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Nico will es wissen - Institut für Kind Jugend und Familie

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MEGAPHON / http://www.megaphon.at/de/strassenmagazin/archiv/megaphon_2008/A...<br />

STRASSENMAGAZIN/Archiv/MEGAPHON 2008/April/<strong>Nico</strong> <strong>will</strong><br />

<strong>es</strong> <strong>wissen</strong>/<br />

<strong>Nico</strong> <strong>will</strong> <strong>es</strong> <strong>wissen</strong><br />

Von: Eva Reithofer-Haidacher<br />

Grenzgänger. Warum die Schule anders heißen sollte, acht <strong>Kind</strong>er<br />

mehr als eine Lehrerin brauchen <strong>und</strong> wie man einen möglichst<br />

sanften Weg aus Wut <strong>und</strong> Angst findet. Ein Vormittag in der<br />

Allgemeinen Sonderschule P<strong>es</strong>talozzi.<br />

Heller <strong>und</strong> heimeliger ist <strong>es</strong> hier als man <strong>es</strong> mit dem Begriff Schulkorridor<br />

gemeinhin verbindet: eine Glasfront, mannshohe Zimmerpflanzen,<br />

Rattanstühle. Und ruhiger. Doch das liegt wohl weniger an den<br />

SchülerInnen selbst als an ihrer Anzahl. In der Allgemeinen Sonderschule<br />

P<strong>es</strong>talozzi, am Rande der Grazer Tri<strong>es</strong>tersiedlung gelegen, gibt <strong>es</strong> nur zwei<br />

Klassen mit insg<strong>es</strong>amt 14 <strong>Kind</strong>ern. Und als die Türe ein<strong>es</strong> Klassenzimmers<br />

aufgeht, ist <strong>es</strong> mit der Ruhe auch schon vorbei. Aufgeregt wird der<br />

angekündigte Pr<strong>es</strong>seb<strong>es</strong>uch kommentiert. „Tun Sie so wie andere<br />

Zeitungen auch was dazudichten?", <strong>will</strong> <strong>Nico</strong> <strong>wissen</strong>. Und stellt nach der<br />

scheinbar nicht ganz überzeugenden Verneinung mit in die Hüften<br />

g<strong>es</strong>temmten Armen r<strong>es</strong>olut f<strong>es</strong>t: „Das <strong>will</strong> ich hoffen!“ Auch andere zeigen,<br />

was sie drauf haben <strong>und</strong> geben markige Sprüche von sich.<br />

Hin <strong>und</strong> zurück. Die 15-jährige Nadine, die Ält<strong>es</strong>te <strong>und</strong> das einzige<br />

Mädchen in der Klasse, möchte Essentieller<strong>es</strong> anbringen: Am Montag<br />

be-ginnt ihre Schnupperlehre als Malerin. Sie freut sich schon sehr darauf.<br />

Nadine ist im letzten Schuljahr <strong>und</strong> hat zwischendurch eine<br />

Integrationsklasse b<strong>es</strong>ucht. Doch die Reizüberflutung war zu viel <strong>für</strong> sie.<br />

Nachdem das Mädchen sechs Wochen lang den Schulb<strong>es</strong>uch verweigert<br />

hatte, kam sie wieder in die Sonderschule. „Ich bin eine Be<strong>für</strong>worterin der<br />

Integration, aber manche Schüler sind in den I-Klassen überfordert“, sagt<br />

Klassenlehrerin Edith Schweiger. Sie ist seit 20 Jahren als<br />

Sonderschullehrerin tätig <strong>und</strong> erinnert sich an die Anfänge: „Ich habe mit<br />

18 Schülern in der Klasse begonnen, aber das Arbeiten mit den <strong>Kind</strong>er war<br />

auch viel einfacher.“ Jetzt unterrichte sie nur mehr jene, die massive<br />

Probleme hätten <strong>und</strong> bei denen vorher all<strong>es</strong> andere versucht worden sei.<br />

Einzeln am Tisch. „Wir sind Exoten im Schulsystem“, stellt Direktorin<br />

Melitta Gypser f<strong>es</strong>t <strong>und</strong> blättert in der Schulchronik. Mehr als 100 Jahre<br />

reicht die G<strong>es</strong>chichte ihrer Schule zurück: 1903 als „Manfred Graf Clary<br />

Schule“ gegründet, wurde sie nach dem Zweiten Weltkrieg in „Hilfsschule<br />

P<strong>es</strong>talozzi“ umbenannt. Als sie 1960 den Namen „Allgemeine Sonderschule<br />

P<strong>es</strong>talozzi“ bekam, gab <strong>es</strong> noch 13 Klassen mit 185 <strong>Kind</strong>ern. Heute würde<br />

sich die Direktorin dringend eine neuerliche Umbenennung wünschen:<br />

„Eine zeitgemäße Bezeichnung wäre notwendig.“ Denn mit verstaubter<br />

Pädagogik hat auch der Alltag in der ASO P<strong>es</strong>talozzi nichts zu tun.<br />

H<strong>und</strong>etherapie wird ebenso wöchentlich angeboten wie Gruppentherapie,<br />

Elternworkshops sind in Planung. Auf die individuelle Förderung jed<strong>es</strong><br />

einzelnen <strong>Kind</strong><strong>es</strong> wird größter Wert gelegt, schließlich ist die Reintegration<br />

ins Regelschulw<strong>es</strong>en das Ziel.<br />

Die <strong>Kind</strong>er sitzen an Einzeltischen, um Konflikte zu vermeiden, mit Blick<br />

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von 3 09.04.2008 13:04


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zum Fenster. „Viele <strong>Kind</strong>er haben Raumlag<strong>es</strong>chwierigkeiten <strong>und</strong> können<br />

nicht von der Tafel abschreiben“, erklärt Edith Schweiger. Jed<strong>es</strong> <strong>Kind</strong><br />

bekommt eine eigene Aufgabe. Während die einen die Schreibschrift üben,<br />

lösen andere Rechenaufgaben. Die Lehrerin wandert von Tisch zu Tisch.<br />

„Außer dem Datum hast du noch nichts g<strong>es</strong>chrieben. Das ist ein bisschen<br />

wenig“, meint sie zu einem Buben. Nadine hingegen braucht<br />

Aufmunterung. „Ich komm nicht weiter, ich drück immer die falschen<br />

Knöpfe“, beklagt sie sich über die Tücken d<strong>es</strong> Taschenrechners. „Aber das<br />

stimmt eh“, beruhigt sie die Lehrerin nach einem Blick auf ihr Arbeitsblatt.<br />

Dazwischen muss sie immer wieder eingreifen, wenn die <strong>Kind</strong>er unruhig<br />

werden, vom Platz aufspringen <strong>und</strong> sich gegenseitig belästigen.<br />

Wut <strong>und</strong> Angst. „Es ist sehr anstrengend. Das Aggr<strong>es</strong>sionspotential ist<br />

hoch“, seufzt Edith Schweiger. Um mit Wut <strong>und</strong> Angst b<strong>es</strong>ser umgehen zu<br />

lernen, wird den <strong>Kind</strong>ern in der ASO P<strong>es</strong>talozzi seit vier Jahren eine<br />

wöchentliche Gruppentherapie mit bis zu drei PsychologInnen angeboten.<br />

Antiaggr<strong>es</strong>sionstraining, Frustrationstraining <strong>und</strong> Verb<strong>es</strong>serung der<br />

sozialen Interaktion stehen auf dem Programm. „Die <strong>Kind</strong>er müssen Spaß<br />

dabei haben“, betont Wolfgang Binder, Klinischer <strong>und</strong><br />

G<strong>es</strong><strong>und</strong>heitspsychologe vom <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Kind</strong>, <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Familie</strong>.<br />

Spielerisch lernen die <strong>Kind</strong>er, sich zu konzentrieren, sich an Regeln zu<br />

halten <strong>und</strong> auch zu verlieren. „Das ist <strong>für</strong> manche der Weltuntergang“,<br />

weiß Binder. Doch im Vordergr<strong>und</strong> steht die positive B<strong>es</strong>tärkung. „Jed<strong>es</strong><br />

<strong>Kind</strong> hat Stärken <strong>und</strong> Schwächen. Es kann vielleicht nicht gut rechnen,<br />

aber <strong>es</strong> ist hilfsbereit.“ Das müsse erkannt werden. Am Ende der St<strong>und</strong>e<br />

stehe d<strong>es</strong>halb auch immer das Positive. „Entweder die <strong>Kind</strong>er loben<br />

einander, wir loben sie oder sie loben sich selbst“, erklärt der Psychologe.<br />

Das falle vor allem jenen <strong>Kind</strong>ern nicht leicht, die zu Hause wenig<br />

Aufmunternd<strong>es</strong> hören.<br />

Gemeinsam stark. Edith Schweiger weiß um die schwierigen<br />

Lebensumstände vieler ihrer Schützlinge. Durch beeinträchtigte<br />

Rahmenbedingungen haben die <strong>Kind</strong>er wenig Perspektiven. Manche leben<br />

unter der Woche in betreuten Wohngemeinschaften, um zur Ruhe kommen<br />

zu können. „Das heißt aber nicht, dass die Eltern sich nicht bemühen“,<br />

betont Edith Schweiger. „Wir haben einen sehr engen Kontakt mit den<br />

Eltern, sonst geht gar nichts. Wenn sie nicht mitarbeiten, stehen wir auf<br />

völlig verlorenem Posten.“<br />

Das erlebt auch Wolfgang Binder. Er erzählt von einem 17-jährigen<br />

Burschen, d<strong>es</strong>sen Mutter anfangs mit einer Therapie nicht einverstanden<br />

war. Seine Angststörungen haben ihm den Einstieg ins Berufsleben<br />

unmöglich gemacht, Praktika hat er immer gleich abgebrochen. Schließlich<br />

stimmte die Mutter der Therapie zu. Nach einem gezielten Angsttraining<br />

<strong>und</strong> der Beratung <strong>und</strong> Betreuung im Rahmen d<strong>es</strong> Projekts „Start?Klar!“<br />

kann der junge Mann heute relativ problemlos im Arbeitsleben b<strong>es</strong>tehen.<br />

„Durch die Zusammenarbeit von Mutter, Schule <strong>und</strong> vielen Helfern hat <strong>es</strong><br />

funktioniert“, betont der Psychologe.<br />

Am Limit. Doch die Netzwerkarbeit <strong>und</strong> die Auseinandersetzung mit jedem<br />

einzelnen <strong>Kind</strong>, seinen Eltern <strong>und</strong> BetreuerInnen brauchen viel Zeit,<br />

Energie <strong>und</strong> Engagement. Direktorin <strong>und</strong> Lehrerinnen stoßen dabei immer<br />

wieder an ihre Grenzen. „Die Schule ist unterb<strong>es</strong>etzt. Es fehlen Personal<br />

<strong>und</strong> R<strong>es</strong>sourcen“, hat Wolfgang Binder beobachtet. Mit den acht<br />

SchülerInnen in ihrer Klasse ist Edith Schweiger am Limit – <strong>und</strong> manchmal<br />

darüber: „Jed<strong>es</strong> <strong>Kind</strong> braucht so viel Zuwendung. Man kann sich nicht<br />

achteln.“ Heute hat sie ein wenig Entlastung. Zwei H<strong>und</strong>e <strong>und</strong> ihre<br />

TrainerInnen üben mit je drei <strong>Kind</strong>ern im Turnsaal. Ganz ruhig werden die<br />

von 3 09.04.2008 13:04


MEGAPHON / http://www.megaphon.at/de/strassenmagazin/archiv/megaphon_2008/A...<br />

<strong>Kind</strong>er, als sie ihren Kopf auf das Fell d<strong>es</strong> Tier<strong>es</strong> legen dürfen. Für wenige<br />

Augenblicke scheint die Welt in Ordnung.<br />

Weiterführende Informationen unter:<br />

MEGAPHON, Auschlössl<br />

Friedrichgasse 36, 8010 Graz<br />

Tel: 0316/8015 650<br />

Fax: 0316/81 23 99<br />

megaphon@caritas-graz.at<br />

www.megaphon.at/de/strassenmagazin/archiv/megaphon_2008/April/181/<br />

von 3 09.04.2008 13:04


A K T U E L L<br />

Mag. Dr. Peter Semlitsch,<br />

Rechtsanwalt, Voitsberg<br />

Sachwalterb<strong>es</strong>tellung<br />

oder Bevollmächtigung einer<br />

Vertrauensperson<br />

Wenn eine volljährige Person,<br />

die an einer psychischen<br />

Krankheit leidet oder geistig<br />

behindert ist, alle oder einzelne<br />

ihrer Angelegenheiten nicht<br />

ohne Gefahr ein<strong>es</strong> Nachteils<br />

<strong>für</strong> sich selbst b<strong>es</strong>orgen kann,<br />

so ist ihr auf ihren Antrag oder<br />

von Amtswegen dazu ein<br />

Sachwalter zu b<strong>es</strong>tellen.<br />

Eine solche Sachwalterb<strong>es</strong>tellung<br />

ist allerdings unzulässig,<br />

soweit Angelegenheiten der<br />

behinderten Person durch einen<br />

anderen g<strong>es</strong>etzlichen Vertreter<br />

oder im Rahmen einer<br />

anderen Hilfe, b<strong>es</strong>onders in<br />

der <strong>Familie</strong>, in Pflegeeinrichtungen,<br />

in Einrichtungen der<br />

Behindertenhilfe oder im Rahmen<br />

sozialer- oder psychosozialer<br />

Dienste, im erforderlichen<br />

Ausmaß b<strong>es</strong>orgt werden<br />

können.<br />

Ein Sachwalter darf auch dann<br />

nicht b<strong>es</strong>tellt werden, soweit<br />

durch eine Vollmacht, b<strong>es</strong>onders<br />

eine Vorsorgevollmacht,<br />

oder eine verbindliche Patientenverfügung<br />

<strong>für</strong> die B<strong>es</strong>orgung<br />

der Angelegenheiten der<br />

behinderten Person im erforderlichen<br />

Ausmaß vorg<strong>es</strong>orgt<br />

ist.<br />

Ein Sachwalter darf auch dann<br />

nicht nur d<strong>es</strong>halb b<strong>es</strong>tellt werden,<br />

um damit einen Dritten vor<br />

der Verfolgung ein<strong>es</strong> wenn<br />

auch bloß vermeintlichen Anspruch<strong>es</strong><br />

zu schützen.<br />

Dazu hat der Oberste Gerichtshof<br />

mit Erkenntnis vom 11.06.<br />

2008 eine unmissverständliche<br />

Klarstellung getroffen.<br />

Neben der psychischen Krankheit<br />

bzw. der geistigen Behinderung<br />

muss auch eine<br />

Schutzwürdigkeit d<strong>es</strong> Betroffenen<br />

vorliegen.<br />

Eine solche Schutzwürdigkeit<br />

14<br />

ist aber nur dann gegeben,<br />

wenn überhaupt Angelegenheiten<br />

zu b<strong>es</strong>orgen sind.<br />

Das Pflegschaftsgericht hat daher<br />

ausreichende F<strong>es</strong>tstellungen<br />

zur Art der zu b<strong>es</strong>orgenden<br />

Angelegenheiten zu treffen.<br />

Der Oberste Gerichtshof weist<br />

auf die Subsidiarität der Sachwalterb<strong>es</strong>tellung<br />

hin, das heißt<br />

eine Sachwalterb<strong>es</strong>tellung ist<br />

nur zulässig, wenn der Betroffene<br />

nicht selbst <strong>für</strong> eine ausreichende<br />

Hilfe durch eine bevollmächtigteVertrauensperson<br />

sorgt oder sorgen kann.<br />

Im konkreten Fall wurde <strong>für</strong><br />

den Betroffenen, der nach dem<br />

Sachverständigengutachten<br />

geistig behindert war, ein<br />

Rechtsanwalt zum Sachwalter<br />

<strong>für</strong> die Einkommens- <strong>und</strong> Vermögensverwaltung<br />

sowie die<br />

Vertretung vor Ämtern, Behörden<br />

<strong>und</strong> Gerichten b<strong>es</strong>tellt.<br />

Ursache der Sachwalterb<strong>es</strong>tellung<br />

war nach dem Akteninhalt<br />

der Umstand, dass der Betroffene<br />

im Zusammenhang mit<br />

der Erlangung <strong>und</strong> Auszahlung<br />

seiner Sozialhilfebezüge sich<br />

vor den Ämtern merkwürdiger<br />

Ausdrucksweisen bediente.<br />

Der Oberste Gerichtshof hat<br />

den B<strong>es</strong>tellungsb<strong>es</strong>chluss d<strong>es</strong><br />

Sachwalters aufgehoben <strong>und</strong><br />

die Rechtssache zur Verfahrensergänzung<br />

an das Erstgericht<br />

zurückverwi<strong>es</strong>en.<br />

Nach Ansicht d<strong>es</strong> Obersten<br />

Gerichtshof<strong>es</strong> fehlten F<strong>es</strong>tstellungen<br />

im angefochtenen B<strong>es</strong>chluss,<br />

die den Umfang der<br />

zu b<strong>es</strong>orgenden Angelegenheiten<br />

begründeten.<br />

Auch, so der Oberste Gerichtshof,<br />

sei zu prüfen, ob nicht die<br />

Möglichkeit b<strong>es</strong>tehe, dass der<br />

Behinderte noch in der Lage<br />

sei, eine Vollmacht an eine Vertrauensperson<br />

zu erteilen.<br />

Sei eine solche Vollmachtserteilung<br />

möglich, kann kein<br />

Sachwalter b<strong>es</strong>tellt werden,<br />

sondern ist die Möglichkeit der<br />

Vollmachtserteilung an eine<br />

Vertrauensperson vorzuziehen.<br />

Wenn somit eine entsprechende<br />

Bevollmächtigung einer<br />

Vertrauensperson vorliegt,<br />

fehlt <strong>es</strong> an der Schutzbedürftigkeit<br />

d<strong>es</strong> Betroffenen <strong>und</strong> hat<br />

in di<strong>es</strong>em Fall die B<strong>es</strong>tellung<br />

ein<strong>es</strong> Sachwalters durch das<br />

Gericht zu unterbleiben.<br />

Dabei ist natürlich zu berück-<br />

sichtigen, dass auch die Bevollmächtigung<br />

einer Vertrauensperson<br />

noch in einem Stadium<br />

zu erfolgen hat, in der auf<br />

Seiten d<strong>es</strong> Betroffenen die entsprechende<br />

Fähigkeit, einen<br />

Bevollmächtigten zu b<strong>es</strong>tellen,<br />

auch vorhanden sein muss, da<br />

ja ansonsten die Bevollmächtigung<br />

selbst nicht rechtswirksam<br />

zustande kommt.<br />

Gerade die B<strong>es</strong>tellung ein<strong>es</strong><br />

Sachwalters oder einer Vertrauensperson<br />

ist eine heikle<br />

Sache <strong>und</strong> bedarf gerade in<br />

Mag. Wolfgang Binder<br />

Zappelphilipp <strong>und</strong> Träumelinchen<br />

haben ADHS!?<br />

<strong>Kind</strong>er, die eine Aufmerksamkeits-<br />

<strong>und</strong> Konzentrationsschwäche<br />

haben, impulsiv<strong>es</strong><br />

Verhalten zeigen <strong>und</strong> hyperaktiv<br />

(motorisch ausgeprägt unruhig)<br />

sind, können unter einem<br />

sogenannten ADHS leiden.<br />

ADHS bedeutet Aufmerksamkeits-<br />

Defizits- <strong>und</strong> Hyperaktivitäts-Störung.<br />

Etwa 5 bis<br />

max. 10% aller <strong>Kind</strong>er, in unterschiedler<br />

Ausprägung, sind<br />

davon betroffen.<br />

Das Störungsbild kann sehr<br />

unterschiedlich auftreten. Im<br />

<strong>Kind</strong><strong>es</strong>alter ist <strong>es</strong> vor allem die<br />

motorische Unruhe, die so genannte<br />

Hyperaktivität, die auffällt.<br />

Die <strong>Kind</strong>er sind ständig<br />

am Zappeln, können ihre Füße<br />

nicht still halten <strong>und</strong> rutschen<br />

auf dem S<strong>es</strong>sel hin <strong>und</strong> her.<br />

Weiters sind sie leicht ablenkbar,<br />

können sich kaum konzentrieren<br />

<strong>und</strong> länger bei einer<br />

Sache bleiben. Sie reagieren<br />

oft impulsiv <strong>und</strong> unbedacht<br />

<strong>und</strong> versuchen, die g<strong>es</strong>amte<br />

Aufmerksamkeit auf sich zu<br />

ziehen.<br />

Bei Mädchen äußert sich die<br />

Störung oft ohne Hyperaktivität.<br />

Sie sind sehr verg<strong>es</strong>slich,<br />

sitzen unbeteiligt im Unterricht,<br />

fallen kaum auf <strong>und</strong> starren<br />

Löchern in die Luft.<br />

di<strong>es</strong>em sensiblen Bereich einer<br />

seriösen Rechtsberatung.<br />

Gerade Personen, die zB <strong>für</strong> eine<br />

b<strong>es</strong>timmte Person einen<br />

Sachwalter wünschen, damit<br />

ihr Erbe nicht g<strong>es</strong>chmälert werde,<br />

haben das Problem, dass<br />

gerade in di<strong>es</strong>em Punkt die<br />

Sachwalterb<strong>es</strong>tellung nur zur<br />

Sicherung d<strong>es</strong> Erb<strong>es</strong> nicht erfolgen<br />

kann.<br />

Es müssen noch weitere Anhaltspunkte<br />

oder Erfordernisse<br />

vorliegen, um eine Sachwalterb<strong>es</strong>tellung<br />

zu rechtfertigen.<br />

Bei <strong>Jugend</strong>lichen stehen vor<br />

allem Unaufmerksamkeit <strong>und</strong><br />

Probleme mit der Impulsivität<br />

im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

ADHS wird nicht durch das<br />

Verhalten oder die Erziehung<br />

der Eltern verursacht, sondern<br />

ist eine neurobiologische<br />

Funktionsstörung mit einer hohen<br />

genetischen Komponente.<br />

Allerdings kann sich die Erziehung<br />

positiv oder negativ auf<br />

den Verlauf der Störung auswirken.<br />

Mir persönlich ist <strong>es</strong> wichtig,<br />

dass nicht jed<strong>es</strong> <strong>Kind</strong>, das zappelt<br />

oder mal nicht zuhört, als<br />

ADHS-<strong>Kind</strong> bezeichnet wird.<br />

Mit der Diagnose "ADHS" sollte<br />

nicht leichtfertig umgegangen<br />

werden, denn oft gibt <strong>es</strong><br />

schwierige Phasen in einem<br />

<strong>Kind</strong>erleben, die mit etwas Zuwendung<br />

<strong>und</strong> Aufmerksamkeit<br />

schnell vorbei gehen können<br />

<strong>und</strong> nichts mit ADHS zu tun haben!<br />

Die Störung zu diagnostizieren<br />

ist schwierig <strong>und</strong> zeitintensiv<br />

<strong>und</strong> sollte nur von <strong>Kind</strong>erfachärzten<br />

<strong>und</strong> <strong>Kind</strong>erfachärztinnen<br />

oder Psychologen <strong>und</strong><br />

Psychologinnen, die mit di<strong>es</strong>er<br />

Thematik vertraut sind, vorgenommen<br />

werden.<br />

Die b<strong>es</strong>ten Chancen <strong>für</strong> eine<br />

gute Entwicklung der betroffenen<br />

<strong>Kind</strong>er b<strong>es</strong>tehen, wenn die<br />

Diagnose "ADHS" frühzeitig g<strong>es</strong>tellt<br />

<strong>und</strong> behandelt wird.<br />

Durch entsprechende Aufklärung,<br />

Therapie <strong>und</strong> Medikation<br />

(nur wenn wirklich notwendig!!!)<br />

können ADHS <strong>Kind</strong>er ihre<br />

vorhandenen Stärken entfalten<br />

<strong>und</strong> mit ihren Schwächen<br />

gut zu Rande kommen.<br />

Magister Wolfgang Binder ist<br />

Klinischer- <strong>und</strong> G<strong>es</strong><strong>und</strong>heitspsychologe<br />

<strong>und</strong> leitet das<br />

<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Kind</strong>, <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Familie</strong> in Voitsberg, Hauptplatz<br />

48, Tel.: 03142/98255.


Dipl.Tzt. Alexandra Gillich-<br />

Brandstätter, Kleintierpraxis Ligist<br />

Schokolade <strong>und</strong> Kaffee -<br />

gefährlich <strong>für</strong> H<strong>und</strong> <strong>und</strong> Katze?<br />

Bereits geringe Mengen b<strong>es</strong>timmter<br />

Lebens- <strong>und</strong> Genussmittel<br />

können bei H<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />

Katze schwere Vergiftungserscheinungen<br />

hervorrufen.<br />

Milch <strong>und</strong> Milchprodukte:<br />

Der Laktosegehalt der Milch<br />

kann zu Durchfall führen, da<br />

der Milchzucker von ausgewachsenen<br />

H<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Katzen<br />

nicht vollständig abgebaut<br />

werden kann. So kommt <strong>es</strong> zu<br />

Fehlgärungen verb<strong>und</strong>en mit<br />

Durchfall <strong>und</strong> weichem Kot.<br />

Schokolade <strong>und</strong> Kaffee:<br />

Schokolade enthält Theobromin,<br />

das wie das Coffein zur<br />

Gruppe der Methylxanthine<br />

gehört. Di<strong>es</strong>e Stoffe wirken sowohl<br />

auf das Herz-Kreislauf-System,<br />

wie auch auf das ZNS.<br />

Schon 4 St<strong>und</strong>en nach der<br />

Aufnahme können folgende<br />

Symptome auftreten: Erbrechen,<br />

Durchfall, Atemnot, Nervosität,<br />

Aufregung, Muskelzittern,<br />

Herzrasen, Herzarhythmien,<br />

Krämpfe <strong>und</strong> Koma. Wegen<br />

d<strong>es</strong> langsamen Abbaus<br />

Wir wünschen allen<br />

2- <strong>und</strong> 4-Beinern<br />

frohe Weihnachten<br />

<strong>und</strong> einen guten Rutsch<br />

ins neue Jahr.<br />

Das Team der<br />

Kleintierpraxis Ligist<br />

d<strong>es</strong> Theobromins ist der H<strong>und</strong><br />

b<strong>es</strong>onders anfällig. Große<br />

Mengen an Theobromin sind<br />

b<strong>es</strong>onders in Zartbitter <strong>und</strong><br />

Kochschokolade enthalten.<br />

(z.B. können 20g Zartbitter-,<br />

oder Kochschokolade / kg Körpergewicht<br />

beim H<strong>und</strong> tödlich<br />

sein)<br />

Macadamia Nüsse: nach Aufnahme<br />

von di<strong>es</strong>en speziellen<br />

Nüssen zeigt sich beim H<strong>und</strong><br />

ein Syndrom, d<strong>es</strong>sen Ursache<br />

noch ungeklärt ist. Schon 12<br />

St<strong>und</strong>en nach der Aufnahme<br />

kommt <strong>es</strong> zu Schwierigkeiten<br />

beim Aufstehen <strong>und</strong> Laufen,<br />

wobei v.a. die Hintergliedmaßen<br />

betroffen sind. Weiters<br />

zeigen die H<strong>und</strong>e Erbrechen,<br />

erhöhte Temperatur, kolikartige<br />

B<strong>es</strong>chwerden, blasse Schleimhäute<br />

<strong>und</strong> Müdigkeit. Durch eine<br />

symptomatische Therapie<br />

kann der Patient wieder völlig<br />

gen<strong>es</strong>en.<br />

Weintrauben <strong>und</strong> Rosinen:<br />

Es gibt immer wieder Vergiftungsfälle<br />

durch Weintrauben<br />

<strong>und</strong> Rosinen. Zu den klinischen<br />

Symptomen zählen: Erbrechen,<br />

Durchfall, Koliken, Inappetenz<br />

<strong>und</strong> Lethargie. In einigen<br />

Fällen kam <strong>es</strong> zu einem<br />

völligen Nierenversagen. Nach<br />

dem da<strong>für</strong> verantwortlichen<br />

Wirkstoff wird derzeit fieberhaft<br />

g<strong>es</strong>ucht. Über die auslösende<br />

Dosis findet man in der Literatur<br />

unterschiedliche Angaben,<br />

die zwischen 10 <strong>und</strong> 30 g<br />

Weintrauben/kg Körpergewicht<br />

schwanken.<br />

Zwiebeln <strong>und</strong> Knoblauch: Im<br />

Gegensatz zum Menschen<br />

kann <strong>es</strong> durch die Aufnahme<br />

von Zwiebeln <strong>und</strong> Knoblauch<br />

zu schweren Vergiftungen<br />

durch den schwefelhaltigen Inhaltsstoff<br />

Allylpropyldisulfid<br />

kommen. Er führt zur Zerstörung<br />

der roten Blutkörperchen,<br />

wodurch <strong>es</strong> zu einer<br />

Blutarmut kommt. Die ersten<br />

Symptome sind Erbrechen<br />

<strong>und</strong> Durchfall. Nach 1-3 Tagen<br />

zeigen sich die Symptome der<br />

Anämie mit Inappetenz,<br />

Schwäche, Blutharnen sowie<br />

erhöhte Herz- <strong>und</strong> Atemfrequenz.<br />

Bereits 5g Zwiebeln<br />

oder Knoblauch / kg Körpergewicht<br />

können die Erkrankung<br />

auslösen.<br />

Zuckeraustauschstoff Xylit:<br />

Er kommt in Diabetischen Nahrungsmitteln,<br />

in Süßwaren,<br />

Zahnpasta <strong>und</strong> Zahnpflege-<br />

kaugummis vor. Schon 1g/kg<br />

Körpergewicht führt zu einem<br />

Abfall d<strong>es</strong> Blutzuckerspiegels<br />

aber auch die Leber wird g<strong>es</strong>chädigt.<br />

Symptomatisch zeigen<br />

die Tiere Erbrechen, Lethargie,<br />

punktförmige Hautblu-<br />

Mag. Wolfgang Binder<br />

Spielzeug <strong>und</strong> Co unter dem<br />

Christbaum<br />

Alle Jahre wieder steht Weihnachten<br />

vor der Tür. Der Advent<br />

ist als ruhige <strong>und</strong> b<strong>es</strong>innliche<br />

Zeit gedacht, aber di<strong>es</strong><br />

entspricht nicht immer der<br />

Realität. Bereits Ende Oktober<br />

beginnen die G<strong>es</strong>chäfte ihre<br />

Auslagen weihnachtlich zu dekorieren,<br />

täglich flattern tolle<br />

Weihnachtsangebote in unsere<br />

Briefkästen <strong>und</strong> wir werden<br />

förmlich überschwemmt mit<br />

Dingen, die wir unbedingt noch<br />

vor Weihnachten b<strong>es</strong>orgen<br />

bzw. erledigen sollten. Hektik<br />

regiert <strong>und</strong> so wirklich zur Ruhe<br />

kommt man erst, wenn die<br />

ganzen Feierlichkeiten vorbei<br />

sind.<br />

Auch unsere lieben Kleinen beginnen<br />

schon Monate zuvor<br />

Briefe an das Christkind zu<br />

schreiben <strong>und</strong> haben genaue<br />

Vorstellungen, was unter dem<br />

Christbaum liegen soll.<br />

Aber welche G<strong>es</strong>chenke sollen<br />

denn wirklich unter dem Christbaum<br />

liegen? Gibt <strong>es</strong> gute <strong>und</strong><br />

schlechte G<strong>es</strong>chenke? Können<br />

sich G<strong>es</strong>chenke positiv auf<br />

mein <strong>Kind</strong> auswirken?<br />

Soll <strong>es</strong> die neu<strong>es</strong>te Barbie, die<br />

neu<strong>es</strong>te Spielkonsole oder<br />

doch der "Marken"- Pullover<br />

sein?<br />

In unserer Konsumg<strong>es</strong>ellschaft,<br />

in der sich bereits die<br />

Kleinkinder an ihren G<strong>es</strong>chenken<br />

untereinander m<strong>es</strong>sen, ist<br />

di<strong>es</strong>e Frage nicht wirklich leicht<br />

zu beantworten <strong>und</strong> wird in der<br />

kinderpsychologischen Praxis<br />

immer öfter g<strong>es</strong>tellt. "Was sind<br />

A K T U E L L<br />

tungen <strong>und</strong> Blutungen im Magen<br />

Darm Trakt. Ihr Tierarzt<br />

berät Sie gerne, wenn Sie noch<br />

weitere Fragen zu di<strong>es</strong>em Thema<br />

haben. Unsere Ordination<br />

ist vom 24.12.2008 bis zum<br />

28.12.2008 g<strong>es</strong>chlossen.<br />

sinnvolle G<strong>es</strong>chenke <strong>für</strong> meine<br />

<strong>Kind</strong>er?"<br />

Meiner Meinung nach brauchen<br />

<strong>Kind</strong>er Spiele <strong>und</strong> Spielzeug,<br />

mit dem ihre G<strong>es</strong>chicklichkeit,<br />

Kreativität, Bewegung<br />

<strong>und</strong> gemeinsame Aktivitäten<br />

gefördert werden. Spielzeug<br />

soll einen ge<strong>wissen</strong> Bezug zur<br />

Realität haben <strong>und</strong> dazu dienen<br />

<strong>Kind</strong>er auf ihr weiter<strong>es</strong> Leben<br />

vorzubereiten. Zusätzlich<br />

sollte Spannung <strong>und</strong> B<strong>es</strong>chäftigung<br />

<strong>für</strong> die g<strong>es</strong>amte <strong>Familie</strong><br />

im Vordergr<strong>und</strong> stehen. Verg<strong>es</strong>sen<br />

Sie dabei nicht, wie viel<br />

Gut<strong>es</strong> sie ihren <strong>Kind</strong>ern als<br />

"Vorbild" spielerisch beibringen<br />

können.<br />

Der Trend sollte weg von überladenen<br />

blinkenden "Einwegplastikdingern",<br />

mit denen man<br />

sich nur kurz b<strong>es</strong>chäftigt <strong>und</strong><br />

die schnell im Müll landen - hin<br />

zu Sachen, die die <strong>Kind</strong>er animieren<br />

kreativ zu sein <strong>und</strong> ihre<br />

Phantasie spielen zu lassen.<br />

Sinnvolle G<strong>es</strong>chenke sind meiner<br />

Meinung nach diverse Bausteine,<br />

Stofftiere, Lernspiele,<br />

G<strong>es</strong>ellschaftsspiele <strong>und</strong> auch<br />

b<strong>es</strong>timmte Computerspiele,<br />

die oben genannte Kriterien erfüllen.<br />

Nützen Sie doch die Gelegenheit<br />

<strong>und</strong> führen sie als guten<br />

Vorsatz <strong>für</strong> das neue Jahr regelmäßige<br />

Spielabende mit<br />

ihren <strong>Kind</strong>ern ein. Schnell können<br />

durch solche Rituale familiäre<br />

Spannungen <strong>und</strong> Konflikte<br />

entschärft werden.<br />

Letztendlich werden Sie als<br />

verantwortungsvolle Eltern die<br />

richtige Entscheidung treffen<br />

<strong>und</strong> dem Christkind mitteilen,<br />

welche G<strong>es</strong>chenke unter ihrem<br />

Baum liegen sollen.<br />

In di<strong>es</strong>em Sinne wünsche ich<br />

Ihnen <strong>und</strong> Ihren <strong>Kind</strong>ern schöne<br />

<strong>und</strong> erholsame Weihnachten<br />

<strong>und</strong> einen guten Rutsch ins<br />

neue Jahr.<br />

Magister Wolfgang Binder ist<br />

Klinischer- <strong>und</strong> G<strong>es</strong><strong>und</strong>heitspsychologe<br />

<strong>und</strong> leitet das<br />

<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Kind</strong>, <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Familie</strong> in Voitsberg, Hauptplatz<br />

48, Tel.: 03142/98255.<br />

19


L O K A L E S<br />

I<br />

N<br />

H<br />

A<br />

L<br />

T<br />

Lokal<strong>es</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2-13<br />

L<strong>es</strong>erbriefe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2<br />

Aktuell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14/15/18/19<br />

Splitter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16/17<br />

Wie schnell doch die Zeit vergeht . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20<br />

Ein neu<strong>es</strong> Klavier, das wünsch ich mir... . . . . . . . . . . . . . .21<br />

Journal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22/23<br />

Kultur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24-26<br />

Sport . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .27-29<br />

Divers<strong>es</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .30<br />

Amstetten: Die eigentliche Herausforderung der Psychologie<br />

Fassungslosigkeit - B<strong>es</strong>türzung. Wie konnte das passieren, wie<br />

konnte das so lange unbemerkt bleiben?<br />

Ist da wirklich niemandem etwas aufgefallen? Welche psychischen<br />

Schäden sind zu erwarten?<br />

Fragen, auf die die Psychiatrie <strong>und</strong> die Psychologie Antwort geben<br />

sollen.<br />

Die Psychologie hat aktuell eine wichtigere Aufgabe, meint Dr. Philip<br />

Streit, Leiter d<strong>es</strong> Grazer <strong>Institut</strong><strong>es</strong> <strong>für</strong> <strong>Kind</strong>, <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Familie</strong>.<br />

Die Mutter der <strong>Kind</strong>er <strong>und</strong> ihre <strong>Kind</strong>er selbst haben, so unglaublich<br />

das auch klingen mag, bereits ein beachtlich<strong>es</strong> Ausmaß an<br />

psychischer Stärke <strong>und</strong> Qualität gezeigt, um di<strong>es</strong><strong>es</strong> Martyrium<br />

überhaupt zu überleben. Daran gilt <strong>es</strong> anzuknüpfen <strong>und</strong> di<strong>es</strong>e vorhandene<br />

Stärke zu nutzen <strong>und</strong> all<strong>es</strong> zu tun, um di<strong>es</strong>e <strong>Kind</strong>er ins<br />

Leben begleiten zu können. Di<strong>es</strong> ist vordringlicher als Vermutungen<br />

<strong>und</strong> Diagnosen über Schäden anzustellen, die vorab zu kurieren<br />

<strong>es</strong> gelte, damit man überhaupt leben könne. Die <strong>Kind</strong>er<br />

brauchen jetzt kein Heilprogramm, sondern ein zukunftorientiert<strong>es</strong><br />

<strong>und</strong> vor allem positiv<strong>es</strong> Lebensprogramm.<br />

Wichtiger als aufzuklären, wer jetzt wegg<strong>es</strong>chaut hat <strong>und</strong> wer versagt<br />

hat, so notwendig di<strong>es</strong> auch sein möge ist <strong>es</strong>, vor allem eine<br />

Herausforderung in di<strong>es</strong>em entsetzlichen Drama zu erkennen,<br />

nämlich, gilt <strong>es</strong> in Zeiten wie di<strong>es</strong>en verstärkt darauf zu achten,<br />

dass Menschen wieder Menschen wahrnehmen, bemerken <strong>und</strong><br />

schätzen, gibt sich Streit überzeugt. Dass Menschen sich begegnen<br />

anstatt sich einzuigeln. In di<strong>es</strong>em präventiven Ansatz, nämlich<br />

die positiven Seiten d<strong>es</strong> Menschen zu erkennen <strong>und</strong> zu entwickeln,<br />

liegt die eigentliche Aufgabe der Psychologie, nicht im kurativen<br />

Bereich. Dr. Philip Streit, Graz<br />

Tolle Feuershow<br />

mit Pedro<br />

& Paco<br />

Mit zwei spektakulären Shows<br />

begeisterten kürzlich die<br />

Künstler Pedro & Paco in der<br />

Arena die Thermenb<strong>es</strong>ucher in<br />

Köflach. Leuchtkugeln, brennende<br />

Feuerstäbe, Lichtspiele<br />

<strong>und</strong> Feuerspucken waren die<br />

"heißen Zutaten" <strong>für</strong> eine perfekte<br />

Show.<br />

IMPRESSUM<br />

Medieninhaber <strong>und</strong> Herausgeber:<br />

Zeitungsverlags- <strong>und</strong> Medieng<strong>es</strong>.m.b.H.,<br />

8570 Voitsberg,<br />

G<strong>es</strong>chäftsführer:<br />

Dr. Wolfgang Klobassa<br />

Anschrift von Redaktion, Anzeigenannahme:<br />

8570 Voitsberg, Bahnhofstraße 4 / Top 2<br />

Tel. 03142-24008, Fax: DW 71<br />

email: redaktion@w<strong>es</strong>tsteirer.at<br />

Sekretariat: Ulrike Schneider<br />

Redaktion: Robert C<strong>es</strong>cutti, Li<strong>es</strong>elotte Gypser, Roswitha<br />

Münzer, Dr. Wolfgang Klobassa, Ulrike Schneider<br />

Autoren <strong>und</strong> Mitarbeiter di<strong>es</strong>er Ausgabe:<br />

Alexandra Berger, Hans Herbert Erregger, Dr. Peter<br />

Semlitsch, Dr. Annemarie Sorian<br />

Layout: Ulrike Schneider<br />

2<br />

Anzeigenredaktion: 03142/24008<br />

DW 74 Roswitha Münzer<br />

Fotoredaktion: R. C<strong>es</strong><br />

Druck: Leykam, Let’s Print, Graz<br />

Internet: http://www.w<strong>es</strong>tsteirer.at<br />

Einzelpreis: Euro 1,-, Jahr<strong>es</strong>abo Euro 13,-, Kündigungstermin<br />

zum Ende d<strong>es</strong> Abo-Jahr<strong>es</strong> unter Einhaltung<br />

einer sechswöchigen Kündigungsfrist; Gastkommentare<br />

<strong>und</strong> L<strong>es</strong>erbriefe geben die Meinung<br />

d<strong>es</strong> jeweiligen Autors wieder <strong>und</strong> müssen nicht mit<br />

der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Wir behalten<br />

uns vor, L<strong>es</strong>erbriefe <strong>und</strong> eing<strong>es</strong>andte Beiträge<br />

sinnentsprechend zu kürzen. Durch die Überlassung<br />

von Bild- <strong>und</strong> Schriftmaterial räumt uns der<br />

Übergeber ein unentgeltlich<strong>es</strong>, uneing<strong>es</strong>chränkt<strong>es</strong><br />

Werknutzungsrecht ein.<br />

LESERBRIEFE<br />

Zum Artikel "Österreich- unsere Heimat oder ein Land <strong>für</strong><br />

alle??" , Ausgabe 4/08<br />

Liebe(r) Verfasser(in) d<strong>es</strong> Artikels,<br />

erst einmal musst du lernen zwischen Muslimen <strong>und</strong> fanatischen<br />

Religionsgruppen zu unterscheiden. Man kann nicht einfach den<br />

Eindruck über b<strong>es</strong>timmte Einwandererscharen, wie du sie nennst,<br />

verbreiten, als handle <strong>es</strong> sich um Volks- oder Religionsgruppen,<br />

die sich nur durch Kriminalität, Gewalt, Intoleranz <strong>und</strong> unmenschlich<strong>es</strong><br />

Verhalten auszeichnen.<br />

Da du schon von Intoleranz sprichst - warum bist du so intolerant,<br />

akzeptierst keine fremden Sitten <strong>und</strong> schreibst von "eigenen, aus<br />

der Vergangenheit überlieferten Sitten <strong>und</strong> Gebräuchen", als ob<br />

man di<strong>es</strong>e gezwungenermaßen übernehmen müsse? Wie der Ausdruck<br />

"eigene Sitten" schon sagt, sind di<strong>es</strong>e Sitten einer b<strong>es</strong>timmten<br />

Kultur "eigen", während anderen Kulturen andere Gebräuche<br />

"eigen" sind. Warum tolerierst du di<strong>es</strong>e nicht einfach? Um eine<br />

funktionierende, multikulturelle G<strong>es</strong>ellschaft herzustellen, ist Integration<br />

<strong>und</strong> nicht Assimilation die Alternative zur Ausgrenzung. Die<br />

meisten Einwanderer lernen "unsere Sprache" (wow, sogar die<br />

Sprache bezeichn<strong>es</strong>t du als unser Eigentum, ganz so, als ob sie<br />

kein Ausländer anwenden darf...). Und an der Tatsache, dass Leute<br />

mit dem Wunsch ins Ausland gehen, dort ihre eigenen Vorstellungen<br />

von einem neuen <strong>und</strong> b<strong>es</strong>seren Leben zu verwirklichen, finde<br />

ich nichts Verwerflich<strong>es</strong>.<br />

Und außerdem, hat hier in Österreich ein Muslim schonmal deinen<br />

Lebensstil <strong>und</strong> "deine nationalen Werte" missachtet <strong>und</strong> "sich ständig<br />

b<strong>es</strong>chwert", wie du schreibst- oder waren <strong>es</strong> doch Christen, die<br />

das bei dir gemacht haben? Du musst doch zugeben, dass der<br />

Großteil der Einwanderer in Österreich, egal welcher Religionsgemeinschaft<br />

sie angehören, friedfertig ist <strong>und</strong> einfach nur akzeptiert<br />

<strong>und</strong> toleriert werden möchte- d.h. so in Würde angenommen zu<br />

werden, wie sie sind. Die soziale Akzeptanz, die übrigens im Alltag<br />

beginnt, wird erschwert durch Artikel wie di<strong>es</strong>em, der wie ein "Rassenmäher"<br />

alle, die als Unkraut betrachteten minderwertigen<br />

Volksgruppen vertreiben <strong>will</strong>, <strong>und</strong> in dem z.B. steht : "Di<strong>es</strong> ist unser<br />

Land <strong>und</strong> unser Lebensstil <strong>und</strong> wer sich daran stößt, soll endlich<br />

sein Recht in Anspruch nehmen <strong>und</strong> unser Land verlassen!!!<br />

Und zwar rasch! Wir haben niemanden darum gebeten, zu uns zu<br />

kommen." Ich finde, da brauchst du dich nicht w<strong>und</strong>ern, dass derartige<br />

propagandistische Beiträge als nationalsozialistisch bezeichnet<br />

werden. Traurig, dass du nichts aus der G<strong>es</strong>chichte gelernt<br />

hast <strong>und</strong> so etwas schreibst.<br />

P.S.: Vergleiche anzustellen ist übrigens kein guter Weg, um zur b<strong>es</strong>ten<br />

Lösung zu kommen- abg<strong>es</strong>ehen davon, gibt <strong>es</strong> in muslimischen<br />

Ländern sehr wohl Kirchen. Raita Nitzl (per Mail)<br />

Geburtstagsüberraschung <strong>für</strong><br />

Edi Eibinger<br />

Anlässlich d<strong>es</strong> Geburtstag<strong>es</strong> von<br />

Edi Eibinger fand sich eine große<br />

Gratulantenschar am Hof d<strong>es</strong> Jubilars<br />

ein <strong>und</strong> bereitete ihm eine<br />

große Überraschung.<br />

Ein Glockenturm, der in seiner<br />

Abw<strong>es</strong>enheit montiert wurde,<br />

prangte am Dach der Laube sein<strong>es</strong><br />

Hof<strong>es</strong>. Im Kreise seiner<br />

Großfamilie wurde die Glocke<br />

vom Bärnbacher Pfarrer feierlich<br />

Die Glocke wird nicht nur<br />

zum gemeinsamen Mittag<strong>es</strong>sen,<br />

sondern auch zu b<strong>es</strong>onderen<br />

Anlässen läuten.<br />

eingeweiht. All<strong>es</strong> Gute <strong>und</strong> weiterhin viel G<strong>es</strong><strong>und</strong>heit wünschen<br />

die Gratulanten.


A K T U E L L<br />

Dr. Philip Streit<br />

Wozu Psychologie?<br />

Verfolgt man die all<strong>es</strong> andere<br />

als erfreulichen Ereignisse in<br />

Amstetten, fällt sofort auf, dass<br />

Psychologie gebraucht wird<br />

um zu erklären, wie das überhaupt<br />

passieren konnte.<br />

Sie wird gebraucht um zu erklären,<br />

welche Schäden die<br />

Opfer davon getragen haben<br />

<strong>und</strong> ob sie überhaupt noch einmal<br />

normal leben werden können.<br />

Gebraucht um zu erklären,<br />

was im Kopf ein<strong>es</strong> 73-<br />

Jährigen vorgehen muss, um<br />

so etwas überhaupt anzurichten.<br />

Und in der Tat ist <strong>es</strong> so, die<br />

Psychologie hat hier einig<strong>es</strong> zu<br />

bieten.<br />

Ihrer exakten Forschung ist <strong>es</strong><br />

zu einem Großteil zu verdanken,<br />

dass heute Krankheiten<br />

<strong>und</strong> Störungen b<strong>es</strong>chrieben<br />

werden können um zu <strong>wissen</strong>,<br />

um welche Störung <strong>es</strong> sich eigentlich<br />

handeln könnte. Di<strong>es</strong><br />

können wir heute schon mit<br />

beinahe akribischer Genauigkeit<br />

tun.<br />

War vor 1945 noch keine der<br />

größeren psychischen Störungen<br />

heilbar, so können wir heute<br />

mit Hilfe d<strong>es</strong> amerikanischen<br />

Psychologen Martin Seligman<br />

durchaus mit Genugtuung behaupten,<br />

dass von sechzehn<br />

schweren psychischen Krankheiten,<br />

zwei als sicher heilbar<br />

gelten - Panikattacken <strong>und</strong><br />

spezielle Formen der Phobie.<br />

Begehrt ist - auch das fällt auf,<br />

verfolgt man die Berichterstattung<br />

der letzten Tage r<strong>und</strong> um<br />

Amstetten - die Psychologie als<br />

eine Wissenschaft von seelischen<br />

Krankheiten <strong>und</strong> ihren<br />

Behandlungsmöglichkeiten.<br />

Di<strong>es</strong> ist unzweifelhaft ein Nutzen.<br />

Unsere negativen Gefühle <strong>und</strong><br />

Gedanken stehen im Zentrum<br />

psychologischer Arbeit. Fast<br />

18<br />

stiefmütterlich vernachlässigt<br />

werden bis heute unsere positiven<br />

Gefühle <strong>und</strong> Gedanken.<br />

Es könnte sich lohnen die Rolle<br />

der positiven Emotionen,<br />

Gefühle <strong>und</strong> Gedanken näher<br />

anzuschauen. Es gibt mittlerweile<br />

im Rahmen der sich immer<br />

stärker entwickelten Strömung<br />

der positiven Psychologie<br />

bereits eindeutige Forschungsergebnisse,<br />

die aufzeigen,<br />

dass glückliche Menschen<br />

die positive Herausforderung<br />

suchen, selbstbejahend<br />

<strong>und</strong> zuversichtlich sind,<br />

ihren Sinn <strong>und</strong> ihre Aufgabe<br />

finden <strong>und</strong> gef<strong>und</strong>en haben<br />

<strong>und</strong> bis zu fünfzehn Jahre länger<br />

leben als andere <strong>und</strong> dabei<br />

zugleich weniger krank <strong>und</strong><br />

länger leistungsfähig sind.<br />

Ein Forschungsergebnis ragt<br />

noch heraus <strong>und</strong> zwar dass<br />

di<strong>es</strong> vor allem dann gelingt,<br />

wenn man sich nicht nur Freude<br />

um seiner Selbst <strong>will</strong>en bereitet,<br />

sondern wenn man sich<br />

sein Glück verdient. Indem<br />

man eine Aufgabe lebt, man <strong>für</strong><br />

andere da ist <strong>und</strong> indem man<br />

seine Stärken auch <strong>für</strong> andere<br />

<strong>und</strong> das soziale Wohl einsetzt.<br />

Fragen Sie sich selbst: Ist das<br />

nicht das authentische Glück?<br />

Di<strong>es</strong><strong>es</strong> Konzept könnte entscheidend<br />

zur Prävention sowie<br />

zur Erhaltung <strong>und</strong> zur Förderung<br />

seelischer G<strong>es</strong><strong>und</strong>heit<br />

beitragen. Ich <strong>will</strong> Mut machen<br />

<strong>es</strong> auszuprobieren. Denken<br />

Sie nach, welche Stärken Sie<br />

im Umgang mit anderen haben,<br />

welche Stärken Sie zur<br />

Wertschätzung, zum Wahrnehmen<br />

<strong>und</strong> Bemerken anderer<br />

haben. Nicht zuletzt auch um<br />

sich selbst positiv zu bemerken<br />

<strong>und</strong> zu erkennen, welchen Unterschied<br />

das macht. Dr. Philip Streit<br />

Philip Streit ist Leiter d<strong>es</strong> <strong>Institut</strong><strong>es</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Kind</strong>, <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Familie</strong> in Graz <strong>und</strong> <strong>für</strong><br />

Stellungnahmen unter der Telefonnummer<br />

0316/774344 oder unter der e-mail Adr<strong>es</strong>se<br />

ikjf@ikjf.at erreichbar.<br />

Der nächste “W<strong>es</strong>tsteirer”<br />

erscheint am Freitag,<br />

27. Juni 2008<br />

Redaktionsschluss: Fr., 13.6. 2008<br />

Anzeigenabteilung: Roswitha Münzer,<br />

Tel.: 03142-24008 74<br />

Dr. Grete Fischer<br />

<strong>Jugend</strong>liche Schulden<br />

25% der <strong>Jugend</strong>lichen im Alter<br />

von 16 - 25 Jahren geben mehr<br />

Geld aus, als sie sich leisten<br />

können. Und von den älteren<br />

Überschuldeten lebten 80%<br />

bereits in di<strong>es</strong>em Alter auf<br />

Pump.<br />

Schuldenmachen ist eine verbreiteteProblemlösungsstrategie.<br />

Das Schulden etwas<br />

Schlecht<strong>es</strong> sein sollten, lässt<br />

sich der <strong>Jugend</strong> nur schwer<br />

plausibel machen, wenn Eltern<br />

ihnen vormachen wie Konsumträume<br />

in Erfüllung gehen. Mit<br />

Käufe auf Schulden hebt man<br />

das Selbstwertgefühl. Der<br />

Nachbar oder Fre<strong>und</strong> schaut<br />

voll Neid auf meine Anschaffung,<br />

die unter Umständen<br />

noch zu zahlen ist, wenn der<br />

Gegenstand schon längst<br />

beim Müll ist.<br />

Der Umgang mit Geld lässt<br />

sich nicht im <strong>Familie</strong>nalltag lernen,<br />

wenn Eltern mit einem<br />

Strauß Kreditkarten hantieren.<br />

Plasticgeld hat <strong>für</strong> <strong>Jugend</strong>liche<br />

etwas Mystisch<strong>es</strong>. Es ist, als ob<br />

eine Zauberfee alle Wünsche<br />

erfüllt. Nur der Traum ist kurz<br />

<strong>und</strong> das Erwachen daraus<br />

nicht immer angenehm. Wenn<br />

das Erwachen eintritt, wird aus<br />

einem <strong>Jugend</strong>lichen ein leidgeprüfter<br />

Erwachsener. Es ist<br />

reichlich spät, wenn Heranwachsende<br />

den Umgang mit<br />

Geld lernen, wenn sie bereits<br />

bis über den Kopf in Schulden<br />

stecken.<br />

Ein Auslöser di<strong>es</strong><strong>es</strong> Dilemmas<br />

ist der Gruppendruck, dem <strong>Jugend</strong>liche<br />

ausg<strong>es</strong>etzt sind.<br />

Wer gibt schon gerne zu, dass<br />

er offen sagt: das kann ich mir<br />

nicht leisten!<br />

Der Vater kann <strong>es</strong> nicht, die<br />

Mutter kann <strong>es</strong> nicht. In der <strong>Familie</strong><br />

spricht man darüber nicht<br />

- wir sind doch Spitze! Und<br />

das <strong>Kind</strong> soll <strong>es</strong> in die Wiege<br />

mitbekommen haben - den<br />

Umgang mit Geld. Harte Jahre<br />

hat ihr <strong>Kind</strong> vor sich. Es tut mir<br />

aufrichtig Leid.<br />

Liebe Eltern, ihr habt versagt!<br />

Wie kann man dagegen<br />

ankämpfen? Haben sie den<br />

Mut <strong>und</strong> versuchen Sie nur immer<br />

wieder ehrlich <strong>und</strong> noch<br />

einmal ehrlich zu argumentieren<br />

<strong>und</strong> vorzuleben, dass auch<br />

sie <strong>und</strong> ihre ganze <strong>Familie</strong> sich<br />

nicht all<strong>es</strong> <strong>und</strong> jeden Blödsinn<br />

leisten können.<br />

Jeder Einzelne von uns hat<br />

Wünsche noch <strong>und</strong> noch - die<br />

niemals erfüllt werden können.<br />

Ihr Vorleben ist der Schlüssel<br />

zum Erfolg ihrer <strong>Kind</strong>er.<br />

Kehrtarife sorgen <strong>für</strong> rauchende Köpfe<br />

Die im Vorjahr erhöhten Tarife <strong>für</strong> Rauchfangkehrer sorgen <strong>für</strong><br />

Verwirrung. Da Kehr- <strong>und</strong> Kalenderjahr nicht übereinstimmen,<br />

vermuteten zahlreiche Steirer eine zweimalige Verteuerung.<br />

Die Kehrgebühren sind per Land<strong>es</strong>g<strong>es</strong>etz f<strong>es</strong>tgelegt <strong>und</strong> wurden<br />

mit Wirkung 1. Mai 2007 erstmals seit 2000 erhöht. "Da der Abrechnungszeitraum<br />

aber vom Kalenderjahr abweicht, erfolgte eine<br />

stufenweise Anpassung der Tarife", erläutert AK-Experte Gerhard<br />

Löscher. Daher glaubten viele K<strong>und</strong>en an eine doppelte<br />

Preiserhöhung.<br />

Der Kehrtarif ist ein Höchsttarif, der nicht zur Gänze vom jeweiligen<br />

Rauchfangkehrer ausg<strong>es</strong>chöpft werden muss. Wer mit der<br />

Leistung sein<strong>es</strong> Kaminfegers nicht zufrieden ist, kann zu einem<br />

anderen Rauchfangkehrer im Zeitraum zwischen 15. Mai <strong>und</strong> 15.<br />

September wechseln. Wenn di<strong>es</strong>er aus einem anderen Kehrgebiet<br />

kommt, können allerdings zusätzliche Wegkosten anfallen.<br />

Generell ist die Führung ein<strong>es</strong> Kehrbuch<strong>es</strong> notwendig, in dem der<br />

Rauchfangkehrer seine Termine einträgt. Längere Zeit nicht<br />

benützte Rauchfänge (mehr als 6 Monate) sind schriftlich abzumelden<br />

<strong>und</strong> daher gebührenfrei.<br />

Da die Kehrgebühren von der Art der Feuerungsanlage, der<br />

Nennheizleistung <strong>und</strong> der Anzahl der Kamine abhängen, sind die<br />

Tarife <strong>für</strong> K<strong>und</strong>en nicht immer leicht nachvollziehbar. Der Rauchfangkehrer<br />

muss aber auf Wunsch unentgeltlich eine detaillierte<br />

Jahr<strong>es</strong>abrechnung <strong>für</strong> seine Leistungen vorlegen.


Damit Eltern etwas zu sagen haben > Kleine Zeitung http://www.kleinezeitung.at/magazin/welln<strong>es</strong>s/1386496/print.do<br />

www.kleinezeitung.at<br />

Artikel drucken<br />

14.07.2008 16:51<br />

Damit Eltern etwas zu sagen haben<br />

Was Sie als Mutter oder Vater <strong>wissen</strong> sollten. Der Psychologe Philip Streit erklärt, wie<br />

man lernt, in Erziehungsfragen all<strong>es</strong> richtig zu machen.<br />

Erziehung ist nicht ganz einfach, Tipps vom Experten helfen<br />

dabei Foto: www.flickr.com / Andrea Guerra<br />

Sie sind seit Jahren maßgeblich am steirischen Projekt<br />

"Elternschule" beteiligt, das Väter <strong>und</strong> Mütter mit Kursen<br />

<strong>und</strong> Seminaren durch den Erziehungsdschungel lotsen<br />

<strong>will</strong>. Muss man wirklich die Schulbank drücken, um eine<br />

gute Mutter oder ein guter Vater zu werden? Genügt <strong>es</strong><br />

nicht, sein <strong>Kind</strong> zu lieben, Herr Dr. Streit?<br />

Philip Streit: Die eigene Liebe <strong>und</strong> die Zuversicht, vom<br />

<strong>Kind</strong> zurückgeliebt zu werden, sind die entscheidende<br />

Voraussetzung. Es kommt aber auch noch auf etwas<br />

ander<strong>es</strong> an: Eltern müssen den Gedanken der elterlichen<br />

Präsenz in sich haben, das heißt: die Sicherheit, dass sie<br />

immer <strong>für</strong> ihr <strong>Kind</strong> da sein werden, <strong>es</strong> führen <strong>und</strong><br />

b<strong>es</strong>chützen können. Und di<strong>es</strong>e Sicherheit muss das <strong>Kind</strong><br />

auch spüren. In Zeiten wie di<strong>es</strong>en kommt die elterliche<br />

Präsenz aber leicht abhanden.<br />

Woran liegt das?<br />

Streit: Die Ursachen sind vielfältig. Zum Beispiel<br />

verstärken die vielen Ratgeber, die <strong>es</strong> gibt, oft nur die<br />

Zweifel, die Eltern ohnehin schon an sich haben, <strong>und</strong> der<br />

Versuch, in der Erziehung h<strong>und</strong>ertprozentig demokratisch<br />

zu sein, kann auch nicht gelingen. Hinzu kommt der<br />

Druck, dass man sich all<strong>es</strong> leisten können <strong>will</strong>, seinem<br />

<strong>Kind</strong> etwas bieten möchte. In ihrem Str<strong>es</strong>s neigen Eltern<br />

dazu, zu kompensieren: Dann gibt <strong>es</strong> <strong>für</strong> die <strong>Kind</strong>er<br />

G<strong>es</strong>chenke, Fernsehen <strong>und</strong> Computer statt persönliche<br />

Zuwendung.<br />

Sie machen berufstätigen Eltern damit ein noch<br />

schlechter<strong>es</strong> Ge<strong>wissen</strong>?<br />

Zur Person<br />

Philip Streit leitet das <strong>Institut</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Kind</strong>, <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Familie</strong>,<br />

das die "Initiative<br />

Elternschule", ein Projekt d<strong>es</strong><br />

Land<strong>es</strong> Steiermark<br />

organisiert. Er ist klinischer<br />

<strong>und</strong> G<strong>es</strong><strong>und</strong>heits-Psychologe<br />

<strong>und</strong> Psychotherapeut sowie<br />

Lebens- <strong>und</strong> Sozialberater.<br />

Verheiratet, Vater ein<strong>es</strong><br />

<strong>Kind</strong><strong>es</strong>.<br />

Eltern-Kurse<br />

In der Steiermark steht<br />

Müttern <strong>und</strong> Vätern mit der<br />

"Initiative Elternschule" ein<br />

kostenlos<strong>es</strong> Service d<strong>es</strong><br />

Land<strong>es</strong> zur Verfügung: An<br />

jeweils vier Abenden werden<br />

Vorträge <strong>und</strong> moderierte<br />

Diskussionen zu<br />

Erziehungsfragen geboten.<br />

Links<br />

Elternschule in der<br />

Steiermark<br />

ABC-Elternführerschein<br />

Der Verein "Elternwerkstatt"<br />

bietet ein umfassend<strong>es</strong><br />

Bildungsangebot <strong>für</strong> Eltern an.<br />

Links<br />

Elternwerkstatt<br />

Mehr Welln<strong>es</strong>s<br />

Sportler altern<br />

langsamer<br />

Mehr Sicherheit bei<br />

Prostata-Krebs du...<br />

Keime im Schwimmbad<br />

Thrombose: Tablette<br />

gegen Spritze<br />

So gut sind Gent<strong>es</strong>ts<br />

1 von 2 15.07.2008 14:01


Damit Eltern etwas zu sagen haben > Kleine Zeitung http://www.kleinezeitung.at/magazin/welln<strong>es</strong>s/1386496/print.do<br />

Streit: Nein. Es geht bei der Zeit, die man mit dem <strong>Kind</strong><br />

verbringt, nicht um die Quantität. Man muss nicht die<br />

ganze Zeit neben dem <strong>Kind</strong> picken. In vielen Fällen<br />

reichen wahrscheinlich schon 15 Minuten täglich, die man<br />

ganz ungeteilt nur seinem <strong>Kind</strong> widmet. <strong>Kind</strong>er merken<br />

<strong>es</strong>, wenn man zwar neben ihnen sitzt, in Gedanken aber<br />

woanders ist. Wo di<strong>es</strong>e Eltern-<strong>Kind</strong>-Begegnung nicht<br />

mehr klappt, empfinden Eltern all<strong>es</strong>, was <strong>Kind</strong>er tun, als<br />

falsch. Die <strong>Kind</strong>er machen dann natürlich noch mehr<br />

davon. Was darauf hinausläuft, dass <strong>es</strong> nur noch Streit<br />

gibt oder Eltern ihrem <strong>Kind</strong> all<strong>es</strong> durchgehen lassen. Das<br />

ist eine massive Hilflosigkeit auf beiden Seiten.<br />

Und der Ausweg oder die b<strong>es</strong>tmögliche Prävention ist ein<br />

Pädagogik-Kurs <strong>für</strong> Eltern?<br />

Streit: Ja, weil man <strong>für</strong> die Erziehung nicht nur Intuition,<br />

sondern auch ein gewiss<strong>es</strong> Know-how braucht.<br />

Geburtsvorbereitungskurse sind mittlerweile ja auch eine<br />

Selbstverständlichkeit. Eltern müssen <strong>wissen</strong>, wie man in<br />

der Erziehung richtig konsequent ist, wie man mit Lob <strong>und</strong><br />

Strafe umgeht <strong>und</strong> wie man einander begegnet, wenn <strong>es</strong><br />

einmal schwierig wird. Wir haben mittlerweile statistisch<br />

auswerten lassen, wie <strong>es</strong> Eltern geht, nachdem sie<br />

Elternkurse b<strong>es</strong>ucht haben: Herausgekommen ist, dass<br />

sie ihre <strong>Kind</strong>er danach all<strong>es</strong>amt als weniger problematisch<br />

erleben. Weil <strong>es</strong> ganz einfache Tipps gibt, wie man sich<br />

<strong>und</strong> seinen <strong>Kind</strong>ern helfen kann.<br />

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Transfer aus Wien.<br />

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2 von 2 15.07.2008 14:01


50 |LEBENSART<br />

Mah,mirist<br />

sooooofad!<br />

Wie Sie Ihr <strong>Kind</strong> dazu bringen, im Urlaub etwas<br />

Sinnvoll<strong>es</strong> zu tun <strong>und</strong> dabei auch noch Spaß zu<br />

haben. Die b<strong>es</strong>ten Strategien gegen Langeweile.<br />

DANIELA BACHAL<br />

Ferien, das heißt keine Schularbeiten,<br />

keine Hausaufgaben<br />

<strong>und</strong> abends ewig lang<br />

aufbleiben dürfen – Sommer,<br />

Sonne <strong>und</strong> keine Pflichten. „Mein<br />

Gott, wär’ ich gern noch mal ein<br />

<strong>Kind</strong>“, denken Sie gerade, da<br />

steht ihr Sprössling zum 20. Mal<br />

in der Tür <strong>und</strong> nervt mit seinem<br />

„Mama, mir is sooo fad.“ – „Das<br />

gibt’s doch nicht. Ruf den Kevin<br />

an, frag die Oma, ob sie mit Dir<br />

baden geht oder li<strong>es</strong> ein Buch!“ –<br />

„Mah, mag i net.“<br />

Kann’s das geben? Ist das normal,<br />

dass sich <strong>Kind</strong>er spät<strong>es</strong>tens<br />

zur Halbzeit der Ferien fadisieren,<br />

wenn man nicht gerade den<br />

Kasperl <strong>für</strong> sie macht?<br />

Der Psychologe <strong>und</strong> Psychotherapeut<br />

Philip Streit wiegt<br />

den Kopf: „Wenn <strong>Kind</strong>er oft<br />

sagen, dass ihnen fad ist, ist<br />

das ein Warnsignal“, sagt er.<br />

Aber nicht ein Warnsignal,<br />

dass <strong>es</strong> zu wenig Freizeitangebote<br />

bzw. Freiheit<br />

gibt, sondern eventuell<br />

sogar zu viel davon.<br />

Klare Regeln<br />

<strong>Kind</strong>er brauchen keinen<br />

Animateur, sondern<br />

Eltern, die <strong>für</strong> einen klaren<br />

Ablauf, <strong>für</strong> eine Struktur<br />

<strong>und</strong> einen Rhythmus<br />

sorgen – auch in den Ferien.<br />

Dazu gehören ein Morgenritual<br />

wie etwa das gemeinsame<br />

Frühstück, eine Vereinbarung <strong>für</strong><br />

Mittag <strong>und</strong> eine <strong>für</strong> den Abend.<br />

KLEINE ZEITUNG<br />

SONNTAG, 10. AUGUST 2008<br />

Ein paar Anker eben, Fixpunkte.<br />

Dazwischen dann vielleicht das<br />

Angebot: Bis zum Mittag<strong>es</strong>sen<br />

darfst du auf den Spielplatz/zum<br />

Fre<strong>und</strong>/zu den Nachbarskindern,<br />

dann kommst du nach Hause, am<br />

Nachmittag machen wir eine Partie<br />

mit dem Rad <strong>und</strong> am Abend<br />

kannst du etwas länger aufbleiben,<br />

aber auch nicht ewig.<br />

Streits Rat: „Lassen Sie sich dabei<br />

nicht auf endlose Diskussionen<br />

ein, was Ihr <strong>Kind</strong> <strong>will</strong> oder<br />

nicht. Schaffen Sie liebevoll das<br />

Faktum, dass <strong>es</strong> ins Freie muss,<br />

statt etwa vor dem Computer<br />

oder Fernseher zu hocken. Meine<br />

Erfahrung ist, dass <strong>Kind</strong>er zuerst<br />

zwar murren, dann aber ohnehin<br />

ihren Spaß haben.“<br />

Gemeinsame Zeit<br />

Die <strong>Kind</strong>er einfach wegschicken,<br />

um selbst Ruhe zu haben, funktioniert<br />

allerdings sicher nicht<br />

(gut). „Die Frage ,Willst nicht zur<br />

Wasserrutsche gehen?’ wird<br />

wahrscheinlich nicht viel bringen,<br />

wenn Sie im Schwimmbad<br />

nur ung<strong>es</strong>tört ihr Buch l<strong>es</strong>en<br />

möchten“, sagt Streit. B<strong>es</strong>ser:<br />

„Wir probieren jetzt gemeinsam<br />

die Wasserrutsche aus <strong>und</strong> dann<br />

versuchst Du’s allein.“ Merke: Ferien<br />

sind die b<strong>es</strong>te Chance, wieder<br />

einen guten Kontakt zum eigenen<br />

<strong>Kind</strong> zu bekommen, die<br />

Beziehung zu verb<strong>es</strong>sern, zu intensivieren.<br />

Das schafft man am<br />

b<strong>es</strong>ten durch gemeinsame Erlebnisse<br />

– dazu gehören auch ganz<br />

simple Spiele. „Die kosten nichts,<br />

<strong>und</strong> man kann dabei auch Urlaub<br />

BUCHTIPP<br />

SoeinGlück<br />

Was macht <strong>Kind</strong>er glücklich? Der<br />

Autor Anton Bucher hat die <strong>Kind</strong>er<br />

selbst befragt. Das Ergebnis:<br />

„Was <strong>Kind</strong>er glücklich macht. Ein<br />

Ratgeber <strong>für</strong> Eltern“, von Anton Bucher,<br />

Verlag Ariston, 17,50 Euro.


KLEINE ZEITUNG<br />

SONNTAG, 10. AUGUST 2008<br />

auf Balkonien machen“, betont<br />

der Experte. Seine persönliche<br />

Hitliste: bewährte Bekannte wie<br />

„Mensch ärgere dich nicht“, DKT<br />

oder Uno – „ja, auch im 21. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

noch.“ Eine umfangreiche<br />

Spiele-Liste hat Streit auf seiner<br />

Homepage zusammeng<strong>es</strong>tellt.<br />

Siehe unten.<br />

Spielend lernen<br />

Und welcher Trick hilft dabei,<br />

dem leider l<strong>es</strong><strong>es</strong>chwachen<br />

Sprössling in den Ferien ein<br />

g’scheit<strong>es</strong> Buch schmackhaft zu<br />

machen? „Bitte kein g’scheit<strong>es</strong><br />

Buch. Nehmen Sie lieber ein<br />

wirklich altersgerecht<strong>es</strong>, unterhaltsam<strong>es</strong><br />

mit nicht allzu vielen<br />

Seiten <strong>und</strong> vereinbaren Sie mit<br />

Ihrem <strong>Kind</strong>, dass <strong>es</strong> Ihnen jeden<br />

zweiten Tag eine halbe St<strong>und</strong>e<br />

daraus vorl<strong>es</strong>en muss,“ meint<br />

Streit. Fazit: „Ihr <strong>Kind</strong> wird das<br />

gar nicht ungern tun, weil <strong>es</strong><br />

schnell merkt, dass <strong>es</strong> Sie in di<strong>es</strong>er<br />

Zeit ganz <strong>für</strong> sich alleine hat.“<br />

Sein Trick bei Konzentrationsschwäche:<br />

Decken Sie mit ihrem<br />

<strong>Kind</strong> gemeinsam den Tisch, dann<br />

halten Sie sich die Augen zu <strong>und</strong><br />

jeder versucht aufzuzählen, was<br />

auf dem Tisch steht. Gehirnjogging<br />

<strong>für</strong> Autofahrten: Schilder<br />

rückwärts l<strong>es</strong>en, Automarken erraten<br />

<strong>und</strong> „Ich sehe was, was du<br />

nicht siehst.“<br />

Die b<strong>es</strong>te Lern-Motivation <strong>für</strong><br />

<strong>Kind</strong>er ist allerdings noch immer<br />

das gute Vorbild der Eltern.<br />

„Wenn Eltern im Urlaub viel l<strong>es</strong>en,<br />

wird ihnen das <strong>Kind</strong> das gern<br />

nachmachen.“<br />

ZUR PERSON<br />

Philip Streit leitet<br />

das <strong>Institut</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Kind</strong>, <strong>Jugend</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Familie</strong> <strong>und</strong><br />

gehört zu den<br />

Organisatoren<br />

d<strong>es</strong> „Projekts<br />

Elternschule“.<br />

Er ist klinischer <strong>und</strong> G<strong>es</strong><strong>und</strong>heitspsychologe<br />

<strong>und</strong> Psychotherapeut<br />

sowie Lebens- <strong>und</strong><br />

Sozialberater.<br />

Sinnvolle Spiele. Eine neue<br />

Zusammenstellung sinnvoller<br />

Spiele (samt Anleitung) <strong>für</strong> <strong>und</strong><br />

mit <strong>Kind</strong>ern speziell <strong>für</strong> die<br />

Ferienzeit findet sich auf der<br />

Homepage d<strong>es</strong> <strong>Institut</strong><strong>es</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Kind</strong>, <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Familie</strong>:<br />

www.ikjf.at<br />

NOTIZEN<br />

EINES VATERS<br />

GOTTFRIED HOFMANN-WELLENHOF<br />

Seit einigen Wochen<br />

traktiert mich meine<br />

kleinste Tochter mit L<strong>es</strong>eproben<br />

aus ihren H<strong>und</strong>eerziehungsbüchern.<br />

Und obwohl ich schon<br />

im Umgang mit meinen<br />

<strong>Kind</strong>ern darauf vertraut<br />

habe, dass ich schon das<br />

jeweils Richtige tun<br />

würde, nötigte mich Sophie<br />

mit sanftem Zwang:<br />

„Papa, mit einem H<strong>und</strong>ebaby<br />

musst du wirklich<br />

viel konsequenter<br />

sein als mit uns <strong>Kind</strong>ern<br />

damals!“<br />

Also begann ich wenigstens<br />

die wichtigsten<br />

Kapitel anzul<strong>es</strong>en. So erinnere<br />

ich mich zum Beispiel<br />

an die folgende<br />

Passage aus dem Buch<br />

„H<strong>und</strong>e erziehen, ganz entspannt.<br />

Der Einsteigerkurs“:<br />

„Sie werden mal Pipi <strong>und</strong> mal<br />

kleine Haufen im Haus finden –<br />

meist auf dem guten Teppich.<br />

Aber bitte nicht ärgern, nicht<br />

schimpfen. Ihr Welpe kann <strong>es</strong><br />

einfach nicht b<strong>es</strong>ser. Er wird <strong>es</strong><br />

bald lernen <strong>und</strong> noch schneller,<br />

wenn Sie ein paar Regeln einhalten,<br />

von denen die wichtigste<br />

lautet: Finden Sie einen Bach<br />

oder Haufen, dann nehmen Sie<br />

eine Zeitung, rollen sie zusammen,<br />

schlagen damit drei Mal<br />

kräftig vor Ihre eigene Stirn <strong>und</strong><br />

sagen dabei: Ich muss b<strong>es</strong>ser auf<br />

meinen Welpen aufpassen!“<br />

Ich habe also seit Happys Einzug<br />

in unser Haus stets eine Zeitung<br />

griffbereit <strong>und</strong> fertig zusammengerollt<br />

zur Hand. Auch<br />

den T<strong>es</strong>t, den mir Frau Angelika<br />

G. aus der Obersteiermark<br />

fre<strong>und</strong>licher Weise übermittelt<br />

hat, habe ich ge<strong>wissen</strong>haft<br />

EinHerzauf<br />

vierBeinen<br />

durchgeführt <strong>und</strong> wenigstens<br />

leidlich b<strong>es</strong>tanden:<br />

1. Schütten Sie kalten Apfelsaft<br />

auf den Teppichboden <strong>und</strong> laufen<br />

Sie barfuß im Dunkeln herum.<br />

2. Stellen Sie sich gleich nach<br />

dem Aufwachen in den Regen<br />

(<strong>es</strong> ist stockfinster) <strong>und</strong> wiederholen<br />

Sie mehrmals: Guter<br />

H<strong>und</strong>, mach Pipi, beeil dich,<br />

mach schon.<br />

3. Bedecken Sie Ihre b<strong>es</strong>te Kleidung<br />

mit H<strong>und</strong>ehaaren. Außerdem<br />

lassen Sie in Ihrem Morgenkaffee<br />

einige H<strong>und</strong>ehaare<br />

schwimmen.<br />

4. Spielen Sie Fangen mit einem<br />

nassen, schleimigen Tennisball.<br />

5. Rennen Sie barfuß durch den<br />

Schnee, um das Gartentor zu<br />

schließen.<br />

6. Werfen Sie einen Wäschekorb<br />

mit sauberer Wäsche um <strong>und</strong><br />

verteilen Sie die Stücke über den<br />

ganzen Boden.<br />

FAMILIE |51<br />

Nehmen Sie eine Zeitung,<br />

rollen sie zusammen <strong>und</strong><br />

schlagen damit drei Mal<br />

vor Ihre eigene Stirn.<br />

7. Lassen Sie Ihre Unterwäsche<br />

im Wohnzimmer<br />

liegen, denn dorthin<br />

bringt sie der H<strong>und</strong> sowi<strong>es</strong>o.<br />

8. Springen Sie aus Ihrem<br />

S<strong>es</strong>sel, kurz bevor<br />

Ihre Lieblingssendung<br />

im Fernsehen vorbei ist,<br />

<strong>und</strong> rennen Sie zur Tür,<br />

schreiend: ,Nein! Nein!<br />

Mach das draußen.’ Versäumen<br />

Sie den Schluss<br />

Ihrer Sendung.<br />

9. Schütten Sie morgens<br />

Schokoladepudding auf<br />

den Teppich <strong>und</strong> warten<br />

Sie bis nach der Arbeit,<br />

um ihn sauber zu machen.<br />

10. Nehmen Sie einen<br />

Schraubenzieher <strong>und</strong><br />

schnitzen Sie Löcher in<br />

ein Bein Ihr<strong>es</strong> Esstisch<strong>es</strong> - er<br />

wird ja vermutlich eh angekaut.<br />

11. Nehmen Sie eine warme, weiche<br />

Decke <strong>und</strong> rollen Sie sich in<br />

sie ein. Di<strong>es</strong><strong>es</strong> Gefühl haben Sie,<br />

wenn ein Welpe auf Ihrem<br />

Schoß einschläft.<br />

Dank der guten Ratschläge<br />

einer Kollegin, die seit 20<br />

Jahren glückliche Terrierb<strong>es</strong>itzerin<br />

ist (<strong>und</strong> die uns die wichtigsten<br />

einschlägigen H<strong>und</strong>eratgeber<br />

geliehen hat), habe ich die<br />

drei lebenswichtigen „K“s der<br />

H<strong>und</strong>eerziehung (1. Konsequenz,<br />

2. Konsequenz, 3. Konsequenz)<br />

verinnerlicht <strong>und</strong> Happy<br />

beigebracht, auf meine Anw<strong>es</strong>enheit<br />

in tadelloser Sitz-Position,<br />

zu reagieren. Und tatsächlich<br />

muss ich ihr Recht geben,<br />

dass die schöne Weisheit aus Irland<br />

wirklich stimmt: Ein H<strong>und</strong><br />

ist ein Herz auf vier Beinen.<br />

Sie erreichen den Autor unter:<br />

g.hofmann-wellenhof@gmx.at<br />

ILLUSTRATION: WALTER TITZ


40 | THEMENSCHWERPUNKT<br />

Machen Sie Karriere<br />

im Tourismus!<br />

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KLEINE ZEITUNG<br />

SAMSTAG, 23. AUGUST 2008<br />

Du Papa, was ist ein<br />

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A K T U E L L<br />

Mag. Dr. Peter Semlitsch,<br />

Rechtsanwalt, Voitsberg<br />

Fußgängerzone-Wohnstraße<br />

Schrittg<strong>es</strong>chwindigkeit -<br />

wie schnell ist das?<br />

Die zuständige Behörde kann<br />

unter b<strong>es</strong>timmen Voraussetzungen<br />

durch Verordnung<br />

Straßenteile oder Gebiete dauernd<br />

oder zeitweilig zur<br />

Fußgängerzone erklären.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich ist in Fußgängerzonen<br />

jeglicher Fahrzeugverkehr<br />

verboten, sofern nicht<br />

ausdrücklich das G<strong>es</strong>etz Ausnahmen<br />

da<strong>für</strong> f<strong>es</strong>tlegt.<br />

Das Schieben ein<strong>es</strong> Fahrrads<br />

ist jedenfalls erlaubt.<br />

Auch kann die Behörde durch<br />

Verordnungen (Verkehrszeichen<br />

oder Bodenmarkierungen)<br />

andere Ausnahmen genehmigen<br />

<strong>und</strong> z.B. b<strong>es</strong>timmen,<br />

dass mit Kraftfahrzeugen<br />

oder Taxis, Mietwagen oder<br />

Mietwagengewerbe <strong>und</strong> Fiakern<br />

das Zubringen <strong>und</strong> Abholen<br />

von Fahrgästen erlaubt ist,<br />

oder zu verordnen, dass erlaubt<br />

sind:<br />

· Ladetätigkeiten zu b<strong>es</strong>timmten<br />

Zeiten<br />

· Kraftfahrzeuge d<strong>es</strong> Gästewagen-Gewerb<strong>es</strong><br />

zum Zubringen<br />

oder Abholen von<br />

Fahrgästen von Beherbergungsbetrieben<br />

ist g<strong>es</strong>tattet,<br />

weiters das Fahren mit<br />

Fahrrädern.<br />

· Kraftfahrzeuge mit einem<br />

höchstzulässigen G<strong>es</strong>amtgewicht<br />

bis 3 500 kg, die zur<br />

Ausführung der Tätigkeit als<br />

Handelsvertreter dienen, die<br />

b<strong>es</strong>onders gekennzeichnet<br />

sind.<br />

Für die K<strong>und</strong>machung ist darüber<br />

hinaus erforderlich, dass<br />

am Anfang <strong>und</strong> am Ende der<br />

Fußgängerzone die entsprechenden<br />

Hinweiszeichen angebracht<br />

sind.<br />

Selbstverständlich dürfen<br />

Fahrzeuge d<strong>es</strong> Straßendienst<strong>es</strong>,<br />

der Müllabfuhr sowie<br />

Schienenfahrzeuge <strong>und</strong> Omni-<br />

14<br />

busse d<strong>es</strong> Kraftfahrlinienverkehrs<br />

Fußgängerzonen befahren<br />

sowie Fahrzeuge, die Reparaturarbeiten<br />

durchführen;<br />

weiters Fahrzeuge d<strong>es</strong> öffentlichen<br />

Sicherheitsdienst<strong>es</strong> <strong>und</strong><br />

der Feuerwehr in Ausübung<br />

d<strong>es</strong> Dienst<strong>es</strong> sowie Krankentransportfahrzeuge,<br />

sofern der<br />

Ausgangs- oder Endpunkt d<strong>es</strong><br />

Krankentransport<strong>es</strong> in der Fußgängerzone<br />

liegt.<br />

Die Lenker von Fahrzeugen,<br />

dürfen in einer Fußgängerzone<br />

nur an den hier<strong>für</strong> vorg<strong>es</strong>ehenen<br />

Stellen einfahren. Sie haben<br />

von ortsgeb<strong>und</strong>enen Gegenständen<br />

oder Einrichtungen,<br />

Häusern, Brunnen, Laternen<br />

etc. einen der Verkehrssicherheit<br />

entsprechenden<br />

seitlichen Abstand einzuhalten<br />

<strong>und</strong> dürfen nur mit Schrittg<strong>es</strong>chwindigkeit<br />

fahren.<br />

Fußgänger dürfen in Fußgängerzonen<br />

auch die Fahrbahn<br />

benützen. Sie dürfen dabei<br />

aber den erlaubten Fahrzeugverkehr<br />

nicht mut<strong>will</strong>ig behindern.<br />

Vor allem das Befahren<br />

mit Schrittg<strong>es</strong>chwindigkeit<br />

stellt in den FUZOs <strong>für</strong> manche<br />

ein unlösbar<strong>es</strong> Problem dar.<br />

Wohnstraße:<br />

In Wohnstraßen ist der Fahrzeugverkehr<br />

verboten, ausgenommen<br />

davon:<br />

· der Fahrradverkehr<br />

· das Befahren mit Fahrzeugen<br />

d<strong>es</strong> Straßendienst<strong>es</strong>,<br />

der Müllabfuhr, d<strong>es</strong> öffentlichen<br />

Sicherheitsdienst<strong>es</strong><br />

<strong>und</strong> der Feuerwehren in Ausübung<br />

d<strong>es</strong> Dienst<strong>es</strong> sowie<br />

das Befahren zum Zwecke<br />

d<strong>es</strong> Zu- <strong>und</strong> Abfahrens.<br />

In Wohnstraßen ist das Betreten<br />

der Fahrbahn <strong>und</strong> das<br />

Spielen g<strong>es</strong>tattet. Der erlaubte<br />

Fahrzeugverkehr darf aber<br />

nicht mut<strong>will</strong>ig behindert werden.<br />

Die Lenker von Fahrzeugen in<br />

Wohnstraßen dürfen Fußgänger<br />

<strong>und</strong> Radfahrer nicht behindern<br />

oder gefährden, haben<br />

von ortsgeb<strong>und</strong>enen Gegenständen<br />

oder Einrichtungen einen<br />

der Verkehrssicherheit entsprechenden<br />

seitlichen Abstand<br />

zu halten <strong>und</strong> dürfen nur<br />

mit Schrittg<strong>es</strong>chwindigkeit fahren.<br />

Beim Ausfahren aus einer<br />

Wohnstraße ist dem außerhalb<br />

der Wohnstraße fließenden<br />

Verkehr Vorrang zu geben.<br />

Unter dem Begriff Schrittg<strong>es</strong>chwindigkeit<br />

in Wohnstraßen<br />

als auch in Fußgängerzonen<br />

wird eine G<strong>es</strong>chwindigkeit von<br />

5 km/h ang<strong>es</strong>ehen; also jene<br />

G<strong>es</strong>chwindigkeit, die ein erwachsener<br />

Mensch beim normalen<br />

Schreiten durchschnittlich<br />

erreicht.<br />

Eine G<strong>es</strong>chwindigkeit von 30<br />

km/h oder - wie in der Köflacher-FUZO<br />

- bis zu 50 km/h<br />

<strong>und</strong> mehr, die von einem Kraftfahrzeuglenker<br />

zwar durchaus<br />

noch als gering empf<strong>und</strong>en<br />

wird, ist im Vergleich dazu je-<br />

Mag. Wolfgang Binder<br />

Nach den Ferien<br />

wieder ab in die Schule…<br />

"Die Ferien waren viel zu kurz,<br />

jetzt müssen wir wieder früh<br />

aufstehen, jetzt beginnt wieder<br />

das Lernen <strong>und</strong> das Aufgaben<br />

machen… ich mag einfach<br />

nicht". Di<strong>es</strong> sind Sätze, mit denen<br />

beinahe alle Eltern anfangs<br />

September konfrontiert<br />

werden. Die "schöne Zeit" ist<br />

vorbei <strong>und</strong> die Schulbank<br />

muss wieder gedrückt werden.<br />

Aber was können Eltern dazu<br />

beitragen, dass den <strong>Kind</strong>ern<br />

ein reibungsloser Start in das<br />

neue Schuljahr gelingt? Ich finde<br />

eine gute Vorbereitung ist<br />

bereits die halbe Lösung. Warten<br />

Sie nicht bis zum ersten<br />

Schultag, sondern sprechen<br />

Sie mit Ihrem <strong>Kind</strong> schon ein<br />

bis zwei Wochen vorher über<br />

die Schule. Achten Sie darauf,<br />

dass sich Ihr <strong>Kind</strong> langsam<br />

wieder an einen geregelten<br />

Rhythmus gewöhnt <strong>und</strong> auch<br />

hält. Das heißt, etwas früher<br />

schlafen gehen <strong>und</strong> etwas<br />

früher aufstehen. Zusätzlich<br />

könnte man, wenn nötig, dem<br />

<strong>Kind</strong> kleine Lern- <strong>und</strong> Übungsaufgaben,<br />

wie z.B. etwas l<strong>es</strong>en<br />

oder ein paar Rechenübungen,<br />

geben.<br />

<strong>Kind</strong>er brauchen einen klaren<br />

Rahmen <strong>und</strong> regelmäßige Rituale,<br />

um sich gut orientieren<br />

zu können. B<strong>es</strong>orgen Sie mit<br />

Ihren <strong>Kind</strong>ern zusammen be-<br />

doch eine weit überhöhte <strong>und</strong><br />

daher jedenfalls verboten.<br />

Di<strong>es</strong> gilt insb<strong>es</strong>ondere <strong>für</strong> Zubringerdienste,Bäckereifahrzeuge<br />

aber auch Taxis <strong>und</strong><br />

Krankentransporte, außer mit<br />

Blaulicht <strong>und</strong> Folgetonhorn.<br />

Übrigens: Beim Ausfahren aus<br />

dem Kreisverkehr ist nur der<br />

Blinker zu setzen, wenn sich<br />

andere Verkehrsteilnehmer im<br />

Nahbereich befinden. Sind Sie<br />

allein auf weiter Flur, ist das<br />

Blinken nicht erforderlich.<br />

reits noch in den Ferien sämtliche<br />

Unterlagen, die sie <strong>für</strong> die<br />

Schule brauchen. Di<strong>es</strong> erspart<br />

Ihnen eine sehr str<strong>es</strong>sige erste<br />

Schulwoche.<br />

Speziell bei "Tafelklässlern"<br />

oder bei <strong>Kind</strong>ern, die von der<br />

Volkschule in eine Hauptschule<br />

oder ein Gymnasium wechseln,<br />

ist <strong>es</strong> wichtig, den lang ersehnten<br />

oder auch ge<strong>für</strong>chteten<br />

Schultag gut zu planen.<br />

Geben Sie Ihrem <strong>Kind</strong> das Gefühl,<br />

dass Sie <strong>für</strong> <strong>es</strong> da sind<br />

<strong>und</strong> meistern Sie gemeinsam<br />

die schwierige Hürde. Lassen<br />

Sie den ersten Tag ruhig angehen,<br />

d.h. stehen Sie rechtzeitig<br />

auf, bereiten Sie ein gut<strong>es</strong><br />

Frühstück vor <strong>und</strong> stimmen Sie<br />

Ihr <strong>Kind</strong> positiv auf die Schule<br />

ein. Erzählen Sie von Ihrem ersten<br />

Schultag oder anderen<br />

ähnlichen Erlebnissen. Reagieren<br />

Sie auf Ängste nicht mit<br />

Drohungen oder negativen<br />

Äußerungen, b<strong>es</strong>ser Sie hören<br />

zu <strong>und</strong> beantworten ge<strong>wissen</strong>haft<br />

alle Fragen. Trauen Sie<br />

Ihrem <strong>Kind</strong> auch eine gewisse<br />

Selbstständigkeit zu <strong>und</strong> geben<br />

Sie ihm die Chance sich zu<br />

bewähren.<br />

Oft übertragen die Eltern ihre<br />

eigenen Ängste auf ihre <strong>Kind</strong>er…."wird<br />

er/sie das schaffen,<br />

ist er/sie überfordert…wie<br />

kommt er/sie wohl mit den anderen<br />

zu Recht...etc".<br />

Glauben Sie mir, als verantwortungsvolle<br />

Eltern haben Sie Ihr<br />

B<strong>es</strong>t<strong>es</strong> getan, ihre <strong>Kind</strong>er gut<br />

vorbereitet <strong>und</strong> ihnen eine gute<br />

Basis mitgegeben. Ab <strong>und</strong> zu<br />

wird <strong>es</strong> sicher einige Tiefs <strong>und</strong><br />

Schwierigkeiten geben, aber<br />

wenn Sie <strong>für</strong> Ihre <strong>Kind</strong>er da<br />

sind, ihnen zuhören <strong>und</strong> ihnen<br />

die Richtung weisen, werden<br />

sich auch die schwierigsten<br />

Probleme lösen lassen.<br />

Ich wünsche Ihnen <strong>und</strong> Ihren<br />

<strong>Kind</strong>ern einen tollen, spannenden<br />

<strong>und</strong> erfolgreichen Schulstart.


Mag. Wolfgang Binder<br />

Konsolen <strong>und</strong> Computer -<br />

Fluch oder Segen?<br />

Computer <strong>und</strong> Spielkonsolen<br />

sind aus unseren Wohnzimmern<br />

bzw. <strong>Kind</strong>erzimmern<br />

kaum mehr wegzudenken.<br />

St<strong>und</strong>enlang können die <strong>Kind</strong>er<br />

wie gelähmt vor der Konsole<br />

sitzen oder irgendwelche<br />

schwierige Missionen am<br />

Computer erfüllen. Nur noch<br />

di<strong>es</strong><strong>es</strong> Level schaffen, den<br />

Endgegner b<strong>es</strong>iegen, …nur<br />

bis zum nächsten Speicherpunkt.<br />

Über Pro <strong>und</strong> Kontra di<strong>es</strong>er Unterhaltungsmedien<br />

wird <strong>und</strong><br />

wurde viel diskutiert <strong>und</strong> geforscht.<br />

Die Meinungen der<br />

Wissenschaft gehen weit auseinander.<br />

Man spricht von Förderung<br />

der Kreativität <strong>und</strong> d<strong>es</strong><br />

Reaktionsvermögens bis hin<br />

zur Verherrlichung von Gewalt<br />

<strong>und</strong> vermehrter Aggr<strong>es</strong>sionsbereitschaft.<br />

Fakt ist, der technische Fortschritt<br />

ist auch in den "<strong>Kind</strong>erzimmern"<br />

nicht aufzuhalten<br />

<strong>und</strong> <strong>es</strong> ist eine Herausforderung,<br />

damit umzugehen.<br />

"Ab welchem Alter soll ich mein<br />

<strong>Kind</strong> am Computer spielen lassen?",<br />

"Wie lange soll ich mein<br />

<strong>Kind</strong> täglich spielen lassen?",<br />

"Was soll ich tun, um den Spielkonsum<br />

mein<strong>es</strong> <strong>Kind</strong><strong>es</strong> zu reduzieren?"<br />

Das all<strong>es</strong> sind Fragen,<br />

die in der psychologischen<br />

Praxis immer relevanter<br />

werden.<br />

Meiner Meinung nach sind im<br />

Umgang mit Computer <strong>und</strong><br />

Konsolen folgende Regeln<br />

empfehlenswert:<br />

· Missbrauchen Sie Computer<br />

<strong>und</strong> Konsolen nicht als<br />

Babysitterersatz<br />

· Vereinbaren Sie mit ihrem<br />

<strong>Kind</strong> klare Regeln <strong>und</strong> Zeiten<br />

<strong>und</strong> achten Sie auf die Einhaltung<br />

(als Orientierungshilfe:<br />

5-6 Jahre max. 20-30<br />

min/Tag; 7-9 Jahre max. 30-<br />

45min/Tag; 10-12 Jahre max.<br />

45-60min/Tag; 12-14 Jahre<br />

max. 60-90 min. Die Nutzung<br />

d<strong>es</strong> Computers sollte dabei<br />

nicht täglich möglich sein. Es<br />

sollte gelten: entweder Fernsehen<br />

oder Computer spielen.)<br />

· Informieren Sie sich über die<br />

Spielinhalte <strong>und</strong> achten Sie<br />

auf die Alterskennzeichnung<br />

der Spiele <strong>und</strong> Software<br />

· Sorgen Sie <strong>für</strong> geistigen <strong>und</strong><br />

körperlichen Ausgleich <strong>und</strong><br />

bieten Sie ihrem <strong>Kind</strong> attraktive<br />

Alternativen<br />

· Ab <strong>und</strong> zu sollten Sie gemeinsam<br />

mit ihrem <strong>Kind</strong><br />

spielen, um gut informiert zu<br />

sein <strong>und</strong> um mitreden zu<br />

können<br />

· Wichtige Bereiche wie <strong>Familie</strong>,<br />

Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Schule sollen<br />

durch Computer <strong>und</strong><br />

Konsole nicht zu kurz kommen<br />

Die Eingangsfrage, ob Computer<br />

<strong>und</strong> Konsolen als Fluch<br />

oder Segen betrachtet werden<br />

sollen, muss wohl jeder selbst<br />

beantworten. In erster Linie<br />

geht <strong>es</strong> darum, dass Eltern genau<br />

<strong>wissen</strong> <strong>und</strong> kontrollieren<br />

sollten, wie <strong>und</strong> wie lange Konsolen<br />

<strong>und</strong> Computer eing<strong>es</strong>etzt<br />

werden. Weder Eltern,<br />

Fre<strong>und</strong>e, Schule noch <strong>Kind</strong>ergarten<br />

können durch die virtuellen<br />

Welten ersetzt werden.<br />

Magister Wolfgang Binder ist<br />

Klinischer- <strong>und</strong> G<strong>es</strong><strong>und</strong>heitspsychologe<br />

<strong>und</strong> leitet das <strong>Institut</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Kind</strong>, <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Familie</strong><br />

in Voitsberg, Hauptplatz<br />

48, Tel.: 03142/98255.<br />

A K T U E L L<br />

“Constantin ‘09” -<br />

der <strong>Jugend</strong>schutzpreis d<strong>es</strong><br />

Land<strong>es</strong> Steiermark<br />

Zum dritten Mal werden mit dem CONSTANTIN Maßnahmen,<br />

Projekte <strong>und</strong> Initiativen, zur Förderung <strong>und</strong> Umsetzung<br />

d<strong>es</strong> <strong>Jugend</strong>schutzg<strong>es</strong>etz<strong>es</strong> ausgezeichnet<br />

Auf Initiative d<strong>es</strong> Verein<strong>es</strong> WERTSACHE:SOZIALKULTUR wird in<br />

Zusammenarbeit mit dem Land<strong>es</strong>jugendreferat Steiermark, der<br />

CONSTANTIN an verantwortungsbewusste Personen, Gemeinden,<br />

Schulen, Vereine <strong>und</strong> Betriebe verliehen.<br />

"Als JUGENDland<strong>es</strong>rätin ist <strong>es</strong> mir wichtig jenen Menschen<br />

Raum <strong>und</strong> öffentliche Präsenz zu geben, die sich aktiv <strong>für</strong> den<br />

<strong>Jugend</strong>schutz einsetzen. Seien <strong>es</strong> Projekte <strong>und</strong> Maßnahmen,<br />

die <strong>Jugend</strong>liche in ihrer Eigenverantwortung in der Einhaltung<br />

<strong>und</strong> im Umgang mit Grenzen stärken, oder die sich im Sinne der<br />

Aufklärung, Information <strong>und</strong> Prävention eing<strong>es</strong>etzt haben.", Dr. in<br />

Bettina Vollath (Land<strong>es</strong>rätin <strong>für</strong> <strong>Jugend</strong>).<br />

Beispiele <strong>für</strong> Einreichungen sind Filme, Fotoaktionen, Multimediaprodukte,<br />

Aktionstage, Projektwochen, Vorträge usw. bei<br />

Veranstaltungen in der Schule, am Arbeitsplatz, im Vereinsw<strong>es</strong>en<br />

<strong>und</strong> bei F<strong>es</strong>ten.<br />

"Mit der Prämierung der b<strong>es</strong>ten Aktivitäten, Maßnahmen <strong>und</strong><br />

Projekte, wollen wir auf allen Ebenen auf die Bedeutung d<strong>es</strong> <strong>Jugend</strong>schutz<strong>es</strong><br />

aufmerksam machen.<br />

Nachhaltigkeit <strong>und</strong> Verantwortungsbewusstsein sollen durch<br />

den "CONSTANTIN" Anerkennung finden!", so Mehlmauer (Obmann<br />

Verein Wertsache).<br />

Die Bewertung <strong>und</strong> Ausl<strong>es</strong>e wird von einer achtköpfigen Fachjury<br />

durchgeführt. Die b<strong>es</strong>ten Ideen werden bei der Preisverleihung<br />

am 12. Februar 2009 prämiert.<br />

Projekte können bis zum 30. November 2008 eingereicht<br />

werden. Anmeldeformulare finden Sie auf unserer Homepage<br />

(www.wertsache.or.at) oder können gerne bei uns angefordert<br />

werden.<br />

Anmeldung, Information <strong>und</strong> Kontakt:<br />

Verein zur nachhaltigen <strong>Jugend</strong>-, G<strong>es</strong><strong>und</strong>heits-, <strong>und</strong> Kulturförderung<br />

in der Steiermark, Sporgasse 16/1, 8010 Graz<br />

fon: 0680-215-1282, email: sara.kodritsch@wertsache.or.at<br />

net: www.wertsache.or.at<br />

Warnung vor dubiosen Mahnschreiben<br />

Wegen der angeblichen Nutzung einer Sex-Hotline erhalten di<strong>es</strong>er Tage zahlreiche Männer von einem<br />

Inkasso-Büro dubiose Mahnschreiben.<br />

In den Briefen wird behauptet, dass der Konsument <strong>für</strong> di<strong>es</strong>e Sex-Hotline 77,- Euro zu bezahlen<br />

hätte. Di<strong>es</strong>er Betrag sei aber noch nicht überwi<strong>es</strong>en worden. Die Adr<strong>es</strong>saten jener Mahnungen, die<br />

sich nun b<strong>es</strong>chwert haben, gaben alle übereinstimmend an, di<strong>es</strong>e Sex-Hotline nicht genutzt zu haben<br />

<strong>und</strong> vorher auch noch nie eine Mahnung di<strong>es</strong>er Firma bekommen zu haben. Einige konnten<br />

sogar über ihren F<strong>es</strong>tnetz-Anbieter abklären, dass di<strong>es</strong>e Nummer nicht angewählt wurde.<br />

B<strong>es</strong>onders pikant an di<strong>es</strong>en Mahnschreiben ist die Tatsache, dass den Konsumenten die Zahlung<br />

ausdrücklich nahe gelegt wird, da ansonsten eine "öffentliche Verhandlung" bei Gericht stattfinden<br />

würde. Um sich "di<strong>es</strong>e Unannehmlichkeiten <strong>und</strong> Peinlichkeiten zu ersparen", sollen die Konsumenten<br />

innerhalb von 10 Tagen zahlen. Nach zahlreichen Überprüfungen ist davon auszugehen,<br />

dass <strong>es</strong> sich hier um eine neue Form der Abkassiererei handelt.<br />

Es ist zu be<strong>für</strong>chten, dass sich viele männliche Opfer gar nicht melden <strong>und</strong> lieber die eingemahnte<br />

Summe zahlen, um anonym bleiben zu können. Die Konsumentenschützer weisen darauf hin, dass<br />

ein Vertrag zwar am Telefon abg<strong>es</strong>chlossen werden kann, aber vertraglich verpflichtet ist diejenige<br />

Person, die telefoniert hat. Die Firma, die Geld beansprucht, muss allerdings beweisen, wer den Vertrag<br />

abg<strong>es</strong>chlossen hat. Lediglich Derartig<strong>es</strong> ins Blaue zu behaupten sowie mit dem Gericht zu drohen,<br />

sollte jedoch niemanden zu einer Zahlung veranlassen.<br />

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