Clubzeitschrift 2007/2008 - Tennis-Club Ettlingen

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30 VORSTANDSARBEIT - von Walter Wedig - Der TC Ettlingen ist der älteste Tennisclub in Ettlingen. Er blickt auf die lange Tradition von mehr als 60 Jahren zurück. Begonnen hat der Club mit einem Tennisplatz im heutigen Watthaldenpark unter dem ersten Vortandsvorsitzenden, Kurt Debatin, der den Tennisclub bis 1951 leitete. In diese Zeit fällt auch der Umzug in das Gelände am Brudergarten mit dem Aufbau von zwei Tennisplätzen. Danach folgten die Erweiterung auf insgesamt sechs Tennisplätze und zwei Hartplätze sowie der Bau des Clubhauses unter dem Vorsitz von Frau Silke Kreppel. Die folgende Übersicht zeigt alle Vorsitzenden von der Gründung des Tennisclubs Ettlingen bis zur heutigen Zeit. Krischan Dinklage hat eine Sammlung der Passfotos aller Vorsitzenden zur Verfügung gestellt und zur Publikation in der vorliegenden Zeitschrift freigegeben. Natürlich sind nicht nur die vielen Vorstandsvorsitzenden zu nennen, die ehrenamtlich lange Zeit für den Club hervorragend gearbeitet haben, sondern mit ihnen auch noch weitere Vorstandsmitglieder wie z.B. die zweiten Vorstandsvorsitzenden und die Kassenwarte sowie die Mitglieder des erweiterten Vorstands und des Beirats. In der Übersicht ist also nur die Spitze des Eisbergs zu sehen, wenn man alle an der Clubarbeit beteiligten Personen nennen und ihnen danken möchte. Wir wünschen uns auch für die Zukunft viele Tennisbegeisterte, die mit einer ehrenamtlichen Tätigkeit den Tennisclub Ettlingen noch viele Jahre am Leben erhalten. Ahnentafel des TC Ettlingen Aus der Historie: Alle Vorstände des Vereins Kurt Debatin 1947 - 1951 Wolfram Spitzner 1960 - 1962 Dr. Michael Böhme 1970 - 1973 Krischan Dinklage 1986 - 1994 Dr. Walter Siquet 1952 - 1954 Hermann Schilling 1963 - 1965 Erwin Aichelmann 1974 Dr. Michael Röhricht 1994 - 1996 Ingo Schönherr 2002 - 2007 Karl-Ludwig Blau 1955 - 1956 Hans Gradinger 1966 - 1968 Hans Diem 1975 - 1976 Krischan Dinklage 1996 - 1998 Hermann Schilling 1957 - 1959 Dr. Walter Hauck 1969 Silke Kreppel 1976 - 1986 Horst Rapke 1998 - 2002 Walter Wedig seit 2007
Sieben Ettlinger Bürger gründeten im Jahre 1947 innerhalb des Ettlinger Sportvereins die Abteilung Tennis: Herr und Frau Debatin, Herr und Frau Blau, Herr und Frau Kirsch und Sohn Klaus. Hierzu gibt Frau Kirsch folgenden Kommentar: „... In der Ettlinger Zeitung war eine winzige Annonce zu lesen, die alle Tennisfreunde zu einer gründenden Sitzung ins Hotel Lamm einlud. Zu essen gab es damals nichts, zum Anziehen hatten wir nichts, von Tennisschuhen, Schlägern, Bällen keine Spur. Trotzdem gingen wir hin, denn wir hielten uns für tennisbegeistert. Herr Debatin, der Initiator, erklärte sich bereit, den Vorsitz zu übernehmen, und setzte sich alsbald tatkräftig ein. Von irgendwoher brachte er ein primitives Netz. Seine Frau selbst zog eine ca. 100 kg schwere Walze quer durch die Stadt, um den einzigen, mit einem behelfsmäßigen Zaun umgebenen Platz im Watthaldenpark zu pflegen. Wenn ich mich recht erinnere, betrug der Saisonbeitrag im Jahre 1947 RM 35,00. Die Bälle waren übrigens noch Vorkriegsexemplare; die Schuhe, aus alten Autoreifen mit etwas Zellstoff zusammengeflickt, waren der letzte Schrei. Irgendein heller Stoff wurde zum Röckchen verarbeitet, und über kurz oder lang flogen die ersten Bälle über das Netz, das mit einer Schnur angebracht und nur halbhoch war - man hätte also auch unten durchspielen können. Bald gesellten sich auch neue Mitglieder zu uns: das Ehepaar Postel, Herr Heinrich, Herr Hammacher u.a. Ich glaube, es war in der 2. Saison, also 1948, als wir glaubten, schon so gut zu sein, dass wir ein Turnier spie- len sollten. Bruchsal und Durlach waren die ersten Gegner. Herr Blau stellte uns einen Kieslaster zur Verfügung, und los ging die Reise nach Durlach. War bei uns ein Turnier, so war ein Stuhl auf einem Tisch der Schiedsrichtersitz. Familie Debatin hatte kaum noch eine Sitzgelegenheit zu Hause. All ihre Stühle waren auf dem Platz, um unseren Gästen wenigstens Gastfreundschaft bieten zu können, denn unsere Spielweise war technisch durchaus nicht so bemerkenswert wie unsere Begeisterung für den Sport… Offiziell beginnt die Geschichte des Tennis-Clubs Ettlingen e.V. mit seiner Eintragung in das Vereinsregister am 31. Juli 1952. Zweiunddreißig Mitglieder unter dem Vorsitz von Herrn Kurt Debatin beschlossen auf der Hauptversammlung vom 29.3.1952 im Gasthof Lamm, sich vom Ettlinger Sportverein zu trennen, und sich unter dem Namen Tennis-Club Blau-Weiß Ettlingen e.V. selbstständig zu machen. Noch im gleichen Jahr entstanden die heutigen Plätze 2 und 3, der derzeitige Geräteschuppen trug die stolze Bezeichnung Clubhaus, „sanitäre Verhältnisse“ gab es nicht. Ein Überbleibsel aus dem Krieg war und ist die Baracke auf dem Grundstück zwischen Schwimmbad und Tennisplätzen. Die amerikanische Militärregierung vermachte sie der Stadt, die sie ihrerseits dem Caritasverband für die Stadtranderholung der Ettlinger Kinder zur Verfügung stellte. Eine Genehmigung zur Mitbenutzung war willkommen, aber wie nachfolgender Auszug kundtut, „nur an Sonn- und Feiertagen“. ... Dem Tennisclub Ettlingen wird gestattet, an Sonn- und Feiertagen die Waschanlagen und Toiletteneinrichtungen im städtischen Jugendheim VORSTANDSARBEIT Zeitzeugen berichten über die Gründung des TCE Nachdruck aus der Chronik zum 25-jährigen Jubiläum und soweit nicht anderweitig an solchen Tagen benötigt, auch den großen Raum des Jugendheimes zum Umkleiden zu benützen… In jener Zeit wurden an der Grundstücksgrenze vier Zypressen gepflanzt, über deren tiefere Bedeutung die Meinungen auseinander gehen. Wollte man die Kinder vor Einblicken in den weißen Sport aus einer besonderen Perspektive bewahren? Sicher ist, dass sie noch immer an sommerlichen Spätnachmittagen ihren würzigen Duft über den Platz fächeln. 1954 wurde Platz I angelegt, aber die sanitären Probleme waren immer noch nicht gelöst, wie der Auszug aus dem Protokoll einer Ausschusssitzung vom 5. Juli 1956 aussagt. ... Fehlende Kloanlagen sind zu einem Kriterium geworden. In einer schriftlichen Anfrage wird Herr Bürgermeister Rimmelspacher um eine Besprechung gebeten: a) Mitbenützung der Kloanlage im Jugendheim. Sie wird vom TC instand gesetzt. Durchgeführte Installierungen gehen in den Besitz der Stadt über. b) Ein dem TC überlassener Raum (Garderobe, Abstellraum) des Jugendheimes wird vom TC ausgestattet. 1960 hatten die Nöte um die fehlenden Sanitärräume ein Ende: Das Clubhaus wurde in erhöhter, die Plätze überschauender Lage errichtet.“ 31
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