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Inhalt Calauer Grundschule nicht zu bezwingen - Carl Anwandter ...

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<strong>Inhalt</strong><br />

<strong>Calauer</strong> <strong>Grundschule</strong> <strong>nicht</strong> <strong>zu</strong> <strong>bezwingen</strong> ............................................................................................... 1<br />

<strong>Grundschule</strong> wird den Namen «<strong>Carl</strong> <strong>Anwandter</strong>» tragen ....................................................................... 2<br />

Im Sinne <strong>Anwandter</strong>s .............................................................................................................................. 4<br />

Rundgang durch saniertes Schulhaus ...................................................................................................... 4<br />

Radfahren der Viertklässler mit Hindernissen ........................................................................................ 7<br />

Radfahren der Viertklässler mit Hindernissen ........................................................................................ 9<br />

Tierischer Spaß beim Unterricht auf dem Bauernhof ........................................................................... 10<br />

Tierischer Spaß beim Unterricht auf dem Bauernhof ........................................................................... 11<br />

Schöner als Hitzefrei: <strong>Calauer</strong> Kinder in der Schwimm‐Schule ............................................................. 12<br />

Judo‐Nachwuchs lernt in Calau von der Meisterin ............................................................................... 14<br />

Judo‐Nachwuchs lernt in Calau von der Meisterin ............................................................................... 16<br />

<strong>Calauer</strong> Kinder haben Vorfahrt in den Grundschul‐Pausen .................................................................. 18<br />

Zirkus im Unterricht an der <strong>Grundschule</strong> Calau .................................................................................... 19<br />

Großes Schuljubiläum am anderen Ende der Welt ............................................................................... 20<br />

Zirkusprojekt <strong>zu</strong>r Einstimmung auf die Festwoche der <strong>Calauer</strong> Schule ................................................ 22<br />

Zirkusprojekt <strong>zu</strong>r Einstimmung auf die Festwoche der <strong>Calauer</strong> Schule ................................................ 23<br />

<strong>Calauer</strong> Grundschüler fiebern dem Jubiläum entgegen ....................................................................... 24<br />

<strong>Calauer</strong> Grundschüler fiebern dem Jubiläum entgegen ....................................................................... 27<br />

In Calau Ausstellung über das deutsche Leben in Chile ........................................................................ 28<br />

<strong>Calauer</strong>in Sophia Krause ist Bundessiegerin ......................................................................................... 29<br />

Talenteschau <strong>zu</strong>m <strong>Calauer</strong> Schuljubiläum ............................................................................................. 30<br />

Im Sinne <strong>Anwandter</strong>s ............................................................................................................................ 31<br />

Ab sofort heißen wir <strong>Carl</strong>‐<strong>Anwandter</strong>‐Schule! ...................................................................................... 33<br />

Zeitreise durch die Schulgeschichte ...................................................................................................... 35<br />

Jungbauern bei Rindern und Ziegen in Kemmen .................................................................................. 36<br />

Lübbenau 14.01.2008<br />

<strong>Calauer</strong> <strong>Grundschule</strong> <strong>nicht</strong> <strong>zu</strong> <strong>bezwingen</strong><br />

CALAU. Beim Bundesschulwettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ der Wettkampfklasse IV<br />

(Jg. 95 – 98) im Tischtennis verteidigten die Mädchen und Jungen der <strong>Grundschule</strong> Calau die<br />

beiden Kreispokale.<br />

1


2<br />

Die Mädchen und Jungen der <strong>Grundschule</strong><br />

Calau präsentierten stolz gemeinsam mit<br />

ihrem Sportlehrer Wolfgang Krüger (l.) ihre<br />

Pokale und Medaillen, die sie bei „Jugend<br />

trainiert für Olympia“ gewonnen haben.<br />

Während der Erfolg beider Teams im Vorjahr doch etwas überraschend kam, setzten sich diesmal<br />

die Favoriten klar durch.<br />

Am Start waren traditionell die <strong>Grundschule</strong>n aus Vetschau, Missen und Calau, während<br />

Neupetershain und Großräschen trotz Meldung fern blieben. Damit standen sich ausgerechnet die<br />

drei Schulen im Wettstreit gegenüber, in denen Tischtennis als Sport-Arbeitsgemeinschaft <strong>zu</strong>sätzlich<br />

angeboten wird. Erfreulich war auch, dass die <strong>Grundschule</strong> Missen erstmals mit einer Mädchen-<br />

Mannschaft am Start war. Da Mädchen und Jungen zeitgleich in der <strong>Calauer</strong> Turnhalle spielten,<br />

bekam dieser Schulwettkampf natürlich eine ganz besondere Ausstrahlung.<br />

Die Mädchen der <strong>Grundschule</strong> Calau setzten sich auch in diesem Jahr souverän durch und gewannen<br />

<strong>zu</strong>m vierten Mal in Folge den Kreispokal. Die <strong>Calauer</strong> Mädels gewannen gegen Missen glatt mit 9:0<br />

und gegen Vetschau mit 7:2. Platz zwei belegten die Mädchen der <strong>Grundschule</strong> Vetschau vor Missen,<br />

die sich bei ihrem ersten Auftritt trotzdem über die Bronze-Medaille freuten.<br />

Bei den Jungen triumphierten ebenfalls die <strong>Calauer</strong>: Nach oft spannenden Matches setzten sie sich<br />

letztlich gegen Missen (9:0) und Vetschau (8:1) klar durch und verteidigten ihren Vorjahrestitel.<br />

Dabei hatten die <strong>Calauer</strong> keinen überzeugenden Einzelakteur, sondern ein kampfstarkes, robustes<br />

Team. Die Entscheidung um Platz zwei war dann hauchdünn: mit 5:4 setzten sich die Jungen der<br />

<strong>Grundschule</strong> Vetschau knapp durch, Dritter wurden die Jungs der <strong>Grundschule</strong> aus Missen.<br />

Sportlehrer Wolfgang Krüger sagte: „Es freut mich natürlich für unsere Schule und zeigt, dass<br />

Tradition und Engagement <strong>zu</strong>m Erfolg führen.“<br />

Zur Siegerehrung wurden den Mädchen und Jungen von Siegfried Kleemann, Geschäftsführer des<br />

Kreissportbundes, und Simone Kunde, Jugendreferentin der Kreissportjugend, mit den<br />

Siegerpokalen, Medaillen und Urkunden ausgezeichnet. Als kleines Präsent bekamen alle Teilnehmer<br />

einen Leuchtschlüsselanhänger der Sparkasse <strong>zu</strong>r Erinnerung. Die Sparkasse Niederlausitz<br />

unterstützt auch in diesem Jahr alle Wettkämpfe auf Kreisebene im Schulsportwettbewerb „Jugend<br />

trainiert für Olympia“. (stu)<br />

Luckau/Dahme 10.03.2008<br />

<strong>Grundschule</strong> wird den Namen «<strong>Carl</strong> <strong>Anwandter</strong>» tragen<br />

CALAU. Das 100-jährige Bestehen der Schule in der Lindenstraße wird in diesem Jahr in Calau<br />

gefeiert. Am 22. Oktober 1908 war das Gebäude eingeweiht worden, in dem jetzt Grundschüler<br />

<strong>zu</strong>m Unterricht gehen.


Zum Jubiläum soll die Schule den Namen «<strong>Carl</strong> <strong>Anwandter</strong>» erhalten. Der Name soll für eine Schule<br />

erhalten bleiben, da das Gymnasium «<strong>Carl</strong> <strong>Anwandter</strong>» geschlossen wird. «Die Schulkonferenz hat<br />

beschlossen, dass die <strong>Grundschule</strong> den Namen ,<strong>Carl</strong> <strong>Anwandter</strong>’ übernimmt» , sagte der Schulleiter.<br />

Am Gymnasium habe der Schwerpunkt auf dem Schüleraustausch mit der Partnerschule im<br />

chilenischen Valdivia gelegen. Mit dem Leiter des Gymnasiums Jürgen Pufe sei abgesprochen, dass<br />

das Material aus dem Traditionszimmer übernommen werde. «Wir werden einen Flur in unserem<br />

Schulgebäude gestalten» , erklärte Dietmar Kuhring. Eine zweite Ausstellung im Haus wird sich dem<br />

Thema «100 Jahre Schule» widmen. Nach den Sommerferien wird an der <strong>Calauer</strong> <strong>Grundschule</strong> das<br />

Jubiläum mit verschiedenen Veranstaltungen gefeiert. Den Stand der Planung hat Schulleiter<br />

Dietmar Kuhring im Ausschuss für Soziales, Bildung, Jugend, Kultur und Sport vorgestellt. Zum<br />

Jubiläum soll eine Festschrift herausgegeben werden. In der Broschüre werde das Schulwesen in der<br />

Stadt dargestellt und ein Rückblick auf 100 Jahre Bildungseinrichtung in der Lindenstraße<br />

vorgenommen. Auch das Wirken von <strong>Carl</strong> <strong>Anwandter</strong> soll gewürdigt werden. Die Festwoche soll vor<br />

den Herbstferien vom 13. bis 17. Oktober stattfinden. Es wird Veranstaltungen für Schüler, für<br />

Eltern und den Festakt mit der Namensgebung geben. Hilmar Severin stellte das Ganztagskonzept<br />

der <strong>Grundschule</strong> vor, das trotz des Um<strong>zu</strong>gs in Räume des Gymnasiums während der Sanierung des<br />

Schulhauses mit Beginn des Schuljahrs umgesetzt wurde. Es beinhaltet Ganztagsangebote im<br />

Primarbereich in der offenen Form. «Wir haben Arbeitsgruppenleiter gefunden, die auf Honorarbasis<br />

mit den Schülern arbeiten» , erklärte er. Nach den Vorgaben des Bildungsministeriums müssen 60<br />

Prozent der Schüler die Angebote annehmen. «Im August gab es eine Befragung, was Schüler und<br />

Eltern wünschen. Mitte September ist mit den Arbeitsgruppen begonnen worden» , so Severin. Nach<br />

einer vierwöchigen Probezeit konnten sich die Schüler entscheiden, an welchen<br />

Arbeitsgemeinschaften sie für ein Jahr lang teilnehmen wollen. Neben der Betreuung im Hort und in<br />

der Kita, <strong>zu</strong> der unter anderem Judo und Experimentieren gehört, gibt es die Arbeitsgemeinschaften<br />

in der Schule, die von Handball über Hausaufgabenzimmer bis <strong>zu</strong>m Musikkarussell reichen. Peter<br />

Schollbach (LW) verwies auf weitere Aktivitäten: «Über den Hort kommen alle zwei Wochen sieben<br />

Schüler nach Kemmen, die sich für die Landwirtschaft interessieren.» Die Nachfrage sei so groß,<br />

dass ein wöchentlicher Besuch auf dem Gutshof möglich gemacht werden soll.<br />

Ingrid Hoberg<br />

3


Im Sinne <strong>Anwandter</strong>s<br />

Der Name <strong>Carl</strong> <strong>Anwandter</strong> wird auch künftig in Calau <strong>nicht</strong> nur in den Geschichtsbüchern<br />

stehen.<br />

Mit der Namensgebung für die <strong>Grundschule</strong> ist am Freitag der Grundstein dafür gelegt worden, dass<br />

sich auch künftig Schülergenerationen mit dem Leben des Apothekers und ehemaligen <strong>Calauer</strong><br />

Bürgermeisters beschäftigen. Sein Leben ist ein Beispiel für das Streben nach Freiheit und<br />

Demokratie – verbunden mit der Tatkraft, auch unter schwierigen Lebensumständen Neues<br />

auf<strong>zu</strong>bauen. Mit den Ausstellungen <strong>zu</strong>r Namensgebung über das Leben der deutschen Siedler in Chile<br />

und <strong>zu</strong> <strong>Anwandter</strong> ist ein erster Schritt <strong>zu</strong>r Wahrung seines Andenkens getan. Doch viel wichtiger ist<br />

es, durch persönliche Kontakte zwischen Calau und Valdivia Freundschaftliches aufrecht<strong>zu</strong>erhalten<br />

und <strong>zu</strong> entwickeln. Unterstüt<strong>zu</strong>ng kann es von vielen Seiten geben. Da sind die Nachfahren<br />

<strong>Anwandter</strong>s, die an der Entwicklung der Stadt Calau Anteil nehmen. Die chilenische Botschaft in<br />

Berlin steht als offizieller Ansprechpartner <strong>zu</strong>r Verfügung, wenn Kontakte in Chile vermittelt werden<br />

sollen. Die Stadt hat engagierte Mitarbeiter, die sich um die Verbindung nach Valdivia kümmern.<br />

Der Freundeskreis Calau-Valdivia will auch künftig Jugendbegegnungen unterstützten. Und das sind<br />

die Erfahrungen von Gastfamilien, die schon Chilenen beherbergt haben wie auch junge <strong>Calauer</strong>, die<br />

die Gastfreundschaft in Valdivia kennenlernten. All dies sind Grundlagen, auf denen die <strong>Grundschule</strong><br />

aufbauen kann. Auch wenn die Schüler jünger sind als die Gymnasiasten – die Chance, mit dem Land<br />

in Südamerika Verbindungen <strong>zu</strong> knüpfen, steht offen. Sie sollte <strong>nicht</strong> ungenutzt bleiben.Von Ingrid<br />

Hoberg<br />

Lübbenau 07.04.2008<br />

Rundgang durch saniertes Schulhaus<br />

CALAU. Über das Ergebnis ihrer Arbeit in der <strong>Grundschule</strong> in der <strong>Calauer</strong> Lindenstraße haben<br />

sich Vertreter regionaler Baufirmen bei einem Rundgang mit Bürgermeister Norwin Märkisch<br />

(CDU) und Schulleiter Dietmar Kuhring informiert.<br />

4<br />

Schulleiter Dietmar Kuhring<br />

(r.) und Bürgermeister<br />

Norwin Märkisch (hinten<br />

Mitte) begleiteten die<br />

Baufachleute beim<br />

Rundgang durch die<br />

sanierte und modernisierte<br />

<strong>Calauer</strong> <strong>Grundschule</strong>.


Für rund 640 000 Euro sind die Räume in diesem Jugendstil-Gebäude saniert und modernisiert<br />

worden, informierte der Bürgermeister. Mit einem kleinen Programm dankten die Schüler den<br />

Bauleuten für ihre Arbeit. «Die Firmen haben wirklich gute Arbeit geleistet, gut<br />

<strong>zu</strong>sammengearbeitet und den eng gesteckten Zeitrahmen eingehalten. Das war wichtig» , so<br />

Norwin Märkisch. Die Bauleute zeigten sich überrascht von der Einladung, nur selten gebe es<br />

solch ein Dankeschön. (ho) R. Hottas<br />

Lübbenau 10.04.2008<br />

Tischtennis: Die Minis ganz groß<br />

Die Tischtennis-Mini-Meisterschaften sind in Calau und im OSL-Kreis fast schon eine<br />

Kultveranstaltung für Kinder. Beim großen OSL-Kreisfinale wurde in der <strong>Calauer</strong> Stadthalle da<strong>zu</strong><br />

das nächste Kapitel geschrieben.<br />

Mit mehr als 50 Mädchen und Jungen aus Vetschau und Calau sowie von der <strong>Grundschule</strong> Missen und<br />

aus Lübbenau wurde eine Rekordbeteiligung verzeichnet. Besonders erfreulich war die breite<br />

Resonanz der Eltern und Großeltern, die vor Ort mit ihren Sprösslingen mitfieberten. Die<br />

Meisterschaften sind ein bundesweit ausgetragener Schul- und Breitensportwettbewerb des<br />

Deutschen Tischtennis-Bundes. Die Abteilung Tischtennis der SV Calau organisierte das Turnier<br />

bereits <strong>zu</strong>m 16. Mal. Mini-Meisterin bei den Kleinsten wurde Isabell Dittmann (Werchow/Calau)<br />

knapp vor ihrer Freundin Josefin Zakel (Werchow/Calau), Platz drei ging an Anna Hirsch (Calau). Bei<br />

den Jungen gewann Jonas Günther (Calau). Hinter ihm kam Gregor Radnick auf den zweiten Platz,<br />

Rang drei teilten sich Andre Uhlig und Sebastian Drogan (alle Vetschau). In der Altersklasse 9/10<br />

Jahre gewann Anabell Banusch aus Vetschau.<br />

Von Stephan Uhlig<br />

5


Lübbenau 12.04.2008<br />

Mädchen der <strong>Grundschule</strong> Calau wurden Zweite im Handball<br />

LÜBBENAU. Beim Regionalfinale von „Jugend trainiert für Olympia“ der WK IV (Jg. 95 und jünger)<br />

im Hallenhandball für <strong>Grundschule</strong>n errangen die Mädchen der <strong>Calauer</strong> <strong>Grundschule</strong> den<br />

zweiten Platz. Platz drei ging an die <strong>Grundschule</strong> Missen.<br />

6<br />

Als Sieger des Kreises<br />

Oberspreewald-Lausitz erkämpften<br />

die Handball-Mädchen der <strong>Calauer</strong><br />

<strong>Grundschule</strong> Silber beim Regional<br />

finale im Schulsportwettbewerb<br />

Jugend trainiert für Olympia .<br />

In der großen Lübbenauer Sporthalle trafen die besten Grundschul-Mannschaften der Region<br />

aufeinander und kämpften um den Regional-Titel im Handball. Dabei dominierte die Mannschaft der<br />

Diesterweg-<strong>Grundschule</strong> aus Guben eindeutig und gewann alle Spiele zweistellig. Hinter den


souveränen Neiße-Städterinnen sicherten sich die Mädchen der <strong>Grundschule</strong> Calau die<br />

Silbermedaillen und verwiesen die <strong>Grundschule</strong> Missen auf Rang drei. Im direkten Vergleich gab es<br />

diesmal einen 5:3-Erfolg für Calau. Die Missener Mädchen verteidigten ihrerseits die Bronze-Medaille<br />

mit einem 8:4-Sieg über das Team der 3. <strong>Grundschule</strong> Lübbenau, die letztlich Vierter wurden. Bei<br />

der Siegerehrungen freuten sich die Mädchen aus Guben über den schönen Siegerpokal und einen<br />

neuen Handball für die Schule. Die Mädchen aus Calau und Missen erhielten jeweils eine Medaille<br />

und eine Urkunde für ihre Schule.Stephan Uhlig<br />

Lübbenau 06.05.2008<br />

Radfahren der Viertklässler mit Hindernissen<br />

CALAU Linke Hand raus, kurzer Schulterblick, dann im weiten Bogen um den Kegel. Eric fährt die<br />

Runde durch den Hindernisparcours bereits <strong>zu</strong>m zweiten Mal. Heute ist Radfahren auf dem<br />

Schulhof erlaubt. Verkehrssicherheit ist für die vierten Klassen der <strong>Calauer</strong> 1. <strong>Grundschule</strong> bei<br />

den diesjährigen Projekttagen das Thema. Nicht nur Theorie, sondern auch praktische<br />

Erfahrung im Umgang mit dem eigenen Rad stehen dabei im Vordergrund.<br />

7


Aufs Rad geschwungen haben sich die Mädchen und Jungen der 4. Klassen der <strong>Calauer</strong> <strong>Grundschule</strong>. Sie<br />

trainieren für ihre Fahrradprüfung. Die Verkehrssicherheit stand bei den Projekttagen ganz im<br />

Vordergrund.<br />

«Wir bereiten die Schüler auf ihre Radfahrprüfung Mitte Mai vor» , erklärt Carmen Wagner,<br />

Klassenlehrerin der 4 b. Den Streckenverlauf haben sich die Klassen bereits mit einem<br />

Revierpolizisten angesehen und auch den theoretischen Prüfungsteil erfolgreich hinter sich<br />

gebracht.<br />

Jetzt gilt es, die eigenen Fertigkeiten auf dem Rad unter Beweis <strong>zu</strong> stellen: Auf dem Parcours<br />

im Schulhof müssen enge und weite Kurven gefahren oder die Abläufe des Abbiegens geübt<br />

werden. Vorschriftsmäßig ist kein Radler ohne Helm unterwegs, «auch wenn wir da<strong>zu</strong> oft<br />

Diskussionen führen» , sagt Carmen Wagner. «Einige mögen den Helm <strong>nicht</strong> und werden auch<br />

von den Eltern <strong>nicht</strong> ermutigt, ihn <strong>zu</strong> tragen» , weiß die Lehrerin. Besondere Herausforderung<br />

ist die Übung <strong>zu</strong>m sicheren einhändigen Fahren: Auf dem Rad nehmen die Schüler einen mit<br />

Wasser gefüllten Becher auf, fahren ein Stück und müssen den Becher dann sicher abstellen.<br />

Lysann hat den Becher samt <strong>Inhalt</strong> in einem eleganten Manöver auf den Tisch befördert. «Wenn<br />

man den Schwung raus hat, macht es richtig Spaß» , lautet das Fazit der Zehnjährigen. «Wir<br />

haben auch selbst Fahrradreifen geflickt» , erzählt Jonas stolz. «Das war gar <strong>nicht</strong> schwer, man<br />

muss nur wissen, wie man den Reifen ausbaut, dann kommt Kleber auf das Loch.» Seine<br />

Freunde nicken. Alles kein Problem. Monique hält den Rekord im langsamen Fahren: 1,39<br />

Minuten auf 17 Metern. «Die Übung soll zeigen, wer sicher auf dem Rad das Gleichgewicht<br />

halten kann» , so Wolfgang Krüger, der als Klassenlehrer der 4 a dabei ist. Monique macht die<br />

geduldige Millimeter-Arbeit sichtlich Spaß. «Im Training habe ich sogar 2,25 Minuten geschafft»<br />

, berichtet die Zehnjährige. Sicherheit im Verkehr werde von der ersten Klasse an gefördert, so<br />

Schulleiter Dietmar Kuhring. Fünf Räder hat die Schule dauerhaft von der Verkehrswacht<br />

geliehen, damit auch Kinder, die kein eigenes Fahrrad haben, auf dem Schulhof üben können.<br />

Der Bedarf nach gezieltem Training sei da, bekräftigt auch Wolfgang Krüger: «Viele fühlen sich<br />

sicher, aber in Extremsituationen kann das anders aussehen.» Abwechselnd frischen die Viert<br />

klässler an diesem Morgen im Computerraum auch theoretische Grundlagen auf. Frisch aus dem<br />

Drucker hält Gina mit ihrem «Fahrrad-Führerschein» den Beweis schwarz auf weiß in den<br />

Händen, dass sie sich mit Regeln und Schildern im Straßenverkehr bestens auskennt. Darunter<br />

fallen auch Fragen, die so manchem Erwachsenen Probleme bereiten dürften: Wo muss ein<br />

achtjähriges Kind mit dem Rad fahren, wenn sowohl ein Rad- als auch ein Fußgängerweg <strong>zu</strong>r<br />

Verfügung steht? Mit den Ergebnissen des Fahrtrainings sind die Pädagogen <strong>zu</strong>frieden. Bei<br />

8


manchen Schülern fehle noch die Sicherheit, gerade was das Handzeichen geben betrifft. Erste<br />

Lernerfolge seien aber sichtbar. Vor der praktischen Prüfung am 19. Mai absolvieren die <strong>Calauer</strong><br />

Schüler die Trainingsrunde noch einmal mit der Verkehrswacht, anschließend soll die Sicherheit<br />

der Räder überprüft werden. Geplant ist auch ein ergänzender Erste-Hilfe-Kurs. «Damit die<br />

Kinder wissen, was <strong>zu</strong> tun ist, wenn sich jemand verletzt, welche Notrufnummern man wählen<br />

kann» , sagt Carmen Wagner. Im Hintergrund übt die nächste Gruppe bereits wieder im Slalom-<br />

Parcours, in flottem Tempo geht es in die Kurve, Handzeichen inklusive.<br />

Von Stefanie Hanus<br />

Lübbenau 06.05.2008<br />

Radfahren der Viertklässler mit Hindernissen<br />

CALAU Linke Hand raus, kurzer Schulterblick, dann im weiten Bogen um den Kegel. Eric fährt die<br />

Runde durch den Hindernisparcours bereits <strong>zu</strong>m zweiten Mal. Heute ist Radfahren auf dem<br />

Schulhof erlaubt. Verkehrssicherheit ist für die vierten Klassen der <strong>Calauer</strong> 1. <strong>Grundschule</strong> bei<br />

den diesjährigen Projekttagen das Thema. Nicht nur Theorie, sondern auch praktische<br />

Erfahrung im Umgang mit dem eigenen Rad stehen dabei im Vordergrund.<br />

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10<br />

Aufs Rad geschwungen haben sich die<br />

Mädchen und Jungen der 4. Klassen der<br />

<strong>Calauer</strong> <strong>Grundschule</strong>. Sie trainieren für<br />

ihre Fahrradprüfung. Die<br />

Verkehrssicherheit stand bei den<br />

Projekttagen ganz im Vordergrund.<br />

«Wir bereiten die Schüler auf ihre Radfahrprüfung Mitte Mai vor» , erklärt Carmen Wagner,<br />

Klassenlehrerin der 4 b.<br />

Den Streckenverlauf haben sich die Klassen bereits mit einem Revierpolizisten angesehen und auch<br />

den theoretischen Prüfungsteil erfolgreich hinter sich gebracht. Jetzt gilt es, die eigenen<br />

Fertigkeiten auf dem Rad unter Beweis <strong>zu</strong> stellen: Auf dem Parcours im Schulhof müssen enge und<br />

weite Kurven gefahren oder die Abläufe des Abbiegens geübt werden. Vorschriftsmäßig ist kein<br />

Radler ohne Helm unterwegs, «auch wenn wir da<strong>zu</strong> oft Diskussionen führen» , sagt Carmen Wagner.<br />

«Einige mögen den Helm <strong>nicht</strong> und werden auch von den Eltern <strong>nicht</strong> ermutigt, ihn <strong>zu</strong> tragen» ,<br />

weiß die Lehrerin.<br />

Besondere Herausforderung ist die Übung <strong>zu</strong>m sicheren einhändigen Fahren: Auf dem Rad nehmen<br />

die Schüler einen mit Wasser gefüllten Becher auf, fahren ein Stück und müssen den Becher dann<br />

sicher abstellen.<br />

Von Stefanie Hanus<br />

08.05.2008<br />

Tierischer Spaß beim Unterricht auf dem Bauernhof<br />

CALAU Während der Projekttage an der <strong>Grundschule</strong> Calau hatten die Mädchen und Jungen auf<br />

dem Gut von Öko-Landwirt Peter Schollbach in Kemmen ein tierisches Vergnügen. Ferkel und<br />

Hasen streicheln, eine Ziege melken, Kuh «Cora» wiegen, die frische Landluft genießen und<br />

Wissenswertes <strong>zu</strong>r Milchproduktion gehörten an diesem Tag <strong>zu</strong>m Unterricht.


11<br />

Die kleinen Ferkel<br />

begeisterten die Schüler<br />

auf dem Öko-Hof von<br />

Peter Schollbach in<br />

Kemmen.<br />

«So könnte unser Unterricht immer sein:<br />

Draußen an der frischen Luft ist es viel angenehmer, als im Klassenraum. Außerdem bekommen<br />

wir hier mal das Leben vom Land gezeigt, mit den vielen Tieren. Das ist richtig interessant» ,<br />

stellte der elfjährige Daniel fest. Seine Klassenkameradin Luisa kommt hingegen vom Dorf und<br />

wusste schon, wie es auf dem Bauernhof <strong>zu</strong>geht. Die 19 Schüler der 5 b waren nach der<br />

Einweisung kaum <strong>zu</strong> bremsen, als Peter Schollbach den Hofrundgang begann. Erste Station war<br />

eine Kuh mit Kälbchen. Großes Staunen setzte ein, als Musterkuh «Cora» auf die Waage kam.<br />

«Die Kuh ist schwanger! Das sieht man doch» , stellte Vincenta fest. Sie kommt aus Settinchen<br />

und ist mit Kühen groß geworden. Thomas aus Calau war der Auftritt der großen Kuh etwas<br />

unheimlich: «Wir haben <strong>zu</strong> Hause nur Hühner und Enten. So eine Kuh ist schon gewaltig.<br />

Außerdem stinkt es im Stall so» , sagte der Schüler. Landwirt Peter Schollbach erklärte, dass<br />

«Cora» extra gebadet wird, wenn eine Landwirtschaftsausstellung ansteht. Während des<br />

Rundgangs stellte der Landwirt den Kindern den großen Gutshof mit seinen Ställen und<br />

Nebengelassen vor, erzählte von der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahre 1462 und dass er<br />

selbst den Gutshof seit 1992 als Familienunternehmen betreibt. Um die Ecke des Nachbarstalls<br />

empfing die meckernde Ziege die Schülerschar. Peter Schollbach machte sich auch gleich ans<br />

Melken. Großes Erstaunen bei den Schülern, die auch selbst melken durften. «Die Milch war<br />

ganz warm und roch etwas komisch» , stellte Philipp fest. Für Tabea aus Saadow war das <strong>nicht</strong>s<br />

Neues. Sie wusste auch, dass die Ziege im Gegensatz <strong>zu</strong>r Kuh nur zwei Zitzen hat. «Wir hatten<br />

<strong>zu</strong> Hause auch eine Ziege und viele andere Tiere» , berichtete sie. Ihre Freundin Alexandra aus<br />

Bronkow stimmte ihr <strong>zu</strong>: «Das ist auf dem Dorf nun mal so. Da gibt es überall Tiere. Bei meinem<br />

Opa ist es immer total lustig, vor allem, wenn kleine Ferkel da sind» , sagte die Elfjährige.<br />

Quiekende Ferkel, die der Landwirt kurzzeitig von der Sau getrennt hatte, konnten die Schüler<br />

im Anschluss auch noch streicheln. Kleine Häschen hoppelten im Nachbarstall durch die Box und<br />

ließen die Kinderherzen höher schlagen. «Die Projekttage für die fünften Klassen stehen unter<br />

dem Motto ,Gesunde Lebensweise’. Der Besuch auf einem ökologischen Bauernhof mit der<br />

Vielfalt an Tieren ist doch ideal» , sagte Klassenlehrerin Simone Prey. Gemeinsam mit Martina<br />

Finkel von der Initiative «Land aktiv» , die Aktivitäten der Schulen und Einrichtungen mit<br />

landwirtschaftlichen Betrieben unterstützt, hatte Simone Prey Materialien vorbereitet, mit<br />

denen die Schüler arbeiten konnten. «Die Kinder lernen, dass Landwirtschaft <strong>zu</strong>m Alltag gehört<br />

und es Milch <strong>nicht</strong> nur im Supermarkt gibt» , so Martina Finkel. In einer Theoriestunde<br />

handelten die Schüler den Weg der Milch von der Kuh bis <strong>zu</strong>m Supermarkt ab und lernten,<br />

warum Milch gesund ist. Peter Schollbach, der mit der <strong>Grundschule</strong> auch eine AG durchführt,<br />

war mit dem Interesse der Kinder hoch <strong>zu</strong>frieden. «Es ist wichtig, die Kinder an das Thema<br />

Landwirtschaft heran<strong>zu</strong>führen. Wir haben ja bereits in der AG ,Bauernhof’ acht Schüler, die uns<br />

alle 14 Tage besuchen.»<br />

Von Stephan Uhlig<br />

Lübbenau 08.05.2008<br />

Tierischer Spaß beim Unterricht auf dem Bauernhof<br />

CALAU Während der Projekttage an der <strong>Grundschule</strong> Calau hatten die Mädchen und Jungen auf<br />

dem Gut von Öko-Landwirt Peter Schollbach in Kemmen ein tierisches Vergnügen. Ferkel und


Hasen streicheln, eine Ziege melken, Kuh «Cora» wiegen, die frische Landluft genießen und<br />

Wissenswertes<br />

<strong>zu</strong>r<br />

Milchproduktio<br />

n gehörten an<br />

diesem Tag<br />

<strong>zu</strong>m<br />

Unterricht.<br />

12<br />

Die kleinen<br />

Ferkel<br />

begeisterten<br />

die Schüler<br />

auf dem<br />

Öko-Hof von<br />

Peter<br />

Schollbach<br />

in Kemmen.<br />

«So könnte unser Unterricht immer sein: Draußen an der frischen Luft ist es viel angenehmer,<br />

als im Klassenraum. Außerdem bekommen wir hier mal das Leben vom Land gezeigt, mit den<br />

vielen Tieren. Das ist richtig interessant» , stellte der elfjährige Daniel fest. Seine<br />

Klassenkameradin Luisa kommt hingegen vom Dorf und wusste schon, wie es auf dem Bauernhof<br />

<strong>zu</strong>geht. Die 19 Schüler der 5 b waren nach der Einweisung kaum <strong>zu</strong> bremsen, als Peter<br />

Schollbach den Hofrundgang begann. Erste Station war eine Kuh mit Kälbchen. Großes Staunen<br />

setzte ein, als Musterkuh «Cora» auf die Waage kam. «Die Kuh ist schwanger! Das sieht man<br />

doch» , stellte Vincenta fest. Sie kommt aus Settinchen und ist mit Kühen groß geworden.<br />

Thomas aus Calau war der Auftritt der großen Kuh etwas unheimlich: «Wir haben <strong>zu</strong> Hause nur<br />

Hühner und Enten. So eine Kuh ist schon gewaltig. Außerdem stinkt es im Stall so» , sagte der<br />

Schüler.<br />

Von Stephan Uhlig<br />

11.06.2008<br />

Schöner als Hitzefrei: <strong>Calauer</strong> Kinder in der Schwimm‐Schule


CALAU. Wer wünscht sich das <strong>nicht</strong> in diesen Tagen: statt im Büro oder im Klassenraum <strong>zu</strong><br />

sitzen, statt bei der Arbeit <strong>zu</strong> schwitzen, lieber ins Freibad <strong>zu</strong> gehen und das Sommerwetter in<br />

vollen Zügen <strong>zu</strong> genießen. Den Drittklässlern der <strong>Calauer</strong> <strong>Grundschule</strong> ist dieses Glück vergönnt.<br />

Sie haben zwei Wochen lang Schwimmlager und sind täglich im Bad. Doch Schwimmmeister Jörg<br />

Labes kann sich auch ohne die Kinder <strong>nicht</strong> über Besuchermangel beklagen.<br />

13<br />

Mit kühnem Sprung ins kalte<br />

Nass: Kinder der <strong>Calauer</strong><br />

<strong>Grundschule</strong> erfrischen sich<br />

im Freibad. Foto: Bloß <strong>nicht</strong><br />

untergehen: Isabell<br />

Dittmann schwimmt mit ihren<br />

Klassenkameraden für das<br />

Freischwimmerabzeichen. Die<br />

<strong>Calauer</strong> Schüler durften<br />

während des Schwimmlagers<br />

auch Kopfsprünge und<br />

Tauchen üben.<br />

Kai ist stolz: Mit einem breiten Lächeln und strahlenden Augen hält er Gudrun Letsch eine 50-Cent-<br />

Münze entgegen. Die Betreuerin kassiert den Obolus und der 9-Jährige darf seine lang ersehnte<br />

Freischwimmerurkunde entgegennehmen. Dafür musste er das 25-Meter-Becken im <strong>Calauer</strong> Freibad<br />

einmal ohne fremde Hilfe durchschwimmen. «Das haben wir vorher <strong>nicht</strong> gekonnt» , sagt sein<br />

Schulkamerad Max, der sich gerade trockenrubbelt. Eines weiß der ebenfalls Neunjährige genau:<br />

«Schwimmlager ist viel besser als in der Schule <strong>zu</strong> sitzen.»<br />

Gudrun Letsch ist voll des Lobes für die Kinder – die machen alle sehr gut mit beim<br />

Schwimmunterricht. Und Lehrerin Birgit Holzendorf bilanziert: «Von 60 Kindern schaffen es nur drei<br />

<strong>nicht</strong> mit dem Schwimmen.» Sie erzählt aber auch, dass manche Kinder eine regelrechte Scheu vor<br />

dem Wasser hätten. Das läge dann meistens an den Eltern, die es versäumten, mit ihrem Nachwuchs<br />

schwimmen <strong>zu</strong> gehen. «Dabei» , sagt Holzendorf, «soll in Brandenburg eigentlich jedes Kind<br />

schwimmen können.»<br />

Die neunjährige Carolin hat diese Sorgen <strong>nicht</strong>. Sie ist eine richtige Wasserratte und macht schon<br />

bei den schwierigeren Übungen mit. «Wir haben Schwarz-Rot-Gold getaucht» , sagt sie. Damit meint<br />

sie einen Tauchwettkampf: Auf dem Beckenboden liegen drei Tauchringe, der schwarze am<br />

nähesten, der goldene am weitesten entfernt. Wer es schafft, den goldenen empor <strong>zu</strong> holen,<br />

gewinnt.<br />

Schwimmmeister Jörg Labes indes bringt der Ansturm der Grundschüler <strong>nicht</strong> aus der Ruhe. Nach<br />

wochenlangem Sonnenschein hat er sich längst an hohe Besucherzahlen gewöhnt: «Gestern hatten<br />

wir über 400 Badegäste» , sagt er. Im Durchschnitt seien es täglich um die 300. Das protokolliert<br />

Labes genau – <strong>zu</strong>sammen mit der höchsten Temperatur eines jeden Tages. Bisheriger Rekord: 33<br />

Grad. Ob er bei solcher Hitze auch mal selbst ins Becken springt? «Schwimmmeister sind<br />

wasserscheu» , sagt er und lacht.<br />

Aber manchmal, nach Feierabend, gehe er auch ins Wasser. Jörg Labes arbeitet seit 16 Jahren im<br />

<strong>Calauer</strong> Freibad. Er versteht <strong>nicht</strong>, dass sich viele so leicht vom Schwimmen abschrecken lassen.<br />

«Da sind ein paar Wolken vor der Sonne, und schon denken die Leute es gibt schlechtes Wetter –<br />

selbst bei über dreißig Grad.»<br />

Außerdem hat das Bad im Moment 24 Grad Wassertemperatur. Da könnte man sogar im Regen<br />

schwimmen. Tatsächlich ist der Schwimmmeister aber <strong>nicht</strong> betrübt, wenn es manchmal einen<br />

Schlechtwettertag gibt.<br />

Der Grund dafür ist aber <strong>nicht</strong>, was auf dem gelben Sticker im Maschinenhaus steht ( «Sonne macht<br />

blöd und blond» ) – sondern ganz profan, wie Labes erklärt: «Wir müssen ja auch mal Rasen mähen.»<br />

Hintergrund Freibad Calau


Das <strong>Calauer</strong> Freibad ist täglich von 9 Uhr bis 20 Uhr geöffnet. Erwachsene zahlen 2,60 Euro, Kinder 1,30 Euro<br />

für eine Tageskarte. Außerdem gibt es Zehnerkarten für 20,50 Euro (Erwachsene) und 10 Euro (Kinder). Wer nur<br />

abends ein paar Bahnen ziehen möchte, kann den verbilligten Eintritt nutzen: Ab 18 Uhr kostet der Badespaß<br />

nur noch einen Euro.<br />

Von Simon Che Berberich<br />

21.06.2008<br />

Judo‐Nachwuchs lernt in Calau von der Meisterin<br />

14


Kerstin Tarnow-Jahn ist Meisterin ihres Fachs – ganz offiziell: Der Judo-Trainerin wurde der<br />

dritte Meistergürtel (Dan) verliehen, eine <strong>nicht</strong> alltägliche Ehrung. Seit 1990 unterrichtet die<br />

Altdöbernerin Kinder im Hort der <strong>Calauer</strong> <strong>Grundschule</strong> und in dem von ihr mitbegründeten<br />

Kampfsportverein.<br />

15<br />

Training ist alles: Die<br />

Meisterin Kerstin Tarnow-<br />

Jahn zeigt ihren<br />

aufmerksamen Judo-<br />

Schülern,<br />

wie man den Gegner auf die<br />

Matte bringt.<br />

Energisch schallt die Stimme<br />

von Kerstin Tarnow-Jahn durch die Sporthalle der <strong>Calauer</strong> <strong>Grundschule</strong>. In den typischen<br />

weißen Anzügen steht eine Schar Nachwuchs-Judoka um die Trainerin. Die Gruppe bereitet sich<br />

auf ein Jugendturnier vor, dabei werden auch die jüngeren Kinder ab sieben Jahre teilnehmen.<br />

Leonie will demnächst bei den Siebenjährigen an den Start gehen. Die kleine <strong>Calauer</strong>in trainiert<br />

mit Freundin Lena. «Ich gewinne auch gegen die Jungs» , verkündet sie stolz. Auf den<br />

Wettbewerb freut sie sich, schließlich hat sie gut geübt, da müsse man keine Angst haben, fügt<br />

sie hin<strong>zu</strong> und grinst schelmisch. Die Schüler und die Meisterin«Frau Tarnow-Jahn» nennen die<br />

Schüler ihre Trainerin. «Das ,Du’ biete ich erst ab der achten Klasse an» , sagt die gebürtige<br />

Altdöbernerin. Theoretisch laute die korrekte Anrede sogar Meister, fügt sie lachend hin<strong>zu</strong>. Der<br />

dritte Meistergürtel, in der Fachsprache Dan genannt, ist ihr mittlerweile verliehen worden –<br />

«das ist eine ganz besondere Auszeichnung» , sagt die 45-Jährige. Seit 1990 trainiert sie Kinder<br />

und Jugendliche im Judo. Zunächst bei der SV Calau, wo sie die Abteilung Judo mit aufbaute.<br />

Im Jahr 2005 trat Tarnow-Jahn aus der SV Calau aus, ein Jahr später begann sie mit dem Judo-<br />

Training im von ihr mitbegründeten <strong>Calauer</strong> Kampfsportverein. Über 30 Kinder im Alter<br />

zwischen vier und 16 Jahren sind im Verein. In Lübben aufgewachsen, begann sie als Kind mit<br />

dem Training bei Dynamo Lübben. Der Polizeisportverein bot als einziger in der Region Judo an.<br />

Vom Kampfsportverbot der DDR waren olympische Disziplinen wie Judo, Ringen, Boxen oder<br />

Fechten ausgenommen. In der achten Klasse belegte Tarnow-Jahn bereits den vierten Platz bei<br />

den DDR-Meisterschaften. «Damals war ich das einzige Mädchen in der Gruppe» , erinnert sie<br />

sich. «Vom Judo bin ich seitdem <strong>nicht</strong> mehr losgekommen» , fügt sie lachend hin<strong>zu</strong>. Wichtig ist<br />

ihr, Kindern eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung an<strong>zu</strong>bieten. Im Hort der Ganztagsschule<br />

arbeitet sie als Erzieherin, auch dort unterrichtet sie Judo und Selbstverteidigung in einer<br />

Arbeitsgemeinschaft. Mit großer Resonanz: «Viele Eltern nutzen dieses Angebot gezielt» , weiß<br />

Gabriele Lichtenau, <strong>zu</strong>ständig für Schule, Sport und Kultur bei der Stadtverwaltung. Die Sorge<br />

vieler Sportlehrer und Pädagogen, die eine Abnahme motorischer Fähigkeiten bei Jugendlichen<br />

beklagen, teilt die Erzieherin. «Viele Kinder besitzen so gut wie keine Körperbeherrschung.»<br />

Um so mehr freute sie das Lob eines ehemaligen Sportlehrers an der <strong>Grundschule</strong>: «Der hat mal<br />

gesagt, nach einem Jahr Training bei mir geht die Sportnote eine Note nach oben» , erzählt sie.<br />

Für die Trainerin ist es ein gutes Gefühl, etwas <strong>zu</strong> vermitteln, was den Schülern nutzt. Dass<br />

Nutzen und Spaß <strong>zu</strong>sammenpassen, beweisen ihre Schützlinge, die mit Eifer bei der Sache sind.<br />

So wie Lukas (12), der mit orange-grünem Gurt durch die Halle flitzt. «Eigentlich ein etwas<br />

schwieriger Schüler» , weiß Tarnow-Jahn. Disziplin ist in der Gruppe wichtig. Während die<br />

Trainerin Übungen erklärt, sitzen die Schüler nach der Rangordnung ihrer Gürtel. «Das Wort<br />

hört sich vielleicht abschreckend an, ist aber in der Praxis kein Problem. Im Gegenteil: Kinder<br />

wie Lukas, die im Unterricht auffällig sind, verhalten sich auf der Matte vorbildlich.» Judo sei<br />

größtenteils Kopfsache und fördere daher auch die Konzentration. Die Sprüche der MännerAls<br />

Kerstin Tarnow-Jahn 1995 die Ausbildung <strong>zu</strong>r Fachübungsleiterin absolvierte, war sie eine von


zwei Frauen in der Gruppe. Auch heute noch müsse sich «frau» manchen Spruch gefallen<br />

lassen. «,Vorsicht, die haut dich um’, solche Sachen kommen meistens» , erzählt Tarnow-Jahn.<br />

Auch wenn das <strong>nicht</strong> ganz aus der Luft gegriffen sei: So manchen männlichen Gegner hat die<br />

drahtige Schwarzgurtträgerin schon auf die Matte geschickt. Echte Judokämpfer seien aber<br />

<strong>nicht</strong> in ihrem Ego verletzt, wenn sie von einer Frau besiegt werden, betont Tarnow-Jahn.<br />

Aufgrund einer 50-prozentigen Schwerbehinderung nimmt sie an Wettkämpfen mittlerweile<br />

<strong>nicht</strong> mehr teil. Aktiv bleibt Kerstin Tarnow-Jahn aber weiterhin. «Ich kann einfach <strong>nicht</strong><br />

stillsitzen» , sagt sie und lacht. Seit 1997 baut sie die Sumo-Gruppe des Vereins auf, in der auch<br />

ihr Sohn Jens erfolgreich aktiv ist. Wie ihre Schüler habe sie auch die eigenen Kinder immer<br />

wieder angespornt und gefordert. «Kinder brauchen Anforderungen, um sich <strong>zu</strong> entwickeln.<br />

,Ich fordere dich, weil ich dich liebe’ ist eine Philosophie, die es für mich gut auf den Punkt<br />

bringt.»<br />

Von Stefanie Hanus<br />

21.06.2008<br />

Judo‐Nachwuchs lernt in Calau von der Meisterin<br />

Kerstin Tarnow-Jahn ist Meisterin ihres Fachs – ganz offiziell: Der Judo-Trainerin wurde der<br />

dritte Meistergürtel (Dan) verliehen, eine <strong>nicht</strong> alltägliche Ehrung. Seit 1990 unterrichtet die<br />

16


Altdöbernerin Kinder im Hort der <strong>Calauer</strong> <strong>Grundschule</strong> und in dem von ihr mitbegründeten<br />

Kampfsportverein.<br />

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Training ist alles: Die Meisterin<br />

Kerstin Tarnow-Jahn zeigt ihren<br />

aufmerksamen Judo-Schülern, wie<br />

man den Gegner auf die Matte bringt.<br />

Energisch schallt die Stimme von Kerstin Tarnow-Jahn durch die Sporthalle der <strong>Calauer</strong><br />

<strong>Grundschule</strong>. In den typischen weißen Anzügen steht eine Schar Nachwuchs-Judoka um die<br />

Trainerin. Die Gruppe bereitet sich auf ein Jugendturnier vor, dabei werden auch die jüngeren<br />

Kinder ab sieben Jahre teilnehmen. Leonie will demnächst bei den Siebenjährigen an den Start<br />

gehen. Die kleine <strong>Calauer</strong>in trainiert mit Freundin Lena. «Ich gewinne auch gegen die Jungs» ,<br />

verkündet sie stolz. Auf den Wettbewerb freut sie sich, schließlich hat sie gut geübt, da müsse<br />

man keine Angst haben, fügt sie hin<strong>zu</strong> und grinst schelmisch. Die Schüler und die<br />

Meisterin«Frau Tarnow-Jahn» nennen die Schüler ihre Trainerin. «Das ,Du’ biete ich erst ab der<br />

achten Klasse an» , sagt die gebürtige Altdöbernerin. Theoretisch laute die korrekte Anrede<br />

sogar Meister, fügt sie lachend hin<strong>zu</strong>.<br />

Von Stefanie Hanus


<strong>Calauer</strong> Kinder haben Vorfahrt in den Grundschul‐Pausen<br />

Die Schule hat wieder begonnen. Aus ist der Ferienspaß, und für die <strong>Calauer</strong> Kinder heißt es<br />

nun Mathe statt Freibad. Umso wertvoller sind die Pausen. Doch die Grundschüler haben ein<br />

Problem.<br />

18<br />

Unter den Augen von<br />

Polizeihauptmeister<br />

Bodo Pietzer (hinten<br />

links) überqueren die<br />

Grundschüler die<br />

Springteichallee.<br />

Ihr Pausenhof ist eine Baustelle, weshalb sie seit Montag den der benachbarten Oberschule<br />

benutzen. Um dorthin <strong>zu</strong> kommen, müssen sie über die Straße. Und damit <strong>nicht</strong>s passiert, gibt<br />

es die Schulweg sicherer.<br />

Es ist Freitagvormittag. Pünktlich um 9.25 Uhr scheppert die Glocke der <strong>Grundschule</strong>. Die<br />

Eingangstür öffnet sich und heraus stürmen 328 Schulkinder. Weit kommen sie allerdings <strong>nicht</strong>,<br />

denn am Schultor stehen Rene Kuntze und Christian Bodi und versperren den Weg. Die beiden<br />

tragen neongelbe Signalwesten, auf denen der Schrift<strong>zu</strong>g «Ordnungsamt» prangt. In dessen<br />

Auftrag sind sie als Schulwegsicherer unterwegs. «Alle in einer Reihe aufstellen» , ruft Kuntze,<br />

und tatsächlich bilden die Kinder eine Schlange, genau so breit wie das Tor. Dann gehen Kuntze<br />

und sein Kollege auf Position: Jeder besetzt eine Spur der Springteichallee, und schon schießt<br />

der Kinder-Lindwurm unter Gejohle über die Straße. Macht ihnen die Lautstärke etwas aus?<br />

«Nein» , stellt Kuntze fest, «ich habe selber vier Kinder, das gehört da<strong>zu</strong>.» Der Helfer hält<br />

seinen Job für sinnvoll: «Morgens kommen die Eltern mit dem Auto und lassen ihren Nachwuchs<br />

überall raus. Und die Kinder rennen wie mit Scheuklappen über die Straße.» Kuntze hat also<br />

einiges <strong>zu</strong> tun, um den Schulweg <strong>zu</strong> sichern. Bodi kann das nur bestätigen: «Ohne uns wäre hier<br />

Chaos» , sagt er. Die Kinder freilich sehen es anders. Philipp aus der 3b sitzt am Rand des<br />

Oberschulhofes und schaut etwas missgelaunt. Ihm gefällt die derzeitige Regelung <strong>nicht</strong>. «Ich<br />

mag meinen alten Schulhof viel lieber» , sagt er. Dass der nach dem Umbau schöner sein wird<br />

tröstet den Achtjährigen <strong>nicht</strong>. Seine Schwester Lisa-Marie ist gerade in die erste Klasse<br />

gekommen, besonders für sie, die Kleinsten, gibt es die Schulwegsicherer. Doch die<br />

Sechsjährige lässt das kalt: «Ich kann auch alleine über die Straße gehen» , sagt sie. Und der<br />

neunjährige Metin hat ein<strong>zu</strong>wenden: «Ich finde den Weg doof, da geht was von der Pause<br />

verloren.»<br />

Wenigstens der Schulleiter Dietmar Kuhring ist angetan. Die Zusammenarbeit mit Ordnungsamt<br />

und Polizei laufe prima. «Alle haben daran gearbeitet, jetzt haben wir eine sichere Lösung» ,<br />

sagt er. Und auch Bodo Pietzer von der <strong>Calauer</strong> Polizei zeigt sich <strong>zu</strong>frieden. Bei seinen<br />

Radarkontrollen vor der Schule habe es kaum Übertretungen des Zehn-Km/h-Limits gegeben,<br />

und niemand sei schneller als 30 gewesen. «Hier sind noch nie Kinder unter die Räder<br />

gekommen» , stellt er fest. «Toi, toi, toi.»<br />

Von Simon Che Berberich


18.09.2008<br />

Zirkus im Unterricht an der <strong>Grundschule</strong> Calau<br />

In der <strong>Calauer</strong> <strong>Grundschule</strong> gibt es mächtig Zirkus.<br />

Zum 100-jährigen Schuljubiläum gastiert <strong>zu</strong>m zweiten Mal der Circus Sperlich in Calau. Im<br />

Rahmen einer Projektwoche lernen Mädchen und Jungen die klassischen Elemente einer Zirkus-<br />

Show kennen. Nach einer Woche intensiver Übung präsentieren die Schüler dann in vier<br />

Vorstellungen ihre eigene Show. Heute und morgen gibt es jeweils ab 17 Uhr die ersten beiden<br />

Vorstellungen im großen Zelt, in dem rund 400 Zuschauer Platz finden. Den zweiten Auftritt der<br />

kleinen Stars der Manege können die <strong>Calauer</strong> am Samstag um 10 Uhr oder um 14 Uhr erleben.<br />

Der Eintrittspreis liegt bei 3,50 Euro.<br />

„Manege frei!“ heißt es bereits seit Montag. Der Projektcircus Sperlich aus Meltendorf bei<br />

Wittenberg hat das Zelt in Calau neben dem ehemaligen Gymnasium aufgeschlagen. Aufgrund<br />

der Bauarbeiten auf dem Schulhofgelände ziehen 340 Schüler samt Lehrer in dieser Woche in<br />

die Georg-Schumann-Straße. „Ich freue mich, dass in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung<br />

für den Projektcircus und für die Kinder gute Vorausset<strong>zu</strong>ngen geschaffen wurden“, sagte<br />

Schulleiter Dietmar Kuhring.<br />

Der Schule ist dieses Projekt mit pädagogischer Zirkusarbeit vertraut, denn bereits vor drei<br />

Jahren waren die Artisten der Schaustellerfamilie Sperlich in Calau. „Das war damals eine<br />

großartige Sache, und im Nachhinein erreichten uns ausschließlich positive und begeisterte<br />

Reaktionen der Eltern. Daraufhin beschlossen wir bereits im Jahr 2005, <strong>zu</strong>m Schuljubiläum<br />

erneut dieses Projekt an<strong>zu</strong>bieten“, so Dietmar Kuhring. In mehreren Gruppen erlernen die<br />

19


Kinder unter professioneller Anleitung das Einmaleins der Zirkuskunst, vom Trapez-Künstler bis<br />

<strong>zu</strong>m Clown, Fakir oder Jongleur.<br />

St.Uhlig<br />

Luckau/Dahme 27.09.2008<br />

Großes Schuljubiläum am anderen Ende der Welt<br />

Während die Schule in der <strong>Calauer</strong> Lindenstraße im Oktober ihr 100‐jähriges Bestehen feiert und<br />

den Namen des bekannten <strong>Calauer</strong>s <strong>Carl</strong> <strong>Anwandter</strong> verliehen bekommt, gibt es auf der anderen<br />

Seite des Globus’ im chilenischen Valdivia ebenfalls große Feierlichkeiten, deren Ursprung in<br />

Calau liegen. Vor 150 Jahren gründete der Auswanderer <strong>Carl</strong> <strong>Anwandter</strong> dort die erste deutsche<br />

Schule. Vertreter des Freundeskreises Calau‐Valdivia starten heute nach Chile, um an den<br />

Feierlichkeiten des „Instituto Aleman <strong>Carl</strong>os <strong>Anwandter</strong>“ teil<strong>zu</strong>nehmen. Seit Jahren verbindet die<br />

<strong>Calauer</strong> mit Valdivia eine Partnerschaft, <strong>zu</strong> der auch Schüleraustausche gehören.<br />

Es ist bemerkenswert, dass an den beiden großen Wirkungsstätten von <strong>Carl</strong> <strong>Anwandter</strong> in<br />

diesem Jahr zwei Jubiläen begangen werden. Die <strong>Calauer</strong> blicken auf eine 100-jährige<br />

Schulgeschichte in der Lindenstraße <strong>zu</strong>rück. Die deutsche Schule in Valdivia wurde vor 150<br />

Jahren von <strong>Carl</strong> <strong>Anwandter</strong> gegründet.<br />

Er hatte am 29. Juni 1850 mit seiner Familie und insgesamt 84 Emigranten auf dem Segelschiff<br />

„Hermann“ den Hamburger Hafen verlassen und ging am 12. November 1850 in Valdivia/Corral<br />

in Chile an Land. Nach anfangs misslicher Lage kauften die deutschen Aussiedler Land auf der<br />

Insel Teja und ließen sich dort nieder.<br />

20


Angesichts der Notwendigkeit, den Kindern der Einwanderer eine angemessene Schulbildung <strong>zu</strong><br />

ermöglichen, gründete der weitsichtige Spiritus Rector <strong>Carl</strong> <strong>Anwandter</strong> am 1. Oktober 1852 die<br />

erste deutsche Schule der noch jungen deutschen Ansiedlung in Valdivia. Mit Unterstüt<strong>zu</strong>ng aus<br />

Deutschland ließ <strong>Anwandter</strong> unter anderem über Pfarrer Müller aus Calau Schulbücher<br />

beschaffen.<br />

Die Zahl ihrer Schüler soll damals 76 betragen haben. Seinem Pioniergeist in dieser Zeit ist auch<br />

der Aufbau einer Brauerei und der Feuerwehr in Valdivia <strong>zu</strong> verdanken.<br />

Anlässlich des 100. Geburtstages ehrte Chile das Lebenswerk von <strong>Carl</strong> <strong>Anwandter</strong> mit der<br />

Herausgabe einer Sondermarke mit seinem Abbild.<br />

Heute ist das „Instituto Aleman <strong>Carl</strong>os <strong>Anwandter</strong>“ in Valdivia eine von 22 deutschen Schulen in<br />

Chile mit mehr als 800 Schülern. Sie gehört <strong>zu</strong> den angesehensten Bildungseinrichtungen des<br />

Landes und nimmt in den nationalen Ranglisten der Bildungseinrichtungen hervorragende Plätze<br />

ein.<br />

Die Deutsche Schule Valdivia ist eine Privatschule. Schulvorstand, Schulleitung und<br />

Elternvertretung arbeiten eng <strong>zu</strong>sammen, um den Anforderungen entsprechen <strong>zu</strong> können, die<br />

eine immer komplexer werdende Welt an die Erziehung stellt. Ein wesentlicher Faktor ist dabei<br />

die personelle und materielle Unterstüt<strong>zu</strong>ng der Schule durch die Bundesrepublik Deutschland.<br />

Der Leitspruch, den sich die Deutsche Schule <strong>Carl</strong> <strong>Anwandter</strong> für das Schuljubiläum gewählt<br />

hat, drückt die pädagogische Grundlinie ihres bikulturellen Bildungsprogramms aus: "Uniendo<br />

culturas – Kulturen verbinden."<br />

Weniger als ein Jahr ist vergangen, seit im Juni 2007 der erste Stein für den Erweiterungsbau<br />

gesetzt wurde, der nun im Jahr des 150-jährigen Bestehens des Instituto <strong>Carl</strong>os <strong>Anwandter</strong> in<br />

Valdivia am 6. März eingeweiht worden ist. Das neue Gebäude umfasst eine bebaute Fläche von<br />

2800 Quadratmetern und bedeutet damit einen wichtigen Fortschritt für die Schule. Das ganze<br />

Schuljahr über zeigt die Schule der Öffentlichkeit in Veranstaltungen wie Theateraufführungen,<br />

Ausstellungen, Konzerten, aber auch durch Wettbewerbe und soziale Projekte, was es heißen<br />

kann, eine bikulturelle Schule <strong>zu</strong> sein.<br />

Im Auftrag des Freundeskreises Calau-Valdivia werden Sybille und Mario Karwath sowie Gisela<br />

und Herbert Gebauer an den Jubiläumsfeierlichkeiten in Valdivia teilnehmen. Es sollen auch<br />

Gespräche <strong>zu</strong>r Weiterführung der Verbindung zwischen Chile und Calau geführt werden, wenn<br />

im Oktober die <strong>Grundschule</strong> den Namen "<strong>Carl</strong> <strong>Anwandter</strong>" verliehen bekommt. Bis <strong>zu</strong>r<br />

Schließung des Gymnasiums <strong>zu</strong>m Ende des vergangenen Schuljahrs gab es regelmäßige<br />

Schüleraustausche.<br />

Von Stephan Uhlig und Ingrid Hoberg<br />

21


Foto: 09. November 2008<br />

Zirkusprojekt <strong>zu</strong>r Einstimmung auf die Festwoche der <strong>Calauer</strong> Schule<br />

CALAU Auch wenn die Festwoche <strong>zu</strong>m 100-jährigen Bestehen der <strong>Calauer</strong> Schule in der<br />

Lindenstraße erst vom 13. bis 17. Oktober gefeiert wird, so herrscht an der <strong>Grundschule</strong> schon<br />

in diesen Tagen Feststimmung. Der Circus André Sperlich hat auf dem Gelände des ehemaligen<br />

Gymnasiums in der Georg-Schumann-Straße seine Zelte aufgeschlagen und gestaltet gemeinsam<br />

mit Schülern und Lehrern eine Zirkus-Projektwoche.<br />

Die 340 Mädchen und Jungen, die an dem Projekt teilnehmen, sind Feuer und Flamme. Im<br />

Zirkuszelt duftete es schon gestern bei der Generalprobe nach Popcorn, und viel Applaus gab es<br />

22


für die einzelnen Gruppen, die sich als Jongleure, Seiltänzer, Tauben-"Bändiger" oder Zauberer<br />

versuchten.<br />

Als Assistenten hatten sie die versierten Zirkusleute an ihrer Seite – ebenso wie ihre Lehrer. So<br />

stand Hilmar Severin, stellvertretender Schulleiter, den Nachwuchs-Artisten <strong>zu</strong>r Seite, die den<br />

Trick mit der Schwerterkiste einstudiert haben. Heute Nachmittag und morgen in zwei<br />

Vorstellungen werden die Mädchen und Jungen Eltern, Geschwistern und Großeltern zeigen,<br />

was sie in dieser Woche gelernt haben.<br />

"Die Nachfrage nach Karten ist groß, wir mussten schon <strong>zu</strong>sätzlich Stühle heranholen", erzählt<br />

Hilmar Severin.<br />

"Das Zirkus-Projekt wird sehr gut angenommen", bestätigt Schulleiter Dietmar Kuhring. Geplant<br />

ist auch die Festwoche. Zum Auftakt findet am 10. Oktober das Knax-Fest mit der Sparkasse in<br />

der Stadthalle statt. Am 13. Oktober kommt dann das Musiktheater Dirk Preuße, das für und mit<br />

den jüngeren Schülern ein Programm gestaltet. Beim Fest der Vereine am 14. Oktober werden<br />

sich dann Kooperationspartner der Ganztagsschule vorstellen. Am 15. und 16. Oktober wird in<br />

Abendveranstaltungen das Festprogramm auf die Bühne gebracht. Höhepunkt und Abschluss der<br />

Festwoche wird der Festakt <strong>zu</strong>r Namensverleihung "<strong>Carl</strong> <strong>Anwandter</strong>" am 17. Oktober werden.<br />

"Wir erwarten den chilenischen Botschafter Álvaro Rojas sowie Julie Davies, eine direkte<br />

Nachfahrin <strong>Anwandter</strong>s, und Bildungsminister Holger Rupprecht", sagt Sybille Karwath,<br />

Pressesprecherin der Stadtverwaltung. Von der chilenischen Botschaft werde eine<br />

Fotoausstellung "Szenen des deutschen Lebens in Chile" <strong>zu</strong>r Verfügung gestellt.<br />

Mit einem Grußwort in der Broschüre "100 Jahre Schule in Calau" wendet sich Botschafter<br />

Álvaro Rojas an die <strong>Calauer</strong> und hofft, dass die Freundschaft zwischen deutschen und<br />

chilenischen Schülern auch nach der Schließung des Gymnasiums lebendig bleibt.<br />

Zirkusprojekt <strong>zu</strong>r Einstimmung auf die Festwoche der <strong>Calauer</strong> Schule<br />

CALAU Auch wenn die Festwoche <strong>zu</strong>m 100-jährigen Bestehen der <strong>Calauer</strong> Schule in der<br />

Lindenstraße erst vom 13. bis 17. Oktober gefeiert wird, so herrscht an der <strong>Grundschule</strong> schon<br />

in diesen Tagen Feststimmung. Der Circus André Sperlich hat auf dem Gelände des ehemaligen<br />

Gymnasiums in der Georg-Schumann-Straße seine Zelte aufgeschlagen und gestaltet gemeinsam<br />

mit Schülern und Lehrern eine Zirkus-Projektwoche.<br />

Die 340 Mädchen und Jungen, die an dem Projekt teilnehmen, sind Feuer und Flamme. Im<br />

Zirkuszelt duftete es schon gestern bei der Generalprobe nach Popcorn, und viel Applaus gab es<br />

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für die einzelnen Gruppen, die sich als Jongleure, Seiltänzer, Tauben-"Bändiger" oder Zauberer<br />

versuchten.<br />

Als Assistenten hatten sie die versierten Zirkusleute an ihrer Seite – ebenso wie ihre Lehrer. So<br />

stand Hilmar Severin, stellvertretender Schulleiter, den Nachwuchs-Artisten <strong>zu</strong>r Seite, die den<br />

Trick mit der Schwerterkiste einstudiert haben. Heute Nachmittag und morgen in zwei<br />

Vorstellungen werden die Mädchen und Jungen Eltern, Geschwistern und Großeltern zeigen,<br />

was sie in dieser Woche gelernt haben.<br />

Ingrid Hoberg<br />

08.10.2008<br />

<strong>Calauer</strong> Grundschüler fiebern dem Jubiläum entgegen<br />

Die <strong>Calauer</strong> Schule in der Lindenstraße fiebert der großen Jubiläumswoche entgegen. Bereits im<br />

Vorfeld gab es zahlreiche Aktivitäten, die Festbroschüre ist bereits erschienen, und der<br />

Projekt-Circus Sperlich erfreute die Kinder (die RUNDSCHAU berichtete). Nun laufen die<br />

Vorbereitungen <strong>zu</strong>r Festwoche, die vom 13. bis 17. Oktober stattfindet.<br />

24


Höhepunkt ist die Namensverleihung "<strong>Carl</strong> <strong>Anwandter</strong>" am 17. Oktober. Gesucht werden noch<br />

Utensilien für die historische Ausstellung, die in der <strong>Grundschule</strong> abgegeben werden können.<br />

"Wir planen eine Oma-Opa-Dankeschön-Veranstaltung sowie zwei Abendveranstaltungen, in der<br />

die Kinder der zweiten bis fünften Klassen ein buntes Programm <strong>zu</strong>sammenstellen", sagt Heike<br />

Hoffmann, die fast täglich mit den Kindern probt. Musik, Tanz und Sketche werden einstudiert.<br />

Oxana Neubauer, Leiterin der Arbeitsgemeinschaft Musik im Ganztagsschulprogramm, kümmert<br />

sich um die musikalischen Einlagen. „Die Kinder sind mit Begeisterung dabei. Hoffentlich sind<br />

sie dann <strong>nicht</strong> so aufgeregt“, sagt sie. Unterstüt<strong>zu</strong>ng bekommt die Schule von der<br />

Flötengruppe, geleitet von Kantorin Margret Schulze, sowie von der Musikschule Fröhlich. "Beim<br />

Gesangsteil haben wir eine schöne Mischung aus deutschen Liedern und Liedern, die sie im<br />

Fremdsprachenunterricht schon gelernt haben", ergänzt Kollegin Kerstin Vogel-Mittendorf. Im<br />

Programm sind Tanzdarbietungen mit den „No Angels“ unter Leitung von Annett Müller-Söllner<br />

sowie ein Auftritt der Cheerleader vorgesehen. Auch Elemente aus dem Zirkus-Projekt werden<br />

<strong>zu</strong> sehen sein, und Sketche dürfen <strong>nicht</strong> fehlen. „Darin kommt unser Schulleiter vor. Aber mehr<br />

verrate ich <strong>nicht</strong>“, so Heike Hoffmann.<br />

Von Stephan Uhlig<br />

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<strong>Calauer</strong> Grundschüler fiebern dem Jubiläum entgegen<br />

Die <strong>Calauer</strong> Schule in der Lindenstraße fiebert der großen Jubiläumswoche entgegen. Bereits im<br />

Vorfeld gab es zahlreiche Aktivitäten, die Festbroschüre ist bereits erschienen, und der<br />

Projekt-Circus Sperlich erfreute die Kinder. Nun laufen die Vorbereitungen <strong>zu</strong>r Festwoche, die<br />

vom 13. bis 17. Oktober stattfindet.<br />

Höhepunkt ist die Namensverleihung "<strong>Carl</strong> <strong>Anwandter</strong>" am 17. Oktober. Gesucht werden noch<br />

Utensilien für die historische Ausstellung, die in der <strong>Grundschule</strong> abgegeben werden können<br />

"Wir planen eine Oma-Opa-Dankeschön-Veranstaltung sowie zwei Abendveranstaltungen, in der<br />

die Kinder der zweiten bis fünften Klassen ein buntes Programm <strong>zu</strong>sammenstellen", sagt Heike<br />

Hoffmann, die fast täglich mit den Kindern probt. Musik, Tanz und Sketche werden einstudiert.<br />

Oxana Neubauer, Leiterin der Arbeitsgemeinschaft Musik im Ganztagsschulprogramm, kümmert<br />

sich um die musikalischen Einlagen. „Die Kinder sind mit Begeisterung dabei. Hoffentlich sind<br />

sie dann <strong>nicht</strong> so aufgeregt“, sagt sie. Unterstüt<strong>zu</strong>ng bekommt die Schule von der<br />

Flötengruppe, geleitet von Kantorin Margret Schulze, sowie von der Musikschule Fröhlich. "Beim<br />

Gesangsteil haben wir eine schöne Mischung aus deutschen Liedern und Liedern, die sie im<br />

Fremdsprachenunterricht schon gelernt haben", ergänzt Kollegin Kerstin Vogel-Mittendorf. Im<br />

Programm sind Tanzdarbietungen mit den „No Angels“ unter Leitung von Annett Müller-Söllner<br />

sowie ein Auftritt der Cheerleader vorgesehen. Auch Elemente aus dem Zirkus-Projekt werden<br />

<strong>zu</strong> sehen sein, und Sketche dürfen <strong>nicht</strong> fehlen. „Darin kommt unser Schulleiter vor. Aber mehr<br />

verrate ich <strong>nicht</strong>“, so Heike Hoffmann.<br />

Eifrig wird auch an der Schulausstellung gearbeitet. „Es wird allerhand <strong>zu</strong> sehen geben“,<br />

verspricht Schulleiter Dietmar Kuhring. „Zur Festwoche gibt es bei uns gleich zwei<br />

Ausstellungen <strong>zu</strong> bewundern, einmal über <strong>Carl</strong> <strong>Anwandter</strong> und ,Szenen des deutschen Lebens in<br />

Chile’ sowie über unsere 100-jährige Geschichte.“ Die Ausstellung über <strong>Carl</strong> <strong>Anwandter</strong> und die<br />

deutschen Siedler vor 150 Jahren umfasst 20 Banner, die in der Stadthalle <strong>zu</strong> sehen sein<br />

werden. Ebenfalls werden sechs Schautafeln <strong>zu</strong>m Leben und Wirken von <strong>Carl</strong> <strong>Anwandter</strong> in der<br />

unteren Etage des Schulhauses hängen.<br />

Für die Ausstellung <strong>zu</strong>r 100-jährigen Schulgeschichte freut sich das Lehrerteam über die<br />

Unterstüt<strong>zu</strong>ng der <strong>Calauer</strong>. „Otto Rietze hat uns viele alte Fotos und Schulbücher gebracht. Ein<br />

alter Igelit-Schuh erinnert an andere Zeiten“, sagt Katrin Arlt von der Arbeitsgruppe. Ein<br />

besonderes Exponat kam aus Kalkwitz von Herrmann Zernick. Sein Großvater, ebenfalls<br />

Herrmann Zernick, war 1908 Zimmerer-Polier im Baugeschäft Noack und hielt vor 100 Jahren<br />

den Richtspruch <strong>zu</strong>r Einweihung des neuen Schulgebäudes.<br />

„Mein Großvater war Zimmermann, mein Vater und ich ebenso. Dieses Schriftstück ist ein<br />

Familien-Dokument“, sagt Herrmann Zernick.<br />

Gerd-Uwe Lehnigk vom <strong>Calauer</strong> Heimatverein fertigte eine Kopie an und übersetze die<br />

Sütterlin-Schrift in die heutige Schriftform. „Das ist natürlich etwas ganz Interessantes für die<br />

Besucher. Ich freue mich, wenn sich die <strong>Calauer</strong> engagieren und helfen, die Ausstellung<br />

mit<strong>zu</strong>gestalten“, sagt Simone Prey vom Ausstellungsteam.<br />

Unterstüt<strong>zu</strong>ng bekommt die Schule auch vom <strong>Calauer</strong> Museum „Mobile Welt des Ostens“ mit<br />

einigen Leihgaben. "Wir sind angesprochen worden und wollen in der Festwoche einige<br />

passende Accessoires für die Schulausstellung bereitstellen. Das gibt sicherlich ein schönes<br />

Gesamtbild", sagt Rainer Schmatloch vom Museum.<br />

Von Stephan Uhlig<br />

27


11.10.2008<br />

In Calau Ausstellung über das deutsche Leben in Chile<br />

CALAU Zur Festwoche der <strong>Calauer</strong> <strong>Grundschule</strong> vom 13. bis 17. Oktober anlässlich des 100jährigen<br />

Bestehens der Schule wird es eine Ausstellung "Szenen des deutschen Lebens in Chile"<br />

geben. Die Botschaft von Chile in Deutschland hat diese Ausstellung <strong>zu</strong>m Jahrestag der<br />

Unabhängigkeit konzipiert. Im September war sie im Foyer der Juristischen Fakultät der<br />

Humboldt-Universität <strong>zu</strong> Berlin gezeigt worden. Es wird auf 20 Bannern das Leben der<br />

deutschen Einwanderer im 19. Jahrhundert dargestellt. Entstanden ist die Ausstellung in<br />

Zusammenarbeit des historischen Archivs "Emil Held" des Deutsch-Chilenischen Bundes mit der<br />

deutschen Botschaft in Chile und dem chilenischen Außenministerium, informiert die Botschaft<br />

in Berlin.<br />

"Wir freuen uns, dass wir die Ausstellung <strong>zu</strong>r Verfügung gestellt bekommen", sagt Sybille<br />

Karwath, Pressesprecherin der Stadtverwaltung Calau. Im Anschluss an die Festwoche, in deren<br />

Rahmen die <strong>Grundschule</strong> den Namen des deutschen Auswanderers <strong>Carl</strong> <strong>Anwandter</strong> erhält, wird<br />

die Ausstellung im Rathaus <strong>zu</strong> sehen sein. ho<br />

28


17.10.2008<br />

<strong>Calauer</strong>in Sophia Krause ist Bundessiegerin<br />

CALAU Die Grundschülerin Sophia Krause hat mit zwölf Jahren schon einiges erlebt.<br />

Als eine von elf Schülern wurde sie im Europäischen Wettbewerb "Dialog der Kulturen" mit dem<br />

Bundespreis im Landtag Brandenburg ausgezeichnet. Bildungsminister Holger Rupprecht (SPD)<br />

hatte sie <strong>zu</strong>r Präsentation ihres Beitrags in die Potsdamer Staatskanzlei eingeladen.<br />

"Es war ein toller Wettbewerb, und ich konnte mir viele schöne Bilder von den anderen<br />

ansehen", erinnert sich Sophia an die Auszeichnungsveranstaltung. Angefangen hatte alles im<br />

Kunstunterricht der <strong>Grundschule</strong> Calau. Diese beteiligte sich als eine von 23 Schulen des Landes<br />

am 55. Europäischen Wettbewerb "Dialog der Kulturen", dem ältesten Schülerwettbewerb in der<br />

Bundesrepublik.<br />

"Wir nehmen als Schule schon seit mehr als zehn Jahren an diesem Wettbewerb teil", sagt<br />

Schulleiter Dietmar Kuhring. Es gab zwölf Themen, die durch Schüler in vier Altersgruppen<br />

bearbeitet wurden. "Mitgemacht haben unsere Klassen 3 bis 6 beim Malwettbewerb. Die oberen<br />

zwei Klassenstufen haben auch schriftliche Beiträge formuliert", erklärt Kuhring weiter.<br />

B. Schulz<br />

29


17.10.2008<br />

Talenteschau <strong>zu</strong>m <strong>Calauer</strong> Schuljubiläum<br />

In einer Dankeschön-Veranstaltung für Großeltern haben Mädchen und Jungen der <strong>Grundschule</strong><br />

Calau ihre Talente präsentiert.<br />

30<br />

Es waren auch Programm-<br />

teile <strong>zu</strong>sehen, die beim<br />

Zirkus-Projekt erarbeitet<br />

worden waren.<br />

Heute bekommt die<br />

Schule den Namen <strong>Carl</strong><br />

<strong>Anwandter</strong> verliehen.<br />

Vertreter der<br />

chilenischen Botschaft<br />

werden erwartet.<br />

Foto: R. Hottas


18.10.2008<br />

Im Sinne <strong>Anwandter</strong>s<br />

Der Name <strong>Carl</strong> <strong>Anwandter</strong> wird auch künftig in Calau <strong>nicht</strong> nur in den Geschichtsbüchern<br />

stehen.<br />

Mit der Namensgebung für die <strong>Grundschule</strong> ist am Freitag der Grundstein dafür gelegt worden,<br />

dass sich auch künftig Schülergenerationen mit dem Leben des Apothekers und ehemaligen<br />

<strong>Calauer</strong> Bürgermeisters beschäftigen. Sein Leben ist ein Beispiel für das Streben nach Freiheit<br />

und Demokratie – verbunden mit der Tatkraft, auch unter schwierigen Lebensumständen Neues<br />

auf<strong>zu</strong>bauen. Mit den Ausstellungen <strong>zu</strong>r Namensgebung über das Leben der deutschen Siedler in<br />

Chile und <strong>zu</strong> <strong>Anwandter</strong> ist ein erster Schritt <strong>zu</strong>r Wahrung seines Andenkens getan. Doch viel<br />

wichtiger ist es, durch persönliche Kontakte zwischen Calau und Valdivia Freundschaftliches<br />

aufrecht<strong>zu</strong>erhalten und <strong>zu</strong> entwickeln. Unterstüt<strong>zu</strong>ng kann es von vielen Seiten geben. Da sind<br />

die Nachfahren <strong>Anwandter</strong>s, die an der Entwicklung der Stadt Calau Anteil nehmen. Die<br />

chilenische Botschaft in Berlin steht als offizieller Ansprechpartner <strong>zu</strong>r Verfügung, wenn<br />

Kontakte in Chile vermittelt werden sollen. Die Stadt hat engagierte Mitarbeiter, die sich um die<br />

Verbindung nach Valdivia kümmern.<br />

Der Freundeskreis Calau-Valdivia will auch künftig Jugendbegegnungen unterstützten. Und das<br />

sind die Erfahrungen von Gastfamilien, die schon Chilenen beherbergt haben wie auch junge<br />

<strong>Calauer</strong>, die die Gastfreundschaft in Valdivia kennenlernten. All dies sind Grundlagen, auf<br />

denen die <strong>Grundschule</strong> aufbauen kann. Auch wenn die Schüler jünger sind als die Gymnasiasten<br />

– die Chance, mit dem Land in Südamerika Verbindungen <strong>zu</strong> knüpfen, steht offen. Sie sollte<br />

<strong>nicht</strong> ungenutzt bleiben.<br />

Von Ingrid Hoberg<br />

Senftenberg 20.10.2008<br />

31


Ab sofort heißen wir <strong>Carl</strong>‐<strong>Anwandter</strong>‐Schule!<br />

Mit einem Festakt in der Stadthalle ist am Freitag der <strong>Calauer</strong> <strong>Grundschule</strong> der Name "<strong>Carl</strong><br />

<strong>Anwandter</strong>" verliehen worden. Zu den Festgästen gehörten der chilenische Kulturattaché Jorge<br />

E. Schindler und Manuel Saldias Kuhlmann, ein Gast aus Chile. Die <strong>Calauer</strong> Schule hat mit einer<br />

Festwoche das 100-jährige Bestehen der Bildungseinrichtung gefeiert. Am 22. Oktober 1908<br />

war das Haus seiner Nut<strong>zu</strong>ng übergeben worden. Ausstellungen dokumentieren die<br />

Schulgeschichte und die Verbindung <strong>zu</strong> <strong>Carl</strong> <strong>Anwandter</strong>.<br />

Stadtschule, Volksschule, Mittelschule, Zentralschule, Oberschule, jetzt <strong>Grundschule</strong> – das<br />

Haus, in dem seit 100 Jahren junge <strong>Calauer</strong> gebildet werden, hatte schon verschiedene<br />

Bezeichnungen. Daran erinnerte Schulleiter Dietmar Kuhring. Hermann Zernick aus Kalkwitz<br />

habe als Zimmermann einen Richtspruch gehalten, der noch ganz modern sei. 1908 hatte er die<br />

Weitsicht der Stadtväter gelobt, ein Haus für die Bildung der jüngsten <strong>Calauer</strong> <strong>zu</strong> errichten. Er<br />

würdigte die Arbeit der Bauleute, erinnerte aber auch Eltern daran, ihren Kindern Vorbild <strong>zu</strong><br />

sein, und mahnte die Schüler, Lehrer und Schule <strong>zu</strong> achten. Schulleiter Kuhring gab einen<br />

kurzen Ausschnitt aus der Schulgeschichte, die umfangreicher in der Chronik "100 Jahre Schule<br />

Calau in der Lindenstraße, 1908 bis 2008" nach<strong>zu</strong>lesen ist. Die Broschüre ist von der Stadt <strong>zu</strong>m<br />

Jubiläum herausgegeben worden.<br />

Von Ingrid Hoberg<br />

32


20.10.2008<br />

Ab sofort heißen wir <strong>Carl</strong>‐<strong>Anwandter</strong>‐Schule!<br />

Mit einem Festakt in der Stadthalle ist am Freitag der <strong>Calauer</strong> <strong>Grundschule</strong> der Name "<strong>Carl</strong><br />

<strong>Anwandter</strong>" verliehen worden. Zu den Festgästen gehörten der chilenische Kulturattaché Jorge<br />

E. Schindler und Manuel Saldias Kuhlmann, ein Gast aus Chile. Die <strong>Calauer</strong> Schule hat mit einer<br />

Festwoche das 100-jährige Bestehen der Bildungseinrichtung gefeiert. Am 22. Oktober 1908<br />

war das Haus seiner Nut<strong>zu</strong>ng übergeben worden. Ausstellungen dokumentieren die<br />

Schulgeschichte und die Verbindung <strong>zu</strong> <strong>Carl</strong> <strong>Anwandter</strong>.<br />

Stadtschule, Volksschule, Mittelschule, Zentralschule, Oberschule, jetzt <strong>Grundschule</strong> – das<br />

Haus, in dem seit 100 Jahren junge <strong>Calauer</strong> gebildet werden, hatte schon verschiedene<br />

Bezeichnungen. Daran erinnerte Schulleiter Dietmar Kuhring. Hermann Zernick aus Kalkwitz<br />

habe als Zimmermann einen Richtspruch gehalten, der noch ganz modern sei. 1908 hatte er die<br />

Weitsicht der Stadtväter gelobt, ein Haus für die Bildung der jüngsten <strong>Calauer</strong> <strong>zu</strong> errichten. Er<br />

würdigte die Arbeit der Bauleute, erinnerte aber auch Eltern daran, ihren Kindern Vorbild <strong>zu</strong><br />

sein, und mahnte die Schüler, Lehrer und Schule <strong>zu</strong> achten.<br />

Schulleiter Kuhring gab einen kurzen Ausschnitt aus der Schulgeschichte, die umfangreicher in<br />

der Chronik "100 Jahre Schule Calau in der Lindenstraße, 1908 bis 2008" nach<strong>zu</strong>lesen ist. Die<br />

Broschüre ist von der Stadt <strong>zu</strong>m Jubiläum herausgegeben worden.<br />

Bürgermeister Norwin Märkisch (CDU) erinnerte daran, dass mit der <strong>Grundschule</strong>, der<br />

Oberschule sowie der neuen Sporthalle und der Stadthalle am zentralen Schulstandort ein<br />

modernes Bildungszentrum entstanden ist. Die Stadt hat über Jahre in den Standort investiert.<br />

"Nach 18 Jahren Namenlosigkeit erhält die <strong>Grundschule</strong> nun den Namen <strong>Carl</strong> <strong>Anwandter</strong>s", sagte<br />

der Bürgermeister. Von 1972 bis <strong>zu</strong>r Wende trug die Schule in der Lindenstraße den Namen<br />

"Ernst-Schneller-Oberschule."<br />

"Der Name <strong>Carl</strong> <strong>Anwandter</strong> bedeutet für Calau wie für Chile viel", sagte Kulturattaché Jorge E.<br />

Schindler. 1849 aus Calau ausgewandert, hatte <strong>Anwandter</strong> die zweite deutsche Schule in Chile<br />

gegründet. Sie feierte in diesem Jahr das 150-jährige Bestehen. Die deutschen Siedler wollten<br />

in der neuen Heimat gute und fleißige Chilenen sein, hätten aber auch die Sprache und Kultur<br />

ihrer Vorfahren bewahrt, stellte Prof. Alvaro Rojas Marin, Botschafter der Republik Chile, in<br />

seinem Grußwort fest. "Sie haben uns das Vermächtnis der Integration hinterlassen." Die<br />

chilenische Botschaft in Deutschland wolle helfen, die Freundschaft zwischen Calau und<br />

Valdivia lebendig <strong>zu</strong> halten.<br />

Sabine Hess, Vorsitzende des Freundeskreises Calau-Valdivia, forderte die <strong>Grundschule</strong> auf, den<br />

Kontakt <strong>zu</strong>m Instituto Aleman <strong>Carl</strong>os <strong>Anwandter</strong> in Valdivia auf<strong>zu</strong>bauen. "Brieffreundschaften<br />

und Internetkontakte könnten da<strong>zu</strong> genutzt werden", sagte sie. Außerdem habe der<br />

Freundeskreis die Idee, die Jugendaustausche weiter<strong>zu</strong>führen und in den Sommerferien Reisen<br />

33


nach Chile mit <strong>zu</strong> organisieren. Mit dem <strong>Calauer</strong> <strong>Carl</strong>-<strong>Anwandter</strong>-Gymnasium hatte es bis <strong>zu</strong>r<br />

Schließung <strong>zu</strong>m Ende des vergangenen Schuljahrs regelmäßige Austausche gegeben. Von Ingrid Hoberg<br />

34


20.10.2008<br />

Zeitreise durch die Schulgeschichte<br />

Die Festwoche <strong>zu</strong>m 100-jährigen Bestehen der Schule in der Lindenstraße wird am Freitag mit<br />

der Namesgebung "<strong>Carl</strong> <strong>Anwandter</strong>" ihren Höhepunkt und Abschluss finden. In diesem Rahmen<br />

können zwei Ausstellungen <strong>zu</strong>r Schulgeschichte und über deutsche Auswanderer in Chile<br />

besichtigt werden. Nach den Festveranstaltungen haben Gäste die Exponate interessiert<br />

besichtigt. Auch die Festbroschüre liegt vor.<br />

Eine Zeitreise in die 100-jährige Schulgeschichte ist an der <strong>Grundschule</strong> erlebbar. „Die<br />

Ausstellung ist klasse. Vor allem, wenn ich mich an unsere alten Lehrer erinnere, die hier auf<br />

den Bilder <strong>zu</strong> sehen sind“, sagt Frank Günther aus Calau. Er gerät ins Schwärmen: „Ich bin ja<br />

die ersten Jahre noch in Werchow <strong>zu</strong>r Schule gegangen. So ’ne Zeit kommt <strong>nicht</strong> mehr <strong>zu</strong>rück.“<br />

Viele Erinnerungen werden wach, und gerade die alten Fotos können Geschichten erzählen.<br />

„Das ist ja meine Mutti“, stellte Lehrerin Katrin Arlt völlig überrascht fest, als sie in den alten<br />

Aufnahmen stöbert. Die gleiche Überraschung erlebt Jessica Lachmann, als sie das<br />

Abschlussfoto von ihrer Mutter in den Händen hält: „Die Mode war damals schon krass“, stellt<br />

sie fest. „Wir sind sehr dankbar, dass viele <strong>Calauer</strong> mit Leihgaben die Ausstellung bereichert<br />

haben und da<strong>zu</strong> beitrugen, dass wir so viele Ausstellungsstücke <strong>zu</strong>sammenstellen konnten.<br />

Sogar das <strong>Calauer</strong> Heimatmuseum und das Museum ,Mobile Welt des Ostens’ haben uns mit<br />

einigen Leihgaben unterstützt.<br />

Das ist großartig“, sagt Schulleiter Dietmar Kuhring. Deshalb hat das Kollegium eine<br />

Dankeschön-Tafel angefertigt.<br />

Auch Marianne und Willi Göbel aus Ogrosen blättern in den alten Schulheften. „Ich bin ja damals<br />

in Thüringen <strong>zu</strong>r Schule gegangen. Heute geht unsere Enkelin hier <strong>zu</strong>r Schule. Wenn wir die<br />

Festveranstaltung besuchen, müssen wir natürlich auch gleich die Ausstellung mitnehmen. Das<br />

ist herrlich, was hier alles ausgestellt ist“, sagt Willi Göbel.<br />

Die Exposition "100 Jahre Schule" umfasst mehrere Epochen. Das älteste Schulbuch stammt aus<br />

dem Jahr 1884, viele Klassenbilder aus der Vor- und Nachkriegszeit sind <strong>zu</strong> sehen sowie<br />

Schulbücher und Hefte. Die meisten Utensilien stammen aus den 1960er- und 70er-Jahren. Der<br />

erste Schultaschenrechner bringt viele Besucher <strong>zu</strong>m Schmunzeln. Lustig ist mancher der<br />

gekritzelten Schülersprüche. „Es war sicherlich allen Lehrern eine große Ehre, mich<br />

unterrichten <strong>zu</strong> dürfen!“, findet man in den alten Schulheften. Den Lehrern wurde außerdem<br />

eine separate Schautafel gewidmet.<br />

„Gerade waren wir beim Festprogramm und sind noch ganz beeindruckt. Und hier könnte ich<br />

eine ganze Stunde verbringen“, stellt Annemarie Pohle aus Calau fest. „Ich hab mich gefreut,<br />

dass die Kinder auf der Bühne so locker waren. Das Programm kam gut rüber“, sagt Helga<br />

Schmidt begeistert. „Das ist hier eine Zeitreise. Man wandelt auf den eigenen Spuren.<br />

Schließlich bin ich bin auch mal hier <strong>zu</strong>r Schule gegangen“, ergänzt sie.<br />

Neben der Schulausstellung im Foyer der Stadthalle ist in der <strong>zu</strong>m Festsaal umgebaut Stadthalle<br />

eine Ausstellung über die Auswanderer nach Chile <strong>zu</strong> sehen, die noch kürzlich in der<br />

chilenischen Botschaft in Berlin gezeigt wurde. Die Ausstellung über <strong>Carl</strong> <strong>Anwandter</strong> und die<br />

deutschen Einsiedler vor 150 Jahren umfasst 20 Banner.<br />

Im Anschluss werden die Darstellungen noch einige Zeit im <strong>Calauer</strong> Rathaus <strong>zu</strong> sehen sein.<br />

Ebenfalls entstanden in Vorbereitung auf die Namensgebung sechs Schautafeln <strong>zu</strong>m Leben und<br />

Wirken von <strong>Carl</strong> <strong>Anwandter</strong>, die künftig in der unteren Etage des Schulhauses präsentiert<br />

werden.<br />

Die Exposition mit den Bannern <strong>zu</strong>r Geschichte der Auswanderer nach Chile wird ab kommender<br />

Woche im Rathaus <strong>zu</strong> sehen sein. Von Stephan Uhlig<br />

35


25.11.2008<br />

Jungbauern bei Rindern und Ziegen in Kemmen<br />

So angenehm machen die Landwirte unser Leben: Kühlschrank auf, Joghurt, Salami oder<br />

knackiger Salat raus und schmausen. Was so einfach aussieht, ist das Resultat steter Arbeit auf<br />

den Feldern und in den Ställen. Landwirt Peter Schollbach aus Kemmen will <strong>Calauer</strong><br />

Grundschülern erläutern, woher viele Lebensmittel kommen. Die regelmäßigen Besuche der<br />

Mädchen und Jungen auf dem Hof in Kemmen mündeten nun in die Unterzeichnung eines<br />

Kooperationsvertrages.<br />

Was vor Monaten mit ein paar neugierigen Hortkindern begann, hat sich <strong>zu</strong> einer der<br />

beliebtesten Arbeitsgemeinschaften der <strong>Calauer</strong> <strong>Grundschule</strong> gemausert. Bis <strong>zu</strong> 16 Mädchen<br />

und Jungen reisen alle 14 Tage mit dem Bus ins benachbarte Kemmen, um für rund drei<br />

Stunden in die Welt der Landwirtschaft ein<strong>zu</strong>tauchen.<br />

Ein Kooperationsvertrag soll nun die <strong>Carl</strong>-<strong>Anwandter</strong>-<strong>Grundschule</strong> Calau und den<br />

Landwirtschaftsbetrieb von Peter Schollbach enger aneinanderschmieden. Uns geht es um ein<br />

breites Angebot an der Ganztagsschule. Im Sachkundeunterricht ist der Kemmener Hof bei<br />

einzelnen Projekten regelmäßig einbezogen worden. Was <strong>zu</strong>vor auf Hortbasis funktioniert hat,<br />

soll nun einen stabilen Rahmen bekommen, erklärte Hilmar Severin Ansätze des<br />

Kooperationsvertrages. Da wir im ländlichen Raum leben, bietet sich das an, so der<br />

stellvertretende Schulleiter, der vor der Vertragsunterzeichnung den Kindern bei der Arbeit<br />

über die Schultern geschaut hatte. Zugegeben, im Fernsehen und im Internet kann man sich das<br />

ebenso gut anschauen, aber live erleben das viele unserer Kinder nur hier, fasste Hilmar<br />

Severin seine Beobachtungen <strong>zu</strong>sammen.<br />

So waren die jungen Uckermärker-Rinder <strong>zu</strong> füttern, Ziegen in den Stall <strong>zu</strong> treiben,<br />

Kaninchenställe aus<strong>zu</strong>misten und der „Neue“ kennen<strong>zu</strong>lernen. Marcel Hendrich heißt er, ist<br />

Jungfacharbeiter und seit dem 1. November auf dem Gut Kemmen angestellt. Ich habe mich für<br />

die Stelle beworben. Vielleicht trugen ja auch meine internationalen Erfahrungen, die ich auf<br />

Milchviehhöfen in Israel und Italien gesammelt habe, da<strong>zu</strong> bei, dass ich den Job bekommen<br />

habe, so der 22-Jährige. Die Kinder haben den bei Eisenach aufgewachsenen Thüringer und<br />

neuen fachlichen Leiter der Arbeitsgemeinschaft „Bauernhof Kemmen“ sofort in ihr Herz<br />

geschlossen.<br />

Die pädagogische Betreuung liegt vor allem in den Händen von Horterzieherin Margit Kuba und<br />

der guten Seele des Kemmener Bauernhofes, Marion Klinkmüller. Landwirt Peter Schollbach<br />

zeigte sich erfreut über das große Interesse der kleinen Hofgäste. „Und das musste nun mal<br />

unter Vertrag genommen werden“, kommentierte er die Unterzeichnung des<br />

Kooperationspapiers.<br />

Um den <strong>Calauer</strong> Jungbauern noch mehr Vielfalt <strong>zu</strong> bieten, will Bauer Schollbach die<br />

Hühnerstallanlage im kommenden Jahr wieder in Betrieb nehmen. Den Schülern dürfte das<br />

gefallen. Mit einem musikalischen Dankeschön brachten sie ihre Verbundenheit mit dem<br />

Landwirt <strong>zu</strong>m Ausdruck. „Bauer Schollbach hat einen Bauernhof – hija, hija, ho“, trällerten die<br />

Schüler zwischen Vertragsunterzeichnung und Kaffeetafel, begleitet von Johanna Wobar an der<br />

Flöte.<br />

Von Uwe Hegewald<br />

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