], welche auf dem Lautesweiler Bann begüthert<br />

geweßen :/ das geringste wiedersprochen [widersprochen] und begehret haben, und<br />

6.) daß der Lautesweiler Hof-Zehente nach proportion und gegen die übrige Participanten<br />

allezeit nach denen uhralten und neuen Rechnungen zu hießiger Kellerey geliefert wordten.<br />

Ob man schon nach dem hießigen klaren Weißthumen der gantze Bann des Hofes<br />

Lautesweiler in Pfaltzzweybr[ückischer] Hoheit liegt, so hat man dennoch bey der in dem<br />

Monath April 1724 [siehe oben] verordtneten Com[m]ission zu Beylegung der bißherigen<br />

Strittigkeit sich desfals auf beyderseitige hohe herrschaftl. gnädigste Ratification dahin<br />

verglichen, daß der zwischen beyden Gemeindten strittige Bezirck, welche der Landt-<br />

Renovator Herr Bein in einen Riß [Lageplan] gebracht durch den in der Charte [Karte]<br />

gemachten Strich, getheilet worden und ist zu wünschen, daß gleichwie von Herrn hochfürstl.<br />

Durchlaucht sothaner Vergleich gnädigst ratificirt worden ein gleiches auch von Seithen<br />

Lothr[ingens] geschehen. Es wäre zwar sothane Ratification in maaßen des H[errn]<br />

Com[m]issarii Monsieur Payen zu Schaumburg Vollmacht so vollständig, daß auch alles was<br />

Er thun würde ratificirt wäre suo sensu unnöthig gewesen. Dahero man hießiger Seite der<br />

unterthänigsten Zuversicht [ist], es werdten hochf. Durchl. als Feind aller Irrungen mit denen<br />

respective Herrn Benachbarten Ihres hohen Orts die Ratification, wie hernach auch<br />

geschehen, nicht versagen, sogleich auf die Absteinung der durch die Com[m]ission regulirten<br />

Limitten [Grenzen] getringen [dringen].<br />

Es hat der Herr von Rousillon und sein unrichtiger Freysener Bann aber dieses nicht allein,<br />

sondern auch die Ratification von Seiten Lothringens zu hintertreiben gewußt, unter denen<br />

Nachgehendtes sich geäußerten obschon sich in völlige Possession [Besitz] des praetentirten<br />

Bezircks zu setzen und die Gemeindt Eitzweiler durch seine bißherige Gewal[t]thätigkeiten<br />

auf dem Ihr durch die Com[m]ission zuerkan[n]ten zum nicht geringen despect seines Herrn<br />

Commissarii [Monsieur Payen] gäntzl. zurückzuhalten, wie Er dann durch unbillige<br />

Pfändungen, denen man aber durch rechtmäßige Gegenpfändungen pro consernande<br />

possessione begegnet, genugsam gezeiget, da es Ihnen allerdings zugestandten, bey dem<br />

Commissionsresoluto jedes Theil, bis die respective hochherrschaftl. Principaler solches<br />

mißbilligten, ruhig zu lassen und sich nicht selbsten ihrer Gewohnheit nach zu eygenen<br />

Richter zu machen, und darauf eine Thätlichkeit mit der andern zu häufen.<br />

Drittens<br />

[Die weiteren Ausführungen des Amtskellers Hauth betreffen nicht mehr die Grenze der<br />

Herrschaft Wertenstein und die Herren von Ro(u)ssillon.]<br />

Euer Hochfürstl. Durchlaucht treu unterthänigster Knecht<br />

E. Hauth<br />

Nohfelden den 1ten May 1726<br />

21


Archives Départementales Nancy, Bestand B 251<br />

Noblesse<br />

Registrement pr. les Sieurs de Rossillon<br />

Nr. 30. du 28 fevrier 1750<br />

[Adelsbestätigung für die Herren von Rossillon]<br />

[1. Seite]<br />

Vu par la Chambre des Comptes<br />

Ausgestellt durch die Oberrechnungskammer<br />

de Lorraine la requête a été presentée par<br />

von Lothringen. Die Bittschrift wurde vorgelegt von<br />

le S[ieu]r Charles de Rossillon, Grand Marechal de<br />

dem Herrn Karl von Rossillon, Oberhofmarschall am<br />

la Cour du Prince de Nassau-Usingen, Lieutenant-<br />

Hofe des Prinzen von Nassau-Usingen, Lieutenant-<br />

Colonel du Regiment du Prince de Nassau-<br />

Colonel des Regiments des Prinzen von Nassau-<br />

Veilbourg pour le service du cercle du haut-<br />

Weilburg im Dienst des Oberrheinischen Kreises<br />

Rhin et le S[ieu]r Jean Frederique de Rossillon<br />

und von Herrn Hans Friedrich von Rossillon,<br />

Capitaine des Grenadiers au Regiment de<br />

Hauptmann des Grenadier-Regiments<br />

Toscane pour le service de la Majesté<br />

Toscana im Dienst seiner kaiserlichen<br />

Imperiale et Catholique expositante que<br />

und katholischen Majestät, enthaltend das<br />

le quatorze du present mois ils ont<br />

am vierzehnten des gegenwärtigen Monats<br />

obtenus arrêt du conseil d’État du Roy<br />

ergangene Urteil des Staatsrats des Königs<br />

contre du toirement ? M. le Procureur<br />

gegen den Herrn Oberbevollmächtigten,<br />

Général par lequel sa Majesté après la<br />

welches seine Majestät erstellte nach der<br />

declaration faite par les suplicantes quils<br />

gemachten Erkenntnis für die Bittsteller, dass<br />

ne pretendent pas prendre la qualité de<br />

sie nicht beabsichtigen, einen Titel zu tragen außer dem<br />

Baron de Rossillon ny dautres titres que<br />

eines Barons von Rossillon, auch nicht andere Titel als<br />

ceux attachés aux ( - ? -) quils possedent<br />

solche, die beigefügt sind (?) die sie besitzen,<br />

quels se reservent de faire valloir en tem[p]s<br />

22


die sie sich vorbehalten und sich bestätigen lassen für alle Zeiten<br />

et lieux. Les a renvoyé des requisitions<br />

und Orte. Sie haben die Anschuldigen zurückgewiesen<br />

prises contre eux par mon dit Sieur<br />

die gegen sie erhoben wurden vom besagten<br />

procureur général. Les a maintenu en<br />

Oberbevollmächtigten. Sie haben<br />

la possession et jouissance de tous les<br />

zu Besitz und Genuss behalten alle<br />

droits, honneurs et privileges de la<br />

Rechte, Ehren und Privilegien des<br />

noblesse comme descendant de l’ancienne<br />

Adels, wie sie geerbt haben von der alten<br />

familie noble des Rossilon seigneur de<br />

adeligen Familie von Rossillon, Herren von<br />

Beauretour en Bugey sauf aux<br />

Beauretour und Bugey, außerdem können<br />

suplicants de se pourvoir ainsi et<br />

die Antragsteller sich vorsehen und<br />

contre qui ils acuseront bon etre<br />

gegen die, die sie anklagen, gut zu haben<br />

pour obtenir reparation et leurs<br />

um Entschädigung zu erhalten und ihre<br />

23


[2. Seite]<br />

domages et intéresses (leur) a sa Majesté<br />

Schäden und Interessen von seiner Majestät<br />

permis de faire imprimer le même arrêt<br />

Erlaubnis drucken zu lassen das besagte Urteil<br />

et ledite faire enregistrer au greffe de la<br />

und eintragen zu lassen durch die Kanzlei der<br />

chambre, en consequence duquel ils ont<br />

Kammer, in Folge davon haben sie<br />

obtenu des lettres d’attacher endaté<br />

beigefügte Briefe erhalten, datiert<br />

du vingt trois du present mois jointes<br />

vom dreiundzwanzigsten dieses Monats<br />

au dit arrêt et comme il importe aux<br />

mit dem besagten Urteil und weil es wichtig ist für<br />

suplicants de faire enregistrer le tout<br />

die Antragsteller, all das eintragen zu lassen<br />

au greffe de la chambre. Ils ont<br />

durch die Kanzlei der Kammer. Sie haben<br />

l’honneur de se pourvoir et ont<br />

die Ehre sich zu empfehlen und<br />

connu auquel plut à la chambre<br />

gewusst, was der Kanzlei gefällt<br />

vu les dits arrêts du Conseil et lettres<br />

das Urteil des Staatsrats und die<br />

attachés cy joint ordonner que le tous<br />

beigefügten Briefe, um anzuordnen, dass alles<br />

sera régistré (-?-) greffes pour<br />

eingetragen wird durch die Kanzlei<br />

être suivi et executé selon la forme<br />

und ausgeführt nach der Form<br />

et tenu et joui par les<br />

und eingehalten von den<br />

suplicants du benefice et (junx?) et y<br />

Bittstellern zu Nutzen und Freude und<br />

avoir recours .Le cas échéant<br />

im Falle des Scheiterns<br />

la dite requête signé par le dit procureur sera donneré<br />

de la chambre au (bar) de cejourdhui<br />

pourtant fait montré au procureur général<br />

ses conclusions ensuitte.<br />

24


Vu pareillement par l'arrêt du Conseil Royale des Finances 6<br />

Ausgestellt durch Beschluss des königlichen Staatsrats der Finanzen<br />

du dit jour quarorze du present moi de fevrier et<br />

les lettres attachées du vingt trois du dit<br />

die beigefügten Briefe vom dreiundzwanzigsten des besagten<br />

moi, et après avoir verifié ce (--------)<br />

Monats, und nachdem gesehen<br />

son rapport tout considéré<br />

La Chambre ordonné<br />

Die Kammer verkündet<br />

6<br />

Dieser herzoglich-königliche Rat war die höchste Instanz, über die hinaus es keine Berufung mehr gab.<br />

Eigentlich hieß er cour souveraine de Lorraine et Barrois oder chambre de Requetes. Zur Zeit des Herzogs-<br />

Königs Stanislaus wurde dieser Gerichtshof auch conseil royal des finances genannt.<br />

25


[3. Seite]<br />

que l’arret du Conseil d’État du Roy<br />

dass das Urteil des Staatsrats des Königs<br />

du quatorze du present mois du fevrier<br />

vom vierzehnten des gegenwärtigen Monats Februar<br />

ensemble les lettres d’attacher pour<br />

einschließlich der angehängten Briefe, um<br />

l’execution (Ajuhuy -?-) en date du vingt<br />

die Vollziehung (?) datiert vom 23.<br />

trois même mois, seront enregistré a<br />

des selben Monats<br />

en ses prefers pour être executés<br />

et suinés sumiant leurs forme et<br />

teneur, et jouir par les impétrantes<br />

du bénefice d’junx, et y aurons recours<br />

zur Nutznießung und sie werden Bezug haben<br />

le cas échéant: Fait en la chambre<br />

Erstellt in der Kammer<br />

à Nancy le 28 fevrier 1750.<br />

zu Nancy, den 28. Februar 1750<br />

Extrait des Registres du Conseil<br />

Auszug aus den Registern des Staatsrats<br />

d’État du Roy<br />

des Königs<br />

Vu au conseil d’État du Roy les<br />

Gesehen durch den Staatsrat des Königs<br />

precès ? de l’instance et entre le Procureur<br />

der Oberbevollmächtigte<br />

Général de sa Majesté en la chambre des<br />

Seiner Majestät in der Oberrechnungskammer<br />

comptes de Lorraine en sa qualité demandau<br />

von Lothringen<br />

suivant son requisitoire du 22. Aoust<br />

1749 done part.<br />

Les Sieurs Charles de Rossillon Grand<br />

Die Herren Karl von Rossillon, Ober-<br />

Marechal du la cour du prince de<br />

26


Hofmeister des Hofes des Prinzen von<br />

Nassau-Usingen, Lieutenant Colonel<br />

Nassau-Usingen, Lieutenant-Colonel<br />

27


[4. Seite]<br />

[Colonel doppelt] du Regiment du Prince de Nassaudes<br />

Regiments des Prinzen von Nassau-<br />

Veilbourg pour le service du cercle du haut-<br />

Weilburg im Dienst des Oberrheinischen Kreises<br />

rhin et Jean Frederique de Rossillon Capitaine<br />

und Hans Friedrich von Rossillon, Capitain<br />

des Grenadiers au Regiment de Toscane pour le<br />

des Grenadier-Regiments Toscana im<br />

service de sa Majesté Imperiale et catholique<br />

Dienst seiner Majestät des katholischen Kaisers<br />

deffendure d’autre part; ? l’arret rendre<br />

au conseil de 15 javier 1745, entra Michel,<br />

Jacques et Philipp Charles Hilt demandeur<br />

et les (oits ?) S[ieu]rs de Rossillon deffendeur par lequel<br />

entre autres dispositions sa Majesté à ordonné<br />

que les titres et qualiter prie au priviers<br />

par les dits Sieurs de Rossillon les<br />

et pieces produites a cet eyard servients<br />

communiquées a son Procureur Général en sa<br />

Oberbevollmächtigte der<br />

Chambre des Comptes de Lorraine le<br />

Oberrechnungskammer von Lothringen<br />

requisitoire du dit Procureur Général tendante<br />

Oberbevollmächtigten<br />

a ce quil plut a sa Majesté faire deffeu ser aux dits<br />

Sieurs Charles et Frederic Rossilon de<br />

Herren Karl und Friedrich Rossillon<br />

continues a prendre tant en jugement que dehors<br />

la qualité de Baron ny la par ti ? , de<br />

denant leur nom de famille, ny audune<br />

qualification ? aux gens de condition<br />

28


noble, leur en jouide la consequence de<br />

vendre dans le cours de sip mois les<br />

biens fiefs quels possedent en lorraine<br />

? de commisse ordonne que l’arret<br />

qui interviendra sera enregestré a la Chambre<br />

des Comptes de Lorraine a sa diligence<br />

Oberrechnungskammer von Lothringen<br />

et aux frais des dits Sieurs de Rossilon<br />

si mieux naime sa Majesté pour faire<br />

droit sur les dites requisitions remoye<br />

les parties par dement la dite Chambre<br />

des Comptes, et en tous les par condamnes<br />

Oberrechnungskammer<br />

les dites Sieurs de Rossilon aux de ?<br />

l’arret du dit jour vingt deux aoust<br />

par lequel sa Majesté a ordonné que la<br />

requete serait signifficé aux dits Sieurs<br />

29


[5. Seite]<br />

de Rossillon au domicil de leur avocat pour<br />

von Rossillon, unter der Adresse ihres Rechtsanwalts,<br />

y repondre dans la quinzaine l’explicit de<br />

signiffication du vingt cinq du dit mois d‘aoust<br />

controllé au bureau de Lunéville le meme jour<br />

l’aquette en reponses des dits Sieurs de Rossillon<br />

signé chemin avocat au conseil signifficé le<br />

quatre septembre, par la quelle ils ont ?<br />

au quil plut ? a sa Majesté vu les pieces par<br />

eux produites les maintenir et gardes dans les<br />

qualités, titres prerogatives et privileges de<br />

noblesse dont il sont en possession poisible a<br />

des biens dont ils jouissent au defenses<br />

de les y troubles les duhierges en consequence<br />

de laition intentié contre eux avec depens;<br />

autre requete a inplicitive des memes signifficé<br />

le quatorze novembre, rendante (tendante?) au quil<br />

plut ? a sa Majesté les decharges des requisitions<br />

contr‘eux prieses avec depens ? auf a eux a<br />

se pour noi ainsi et comme ils aviseront bon<br />

etre pour obtenir la reparation qui leur ese<br />

dué, ensemble leurs domages et interests<br />

contre les auteurs de la columnie qui a<br />

30


donné l’un ? aux requisitions du Procureur<br />

Général, autre requete des memes aux fin<br />

Oberbevollmächtigten<br />

de faire resevoir ? par production nouvelle<br />

les pieces y jointes, i celle ? recue par<br />

ordonnance du quinze du dit mois de<br />

novembre signifficé a l’justant ? pour etre<br />

contre dite et sauveé de trois jours aoutres<br />

requete d’employ des dits S[ieu]rs de Rossilon<br />

signifficé le quatorze janvier dernier<br />

autre requete des memes aux fins de<br />

faire resevoi par production nouvelle<br />

31


[6. Seite]<br />

Les pieces y enomées, icelles? recues par<br />

ordonnances des quatorze et vingt du dit mois<br />

de janvier signifficés les memes jours poure<br />

etre contre dite et sauvée de trois jours<br />

a autres. Requete en contredits du Procureur<br />

des Oberbevollmächtigten<br />

Général signiffié le vingt huit du dit mois<br />

unterschrieben den achtundzwanzigsten des besagten Monats<br />

de janvier, par laquelle enfen rapportant a la<br />

Januar<br />

justice et aux lumieres de sa Majesté et de<br />

son Conseil sur la question de savoir ? fétes deffondurs<br />

sont de la famille des Rossilon de Bugey, il a<br />

per ? a requirir au quil leur soit fait deffenser<br />

de coutumes aprendre la qualité de Baron tout en<br />

jugement que dehors, a telle ? que de droit ?<br />

depuis ? et distribution de l‘instance<br />

signiffice. Le meme jour vingt huit janvier toutes<br />

les paies et production des parties au con ? de<br />

l‘ ? de distribution, notament le<br />

donné au S[ieur]r de Rossilon par sa Majesté Louis<br />

X<strong>IV</strong>. le treize septembre seize ? soixante seize<br />

de la charge d’aide de Sergent Major de la ville<br />

de Mastreck autre bracet donné au meme le charge<br />

may seize cent soixante le dix neuf a la charge<br />

32


? Sergent Major du chateau de la ville de Firbourg (Sirbourg?)<br />

autres brevet donné encore au dit S[ieu]r de Rossilon.<br />

Le vingt deuxième janvier 1686 de la charge de<br />

Sergent Major a Dinant. Le contract de mariage<br />

en sa grosse passé le vingt trois mars dite année<br />

1686 entre nobles Jacques de Rossilon, ?<br />

Major de Dinant, natif de la ville de Lyon et<br />

fils de noble Anthoine de Rossilon et noble Dame<br />

Jeanne de Rochant ses père et mèreson part,<br />

et Dame Jeanne Louise Comtesse de Linange fille<br />

und der Dame Johanna Louise, Gräfin von Leiningen, Tochter<br />

au Sr. Louis Comte de Linange-Dabo [Dagsburg] et de Dame<br />

des Herrn Ludwig, Graf von Leiningen-Dagsburg, und die Dame<br />

Amelie Sibille Comtesse de Falkenstein et Limbourg<br />

Amalie Sybille Gräfin von Falkenstein und Limburg,<br />

Dame d’Oberstein, Reipoltskirchen et de Burgel<br />

Herrin von Oberstein, Reipoltskirchen und Burgel,<br />

ses père et mère d’autre part. Les lettres patents<br />

Ihre Väter und Mütter von der anderen [mütterlichen] Seite. Die Adelsbriefe<br />

expedicés en chancellerie le dix fevrier 1704<br />

par les quelles ils contre que le dit Sieur Jacques<br />

de Rossillon a fait au Duc Leopold le quatre<br />

octobre president pour et au nom de Dame<br />

Joanne Louise née Comtesse de Linange son epouse.<br />

Johanna Louise, geborene Gräfin von Leiningen, seine Ehefrau.<br />

33


[7. Seite]<br />

les reprises foye et hommages et prelé le<br />

serment de fidelité qu a la d[it]e Dame son epouse<br />

etait obligié de faire a cause de la maison ou<br />

chateau de Schawenbourg dit counnenorth des<br />

chateau et seigneurie d’Epelborn des villages et mairies<br />

Schloss und Herrschaft Eppelborn, den Ortschaften und Bürgermeistereien<br />

de Freysen, Hobsteten, Reidercheit et Seydsviller, des<br />

von Freisen, Hoppstetten, Reitscheid, Seitzweiler und den<br />

villages de Namborn, Eyveiler, Rapveiler, Osterdal,<br />

Ortschaften Namborn, Eiweiler, Rappweiler, Ostertal<br />

Oberschirik et autres<br />

Oberkirchen und anderen<br />

appartenames et dependames, l’arret renduen la<br />

Chambre des Comptes de Lorraine le dix may suivant<br />

Oberrechnungskammer von Lothringen<br />

par lequel elle a ? les dites lettres de reprises<br />

pour etre suivier? et executées ? selon leur forine<br />

et tenner? sauf le droit du souveraine et l'autre y<br />

ordonné quelles servient registrées pour y avoir<br />

recours le cas echiant et a donné acte au dit S[ieu]r<br />

de Rossilon de la production de ses lettres reversales<br />

au nom quil<br />

autres lettres patentes<br />

expedier en chancellerie le vingt cinq may 1727<br />

par lesquelles il comte? que le Sr. Christian Louis<br />

de Rossilon ce par procureur fondé fait les reprises<br />

foys et hommagés et preté serment de fideleté au<br />

34


Duc Leopold aux quels il etait obligé pour raison<br />

des terres et seigneurie de Vertenstein, Freysen<br />

et depandances ? Les lettres reversalles fournies<br />

en la Chambre des Comptes de Lorraine par le S[ieu]r<br />

in der Oberrechnungskammer von Lothringen für den Herrn<br />

Christian Louis de Rossilon le vingt un juni dite<br />

Christian Ludwig von Rossillon am einundzwanzigsten Juni des<br />

année mil sept cent vingt sept par lesquelles il a<br />

besagten Jahres eintausendsiebenhundertundsiebenundzwanzig 7<br />

declaré quil luy appartient comme representant<br />

Dame Jeanne Louise Comtesse de Linange sa<br />

Die Dame Johanna Louise, Gräfin von Leiningen, seine<br />

mère et quil tient et possede en la ? qualité les<br />

Mutter<br />

terres et seigneuries de Vertenstein Fraysen et<br />

Land und Herrschaft von Wertenstein, Freysen und<br />

dependames ? que le tous est plus<br />

enomé ? dites lettres. L’arret rendu en la<br />

7<br />

Am 21. Juni 1727, ein Jahr nach dem Tod der Mutter, übernahm Christian Ludwig von Rossillon (der Ältere)<br />

die Herrschaft Wertenstein. Im Jahr 1737 übernahm Franz Alexander Moritz Christian Ludwig (ebenfalls<br />

Christian Ludwig genannt) von Rossillon (der Jüngere) die Herrschaft Wertenstein. Zur besseren Unterscheidung<br />

benenne ich den älteren Rossillon nur mit dem Vornamen Christian und den jüngeren Rossillon mit dem<br />

Vornamen Ludwig oder frz. Louis.<br />

35


[8. Seite]<br />

Chambres des Comptes de Lorraine le vingt trois<br />

Oberrechnungskammer von Lothringen<br />

du dit mois de juin par lequel la Chambre a<br />

en ? les dites lettres patentes des reprieses<br />

pour etre services et executées selon leur forme<br />

et tenuir et jouir par le dit S[ieu]r de Rossilon du<br />

benefice ? ordonné en consequence quelles<br />

servient registrées en sa grosses (graffes?) pour y avoir<br />

recours le par et ? et luy a donné acte de<br />

ses lettres reversalles, l’extrait<br />

l’histoire de Bresse et du Bugey composé par M[onsieur]<br />

Guichenon imprimé a Bourg en Bresse le dix huit<br />

aoust 1690 contenant la généalogie des familles<br />

nobles du Bugey et dans laquelle se trouve<br />

comprise celle des Rossilon par lequel il<br />

qu’en l’an douze cent soixante et dix et ?<br />

quatre vingt dix<br />

[hier beginnt die lange Ahnenreihe der Rossillon<br />

aus dem oben genannten Buch >L’histoire de Bresse et du Bugey<<br />

von Guichenon.]<br />

36


[9. Seite]<br />

[10. Seite]<br />

[11. Seite]<br />

armer de l’amienne maison noble de Rossillon<br />

das Wappen<br />

portant d’or a deux faces de sable en deux<br />

differents en droits de la dite Croix qui son<br />

les memes armes qui se trouvent dans la<br />

généalogie de Guichenon. Autre acte donné<br />

par le Sr. Anthelme Melchior Comte de Seyssel<br />

durch den Herrn Anthelm Melchior Graf von Seyssel<br />

37


[12. Seite]<br />

Seigneur de Beauretour et de Cressieux annén (anuér?) premier<br />

Herr von Beauretour und von Cressieux, erster<br />

sindic du corps de la Noblesse en Bugey le vingt<br />

Syndicus (Vertreter) des Adels in Bugey, am dreiundzwanzigsten<br />

trois du dit mois d’octobre par le quel il atteste et<br />

des besagten Monats Oktober, an welchem er bestätigte und<br />

certifiie que le Sr. Jean Frederic de Rossillon<br />

bescheinigt, dass der Herr Hans Friedrich von Rossillon,<br />

capitaine dans le regiment de toscane au service de<br />

Capitaine [Hauptmann] im Regiment Toskana im Dienst<br />

sa Majesté Imperiale, fils de noble Jacques de Rossillon<br />

seiner Kaiserlichen Majestät, Sohn des adeligen Jakob von Rossillon,<br />

natif de la vielle de Lyon et petit fils de noble<br />

geboren in der Stadt Lyon und Enkel des adeligen<br />

Anthoine de Rossillon quand il seigneur de<br />

Anton von Rossillon, Herr von<br />

Beauretour et son cousine M. de Germain Dame<br />

Beauretour, und seine Cousine, Madame de Germaine, die Dame<br />

Helene de Rossillon anuelle maternelle du dit sieur<br />

Helene von Rossillon, Großmutter des besagten Herrn<br />

Comte de Seyssel etant Sieur du dit S[ieu]r Anthoine<br />

Grafen von Seyssel, die Schwester des besagten Anton<br />

de Rossillon et tous deux enfan[t]s de noble<br />

von Rossillon, und alle zwei waren Kinder des adeligen<br />

Baltazard de Rossillon seigneur du dit Beauretour et<br />

Baltasar von Rossillon, Herr des besagten Beauretour und<br />

de Buffieres que cette maison de Rossillon etait<br />

von Buffieres<br />

comptée des plus anuniers de la province de Bugey<br />

et avait de tous tem[p]s jouir des honneurs et privilegés<br />

sie genossen zu allen Zeiten die höchsten Ehren und Privilegien<br />

de la noblesse. Le dit acte duement legalisé l’acte de<br />

des Adels. Der besagte Akt wurde durch notariellen Vertrag legalisiert,<br />

notarieté donné par le grand Baillif d’Epré du Bugey<br />

erstellt von dem Oberamtmann von Epré von Bugey<br />

sindic et conseille de la noblesse et autres noble de la<br />

Synicus und ?<br />

province le vingt sept decembre dernier par lequel ils<br />

certifient et attestent a tous quil appartiendra que la<br />

famille des Rossilon seigneur de Beauretour et<br />

38


autre lieux en Bugey etait de tres anuiennes<br />

noblesse, et que tous ieux de cette famille suivre ?<br />

la généalogie qu'en fait Guichenon ont toujours<br />

jouis des droite honneurs et privileges de la noblesse<br />

comme il serait ? par les annues registres du corps de<br />

la dite noblesse, jusquera et comprés Anthoine de<br />

Rossilon qui ayant venu les biens quil avait<br />

en Bugey ? ? ? en la ville de<br />

Lyon ou il prit alliance desmoiselle de Rochan<br />

de condition noble de la quelle il eue plusieures<br />

enfan[t]s, entre autres Jacques de Rossilon qui luy<br />

? et entra au service de france, certifient<br />

? , quil ny a plus en cette province aucun de ce<br />

nom ny de cette famille, autre acte passé<br />

perduant nottaire a y enne en sa voie le cinq<br />

javier dernier par lequel le Sr. Pierre, fils de fin<br />

le Sr. Guillaume de Rossillon chevalier seigneur<br />

de Gemillieu declaré et certifié que sa famille<br />

de sund ? immediatement de la famille des seigneur<br />

39


[13. Seite]<br />

de Rossillon de Beauretour en Bugey, qui etait deja<br />

von Rossillon von Beauretour im Bugey,<br />

alorsone des plus amienair familles cela de province<br />

de Bugey que cette branche de Rossillon en Bugey.<br />

Y a ete eteinte par Anthoine fils de Balthazard de<br />

Rossillon Seigneur de Beauretour qui a ?<br />

en la ville de Lyon on il epousa une demoiselle de<br />

Rochant de condition noble de laquelle il en entre<br />

autres enfan[t]s Jacques de Rossillon son fils ainé<br />

anderen Kindern Jakob von Rossillon, sein ältester Sohn,<br />

qui entre au service de france et fit alliance avec<br />

der in den Dienst Frankreichs trat und die Ehe schloss mit<br />

une Demoiselle Comtesse de Linange dans la lorraine<br />

einem gräflichen Fräulein von Leiningen in Deutsch-Lothringen;<br />

allemande vers la fin du siecle passe du quel mariage<br />

bis zum Ende des Jahrhunderts sind aus dieser Ehe<br />

sont ? plusieurs enfan[t]s ? que le dit Sieur<br />

viele Kinder entsprossen, wie der genannte Herr<br />

de Rossillon de Gemillieu certifié l’avoir apris du<br />

von Rossillon von Gemillieu bescheinigte,<br />

feu noble Guillaume de Rossillon de Gemillieu son<br />

der verstorbene Wilhelm von Rossillon von Gemillieu, sein<br />

père et de plusieurs officiers francaise qu’ont<br />

Vater, und eine große Anzahl französischer Offiziere,<br />

connus cette famille de Rossillon dans la lorraine<br />

die diese Familie von Rossillon kennen in Deutsch-Lothringen.<br />

allemande. Il certifié de plus que la branche des<br />

Er bescheinigte weiterhin, dass der Zweig der<br />

Rossillon de Gemillieu se devisa encore en deux<br />

Rossillon von Gemillieu sich noch einmal teilte in zwei<br />

succession moi en celle de Gemillieu et en celle<br />

Linien, in jene von Gemillieu und in jene<br />

de Bernex qui est a present etainte par la mort<br />

von Bernex, welche heute erloschen ist in dem<br />

de Mesiéure Gabriel de Rossillon de Bernex eveque<br />

Herrn Gabriel von Rossillon von Bernex, Bischhof<br />

et prince de Genevre dont le est transferet a<br />

und Prinz von Genf,<br />

40


annax en savoye, qu’on ? il reconnait les<br />

enfan[t]s né du mariage de noble Jacques<br />

Kinder, geboren aus der Ehe des adeligen Jakob<br />

de Rossillon fils de noble Anthoine de Rossillon<br />

von Rossillon, Sohn des adeligen Anthoine von Rossillon,<br />

seigneur de Beauretour avec la dite demoiselle<br />

Herr von Beauretour, mit dem genannten gräflichen<br />

comtesse de Linange dans la lorraine allemande<br />

Gräfin von Leiningen in Deutsch-Lothringen,<br />

pour ses veritables du coté paternel tous<br />

für seine wirklichen Eltern väterlicher Seits<br />

issue de meme tronc que les dite enfan[t]s de<br />

von gleichem Stamme wie die genannten Kindern von<br />

Jacques de Rossillon et de la dite Linange n’ont poinc<br />

Jakob von Rossillon und der genannten Leiningen<br />

de plus procher parents en Bugey que le Sieur<br />

Comte de Seyssel Seigneur de Cressieu et<br />

Beauretour qui anoit pour ayelle maternelle<br />

Helene de Rossillon seur d’Anthoine, père de<br />

Jacques et que leurs armes portants d’or à deux<br />

facer de sable sont les memes que celle des<br />

toutes les differentes brancher de la maison<br />

de Rossillon issue des Rossillon seigneurs de<br />

Beauretour; le dit acte duement legalisé et sellé;<br />

et le certificat donné le douze May 1748 par le<br />

und die Bescheinigung gegeben den 12. Mai 1748 durch den<br />

curé de Bleiderdingen et Hobstetten duement.<br />

Pastor von Bleiderdingen und Hoppstetten<br />

41


[14. Seite]<br />

legalisé par le vicaire general de l’archevequé de<br />

legalisiert durch den Generalvikar des Erzbischofs von<br />

trèves par lequel il atteste que le Sieur Jean Frederic de<br />

Trier, worin er bescheinigt, dass der Herr Hans Friedrich von<br />

Rossillon est né en legitime mariage de Jacques de<br />

Rossillon geboren ist in legitimer Ehe des Jakob von<br />

Rossillon et de Jeanne Louise née Comtesse de Linange<br />

Rossillon und der Johanna Louise, geborenen Gräfin von Leiningen,<br />

son epouse le premier septembre 1699 et a été<br />

seine Gemahlin, am 1. September 1699, und<br />

baptisé le lendemain et aprer que le tout a été vu<br />

getauft wurde am darauf folgenden Tag,<br />

et examiné que le Sr. Grandmange conseiller d’Ètat<br />

geprüft durch den Herrn Grandmange [Großesser],<br />

ord. com. un deputé a ? aux enson rapport<br />

et tout conichesé.<br />

und alles bescheinigt.<br />

Le Roy en sont conseil à pres la declaration faitte<br />

par les deffendeurs dans leurs ? d’employ le<br />

quatorze janvier dernier quil ne pretendent par<br />

prendre la qualité de Barons de Rossillon, ny<br />

d’autres titres que aux attachés aux terres quelle<br />

possedent et ? se reservent des faisè valloi<br />

en tem[p]s et lieu les a remoyés et remoye des<br />

requsitions prieser contreux par le<br />

de sa Chambre des Comptes de Lorraine et les<br />

seine Oberrechnungskammer von Lothringen<br />

amaintimi et maintient en la possession et<br />

jouissance de tour les droite honneurs et<br />

priviliger de la noblesse, comme defunaur de<br />

42


la ? famille noble des Rossilon seigneur<br />

de Beauretour en Bugey, sauf aux dit deffends<br />

de se pourvous ausi et contre qui ils aviseront<br />

bon etre pour obtenir reparation et leurs ?<br />

et interests. Leur a sa Majesté permis et permir<br />

de faire imprienes le prusent arret et de la<br />

faire enregistres tant a la cour souveraine<br />

qu’a la Chambre des Comptes de Lorraine<br />

die Oberrechnungskammer von Lothringen<br />

[...]<br />

Suit la renuir des lettres adressante<br />

aux cour souveraine et Chambre des<br />

an den souveränischen Hof (Appellationsgericht) und<br />

Comptes de Lorraine pour l’execution<br />

Oberrechnungskammer von Lothringen<br />

de l’arret les S[ieu]rs de Rossillon<br />

43


[15. Seite]<br />

Stanislas par la Grace de Dieu Roy de Pologne<br />

Stanislaus durch die Gnade Gottes König von Polen<br />

sa a nos amez et feaux les Presidents Conseilles<br />

et Gens tenaute Notre cour souveraine de lorraine et<br />

Barrois Presidents Conseiller Maitre auditeurs<br />

et Gens tenants Notre chambre de Comptes de<br />

Unsere Oberrechnungskammer von<br />

lorraine salute ayant et rendu arret en<br />

Lothringen<br />

Notre conseil d’État Nous y etant le quatorze<br />

Unserem Staatsrat<br />

de present moi su<br />

d’une part et<br />

les Sieurs Charles et Jean Frederic de Rossillon<br />

die Herren Karl und Hans Friedrich von Rossillon<br />

d’autre part, par le quel nous apres la declaration<br />

faite par les dite de Rossilon dans leur<br />

requeste d’employ signifficé le quatorze janvier<br />

dernier quils ne pretendent pas prendre la<br />

letzten Jahres, dass sie nicht beanspruchen, den Titel zu tragen<br />

qualité de Baron de Rossilon ny d’autres<br />

eines Barons von Rossillon, auch nicht andere<br />

titres que ceux attacher aux terres quils<br />

Titel als die, die sie besitzen an der Erde, die sie<br />

possident et quils se resernent de faire valloi<br />

besitzen, und dass sie sich verschließen und bewerten lassen<br />

en tem[p]s et lieu les amour remoyé des<br />

nach Zeit und Ort<br />

requisitions pruser contré eux par notre dit<br />

procoureur general et maintenant en la<br />

proffession et joussance de tous de droite<br />

honnera et privileges de la noblesse comme<br />

44


descendents de Linange famille noble des<br />

Rossilon seigneur de Beauretour en Bugey<br />

et que le tout et plus<br />

porté et detaillé par arret<br />

dont l’expedition sera<br />

attachée<br />

chancellerie, pour la pleine et entierre<br />

execution de quel nom vous<br />

de le faire registre ensemles les presentes<br />

en vos ? pour y anoi recours<br />

45


[16. Seite]<br />

le pas echiant et de tout lesser a July jouir en<br />

? chacun en droit soy les dite S[ieu]rs Charles<br />

et Jean Frederic de Rossillon et leurs<br />

descendants en ligne directe pleinement et<br />

paisiblement cessant et faissant cesse tour<br />

troubles et empechements contraires<br />

ausi vous plait enfoy de quoy vous anour<br />

aux presenter signier de notre main et<br />

contresignées par de nos conseille secretaire<br />

d’État commandement et finance fait mettre<br />

et apprendre notre grand duc donné en notre<br />

ville de Lunéville le vingt trois fevrier 1750<br />

signé Stanislas Roy et plus bas par le<br />

Roy signé ? signé curi et<br />

du grand ? de sa Majesté.<br />

46


Das Gerichtswesen im Herzogtum Lothringen im ancien régime<br />

So lange Lothringen von einheimischen Herzögen regiert wurde, gehörte Deutsch-Lothringen<br />

zur deutschen Ballei (bailliage d’Allemagne), die in Wallerfangen (Vaudrevange) ihren Sitz<br />

hatte.<br />

In Lothringen bestanden drei große Bailliagen (Gerichtssprengel)<br />

a) in Nancy für das französisch redende Nordlothringen<br />

b) in Remiremont für das französisch redende Südlothringen oder die Vogesen (bailliage des<br />

vosges)<br />

c) und in Wallerfangen für das deutsch redende Ostlothringen.<br />

Unter diesen drei Bailliagen, die man mit den Landgerichten vergleichen kann, standen etwa<br />

70 kleinere Gerichtshöfe (Amtsgerichte), prévotés genannt. Daneben gab es aber noch<br />

ungefähr sieben prévotés bailliagères, die dem Appelationsgericht (Parlement) in Nancy<br />

(Parlement oder chambre des comptes et des finances) unterstanden. Gegen die Urteile der<br />

drei Bailliagen konnte man Berufung einlegen bei dem „souveränen Hof in Lothringen“ (cour<br />

souveraine). Dieser herzogliche Rat, die höchste Instanz, über die hinaus es keine Berufung<br />

mehr gab, ist 1571 begründet worden und war eigentlich nichts anderes als ein ständiger<br />

Landtag, der jedoch nicht an einen Ort gebunden war, sondern ein cour souveraine<br />

ambulatoire war und teils in St. Mihiel für Bar, teils in Nancy oder in Lunéville für<br />

Lothringen tagte. Erst seit dem 26. März 1661 erhielt dieser Hof seinen festen Sitz in St.<br />

Mihiel für Bar und in Nancy für Lothringen und hieß cour souveraine de Lorraine et Barrois,<br />

auch chambre des requetes. Zur Zeit des Königs-Herzogs Stanislaus wurde dieser Gerichtshof<br />

auch conseil royal des finances et de commerce genannt und tagte bald in Nancy, bald in<br />

Lunéville. Der Präsident desselben hieß intendant des finances.<br />

Die Vorsteher der Bailliagen waren die Baillis (Oberrichter, Landgerichtspräsidenten), die<br />

die Urteile der Gemeindebehörden zu prüfen hatten, die Rechtspflege über den Adel ausübten,<br />

in Zivilsachen zu Gericht saßen und in den jährlichen Gerichtssitzungen den Vorsitz hatten.<br />

Die Urteile erfolgten in früheren Zeiten nicht etwa nach einem bürgerlichen Gesetzbuch,<br />

sondern nach einem gewissen Herkommen, französisch coutume genannt, weshalb die<br />

Rechtsprechung recht schwankend war. Die durch das Herkommen feststehenden<br />

Rechtsgewohnheiten, frz. coutumes, wurden unter Herzog Karl III. aufgezeichnet und 1569<br />

durch Druck veröffentlicht.<br />

Als Ludwig X<strong>IV</strong>. in der Reunionszeit Lothringen, Saarbrücken und Zweibrücken einzog,<br />

faßte er mit seinem großen Festungsbaumeister Vauban den Plan, ein Bollwerk an der Saar zu<br />

errichten, um seine geraubten Besitzungen zu sichern; so entstand 1683 die Festung Saarlouis,<br />

in der für diese reunierten Länder ein Obertribunal (bailliage siége présidiale) errichtet<br />

wurde 8 , während die Bailliage Wallerfangen aufgelöst wurde. Gegen die Urteile dieses<br />

Saarlouiser Gerichtshofes konnten Berufungen eingelegt werden beim Parlement in Metz<br />

(tribunal d’appel de Metz), das aus der Oberrechnungs- und Oberfinanzkammer (chambre des<br />

comptes et des finances) zusammengesetzt war.<br />

Für die deutsch-lothringischen Untertanen war infolge der Auflösung der Bailliage von<br />

Wallerfangen durch den Herzog in Saargemünd ein Tribunal errichtet worden, das durch das<br />

Lunéviller Edikt vom Juni 1751 zu einem königlichen Gerichtshof (bailliage royal) erhoben<br />

worden war und seit 1772 zum Obertribunal (siège présidial) Dieuze gerechnet wurde, und<br />

zwar bis in die Mitte des Jahres 1790, bis zur Inkrafttretung einer neuen Gerichtsorganisation.<br />

8<br />

Krohn, Beiträge zur Territorialgeschichte der Saargegend, Saarbrücken 1885, S. 44 f.<br />

47


Nachrichten von der Seigneurie Werdenstein<br />

und dem Dorf Hobstetten<br />

(gefunden im Landesarchiv Speyer, Bestand B24, Horstmanniana)<br />

anno 1595 ist Hobstätten, so dem Grafen von Falckenstein zugestanden und nach Oberstein<br />

gehört, vom Herzog von Lothringen als Lehens-Herrn confiscirt und dem Grafen von<br />

Eberstein gegeben worden, dem Weyersbach gehöret. Dieser Graf hat mit den Unterthanen<br />

beyder Gerichten Hobstetten und W[eyersbach] einen Vergleich wegen dem Mähen [der<br />

Wiesen] gemacht anno 1603.<br />

1597 sind den Unterth[anen] die Pflichten, damit sie dem von Oberstein zugethan [wären],<br />

erlaßen und an die Herren zu Westerburg und Eberstein verwiesen worden. Wallerfangen 15.<br />

Nov. 1597. P. de Raigccourt Deutsch-Ballis[thum]<br />

anno 1667 ist Hobstetten vermöge des Falckensteiner Vertrags an Falckenstein restituiert<br />

worden.<br />

Anno 1683 hat die Gräfin Sibylle Wertenstein kauft. Anno 1690 ist ihr Tochtermann [Baron<br />

von Rossillon] succedirt [nachgefolgt].<br />

Conf. Fabers Staats-Canzl. Tom. 97<br />

Wir Johann Jacob Herrn zu Eberstein, Herr zu Frawenburg und Forbach – daß wir ... zu<br />

Hobstetten J. C. zu kauffen geben haben unser eigenthümliche Mahlmühle an der Nahe im<br />

Brüel gegen unserm Hauß Werdenstein gelegen – umb 300 Gulten oder 600 Franken<br />

lottringer Wehrung – Oct. 18. 1616.<br />

Anno 1754 ist der Verkauf der Herrschaft Wertenstein ausgerufen worden und die<br />

Acquisition vom Kloster Tholey gemacht worden.<br />

Ultimus clausit Ebersteinensem a 1660 Casimirus Comes. Spener Op. Herald. C II pag. 383.<br />

Hobstetten und Werdensteinische Schultheiserey-Rechnung wegen Herrn Görg Wilhelm Graf<br />

zum Oberstein und Werdenstein vom Martini 1670 bis dahin 1671<br />

Wilhelm Wirich Graf zu Falckenstein + (gestorben) 1682.<br />

Anna Elisabeth mar. [heiratete] Georg Wilhelm Graf von Leiningen-Heidesheim.<br />

Sibylla<br />

Louisa Christiana mar. [heiratete] Emich Christian Graf von Leiningen-Guntersblum.<br />

Hobstetter Schultheiserey Rechnung von wegen Frau Wittiben Anna Elisabeth von<br />

Weynachten 1671 bis dahin 1672. Darinn kom[m]en auch vor die Renten von Weyersbach,<br />

Heimbach, Leitzweiler, Frayßen. In der Ausgabe heißt es: Item haben Ihro Gnaden von<br />

Gundersblum als sie die Huldigung zu Werdenstein von den Untertanen empfingen verwilligt<br />

30 Maßen Wein.<br />

In der von W. W. Graf zu Falckenstein unterschriebenen und justificirten Schultheyserey<br />

Hobstetten Rechnung de [von] 1668 kom[m]en auch die Weyersbacher und Bleiderlinger,<br />

Heimbacher, Leitzweiler[er] und Freysener Renten vor, item vom Hof Weibweiler.<br />

48


Werdensteinische Ampts Rechnung [Amts-Rechnung] des Schultheißen zu Hobstetten aller<br />

Junahm stund Ausgab von wegen Herren Johann Jacoben Grauen zu Eberstein, Herrn zu<br />

Frawenburg, Werdenstein und Forbach von qusimodo anno 1629 bis dahin 1630.<br />

Extrait mandati de relaxandis captivis Falckenstein a Lottringen 1597:<br />

hat ihr Edel unser des Reichs K. H. Philipps Frantz von Dhaun, Herrn zu Falckenstein zu<br />

erkennen geben, obwol die Herrschaft Oberstein von uns und den Reich ohne mittel<br />

herrü[h]rend mit derselben einverleibten pertinentien sonderlich aber bey der Flecken und<br />

Dörfern Hobstetten und ... Hauppersweiler, Leitsweiler, Bleißbach, Kriegelborn, Reidtschid,<br />

Bleiderlingen dergestalt zuständig, daß in bemelten [besagten] Orten wohnende Unterthanen<br />

ihm zu Oberstein allein gelobt.<br />

Lothringen allegirt ein Protocoll zwischen Graf Hans Jakob von Eberstein im Nahmen seiner<br />

Gemahlin, Frauen Barbara von Dhun, Gräfin von Falckenstein, wider Herrn Philipp von<br />

Dhun, Grafen von Falckenstein, wegen zu Nantzig [Nancy] in annis 1543, 44, 45 et 46<br />

unterschiedlichen erhobenen Rechtfertigungen.<br />

Falckenstein sagt, als Graf Hans Jakob damalen einen vierten Theil an Hobstetten, Fraisen, ?<br />

Mittelbollenbach, Naumburg, Raitschit und Litzweiler mit ihren Zugehörungen Grafen<br />

Philipp angefordert – gaben die Assisen solches arripirt und den 21. Jun. a. 1546 dem Herrn<br />

Kläger seine Klage zuge ?<br />

49

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!