Die Kinderstube der Demokratie Partizipation in ...

Die Kinderstube der Demokratie
Partizipation in Kindertageseinrichtungen
AZ 52-27/06-IPB
gefördert durch
� Stiftung Deutsche Jugendmarke e.V.
� Deutsches Kinderhilfswerk e.V.
� Demokratiekampagne des Landes Schleswig-Holstein
beim Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie,
Jugend und Senioren
Zwischenbericht
Juli 2007
IPB · Damaschkeweg 86 · 24113 Kiel · t 0431 6580 502 · f 0431 6580 704 · e IPB-kiel@arcor.de
www.partizipation-und-bildung.de

IPB Die Kinderstube der Demokratie Zwischenbericht
Inhalt
1 Ziel des Projekts.....................................................................................3
2 Laufzeit des Projekts ..............................................................................3
3 Wissenschaftliche Begleitung des Projekts .............................................3
4 Hintergrund des Projekts .......................................................................3
5 Konzeption des Films .............................................................................4
6 Bisherige Entwicklung des Films ............................................................4
7 Geplante Verwertung des Films .............................................................5
INSTITUT FÜR PARTIZIPATION UND BILDUNG
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1 Ziel des Projekts
Ziel des Projekts ist die Herstellung eines Films, der die partizipative pädagogische
Praxis, wie sie infolge das Modellprojekts „Die Kinderstube der Demokratie“ (2001-
2003) in Schleswig-Holsteinischen Kindertageseinrichtungen entwickelt worden ist,
anschaulich darstellt. Der Film soll in erster Linie pädagogischen Fachkräften, aber
auch Eltern sowie Entscheidungs- und Kostenträgern die Realisierbarkeit und die
Chancen, die die frühe Beteiligung der Kinder bietet, demonstrieren und diese dazu
anregen, ermutigen und ihnen Wege aufzeigen, Kinder bereits in der ersten Institution
öffentlicher Bildung und Erziehung an allen sie betreffenden Entscheidungen zu beteiligen.
2 Laufzeit des Projekts
Das Projekt läuft vom 1. Juni 2006 bis zum 31. Mai 2008.
3 Wissenschaftliche Begleitung des Projekts
Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet durch Frau Prof. Dr. Raingard Knauer,
Fachhochschule Kiel.
4 Hintergrund des Projekts
Das Modellprojekt „Die Kinderstube der Demokratie“ (2001-2003) konnte zeigen,
dass und wie Partizipation in Kindertageseinrichtungen möglich ist – und zwar mit
allen Kindern an allen sie betreffenden Themen. In den am Modellprojekt beteiligten
Einrichtungen änderten sich durch die Beteiligung der Kinder die Rollen der pädagogischen
Fachkräfte, gestaltete sich das Miteinander von Kindern und Erwachsenen
demokratischer und intensivierten sich die (Selbst)Bildungsprozesse der Kinder. Es
erwies sich, dass Partizipation in Kindertageseinrichtungen nicht nur demokratische
Bildung ermöglicht, sondern der Schlüssel für jegliche Bildungsförderung ist. Das
Projekt hat bundesweit große Aufmerksamkeit erfahren. Die Ergebnisse sind ausführlich
in die Bildungspläne einiger Bundesländer (insbesondere Schleswig-Holstein und
Bayern) eingeflossen.
Im Modellprojekt wurde gleichzeitig deutlich, dass Kindertageseinrichtungen qualifizierter
Fortbildung und Begleitung bedürfen, um ihre pädagogische Praxis partizipativ
zu erneuern. Der Erfolg des Projekts ist maßgeblich auf die intensive Begleitung der
Modelleinrichtungen durch Experten für Partizipation in Kindertageseinrichtungen
zurückzuführen. Seit Dezember 2005 entwickelt das Institut für Partizipation und Bildung
daher im Transferprojekt „Die Kinderstube der Demokratie – Qualifizierung von
Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für Partizipation in Kindertageseinrichtungen“
(2005-2008) curriculare Bausteine für die Aus- und Weiterbildung pädagogischer
Fachkräfte. Diese werden gegenwärtig in einer Qualifizierungsmaßnahme von zwanzig
Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für Partizipation in Kindertageseinrichtungen
erprobt und abschließend in einem Handbuch veröffentlicht.
Die Qualifizierungsmaßnahme und das Handbuch erfahren durch den Film eine mediale
Erweiterung, die es ermöglicht, die Potenziale einer partizipativen Bildungs- und
Erziehungspraxis anschaulich sichtbar zu machen. Dadurch wird der Transfer der
wegweisenden Erkenntnisse des Modellprojekts „Die Kinderstube der Demokratie“
(2001-2003) über die Landesgrenzen hinaus ermöglicht.
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5 Konzeption des Films
Der Film wird exemplarisch aus verschiedenen Schleswig-Holsteinischen Kindertageseinrichtungen
berichten, vorwiegend aus Einrichtungen, die 2001 bis 2003 am
Modellprojekt teilgenommen und ihre Praxis seither intensiv weiterentwickelt haben.
Im Mittelpunkt wird das Jahresprojekt des Kindergarten-Jahres 2006/2007 des ADS-
Kindergartens Tarp stehen. Anhand dieses Projektes werden die verschiedenen Ebenen
von Partizipation in Kindertageseinrichtungen sichtbar gemacht: die Beteiligung
auf der Beziehungsebene im alltäglichen Dialog zwischen Erwachsenen und Kindern,
die Beteiligung auf der strukturellen Ebene im Kinderparlament der Einrichtung und
die Beteiligung auf der politisch-administrativen Ebene in der direkten Zusammenarbeit
mit den Organen der kommunalen Selbstverwaltung. Dabei wird zudem deutlich
werden, wie Partizipation Selbstbildungsprozesse der Kinder ermöglicht und herausfordert.
Die Einrichtung der Arbeitsgemeinschaft Deutsches Schleswig (ADS) entwickelte im
Modellprojekt (2001-2003) einen Ortsplan von Kindern für Kinder in enger Zusammenarbeit
mit den Gremien der kommunalen Selbstverwaltung. Dieses Projekt wurde
2003 bei der Verleihung der „Goldene Göre“, dem Preis des Deutschen Kinderhilfswerks
für die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an der Gestaltung ihrer Lebenswelt,
mit dem ersten Preis in der Kategorie „Politik mit Kindern“ ausgezeichnet.
In den Folgejahren schlossen sich weitere Projekte an. Im vergangenen Kindergarten-
Jahr wurden die Einzelhändler des Ortes in das Projekt „Schutzburg“ eingebunden, so
dass nunmehr viele Anlaufstationen gekennzeichnet sind, an denen Kinder bei kleinen
und großen Nöten Hilfe finden können.
Im Frühjahr 2006 war das Kinderparlament vom Sozialausschuss offiziell eingeladen,
an der alljährlichen Inspektion der örtlichen Spielplätze als Expertenkommission teilzunehmen.
Ziel des neuen Projektes im laufenden Kindergarten-Jahr 2006/2007 ist
es, das Spielraumkonzept auf den gesamten Ort auszudehnen. Die Kinder hatten sich
im „Schutzburg“-Projekt mit der Sicherheit auf den Wegen in Tarp auseinandergesetzt
und dabei immer wieder angemahnt, dass die Wege „so langweilig“ seien. Die pädagogischen
Fachkräfte nahmen diesen Faden auf und avisierten ein Projekt, in das
nunmehr auch weitere Gremien wie der Bauausschuss einbezogen werden sollten.
6 Bisherige Entwicklung des Films
Ein Filmteam, das bereits einschlägige Erfahrungen mit Partizipationsfilmen in Schleswig-Holstein
sammeln konnte und aus Mitarbeitern der Film-Video-AG des Studentenwerks
Schleswig-Holstein sowie der Filmwerkstatt Schleswig-Holstein besteht, wurde
beauftragt, das Projekt im ADS-Kindergarten Tarp ein Jahr lang zu begleiten. Diese
Aufnahmen sollen den Film als „roter Faden“ strukturieren. In Tarp fanden bisher
13 Drehtage statt.
Berichte aus anderen Einrichtungen sollen ergänzend eingeflochten werden, um die
vielfältigen Variationsmöglichkeiten einer partizipativen pädagogischen Praxis aufzuzeigen.
Seit dem Frühjahr 2007 begleitet das Filmteam die AWO-Kindertagesstätte
„Zwergenland“ in Neumünster bei einem Beteiligungsprojekt zur Spielraumplanung.
Die Einrichtung liegt in einem sozialen Brennpunkt der kreisfreien Stadt und wird von
Kindern aus ca. 15 verschiedenen Nationen und überwiegend sozial benachteiligten
Familien besucht. In Neumünster fanden bisher 6 Drehtage statt.
Ab August 2007 begleitet das Filmteam den alljährlichen Neubeginn der institutionalisierten
Beteiligung im Ev. Kindergarten Quickborn. In dieser Zeit beginnen die neu
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formierten Gruppen Kinderkonferenzen durchzuführen und es werden Delegierte für
den Kinderrat der Einrichtung gewählt.
Experteninterviews sollen die Praxisberichte konzeptionell unterlegen. Bisher wurde ein
Interview durchgeführt.
Insgesamt liegen bisher ca. 20 Stunden Rohmaterial vor.
7 Geplante Verwertung des Films
Der Film soll während der Abschlusstagung des Projekts „Die Kinderstube der Demokratie
– Qualifizierung von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für Partizipation in
Kindertageseinrichtungen“ im Mai 2008 der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Er soll vervielfältigt und vertrieben werden vom Deutschen Kinderhilfswerk, von der
Informations- und Servicestelle Demokratiekampagne des Landes Schleswig-Holstein
und vom Institut für Partizipation und Bildung.
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