Nico will es wissen - Institut für Kind Jugend und Familie
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MEGAPHON / http://www.megaphon.at/de/strassenmagazin/archiv/megaphon_2008/A...<br />
STRASSENMAGAZIN/Archiv/MEGAPHON 2008/April/<strong>Nico</strong> <strong>will</strong><br />
<strong>es</strong> <strong>wissen</strong>/<br />
<strong>Nico</strong> <strong>will</strong> <strong>es</strong> <strong>wissen</strong><br />
Von: Eva Reithofer-Haidacher<br />
Grenzgänger. Warum die Schule anders heißen sollte, acht <strong>Kind</strong>er<br />
mehr als eine Lehrerin brauchen <strong>und</strong> wie man einen möglichst<br />
sanften Weg aus Wut <strong>und</strong> Angst findet. Ein Vormittag in der<br />
Allgemeinen Sonderschule P<strong>es</strong>talozzi.<br />
Heller <strong>und</strong> heimeliger ist <strong>es</strong> hier als man <strong>es</strong> mit dem Begriff Schulkorridor<br />
gemeinhin verbindet: eine Glasfront, mannshohe Zimmerpflanzen,<br />
Rattanstühle. Und ruhiger. Doch das liegt wohl weniger an den<br />
SchülerInnen selbst als an ihrer Anzahl. In der Allgemeinen Sonderschule<br />
P<strong>es</strong>talozzi, am Rande der Grazer Tri<strong>es</strong>tersiedlung gelegen, gibt <strong>es</strong> nur zwei<br />
Klassen mit insg<strong>es</strong>amt 14 <strong>Kind</strong>ern. Und als die Türe ein<strong>es</strong> Klassenzimmers<br />
aufgeht, ist <strong>es</strong> mit der Ruhe auch schon vorbei. Aufgeregt wird der<br />
angekündigte Pr<strong>es</strong>seb<strong>es</strong>uch kommentiert. „Tun Sie so wie andere<br />
Zeitungen auch was dazudichten?", <strong>will</strong> <strong>Nico</strong> <strong>wissen</strong>. Und stellt nach der<br />
scheinbar nicht ganz überzeugenden Verneinung mit in die Hüften<br />
g<strong>es</strong>temmten Armen r<strong>es</strong>olut f<strong>es</strong>t: „Das <strong>will</strong> ich hoffen!“ Auch andere zeigen,<br />
was sie drauf haben <strong>und</strong> geben markige Sprüche von sich.<br />
Hin <strong>und</strong> zurück. Die 15-jährige Nadine, die Ält<strong>es</strong>te <strong>und</strong> das einzige<br />
Mädchen in der Klasse, möchte Essentieller<strong>es</strong> anbringen: Am Montag<br />
be-ginnt ihre Schnupperlehre als Malerin. Sie freut sich schon sehr darauf.<br />
Nadine ist im letzten Schuljahr <strong>und</strong> hat zwischendurch eine<br />
Integrationsklasse b<strong>es</strong>ucht. Doch die Reizüberflutung war zu viel <strong>für</strong> sie.<br />
Nachdem das Mädchen sechs Wochen lang den Schulb<strong>es</strong>uch verweigert<br />
hatte, kam sie wieder in die Sonderschule. „Ich bin eine Be<strong>für</strong>worterin der<br />
Integration, aber manche Schüler sind in den I-Klassen überfordert“, sagt<br />
Klassenlehrerin Edith Schweiger. Sie ist seit 20 Jahren als<br />
Sonderschullehrerin tätig <strong>und</strong> erinnert sich an die Anfänge: „Ich habe mit<br />
18 Schülern in der Klasse begonnen, aber das Arbeiten mit den <strong>Kind</strong>er war<br />
auch viel einfacher.“ Jetzt unterrichte sie nur mehr jene, die massive<br />
Probleme hätten <strong>und</strong> bei denen vorher all<strong>es</strong> andere versucht worden sei.<br />
Einzeln am Tisch. „Wir sind Exoten im Schulsystem“, stellt Direktorin<br />
Melitta Gypser f<strong>es</strong>t <strong>und</strong> blättert in der Schulchronik. Mehr als 100 Jahre<br />
reicht die G<strong>es</strong>chichte ihrer Schule zurück: 1903 als „Manfred Graf Clary<br />
Schule“ gegründet, wurde sie nach dem Zweiten Weltkrieg in „Hilfsschule<br />
P<strong>es</strong>talozzi“ umbenannt. Als sie 1960 den Namen „Allgemeine Sonderschule<br />
P<strong>es</strong>talozzi“ bekam, gab <strong>es</strong> noch 13 Klassen mit 185 <strong>Kind</strong>ern. Heute würde<br />
sich die Direktorin dringend eine neuerliche Umbenennung wünschen:<br />
„Eine zeitgemäße Bezeichnung wäre notwendig.“ Denn mit verstaubter<br />
Pädagogik hat auch der Alltag in der ASO P<strong>es</strong>talozzi nichts zu tun.<br />
H<strong>und</strong>etherapie wird ebenso wöchentlich angeboten wie Gruppentherapie,<br />
Elternworkshops sind in Planung. Auf die individuelle Förderung jed<strong>es</strong><br />
einzelnen <strong>Kind</strong><strong>es</strong> wird größter Wert gelegt, schließlich ist die Reintegration<br />
ins Regelschulw<strong>es</strong>en das Ziel.<br />
Die <strong>Kind</strong>er sitzen an Einzeltischen, um Konflikte zu vermeiden, mit Blick<br />
drucken<br />
von 3 09.04.2008 13:04
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zum Fenster. „Viele <strong>Kind</strong>er haben Raumlag<strong>es</strong>chwierigkeiten <strong>und</strong> können<br />
nicht von der Tafel abschreiben“, erklärt Edith Schweiger. Jed<strong>es</strong> <strong>Kind</strong><br />
bekommt eine eigene Aufgabe. Während die einen die Schreibschrift üben,<br />
lösen andere Rechenaufgaben. Die Lehrerin wandert von Tisch zu Tisch.<br />
„Außer dem Datum hast du noch nichts g<strong>es</strong>chrieben. Das ist ein bisschen<br />
wenig“, meint sie zu einem Buben. Nadine hingegen braucht<br />
Aufmunterung. „Ich komm nicht weiter, ich drück immer die falschen<br />
Knöpfe“, beklagt sie sich über die Tücken d<strong>es</strong> Taschenrechners. „Aber das<br />
stimmt eh“, beruhigt sie die Lehrerin nach einem Blick auf ihr Arbeitsblatt.<br />
Dazwischen muss sie immer wieder eingreifen, wenn die <strong>Kind</strong>er unruhig<br />
werden, vom Platz aufspringen <strong>und</strong> sich gegenseitig belästigen.<br />
Wut <strong>und</strong> Angst. „Es ist sehr anstrengend. Das Aggr<strong>es</strong>sionspotential ist<br />
hoch“, seufzt Edith Schweiger. Um mit Wut <strong>und</strong> Angst b<strong>es</strong>ser umgehen zu<br />
lernen, wird den <strong>Kind</strong>ern in der ASO P<strong>es</strong>talozzi seit vier Jahren eine<br />
wöchentliche Gruppentherapie mit bis zu drei PsychologInnen angeboten.<br />
Antiaggr<strong>es</strong>sionstraining, Frustrationstraining <strong>und</strong> Verb<strong>es</strong>serung der<br />
sozialen Interaktion stehen auf dem Programm. „Die <strong>Kind</strong>er müssen Spaß<br />
dabei haben“, betont Wolfgang Binder, Klinischer <strong>und</strong><br />
G<strong>es</strong><strong>und</strong>heitspsychologe vom <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Kind</strong>, <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Familie</strong>.<br />
Spielerisch lernen die <strong>Kind</strong>er, sich zu konzentrieren, sich an Regeln zu<br />
halten <strong>und</strong> auch zu verlieren. „Das ist <strong>für</strong> manche der Weltuntergang“,<br />
weiß Binder. Doch im Vordergr<strong>und</strong> steht die positive B<strong>es</strong>tärkung. „Jed<strong>es</strong><br />
<strong>Kind</strong> hat Stärken <strong>und</strong> Schwächen. Es kann vielleicht nicht gut rechnen,<br />
aber <strong>es</strong> ist hilfsbereit.“ Das müsse erkannt werden. Am Ende der St<strong>und</strong>e<br />
stehe d<strong>es</strong>halb auch immer das Positive. „Entweder die <strong>Kind</strong>er loben<br />
einander, wir loben sie oder sie loben sich selbst“, erklärt der Psychologe.<br />
Das falle vor allem jenen <strong>Kind</strong>ern nicht leicht, die zu Hause wenig<br />
Aufmunternd<strong>es</strong> hören.<br />
Gemeinsam stark. Edith Schweiger weiß um die schwierigen<br />
Lebensumstände vieler ihrer Schützlinge. Durch beeinträchtigte<br />
Rahmenbedingungen haben die <strong>Kind</strong>er wenig Perspektiven. Manche leben<br />
unter der Woche in betreuten Wohngemeinschaften, um zur Ruhe kommen<br />
zu können. „Das heißt aber nicht, dass die Eltern sich nicht bemühen“,<br />
betont Edith Schweiger. „Wir haben einen sehr engen Kontakt mit den<br />
Eltern, sonst geht gar nichts. Wenn sie nicht mitarbeiten, stehen wir auf<br />
völlig verlorenem Posten.“<br />
Das erlebt auch Wolfgang Binder. Er erzählt von einem 17-jährigen<br />
Burschen, d<strong>es</strong>sen Mutter anfangs mit einer Therapie nicht einverstanden<br />
war. Seine Angststörungen haben ihm den Einstieg ins Berufsleben<br />
unmöglich gemacht, Praktika hat er immer gleich abgebrochen. Schließlich<br />
stimmte die Mutter der Therapie zu. Nach einem gezielten Angsttraining<br />
<strong>und</strong> der Beratung <strong>und</strong> Betreuung im Rahmen d<strong>es</strong> Projekts „Start?Klar!“<br />
kann der junge Mann heute relativ problemlos im Arbeitsleben b<strong>es</strong>tehen.<br />
„Durch die Zusammenarbeit von Mutter, Schule <strong>und</strong> vielen Helfern hat <strong>es</strong><br />
funktioniert“, betont der Psychologe.<br />
Am Limit. Doch die Netzwerkarbeit <strong>und</strong> die Auseinandersetzung mit jedem<br />
einzelnen <strong>Kind</strong>, seinen Eltern <strong>und</strong> BetreuerInnen brauchen viel Zeit,<br />
Energie <strong>und</strong> Engagement. Direktorin <strong>und</strong> Lehrerinnen stoßen dabei immer<br />
wieder an ihre Grenzen. „Die Schule ist unterb<strong>es</strong>etzt. Es fehlen Personal<br />
<strong>und</strong> R<strong>es</strong>sourcen“, hat Wolfgang Binder beobachtet. Mit den acht<br />
SchülerInnen in ihrer Klasse ist Edith Schweiger am Limit – <strong>und</strong> manchmal<br />
darüber: „Jed<strong>es</strong> <strong>Kind</strong> braucht so viel Zuwendung. Man kann sich nicht<br />
achteln.“ Heute hat sie ein wenig Entlastung. Zwei H<strong>und</strong>e <strong>und</strong> ihre<br />
TrainerInnen üben mit je drei <strong>Kind</strong>ern im Turnsaal. Ganz ruhig werden die<br />
von 3 09.04.2008 13:04
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<strong>Kind</strong>er, als sie ihren Kopf auf das Fell d<strong>es</strong> Tier<strong>es</strong> legen dürfen. Für wenige<br />
Augenblicke scheint die Welt in Ordnung.<br />
Weiterführende Informationen unter:<br />
MEGAPHON, Auschlössl<br />
Friedrichgasse 36, 8010 Graz<br />
Tel: 0316/8015 650<br />
Fax: 0316/81 23 99<br />
megaphon@caritas-graz.at<br />
www.megaphon.at/de/strassenmagazin/archiv/megaphon_2008/April/181/<br />
von 3 09.04.2008 13:04
A K T U E L L<br />
Mag. Dr. Peter Semlitsch,<br />
Rechtsanwalt, Voitsberg<br />
Sachwalterb<strong>es</strong>tellung<br />
oder Bevollmächtigung einer<br />
Vertrauensperson<br />
Wenn eine volljährige Person,<br />
die an einer psychischen<br />
Krankheit leidet oder geistig<br />
behindert ist, alle oder einzelne<br />
ihrer Angelegenheiten nicht<br />
ohne Gefahr ein<strong>es</strong> Nachteils<br />
<strong>für</strong> sich selbst b<strong>es</strong>orgen kann,<br />
so ist ihr auf ihren Antrag oder<br />
von Amtswegen dazu ein<br />
Sachwalter zu b<strong>es</strong>tellen.<br />
Eine solche Sachwalterb<strong>es</strong>tellung<br />
ist allerdings unzulässig,<br />
soweit Angelegenheiten der<br />
behinderten Person durch einen<br />
anderen g<strong>es</strong>etzlichen Vertreter<br />
oder im Rahmen einer<br />
anderen Hilfe, b<strong>es</strong>onders in<br />
der <strong>Familie</strong>, in Pflegeeinrichtungen,<br />
in Einrichtungen der<br />
Behindertenhilfe oder im Rahmen<br />
sozialer- oder psychosozialer<br />
Dienste, im erforderlichen<br />
Ausmaß b<strong>es</strong>orgt werden<br />
können.<br />
Ein Sachwalter darf auch dann<br />
nicht b<strong>es</strong>tellt werden, soweit<br />
durch eine Vollmacht, b<strong>es</strong>onders<br />
eine Vorsorgevollmacht,<br />
oder eine verbindliche Patientenverfügung<br />
<strong>für</strong> die B<strong>es</strong>orgung<br />
der Angelegenheiten der<br />
behinderten Person im erforderlichen<br />
Ausmaß vorg<strong>es</strong>orgt<br />
ist.<br />
Ein Sachwalter darf auch dann<br />
nicht nur d<strong>es</strong>halb b<strong>es</strong>tellt werden,<br />
um damit einen Dritten vor<br />
der Verfolgung ein<strong>es</strong> wenn<br />
auch bloß vermeintlichen Anspruch<strong>es</strong><br />
zu schützen.<br />
Dazu hat der Oberste Gerichtshof<br />
mit Erkenntnis vom 11.06.<br />
2008 eine unmissverständliche<br />
Klarstellung getroffen.<br />
Neben der psychischen Krankheit<br />
bzw. der geistigen Behinderung<br />
muss auch eine<br />
Schutzwürdigkeit d<strong>es</strong> Betroffenen<br />
vorliegen.<br />
Eine solche Schutzwürdigkeit<br />
14<br />
ist aber nur dann gegeben,<br />
wenn überhaupt Angelegenheiten<br />
zu b<strong>es</strong>orgen sind.<br />
Das Pflegschaftsgericht hat daher<br />
ausreichende F<strong>es</strong>tstellungen<br />
zur Art der zu b<strong>es</strong>orgenden<br />
Angelegenheiten zu treffen.<br />
Der Oberste Gerichtshof weist<br />
auf die Subsidiarität der Sachwalterb<strong>es</strong>tellung<br />
hin, das heißt<br />
eine Sachwalterb<strong>es</strong>tellung ist<br />
nur zulässig, wenn der Betroffene<br />
nicht selbst <strong>für</strong> eine ausreichende<br />
Hilfe durch eine bevollmächtigteVertrauensperson<br />
sorgt oder sorgen kann.<br />
Im konkreten Fall wurde <strong>für</strong><br />
den Betroffenen, der nach dem<br />
Sachverständigengutachten<br />
geistig behindert war, ein<br />
Rechtsanwalt zum Sachwalter<br />
<strong>für</strong> die Einkommens- <strong>und</strong> Vermögensverwaltung<br />
sowie die<br />
Vertretung vor Ämtern, Behörden<br />
<strong>und</strong> Gerichten b<strong>es</strong>tellt.<br />
Ursache der Sachwalterb<strong>es</strong>tellung<br />
war nach dem Akteninhalt<br />
der Umstand, dass der Betroffene<br />
im Zusammenhang mit<br />
der Erlangung <strong>und</strong> Auszahlung<br />
seiner Sozialhilfebezüge sich<br />
vor den Ämtern merkwürdiger<br />
Ausdrucksweisen bediente.<br />
Der Oberste Gerichtshof hat<br />
den B<strong>es</strong>tellungsb<strong>es</strong>chluss d<strong>es</strong><br />
Sachwalters aufgehoben <strong>und</strong><br />
die Rechtssache zur Verfahrensergänzung<br />
an das Erstgericht<br />
zurückverwi<strong>es</strong>en.<br />
Nach Ansicht d<strong>es</strong> Obersten<br />
Gerichtshof<strong>es</strong> fehlten F<strong>es</strong>tstellungen<br />
im angefochtenen B<strong>es</strong>chluss,<br />
die den Umfang der<br />
zu b<strong>es</strong>orgenden Angelegenheiten<br />
begründeten.<br />
Auch, so der Oberste Gerichtshof,<br />
sei zu prüfen, ob nicht die<br />
Möglichkeit b<strong>es</strong>tehe, dass der<br />
Behinderte noch in der Lage<br />
sei, eine Vollmacht an eine Vertrauensperson<br />
zu erteilen.<br />
Sei eine solche Vollmachtserteilung<br />
möglich, kann kein<br />
Sachwalter b<strong>es</strong>tellt werden,<br />
sondern ist die Möglichkeit der<br />
Vollmachtserteilung an eine<br />
Vertrauensperson vorzuziehen.<br />
Wenn somit eine entsprechende<br />
Bevollmächtigung einer<br />
Vertrauensperson vorliegt,<br />
fehlt <strong>es</strong> an der Schutzbedürftigkeit<br />
d<strong>es</strong> Betroffenen <strong>und</strong> hat<br />
in di<strong>es</strong>em Fall die B<strong>es</strong>tellung<br />
ein<strong>es</strong> Sachwalters durch das<br />
Gericht zu unterbleiben.<br />
Dabei ist natürlich zu berück-<br />
sichtigen, dass auch die Bevollmächtigung<br />
einer Vertrauensperson<br />
noch in einem Stadium<br />
zu erfolgen hat, in der auf<br />
Seiten d<strong>es</strong> Betroffenen die entsprechende<br />
Fähigkeit, einen<br />
Bevollmächtigten zu b<strong>es</strong>tellen,<br />
auch vorhanden sein muss, da<br />
ja ansonsten die Bevollmächtigung<br />
selbst nicht rechtswirksam<br />
zustande kommt.<br />
Gerade die B<strong>es</strong>tellung ein<strong>es</strong><br />
Sachwalters oder einer Vertrauensperson<br />
ist eine heikle<br />
Sache <strong>und</strong> bedarf gerade in<br />
Mag. Wolfgang Binder<br />
Zappelphilipp <strong>und</strong> Träumelinchen<br />
haben ADHS!?<br />
<strong>Kind</strong>er, die eine Aufmerksamkeits-<br />
<strong>und</strong> Konzentrationsschwäche<br />
haben, impulsiv<strong>es</strong><br />
Verhalten zeigen <strong>und</strong> hyperaktiv<br />
(motorisch ausgeprägt unruhig)<br />
sind, können unter einem<br />
sogenannten ADHS leiden.<br />
ADHS bedeutet Aufmerksamkeits-<br />
Defizits- <strong>und</strong> Hyperaktivitäts-Störung.<br />
Etwa 5 bis<br />
max. 10% aller <strong>Kind</strong>er, in unterschiedler<br />
Ausprägung, sind<br />
davon betroffen.<br />
Das Störungsbild kann sehr<br />
unterschiedlich auftreten. Im<br />
<strong>Kind</strong><strong>es</strong>alter ist <strong>es</strong> vor allem die<br />
motorische Unruhe, die so genannte<br />
Hyperaktivität, die auffällt.<br />
Die <strong>Kind</strong>er sind ständig<br />
am Zappeln, können ihre Füße<br />
nicht still halten <strong>und</strong> rutschen<br />
auf dem S<strong>es</strong>sel hin <strong>und</strong> her.<br />
Weiters sind sie leicht ablenkbar,<br />
können sich kaum konzentrieren<br />
<strong>und</strong> länger bei einer<br />
Sache bleiben. Sie reagieren<br />
oft impulsiv <strong>und</strong> unbedacht<br />
<strong>und</strong> versuchen, die g<strong>es</strong>amte<br />
Aufmerksamkeit auf sich zu<br />
ziehen.<br />
Bei Mädchen äußert sich die<br />
Störung oft ohne Hyperaktivität.<br />
Sie sind sehr verg<strong>es</strong>slich,<br />
sitzen unbeteiligt im Unterricht,<br />
fallen kaum auf <strong>und</strong> starren<br />
Löchern in die Luft.<br />
di<strong>es</strong>em sensiblen Bereich einer<br />
seriösen Rechtsberatung.<br />
Gerade Personen, die zB <strong>für</strong> eine<br />
b<strong>es</strong>timmte Person einen<br />
Sachwalter wünschen, damit<br />
ihr Erbe nicht g<strong>es</strong>chmälert werde,<br />
haben das Problem, dass<br />
gerade in di<strong>es</strong>em Punkt die<br />
Sachwalterb<strong>es</strong>tellung nur zur<br />
Sicherung d<strong>es</strong> Erb<strong>es</strong> nicht erfolgen<br />
kann.<br />
Es müssen noch weitere Anhaltspunkte<br />
oder Erfordernisse<br />
vorliegen, um eine Sachwalterb<strong>es</strong>tellung<br />
zu rechtfertigen.<br />
Bei <strong>Jugend</strong>lichen stehen vor<br />
allem Unaufmerksamkeit <strong>und</strong><br />
Probleme mit der Impulsivität<br />
im Vordergr<strong>und</strong>.<br />
ADHS wird nicht durch das<br />
Verhalten oder die Erziehung<br />
der Eltern verursacht, sondern<br />
ist eine neurobiologische<br />
Funktionsstörung mit einer hohen<br />
genetischen Komponente.<br />
Allerdings kann sich die Erziehung<br />
positiv oder negativ auf<br />
den Verlauf der Störung auswirken.<br />
Mir persönlich ist <strong>es</strong> wichtig,<br />
dass nicht jed<strong>es</strong> <strong>Kind</strong>, das zappelt<br />
oder mal nicht zuhört, als<br />
ADHS-<strong>Kind</strong> bezeichnet wird.<br />
Mit der Diagnose "ADHS" sollte<br />
nicht leichtfertig umgegangen<br />
werden, denn oft gibt <strong>es</strong><br />
schwierige Phasen in einem<br />
<strong>Kind</strong>erleben, die mit etwas Zuwendung<br />
<strong>und</strong> Aufmerksamkeit<br />
schnell vorbei gehen können<br />
<strong>und</strong> nichts mit ADHS zu tun haben!<br />
Die Störung zu diagnostizieren<br />
ist schwierig <strong>und</strong> zeitintensiv<br />
<strong>und</strong> sollte nur von <strong>Kind</strong>erfachärzten<br />
<strong>und</strong> <strong>Kind</strong>erfachärztinnen<br />
oder Psychologen <strong>und</strong><br />
Psychologinnen, die mit di<strong>es</strong>er<br />
Thematik vertraut sind, vorgenommen<br />
werden.<br />
Die b<strong>es</strong>ten Chancen <strong>für</strong> eine<br />
gute Entwicklung der betroffenen<br />
<strong>Kind</strong>er b<strong>es</strong>tehen, wenn die<br />
Diagnose "ADHS" frühzeitig g<strong>es</strong>tellt<br />
<strong>und</strong> behandelt wird.<br />
Durch entsprechende Aufklärung,<br />
Therapie <strong>und</strong> Medikation<br />
(nur wenn wirklich notwendig!!!)<br />
können ADHS <strong>Kind</strong>er ihre<br />
vorhandenen Stärken entfalten<br />
<strong>und</strong> mit ihren Schwächen<br />
gut zu Rande kommen.<br />
Magister Wolfgang Binder ist<br />
Klinischer- <strong>und</strong> G<strong>es</strong><strong>und</strong>heitspsychologe<br />
<strong>und</strong> leitet das<br />
<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Kind</strong>, <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Familie</strong> in Voitsberg, Hauptplatz<br />
48, Tel.: 03142/98255.
Dipl.Tzt. Alexandra Gillich-<br />
Brandstätter, Kleintierpraxis Ligist<br />
Schokolade <strong>und</strong> Kaffee -<br />
gefährlich <strong>für</strong> H<strong>und</strong> <strong>und</strong> Katze?<br />
Bereits geringe Mengen b<strong>es</strong>timmter<br />
Lebens- <strong>und</strong> Genussmittel<br />
können bei H<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />
Katze schwere Vergiftungserscheinungen<br />
hervorrufen.<br />
Milch <strong>und</strong> Milchprodukte:<br />
Der Laktosegehalt der Milch<br />
kann zu Durchfall führen, da<br />
der Milchzucker von ausgewachsenen<br />
H<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Katzen<br />
nicht vollständig abgebaut<br />
werden kann. So kommt <strong>es</strong> zu<br />
Fehlgärungen verb<strong>und</strong>en mit<br />
Durchfall <strong>und</strong> weichem Kot.<br />
Schokolade <strong>und</strong> Kaffee:<br />
Schokolade enthält Theobromin,<br />
das wie das Coffein zur<br />
Gruppe der Methylxanthine<br />
gehört. Di<strong>es</strong>e Stoffe wirken sowohl<br />
auf das Herz-Kreislauf-System,<br />
wie auch auf das ZNS.<br />
Schon 4 St<strong>und</strong>en nach der<br />
Aufnahme können folgende<br />
Symptome auftreten: Erbrechen,<br />
Durchfall, Atemnot, Nervosität,<br />
Aufregung, Muskelzittern,<br />
Herzrasen, Herzarhythmien,<br />
Krämpfe <strong>und</strong> Koma. Wegen<br />
d<strong>es</strong> langsamen Abbaus<br />
Wir wünschen allen<br />
2- <strong>und</strong> 4-Beinern<br />
frohe Weihnachten<br />
<strong>und</strong> einen guten Rutsch<br />
ins neue Jahr.<br />
Das Team der<br />
Kleintierpraxis Ligist<br />
d<strong>es</strong> Theobromins ist der H<strong>und</strong><br />
b<strong>es</strong>onders anfällig. Große<br />
Mengen an Theobromin sind<br />
b<strong>es</strong>onders in Zartbitter <strong>und</strong><br />
Kochschokolade enthalten.<br />
(z.B. können 20g Zartbitter-,<br />
oder Kochschokolade / kg Körpergewicht<br />
beim H<strong>und</strong> tödlich<br />
sein)<br />
Macadamia Nüsse: nach Aufnahme<br />
von di<strong>es</strong>en speziellen<br />
Nüssen zeigt sich beim H<strong>und</strong><br />
ein Syndrom, d<strong>es</strong>sen Ursache<br />
noch ungeklärt ist. Schon 12<br />
St<strong>und</strong>en nach der Aufnahme<br />
kommt <strong>es</strong> zu Schwierigkeiten<br />
beim Aufstehen <strong>und</strong> Laufen,<br />
wobei v.a. die Hintergliedmaßen<br />
betroffen sind. Weiters<br />
zeigen die H<strong>und</strong>e Erbrechen,<br />
erhöhte Temperatur, kolikartige<br />
B<strong>es</strong>chwerden, blasse Schleimhäute<br />
<strong>und</strong> Müdigkeit. Durch eine<br />
symptomatische Therapie<br />
kann der Patient wieder völlig<br />
gen<strong>es</strong>en.<br />
Weintrauben <strong>und</strong> Rosinen:<br />
Es gibt immer wieder Vergiftungsfälle<br />
durch Weintrauben<br />
<strong>und</strong> Rosinen. Zu den klinischen<br />
Symptomen zählen: Erbrechen,<br />
Durchfall, Koliken, Inappetenz<br />
<strong>und</strong> Lethargie. In einigen<br />
Fällen kam <strong>es</strong> zu einem<br />
völligen Nierenversagen. Nach<br />
dem da<strong>für</strong> verantwortlichen<br />
Wirkstoff wird derzeit fieberhaft<br />
g<strong>es</strong>ucht. Über die auslösende<br />
Dosis findet man in der Literatur<br />
unterschiedliche Angaben,<br />
die zwischen 10 <strong>und</strong> 30 g<br />
Weintrauben/kg Körpergewicht<br />
schwanken.<br />
Zwiebeln <strong>und</strong> Knoblauch: Im<br />
Gegensatz zum Menschen<br />
kann <strong>es</strong> durch die Aufnahme<br />
von Zwiebeln <strong>und</strong> Knoblauch<br />
zu schweren Vergiftungen<br />
durch den schwefelhaltigen Inhaltsstoff<br />
Allylpropyldisulfid<br />
kommen. Er führt zur Zerstörung<br />
der roten Blutkörperchen,<br />
wodurch <strong>es</strong> zu einer<br />
Blutarmut kommt. Die ersten<br />
Symptome sind Erbrechen<br />
<strong>und</strong> Durchfall. Nach 1-3 Tagen<br />
zeigen sich die Symptome der<br />
Anämie mit Inappetenz,<br />
Schwäche, Blutharnen sowie<br />
erhöhte Herz- <strong>und</strong> Atemfrequenz.<br />
Bereits 5g Zwiebeln<br />
oder Knoblauch / kg Körpergewicht<br />
können die Erkrankung<br />
auslösen.<br />
Zuckeraustauschstoff Xylit:<br />
Er kommt in Diabetischen Nahrungsmitteln,<br />
in Süßwaren,<br />
Zahnpasta <strong>und</strong> Zahnpflege-<br />
kaugummis vor. Schon 1g/kg<br />
Körpergewicht führt zu einem<br />
Abfall d<strong>es</strong> Blutzuckerspiegels<br />
aber auch die Leber wird g<strong>es</strong>chädigt.<br />
Symptomatisch zeigen<br />
die Tiere Erbrechen, Lethargie,<br />
punktförmige Hautblu-<br />
Mag. Wolfgang Binder<br />
Spielzeug <strong>und</strong> Co unter dem<br />
Christbaum<br />
Alle Jahre wieder steht Weihnachten<br />
vor der Tür. Der Advent<br />
ist als ruhige <strong>und</strong> b<strong>es</strong>innliche<br />
Zeit gedacht, aber di<strong>es</strong><br />
entspricht nicht immer der<br />
Realität. Bereits Ende Oktober<br />
beginnen die G<strong>es</strong>chäfte ihre<br />
Auslagen weihnachtlich zu dekorieren,<br />
täglich flattern tolle<br />
Weihnachtsangebote in unsere<br />
Briefkästen <strong>und</strong> wir werden<br />
förmlich überschwemmt mit<br />
Dingen, die wir unbedingt noch<br />
vor Weihnachten b<strong>es</strong>orgen<br />
bzw. erledigen sollten. Hektik<br />
regiert <strong>und</strong> so wirklich zur Ruhe<br />
kommt man erst, wenn die<br />
ganzen Feierlichkeiten vorbei<br />
sind.<br />
Auch unsere lieben Kleinen beginnen<br />
schon Monate zuvor<br />
Briefe an das Christkind zu<br />
schreiben <strong>und</strong> haben genaue<br />
Vorstellungen, was unter dem<br />
Christbaum liegen soll.<br />
Aber welche G<strong>es</strong>chenke sollen<br />
denn wirklich unter dem Christbaum<br />
liegen? Gibt <strong>es</strong> gute <strong>und</strong><br />
schlechte G<strong>es</strong>chenke? Können<br />
sich G<strong>es</strong>chenke positiv auf<br />
mein <strong>Kind</strong> auswirken?<br />
Soll <strong>es</strong> die neu<strong>es</strong>te Barbie, die<br />
neu<strong>es</strong>te Spielkonsole oder<br />
doch der "Marken"- Pullover<br />
sein?<br />
In unserer Konsumg<strong>es</strong>ellschaft,<br />
in der sich bereits die<br />
Kleinkinder an ihren G<strong>es</strong>chenken<br />
untereinander m<strong>es</strong>sen, ist<br />
di<strong>es</strong>e Frage nicht wirklich leicht<br />
zu beantworten <strong>und</strong> wird in der<br />
kinderpsychologischen Praxis<br />
immer öfter g<strong>es</strong>tellt. "Was sind<br />
A K T U E L L<br />
tungen <strong>und</strong> Blutungen im Magen<br />
Darm Trakt. Ihr Tierarzt<br />
berät Sie gerne, wenn Sie noch<br />
weitere Fragen zu di<strong>es</strong>em Thema<br />
haben. Unsere Ordination<br />
ist vom 24.12.2008 bis zum<br />
28.12.2008 g<strong>es</strong>chlossen.<br />
sinnvolle G<strong>es</strong>chenke <strong>für</strong> meine<br />
<strong>Kind</strong>er?"<br />
Meiner Meinung nach brauchen<br />
<strong>Kind</strong>er Spiele <strong>und</strong> Spielzeug,<br />
mit dem ihre G<strong>es</strong>chicklichkeit,<br />
Kreativität, Bewegung<br />
<strong>und</strong> gemeinsame Aktivitäten<br />
gefördert werden. Spielzeug<br />
soll einen ge<strong>wissen</strong> Bezug zur<br />
Realität haben <strong>und</strong> dazu dienen<br />
<strong>Kind</strong>er auf ihr weiter<strong>es</strong> Leben<br />
vorzubereiten. Zusätzlich<br />
sollte Spannung <strong>und</strong> B<strong>es</strong>chäftigung<br />
<strong>für</strong> die g<strong>es</strong>amte <strong>Familie</strong><br />
im Vordergr<strong>und</strong> stehen. Verg<strong>es</strong>sen<br />
Sie dabei nicht, wie viel<br />
Gut<strong>es</strong> sie ihren <strong>Kind</strong>ern als<br />
"Vorbild" spielerisch beibringen<br />
können.<br />
Der Trend sollte weg von überladenen<br />
blinkenden "Einwegplastikdingern",<br />
mit denen man<br />
sich nur kurz b<strong>es</strong>chäftigt <strong>und</strong><br />
die schnell im Müll landen - hin<br />
zu Sachen, die die <strong>Kind</strong>er animieren<br />
kreativ zu sein <strong>und</strong> ihre<br />
Phantasie spielen zu lassen.<br />
Sinnvolle G<strong>es</strong>chenke sind meiner<br />
Meinung nach diverse Bausteine,<br />
Stofftiere, Lernspiele,<br />
G<strong>es</strong>ellschaftsspiele <strong>und</strong> auch<br />
b<strong>es</strong>timmte Computerspiele,<br />
die oben genannte Kriterien erfüllen.<br />
Nützen Sie doch die Gelegenheit<br />
<strong>und</strong> führen sie als guten<br />
Vorsatz <strong>für</strong> das neue Jahr regelmäßige<br />
Spielabende mit<br />
ihren <strong>Kind</strong>ern ein. Schnell können<br />
durch solche Rituale familiäre<br />
Spannungen <strong>und</strong> Konflikte<br />
entschärft werden.<br />
Letztendlich werden Sie als<br />
verantwortungsvolle Eltern die<br />
richtige Entscheidung treffen<br />
<strong>und</strong> dem Christkind mitteilen,<br />
welche G<strong>es</strong>chenke unter ihrem<br />
Baum liegen sollen.<br />
In di<strong>es</strong>em Sinne wünsche ich<br />
Ihnen <strong>und</strong> Ihren <strong>Kind</strong>ern schöne<br />
<strong>und</strong> erholsame Weihnachten<br />
<strong>und</strong> einen guten Rutsch ins<br />
neue Jahr.<br />
Magister Wolfgang Binder ist<br />
Klinischer- <strong>und</strong> G<strong>es</strong><strong>und</strong>heitspsychologe<br />
<strong>und</strong> leitet das<br />
<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Kind</strong>, <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Familie</strong> in Voitsberg, Hauptplatz<br />
48, Tel.: 03142/98255.<br />
19
L O K A L E S<br />
I<br />
N<br />
H<br />
A<br />
L<br />
T<br />
Lokal<strong>es</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2-13<br />
L<strong>es</strong>erbriefe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2<br />
Aktuell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14/15/18/19<br />
Splitter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16/17<br />
Wie schnell doch die Zeit vergeht . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20<br />
Ein neu<strong>es</strong> Klavier, das wünsch ich mir... . . . . . . . . . . . . . .21<br />
Journal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22/23<br />
Kultur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24-26<br />
Sport . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .27-29<br />
Divers<strong>es</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .30<br />
Amstetten: Die eigentliche Herausforderung der Psychologie<br />
Fassungslosigkeit - B<strong>es</strong>türzung. Wie konnte das passieren, wie<br />
konnte das so lange unbemerkt bleiben?<br />
Ist da wirklich niemandem etwas aufgefallen? Welche psychischen<br />
Schäden sind zu erwarten?<br />
Fragen, auf die die Psychiatrie <strong>und</strong> die Psychologie Antwort geben<br />
sollen.<br />
Die Psychologie hat aktuell eine wichtigere Aufgabe, meint Dr. Philip<br />
Streit, Leiter d<strong>es</strong> Grazer <strong>Institut</strong><strong>es</strong> <strong>für</strong> <strong>Kind</strong>, <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Familie</strong>.<br />
Die Mutter der <strong>Kind</strong>er <strong>und</strong> ihre <strong>Kind</strong>er selbst haben, so unglaublich<br />
das auch klingen mag, bereits ein beachtlich<strong>es</strong> Ausmaß an<br />
psychischer Stärke <strong>und</strong> Qualität gezeigt, um di<strong>es</strong><strong>es</strong> Martyrium<br />
überhaupt zu überleben. Daran gilt <strong>es</strong> anzuknüpfen <strong>und</strong> di<strong>es</strong>e vorhandene<br />
Stärke zu nutzen <strong>und</strong> all<strong>es</strong> zu tun, um di<strong>es</strong>e <strong>Kind</strong>er ins<br />
Leben begleiten zu können. Di<strong>es</strong> ist vordringlicher als Vermutungen<br />
<strong>und</strong> Diagnosen über Schäden anzustellen, die vorab zu kurieren<br />
<strong>es</strong> gelte, damit man überhaupt leben könne. Die <strong>Kind</strong>er<br />
brauchen jetzt kein Heilprogramm, sondern ein zukunftorientiert<strong>es</strong><br />
<strong>und</strong> vor allem positiv<strong>es</strong> Lebensprogramm.<br />
Wichtiger als aufzuklären, wer jetzt wegg<strong>es</strong>chaut hat <strong>und</strong> wer versagt<br />
hat, so notwendig di<strong>es</strong> auch sein möge ist <strong>es</strong>, vor allem eine<br />
Herausforderung in di<strong>es</strong>em entsetzlichen Drama zu erkennen,<br />
nämlich, gilt <strong>es</strong> in Zeiten wie di<strong>es</strong>en verstärkt darauf zu achten,<br />
dass Menschen wieder Menschen wahrnehmen, bemerken <strong>und</strong><br />
schätzen, gibt sich Streit überzeugt. Dass Menschen sich begegnen<br />
anstatt sich einzuigeln. In di<strong>es</strong>em präventiven Ansatz, nämlich<br />
die positiven Seiten d<strong>es</strong> Menschen zu erkennen <strong>und</strong> zu entwickeln,<br />
liegt die eigentliche Aufgabe der Psychologie, nicht im kurativen<br />
Bereich. Dr. Philip Streit, Graz<br />
Tolle Feuershow<br />
mit Pedro<br />
& Paco<br />
Mit zwei spektakulären Shows<br />
begeisterten kürzlich die<br />
Künstler Pedro & Paco in der<br />
Arena die Thermenb<strong>es</strong>ucher in<br />
Köflach. Leuchtkugeln, brennende<br />
Feuerstäbe, Lichtspiele<br />
<strong>und</strong> Feuerspucken waren die<br />
"heißen Zutaten" <strong>für</strong> eine perfekte<br />
Show.<br />
IMPRESSUM<br />
Medieninhaber <strong>und</strong> Herausgeber:<br />
Zeitungsverlags- <strong>und</strong> Medieng<strong>es</strong>.m.b.H.,<br />
8570 Voitsberg,<br />
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2<br />
Anzeigenredaktion: 03142/24008<br />
DW 74 Roswitha Münzer<br />
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zum Ende d<strong>es</strong> Abo-Jahr<strong>es</strong> unter Einhaltung<br />
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<strong>und</strong> L<strong>es</strong>erbriefe geben die Meinung<br />
d<strong>es</strong> jeweiligen Autors wieder <strong>und</strong> müssen nicht mit<br />
der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Wir behalten<br />
uns vor, L<strong>es</strong>erbriefe <strong>und</strong> eing<strong>es</strong>andte Beiträge<br />
sinnentsprechend zu kürzen. Durch die Überlassung<br />
von Bild- <strong>und</strong> Schriftmaterial räumt uns der<br />
Übergeber ein unentgeltlich<strong>es</strong>, uneing<strong>es</strong>chränkt<strong>es</strong><br />
Werknutzungsrecht ein.<br />
LESERBRIEFE<br />
Zum Artikel "Österreich- unsere Heimat oder ein Land <strong>für</strong><br />
alle??" , Ausgabe 4/08<br />
Liebe(r) Verfasser(in) d<strong>es</strong> Artikels,<br />
erst einmal musst du lernen zwischen Muslimen <strong>und</strong> fanatischen<br />
Religionsgruppen zu unterscheiden. Man kann nicht einfach den<br />
Eindruck über b<strong>es</strong>timmte Einwandererscharen, wie du sie nennst,<br />
verbreiten, als handle <strong>es</strong> sich um Volks- oder Religionsgruppen,<br />
die sich nur durch Kriminalität, Gewalt, Intoleranz <strong>und</strong> unmenschlich<strong>es</strong><br />
Verhalten auszeichnen.<br />
Da du schon von Intoleranz sprichst - warum bist du so intolerant,<br />
akzeptierst keine fremden Sitten <strong>und</strong> schreibst von "eigenen, aus<br />
der Vergangenheit überlieferten Sitten <strong>und</strong> Gebräuchen", als ob<br />
man di<strong>es</strong>e gezwungenermaßen übernehmen müsse? Wie der Ausdruck<br />
"eigene Sitten" schon sagt, sind di<strong>es</strong>e Sitten einer b<strong>es</strong>timmten<br />
Kultur "eigen", während anderen Kulturen andere Gebräuche<br />
"eigen" sind. Warum tolerierst du di<strong>es</strong>e nicht einfach? Um eine<br />
funktionierende, multikulturelle G<strong>es</strong>ellschaft herzustellen, ist Integration<br />
<strong>und</strong> nicht Assimilation die Alternative zur Ausgrenzung. Die<br />
meisten Einwanderer lernen "unsere Sprache" (wow, sogar die<br />
Sprache bezeichn<strong>es</strong>t du als unser Eigentum, ganz so, als ob sie<br />
kein Ausländer anwenden darf...). Und an der Tatsache, dass Leute<br />
mit dem Wunsch ins Ausland gehen, dort ihre eigenen Vorstellungen<br />
von einem neuen <strong>und</strong> b<strong>es</strong>seren Leben zu verwirklichen, finde<br />
ich nichts Verwerflich<strong>es</strong>.<br />
Und außerdem, hat hier in Österreich ein Muslim schonmal deinen<br />
Lebensstil <strong>und</strong> "deine nationalen Werte" missachtet <strong>und</strong> "sich ständig<br />
b<strong>es</strong>chwert", wie du schreibst- oder waren <strong>es</strong> doch Christen, die<br />
das bei dir gemacht haben? Du musst doch zugeben, dass der<br />
Großteil der Einwanderer in Österreich, egal welcher Religionsgemeinschaft<br />
sie angehören, friedfertig ist <strong>und</strong> einfach nur akzeptiert<br />
<strong>und</strong> toleriert werden möchte- d.h. so in Würde angenommen zu<br />
werden, wie sie sind. Die soziale Akzeptanz, die übrigens im Alltag<br />
beginnt, wird erschwert durch Artikel wie di<strong>es</strong>em, der wie ein "Rassenmäher"<br />
alle, die als Unkraut betrachteten minderwertigen<br />
Volksgruppen vertreiben <strong>will</strong>, <strong>und</strong> in dem z.B. steht : "Di<strong>es</strong> ist unser<br />
Land <strong>und</strong> unser Lebensstil <strong>und</strong> wer sich daran stößt, soll endlich<br />
sein Recht in Anspruch nehmen <strong>und</strong> unser Land verlassen!!!<br />
Und zwar rasch! Wir haben niemanden darum gebeten, zu uns zu<br />
kommen." Ich finde, da brauchst du dich nicht w<strong>und</strong>ern, dass derartige<br />
propagandistische Beiträge als nationalsozialistisch bezeichnet<br />
werden. Traurig, dass du nichts aus der G<strong>es</strong>chichte gelernt<br />
hast <strong>und</strong> so etwas schreibst.<br />
P.S.: Vergleiche anzustellen ist übrigens kein guter Weg, um zur b<strong>es</strong>ten<br />
Lösung zu kommen- abg<strong>es</strong>ehen davon, gibt <strong>es</strong> in muslimischen<br />
Ländern sehr wohl Kirchen. Raita Nitzl (per Mail)<br />
Geburtstagsüberraschung <strong>für</strong><br />
Edi Eibinger<br />
Anlässlich d<strong>es</strong> Geburtstag<strong>es</strong> von<br />
Edi Eibinger fand sich eine große<br />
Gratulantenschar am Hof d<strong>es</strong> Jubilars<br />
ein <strong>und</strong> bereitete ihm eine<br />
große Überraschung.<br />
Ein Glockenturm, der in seiner<br />
Abw<strong>es</strong>enheit montiert wurde,<br />
prangte am Dach der Laube sein<strong>es</strong><br />
Hof<strong>es</strong>. Im Kreise seiner<br />
Großfamilie wurde die Glocke<br />
vom Bärnbacher Pfarrer feierlich<br />
Die Glocke wird nicht nur<br />
zum gemeinsamen Mittag<strong>es</strong>sen,<br />
sondern auch zu b<strong>es</strong>onderen<br />
Anlässen läuten.<br />
eingeweiht. All<strong>es</strong> Gute <strong>und</strong> weiterhin viel G<strong>es</strong><strong>und</strong>heit wünschen<br />
die Gratulanten.
A K T U E L L<br />
Dr. Philip Streit<br />
Wozu Psychologie?<br />
Verfolgt man die all<strong>es</strong> andere<br />
als erfreulichen Ereignisse in<br />
Amstetten, fällt sofort auf, dass<br />
Psychologie gebraucht wird<br />
um zu erklären, wie das überhaupt<br />
passieren konnte.<br />
Sie wird gebraucht um zu erklären,<br />
welche Schäden die<br />
Opfer davon getragen haben<br />
<strong>und</strong> ob sie überhaupt noch einmal<br />
normal leben werden können.<br />
Gebraucht um zu erklären,<br />
was im Kopf ein<strong>es</strong> 73-<br />
Jährigen vorgehen muss, um<br />
so etwas überhaupt anzurichten.<br />
Und in der Tat ist <strong>es</strong> so, die<br />
Psychologie hat hier einig<strong>es</strong> zu<br />
bieten.<br />
Ihrer exakten Forschung ist <strong>es</strong><br />
zu einem Großteil zu verdanken,<br />
dass heute Krankheiten<br />
<strong>und</strong> Störungen b<strong>es</strong>chrieben<br />
werden können um zu <strong>wissen</strong>,<br />
um welche Störung <strong>es</strong> sich eigentlich<br />
handeln könnte. Di<strong>es</strong><br />
können wir heute schon mit<br />
beinahe akribischer Genauigkeit<br />
tun.<br />
War vor 1945 noch keine der<br />
größeren psychischen Störungen<br />
heilbar, so können wir heute<br />
mit Hilfe d<strong>es</strong> amerikanischen<br />
Psychologen Martin Seligman<br />
durchaus mit Genugtuung behaupten,<br />
dass von sechzehn<br />
schweren psychischen Krankheiten,<br />
zwei als sicher heilbar<br />
gelten - Panikattacken <strong>und</strong><br />
spezielle Formen der Phobie.<br />
Begehrt ist - auch das fällt auf,<br />
verfolgt man die Berichterstattung<br />
der letzten Tage r<strong>und</strong> um<br />
Amstetten - die Psychologie als<br />
eine Wissenschaft von seelischen<br />
Krankheiten <strong>und</strong> ihren<br />
Behandlungsmöglichkeiten.<br />
Di<strong>es</strong> ist unzweifelhaft ein Nutzen.<br />
Unsere negativen Gefühle <strong>und</strong><br />
Gedanken stehen im Zentrum<br />
psychologischer Arbeit. Fast<br />
18<br />
stiefmütterlich vernachlässigt<br />
werden bis heute unsere positiven<br />
Gefühle <strong>und</strong> Gedanken.<br />
Es könnte sich lohnen die Rolle<br />
der positiven Emotionen,<br />
Gefühle <strong>und</strong> Gedanken näher<br />
anzuschauen. Es gibt mittlerweile<br />
im Rahmen der sich immer<br />
stärker entwickelten Strömung<br />
der positiven Psychologie<br />
bereits eindeutige Forschungsergebnisse,<br />
die aufzeigen,<br />
dass glückliche Menschen<br />
die positive Herausforderung<br />
suchen, selbstbejahend<br />
<strong>und</strong> zuversichtlich sind,<br />
ihren Sinn <strong>und</strong> ihre Aufgabe<br />
finden <strong>und</strong> gef<strong>und</strong>en haben<br />
<strong>und</strong> bis zu fünfzehn Jahre länger<br />
leben als andere <strong>und</strong> dabei<br />
zugleich weniger krank <strong>und</strong><br />
länger leistungsfähig sind.<br />
Ein Forschungsergebnis ragt<br />
noch heraus <strong>und</strong> zwar dass<br />
di<strong>es</strong> vor allem dann gelingt,<br />
wenn man sich nicht nur Freude<br />
um seiner Selbst <strong>will</strong>en bereitet,<br />
sondern wenn man sich<br />
sein Glück verdient. Indem<br />
man eine Aufgabe lebt, man <strong>für</strong><br />
andere da ist <strong>und</strong> indem man<br />
seine Stärken auch <strong>für</strong> andere<br />
<strong>und</strong> das soziale Wohl einsetzt.<br />
Fragen Sie sich selbst: Ist das<br />
nicht das authentische Glück?<br />
Di<strong>es</strong><strong>es</strong> Konzept könnte entscheidend<br />
zur Prävention sowie<br />
zur Erhaltung <strong>und</strong> zur Förderung<br />
seelischer G<strong>es</strong><strong>und</strong>heit<br />
beitragen. Ich <strong>will</strong> Mut machen<br />
<strong>es</strong> auszuprobieren. Denken<br />
Sie nach, welche Stärken Sie<br />
im Umgang mit anderen haben,<br />
welche Stärken Sie zur<br />
Wertschätzung, zum Wahrnehmen<br />
<strong>und</strong> Bemerken anderer<br />
haben. Nicht zuletzt auch um<br />
sich selbst positiv zu bemerken<br />
<strong>und</strong> zu erkennen, welchen Unterschied<br />
das macht. Dr. Philip Streit<br />
Philip Streit ist Leiter d<strong>es</strong> <strong>Institut</strong><strong>es</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Kind</strong>, <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Familie</strong> in Graz <strong>und</strong> <strong>für</strong><br />
Stellungnahmen unter der Telefonnummer<br />
0316/774344 oder unter der e-mail Adr<strong>es</strong>se<br />
ikjf@ikjf.at erreichbar.<br />
Der nächste “W<strong>es</strong>tsteirer”<br />
erscheint am Freitag,<br />
27. Juni 2008<br />
Redaktionsschluss: Fr., 13.6. 2008<br />
Anzeigenabteilung: Roswitha Münzer,<br />
Tel.: 03142-24008 74<br />
Dr. Grete Fischer<br />
<strong>Jugend</strong>liche Schulden<br />
25% der <strong>Jugend</strong>lichen im Alter<br />
von 16 - 25 Jahren geben mehr<br />
Geld aus, als sie sich leisten<br />
können. Und von den älteren<br />
Überschuldeten lebten 80%<br />
bereits in di<strong>es</strong>em Alter auf<br />
Pump.<br />
Schuldenmachen ist eine verbreiteteProblemlösungsstrategie.<br />
Das Schulden etwas<br />
Schlecht<strong>es</strong> sein sollten, lässt<br />
sich der <strong>Jugend</strong> nur schwer<br />
plausibel machen, wenn Eltern<br />
ihnen vormachen wie Konsumträume<br />
in Erfüllung gehen. Mit<br />
Käufe auf Schulden hebt man<br />
das Selbstwertgefühl. Der<br />
Nachbar oder Fre<strong>und</strong> schaut<br />
voll Neid auf meine Anschaffung,<br />
die unter Umständen<br />
noch zu zahlen ist, wenn der<br />
Gegenstand schon längst<br />
beim Müll ist.<br />
Der Umgang mit Geld lässt<br />
sich nicht im <strong>Familie</strong>nalltag lernen,<br />
wenn Eltern mit einem<br />
Strauß Kreditkarten hantieren.<br />
Plasticgeld hat <strong>für</strong> <strong>Jugend</strong>liche<br />
etwas Mystisch<strong>es</strong>. Es ist, als ob<br />
eine Zauberfee alle Wünsche<br />
erfüllt. Nur der Traum ist kurz<br />
<strong>und</strong> das Erwachen daraus<br />
nicht immer angenehm. Wenn<br />
das Erwachen eintritt, wird aus<br />
einem <strong>Jugend</strong>lichen ein leidgeprüfter<br />
Erwachsener. Es ist<br />
reichlich spät, wenn Heranwachsende<br />
den Umgang mit<br />
Geld lernen, wenn sie bereits<br />
bis über den Kopf in Schulden<br />
stecken.<br />
Ein Auslöser di<strong>es</strong><strong>es</strong> Dilemmas<br />
ist der Gruppendruck, dem <strong>Jugend</strong>liche<br />
ausg<strong>es</strong>etzt sind.<br />
Wer gibt schon gerne zu, dass<br />
er offen sagt: das kann ich mir<br />
nicht leisten!<br />
Der Vater kann <strong>es</strong> nicht, die<br />
Mutter kann <strong>es</strong> nicht. In der <strong>Familie</strong><br />
spricht man darüber nicht<br />
- wir sind doch Spitze! Und<br />
das <strong>Kind</strong> soll <strong>es</strong> in die Wiege<br />
mitbekommen haben - den<br />
Umgang mit Geld. Harte Jahre<br />
hat ihr <strong>Kind</strong> vor sich. Es tut mir<br />
aufrichtig Leid.<br />
Liebe Eltern, ihr habt versagt!<br />
Wie kann man dagegen<br />
ankämpfen? Haben sie den<br />
Mut <strong>und</strong> versuchen Sie nur immer<br />
wieder ehrlich <strong>und</strong> noch<br />
einmal ehrlich zu argumentieren<br />
<strong>und</strong> vorzuleben, dass auch<br />
sie <strong>und</strong> ihre ganze <strong>Familie</strong> sich<br />
nicht all<strong>es</strong> <strong>und</strong> jeden Blödsinn<br />
leisten können.<br />
Jeder Einzelne von uns hat<br />
Wünsche noch <strong>und</strong> noch - die<br />
niemals erfüllt werden können.<br />
Ihr Vorleben ist der Schlüssel<br />
zum Erfolg ihrer <strong>Kind</strong>er.<br />
Kehrtarife sorgen <strong>für</strong> rauchende Köpfe<br />
Die im Vorjahr erhöhten Tarife <strong>für</strong> Rauchfangkehrer sorgen <strong>für</strong><br />
Verwirrung. Da Kehr- <strong>und</strong> Kalenderjahr nicht übereinstimmen,<br />
vermuteten zahlreiche Steirer eine zweimalige Verteuerung.<br />
Die Kehrgebühren sind per Land<strong>es</strong>g<strong>es</strong>etz f<strong>es</strong>tgelegt <strong>und</strong> wurden<br />
mit Wirkung 1. Mai 2007 erstmals seit 2000 erhöht. "Da der Abrechnungszeitraum<br />
aber vom Kalenderjahr abweicht, erfolgte eine<br />
stufenweise Anpassung der Tarife", erläutert AK-Experte Gerhard<br />
Löscher. Daher glaubten viele K<strong>und</strong>en an eine doppelte<br />
Preiserhöhung.<br />
Der Kehrtarif ist ein Höchsttarif, der nicht zur Gänze vom jeweiligen<br />
Rauchfangkehrer ausg<strong>es</strong>chöpft werden muss. Wer mit der<br />
Leistung sein<strong>es</strong> Kaminfegers nicht zufrieden ist, kann zu einem<br />
anderen Rauchfangkehrer im Zeitraum zwischen 15. Mai <strong>und</strong> 15.<br />
September wechseln. Wenn di<strong>es</strong>er aus einem anderen Kehrgebiet<br />
kommt, können allerdings zusätzliche Wegkosten anfallen.<br />
Generell ist die Führung ein<strong>es</strong> Kehrbuch<strong>es</strong> notwendig, in dem der<br />
Rauchfangkehrer seine Termine einträgt. Längere Zeit nicht<br />
benützte Rauchfänge (mehr als 6 Monate) sind schriftlich abzumelden<br />
<strong>und</strong> daher gebührenfrei.<br />
Da die Kehrgebühren von der Art der Feuerungsanlage, der<br />
Nennheizleistung <strong>und</strong> der Anzahl der Kamine abhängen, sind die<br />
Tarife <strong>für</strong> K<strong>und</strong>en nicht immer leicht nachvollziehbar. Der Rauchfangkehrer<br />
muss aber auf Wunsch unentgeltlich eine detaillierte<br />
Jahr<strong>es</strong>abrechnung <strong>für</strong> seine Leistungen vorlegen.
Damit Eltern etwas zu sagen haben > Kleine Zeitung http://www.kleinezeitung.at/magazin/welln<strong>es</strong>s/1386496/print.do<br />
www.kleinezeitung.at<br />
Artikel drucken<br />
14.07.2008 16:51<br />
Damit Eltern etwas zu sagen haben<br />
Was Sie als Mutter oder Vater <strong>wissen</strong> sollten. Der Psychologe Philip Streit erklärt, wie<br />
man lernt, in Erziehungsfragen all<strong>es</strong> richtig zu machen.<br />
Erziehung ist nicht ganz einfach, Tipps vom Experten helfen<br />
dabei Foto: www.flickr.com / Andrea Guerra<br />
Sie sind seit Jahren maßgeblich am steirischen Projekt<br />
"Elternschule" beteiligt, das Väter <strong>und</strong> Mütter mit Kursen<br />
<strong>und</strong> Seminaren durch den Erziehungsdschungel lotsen<br />
<strong>will</strong>. Muss man wirklich die Schulbank drücken, um eine<br />
gute Mutter oder ein guter Vater zu werden? Genügt <strong>es</strong><br />
nicht, sein <strong>Kind</strong> zu lieben, Herr Dr. Streit?<br />
Philip Streit: Die eigene Liebe <strong>und</strong> die Zuversicht, vom<br />
<strong>Kind</strong> zurückgeliebt zu werden, sind die entscheidende<br />
Voraussetzung. Es kommt aber auch noch auf etwas<br />
ander<strong>es</strong> an: Eltern müssen den Gedanken der elterlichen<br />
Präsenz in sich haben, das heißt: die Sicherheit, dass sie<br />
immer <strong>für</strong> ihr <strong>Kind</strong> da sein werden, <strong>es</strong> führen <strong>und</strong><br />
b<strong>es</strong>chützen können. Und di<strong>es</strong>e Sicherheit muss das <strong>Kind</strong><br />
auch spüren. In Zeiten wie di<strong>es</strong>en kommt die elterliche<br />
Präsenz aber leicht abhanden.<br />
Woran liegt das?<br />
Streit: Die Ursachen sind vielfältig. Zum Beispiel<br />
verstärken die vielen Ratgeber, die <strong>es</strong> gibt, oft nur die<br />
Zweifel, die Eltern ohnehin schon an sich haben, <strong>und</strong> der<br />
Versuch, in der Erziehung h<strong>und</strong>ertprozentig demokratisch<br />
zu sein, kann auch nicht gelingen. Hinzu kommt der<br />
Druck, dass man sich all<strong>es</strong> leisten können <strong>will</strong>, seinem<br />
<strong>Kind</strong> etwas bieten möchte. In ihrem Str<strong>es</strong>s neigen Eltern<br />
dazu, zu kompensieren: Dann gibt <strong>es</strong> <strong>für</strong> die <strong>Kind</strong>er<br />
G<strong>es</strong>chenke, Fernsehen <strong>und</strong> Computer statt persönliche<br />
Zuwendung.<br />
Sie machen berufstätigen Eltern damit ein noch<br />
schlechter<strong>es</strong> Ge<strong>wissen</strong>?<br />
Zur Person<br />
Philip Streit leitet das <strong>Institut</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Kind</strong>, <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Familie</strong>,<br />
das die "Initiative<br />
Elternschule", ein Projekt d<strong>es</strong><br />
Land<strong>es</strong> Steiermark<br />
organisiert. Er ist klinischer<br />
<strong>und</strong> G<strong>es</strong><strong>und</strong>heits-Psychologe<br />
<strong>und</strong> Psychotherapeut sowie<br />
Lebens- <strong>und</strong> Sozialberater.<br />
Verheiratet, Vater ein<strong>es</strong><br />
<strong>Kind</strong><strong>es</strong>.<br />
Eltern-Kurse<br />
In der Steiermark steht<br />
Müttern <strong>und</strong> Vätern mit der<br />
"Initiative Elternschule" ein<br />
kostenlos<strong>es</strong> Service d<strong>es</strong><br />
Land<strong>es</strong> zur Verfügung: An<br />
jeweils vier Abenden werden<br />
Vorträge <strong>und</strong> moderierte<br />
Diskussionen zu<br />
Erziehungsfragen geboten.<br />
Links<br />
Elternschule in der<br />
Steiermark<br />
ABC-Elternführerschein<br />
Der Verein "Elternwerkstatt"<br />
bietet ein umfassend<strong>es</strong><br />
Bildungsangebot <strong>für</strong> Eltern an.<br />
Links<br />
Elternwerkstatt<br />
Mehr Welln<strong>es</strong>s<br />
Sportler altern<br />
langsamer<br />
Mehr Sicherheit bei<br />
Prostata-Krebs du...<br />
Keime im Schwimmbad<br />
Thrombose: Tablette<br />
gegen Spritze<br />
So gut sind Gent<strong>es</strong>ts<br />
1 von 2 15.07.2008 14:01
Damit Eltern etwas zu sagen haben > Kleine Zeitung http://www.kleinezeitung.at/magazin/welln<strong>es</strong>s/1386496/print.do<br />
Streit: Nein. Es geht bei der Zeit, die man mit dem <strong>Kind</strong><br />
verbringt, nicht um die Quantität. Man muss nicht die<br />
ganze Zeit neben dem <strong>Kind</strong> picken. In vielen Fällen<br />
reichen wahrscheinlich schon 15 Minuten täglich, die man<br />
ganz ungeteilt nur seinem <strong>Kind</strong> widmet. <strong>Kind</strong>er merken<br />
<strong>es</strong>, wenn man zwar neben ihnen sitzt, in Gedanken aber<br />
woanders ist. Wo di<strong>es</strong>e Eltern-<strong>Kind</strong>-Begegnung nicht<br />
mehr klappt, empfinden Eltern all<strong>es</strong>, was <strong>Kind</strong>er tun, als<br />
falsch. Die <strong>Kind</strong>er machen dann natürlich noch mehr<br />
davon. Was darauf hinausläuft, dass <strong>es</strong> nur noch Streit<br />
gibt oder Eltern ihrem <strong>Kind</strong> all<strong>es</strong> durchgehen lassen. Das<br />
ist eine massive Hilflosigkeit auf beiden Seiten.<br />
Und der Ausweg oder die b<strong>es</strong>tmögliche Prävention ist ein<br />
Pädagogik-Kurs <strong>für</strong> Eltern?<br />
Streit: Ja, weil man <strong>für</strong> die Erziehung nicht nur Intuition,<br />
sondern auch ein gewiss<strong>es</strong> Know-how braucht.<br />
Geburtsvorbereitungskurse sind mittlerweile ja auch eine<br />
Selbstverständlichkeit. Eltern müssen <strong>wissen</strong>, wie man in<br />
der Erziehung richtig konsequent ist, wie man mit Lob <strong>und</strong><br />
Strafe umgeht <strong>und</strong> wie man einander begegnet, wenn <strong>es</strong><br />
einmal schwierig wird. Wir haben mittlerweile statistisch<br />
auswerten lassen, wie <strong>es</strong> Eltern geht, nachdem sie<br />
Elternkurse b<strong>es</strong>ucht haben: Herausgekommen ist, dass<br />
sie ihre <strong>Kind</strong>er danach all<strong>es</strong>amt als weniger problematisch<br />
erleben. Weil <strong>es</strong> ganz einfache Tipps gibt, wie man sich<br />
<strong>und</strong> seinen <strong>Kind</strong>ern helfen kann.<br />
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Zahnklinik in Mosonmagyaróvár, Kostenloser<br />
Transfer aus Wien.<br />
www.eurodent.hu/de<br />
2 von 2 15.07.2008 14:01
50 |LEBENSART<br />
Mah,mirist<br />
sooooofad!<br />
Wie Sie Ihr <strong>Kind</strong> dazu bringen, im Urlaub etwas<br />
Sinnvoll<strong>es</strong> zu tun <strong>und</strong> dabei auch noch Spaß zu<br />
haben. Die b<strong>es</strong>ten Strategien gegen Langeweile.<br />
DANIELA BACHAL<br />
Ferien, das heißt keine Schularbeiten,<br />
keine Hausaufgaben<br />
<strong>und</strong> abends ewig lang<br />
aufbleiben dürfen – Sommer,<br />
Sonne <strong>und</strong> keine Pflichten. „Mein<br />
Gott, wär’ ich gern noch mal ein<br />
<strong>Kind</strong>“, denken Sie gerade, da<br />
steht ihr Sprössling zum 20. Mal<br />
in der Tür <strong>und</strong> nervt mit seinem<br />
„Mama, mir is sooo fad.“ – „Das<br />
gibt’s doch nicht. Ruf den Kevin<br />
an, frag die Oma, ob sie mit Dir<br />
baden geht oder li<strong>es</strong> ein Buch!“ –<br />
„Mah, mag i net.“<br />
Kann’s das geben? Ist das normal,<br />
dass sich <strong>Kind</strong>er spät<strong>es</strong>tens<br />
zur Halbzeit der Ferien fadisieren,<br />
wenn man nicht gerade den<br />
Kasperl <strong>für</strong> sie macht?<br />
Der Psychologe <strong>und</strong> Psychotherapeut<br />
Philip Streit wiegt<br />
den Kopf: „Wenn <strong>Kind</strong>er oft<br />
sagen, dass ihnen fad ist, ist<br />
das ein Warnsignal“, sagt er.<br />
Aber nicht ein Warnsignal,<br />
dass <strong>es</strong> zu wenig Freizeitangebote<br />
bzw. Freiheit<br />
gibt, sondern eventuell<br />
sogar zu viel davon.<br />
Klare Regeln<br />
<strong>Kind</strong>er brauchen keinen<br />
Animateur, sondern<br />
Eltern, die <strong>für</strong> einen klaren<br />
Ablauf, <strong>für</strong> eine Struktur<br />
<strong>und</strong> einen Rhythmus<br />
sorgen – auch in den Ferien.<br />
Dazu gehören ein Morgenritual<br />
wie etwa das gemeinsame<br />
Frühstück, eine Vereinbarung <strong>für</strong><br />
Mittag <strong>und</strong> eine <strong>für</strong> den Abend.<br />
KLEINE ZEITUNG<br />
SONNTAG, 10. AUGUST 2008<br />
Ein paar Anker eben, Fixpunkte.<br />
Dazwischen dann vielleicht das<br />
Angebot: Bis zum Mittag<strong>es</strong>sen<br />
darfst du auf den Spielplatz/zum<br />
Fre<strong>und</strong>/zu den Nachbarskindern,<br />
dann kommst du nach Hause, am<br />
Nachmittag machen wir eine Partie<br />
mit dem Rad <strong>und</strong> am Abend<br />
kannst du etwas länger aufbleiben,<br />
aber auch nicht ewig.<br />
Streits Rat: „Lassen Sie sich dabei<br />
nicht auf endlose Diskussionen<br />
ein, was Ihr <strong>Kind</strong> <strong>will</strong> oder<br />
nicht. Schaffen Sie liebevoll das<br />
Faktum, dass <strong>es</strong> ins Freie muss,<br />
statt etwa vor dem Computer<br />
oder Fernseher zu hocken. Meine<br />
Erfahrung ist, dass <strong>Kind</strong>er zuerst<br />
zwar murren, dann aber ohnehin<br />
ihren Spaß haben.“<br />
Gemeinsame Zeit<br />
Die <strong>Kind</strong>er einfach wegschicken,<br />
um selbst Ruhe zu haben, funktioniert<br />
allerdings sicher nicht<br />
(gut). „Die Frage ,Willst nicht zur<br />
Wasserrutsche gehen?’ wird<br />
wahrscheinlich nicht viel bringen,<br />
wenn Sie im Schwimmbad<br />
nur ung<strong>es</strong>tört ihr Buch l<strong>es</strong>en<br />
möchten“, sagt Streit. B<strong>es</strong>ser:<br />
„Wir probieren jetzt gemeinsam<br />
die Wasserrutsche aus <strong>und</strong> dann<br />
versuchst Du’s allein.“ Merke: Ferien<br />
sind die b<strong>es</strong>te Chance, wieder<br />
einen guten Kontakt zum eigenen<br />
<strong>Kind</strong> zu bekommen, die<br />
Beziehung zu verb<strong>es</strong>sern, zu intensivieren.<br />
Das schafft man am<br />
b<strong>es</strong>ten durch gemeinsame Erlebnisse<br />
– dazu gehören auch ganz<br />
simple Spiele. „Die kosten nichts,<br />
<strong>und</strong> man kann dabei auch Urlaub<br />
BUCHTIPP<br />
SoeinGlück<br />
Was macht <strong>Kind</strong>er glücklich? Der<br />
Autor Anton Bucher hat die <strong>Kind</strong>er<br />
selbst befragt. Das Ergebnis:<br />
„Was <strong>Kind</strong>er glücklich macht. Ein<br />
Ratgeber <strong>für</strong> Eltern“, von Anton Bucher,<br />
Verlag Ariston, 17,50 Euro.
KLEINE ZEITUNG<br />
SONNTAG, 10. AUGUST 2008<br />
auf Balkonien machen“, betont<br />
der Experte. Seine persönliche<br />
Hitliste: bewährte Bekannte wie<br />
„Mensch ärgere dich nicht“, DKT<br />
oder Uno – „ja, auch im 21. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
noch.“ Eine umfangreiche<br />
Spiele-Liste hat Streit auf seiner<br />
Homepage zusammeng<strong>es</strong>tellt.<br />
Siehe unten.<br />
Spielend lernen<br />
Und welcher Trick hilft dabei,<br />
dem leider l<strong>es</strong><strong>es</strong>chwachen<br />
Sprössling in den Ferien ein<br />
g’scheit<strong>es</strong> Buch schmackhaft zu<br />
machen? „Bitte kein g’scheit<strong>es</strong><br />
Buch. Nehmen Sie lieber ein<br />
wirklich altersgerecht<strong>es</strong>, unterhaltsam<strong>es</strong><br />
mit nicht allzu vielen<br />
Seiten <strong>und</strong> vereinbaren Sie mit<br />
Ihrem <strong>Kind</strong>, dass <strong>es</strong> Ihnen jeden<br />
zweiten Tag eine halbe St<strong>und</strong>e<br />
daraus vorl<strong>es</strong>en muss,“ meint<br />
Streit. Fazit: „Ihr <strong>Kind</strong> wird das<br />
gar nicht ungern tun, weil <strong>es</strong><br />
schnell merkt, dass <strong>es</strong> Sie in di<strong>es</strong>er<br />
Zeit ganz <strong>für</strong> sich alleine hat.“<br />
Sein Trick bei Konzentrationsschwäche:<br />
Decken Sie mit ihrem<br />
<strong>Kind</strong> gemeinsam den Tisch, dann<br />
halten Sie sich die Augen zu <strong>und</strong><br />
jeder versucht aufzuzählen, was<br />
auf dem Tisch steht. Gehirnjogging<br />
<strong>für</strong> Autofahrten: Schilder<br />
rückwärts l<strong>es</strong>en, Automarken erraten<br />
<strong>und</strong> „Ich sehe was, was du<br />
nicht siehst.“<br />
Die b<strong>es</strong>te Lern-Motivation <strong>für</strong><br />
<strong>Kind</strong>er ist allerdings noch immer<br />
das gute Vorbild der Eltern.<br />
„Wenn Eltern im Urlaub viel l<strong>es</strong>en,<br />
wird ihnen das <strong>Kind</strong> das gern<br />
nachmachen.“<br />
ZUR PERSON<br />
Philip Streit leitet<br />
das <strong>Institut</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Kind</strong>, <strong>Jugend</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Familie</strong> <strong>und</strong><br />
gehört zu den<br />
Organisatoren<br />
d<strong>es</strong> „Projekts<br />
Elternschule“.<br />
Er ist klinischer <strong>und</strong> G<strong>es</strong><strong>und</strong>heitspsychologe<br />
<strong>und</strong> Psychotherapeut<br />
sowie Lebens- <strong>und</strong><br />
Sozialberater.<br />
Sinnvolle Spiele. Eine neue<br />
Zusammenstellung sinnvoller<br />
Spiele (samt Anleitung) <strong>für</strong> <strong>und</strong><br />
mit <strong>Kind</strong>ern speziell <strong>für</strong> die<br />
Ferienzeit findet sich auf der<br />
Homepage d<strong>es</strong> <strong>Institut</strong><strong>es</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Kind</strong>, <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Familie</strong>:<br />
www.ikjf.at<br />
NOTIZEN<br />
EINES VATERS<br />
GOTTFRIED HOFMANN-WELLENHOF<br />
Seit einigen Wochen<br />
traktiert mich meine<br />
kleinste Tochter mit L<strong>es</strong>eproben<br />
aus ihren H<strong>und</strong>eerziehungsbüchern.<br />
Und obwohl ich schon<br />
im Umgang mit meinen<br />
<strong>Kind</strong>ern darauf vertraut<br />
habe, dass ich schon das<br />
jeweils Richtige tun<br />
würde, nötigte mich Sophie<br />
mit sanftem Zwang:<br />
„Papa, mit einem H<strong>und</strong>ebaby<br />
musst du wirklich<br />
viel konsequenter<br />
sein als mit uns <strong>Kind</strong>ern<br />
damals!“<br />
Also begann ich wenigstens<br />
die wichtigsten<br />
Kapitel anzul<strong>es</strong>en. So erinnere<br />
ich mich zum Beispiel<br />
an die folgende<br />
Passage aus dem Buch<br />
„H<strong>und</strong>e erziehen, ganz entspannt.<br />
Der Einsteigerkurs“:<br />
„Sie werden mal Pipi <strong>und</strong> mal<br />
kleine Haufen im Haus finden –<br />
meist auf dem guten Teppich.<br />
Aber bitte nicht ärgern, nicht<br />
schimpfen. Ihr Welpe kann <strong>es</strong><br />
einfach nicht b<strong>es</strong>ser. Er wird <strong>es</strong><br />
bald lernen <strong>und</strong> noch schneller,<br />
wenn Sie ein paar Regeln einhalten,<br />
von denen die wichtigste<br />
lautet: Finden Sie einen Bach<br />
oder Haufen, dann nehmen Sie<br />
eine Zeitung, rollen sie zusammen,<br />
schlagen damit drei Mal<br />
kräftig vor Ihre eigene Stirn <strong>und</strong><br />
sagen dabei: Ich muss b<strong>es</strong>ser auf<br />
meinen Welpen aufpassen!“<br />
Ich habe also seit Happys Einzug<br />
in unser Haus stets eine Zeitung<br />
griffbereit <strong>und</strong> fertig zusammengerollt<br />
zur Hand. Auch<br />
den T<strong>es</strong>t, den mir Frau Angelika<br />
G. aus der Obersteiermark<br />
fre<strong>und</strong>licher Weise übermittelt<br />
hat, habe ich ge<strong>wissen</strong>haft<br />
EinHerzauf<br />
vierBeinen<br />
durchgeführt <strong>und</strong> wenigstens<br />
leidlich b<strong>es</strong>tanden:<br />
1. Schütten Sie kalten Apfelsaft<br />
auf den Teppichboden <strong>und</strong> laufen<br />
Sie barfuß im Dunkeln herum.<br />
2. Stellen Sie sich gleich nach<br />
dem Aufwachen in den Regen<br />
(<strong>es</strong> ist stockfinster) <strong>und</strong> wiederholen<br />
Sie mehrmals: Guter<br />
H<strong>und</strong>, mach Pipi, beeil dich,<br />
mach schon.<br />
3. Bedecken Sie Ihre b<strong>es</strong>te Kleidung<br />
mit H<strong>und</strong>ehaaren. Außerdem<br />
lassen Sie in Ihrem Morgenkaffee<br />
einige H<strong>und</strong>ehaare<br />
schwimmen.<br />
4. Spielen Sie Fangen mit einem<br />
nassen, schleimigen Tennisball.<br />
5. Rennen Sie barfuß durch den<br />
Schnee, um das Gartentor zu<br />
schließen.<br />
6. Werfen Sie einen Wäschekorb<br />
mit sauberer Wäsche um <strong>und</strong><br />
verteilen Sie die Stücke über den<br />
ganzen Boden.<br />
FAMILIE |51<br />
Nehmen Sie eine Zeitung,<br />
rollen sie zusammen <strong>und</strong><br />
schlagen damit drei Mal<br />
vor Ihre eigene Stirn.<br />
7. Lassen Sie Ihre Unterwäsche<br />
im Wohnzimmer<br />
liegen, denn dorthin<br />
bringt sie der H<strong>und</strong> sowi<strong>es</strong>o.<br />
8. Springen Sie aus Ihrem<br />
S<strong>es</strong>sel, kurz bevor<br />
Ihre Lieblingssendung<br />
im Fernsehen vorbei ist,<br />
<strong>und</strong> rennen Sie zur Tür,<br />
schreiend: ,Nein! Nein!<br />
Mach das draußen.’ Versäumen<br />
Sie den Schluss<br />
Ihrer Sendung.<br />
9. Schütten Sie morgens<br />
Schokoladepudding auf<br />
den Teppich <strong>und</strong> warten<br />
Sie bis nach der Arbeit,<br />
um ihn sauber zu machen.<br />
10. Nehmen Sie einen<br />
Schraubenzieher <strong>und</strong><br />
schnitzen Sie Löcher in<br />
ein Bein Ihr<strong>es</strong> Esstisch<strong>es</strong> - er<br />
wird ja vermutlich eh angekaut.<br />
11. Nehmen Sie eine warme, weiche<br />
Decke <strong>und</strong> rollen Sie sich in<br />
sie ein. Di<strong>es</strong><strong>es</strong> Gefühl haben Sie,<br />
wenn ein Welpe auf Ihrem<br />
Schoß einschläft.<br />
Dank der guten Ratschläge<br />
einer Kollegin, die seit 20<br />
Jahren glückliche Terrierb<strong>es</strong>itzerin<br />
ist (<strong>und</strong> die uns die wichtigsten<br />
einschlägigen H<strong>und</strong>eratgeber<br />
geliehen hat), habe ich die<br />
drei lebenswichtigen „K“s der<br />
H<strong>und</strong>eerziehung (1. Konsequenz,<br />
2. Konsequenz, 3. Konsequenz)<br />
verinnerlicht <strong>und</strong> Happy<br />
beigebracht, auf meine Anw<strong>es</strong>enheit<br />
in tadelloser Sitz-Position,<br />
zu reagieren. Und tatsächlich<br />
muss ich ihr Recht geben,<br />
dass die schöne Weisheit aus Irland<br />
wirklich stimmt: Ein H<strong>und</strong><br />
ist ein Herz auf vier Beinen.<br />
Sie erreichen den Autor unter:<br />
g.hofmann-wellenhof@gmx.at<br />
ILLUSTRATION: WALTER TITZ
40 | THEMENSCHWERPUNKT<br />
Machen Sie Karriere<br />
im Tourismus!<br />
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KLEINE ZEITUNG<br />
SAMSTAG, 23. AUGUST 2008<br />
Du Papa, was ist ein<br />
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„<br />
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A K T U E L L<br />
Mag. Dr. Peter Semlitsch,<br />
Rechtsanwalt, Voitsberg<br />
Fußgängerzone-Wohnstraße<br />
Schrittg<strong>es</strong>chwindigkeit -<br />
wie schnell ist das?<br />
Die zuständige Behörde kann<br />
unter b<strong>es</strong>timmen Voraussetzungen<br />
durch Verordnung<br />
Straßenteile oder Gebiete dauernd<br />
oder zeitweilig zur<br />
Fußgängerzone erklären.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich ist in Fußgängerzonen<br />
jeglicher Fahrzeugverkehr<br />
verboten, sofern nicht<br />
ausdrücklich das G<strong>es</strong>etz Ausnahmen<br />
da<strong>für</strong> f<strong>es</strong>tlegt.<br />
Das Schieben ein<strong>es</strong> Fahrrads<br />
ist jedenfalls erlaubt.<br />
Auch kann die Behörde durch<br />
Verordnungen (Verkehrszeichen<br />
oder Bodenmarkierungen)<br />
andere Ausnahmen genehmigen<br />
<strong>und</strong> z.B. b<strong>es</strong>timmen,<br />
dass mit Kraftfahrzeugen<br />
oder Taxis, Mietwagen oder<br />
Mietwagengewerbe <strong>und</strong> Fiakern<br />
das Zubringen <strong>und</strong> Abholen<br />
von Fahrgästen erlaubt ist,<br />
oder zu verordnen, dass erlaubt<br />
sind:<br />
· Ladetätigkeiten zu b<strong>es</strong>timmten<br />
Zeiten<br />
· Kraftfahrzeuge d<strong>es</strong> Gästewagen-Gewerb<strong>es</strong><br />
zum Zubringen<br />
oder Abholen von<br />
Fahrgästen von Beherbergungsbetrieben<br />
ist g<strong>es</strong>tattet,<br />
weiters das Fahren mit<br />
Fahrrädern.<br />
· Kraftfahrzeuge mit einem<br />
höchstzulässigen G<strong>es</strong>amtgewicht<br />
bis 3 500 kg, die zur<br />
Ausführung der Tätigkeit als<br />
Handelsvertreter dienen, die<br />
b<strong>es</strong>onders gekennzeichnet<br />
sind.<br />
Für die K<strong>und</strong>machung ist darüber<br />
hinaus erforderlich, dass<br />
am Anfang <strong>und</strong> am Ende der<br />
Fußgängerzone die entsprechenden<br />
Hinweiszeichen angebracht<br />
sind.<br />
Selbstverständlich dürfen<br />
Fahrzeuge d<strong>es</strong> Straßendienst<strong>es</strong>,<br />
der Müllabfuhr sowie<br />
Schienenfahrzeuge <strong>und</strong> Omni-<br />
14<br />
busse d<strong>es</strong> Kraftfahrlinienverkehrs<br />
Fußgängerzonen befahren<br />
sowie Fahrzeuge, die Reparaturarbeiten<br />
durchführen;<br />
weiters Fahrzeuge d<strong>es</strong> öffentlichen<br />
Sicherheitsdienst<strong>es</strong> <strong>und</strong><br />
der Feuerwehr in Ausübung<br />
d<strong>es</strong> Dienst<strong>es</strong> sowie Krankentransportfahrzeuge,<br />
sofern der<br />
Ausgangs- oder Endpunkt d<strong>es</strong><br />
Krankentransport<strong>es</strong> in der Fußgängerzone<br />
liegt.<br />
Die Lenker von Fahrzeugen,<br />
dürfen in einer Fußgängerzone<br />
nur an den hier<strong>für</strong> vorg<strong>es</strong>ehenen<br />
Stellen einfahren. Sie haben<br />
von ortsgeb<strong>und</strong>enen Gegenständen<br />
oder Einrichtungen,<br />
Häusern, Brunnen, Laternen<br />
etc. einen der Verkehrssicherheit<br />
entsprechenden<br />
seitlichen Abstand einzuhalten<br />
<strong>und</strong> dürfen nur mit Schrittg<strong>es</strong>chwindigkeit<br />
fahren.<br />
Fußgänger dürfen in Fußgängerzonen<br />
auch die Fahrbahn<br />
benützen. Sie dürfen dabei<br />
aber den erlaubten Fahrzeugverkehr<br />
nicht mut<strong>will</strong>ig behindern.<br />
Vor allem das Befahren<br />
mit Schrittg<strong>es</strong>chwindigkeit<br />
stellt in den FUZOs <strong>für</strong> manche<br />
ein unlösbar<strong>es</strong> Problem dar.<br />
Wohnstraße:<br />
In Wohnstraßen ist der Fahrzeugverkehr<br />
verboten, ausgenommen<br />
davon:<br />
· der Fahrradverkehr<br />
· das Befahren mit Fahrzeugen<br />
d<strong>es</strong> Straßendienst<strong>es</strong>,<br />
der Müllabfuhr, d<strong>es</strong> öffentlichen<br />
Sicherheitsdienst<strong>es</strong><br />
<strong>und</strong> der Feuerwehren in Ausübung<br />
d<strong>es</strong> Dienst<strong>es</strong> sowie<br />
das Befahren zum Zwecke<br />
d<strong>es</strong> Zu- <strong>und</strong> Abfahrens.<br />
In Wohnstraßen ist das Betreten<br />
der Fahrbahn <strong>und</strong> das<br />
Spielen g<strong>es</strong>tattet. Der erlaubte<br />
Fahrzeugverkehr darf aber<br />
nicht mut<strong>will</strong>ig behindert werden.<br />
Die Lenker von Fahrzeugen in<br />
Wohnstraßen dürfen Fußgänger<br />
<strong>und</strong> Radfahrer nicht behindern<br />
oder gefährden, haben<br />
von ortsgeb<strong>und</strong>enen Gegenständen<br />
oder Einrichtungen einen<br />
der Verkehrssicherheit entsprechenden<br />
seitlichen Abstand<br />
zu halten <strong>und</strong> dürfen nur<br />
mit Schrittg<strong>es</strong>chwindigkeit fahren.<br />
Beim Ausfahren aus einer<br />
Wohnstraße ist dem außerhalb<br />
der Wohnstraße fließenden<br />
Verkehr Vorrang zu geben.<br />
Unter dem Begriff Schrittg<strong>es</strong>chwindigkeit<br />
in Wohnstraßen<br />
als auch in Fußgängerzonen<br />
wird eine G<strong>es</strong>chwindigkeit von<br />
5 km/h ang<strong>es</strong>ehen; also jene<br />
G<strong>es</strong>chwindigkeit, die ein erwachsener<br />
Mensch beim normalen<br />
Schreiten durchschnittlich<br />
erreicht.<br />
Eine G<strong>es</strong>chwindigkeit von 30<br />
km/h oder - wie in der Köflacher-FUZO<br />
- bis zu 50 km/h<br />
<strong>und</strong> mehr, die von einem Kraftfahrzeuglenker<br />
zwar durchaus<br />
noch als gering empf<strong>und</strong>en<br />
wird, ist im Vergleich dazu je-<br />
Mag. Wolfgang Binder<br />
Nach den Ferien<br />
wieder ab in die Schule…<br />
"Die Ferien waren viel zu kurz,<br />
jetzt müssen wir wieder früh<br />
aufstehen, jetzt beginnt wieder<br />
das Lernen <strong>und</strong> das Aufgaben<br />
machen… ich mag einfach<br />
nicht". Di<strong>es</strong> sind Sätze, mit denen<br />
beinahe alle Eltern anfangs<br />
September konfrontiert<br />
werden. Die "schöne Zeit" ist<br />
vorbei <strong>und</strong> die Schulbank<br />
muss wieder gedrückt werden.<br />
Aber was können Eltern dazu<br />
beitragen, dass den <strong>Kind</strong>ern<br />
ein reibungsloser Start in das<br />
neue Schuljahr gelingt? Ich finde<br />
eine gute Vorbereitung ist<br />
bereits die halbe Lösung. Warten<br />
Sie nicht bis zum ersten<br />
Schultag, sondern sprechen<br />
Sie mit Ihrem <strong>Kind</strong> schon ein<br />
bis zwei Wochen vorher über<br />
die Schule. Achten Sie darauf,<br />
dass sich Ihr <strong>Kind</strong> langsam<br />
wieder an einen geregelten<br />
Rhythmus gewöhnt <strong>und</strong> auch<br />
hält. Das heißt, etwas früher<br />
schlafen gehen <strong>und</strong> etwas<br />
früher aufstehen. Zusätzlich<br />
könnte man, wenn nötig, dem<br />
<strong>Kind</strong> kleine Lern- <strong>und</strong> Übungsaufgaben,<br />
wie z.B. etwas l<strong>es</strong>en<br />
oder ein paar Rechenübungen,<br />
geben.<br />
<strong>Kind</strong>er brauchen einen klaren<br />
Rahmen <strong>und</strong> regelmäßige Rituale,<br />
um sich gut orientieren<br />
zu können. B<strong>es</strong>orgen Sie mit<br />
Ihren <strong>Kind</strong>ern zusammen be-<br />
doch eine weit überhöhte <strong>und</strong><br />
daher jedenfalls verboten.<br />
Di<strong>es</strong> gilt insb<strong>es</strong>ondere <strong>für</strong> Zubringerdienste,Bäckereifahrzeuge<br />
aber auch Taxis <strong>und</strong><br />
Krankentransporte, außer mit<br />
Blaulicht <strong>und</strong> Folgetonhorn.<br />
Übrigens: Beim Ausfahren aus<br />
dem Kreisverkehr ist nur der<br />
Blinker zu setzen, wenn sich<br />
andere Verkehrsteilnehmer im<br />
Nahbereich befinden. Sind Sie<br />
allein auf weiter Flur, ist das<br />
Blinken nicht erforderlich.<br />
reits noch in den Ferien sämtliche<br />
Unterlagen, die sie <strong>für</strong> die<br />
Schule brauchen. Di<strong>es</strong> erspart<br />
Ihnen eine sehr str<strong>es</strong>sige erste<br />
Schulwoche.<br />
Speziell bei "Tafelklässlern"<br />
oder bei <strong>Kind</strong>ern, die von der<br />
Volkschule in eine Hauptschule<br />
oder ein Gymnasium wechseln,<br />
ist <strong>es</strong> wichtig, den lang ersehnten<br />
oder auch ge<strong>für</strong>chteten<br />
Schultag gut zu planen.<br />
Geben Sie Ihrem <strong>Kind</strong> das Gefühl,<br />
dass Sie <strong>für</strong> <strong>es</strong> da sind<br />
<strong>und</strong> meistern Sie gemeinsam<br />
die schwierige Hürde. Lassen<br />
Sie den ersten Tag ruhig angehen,<br />
d.h. stehen Sie rechtzeitig<br />
auf, bereiten Sie ein gut<strong>es</strong><br />
Frühstück vor <strong>und</strong> stimmen Sie<br />
Ihr <strong>Kind</strong> positiv auf die Schule<br />
ein. Erzählen Sie von Ihrem ersten<br />
Schultag oder anderen<br />
ähnlichen Erlebnissen. Reagieren<br />
Sie auf Ängste nicht mit<br />
Drohungen oder negativen<br />
Äußerungen, b<strong>es</strong>ser Sie hören<br />
zu <strong>und</strong> beantworten ge<strong>wissen</strong>haft<br />
alle Fragen. Trauen Sie<br />
Ihrem <strong>Kind</strong> auch eine gewisse<br />
Selbstständigkeit zu <strong>und</strong> geben<br />
Sie ihm die Chance sich zu<br />
bewähren.<br />
Oft übertragen die Eltern ihre<br />
eigenen Ängste auf ihre <strong>Kind</strong>er…."wird<br />
er/sie das schaffen,<br />
ist er/sie überfordert…wie<br />
kommt er/sie wohl mit den anderen<br />
zu Recht...etc".<br />
Glauben Sie mir, als verantwortungsvolle<br />
Eltern haben Sie Ihr<br />
B<strong>es</strong>t<strong>es</strong> getan, ihre <strong>Kind</strong>er gut<br />
vorbereitet <strong>und</strong> ihnen eine gute<br />
Basis mitgegeben. Ab <strong>und</strong> zu<br />
wird <strong>es</strong> sicher einige Tiefs <strong>und</strong><br />
Schwierigkeiten geben, aber<br />
wenn Sie <strong>für</strong> Ihre <strong>Kind</strong>er da<br />
sind, ihnen zuhören <strong>und</strong> ihnen<br />
die Richtung weisen, werden<br />
sich auch die schwierigsten<br />
Probleme lösen lassen.<br />
Ich wünsche Ihnen <strong>und</strong> Ihren<br />
<strong>Kind</strong>ern einen tollen, spannenden<br />
<strong>und</strong> erfolgreichen Schulstart.
Mag. Wolfgang Binder<br />
Konsolen <strong>und</strong> Computer -<br />
Fluch oder Segen?<br />
Computer <strong>und</strong> Spielkonsolen<br />
sind aus unseren Wohnzimmern<br />
bzw. <strong>Kind</strong>erzimmern<br />
kaum mehr wegzudenken.<br />
St<strong>und</strong>enlang können die <strong>Kind</strong>er<br />
wie gelähmt vor der Konsole<br />
sitzen oder irgendwelche<br />
schwierige Missionen am<br />
Computer erfüllen. Nur noch<br />
di<strong>es</strong><strong>es</strong> Level schaffen, den<br />
Endgegner b<strong>es</strong>iegen, …nur<br />
bis zum nächsten Speicherpunkt.<br />
Über Pro <strong>und</strong> Kontra di<strong>es</strong>er Unterhaltungsmedien<br />
wird <strong>und</strong><br />
wurde viel diskutiert <strong>und</strong> geforscht.<br />
Die Meinungen der<br />
Wissenschaft gehen weit auseinander.<br />
Man spricht von Förderung<br />
der Kreativität <strong>und</strong> d<strong>es</strong><br />
Reaktionsvermögens bis hin<br />
zur Verherrlichung von Gewalt<br />
<strong>und</strong> vermehrter Aggr<strong>es</strong>sionsbereitschaft.<br />
Fakt ist, der technische Fortschritt<br />
ist auch in den "<strong>Kind</strong>erzimmern"<br />
nicht aufzuhalten<br />
<strong>und</strong> <strong>es</strong> ist eine Herausforderung,<br />
damit umzugehen.<br />
"Ab welchem Alter soll ich mein<br />
<strong>Kind</strong> am Computer spielen lassen?",<br />
"Wie lange soll ich mein<br />
<strong>Kind</strong> täglich spielen lassen?",<br />
"Was soll ich tun, um den Spielkonsum<br />
mein<strong>es</strong> <strong>Kind</strong><strong>es</strong> zu reduzieren?"<br />
Das all<strong>es</strong> sind Fragen,<br />
die in der psychologischen<br />
Praxis immer relevanter<br />
werden.<br />
Meiner Meinung nach sind im<br />
Umgang mit Computer <strong>und</strong><br />
Konsolen folgende Regeln<br />
empfehlenswert:<br />
· Missbrauchen Sie Computer<br />
<strong>und</strong> Konsolen nicht als<br />
Babysitterersatz<br />
· Vereinbaren Sie mit ihrem<br />
<strong>Kind</strong> klare Regeln <strong>und</strong> Zeiten<br />
<strong>und</strong> achten Sie auf die Einhaltung<br />
(als Orientierungshilfe:<br />
5-6 Jahre max. 20-30<br />
min/Tag; 7-9 Jahre max. 30-<br />
45min/Tag; 10-12 Jahre max.<br />
45-60min/Tag; 12-14 Jahre<br />
max. 60-90 min. Die Nutzung<br />
d<strong>es</strong> Computers sollte dabei<br />
nicht täglich möglich sein. Es<br />
sollte gelten: entweder Fernsehen<br />
oder Computer spielen.)<br />
· Informieren Sie sich über die<br />
Spielinhalte <strong>und</strong> achten Sie<br />
auf die Alterskennzeichnung<br />
der Spiele <strong>und</strong> Software<br />
· Sorgen Sie <strong>für</strong> geistigen <strong>und</strong><br />
körperlichen Ausgleich <strong>und</strong><br />
bieten Sie ihrem <strong>Kind</strong> attraktive<br />
Alternativen<br />
· Ab <strong>und</strong> zu sollten Sie gemeinsam<br />
mit ihrem <strong>Kind</strong><br />
spielen, um gut informiert zu<br />
sein <strong>und</strong> um mitreden zu<br />
können<br />
· Wichtige Bereiche wie <strong>Familie</strong>,<br />
Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Schule sollen<br />
durch Computer <strong>und</strong><br />
Konsole nicht zu kurz kommen<br />
Die Eingangsfrage, ob Computer<br />
<strong>und</strong> Konsolen als Fluch<br />
oder Segen betrachtet werden<br />
sollen, muss wohl jeder selbst<br />
beantworten. In erster Linie<br />
geht <strong>es</strong> darum, dass Eltern genau<br />
<strong>wissen</strong> <strong>und</strong> kontrollieren<br />
sollten, wie <strong>und</strong> wie lange Konsolen<br />
<strong>und</strong> Computer eing<strong>es</strong>etzt<br />
werden. Weder Eltern,<br />
Fre<strong>und</strong>e, Schule noch <strong>Kind</strong>ergarten<br />
können durch die virtuellen<br />
Welten ersetzt werden.<br />
Magister Wolfgang Binder ist<br />
Klinischer- <strong>und</strong> G<strong>es</strong><strong>und</strong>heitspsychologe<br />
<strong>und</strong> leitet das <strong>Institut</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Kind</strong>, <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Familie</strong><br />
in Voitsberg, Hauptplatz<br />
48, Tel.: 03142/98255.<br />
A K T U E L L<br />
“Constantin ‘09” -<br />
der <strong>Jugend</strong>schutzpreis d<strong>es</strong><br />
Land<strong>es</strong> Steiermark<br />
Zum dritten Mal werden mit dem CONSTANTIN Maßnahmen,<br />
Projekte <strong>und</strong> Initiativen, zur Förderung <strong>und</strong> Umsetzung<br />
d<strong>es</strong> <strong>Jugend</strong>schutzg<strong>es</strong>etz<strong>es</strong> ausgezeichnet<br />
Auf Initiative d<strong>es</strong> Verein<strong>es</strong> WERTSACHE:SOZIALKULTUR wird in<br />
Zusammenarbeit mit dem Land<strong>es</strong>jugendreferat Steiermark, der<br />
CONSTANTIN an verantwortungsbewusste Personen, Gemeinden,<br />
Schulen, Vereine <strong>und</strong> Betriebe verliehen.<br />
"Als JUGENDland<strong>es</strong>rätin ist <strong>es</strong> mir wichtig jenen Menschen<br />
Raum <strong>und</strong> öffentliche Präsenz zu geben, die sich aktiv <strong>für</strong> den<br />
<strong>Jugend</strong>schutz einsetzen. Seien <strong>es</strong> Projekte <strong>und</strong> Maßnahmen,<br />
die <strong>Jugend</strong>liche in ihrer Eigenverantwortung in der Einhaltung<br />
<strong>und</strong> im Umgang mit Grenzen stärken, oder die sich im Sinne der<br />
Aufklärung, Information <strong>und</strong> Prävention eing<strong>es</strong>etzt haben.", Dr. in<br />
Bettina Vollath (Land<strong>es</strong>rätin <strong>für</strong> <strong>Jugend</strong>).<br />
Beispiele <strong>für</strong> Einreichungen sind Filme, Fotoaktionen, Multimediaprodukte,<br />
Aktionstage, Projektwochen, Vorträge usw. bei<br />
Veranstaltungen in der Schule, am Arbeitsplatz, im Vereinsw<strong>es</strong>en<br />
<strong>und</strong> bei F<strong>es</strong>ten.<br />
"Mit der Prämierung der b<strong>es</strong>ten Aktivitäten, Maßnahmen <strong>und</strong><br />
Projekte, wollen wir auf allen Ebenen auf die Bedeutung d<strong>es</strong> <strong>Jugend</strong>schutz<strong>es</strong><br />
aufmerksam machen.<br />
Nachhaltigkeit <strong>und</strong> Verantwortungsbewusstsein sollen durch<br />
den "CONSTANTIN" Anerkennung finden!", so Mehlmauer (Obmann<br />
Verein Wertsache).<br />
Die Bewertung <strong>und</strong> Ausl<strong>es</strong>e wird von einer achtköpfigen Fachjury<br />
durchgeführt. Die b<strong>es</strong>ten Ideen werden bei der Preisverleihung<br />
am 12. Februar 2009 prämiert.<br />
Projekte können bis zum 30. November 2008 eingereicht<br />
werden. Anmeldeformulare finden Sie auf unserer Homepage<br />
(www.wertsache.or.at) oder können gerne bei uns angefordert<br />
werden.<br />
Anmeldung, Information <strong>und</strong> Kontakt:<br />
Verein zur nachhaltigen <strong>Jugend</strong>-, G<strong>es</strong><strong>und</strong>heits-, <strong>und</strong> Kulturförderung<br />
in der Steiermark, Sporgasse 16/1, 8010 Graz<br />
fon: 0680-215-1282, email: sara.kodritsch@wertsache.or.at<br />
net: www.wertsache.or.at<br />
Warnung vor dubiosen Mahnschreiben<br />
Wegen der angeblichen Nutzung einer Sex-Hotline erhalten di<strong>es</strong>er Tage zahlreiche Männer von einem<br />
Inkasso-Büro dubiose Mahnschreiben.<br />
In den Briefen wird behauptet, dass der Konsument <strong>für</strong> di<strong>es</strong>e Sex-Hotline 77,- Euro zu bezahlen<br />
hätte. Di<strong>es</strong>er Betrag sei aber noch nicht überwi<strong>es</strong>en worden. Die Adr<strong>es</strong>saten jener Mahnungen, die<br />
sich nun b<strong>es</strong>chwert haben, gaben alle übereinstimmend an, di<strong>es</strong>e Sex-Hotline nicht genutzt zu haben<br />
<strong>und</strong> vorher auch noch nie eine Mahnung di<strong>es</strong>er Firma bekommen zu haben. Einige konnten<br />
sogar über ihren F<strong>es</strong>tnetz-Anbieter abklären, dass di<strong>es</strong>e Nummer nicht angewählt wurde.<br />
B<strong>es</strong>onders pikant an di<strong>es</strong>en Mahnschreiben ist die Tatsache, dass den Konsumenten die Zahlung<br />
ausdrücklich nahe gelegt wird, da ansonsten eine "öffentliche Verhandlung" bei Gericht stattfinden<br />
würde. Um sich "di<strong>es</strong>e Unannehmlichkeiten <strong>und</strong> Peinlichkeiten zu ersparen", sollen die Konsumenten<br />
innerhalb von 10 Tagen zahlen. Nach zahlreichen Überprüfungen ist davon auszugehen,<br />
dass <strong>es</strong> sich hier um eine neue Form der Abkassiererei handelt.<br />
Es ist zu be<strong>für</strong>chten, dass sich viele männliche Opfer gar nicht melden <strong>und</strong> lieber die eingemahnte<br />
Summe zahlen, um anonym bleiben zu können. Die Konsumentenschützer weisen darauf hin, dass<br />
ein Vertrag zwar am Telefon abg<strong>es</strong>chlossen werden kann, aber vertraglich verpflichtet ist diejenige<br />
Person, die telefoniert hat. Die Firma, die Geld beansprucht, muss allerdings beweisen, wer den Vertrag<br />
abg<strong>es</strong>chlossen hat. Lediglich Derartig<strong>es</strong> ins Blaue zu behaupten sowie mit dem Gericht zu drohen,<br />
sollte jedoch niemanden zu einer Zahlung veranlassen.<br />
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