"Badener Hof", Heilbronn - Solar - so heizt man heute
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"Badener Hof", Heilbronn - Solar - so heizt man heute
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- Rationelle Energietechnik GmbH<br />
Förderprogramm "<strong>Solar</strong>thermie-2000", Teilprogramm 2<br />
Abschlussbericht<br />
für das Projekt<br />
Neubaugebiet "<strong>Badener</strong> Hof" <strong>Heilbronn</strong><br />
Förderkennzeichen 032 9652M<br />
Berichtszeitraum: bis November 2005<br />
vorgelegt durch<br />
ZfS – Rationelle Energietechnik GmbH<br />
Verbindungsstraße 19, 40723 Hilden<br />
www.zfs-energietechnik.de<br />
Michael Mies<br />
Ulrich Rehr<strong>man</strong>n<br />
Darius Szablinski<br />
Hilden<br />
August 2006<br />
Das diesem Bericht zugrunde liegende Vorhaben wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />
unter Förderkennzeichen 032 9601L (wissenschaftlich-technische Begleitung) bzw. 032 9652M (<strong>Solar</strong>anlage) gefördert. Die Verantwortung<br />
für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den Autoren.<br />
ZfS - Rationelle Energietechnik GmbH, Verbindungsstraße 19, 40723 Hilden<br />
Tel.: 02103/2444-0, Fax: ...-40, eMail: info@zfs-energietechnik.de, Internet: www.zfs-energietechnik.de
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Einleitung.........................................................................................................................................3<br />
2 Allgemeine Beschreibung des <strong>so</strong>lar unterstützten Nahwärmesystems ............................................4<br />
3 Technische Daten der Hauptkomponenten des <strong>Solar</strong>systems.........................................................6<br />
4 Konzeption und Auslegung des Wärmenetzes und der <strong>Solar</strong>anlage .............................................10<br />
5 Chronologie ...................................................................................................................................12<br />
6 Anlagenbeschreibung ....................................................................................................................14<br />
7 Regelung .......................................................................................................................................16<br />
8 Messtechnik...................................................................................................................................20<br />
9 Definition der Kennzahlen des <strong>Solar</strong>systems.................................................................................22<br />
10 Messperiode 1 (04.11.2001 – 03.11.2002) ....................................................................................23<br />
10.1 Situation Bebauung "<strong>Badener</strong> Hof" ...........................................................................................23<br />
10.2 Darstellung der Messwerte, Anlagenverhalten ..........................................................................24<br />
10.3 Überprüfung der Kollektorkennlinie anhand von Messwerten....................................................29<br />
10.4 Garantierter <strong>Solar</strong>ertrag und Nutzwärmekosten........................................................................31<br />
11 Optimierungspotenzial des Nahwärmesystems .............................................................................37<br />
11.1 <strong>Solar</strong>system mit einem gesteuerten Bypass zur Pufferumgehung ............................................37<br />
11.2 Durchflussvarianten im Kollektor- und Beladekreis ...................................................................41<br />
12 Messperiode 2 (04.11.2002 – 03.11.2003) ....................................................................................46<br />
13 Messperiode 3 (04.11.2003 – 03.11.2004) ....................................................................................50<br />
14 Messperiode 4 (03.11.2004 – 03.11.2005) ....................................................................................55<br />
15 Zusammenfassung und Fazit.........................................................................................................60<br />
16 Literatur .........................................................................................................................................62<br />
17 Adressen .......................................................................................................................................63<br />
18 Anhang ..........................................................................................................................................64
1 Einleitung<br />
- 3 -<br />
Im Rahmen des Programms <strong>Solar</strong>thermie-2000, Teilprogramm 2 <strong>so</strong>ll durch Förderung einer größe-<br />
ren Anzahl (bis zu 100) <strong>so</strong>larthermischer Demonstrations- und Forschungsanlagen eine umfassende<br />
Erprobung und Optimierung von Systemen zur aktiven thermischen Sonnenenergienutzung erfolgen.<br />
Mit diesem Teilprogramm <strong>so</strong>llen die technischen Voraussetzungen für einen künftigen wirksamen Bei-<br />
trag der <strong>Solar</strong>thermie zur Energiever<strong>so</strong>rgung geschaffen und gleichzeitig durch Systemstandardisie-<br />
rung die wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit dieser Anlagen verbessert werden. Ausreichende Erfah-<br />
rungen mit den unterschiedlichsten Systemkombinationen können nur dann gesammelt werden, wenn<br />
eine repräsentative Anzahl der diversen Anlagenvarianten errichtet, über einen längeren Zeitraum be-<br />
trieben und gleichzeitig intensiv beobachtet und analysiert werden kann.<br />
Im Programm "<strong>Solar</strong>thermie-2000", Teilprogramm 2 <strong>so</strong>ll anhand von Beispiellösungen für größere <strong>so</strong>-<br />
larthermische Anlagen an unterschiedlich genutzten Gebäuden nachgewiesen werden, dass im Be-<br />
reich der thermischen <strong>Solar</strong>technik technisch gute Lösungen zur Verfügung gestellt werden können.<br />
Diese Systemlösungen <strong>so</strong>llen weiter verbessert und angepasst auf die verschiedenen Anwendungsfäl-<br />
le optimiert werden. Zugleich <strong>so</strong>ll erreicht werden, dass die wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit gestei-<br />
gert wird, indem durch Reduzierung der spezifischen Systemkosten und Erhöhung der spezifischen<br />
Nutzenergieabgabe die <strong>so</strong>laren Nutzwärmekosten gesenkt werden.<br />
Dazu wird im Programm gefordert, dass die Kosten der <strong>so</strong>laren Nutzwärme einen oberen Grenzwert<br />
nicht überschreiten. In der ersten Projektphase (1.7.1993 bis 30.6.1997) wurde dieser Grenzwert auf<br />
0,15 €/kWh festgelegt, basierend auf einer angenommenen Lebensdauer der <strong>Solar</strong>anlage von 15 Jah-<br />
ren und 6 % Zinssatz. Die insgesamt positiven Langzeiterfahrungen mit alten <strong>Solar</strong>anlagen, die im<br />
Rahmen von <strong>Solar</strong>thermie-2000, Teilprogramm 1 untersucht wurden /PEU97/, haben gezeigt, dass<br />
<strong>man</strong> bei <strong>heute</strong> installierten <strong>Solar</strong>anlagen von einer 20-jährigen Lebensdauer ausgehen kann, voraus-<br />
gesetzt, dass Dimensionierung, Planung und Ausführung <strong>so</strong>rgfältig vorgenommen werden. Der Grenz-<br />
wert für die <strong>so</strong>laren Wärmekosten im Programm sinkt dadurch nunmehr auf 0,13 €/kWh. Es ist jedoch<br />
erklärtes Ziel des Programms, die oberen Grenzwerte möglichst zu unterbieten, um die Konkurrenzfä-<br />
higkeit der <strong>Solar</strong>technik gegenüber konventionellen Energieträgern zu verbessern.<br />
Weitere Ziele des Programms, Förder- und Auswahlkriterien, erste Ergebnisse aus Teilprogramm 2<br />
<strong>so</strong>wie praktische Erfahrungen mit großen <strong>Solar</strong>anlagen sind in den Informationen des Projektträgers<br />
Jülich (PtJ) beschrieben /PTJ, PEU01/. Eine Kurzinformation zum <strong>so</strong>lar unterstützten Nahwärmesystem<br />
"<strong>Badener</strong> Hof" <strong>Heilbronn</strong> findet sich in /FLY03/.
- 4 -<br />
2 Allgemeine Beschreibung des <strong>so</strong>lar unterstützten Nahwärmesystems<br />
Auf dem Gelände einer ehemaligen Kaserne am östlichen Stadtrand von <strong>Heilbronn</strong> <strong>so</strong>llen in den näch-<br />
sten Jahren ca. 540 Wohnungen errichtet werden. Die Grundstücke werden von der Stadt <strong>Heilbronn</strong> an<br />
einzelne Bauherren verkauft, es wird al<strong>so</strong> keine Vergabe des ganzen Gebietes an einen Bauträger<br />
oder einen Generalunternehmer geben. Nach dem Bebauungsplan sind die Haustypen vorgegeben:<br />
Einfamilienhäuser (EFH)<br />
Doppelhäuser (DH)<br />
Reihenhäuser (RH)<br />
Mehrfamilienhäuser (MFH).<br />
Der Bau der Häuser, die Gestaltung und die Abwicklung sind den Bauherren überlassen. Es ist nicht<br />
ausgeschlossen, dass der Bebauungsplan bei einem schleppenden Verkauf der Grundstücke ggf. ge-<br />
ändert wird.<br />
Die Stadtwerke <strong>Heilbronn</strong> betreiben ein Nahwärmenetz zur Ver<strong>so</strong>rgung des Gebietes mit Wärme für<br />
Warmwasserbereitung und Heizung. Dazu ist eine Heizzentrale mit einem Gas-, einem Ölkessel und<br />
einer <strong>Solar</strong>anlage vorgesehen. In der Planungsphase war zusätzlich ein Hackschnitzelkessel vorgese-<br />
hen, dessen Einbau jedoch nicht realisiert worden ist. In den Kaufverträgen für die Grundstücke sind<br />
ein Anschluss- und Benutzungszwang für die Nahwärme und die Ver<strong>so</strong>rgungsbedingungen der Stadt-<br />
werke für dieses Netz festgelegt. Zudem werden den Bauherren Auflagen zum Wärmeschutz der Ge-<br />
bäude gemacht.<br />
Das Nahwärmenetz, die <strong>Solar</strong>anlage und die Wohnungsübergabestationen (WÜG) in den Häusern<br />
wurden vom Steinbeis-Transferzentrum dimensioniert. Es wurden indirekte WÜG (Heizkreise sind vom<br />
Nahwärmenetz durch einen Wärmetauscher getrennt) mit Speicherladeprinzip eingebaut. Der Herstel-<br />
ler der WÜG wurde von den Stadtwerken <strong>Heilbronn</strong> ausgesucht und den Bauherren verbindlich vorge-<br />
schrieben. Die Anschaffung und Wartung liegt aber bei den Bauherren.<br />
Der konventionelle Teil der Heizzentrale wurde von IBS Ing.-Büro Schuler geplant. Die Stadtwerke ga-<br />
rantieren eine Netzvorlauftemperatur in Abhängigkeit von der Außentemperatur (gleitend zwischen<br />
65 °C und 80 °C). Durch eine Rücklauftemperaturbegrenzung wird netzseitig die Rücklauftemperatur<br />
der Heizungskreise der angeschlossenen Übergabestationen auf 45 °C max. limitiert. Wegen der Le-<br />
gionellenproblematik ist der Einbau einer Rücklauftemperaturbegrenzung für die Wärmetauscher der<br />
Trinkwasserbereiter netzseitig nicht möglich.
Abbildung 1: Ansicht Heizhaus<br />
- 5 -<br />
Abbildung 2: Ansicht Siedlung<strong>so</strong>bjekt – Mehrfamilienhaus
- 6 -<br />
3 Technische Daten der Hauptkomponenten des <strong>Solar</strong>systems<br />
In den folgenden Tabellen sind die Hauptkomponenten des <strong>Solar</strong>systems dargestellt. Die Informatio-<br />
nen wurden aus Revisionsunterlagen, Angebotsangaben und durch eigene Aufzeichnungen gewon-<br />
nen, ein Ersatz für die beim Betreiber vorhandene Anlagendokumentation können sie jedoch nicht sein.<br />
Kollektoren<br />
obere Kollektorfläche<br />
Heizhaus<br />
untere Kollektorfläche<br />
Heizhaus<br />
Kollektorfläche<br />
Nachbargebäude<br />
Ausrichtung<br />
(Süd = 0°, Ost = -90°, West = +90°)<br />
+23° +23° nicht ausgeführt<br />
Neigung 15° 20° ./.<br />
Anzahl Kollektormodule 35 x IMK 6; 7 x IMK 8 12 x IMK 10; 4 x IMK 8 ./.<br />
aktive Kollektorfläche (Ab<strong>so</strong>rberfläche),<br />
Summe: 376,2 m²<br />
239,4 m² 136,8 m² ./.<br />
Wärmeträgerinhalt 178 l 103 l ./.<br />
Höhe über Grund 10 m 20 m ./.<br />
Höhe über <strong>Solar</strong>speicher (unten) 10 m 20 m ./.<br />
Volumenstrom durch Kollektorfeld 15 l/(m 2 ∙h) 15 l/(m 2 ∙h) ./.<br />
Kollektorhersteller, Typ Sonnenkraft IMK<br />
Bauartzulassung 10.07.1998<br />
Ab<strong>so</strong>rbermaterial Kupfer, Ab<strong>so</strong>rberrohre parallel<br />
Beschichtung selektive Beschichtung (Sunselect)<br />
Wärmedämmung, Dicke Steinwolle, 55 mm<br />
Frontabdeckung, Dicke Glas (Transmissionsgrad 0,92 ± 0,02), 4,0 mm<br />
Material Kollektorkasten Holz/Aluminium<br />
zul. Betriebsüberdruck 10 bar<br />
Stillstandstemperatur k. A.<br />
(*)<br />
Konversionsfaktor �0<br />
0,779 für Aperturfläche 0,757 für Ab<strong>so</strong>rberfläche<br />
linearer Wärmeverlustkoeffizient (*)<br />
3,646 W/(m² K) für Aperturfläche 3,541 W/(m² K) für Ab<strong>so</strong>rberfl.<br />
quad. Wärmeverlustkoeffizient (*)<br />
0,012 W/(m² K²) für Aperturfläche 0,017 W/(m² K²) für Ab<strong>so</strong>rberfl.<br />
Winkelkorrekturfaktor 88 % bei 50° (*)<br />
* Universität Stuttgart; Institut für Thermodynamik und Wärmetechnik (ITW); Bericht: 98COL114<br />
Rohrleitung von den Kollektorfeldern zum Wärmetauscher<br />
Dachintegrierte Kollektoren,<br />
keine außen liegenden Rohrleitungen<br />
Innenbereich<br />
unteres Feld oberes Feld<br />
Material Rohr Stahl Stahl<br />
Nennweite<br />
Innendurchmesser<br />
DN 40<br />
43,1 mm<br />
DN 50<br />
54,5 mm<br />
einfache Länge Rohrleitung 55 m 67 m<br />
Material der Wärmedämmung Steinwolle Steinwolle<br />
Dicke der Wärmedämmung 43 mm 54 mm<br />
Wärmeleitfähigkeit � der Wärmedämmung 0,04 W/mK 0,04 W/mK
Verschaltung Kollektorfelder<br />
oberes Kollektorfeld<br />
unteres Kollektorfeld<br />
- 7 -
Wärmeträger im <strong>Solar</strong>kreis<br />
- 8 -<br />
Hersteller nicht bekannt<br />
Markenname Antifrogen N (lt. Analyse von Tyforop Chemie GmbH)<br />
Volumenverhältnis Wärmeträger/Wasser ca. 34/64<br />
Basisstoff Ethylenglykol<br />
Umwälzpumpe <strong>Solar</strong>kreis<br />
Hersteller Grundfos<br />
Typ TPE 50 – 180/4<br />
Anzahl 1<br />
Auslegung Druck, Förderhöhe ~ 10 m<br />
Anzahl der Stufen regelbar 25 – 100 %<br />
Spannung 3 x 380 V<br />
Leistungsaufnahme 0,1 bis 2,0 kW<br />
max. zulässige Temperatur 140 °C<br />
Sicherheitsventil und Auffanggefäß <strong>Solar</strong>kreis<br />
Hersteller Leser<br />
Typ 4401 3531 TÜV-SV 95-637<br />
Größe Eintrittsquerschnitt DN 40/65<br />
Anzahl 1<br />
Abblasedruck 5 bar<br />
max. zulässige Temperatur D/G/H<br />
Einbauort Keller<br />
Ablauf in Auffanggefäß<br />
Volumen Auffanggefäß 1.500 Liter<br />
Material Auffanggefäß Stahl<br />
Überstromventil <strong>Solar</strong>kreis<br />
Hersteller IWKA<br />
Typ V230 S.-Nr. 1201617<br />
Anzahl 1<br />
Abblasedruck 4,5 bar<br />
max. zulässige Temperatur 350 °C<br />
Einbauort Keller<br />
Ablauf Behälter Auffanggefäß <strong>Solar</strong>kreis, s.o.<br />
Volumen Auffanggefäß Behälter Auffanggefäß <strong>Solar</strong>kreis, s.o.<br />
Material Auffanggefäß Behälter Auffanggefäß <strong>Solar</strong>kreis, s.o.
Expansionsgefäß<br />
- 9 -<br />
Hersteller Otto Heat<br />
Typ <strong>Solar</strong><br />
Bauartzulassung 08-511-059<br />
Volumen 350 Liter, Vorschaltgefäß 80 l<br />
eingestellter Vordruck 3,5 bar<br />
zul. Betriebsüberdruck 6,0 bar<br />
max. zulässige Temperatur 120 °C<br />
Aufstellort Keller<br />
Wärmetauscher <strong>Solar</strong>kreis/Speicherladekreis<br />
Hersteller GEA Ecoflex GmbH<br />
Typ 1 x VT 20 PHL / CDL - 10 geschraubt<br />
Fläche 24,7 m²<br />
Material Tauscherplatten Edelstahl (1.4401)<br />
Ladepumpe Pufferspeicher<br />
Hersteller Grundfos<br />
Typ TPE 65 – 120/2<br />
Anzahl 1<br />
Auslegung Druck, Förderhöhe ~ 5 m<br />
Anzahl der Stufen regelbar 25 – 100 %<br />
Spannung 3 x 380 V<br />
Leistungsaufnahme 0,1 bis 1,3 kW<br />
max. zulässige Temperatur 140 °C<br />
Pufferspeicher<br />
Hersteller Karl Lud<strong>man</strong>n KG<br />
Typ Stehender zylindrischer Speicher<br />
Anzahl 2 Stück<br />
Volumen je Speicher 21.000 Liter<br />
Material Behälterwand Stahl<br />
Material Wärmedämmung Mineralwolle<br />
Dicke der Wärmedämmung 100 mm<br />
Wärmeleitfähigkeit � der Wärmedämmung 0,035 W/mK<br />
Material Um<strong>man</strong>telung verzinktes Blech
- 10 -<br />
4 Konzeption und Auslegung des Wärmenetzes und der <strong>Solar</strong>anlage<br />
Die folgenden Angaben sind der Projektbeschreibung des Steinbeis-Transferzentrums vom Januar<br />
1998 entnommen /GUI98/.<br />
Durch den verbesserten Wärmeschutz der Gebäude unterschreitet der Wärmeverbrauch die Maximal-<br />
werte aus der zurzeit der Genehmigungsphase geltenden Wärmeschutzverordnung um 25 %. Die<br />
Bauherren werden durch Festlegung in den privatrechtlichen Grundstückskaufverträgen auf den um<br />
25 % verbesserten Wärmedämmstandard verpflichtet.<br />
Das Baugebiet wird von einer Heizzentrale aus über ein erdverlegtes Wärmeverteilnetz mit Wärme für<br />
Heizung und Warmwasserbereitung ver<strong>so</strong>rgt. Auf dem Dach der Heizzentrale und eventuell auf dem<br />
Dach eines Nachbargebäudes werden große Kollektorflächen errichtet, die <strong>Solar</strong>wärme in zwei in der<br />
Heizzentrale stehende Pufferspeicher einspeisen. Die <strong>Solar</strong>wärme dient zur Vorheizung des Fernheiz-<br />
wassers und kann einen Teil des Wärmebedarfs für die Warmwasserbereitung und Heizung decken.<br />
Die darüber hinaus benötigte Wärme wird durch einen Gas- und einen Ölkessel erzeugt.<br />
Technische Parameter des Wärmeverteilnetzes (Plan):<br />
Anzahl Gebäude: 129<br />
Max. Anzahl WE: 538<br />
Max. Anzahl Per<strong>so</strong>nen: 1.004<br />
Max. Heizleistungsbedarf: ca. 2.100 kW (1.400 kW Öl + 700 kW Gas)<br />
Max. Anschlussleistung WW-Bereiter: 2.505 kW<br />
Max. Wärmebedarf für Gebäudeheizung: 2.908 MWh/a<br />
Max. Wärmebedarf für WW-Bereitung: 808 MWh/a<br />
Max. Nutzwärmebedarf (Heizung + WW): 3.716 MWh/a<br />
Wärmenetzverlust: 552 MWh/a (14,8 %)<br />
Max. Wärmebedarf ab Heizzentrale: 4.268 MWh/a<br />
Die aufgeführten Daten stellen Maximalwerte dar. Sie wurden der hydraulischen Auslegung des Wär-<br />
meverteilnetzes zugrunde gelegt.<br />
Das Wärmeverteilnetz wird in konstant/gleitender Fahrweise betrieben. Die primärseitige Vorlauftem-<br />
peratur wird außentemperaturabhängig zwischen 80 °C und 65 °C geregelt.<br />
Max. primärseitige Vorlauftemperatur: 80 °C<br />
Min. primärseitige Vorlauftemperatur: 65 °C bis 70 °C<br />
Max. primärseitige Rücklauftemperatur: 45 °C<br />
Rücklauftemperaturbegrenzung (nur Heizkreise) sind außentemperaturabhängig.<br />
Außentemperatur < -12 °C 45 °C<br />
Außentemperatur -12 °C 45 °C<br />
Außentemperatur +15 °C 35 °C<br />
Außentemperatur > 15 °C 35 °C<br />
zwischen 45 °C und 35 °C linearer Verlauf
- 11 -<br />
Jedes Gebäude im Neubaugebiet (unabhängig vom Haustyp) wird über eine Wohnungsübergabestati-<br />
on an das Nahwärmenetz angebunden. Durch das Schichtenladesystem zur Warmwasserbereitung mit<br />
externem Wärmetauscher können geringere Rücklauftemperaturen erreicht werden als beim Einsatz<br />
von Speichern mit eingebauten Wärmetauschern.<br />
Die ausgeführte Kollektorfläche beträgt 387,4 m² (Aperturfläche). Für diese Kollektorfläche wurde ein<br />
spezifischer <strong>Solar</strong>ertrag von 167 MWh/a garantiert. Ursprünglich war eine Kollektorfläche von 678,4 m²<br />
(Aperturfläche) geplant, der garantierte <strong>Solar</strong>ertrag für diese Fläche hätte 285,4 MWh/a betragen. Das<br />
Kollektorfeld auf einem Nachbargebäude mit 291 m² wurde jedoch bis jetzt nicht realisiert. Für die ge-<br />
plante Kollektorfläche von 678,4 m² wurde ein Pufferspeichervolumen von 42 m³ vorgesehen und im<br />
Hinblick auf die ggf. später noch hinzukommende Kollektorfläche auf dem Nachbargebäude auch <strong>so</strong><br />
mit 2 x 21 m³ ausgeführt.
5 Chronologie<br />
08. November 1997<br />
- 12 -<br />
Eingang des Ideenpapiers (Fragebogen) bei der ZfS – Rationelle Energietechnik GmbH.<br />
26. Oktober 1998<br />
Eingang des Antrages zum Programm "<strong>Solar</strong>thermie-2000" beim Projektträger PtJ (damals BEO).<br />
07. Dezember 1998<br />
Bewilligung des Projektes durch den Projektträger PtJ im Rahmen des Programms "<strong>Solar</strong>thermie-<br />
2000" Teilprogramm 2.<br />
25. Juli 1999<br />
Aufträge zur Installation der Kollektorfelder auf dem Heizhaus wurden an die Firma Georg Linder<br />
GmbH vergeben, die Verrohrung mit Pufferspeichern an die Firma Kunzl und Nikolaus Haustechnik<br />
GmbH. Das Kollektorfeld auf dem Nachbargebäude ist nicht ausgeschrieben worden.<br />
16. Juli 2000<br />
Die Kollektorfelder auf dem Heizhausdach sind fertig gestellt und betriebsbereit mit dem Wärmetau-<br />
scher und Pufferspeicher verbunden. Die Kollektoraufständerung ist jedoch noch nicht vollständig ver-<br />
kleidet. Die <strong>Solar</strong>anlage wird vorläufig in Betrieb genommen, obwohl noch keine Verbraucher am Nah-<br />
wärmenetz angeschlossen sind. Zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme sind lediglich einige Gebäude im<br />
Bau. Das Nahwärmenetz wird als Wärmesenke (Netzverluste) benutzt, damit die <strong>Solar</strong>energie aus dem<br />
Pufferspeicher abgefahren und die Anlage (mit Einschränkungen) getestet werden kann.<br />
Ab 04. Juli 2002<br />
werden die Messdaten per Modem aus dem lokalen Logger zur ZfS übertragen und ausgewertet. Der<br />
Betrieb der <strong>Solar</strong>anlage kann auch online überwacht werden.<br />
November 2002<br />
Behebung von Störungen in der Regelung (Strahlungsmessung für Regelung). Am 19.12.2002 ist die<br />
<strong>Solar</strong>anlage wieder im normalen Betrieb.<br />
Dezember 2002<br />
Messergebnisse der ZfS belegen, dass die in den Sommermonaten von der Heizzentrale an das Nah-<br />
wärmenetz abgegebene Energie gegenüber dem Vorjahr fast auf den doppelten Wert angestiegen ist.<br />
Dieser Anstieg zeigt, dass die Bebauung des Wohngebietes weiter fortgeschritten ist. Bis zum
- 13 -<br />
31.12.2002 sind (nach Informationen der Stadtwerke <strong>Heilbronn</strong>) 148 Wohneinheiten von den geplanten<br />
538 Wohneinheiten errichtet worden.<br />
Mai 2003<br />
Installation von zwei zusätzlichen Temperaturfühlern (THT 1 und THT 2) im Kesselkreis. Mit den Tem-<br />
peraturen und dem Volumenstrom VSS kann eine vollständige Bilanzierung des <strong>so</strong>lar unterstützten<br />
Nahwärmesystems durchgeführt werden (gilt nur für den Betrieb ohne Pufferspeicherumfahrung bis<br />
Mai 2004).<br />
Februar 2004<br />
Ein weiterer Anstieg der von der Heizzentrale abgegebenen Energie wurde festgestellt. Dies weist auf<br />
weitere Bebauung des Wohngebietes hin. Bis zum 27.02.2004 sind (nach Informationen der Stadtwer-<br />
ke <strong>Heilbronn</strong>) 207 Wohneinheiten von den geplanten 538 Wohneinheiten errichtet worden.<br />
März 2004<br />
Eine Analyse der ZfS-Messwerte hat ergeben, dass der Volumenstrom im Netz seit Ende März 2004 im<br />
Vergleich zum Vorjahr um das Doppelte angestiegen ist. Der Energieverbrauch im Nahwärmenetz ist<br />
kaum angestiegen. Die Hauptursache dieses gravierenden Volumenanstiegs liegt höchstwahrschein-<br />
lich in der in dieser Zeit (Ende März 2004) vorgenommenen Absenkung der Netzvorlauftemperatur von<br />
70 °C auf die 65 °C (siehe Kapitel 13).<br />
Mai 2004<br />
Aufrüstung der <strong>man</strong>uellen Ventile zur Pufferspeicherumgehung mit Motorköpfen inkl. Regelung. Die<br />
Aufrüstung erfolgte durch die Firma Honeywell.<br />
Juni 2004<br />
Detaillierte Untersuchung der Funktion der Pufferspeicherumgehung. Die Messtechnik wurde für einen<br />
Monat durch die ZfS GmbH von 5 Minuten auf eine hohe Messdatenauflösung von 30 Sekunden um-<br />
gestellt. Die Untersuchung ergab, dass die Pufferspeicherumgehung regelungstechnisch nicht optimal<br />
funktioniert (siehe Kapitel 14).
6 Anlagenbeschreibung<br />
- 14 -<br />
Vorerst sind 2 Kollektorfelder auf dem Dach des Heizhauses ausgeführt. Eine Erweiterung der <strong>Solar</strong>-<br />
anlage durch ein Kollektorfeld auf einem Nachbargebäude, das über eine Erdleitung an den <strong>Solar</strong>-<br />
kreissammler in der Heizzentrale angeschlossen werden <strong>so</strong>ll, wurde bisher nicht realisiert.<br />
Die Kollektorfelder auf dem Heizhausdach (aktive Fläche: oberes Feld: 239,4 m 2 , unteres Feld:<br />
136,8 m 2 ) geben über einen Kreislauf mit Wärmeträger und einer gemeinsamen Kollektorkreispumpe<br />
die <strong>Solar</strong>energie über einen externen Plattenwärmetauscher an den Pufferspeicherladekreis ab. Wenn<br />
sich eine nutzbare Temperaturdifferenz zwischen Kollektorkreisvorlauf und dem unteren Bereich des<br />
Pufferspeichers 2 ausgebildet hat, wird die <strong>Solar</strong>energie in die Pufferspeicher eingespeist.<br />
Abbildung 3: Gesamtschaltplan (vereinfacht)<br />
Mit Hilfe von 2 Motorventilen kann die <strong>Solar</strong>wärme je nach erreichtem Temperaturniveau entweder in<br />
den Speicher 1 und 2 (in Reihe) oder nur in den Speicher 2 eingespeist werden.<br />
Auf der Entladeseite kann der Rücklauf des Nahwärmenetzes entweder an den Pufferspeichern vorbei<br />
geleitet werden (Rücklauf wärmer als Temperatur im 1. Pufferspeicher oben, Ausspeichern lohnt sich<br />
nicht) oder direkt durch die Pufferspeicher (Rücklauftemperatur niedriger als die Temperatur im 1.<br />
Pufferspeicher oben, Ausspeichern lohnt sich). Die Umgehung der Pufferspeicher wurde allerdings erst<br />
im Mai 2004 mit Einbau der beiden Motorventile ermöglicht. Vorher waren die Pufferspeicher ständig<br />
vom Netzrücklauf durchflossen und hatten immer mindestens Netzrücklauftemperatur, auch wenn kei-
- 15 -<br />
ne <strong>Solar</strong>energie eingebracht wurde. Dies verursachte natürlich vermeidbare Verluste, die aber bei der<br />
Planung in Kauf genommen wurden, um eine einfache Anlagenschaltung zu ermöglichen und Baukos-<br />
ten zu sparen. Die Anschaffungs- und Einbaukosten eines Bypassventils inkl. Regelungskomponenten<br />
waren lt. Planer damals höher als die zusätzlich durch <strong>Solar</strong>energie einzusparenden Brennstoffkosten.<br />
Reicht die <strong>Solar</strong>wärme nicht aus, um den Rücklauf auf die erforderliche Netzvorlauftemperatur anzu-<br />
heben, wird über die Heizkessel nachge<strong>heizt</strong>. Eine hydraulische Weiche <strong>so</strong>rgt für eine Entkoppelung<br />
von Heizkreis und Nahwärmenetz.<br />
Zu hohe Netzvorlauftemperaturen, die z.B. infolge sehr hoher Temperaturen im <strong>Solar</strong>speicher auftreten<br />
könnten, werden mit Hilfe einer Rücklaufbeimischung zum Netzvorlauf vermieden.
7 Regelung<br />
- 16 -<br />
Zur Regelung der <strong>Solar</strong>anlage (s. Abbildung 4), der Be- und Entladung der Pufferspeicher, der Kessel<br />
und des Nahwärmenetzes wird eine DDC (Direct Digital Control) eingesetzt. Entsprechend einer ein-<br />
stellbaren Heizkurve berechnet die DDC aus dem gedämpften Messwert der Außentemperatur TA ei-<br />
nen Sollwert TVL<strong>so</strong>ll für die Netzvorlauftemperatur.<br />
Plan<br />
TVL<strong>so</strong>ll 1 = 80 °C bei -12 °C Außentemperatur TA und tiefer<br />
TVL<strong>so</strong>ll 2 = 65 °C bei +6 °C Außentemperatur TA und höher<br />
Zwischenwerte werden linear interpoliert<br />
Die Kollektorkreispumpe P1 wird in Abhängigkeit von der Strahlung zentral über die DDC in der Heiz-<br />
zentrale eingeschaltet. Hierzu ist auf dem Dach eine Strahlungszelle SF1 angebracht, die die Einstrah-<br />
lung misst und den Messwert an die DDC gibt. Zur Ansteuerung der Kollektorkreispumpe berechnet die<br />
DDC aus dem Messwert der Außentemperatur TA einen Sollwert Ian (Einstrahlung) für die Einschalt-<br />
kurve. Dasselbe gilt für eine Ausschaltkurve und den Sollwert Iaus.<br />
Ian1 = 350 W/m 2 und Iaus1 = 300 W/m 2 bei -12 °C Außentemperatur TA und tiefer<br />
Ian2 = 200 W/m 2 und Iaus2 = 150 W/m 2 bei +15 °C Außentemperatur TA und höher<br />
Zwischenwerte werden linear interpoliert<br />
P1 EIN wenn Ian2 > 200 W/m 2 bei Außentemperatur TA > +15 °C<br />
P1 AUS wenn Iaus2 < 150 W/m 2 und T1 - T3 < 2 K<br />
Bei tieferen Außentemperaturen als +15 °C werden höhere Werte für die Strahlungsschwelle angesetzt<br />
(siehe oben).<br />
Die Speicherladepumpe P2 wird gesteuert durch einen Vergleich zwischen der Temperatur T1 im So-<br />
larkreisvorlauf und der Temperatur T3 unten im Pufferspeicher 2.<br />
P2 EIN wenn T1 - T3 = DTan1 > 5 K und P1 EIN<br />
P2 AUS wenn T1 - T3 = DTaus1 < 2 K<br />
Im Pufferspeicher 1 ist der Temperaturwächter STW1 eingebaut, der die Pumpe P1 im <strong>Solar</strong>kreis und<br />
P2 im Pufferspeicherladekreis nur unterhalb einer eingestellten Temperatur freigibt.<br />
STW1 < 98 °C P1 und P2 freigegeben<br />
STW1 > 98 °C P1 und P2 nicht freigegeben<br />
Wenn STW1 angesprochen hat, ist ein Neustart nach Ablauf einer einstellbaren Zeitdauer möglich.<br />
Die zwei Pufferspeicher können je nach Stellung der Motorklappen MK1 und MK2 separat mit <strong>Solar</strong>-<br />
energie beladen werden. Dazu wird ein Vergleich zwischen der Temperatur T2 der Beladeleitung vom<br />
Wärmetauscher zu den Pufferspeichern und der Temperatur T6 im oberen Teil des Pufferspeichers 1<br />
vorgenommen.
- 17 -<br />
MK1 AUF und MK2 ZU wenn T2 - T6 = DTan3 > +2 K<br />
MK1 ZU und MK2 AUF wenn T2 - T6 = DTaus3 < -2 K<br />
Zur Nachspeisung des <strong>Solar</strong>kreises mit Wärmeträger ist die Pumpe P3 vorgesehen, die durch einen<br />
Druckwächter D1 angesteuert wird. Die Pumpe P3 wird durch einen Schwimmerschalter SS1 freigege-<br />
ben, wenn im Vorratsbehälter noch eine Mindestmenge vorhanden ist.<br />
SS1 > 10 cm P3 freigegeben<br />
SS1 < 10 cm P3 nicht freigegeben<br />
P3 EIN wenn D1 < 1,9 bar<br />
P3 AUS wenn D1 > 1,9 bar<br />
Die Pumpen P1 und P2 sind in Abhängigkeit von einer einstellbaren Temperaturdifferenz zwischen der<br />
Netzvorlauftemperatur TVL<strong>so</strong>ll und der Vorlauftemperatur im Beladekreis T2 stufenweise drehzahlge-<br />
steuert. Die Pumpenstufen H1 bis H5 von P1 und H6 bis H10 von P2 (H1/H6: 10 %, H2/H7: 25 %,<br />
H3/H8: 45 %, H4/H9: 60/65 %, H5/H10: 100 %) werden von der Regelung vorgegeben. P1 und P2<br />
werden jeweils in der untersten Pumpenstufe gestartet. Die Pumpenstufen H4 bzw. H9 entsprechen<br />
dem Nennbetrieb, die Pumpenstufen H5 bzw. H10 sind für den Überhitzungsbetrieb gedacht. Die<br />
Pumpen werden in die nächst höhere/nächst tiefere Pumpenstufe geschaltet, wenn folgende Bedin-<br />
gungen vorliegen:<br />
P1 und P2 in die nächst höhere Pumpenstufe wenn T2 - TVL<strong>so</strong>ll = DTan2 > +2 K<br />
P1 und P2 in die nächst niedrigere Pumpenstufe wenn T2 - TVL<strong>so</strong>ll = DTaus2 < -2 K<br />
Die Pumpen P1 und P2 werden nur dann in eine andere Pumpenstufe geschaltet, wenn eine einstell-<br />
bare Wartezeit verstrichen ist. Einstellwert: 600 sec.<br />
Die Pumpen P1 und P2 werden in die maximale Pumpenstufe geschaltet, wenn die Temperatur T2 in<br />
der Leitung zum Pufferspeicher einen einstellbaren Wert überschreitet.<br />
P1 und P2 in die maximale Pumpenstufe H5/H10 wenn T2 > Tan1 = 95 °C<br />
P1 und P2 in die Nennpumpenstufe H4/H9 wenn T2 < Taus1 = 90 °C<br />
Diese Umschaltung unterliegt nicht der obigen Wartezeit DZ1.<br />
Um ein Einfrieren des Wärmetauschers <strong>Solar</strong>kreis zu verhindern, wird die Speicherladepumpe P2<br />
unabhängig von den obigen Kriterien auch gestartet, wenn die Temperatur T1 im <strong>Solar</strong>kreis einen ein-<br />
gestellten Wert unterschreitet.<br />
P2 EIN wenn T1 = Tan2 < 2 K<br />
P2 AUS wenn T1 = Tan2 > 2 K<br />
Die Entladung der Pufferspeicher erfolgt nur dann (ab Mai 2004), wenn zwischen Netzrücklauf und<br />
Pufferspeicher 1 oben eine nutzbare Temperaturdifferenz existiert. Damit der Netzvolumenstrom an<br />
den Pufferspeichern vorbei geführt werden kann, wurden nachträglich Motorklappen in die Zuleitung<br />
zum Pufferspeicher 2 (MK3) und in die Bypassleitung (MK4) eingebaut. Die Ansteuerung erfolgt ge-<br />
mäß:
- 18 -<br />
MK3 auf und MK4 zu, wenn T6 – Tx (früher T3) < -5 K<br />
MK3 zu und MK4 auf, wenn T6 – Tx (früher T3) < -7 K<br />
Die eingestellten Temperaturdifferenzen und Hysteresewerte stellen experimentell ermittelte Kompro-<br />
misswerte dar. Für diese nachträglich implementierte Pufferumgehung wurden bereits vorhandene<br />
Regelfühler (T6, T3) verwendet, die aufgrund ihrer Positionierung nur bedingt zur Formulierung der<br />
erforderlichen Regelbedingungen geeignet sind (T6 erheblich tiefer eingebaut als Entladeleitung, T3 im<br />
Pufferspeicher 2 unten und nicht direkt im Netzrücklauf).
- 19 -<br />
Abbildung 4: Vereinfachtes Schaltschema mit Regelfühlern
- 20 -<br />
8 Messtechnik<br />
Die Position der Messfühler ist dem vereinfachten Schaltplan (Abbildung 5) zu entnehmen.<br />
Messstellenverzeichnis<br />
Wärmeleistung (kW)<br />
PKT Wärmeleistung Kollektorkreise (VKT, TKT1, TKT2)<br />
PSP Wärmeleistung Beladung Pufferspeicher (VSP, TSP1, TSP2)<br />
PSS Wärmeleistung Entladung Pufferspeicher (VSS, TSS1, TSS2)<br />
PVV Wärmeleistung Nahwärmenetz (VVV, TVV1, TVV2)<br />
POK Wärmeleistung Kessel 1 (Öl) (VOK; TOK1, TOK2)<br />
PGK Wärmeleistung Kessel 2 (Gas) (VGK; TGK1, TGK2)<br />
PHT Wärmeleistung vom Heizkreis (VSS; THT1; THT2, ab Mai 2004 PHT nur dann richtig,<br />
wenn PS durchströmt wird)<br />
Volumenströme (m 3 /h)<br />
VKT Volumenstrom Kollektorkreise<br />
VSP Volumenstrom Beladung Pufferspeicher<br />
VSS Volumenstrom Entladung Pufferspeicher<br />
VVV Volumenstrom Nahwärmenetz<br />
VOK Volumenstrom Kessel 1 (Ölkessel)<br />
VGK Volumenstrom Kessel 2 (Gaskessel)<br />
elektrische Leistung <strong>Solar</strong>system (kW)<br />
NST elektrische Leistung Strombedarf <strong>Solar</strong>system (P1, P2, V1, V2, Regelung)<br />
Betriebsstunden (h)<br />
HP1 Betriebsstunden Pumpe P1 <strong>Solar</strong>kreis<br />
HP2 Betriebsstunden Pumpe P2 Beladung Pufferspeicher<br />
HV1 Betriebsstunden Ventil V1 Beladung Pufferspeicher 1<br />
HV2 Betriebsstunden Ventil V2 Beladung Pufferspeicher 2<br />
Temperaturen (°C)<br />
TKT1 Temperatur Kollektorkreise Warmseite<br />
TKT2 Temperatur Kollektorkreise Kaltseite<br />
TSP1 Temperatur Beladung Pufferspeicher Warmseite<br />
TSP2 Temperatur Beladung Pufferspeicher Kaltseite<br />
TSS1 Temperatur Entladung Pufferspeicher Warmseite<br />
TSS2 Temperatur Entladung Pufferspeicher Kaltseite<br />
TVV1 Temperatur Nahwärmenetz Warmseite<br />
TVV2 Temperatur Nahwärmenetz Kaltseite<br />
TOK1 Temperatur Kessel 1 (Ölkessel) Warmseite<br />
TOK2 Temperatur Kessel 1 (Ölkessel) Kaltseite<br />
TGK1 Temperatur Kessel 2 (Gaskessel) Warmseite<br />
TGK2 Temperatur Kessel 2 (Gaskessel) Kaltseite<br />
THT1 Temperatur vom Heizkreis Warmseite<br />
THT2 Temperatur zum Heizkreis Kaltseite<br />
TPS11 Temperatur Pufferspeicher 1, Stelle 1<br />
TPS12 Temperatur Pufferspeicher 1, Stelle 2<br />
TPS13 Temperatur Pufferspeicher 1, Stelle 3<br />
TPS21 Temperatur Pufferspeicher 2, Stelle 1<br />
TPS22 Temperatur Pufferspeicher 2, Stelle 2<br />
TPS23 Temperatur Pufferspeicher 2, Stelle 3<br />
TVL1 Temperatur Vorlauf Kollektorkreis unteres Feld<br />
TVL2 Temperatur Vorlauf Kollektorkreis oberes Feld<br />
TA Außentemperatur<br />
spez. Strahlungsleistung (W/m 2 )<br />
EI1 spez. Strahlungsleistung in unteres Kollektorfeld Heizhaus<br />
EI2 spez. Strahlungsleistung in oberes Kollektorfeld Heizhaus<br />
EI4 spez. Strahlungsleistung horizontal
- 21 -<br />
Abbildung 5: Vereinfachter Schaltplan mit Messfühlern
- 22 -<br />
9 Definition der Kennzahlen des <strong>Solar</strong>systems<br />
Die wichtigsten Kennzahlen für das <strong>Solar</strong>systems sind wie folgt definiert:<br />
Kollektorkreisnutzungsgrad (brutto) gKB<br />
Der Kollektorkreisnutzungsgrad ist das Verhältnis von <strong>so</strong>larer Wärme, die aus dem Kollektorkreis an<br />
die Pufferspeicher abgegeben wurde zur Gesamtstrahlung EIT, die im gleichen Zeitraum auf die aktive<br />
Kollektorfläche aufgetroffen ist. Es wird hier für die Berechnung des Kollektorkreisnutzungsgrades gKB<br />
die Energie QSP auf der Sekundärseite des <strong>Solar</strong>wärmetauschers verwendet, da diese genauer zu<br />
messen ist (kein Glykolgemisch als Wärmeträger wie im Kollektorkreis auf der Primärseite des Wärme-<br />
tauschers). Da im Wärmetauscher kaum thermische Verluste auftreten, ist dieses Verfahren zulässig.<br />
Energie vom Kollektorkreis QSP<br />
gKB = ____________________________ * 100 % = _______ * 100 %<br />
Gesamtstrahlung auf Kollektorfeld EIT<br />
<strong>Solar</strong>systemnutzungsgrad (brutto) gSB<br />
Der Systemnutzungsgrad ist das Verhältnis von <strong>so</strong>larerer Nutzenergie des <strong>Solar</strong>systems QSS* zur<br />
Strahlungsenergie EIT, die im gleichen Zeitraum auf die aktive Kollektorfläche aufgetroffen ist.<br />
Nutzenergie des <strong>Solar</strong>systems QSS*<br />
gSB = ____________________________ * 100 % = _______ * 100 %<br />
Gesamtstrahlung auf Kollektorfeld EIT<br />
<strong>so</strong>larer Deckungsanteil D<br />
Der <strong>so</strong>lare Deckungsanteil ist das Verhältnis von <strong>so</strong>larer Nutzenergie des <strong>Solar</strong>systems QSS* zum<br />
Energiebedarf des Nahwärmenetzes einschl. Leitungsverluste QVV.<br />
Nutzenergie des <strong>Solar</strong>systems QSS*<br />
D = ____________________________ * 100 % = _______ * 100 %<br />
Energie für Nahwärmenetz QVV<br />
Da in den Messperioden 1 – 3 keine Pufferspeicherumgehung implementiert war, sind die Messwerte<br />
für QSS (= Nutzenergie aus dem Pufferspeicher) aus diesen Bilanzzeiträumen um den Betrag des<br />
konventionellen Energieeintrags (= negative Nutzenergie) in den Pufferspeicher zu niedrig. Im Wert<br />
QSS* wurde dies rechnerisch korrigiert (s. Kap.11.1, S. 37). In der 4. Messperiode sind die beiden<br />
Werte QSS und QSS* identisch, eine Korrektur entfällt. (Seit Inbetriebnahme der Pufferspeicherumge-<br />
hung wird der Pufferspeicher nur noch dann durchströmt, wenn der Rücklauf kälter ist als der Puffer-<br />
speicher, <strong>so</strong>mit erfolgt kein konventioneller Energieeintrag mehr.)
- 23 -<br />
10 Messperiode 1 (04.11.2001 – 03.11.2002)<br />
10.1 Situation Bebauung "<strong>Badener</strong> Hof"<br />
Bis zum 31.12.2002 sind 148 Wohneinheiten von den geplanten 540 Wohneinheiten an das Nahwär-<br />
menetz angeschlossen worden. Der aktuelle Stand der Wohnsiedlungsbebauung kann der Tabelle 1<br />
entnommen werden.<br />
Anzahl Gebäude<br />
Per<strong>so</strong>nenzahl<br />
Anzahl<br />
Wohneinheiten<br />
Plan-Zustand Ist-Zustand (31.12.2002)<br />
15 Mehrfamilienhäuser (MFH)<br />
34 Einfamilienhäuser (EFH)<br />
8 Doppelhäuser (DH)<br />
72 Reihenhäuser (RH)<br />
insgesamt 1004 Per<strong>so</strong>nen, gerechnet mit<br />
Planbelegung:<br />
für MFH: 2 Pers./WE<br />
für EFH: 4 Pers./WE<br />
für DH: 4 Pers./WE<br />
für RH: 3 Pers./WE<br />
538 WE, davon<br />
310 in MFH<br />
228 in EFH, DH, RH<br />
7 Mehrfamilienhäuser (MFH)<br />
3 Einfamilienhäuser (EFH)<br />
4 Doppelhäuser (DH)<br />
16 Reihenhäuser (RH)<br />
insgesamt ca. 334 Per<strong>so</strong>nen, gerechnet mit<br />
Planbelegung:<br />
für MFH: 2 Pers./WE<br />
für EFH: 4 Pers./WE<br />
für DH: 4 Pers./WE<br />
für RH: 3 Pers./WE<br />
148 WE davon<br />
121 in MFH<br />
3 in EFH<br />
8 in DH<br />
16 in RH<br />
Tabelle 1: Plan- und Ist- Zustand der Wohnsiedlung "<strong>Badener</strong> Hof" <strong>Heilbronn</strong><br />
Der maximale Wärmebedarf (Gebäudeheizung + Warmwasserbereitung + Nahwärmenetzverluste) für<br />
die geplanten 540 Wohneinheiten der Siedlung wurde im Rahmen der Planung auf ca. 4.300 MWh/a<br />
(ab Heizzentrale) angesetzt. Aufgeteilt auf die Verbraucher Heizung, Warmwasser und Netzverluste<br />
ergeben sich:<br />
2.900 MWh/a für die Gebäudeheizung<br />
800 MWh/a für die Warmwasserbereitung inkl. Gebäudezirkulation<br />
600 MWh/a für Verluste im Nahwärmenetz<br />
Anhand der Anzahl der fertig gestellten WE lässt sich abschätzen, dass der Energiebedarf ab Heiz-<br />
zentrale etwa 1/3 der geplanten Menge entsprechen müsste. Gemäß den ZfS-Messungen wurden<br />
während der ersten Messperiode ab Heizzentrale ca. 1.663 MWh (QVV) an Energie abgegeben, was<br />
etwa 39 % des Planwertes entspricht. Die aufgetretenen Netzverluste sind unabhängig von den ange-<br />
schlossenen WE und wirken sich, da sie bei vollständig verlegtem Netz immer in etwa gleich sind, in<br />
dieser Messperiode relativ stärker aus als bei erfolgtem Endausbau.
- 24 -<br />
10.2 Darstellung der Messwerte, Anlagenverhalten<br />
Tabelle 2 zeigt eine Zusammenfassung der wichtigsten Messdaten und Kennzahlen für die erste<br />
Messperiode der <strong>Solar</strong>anlage. Von der Einstrahlung auf die Kollektorfelder (EIT) in Höhe von<br />
446,1 MWh/a wurden 138,2 MWh/a (QSP) vom <strong>Solar</strong>wärmetauscher an den Ladekreis zu den Puffer-<br />
speichern abgegeben. Dabei wurde ein Kollektorkreisnutzungsgrad brutto (gKB) von 31 % erreicht. Die<br />
Differenz zwischen der Strahlungsenergie und der an den Ladekreis abgegebenen <strong>Solar</strong>wärme resul-<br />
tiert aus optischen Verlusten der Kollektoren und thermischen Verlusten in den Kollektorkreisen.<br />
Bezeichnung Abkürzung Messzeitraum<br />
04.11.2001 bis 03.11.2002 (365 Tage)<br />
Einstrahlung auf unteres Kollektorfeld EI1 165.000 kWh 3,30 kWh/(m²∙d)<br />
Einstrahlung auf oberes Kollektorfeld EI2 281.100 kWh 3,22 kWh/(m²∙d)<br />
Summe Einstrahlung auf Kollektorfelder EIT 446.100 kWh 3,25 kWh/(m²∙d)<br />
Energie aus den Kollektorfeldern (<strong>Solar</strong>kreis) QKT 144.100 kWh 1,05 kWh/(m²∙d)<br />
Energie Beladung Pufferspeicher (Ladekreis) QSP 138.200 kWh 1,01 kWh/(m²∙d)<br />
Energie Entladung Pufferspeicher (Entladekreis) QSS* ca. 124.000 kWh 0,90 kWh/(m²∙d)<br />
Energie an Nahwärmenetz QVV 1.663.600 kWh 12,12 kWh/(m²∙d)<br />
Energie aus Kesseln (Nachheizung) QK ca. 1.540.000 kWh 11,22 kWh/(m²∙d)<br />
Elektrische Energie für <strong>Solar</strong>system NST 724 kWh 1,98 kWh/d<br />
Betriebsstunden Pumpe Kollektorkreis HP1 2.114 h 5,79 h/d<br />
Betriebsstunden Pumpe Beladung Pufferspeicher HP2 1.796 h 4,92 h/d<br />
Volumenstrom Kollektorkreis VKT 8.710 m³ ./.<br />
Volumenstrom Beladung Pufferspeicher VSP 7.940 m³ ./.<br />
Volumenstrom Entladung Pufferspeicher VSS 47.270 m³ ./.<br />
Volumenstrom Nahwärmenetz VVV 55.910 m³ ./.<br />
Kollektorkreisnutzungsgrad brutto (QSP/EIT) gKB 31,0 %<br />
<strong>Solar</strong>systemnutzungsgrad brutto (QSS*/EIT) gSB ca. 27,8 %<br />
<strong>Solar</strong>systemnutzungsgrad netto (QSS*-NST/EIT) gSB ca. 27,6 %<br />
Deckungsanteil durch <strong>Solar</strong>energie (QSS*/QVV) D 7,5 %<br />
Temperatur Vorlauf Nahwärmenetz (gemittelt) TVV1 70,3 °C<br />
Temperatur Rücklauf Nahwärmenetz (gemittelt) TVV2 45,1 °C<br />
Garantieerfüllung für <strong>Solar</strong>energie (QSP) 96,1 %<br />
Garantieerfüllung für Kollektorkreisnutzungsgrad 95,9 %<br />
* siehe Kapitel 11.1 <strong>Solar</strong>system mit einem gesteuerten Bypass zur Pufferumgehung<br />
Tabelle 2: Zusammenfassung von Messdaten und Kennzahlen aus der Messperiode 2001/2002<br />
Abbildung 6 zeigt den Verlauf der Einstrahlung, des <strong>Solar</strong>ertrages und den Kollektorkreisnutzungsgrad<br />
als Tageswert im Wochenmittel im Verlauf der Messperiode. Eingezeichnet sind auch der geplante<br />
Kollektorkreisnutzungsgrad (35,6 %) und der gemessene Nutzungsgrad im Jahresmittel mit 31,0 %.<br />
Die Planwerte werden al<strong>so</strong> deutlich verfehlt. Im Folgenden wird dargelegt, dass die <strong>Solar</strong>anlage trotz-<br />
dem nicht schlecht gearbeitet hat und welche Randbedingungen (Netzrücklauftemperatur, Netzvolu-<br />
menstrom) für die Nichterfüllung der Planwerte verantwortlich sind.
spez. Tagesmittel aus Wochensummen<br />
EIT und QSP [kWh/m²d]<br />
8,0<br />
7,0<br />
6,0<br />
5,0<br />
4,0<br />
3,0<br />
2,0<br />
1,0<br />
0,0<br />
6.11<br />
20.11<br />
4.12<br />
18.12<br />
1.1<br />
15.1<br />
29.1<br />
12.2<br />
26.2<br />
12.3<br />
26.3<br />
- 25 -<br />
9.4<br />
23.4<br />
7.5<br />
21.5<br />
4.6<br />
18.6<br />
2.7<br />
16.7<br />
30.7<br />
letzter Tag der Messwoche, Messjahr 2001/2002<br />
Einstrahlung auf Kollektorfelder Ertrag aus Kollektorkreis (QSP)<br />
Kollektorkreisnutzungsgrad, brutto Kollektorkreisnutzungsgr. im Jahresmittel, geplant<br />
Kollektorkreisnutzungsgr. im Jahresmittel, gemessen<br />
Abbildung 6: Strahlungs- und Nutzenergie, Kollektorkreisnutzungsgrad Messperiode 2001/2002<br />
Aus dem Ladekreis wurden 138,2 MWh/a an den Pufferspeicher abgegeben. Zwischen der von den<br />
Kollektoren abgegebenen Energie und der Energie, die in die Pufferspeicher übertragen wurde, er-<br />
rechnet sich ein Unterschied von 4,1 %, obwohl die thermischen Verluste des <strong>Solar</strong>wärmetauschers<br />
vernachlässigbar sind. Vermutlich ist dieser Unterschied auf Ungenauigkeiten der Messsen<strong>so</strong>ren ins-<br />
be<strong>so</strong>ndere bei der Volumenmessung zurückzuführen. Die für Volumenzähler angegebenen Genauig-<br />
keiten gelten für einen Betrieb mit dem Medium Wasser, während der Kollektorkreis hier aber mit ei-<br />
nem Gemisch aus Antifrogen N (auf Ethylenglykolbasis) und Wasser bei einer Konzentration von ca.<br />
34 % gefüllt ist. Dies hat Genauigkeitseinbußen zur Folge, deren Größe nicht näher bestimmbar ist.<br />
In der betrachteten Messperiode haben die Volumenströme der Kollektorkreis- und der Beladekreis-<br />
pumpe den Wert von 7 m³/h nicht überschritten. Beide Pumpen arbeiten im <strong>so</strong>g. "Matched-Flow-<br />
Betrieb“ (Angepasster Volumenstrom; vgl. Kap. 11.2 Durchflussvarianten im Kollektor- und Belade-<br />
kreis). Der maximale Volumenstrom im Beladekreis war mit ca. 16,5 l/(h*m² KF) größer als der maxima-<br />
le Volumenstrom im Kollektorkreis mit ca. 15,8 l/(h*m² KF) (siehe Abbildung 7). Da die spezifische<br />
Wärmekapazität des Wärmeträgers im Beladekreis (Wasser mit 4,19 kJ/(kg*K)) größer als die im Kol-<br />
lektorkreis (Antifrogen N mit 3,67 kJ/(kg*K)) ist, wird normalerweise die Pumpenauslegung bzw. Pum-<br />
peneinstellung umgekehrt vorgenommen (Volumenstrom im Kollektorkreis größer als der Volumen-<br />
strom im Beladekreis – VKT > VSP). Die derzeit eingestellte Abweichung ist aber noch nicht bedenk-<br />
lich. Unserer Vermutung nach ist die aktuelle Einstellung vorgenommen worden, weil im Laufe der<br />
Siedlungsbebauung ein zusätzliches Kollektorfeld installiert werden <strong>so</strong>llte und die Beladekreispumpe<br />
13.8<br />
27.8<br />
10.9<br />
24.9<br />
8.10<br />
22.10<br />
5.11<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
-10<br />
-20<br />
-30<br />
Kollektorkreisnutzungsgrad [%]
- 26 -<br />
schon vorab auf den höheren Volumenstrom dimensioniert wurde. Dies bestätigt ein Vergleich der in-<br />
stallierten Pumpen (siehe Kap.3).<br />
Abbildung 7: Regelung der Kollektorkreis- und Beladekreispumpe<br />
Abbildung 8: Temperaturen und Volumina auf der Belade- und Entladeseite des Pufferspeichers
- 27 -<br />
Abbildung 8 zeigt Temperaturen und Durchflüsse auf der Be- und Entladeseite des Pufferspeichers. Da<br />
die Pufferspeicher per<strong>man</strong>ent vom Rücklaufvolumen des Nahwärmenetzes durchströmt werden, erfolgt<br />
eine Aufladung des Pufferspeichers nur dann, wenn der Durchfluss im Beladekreis der <strong>Solar</strong>anlage<br />
größer ist als der Netzvolumenstrom (d.h. VBeladung > VEntladung). Andernfalls wird die <strong>so</strong>lar gewonnene<br />
Wärme <strong>so</strong>fort an das Nahwärmenetz angegeben und dort genutzt.<br />
Die Entladung dauert in der Regel nicht länger als 14 Stunden (Abschätzung mit Hilfe von Speicher-<br />
temperaturen an schönen Sommertagen). Mit steigendem Netzvolumenumsatz im Laufe der weiteren<br />
Bebauung des Siedlungsgebietes ist mit noch kürzeren Verweilzeiten der <strong>Solar</strong>wärme in den Puffer-<br />
speichern zu rechnen.<br />
Abbildung 9: Temperaturverteilung in den beiden Pufferspeichern am 28.07.2002<br />
Die Temperaturverteilung über die Höhe der Pufferspeicher an dem in Abbildung 9 gewählten Tag<br />
zeigt, dass sich, obwohl die Pufferspeicher kontinuierlich vom Rücklauf des Nahwärmenetzes durch-<br />
strömt werden, dennoch eine sehr gute Temperaturschichtung in den Pufferspeichern ausbilden kann.<br />
Insgesamt ergibt sich bei den Netztemperaturen in der hier betrachteten Messperiode 1 folgendes Bild:<br />
Netzvorlauftemperatur im Tagesmittel: Netzrücklauftemperatur im Tagesmittel:<br />
im Winter 72 °C im Winter 44 °C<br />
im Sommer 70 °C im Sommer 47 °C<br />
Übergangszeit 70 °C Übergangszeit 44 °C
- 28 -<br />
Die in der Planung festgelegte maximale Netzvorlauftemperatur beträgt im Sommer 70 °C. Bei Inbet-<br />
riebnahme des Nahwärmenetzes war die Netzvorlauftemperatur zunächst auf einen Wert von 65 °C ab<br />
Heizzentrale bei Außentemperaturen größer als 6 °C eingestellt worden. Ab etwa November 2001 (al<strong>so</strong><br />
schon am Anfang der hier betrachteten Messperiode) wurde sie (für den betreffenden Außentempera-<br />
turbereich > 6 °C) auf 70 °C angepasst. Der Grund für diese Anhebung bestand nach Auskunft der<br />
Stadtwerke <strong>Heilbronn</strong> darin, dass wegen der noch niedrigen Zahl von Abnehmern und des dadurch<br />
geringen Volumendurchsatzes im Nahwärmenetz an den Wohnungsübergabestationen nur ca. 58 °C<br />
bis 60 °C anlagen. Es gab deshalb Probleme, die in den Anschlussbedingungen garantierten An-<br />
schlusstemperaturen und damit eine zugesagte Warmwassertemperatur von 60 °C ab Speicher bereit-<br />
zustellen. Es ist davon auszugehen, dass im Laufe der Siedlungsbebauung die Netzvorlauftemperatur<br />
wieder auf den ursprünglich geplanten Wert gesenkt werden wird und damit auch die Rücklauftempe-<br />
ratur den Maximalwert von 45 °C nicht mehr überschreiten wird.<br />
Temperatur [°C]<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
-10<br />
-20<br />
4.11<br />
18.11<br />
2.12<br />
16.12<br />
30.12<br />
13.1<br />
27.1<br />
10.2<br />
Netzvorlauftemperatur SOLL*<br />
Netzrücklauftemperatur IST<br />
24.2<br />
10.3<br />
Netzrücklauftemperatur MAX <strong>so</strong>ll = 45 °C<br />
Zeit (Messperiode 1; 2001/2002; Tage im Jahr)<br />
24.3<br />
7.4<br />
21.4<br />
5.5<br />
19.5<br />
2.6<br />
16.6<br />
30.6<br />
14.7<br />
28.7<br />
11.8<br />
25.8<br />
Netzvolumendurchsatz<br />
8.9<br />
22.9<br />
6.10<br />
20.10<br />
Netzvorlauftemperatur IST<br />
Außentemperatur<br />
* Die Netzvorlauftemperatur SOLL wurde aus den Auslegungstemperaturen in Verbindung mit den gemessenen<br />
Außentemperaturwerten als Gleitkurve abgeleitet.<br />
Abbildung 10: Netzvor- und -rücklauftemperaturen, Netzvolumendurchsatz<br />
3.11<br />
50000<br />
45000<br />
40000<br />
35000<br />
30000<br />
25000<br />
20000<br />
15000<br />
10000<br />
5000<br />
0<br />
Volumenstrom [Liter/h]
- 29 -<br />
Die Netzrücklauftemperatur liegt im Sommer ca. 3 K höher als geplant. Zudem sind im Jahresverlauf<br />
der Tagesmesswerte (Mittel- bzw. Summenwerte) für den Netzvolumenstrom und vor allem für die<br />
Netzrücklauftemperatur einmal wöchentlich (mittwochs) Spitzen erkennbar, die das Temperaturniveau<br />
in den Pufferspeichern deutlich anheben (s. Abbildung 10). Verursacht wurde dies durch Regelmecha-<br />
nismen zur Legionellenbekämpfung in einer oder mehreren der Wohnungsübergabestationen. Alle<br />
Wärmeübergabestationen wurden daraufhin noch einmal vom Betreiber überprüft und falls erforderlich<br />
optimiert. Das Ergebnis dieser Maßnahmen ist ab etwa September 2002 zu sehen, wo die Spitzen in<br />
der Netzrücklauftemperatur bereits deutlich reduziert sind. Eine Messdatenkontrolle über den<br />
3.11.2002 hinaus ergab, dass die Spitzen in der Rücklauftemperatur seit etwa Dezember 2002 voll-<br />
ständig verschwunden sind.<br />
10.3 Überprüfung der Kollektorkennlinie anhand von Messwerten<br />
In der Garantieerklärung des Bieters wurde ein <strong>Solar</strong>ertrag ab WT Kollektorkreis von 167 MWh/a und<br />
ein Kollektorkreisnutzungsgrad von 35,6 % angegeben. Nun bedeutet der gegenüber den Erwartungen<br />
bzw. der gegenüber der abgegebenen Ertragsgarantie deutlich geringere gemessene Energieertrag<br />
noch nicht, dass die <strong>Solar</strong>anlagen selbst schlecht arbeiten. Um hierzu nähere Aufschlüsse zu erhalten,<br />
wurden aus den Messwerten des Jahres 2001/2002 die Kollektorkreiswirkungsgrade gebildet und mit<br />
den theoretischen Kennlinien der in <strong>Heilbronn</strong> eingesetzten Kollektoren verglichen. Diese erhält <strong>man</strong><br />
aus den bekannten Testberichten zertifizierter Prüfinstitute.<br />
Die Kennlinie bezeichnet den Verlauf des Kollektorwirkungsgrades (Energieabgabe aus dem Kollektor<br />
bezogen auf das Energieangebot in Abhängigkeit von der Temperaturdifferenz zwischen der mittleren<br />
Kollektortemperatur (Ein- und Austritt) und der Außentemperatur bezogen auf die Strahlung). Ermittelt<br />
wird die Kennlinie unter genormten Bedingungen in Prüfstandsversuchen. Die Kenntnis der Kollektor-<br />
kennlinie und der sich daraus ableitenden Kollektorkennwerte ist notwendig, um eine thermische So-<br />
laranlage mit Hilfe eines Simulationsprogramms berechnen zu können. Mit Hilfe von gewonnenen<br />
Messwerten lässt sich durch Vergleich mit der theoretischen Kennlinie die tatsächliche Leistungsfähig-<br />
keit der Kollektoren bestimmen. In der Anlage in <strong>Heilbronn</strong> ist dabei zu beachten, dass die zur Ermitt-<br />
lung des Wirkungsgrades benötigten Temperaturen aus baulichen Gründen am Wärmetauscher im<br />
Keller des Heizhauses und nicht, wie es nach den Testverfahren der Prüfinstitute richtig wäre, direkt<br />
am Kollektor auf dem Dach abgegriffen werden.<br />
In die gemessenen Temperaturen gehen deshalb nicht nur die Verluste am Kollektor (die durch die<br />
Kennlinie aufgezeigt werden), <strong>so</strong>ndern zusätzliche thermische Verluste durch die Verrohrung des Kol-<br />
lektorfeldes und durch die Steigleitung vom Kollektorfeld bis zum Wärmetauscher zwischen Kollektor-<br />
kreis und Ladekreis ein. Die aus den Messdaten gewonnenen Wirkungsgradpunkte stellen <strong>so</strong>mit Kenn-<br />
linienpunkte für den Kollektorkreis dar. Trägt <strong>man</strong> diese tatsächlichen Betriebspunkte trotzdem in ein
- 30 -<br />
Diagramm für die theoretische Kollektorkennlinie ein, <strong>so</strong> äußern sich die zusätzlich darin enthaltenen<br />
Rohrleitungsverluste in einem Abstand zur vorgegebenen Wirkungsgradkurve des Kollektors. Realisti-<br />
scherweise muss al<strong>so</strong> von einer Differenz zwischen Kollektorkennlinie und den Wirkungsgradpunkten<br />
für den Kollektorkreis ausgegangen werden. Unter Berücksichtigung der baulichen Gegebenheiten<br />
<strong>so</strong>llte der Abstand bei den Anlagen im <strong>Badener</strong> Hof höchstens etwa 10 % betragen. Die folgende Auf-<br />
stellung zeigt in knapper Übersicht die Formeln für die Berechnung der Kollektorkennlinien, die Kollek-<br />
torkennwerte aus Prüfberichten für die im <strong>Badener</strong> Hof eingebauten Kollektoren, daraus berechnete<br />
Stützwerte für die Kollektorkennlinien und die für die Auswertung der Messwerte notwendigen Formeln.<br />
Nachrechnung Kollektorkennlinie<br />
a) Formel für Kollektorkennlinie ��theor = �0 - ( c1 � x ) - (c2 � EI � x 2 )<br />
b) Kollektorkennwerte aus Prüfbericht: ITW 98COL114<br />
IMK<br />
�0 0,7566 Die hier angegebenen Kollektorkennwerte sind von Apertur-<br />
auf Ab<strong>so</strong>rberfläche umgerechnet. Als Flächenverhält-<br />
C1 3,541<br />
nis zur Umrechnung wurde dabei die Gesamtapertur- zur<br />
0,01165<br />
Gesamtab<strong>so</strong>rberfläche verwendet.<br />
C2<br />
c) Berechnung der Kollektorkennlinien für Diagramme mit Kollektorkennwerten<br />
x ��theor<br />
0,0000 0,7566<br />
0,0200 0,6813<br />
0,0400 0,5968<br />
0,0600 0,5034<br />
0,0800 0,4008<br />
0,1000 0,2893<br />
IMK Die Kollektorfläche in <strong>Heilbronn</strong> setzt sich aus zwei unter-<br />
schiedlich geneigten Einzelflächen zusammen. Für die<br />
Berechnung von ��theor wird deshalb eine über alle betrachteten<br />
Messpunkte gemittelte und flächengewichtete Einstahlung<br />
in die Kollektorebene EImit verwendet.<br />
Messperiode 1: EImit: 968 W/m²<br />
Messperiode 2: EImit: 954 W/m²<br />
Messperiode 3: EImit: 969 W/m²<br />
Messperiode 4: EImit: 969 W/m²<br />
In der linken Tabelle sind die Werte für die 1. Messperiode<br />
eingetragen. Für die anderen Messperioden weichen diese<br />
Werte (wg. unterschiedlicher jährlicher Einstrahlung) geringfügig<br />
hiervon ab.<br />
d) Berechnung der Wirkungsgradpunkte für Diagramm aus Messwerten<br />
Tm = ( TKT1 + TKT2 ) / 2<br />
x = (Tm - TA) / EImit<br />
� = QSP/EImit = <strong>Solar</strong>ertrag/Mittl. Einstrahlung in Kollektorebenen<br />
Abbildung 11 zeigt die Verhältnisse in der Anlage <strong>Badener</strong> Hof während der 1. Messperiode. Eingetra-<br />
gen ist die Kennlinie aus dem Prüfbericht des eingebauten Kollektors <strong>so</strong>wie ein Punkthaufen der Wir-<br />
kungsgrade des Kollektorkreises bei den gemessenen Betriebszuständen, bei denen die notwendigen<br />
Voraussetzungen für eine zuverlässige Wirkungsgradermittlung erfüllt waren. Da das Kollektorfeld aus<br />
2 Teilfeldern (oberes und unteres Feld) mit unterschiedlicher Neigung aber gleicher Ausrichtung be-
- 31 -<br />
steht, der <strong>Solar</strong>ertrag aus dem Kollektorkreis jedoch nur an einer Stelle gemeinsam erfasst wird, muss<br />
für die Berechnung des x-Wertes eine gemittelte und flächengewichtete Einstrahlung in die Kollektor-<br />
ebene EImit gebildet werden, um <strong>so</strong> die Messwerte mit einem möglichst geringen Fehler im Diagramm<br />
darstellen zu können.<br />
eta<br />
1,0<br />
0,9<br />
0,8<br />
0,7<br />
0,6<br />
0,5<br />
0,4<br />
0,3<br />
0,2<br />
0,1<br />
0,0<br />
0,00<br />
Kollektor-Kennlinie Sonnenkraft IMK<br />
Energie Kollektorfeld - Messwerte, <strong>Heilbronn</strong>, <strong>Badener</strong> Hof<br />
Abweichung<br />
0,01<br />
0,02<br />
0,03<br />
0,04<br />
0,05<br />
0,06<br />
x = (T m - T L)/EI mit<br />
Kollektorkreisnutzungsgrad,<br />
brutto (Jahresmittelwert)<br />
0,07<br />
g KB = 31,0%<br />
Kollektorkennlinie/Messwerte: Abweichung<br />
ca. 7,8%<br />
Kollektorkennl./Schwerpunkt:<br />
ca. 7,8%<br />
Abbildung 11: Theoretische und gemessene Kollektorkennlinie in 2002/2003<br />
Der Vergleich zwischen dem Schwerpunkt der Messpunkte und der Kollektorkennlinie ergibt in der<br />
1. Messperiode eine Abweichung von ca. 7,8 %. Dieser Wert liegt im Bereich des Zulässigen (ca.<br />
10 %) und zeigt, dass die Kollektoren (unter Berücksichtigung des oben Gesagten über den Unter-<br />
schied zwischen Kollektoren und Kollektorkreis) die in den Prüfberichten ermittelten Werte erreichen.<br />
In den folgenden Messjahren <strong>so</strong>ll diese Untersuchung wiederholt werden. Es wird sich dann zeigen,<br />
inwieweit das Verhalten der Kollektoren stabil bleibt oder ob Alterung (oder auch andere Einflüsse) die<br />
Leistungsfähigkeit der Kollektoren negativ beeinflussen.<br />
10.4 Garantierter <strong>Solar</strong>ertrag und Nutzwärmekosten<br />
Das Verfahren im Rahmen des Programms <strong>Solar</strong>thermie-2000, Teilprogramm 2 sieht vor, dass der<br />
Bieter für die Installation eines <strong>Solar</strong>systems unter Zugrundelegung der im Leistungsverzeichnis ge-<br />
nannten Randbedingungen (Netzrücklauftemperatur und Einstrahlung) den Energieertrag aus dem<br />
<strong>Solar</strong>system garantiert. Da die Betriebsbedingungen während der Messphase nicht mit den in den<br />
Ausschreibungsunterlagen festgelegten Standardbedingungen übereinstimmen, wird der vom Anbieter<br />
0,08<br />
0,09<br />
0,10
- 32 -<br />
garantierte Ertrag unter Berücksichtigung der realen Betriebsbedingungen mit Hilfe eines Simulations-<br />
programms (hier TRNSYS) korrigiert. Verschlechterungen der realen Betriebsbedingungen (geringere<br />
Einstrahlung, höhere Netzrücklauftemperaturen) oder Verbesserungen (höhere Einstrahlung, niedrige-<br />
re Netzrücklauftemperaturen) gegenüber den vorgegebenen Werten werden al<strong>so</strong> dem Anbieter weder<br />
angelastet noch gutgeschrieben, wohl aber werden sie – was die Rücklauftemperaturen betrifft – den<br />
an der Planung oder Errichtung der konventionellen Technik beteiligten Firmen "zur Last gelegt". Un-<br />
vermeidliche Betriebsausfälle, die nicht auf einer fehlerhaften Installation beruhen, werden <strong>so</strong> berück-<br />
sichtigt, als seien sie nicht aufgetreten.<br />
In Tabelle 3 ist das Ablaufschema wiedergegeben, wie die vom Bieter abgegebene Ertragsgarantie auf<br />
die tatsächlichen Betriebsbedingungen umgerechnet wird. Die Spalten mit den Werten repräsentieren<br />
die Ergebnis im Messjahr 2001/2002.<br />
Zeile Wert<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
Garantie des Bieters auf Grund<br />
der Randbedingungen LV<br />
Ergebnis Simulation ZfS mit<br />
Randbedingungen LV<br />
Faktor ZfS-Simulation/Garantie<br />
[Zeile 1/Zeile 2]<br />
Ergebnis Simulation ZfS mit<br />
realen Betriebsbedingungen<br />
korrigierte Simulation ZfS mit<br />
realen Betriebsbedingungen<br />
[Zeile 4 � Faktor Zeile 3])<br />
Messergebnis<br />
04.11.2001 – 03.11.2002<br />
Verhältnis Messergebnis zu<br />
korrigierter Simulation<br />
[Zeile 6 zu Zeile 5]<br />
Tabelle 3: Berechnung Garantieerfüllung 1. Messperiode<br />
Ertrag<br />
ab Wärmetauscher<br />
Kollektrokreis<br />
Systemnutzungsgrad<br />
ab Wärmetauscher<br />
Kollektorkreis<br />
167,0 MWh/a 35,58 %<br />
162,0 MWh/a 34,52 %<br />
1,0309<br />
(Überschätzung Ertrag durch<br />
den Anbieter)<br />
1,0309<br />
(Überschätzung Systemnutzungsgrad<br />
durch den Anbieter)<br />
139,6 MWh/a 31,34 %<br />
143,9 MWh/a<br />
(Überschätzung durch den<br />
Anbieter eingearbeitet, da<br />
garantiert)<br />
32,30 %<br />
(Überschätzung durch den<br />
Anbieter eingearbeitet, da<br />
garantiert)<br />
138,2 MWh/a 30,99 %<br />
96,1 % 95,9 %<br />
Das Verfahren sieht vor, zunächst die Ertragsgarantie des Bieters mit einem möglichst realistischen<br />
TRNSYS-Simulationsmodell des <strong>Solar</strong>systems mit den Randbedingungen aus dem Leistungsverzeich-<br />
nis nachzurechnen (Zeile 2). Daraus ergibt sich ein Faktor, um wie viel der Anbieter die Systemeffi-<br />
zienz gegenüber der Rechnung der ZfS über- oder unterschätzt hat (Zeile 3). In einem zweiten Schritt<br />
erfolgt eine nochmalige Simulation, diesmal mit den tatsächlichen Messwerten für Strahlung, Netz-<br />
durchfluss (angenähert) und Netzrücklauftemperatur (Zeile 4). Das dabei erzielte Ergebnis wird mit<br />
dem Faktor aus der ersten Simulation bewertet (Zeile 5) und mit dem tatsächlich erzielten Energieer-<br />
trag (Messwert, Zeile 6) verglichen (Zeile 7). Die Garantie ist erfüllt, wenn einer der beiden Werte in<br />
Zeile 7 größer oder gleich 90 % ist.
- 33 -<br />
Der garantierte <strong>Solar</strong>ertrag für die <strong>Solar</strong>anlage wurde, da eine Berechnung mit dem Simulationsprog-<br />
ramm TRNSYS wegen seiner Komplexität für die Bieter kaum möglich ist, vom Steinbeis-Transfer-<br />
zentrum (STZ) in der Funktion als Planer vorgenommen. Bei einer Globalstrahlung von 1.119 kWh/m²<br />
(Strahlungs- und Klimadaten für den Standort Würzburg, Plan-Netzrücklauftemperatur s. Abbildung 12)<br />
wurden vom Steinbeis-Transferzentrum 167,0 MWh/a <strong>Solar</strong>energie ab Wärmetauscher Kollektor-<br />
kreis errechnet, die laut Randbedingungen zum Leistungsverzeichnis als Garantiegrenze für die Ab-<br />
gabe von <strong>Solar</strong>energie festgelegt war. Vom Bieter wurde dieser Wert dann als Garantiewert übernom-<br />
men. Der Kollektorkreis-Nutzungsgrad von 35,58 % taucht expliziert nicht in den Ertragsgarantie des<br />
Bieters auf, <strong>so</strong>ndern wurde, um wie bei allen anderen Anlagen im Förderprogramm ST2000 auch für<br />
den <strong>so</strong>laren Nutzungsgrad eine Ertragserfüllung angeben zu können, von der ZfS nachträglich anhand<br />
der Unterlagen vom Steinbeis-Transferzentrum ausgerechnet.<br />
Tabelle 4 zeigt nun die maßgeblichen Größen für die Garantiebestimmung nochmals in einer Zusam-<br />
menfassung. Be<strong>so</strong>nders zu beachten ist dabei die Netzrücklauftemperatur, da hier die Planwerte und<br />
die im Betrieb gemessenen Werte erheblich voneinander abweichen. Die überhöhte Rücklauftempera-<br />
tur aus dem Nahwärmenetz (siehe Abbildung 12) fließt in diese Garantie-Berechnung durch eine Simu-<br />
lation mit den realen Betriebsbedingungen ein (vgl. Zeile 4 in Tabelle 3), <strong>so</strong>dass dem Bieter, da die<br />
Netzrücklauftemperatur außerhalb seines Verantwortungsbereiches liegt, daraus kein Nachteil bzgl.<br />
seiner <strong>Solar</strong>energiegarantie entsteht.<br />
Einheit<br />
Garantierechnung<br />
Steinbeis-<br />
Transferzentrum<br />
(STW)<br />
Nachrechnung<br />
ZfS<br />
TRNSYS-Simulation<br />
mit realen<br />
Betriebsbedingungen<br />
Beaufschlagung der<br />
TRNSYS - Ergebnisse<br />
unter realen<br />
Betriebsbedingungen<br />
mit Faktoren<br />
ZfS - Messung<br />
4.11.2001 – 3.11.2002<br />
Globalstrahlung kWh/m²a 1.119 1.119 1.062 1.062 1.062<br />
Einstrahlungsenergie in Koll. MWh/a 469,3 469,3 445,5 445,5 446,1<br />
<strong>Solar</strong>ertrag (QSP) MWh/a 167,0 162,0 139,6 143,9 138,2<br />
Kollektorkreisnutzungsgrad % 35,6 *)<br />
34,5 31,3 32,3 31,0<br />
Mittlere Netzrücklauftemperatur °C 39,4 39,4 45,1 45,1 45,1<br />
Garantieerfüllung für die <strong>Solar</strong>anlage aus Kollektorkreis in % 96,1<br />
Garantieerfüllung für Kollektorkreisnutzungsgrad in % 95,9<br />
*) ZfS-Berechnung<br />
Tabelle 4: Garantierter, gemessener und simulierter Nutzungsgrad der <strong>Solar</strong>anlage
- 34 -<br />
Abbildung 12: Vergleich der gemessenen und der bei der Planung des <strong>Solar</strong>systems errechneten<br />
Netzrücklauftemperatur<br />
Der in der Messperiode 04.11.2001 bis 03.11.2002 gemessene <strong>Solar</strong>ertrag aus dem Kollektorkreis mit<br />
138,2 MWh/a bzw. der gemessene Kollektorkreisnutzungsgrad mit 31,0 % (siehe Tabelle 4) und der<br />
simulierte, aber mit realen Betriebsbedingungen gerechnete und mit dem Faktor korrigierte So-<br />
larertrag mit 143,9 MWh/a bzw. Kollektorkreisnutzungsgrad mit 32,3 % werden jeweils (gemäß des im<br />
Programm <strong>Solar</strong>thermie-2000 benutzten Nachrechnungsverfahrens für die Ertragsgarantie) für die Er-<br />
mittlung der Garantieerfüllung in Relation gesetzt (Ablauf der Berechnung siehe in Tabelle 3). Es ergibt<br />
sich für die erste Messperiode eine Garantieerfüllung von 96,1 % bei Betrachtung des <strong>Solar</strong>ertrags<br />
bzw. 95,9 % bei Betrachtung des Kollektorkreisnutzungsgrades. Die Ertragsgarantie des Bieters ist<br />
damit erfüllt, da mindestens einer der beiden Werte, wie dies in den Randbedingungen zum LV fest-<br />
gelegt ist, über 90 % liegt.<br />
Dies darf aber nun keineswegs <strong>so</strong> interpretiert werden, als habe die Anlage die Erwartungen erfüllt.<br />
Würde sie auf ein Nahwärmenetz mit Rücklauftemperaturen wie in der Plan-Berechnung (ca. 5 – 10 K<br />
unter den realen Werten) arbeiten, <strong>so</strong> müsste sie einen Nutzungsgrad von etwa 36 % erreichen (siehe<br />
Planwert oder den ZfS-Nachrechnungswert lt. Tabelle 4). Die <strong>Solar</strong>anlage hat <strong>so</strong>mit gegenüber der<br />
Planung nur ca. 85 % des ab<strong>so</strong>luten Garantiewertes erreicht. Es ist deshalb unbedingt anzustreben,<br />
die Netzrücklauftemperatur auf die Planwerte abzusenken, damit die <strong>Solar</strong>anlage auch tatsächlich die<br />
Energie liefert, die lt. Plan vorgesehen ist.<br />
Mit dem gemessenen Ertrag aus dem <strong>Solar</strong>system kann nun festgestellt werden, welche Nutzwärme-<br />
kosten sich im realen Betrieb ergeben haben. Eine Übersicht der Systemkosten und errechneten<br />
Nutzwärmekosten zeigt Tabelle 5. Die Kosten des <strong>Solar</strong>systems einschl. Planungskosten und Mehr-<br />
wertsteuer betrugen 223.875 €. Setzt <strong>man</strong> eine Verzinsung von 6 % und eine Lebensdauer für das<br />
<strong>Solar</strong>system von 20 a an, <strong>so</strong> ergibt sich eine relative Annuität von 8,72 %, umgerechnet auf ab<strong>so</strong>lute
- 35 -<br />
Werte sind es 19.522 €. Hierbei wurden (gem. vereinfachter Berechnung in <strong>Solar</strong>thermie-2000) In-<br />
standhaltungs- und Betriebskosten nicht berücksichtigt. Die Einbeziehung dieser Positionen ergäbe<br />
15 % bis 20 % höhere Wärmekosten. Bei Vorsteuerabzugsberechtigung sind im Gegenzug 16 %<br />
MwSt. abziehbar.<br />
Bezogen auf 167 MWh/a garantierte <strong>Solar</strong>energie bzw. 138,2 MWh/a gemessene <strong>Solar</strong>energie erge-<br />
ben sich Nutzwärmekosten von 0,1169 bzw. 0,1412 €/kWh. Der Vergleich dieser beiden Werte zeigt<br />
deutlich, dass, obwohl die <strong>so</strong>lare Ertragsgarantie vom Bieter erfüllt wurde, im realen Betrieb die Plan-<br />
werte für die Nutzwärmekosten überschritten wurden. Dies unterstreicht die obige Forderung nach<br />
Anstrengungen, die Netzrücklauftemperatur nach Möglichkeit auf den Planwert zu senken, um <strong>so</strong>mit<br />
geringere Nutzwärmekosten zu erreichen.<br />
garantierter Energieertrag aus <strong>Solar</strong>system für den Ertrag<br />
aus den Feldern auf dem Heizhaus (Summe 387,4 m 2 ),<br />
ohne Kollektorfeld Nachbargebäude<br />
Plan Real (4.11.01 – 3.11.02)<br />
167.000 kWh/a<br />
431 kWh/(m 2 ·a)<br />
Summe <strong>Solar</strong>system, ohne MwSt. 166.603 €<br />
Planungskosten 26.392 €<br />
Summe <strong>Solar</strong>system mit Planungskosten, ohne MwSt. 192.995 €<br />
Summe <strong>Solar</strong>system mit Planungskosten, inkl. 16 % MwSt. 223.875 €<br />
Nutzwärmekosten <strong>Solar</strong>energie<br />
bei 8,72 % Annuität für 20 Jahre Lebensdauer und 6 % Zinsen<br />
Tabelle 5: Systemkosten und garantierte Nutzenergie<br />
138.238 kWh<br />
357 kWh/(m 2 ·a)<br />
0,1169 €/kWh 0,1412 €/kWh<br />
Die spez. <strong>Solar</strong>systemkosten betragen ca. 595 € je m² aktive Kollektorfläche. Sie liegen im normalen<br />
Bereich für eine Anlage dieser Größe. Den größten Anteil an den Kosten (25 %) haben die <strong>Solar</strong>kollek-<br />
toren. Zweitteuerste Position ist die Kollektoraufständerung inkl. der Pultdächer und deren Außenver-<br />
kleidung (17 %).<br />
Inwieweit die <strong>Solar</strong>anlage die garantierte <strong>Solar</strong>energiemenge erreichen wird, kann erst in einigen Jah-<br />
ren festgestellt werden, wenn das Wohngebiet vollständig bebaut worden ist. Eine ausreichende Wär-<br />
meabnahme wird höchstwahrscheinlich eine Absenkung der Netzrücklauftemperatur zur Folge haben.<br />
Abbildung 13 zeigt, welche Änderung des spez. <strong>Solar</strong>ertrages in Abhängigkeit von dem in 3 K Schritten<br />
variierten Netzrücklauftemperaturprofil für das <strong>so</strong>lar unterstützte Nahwärmesystem "<strong>Badener</strong> Hof"<br />
<strong>Heilbronn</strong> rechnerisch zu erwarten ist. Da schon eine geringe Absenkung der Netzrücklauftemperatur<br />
eine deutliche Verbesserung des <strong>Solar</strong>ertrages bewirkt (6 K Absenkung entspricht ca. 21 % Verbesse-<br />
rung des <strong>Solar</strong>ertrages), besteht unserer Meinung nach ein Forschungsbedarf im Bereich Wärmeüber-<br />
gabestationen, da diese entscheidend die Netzrücklauftemperatur beeinflussen.
- 36 -<br />
Abbildung 13: Spez. <strong>Solar</strong>ertrag in Abhängigkeit von dem Niveau der Netzrücklauftemperatur
- 37 -<br />
11 Optimierungspotenzial des Nahwärmesystems �<br />
11.1 <strong>Solar</strong>system mit einem gesteuerten Bypass zur Pufferumgehung<br />
Da der Netzrücklauf stets in den Pufferspeicher eingeleitet wird, gibt es keine Umgehung für den Fall,<br />
dass die Netzrücklauftemperatur größer als die Pufferspeichertemperatur ist. In diesem Fall tritt dann<br />
eine Aufladung des Puffers mit konventioneller Energie aus dem Nahwärmenetz ein. In Abbildung 14<br />
wird diese Situation gezeigt. Dargestellt ist die Energie, die das Nahwärmenetz während der Durch-<br />
strömung des Pufferspeichers aufnimmt (pos. Werte) bzw. in den Pufferspeicher hineinträgt (negative<br />
Werte).<br />
Abbildung 14: Energie Pufferspeicher-Entladeseite<br />
.<br />
Abbildung 15: Beladeenergie Pufferspeicher <strong>so</strong>lar (gelb) und konventionell (blau)<br />
� Dieses Kapitel basiert auf den in der Dissertation von D. Szablinski beschriebenen Optimierungsmaßnahmen. Genehmigung der Veröffent-<br />
lichung vom 17.07.2003; Institut Energiesysteme und Energiewirtschaft (LEE), Ruhr-Universität Bochum.
- 38 -<br />
Um die Speicherverluste korrekt ausrechnen zu können, wird die auf der Entladeseite eingespeiste<br />
konventionelle Energie (negative Werte) als Ab<strong>so</strong>lutbetrag der auf der Beladeseite eingespeisten So-<br />
larenergie (positive Werte) zugerechnet (siehe Abbildung 15). Somit bilden diese zwei Energien in der<br />
Jahressumme die Beladeenergie, die insgesamt in die Pufferspeicher eingespeist wird. Für die Be-<br />
stimmung der Entladeenergie werden die negativen Werte der auf der Entladeseite gemessenen<br />
Energie zu Null gesetzt und die Jahressumme nur mit den positiven Werten gebildet. Aus dem Ver-<br />
gleich der Summen von Be- und Entladeenergie errechnen sich die Pufferspeicherverluste.<br />
In der 1. Messperiode wurden ca. 38 MWh konventionelle Energie in die Pufferspeicher eingebracht<br />
(Deckung der Verluste in strahlungsarmen Perioden, wenn die Netzrücklauftemperatur höher ist als die<br />
Puffertemperatur). Zusammen mit den 138 MWh <strong>Solar</strong>energie nahm der Pufferspeicher al<strong>so</strong><br />
176 MWh/a auf. Demgegenüber wurden aus den Pufferspeichern ca. 159 MWh an das Wärmenetz<br />
abgegeben. Die Speicherverluste lagen al<strong>so</strong> bei 17 MWh bzw. bei knapp 10 % im Jahr. Dieser Wert ist<br />
recht hoch und ist bedingt durch die Aufteilung des Pufferspeichervolumens auf zwei Behälter in Ver-<br />
bindung mit einer Wärmedämmung von nur 10 cm Stärke und einer ständig hohen Temperatur in den<br />
Puffern (mindestens Netzrücklauftemperatur).<br />
Die <strong>Solar</strong>energie kann nur dann in die Pufferspeicher eingespeist werden, wenn ihr Temperaturniveau<br />
höher ist als das des Pufferspeichers. Dieser hat, da er ständig vom Netz durchflossen wird, stets min-<br />
destens Netzrücklauftemperatur. Eine Beladung findet deshalb nur während ca. 2000 h bis ca. 3000 h<br />
im Jahr statt. Während dieser Zeit werden die Pufferverluste durch die <strong>so</strong>lare Energie gedeckt. Verlus-<br />
te während der Beladung mit konventioneller Energie sind jedoch während der gesamten übrigen Zeit<br />
des Jahres (ca. 5000 h bis 6000 h) zu berücksichtigen, wenn auch auf niedrigerem Temperaturniveau.<br />
In erster Näherung kann <strong>man</strong> annehmen, dass der prozentuale Verlustanteil bei beiden Energien in<br />
den Pufferspeichern etwa gleich hoch ist (bezogen auf die eingespeisten Energien ca. 10 %). Damit<br />
ergibt sich, dass von der eingespeisten <strong>Solar</strong>wärme (138 MWh) ca. 124 MWh genutzt wurden. Dies<br />
entspricht einem <strong>Solar</strong>systemnutzungsgrad von rund 28 %. Von etwa 38 MWh eingespeister konven-<br />
tioneller Energie wurden ca. 34 MWh wieder entnommen. Diese Verluste von etwa 4 MWh an konven-<br />
tioneller Energie treten im Temperaturbereich zwischen den Schwankungsspitzen der Netzrücklauf-<br />
temperatur auf.<br />
Wäre ein Bypassventil zur Umfahrung des Pufferspeichers bei hohen Netztemperaturen eingebaut,<br />
würde die untere Speichertemperatur erheblich unter die Rücklauftemperatur absinken (bei sehr langer<br />
Stillstandszeit letztlich bis auf Umgebungstemperatur). Durch das Fehlen des Bypassventils entstehen<br />
<strong>so</strong>mit zusätzliche Verluste, da die Puffertemperatur unnötig hochgehalten wird. Eine Abschätzung die-<br />
ser Verluste ist aufwändig, weil beim Vergleich der beiden Schaltungen (mit und ohne Bypass) der Ver-<br />
lauf der Rücklauftemperatur genau, möglichst mit allen kurzzeitigen Schwankungen berücksichtigt<br />
werden muss. Die Verwendung einer jahresgemittelten Netzrücklauftemperatur führt unvermeidlich zu<br />
einer erheblichen Unterschätzung der unnötig eingespeisten konventionellen Energie und der durch die
- 39 -<br />
konventionelle Beladung verursachten Verlustanteile. Aufgrund unserer Messergebnisse lassen sich<br />
unnötige konventionelle Verluste auf ca. 3 MWh/a abschätzen.<br />
TRNSYS 15 ist ein Simulationsprogramm, das die Möglichkeit bietet, die Netzrücklauftemperatur in<br />
beliebigen Intervallen einzugeben. Es eignet sich daher, die o. g. Schaltungsvarianten hinsichtlich ihrer<br />
Effizienz zu vergleichen. Wir haben zwei Fälle untersucht, bei denen die Netzrücklauftemperatur als<br />
Jahresdatensatz von 5-min-Werten eingegeben wurde:<br />
� Nahwärmesystem ohne Bypass Anlage ist zurzeit <strong>so</strong> ausgeführt.<br />
� Nahwärmesystem mit Bypass Fiktiv, der Netzrücklauf wird an dem Pufferspeicher vor-<br />
beigeführt, wenn die Netzrücklauftemperatur höher als die<br />
Pufferspeichertemperatur ist.<br />
Das Ergebnis der Untersuchung kann der folgenden Tabelle 6 entnommen werden.<br />
Energie Beladung Speicherverluste � Verluste<br />
Zeile <strong>so</strong>lar konv. <strong>so</strong>lar konv.<br />
1 Nahwärmesystem ohne<br />
Bypass<br />
GEMESSEN<br />
138 MWh 38 MWh ca. 14 MWh ca. 4 MWh ca. 18 MWh<br />
2 Nahwärmesystem ohne<br />
Bypass<br />
SIMULIERT<br />
3 Nahwärmesystem mit<br />
Bypass<br />
SIMULIERT<br />
139,6 MWh 37,5 MWh 14 MWh ca. 4 MWh 18 MWh<br />
143,2 MWh 0 MWh 15 MWh 0 15 MWh<br />
Tabelle 6: Simulation des <strong>Solar</strong>systems mit/ohne Umgehung des Pufferspeichers; Vergleich mit<br />
ZfS-Messungen<br />
Man erkennt, dass die Ergebnisse der Simulation für das <strong>Solar</strong>system ohne Bypass weitgehend mit<br />
den Messergebnissen übereinstimmen (Zeilen 1 und 2 in Tabelle 6). Es ist <strong>so</strong>mit gewährleistet, dass<br />
das reale System hinreichend genau innerhalb der Simulationsumgebung abgebildet wurde. Die sehr<br />
gute Übereinstimmung von Messwerten und TRNSYS-Simulationsergebnissen gilt im Übrigen nicht nur<br />
für die summarischen Werte in Tabelle 6, <strong>so</strong>ndern auch für die Tagesverläufe der einzelnen Messgrö-<br />
ßen, wie Abbildung 16 exemplarisch deutlich macht (vgl. Temperatur im Pufferspeicher 2 unten Mes-<br />
sung/Simulation). Vergleicht <strong>man</strong> die beiden Simulationsrechnungen ohne und mit Bypass (Zeilen 2<br />
und 3 in Tabelle 6), <strong>so</strong> wird deutlich, dass die <strong>Solar</strong>anlage bei Vorhandensein einer Pufferspeicherum-<br />
gehung einen höheren <strong>Solar</strong>ertrag erreicht hätte. Es ergibt sich ein möglicher Mehrertrag von ca.<br />
3 MWh.<br />
Der gesamte Energiegewinn bei einer Ausführung des Nahwärmesystems mit geregeltem Bypass zur<br />
Umgehung der Pufferspeicher würde sich <strong>so</strong>gar auf etwa 6 MWh belaufen (3 MWh durch zusätzliche<br />
<strong>Solar</strong>energie, 3 MWh durch vermiedene Pufferspeicherverluste).
- 40 -<br />
Ein Vergleich der Abbildung 16 und Abbildung 17 zeigt, wie die obere Temperatur im Pufferspeicher 1<br />
und die untere Temperatur im Pufferspeicher 2 abgesenkt werden können (woraus unmittelbar niedri-<br />
gere Pufferspeicherverluste resultieren), wenn der Netzrücklauf am Pufferspeicher vorbeigeführt wird.<br />
Abbildung 16:Obere Speichertemp. und Volumenstrom auf der Entladeseite der Pufferpeicher.<br />
Nahwärmesystem ohne Bypass zur Umgehung der Pufferspeicher (TRNSYS-Sim.)<br />
Abbildung 17:Obere Speichertemp. und Volumenstrom auf der Entladeseite der Pufferspeicher.<br />
Nahwärmesystem mit Bypass zur Umgehung der Pufferspeicher (TRNSYS-Sim.)
- 41 -<br />
11.2 Durchflussvarianten im Kollektor- und Beladekreis<br />
Der Volumenstrom im Kollektorkreis und im Beladekreis der Pufferspeicher wird mit Hilfe von regelba-<br />
ren Pumpen erzeugt. Beide Pumpen sind in Abhängigkeit von einer einstellbaren Temperaturdifferenz<br />
(�T) zwischen der Netzvorlauftemperatur TVL<strong>so</strong>ll und der Vorlauftemperatur im Beladekreis (TSP1) stu-<br />
fenweise drehzahlgesteuert. Diese Betriebsweise bezeichnet <strong>man</strong> als Matched-Flow (vgl. Kapitel 7).<br />
Sinn dieser Stufenregelung ist es, die Temperatur im Kollektorkreisvorlauf (TKT1) bzw. die Temperatur<br />
im Ladekreisvorlauf (TSP1) durch einen variablen Volumendurchsatz derart zu steuern, dass die von<br />
der <strong>Solar</strong>anlage erzeugte Temperatur (Austritt aus dem ersten Pufferspeicher) in etwa dem Sollwert<br />
der Netzvorlauftemperatur entspricht. Auf diese Weise können ungünstige Betriebsparameter für die<br />
<strong>Solar</strong>anlage weitgehend vermieden werden:<br />
Liegt die Temperatur im Kollektorkreisvorlauf (TKT1) erheblich über dem Sollwert der Netzvorlauftem-<br />
peratur (TVL<strong>so</strong>ll), <strong>so</strong> müsste die <strong>Solar</strong>anlage ohne Anpassung des Volumenstroms auf einem unnötig<br />
hohen Temperaturniveau arbeiten.<br />
Liegt die Temperatur im Kollektorkreisvorlauf (TKT1) unter dem Sollwert der Netzvorlauftemperatur<br />
(TVL<strong>so</strong>ll) liegen, <strong>so</strong> müssten die Kessel trotz ausreichender <strong>Solar</strong>strahlung nachheizen, was durch die<br />
Stufenregelung vermieden werden kann.<br />
Dennoch <strong>so</strong>ll nachfolgend mit Hilfe numerischer Simulationen geprüft werden, ob sich die Effizienz der<br />
<strong>Solar</strong>anlage nicht doch noch steigern lässt, wenn <strong>man</strong> anstelle der Netzvorlauftemperatur TVL<strong>so</strong>ll die<br />
Rücklauftemperatur im Beladekreis (TSP2) für die Bildung des regelnden ∆T heranzieht. Die Rücklauf-<br />
temperatur des Beladekreises weist während des Anlagenbetriebs ein wesentlich niedrigeres Tempe-<br />
raturniveau als die Netzvorlauftemperatur TVL<strong>so</strong>ll auf, wodurch sich automatisch auch ein größeres ∆T<br />
ergibt. Dies würde bewirken, dass die Pumpen früher in höhere Pumpenstufen geschaltet würden (sie-<br />
he Abbildung 18, ∆T = TSP1 - TSP2 → Beladekreis Vorlauftemperatur – Beladekreis Rücklauftempera-<br />
tur).<br />
Eine derartige Umstellung würde zwar die Logik der ausgeführten Stufenregelung (Anpassung an<br />
TVL<strong>so</strong>ll) aufheben. Weil die <strong>Solar</strong>anlage dann aber über weite Strecken auf niedrigerem Temperaturni-<br />
veau arbeiten könnte, ist damit zu rechnen, dass mit einer veränderten Betriebsführung auch eine<br />
nachhaltige Effizienzsteigerung einhergeht.
- 42 -<br />
Abbildung 18: Regelungsvarianten der Pufferspeicherbeladung (Stufenregelung)<br />
Neben den Auswirkungen einer veränderten ∆T-Bildung beschreiben die Untersuchungen auch den<br />
Einfluss einer gleichzeitig implementierten Pufferspeicherumgehung (gesteuertes Bypassventil), wie<br />
sie weiter oben diskutiert wurde.
- 43 -<br />
Die Ergebnisse der Untersuchungen zeigt folgende Tabelle 7:<br />
Volumen<br />
Koll.-<br />
Kreis<br />
Volumen<br />
Belade-<br />
Kreis<br />
Energie<br />
Pufferbeladung<br />
Energie<br />
aus<br />
Puffersp.<br />
Summe<br />
Verluste<br />
<strong>so</strong>lar konv.<br />
Zeile [Liter/h] [Liter/h] [MWh] [MWh] [MWh] [MWh]<br />
Matched-Flow<br />
1 Nahwärmesystem ohne Bypass<br />
GEMESSEN<br />
∆T = TSP1 – TVLSOLL<br />
2 Nahwärmesystem ohne Bypass<br />
SIMULIERT<br />
∆T = TSP1 – TVLSOLL<br />
3 Nahwärmesystem ohne Bypass<br />
SIMULIERT<br />
∆T = TSP1 – TSP2<br />
4 Nahwärmesystem mit Bypass<br />
SIMULIERT<br />
∆T = TSP1 – TVLSOLL<br />
5 Nahwärmesystem mit Bypass<br />
SIMULIERT<br />
∆T = TSP1 – TSP2<br />
Low-Flow<br />
6 Nahwärmesystem ohne Bypass<br />
SIMULIERT<br />
keine Stufenregelung<br />
7 Nahwärmesystem ohne Bypass<br />
SIMULIERT<br />
keine Stufenregelung<br />
8 Nahwärmesystem ohne Bypass<br />
SIMULIERT<br />
keine Stufenregelung<br />
9 Nahwärmesystem ohne Bypass<br />
SIMULIERT<br />
keine Stufenregelung<br />
10 Nahwärmesystem mit Bypass<br />
SIMULIERT<br />
keine Stufenregelung<br />
High-Flow<br />
11 Nahwärmesystem ohne Bypass<br />
SIMULIERT<br />
keine Stufenregelung<br />
12 Nahwärmesystem ohne Bypass<br />
SIMULIERT<br />
keine Stufenregelung<br />
max. 6.265 max. 6.610 138,2 38,0 124,0<br />
ca. 18<br />
(geschätzt)<br />
max. 6.265 max. 6.610 139,6 37,5 124,0 18<br />
max. 6.265 max. 6.610 144,0 35,0 128,0 18<br />
max. 6.265 max. 6.610 143,2 - 127,0 15<br />
max. 6.265 max. 6.610 149,0 - 133,0 16<br />
3.873<br />
entspricht<br />
10 l/(h*m²)<br />
4.648<br />
entspricht<br />
12 l/(h*m²)<br />
5.810<br />
entspricht<br />
15 l/(h*m²)<br />
7.746<br />
entspricht<br />
20 l/(h*m²)<br />
5.810<br />
entspricht<br />
15 l/(h*m²)<br />
9.683<br />
entspricht<br />
25 l/(h*m²)<br />
11.619<br />
entspricht<br />
30 l/(h*m²)<br />
3.602 137,8 39,0 119,2 18<br />
4.322 141,5 38,1 122,6 18<br />
5.403 143,8 37,2 124,3 18<br />
7.204 143,6 36,4 122,9 18<br />
5.403 147,4 - 129,9 16<br />
9.005 142,2 36,1 120,9 18<br />
10.806 140,6 35,9 118,7 18<br />
Tabelle 7: Untersuchung des Kollektorkreisvolumenstromes und der Pufferspeicherbeladung
- 44 -<br />
Abbildung 19: Optimierung der Anlagenregelung (Stufenreg. der Kollektorkreis- und Ladekreispumpe)<br />
Aus den Ergebnissen lässt sich ableiten, dass<br />
� eine Umstellung der Stufenregelung für die Kollektorkreis- und die Ladekreispumpe auf Bildung<br />
des regelnden ∆T mit der Rücklauftemperatur im Beladekreis (∆T = TSP1 - TSP2) eine Verbesse-<br />
rung des <strong>Solar</strong>ertrages von ca. 4 MWh/a gegenüber dem realen <strong>Solar</strong>system erbringen würde<br />
(leicht durchzuführende Optimierungsmaßnahme durch veränderte Regelparametrierung in der<br />
DDC – Energiegewinn ca. 4 MWh/a, Vergleich Zeile 2 und Zeile 3, Tabelle 7),<br />
� eine Erhöhung des <strong>so</strong>laren Energieeintrages in die Pufferspeicher nach der Umstellung der Stu-<br />
fenregelung für die Kollektorkreis- und die Ladekreispumpe auf Bildung des regelnden ∆T mit der<br />
Rücklauftemperatur im Beladekreis (∆T = TSP1 - TSP2) das mittlere Temperaturniveau der Puf-<br />
ferspeicher anheben würde. Der Eintrag konventioneller Energie wird dadurch herabgesetzt<br />
(Netzrücklauftemperaturprofil bleibt bei der Untersuchung unverändert, Vergleich Zeile 2 und Zeile<br />
3, Tabelle 7) und<br />
� eine Umstellung der Stufenregelung für die Kollektorkreis- und die Ladekreispumpe auf die Rück-<br />
lauftemperatur im Beladekreis (∆T = TSP1 - TSP2) in Verbindung mit dem Einbau eines Bypass-<br />
ventils zur Umgehung der Pufferspeicher eine erhebliche Verbesserung des <strong>Solar</strong>ertrages von<br />
ca. 9 MWh/a gegenüber dem realen <strong>Solar</strong>system bringen würde (aufwändige Optimierungsmaß-<br />
nahme – ca. 5 MWh/a Einbau des Bypassventils zur Pufferspeicherumgehung, Vergleich Zeile 2<br />
und Zeile 5, Tabelle 7).<br />
Der Zusammenhang zwischen Änderung des <strong>so</strong>laren Energieeintrages und dem konventionellen<br />
Energieeintrag in die Pufferspeicher zeigt sehr deutlich der Vergleich zw. Low-Flow (mit 10, 12, 15,<br />
20 l/(h*m²KF)) und High-Flow (mit 25, 30 l/(h*m²KF)). Der Eintrag von konv. Energie in die Pufferspeicher<br />
fällt mit zunehmendem Durchfluss im Kollektorfeld immer weiter ab (was positiv zu bewerten ist), der
- 45 -<br />
Eintrag von <strong>so</strong>larer Energie steigt jedoch nur bis 20 l/(h*m²KF) an und fällt danach wieder ab. Vergleich<br />
Zeile 6 bis Zeile 12, Tabelle 7.<br />
Des Weiteren kann festgestellt werden, dass die angepasste Pumpenregelung mit ∆T = TSP1 - TSP2<br />
nach dem Matched-Flow-Prinzip knapp 3 MWh/a mehr <strong>Solar</strong>energie ab Pufferspeicher als die Pum-<br />
penregelung nach Low-Flow-Prinzip mit 15 l/(h*m²KF) erbringt. Vergleich Zeile 5 und Zeile 10.
- 46 -<br />
12 Messperiode 2 (04.11.2002 – 03.11.2003)<br />
Tabelle 8 zeigt eine Zusammenfassung der wichtigsten Messdaten und Kennzahlen für die zweite<br />
Messperiode der <strong>Solar</strong>anlage. Von der Einstrahlung auf die Kollektorfelder (EIT) in Höhe von<br />
519,1 MWh/a wurden 162,2 MWh/a (QSP) vom <strong>Solar</strong>wärmetauscher an den Ladekreis der Puffer ab-<br />
gegeben. Dabei wurde ein Kollektorkreisnutzungsgrad brutto (gKB) von 31,2 % erreicht. Die Differenz<br />
zwischen der Strahlungsenergie und der an den Ladekreis abgegebenen <strong>Solar</strong>wärme resultiert aus<br />
optischen Verlusten der Kollektoren und thermischen Verlusten in den Kollektorkreisen.<br />
Bezeichnung Abkürzung Messzeitraum<br />
04.11.2002 bis 03.11.2003 (365 Tage)<br />
Einstrahlung auf unteres Kollektorfeld EI1 192.400 kWh 3,85 kWh/(m²∙d)<br />
Einstrahlung auf oberes Kollektorfeld EI2 326.700 kWh 3,74 kWh/(m²∙d)<br />
Summe Einstrahlung auf Kollektorfelder EIT 519.100 kWh 3,78 kWh/(m²∙d)<br />
Energie aus den Kollektorfeldern (<strong>Solar</strong>kreis) QKT 171.400 kWh 1,25 kWh/(m²∙d)<br />
Energie Beladung Pufferspeicher (Ladekreis) QSP 162.200 kWh 1,18 kWh/(m²∙d)<br />
Energie Entladung Pufferspeicher (Entladekreis) 1) QSS* ca. 146.000 kWh 1,06 kWh/(m²∙d)<br />
Energie an Nahwärmenetz QVV 1.743.900 kWh 12,70 kWh/(m²∙d)<br />
Energie aus Kesseln (Nachheizung) QK 1.538.700 kWh 11,21 kWh/(m²∙d)<br />
Elektrische Energie für <strong>Solar</strong>system NST 958 kWh 2,62 kWh/d<br />
Betriebsstunden Pumpe Kollektorkreis HP1 2.378 h 6,52 h/d<br />
Betriebsstunden Pumpe Beladung Pufferspeicher HP2 2.019 h 5,53 h/d<br />
Volumenstrom Kollektorkreis VKT 10.220 m³ ./.<br />
Volumenstrom Beladung Pufferspeicher VSP 9.310 m³ ./.<br />
Volumenstrom Entladung Pufferspeicher VSS 52.770 m³ ./.<br />
Volumenstrom Nahwärmenetz VVV 63.740 m³ ./.<br />
Kollektorkreisnutzungsgrad brutto (QSP/EIT) gKB 31,2 %<br />
<strong>Solar</strong>systemnutzungsgrad brutto (QSS*/EIT) gSB ca. 28,1 %<br />
<strong>Solar</strong>systemnutzungsgrad netto (QSS*-NST/EIT) gSN ca. 27,9 %<br />
Deckungsanteil durch <strong>Solar</strong>energie(QSS*/QVV) D 8,4 %<br />
Temperatur Vorlauf Nahwärmenetz (gemittelt) TVV1 70,7 °C<br />
Temperatur Rücklauf Nahwärmenetz (gemittelt) TVV2 47,7 °C<br />
Garantieerfüllung für <strong>Solar</strong>energie (QSP) 90,4 %<br />
Garantieerfüllung für Kollektorkreisnutzungsgrad 89,7 %<br />
1) Verluste durch ungeregelte Durchströmung herausgerechnet<br />
Tabelle 8: Zusammenfassung von Messdaten und Kennzahlen aus der Messperiode 2002/2003<br />
Zwischen der von den Kollektoren abgegebenen Energie QKT mit 171,4 MWh/a und der Energie QSP<br />
mit 162,2 MWh/a, die in die Pufferspeicher übertragen wurde, errechnet sich ein Unterschied von etwa<br />
5,4 %. Da die thermischen Verluste des Wärmetauschers im Kollektorkreis vernachlässigbar klein sind,<br />
ist dieser Unterschied auf Ungenauigkeiten der Messsen<strong>so</strong>ren zurückzuführen. Der Messfehler liegt<br />
wahrscheinlich in der Messung des Volumenstroms auf der Primärseite des Wärmetauschers. Die Vo-<br />
lumenzähler sind auf das Medium Wasser ausgelegt, der Kollektorkreis ist aber mit Antifrogen N (Ge-<br />
misch aus Ethylenglykol und Wasser, Konzentration ca. 34 %) gefüllt.
spez. Tagesmittel aus Wochensummen<br />
EIT und QSP [kWh/m²d]<br />
8,0<br />
7,0<br />
6,0<br />
5,0<br />
4,0<br />
3,0<br />
2,0<br />
1,0<br />
0,0<br />
5.11<br />
19.11<br />
3.12<br />
17.12<br />
31.12<br />
14.1<br />
28.1<br />
11.2<br />
25.2<br />
11.3<br />
25.3<br />
- 47 -<br />
8.4<br />
22.4<br />
6.5<br />
20.5<br />
3.6<br />
17.6<br />
1.7<br />
15.7<br />
29.7<br />
letzter Tag der Messwoche, Messjahr 2002/2003<br />
Einstrahlung auf Kollektorfelder Ertrag aus Kollektorkreis (QSP)<br />
Kollektorkreisnutzungsgrad, brutto Kollektorkreisnutzungsgr. im Jahresmittel, geplant<br />
Kollektorkreisnutzungsgr. im Jahresmittel, gemessen<br />
Abbildung 20: Strahlungs- und Nutzenergie, Kollektorkreisnutzungsgrad Messperiode 2002/2003<br />
Die Energie QSS*, die aus dem Pufferspeicher an den Rücklauf des Nahwärmenetzes abgegeben<br />
wurde, betrug 146,0 MWh/a. Hier ist anzumerken, dass der Wert für QSS* vom tatsächlichen Mess-<br />
wert QSS abweicht, da die Verluste, die durch die ungeregelte (d.h. ständige) Durchströmung des Puf-<br />
ferspeichers mit dem Netzrücklauf entstehen (noch keine Pufferbypass-Schaltung wie in späteren<br />
Messjahren), herausgerechnet wurden. Die Energie der Nachheizung durch die beiden Kessel QK<br />
konnte ab dieser Messperiode belastbar gemessen werden, da eine Vertauschung der Temperaturfüh-<br />
ler im Kesselbereich im September 2002 behoben wurde; sie betrug 1.539 MWh/a. Die im Nahwärme-<br />
netz benötigte Energie QVV einschl. Leitungsverluste betrug 1.744 MWh/a und war damit geringfügig<br />
größer als in der 1. Messperiode. Aus den oben genannten Energiemengen lassen sich nun der Kollek-<br />
torkreisnutzungsgrad gKB mit 31,2 %, der <strong>so</strong>lare Systemnutzungsgrad gSB mit 28,1 % und der <strong>so</strong>lare<br />
Deckungsanteil an der im Netz verbrauchten Energie D mit 8,4 % errechnen. Der Verlauf des Kollek-<br />
torkreisnutzungsgrades über den Messzeitraum lässt sich aus der Abbildung 20 ersehen.<br />
Die Situation im Nahwärmenetz für den Messzeitraum zeigt Abbildung 21. Im Jahresmittel betrugen die<br />
Netzvorlauftemperatur 70,7 °C, die Netzrücklauftemperatur 47,7 °C. Die Netzrücklauftemperatur lag<br />
damit, auch im Vergleich mit anderen von der ZfS betreuten Nahwärmenetzen, recht dicht an der ge-<br />
planten Temperatur von 45 °C, was sich positiv auf den Systemnutzungsgrad der <strong>Solar</strong>anlage aus-<br />
wirkt. Der Netzvolumenstrom stieg gegenüber der 1. Messperiode um ca. 14 % auf 63.700 m³/a, ein<br />
Zeichen zunehmender Bebauung des <strong>Badener</strong> Hofes.<br />
12.8<br />
26.8<br />
9.9<br />
23.9<br />
7.10<br />
21.10<br />
4.11<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
-10<br />
-20<br />
-30<br />
Kollektorkreisnutzungsgrad [%]
Temperatur [°C]<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
-10<br />
-20<br />
4.11<br />
18.11<br />
2.12<br />
16.12<br />
30.12<br />
13.1<br />
27.1<br />
10.2<br />
24.2<br />
Netzvorlauftemperatur SOLL*<br />
Netzrücklauftemperatur IST<br />
10.3<br />
24.3<br />
7.4<br />
- 48 -<br />
Zeit (Messperiode 2; 2002/2003; Tage im Jahr)<br />
21.4<br />
Netzrücklauftemperatur MAX <strong>so</strong>ll = 45 °C<br />
5.5<br />
19.5<br />
2.6<br />
16.6<br />
30.6<br />
14.7<br />
28.7<br />
11.8<br />
25.8<br />
Netzvolumendurchsatz<br />
8.9<br />
22.9<br />
6.10<br />
20.10<br />
Netzvorlauftemperatur IST<br />
Außentemperatur<br />
Abbildung 21: Netzvor- und -rücklauftemperaturen, Netzvolumendurchsatz in 2002/2003<br />
Abbildung 22 zeigt die Abweichung zwischen theoretischer und gemessener Kollektorkennlinie. Aus-<br />
führliche Erläuterungen zum prinzipiellen Aufbau dieser Abbildung finden sich in Kapitel 10. Die Abwei-<br />
chung zwischen theoretischer Kennlinie und dem Schwerpunkt des Punkthaufens (Messwerte) beträgt<br />
10,4 % und ist ein akzeptabler Wert. Anzumerken ist aber, dass die Abweichung im Vergleich zum<br />
ersten Messjahr (7,8 %) größer geworden ist, was wir auf Anfangsalterung und/oder Verschmutzung<br />
der Kollektorglasscheiben <strong>so</strong>wie auf die zunehmende Verschattung durch den vor dem Heizhaus ste-<br />
henden Baum zurückführen. Die <strong>so</strong>lare Ertragsgarantie erreichte im 2. Messjahr nur noch 90,4 %<br />
(1. Messperiode: 96,1 %), was ebenfalls auf die erwähnten Effekte zurückzuführen ist.<br />
Die Abbildungen sind im Anhang zur besseren Übersicht noch einmal für alle Messjahre zusammen-<br />
gestellt.<br />
3.11<br />
50000<br />
45000<br />
40000<br />
35000<br />
30000<br />
25000<br />
20000<br />
15000<br />
10000<br />
5000<br />
0<br />
Volumenstrom [Liter/h]
eta<br />
1,0<br />
0,9<br />
0,8<br />
0,7<br />
0,6<br />
0,5<br />
0,4<br />
0,3<br />
0,2<br />
0,1<br />
0,0<br />
0,00<br />
- 49 -<br />
Kollektor-Kennlinie Sonnenkraft IMK<br />
Energie Kollektorfeld - Messwerte, <strong>Heilbronn</strong>, <strong>Badener</strong> Hof<br />
Abweichung<br />
0,01<br />
0,02<br />
0,03<br />
0,04<br />
0,05<br />
0,06<br />
x = (T m - T L)/EI mit<br />
Kollektorkreisnutzungsgrad,<br />
brutto (Jahresmittelwert)<br />
g KB = 31,2%<br />
Kollektorkennlinie/Messwerte: Abweichung<br />
ca. 10,4%<br />
Kollektorkennl./Schwerpunkt:<br />
ca. 10,4%<br />
Abbildung 22: Theoretische und gemessene Kollektorkennlinie in 2002/2003<br />
0,07<br />
0,08<br />
0,09<br />
0,10
- 50 -<br />
13 Messperiode 3 (04.11.2003 – 03.11.2004)<br />
Tabelle 9 zeigt eine Zusammenfassung der wichtigsten Messdaten und Kennzahlen für die dritte<br />
Messperiode der <strong>Solar</strong>anlage. Im betrachteten Zeitraum betrug die Einstrahlung auf die Kollektorfelder<br />
(EIT) insgesamt 464,7 MWh/a. Davon wurden 125,4 MWh/a (QSP) vom <strong>Solar</strong>wärmetauscher an den<br />
Ladekreis der Puffer abgegeben. Die Differenz in Höhe von 339,3 MWh/a konnte als Summe der opti-<br />
schen und thermischen Verluste an den Kollektoren und im Kollektorkreis nicht genutzt werden. Es<br />
ergibt sich ein Kollektorkreisnutzungsgrad brutto (gKB) in Höhe von 27,0 %.<br />
Bezeichnung Abkürzung Messzeitraum<br />
04.11.2003 bis 03.11.2004 (365 Tage)<br />
Einstrahlung auf unteres Kollektorfeld EI1 171.800 kWh 3,43 kWh/(m²∙d)<br />
Einstrahlung auf oberes Kollektorfeld EI2 292.800 kWh 3,34 kWh/(m²∙d)<br />
Summe Einstrahlung auf Kollektorfelder EIT 464.700 kWh 3,37 kWh/(m²∙d)<br />
Energie aus den Kollektorfeldern (<strong>Solar</strong>kreis) QKT 133.300 kWh 0,97 kWh/(m²∙d)<br />
Energie Beladung Pufferspeicher (Ladekreis) QSP 125.400 kWh 0,91 kWh/(m²∙d)<br />
Energie Entladung Pufferspeicher (Entladekreis) 1) QSS* ca. 113.000 kWh 0,82 kWh/(m²∙d)<br />
Energie an Nahwärmenetz QVV 2.329.600 kWh 16,92 kWh/(m²∙d)<br />
Energie aus Kesseln (Nachheizung) QK 2.188.600 kWh 15,90 kWh/(m²∙d)<br />
Elektrische Energie für <strong>Solar</strong>system NST 934 kWh 2,55 kWh/d<br />
Betriebsstunden Pumpe Kollektorkreis HP1 2.187 h 5,97 h/d<br />
Betriebsstunden Pumpe Beladung Pufferspeicher HP2 1.767 h 4,83 h/d<br />
Volumenstrom Kollektorkreis VKT 9.800 m³ ./.<br />
Volumenstrom Beladung Pufferspeicher VSP 8.540 m³ ./.<br />
Volumenstrom Entladung Pufferspeicher VSS 58.970 m³ ./.<br />
Volumenstrom Nahwärmenetz VVV 108.330 m³ ./.<br />
Kollektorkreisnutzungsgrad brutto (QSP/EIT) gKB 27,0 %<br />
<strong>Solar</strong>systemnutzungsgrad brutto (QSS*/EIT) gSB ca. 24,3 %<br />
<strong>Solar</strong>systemnutzungsgrad netto (QSS*-NST/EIT) gSB ca. 24,1 %<br />
Deckungsanteil durch <strong>Solar</strong>energie (QSS*/QVV) D 4,9 %<br />
Temperatur Vorlauf Nahwärmenetz (gemittelt) TVV1 68,1 °C<br />
Temperatur Rücklauf Nahwärmenetz (gemittelt) TVV2 50,7 °C<br />
Garantieerfüllung für <strong>Solar</strong>energie (QSP) 88,1 %<br />
Garantieerfüllung für Kollektorkreisnutzungsgrad 88,5 %<br />
1) Verluste durch ungeregelte Durchströmung herausgerechnet<br />
Tabelle 9: Zusammenfassung von Messdaten und Kennzahlen aus der Messperiode 2003/2004<br />
Wie schon in der 1. Messperiode errechnet sich auch diesmal zwischen der von den Kollektoren abge-<br />
gebenen Energie QKT (133 MWh/a) und der Energie QSP (125 MWh/a), die in die Pufferspeicher<br />
übertragen wurde, ein Unterschied von etwa 5,9 %. Verantwortlich hierfür ist wiederum die Ungenauig-<br />
keit bei der Volumenstrommessung im Kollektorkreis (Volumenzähler für Wasser statt für Wasser-<br />
Glykol-Gemisch kalibriert).
spez. Tagesmittel aus Wochensummen<br />
EIT und QSP [kWh/m²d]<br />
8,0<br />
7,0<br />
6,0<br />
5,0<br />
4,0<br />
3,0<br />
2,0<br />
1,0<br />
0,0<br />
4.11<br />
18.11<br />
2.12<br />
16.12<br />
30.12<br />
13.1<br />
27.1<br />
10.2<br />
24.2<br />
9.3<br />
23.3<br />
- 51 -<br />
6.4<br />
20.4<br />
4.5<br />
18.5<br />
1.6<br />
15.6<br />
29.6<br />
13.7<br />
27.7<br />
letzter Tag der Messwoche, Messjahr 2003/2004<br />
Einstrahlung auf Kollektorfelder Ertrag aus Kollektorkreis (QSP)<br />
Kollektorkreisnutzungsgrad, brutto Kollektorkreisnutzungsgr. im Jahresmittel, geplant<br />
Kollektorkreisnutzungsgr. im Jahresmittel, gemessen<br />
Abbildung 23: Strahlungs- und Nutzenergie, Kollektorkreisnutzungsgrad Messperiode 2003/2004<br />
Aus dem Pufferspeicher wurden 113 MWh an den Rücklauf des Nahwärmenetzes abgegeben. Auch in<br />
dieser Messperiode gilt die Anmerkung aus dem Vorjahr, dass dieser Wert durch Herausrechnen der<br />
Verluste, die durch die ungeregelte (d.h. ständige) Durchströmung des Pufferspeichers mit dem Netz-<br />
rücklauf entstehen), aus dem gemessenen Wert für QSS gebildet wurde. Die Energie der Nachheizung<br />
durch die beiden Kessel QK betrug 2.189 MWh/a, die im Nahwärmenetz benötigte Energie QVV<br />
einschl. Leitungsverluste 2.330 MWh/a. Aus den oben genannten Energiemengen lassen sich nun der<br />
Kollektorkreisnutzungsgrad gKB mit 27,0 %, der <strong>so</strong>lare Systemnutzungsgrad gSB mit 24,3 % und der<br />
<strong>so</strong>lare Deckungsanteil D an der im Netz verbrauchten Energie mit 4,9 % errechnen. Der Verlauf des<br />
Kollektorkreisnutzungsgrades über den Messzeitraum lässt sich aus der Abbildung 23 ersehen.<br />
Die Situation im Nahwärmenetz für den Messzeitraum zeigt Abbildung 24. Im Jahresmittel betrugen die<br />
Netzvorlauftemperatur 68,1 °C, die Netzrücklauftemperatur 50,7 °C. Die Netzrücklauftemperatur lag<br />
damit, auch im Vergleich mit anderen von der ZfS betreuten Nahwärmenetzen, recht dicht an der ge-<br />
planten Temperatur von 45 °C, was sich positiv auf den Systemnutzungsgrad der <strong>Solar</strong>anlage aus-<br />
wirkt. Im Vergleich zur 1. Messperiode hat sich der Netzvolumenstrom auf 108.000 m³/a fast verdop-<br />
pelt (siehe hierzu die Anmerkungen weiter unten). Aus Tabelle 10 lässt sich erkennen, dass die Per<strong>so</strong>-<br />
nenzahl im Wohngebiet Anfang 2004 mit 469 etwa knapp die Hälfte der Planzahl von 1004 Per<strong>so</strong>nen<br />
erreicht hat.<br />
10.8<br />
24.8<br />
7.9<br />
21.9<br />
5.10<br />
19.10<br />
2.11<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
-10<br />
-20<br />
-30<br />
Kollektorkreisnutzungsgrad [%]
Anzahl Gebäude<br />
Per<strong>so</strong>nenzahl<br />
Anzahl<br />
Wohneinheiten<br />
- 52 -<br />
Plan-Zustand Ist-Zustand (27.02.2004)<br />
15 Mehrfamilienhäuser (MFH)<br />
34 Einfamilienhäuser (EFH)<br />
8 Doppelhäuser (DH)<br />
72 Reihenhäuser (RH)<br />
insgesamt 1004 Per<strong>so</strong>nen<br />
Ansatz:<br />
für MFH 2 Pers./WE<br />
für EFH 4 Pers./WE<br />
für DH 4 Pers./WE<br />
für RH 3 Pers./WE<br />
538 WE davon<br />
310 in MFH<br />
228 in EFH, DH, RH<br />
11 Mehrfamilienhäuser (MFH)<br />
9 Einfamilienhäuser (EFH)<br />
4 Doppelhäuser (DH)<br />
19 Reihenhäuser (RH)<br />
insgesamt 469 Per<strong>so</strong>nen<br />
Ansatz:<br />
für MFH 2 Pers./WE<br />
für EFH 4 Pers./WE<br />
für DH 4 Pers./WE<br />
für RH 3 Pers./WE<br />
207 WE davon<br />
170 in MFH<br />
10 in EFH<br />
8 in DH<br />
19 in RH<br />
Tabelle 10: Plan- und Ist-Zustand der Wohnsiedlung "<strong>Badener</strong> Hof" <strong>Heilbronn</strong><br />
Temperatur [°C]<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
-10<br />
-20<br />
4.11<br />
18.11<br />
2.12<br />
16.12<br />
30.12<br />
13.1<br />
27.1<br />
10.2<br />
24.2<br />
Netzvorlauftemperatur SOLL*<br />
Netzrücklauftemperatur IST<br />
Zeit (Messperiode 3; 2003/2004; Tage im Jahr)<br />
9.3<br />
23.3<br />
6.4<br />
20.4<br />
4.5<br />
Netzrücklauftemperatur MAX <strong>so</strong>ll = 45 °C<br />
18.5<br />
1.6<br />
15.6<br />
29.6<br />
13.7<br />
27.7<br />
10.8<br />
24.8<br />
7.9<br />
21.9<br />
5.10<br />
19.10<br />
Netzvorlauftemperatur IST<br />
Loggerausfall 07. bis 23.08.04<br />
Netzvolumendurchsatz<br />
2.11<br />
Außentemperatur<br />
Abbildung 24: Netzvor- und -rücklauftemperaturen, Netzvolumendurchsatz in 2003/2004<br />
Abbildung 25 zeigt die Abweichung zwischen theoretischer und gemessener Kollektorkennlinie. Aus-<br />
führliche Erläuterungen zum prinzipiellen Aufbau dieser Abbildung finden sich in Kapitel. 10. Wenn<br />
50000<br />
45000<br />
40000<br />
35000<br />
30000<br />
25000<br />
20000<br />
15000<br />
10000<br />
5000<br />
0<br />
Volumenstrom [Liter/h]
- 53 -<br />
auch die Abweichung zwischen theoretischer Kennlinie und dem Schwerpunkt des Punkthaufens<br />
(Messwerte) von zunächst 7,8 % (Messperiode 1) über 10,4 % (Messperiode 2) auf nunmehr 13,7 %<br />
angewachsen ist, <strong>so</strong> stellt dies immer noch einen akzeptablen Wert dar. Wie bereits in den Ausführun-<br />
gen zur 2. Messperiode angemerkt, ist die beständige Verschlechterung auf die zunehmende Ver-<br />
schattung durch den vor dem Heizhaus stehenden Baum zurückführen. Dieser dürfte auch dafür mitve-<br />
rantwortlich sein, dass die <strong>so</strong>lare Ertragsgarantie im 3. Messjahr mit 88,5% nicht mehr erreicht wurde.<br />
Zur besseren Übersicht sind die betreffenden Abbildungen im Anhang noch einmal für alle Messjahre<br />
zusammengestellt.<br />
eta<br />
1,0<br />
0,9<br />
0,8<br />
0,7<br />
0,6<br />
0,5<br />
0,4<br />
0,3<br />
0,2<br />
0,1<br />
0,0<br />
0,00<br />
Kollektor-Kennlinie Sonnenkraft IMK<br />
Energie Kollektorfeld - Messwerte, <strong>Heilbronn</strong>, <strong>Badener</strong> Hof<br />
Abweichung<br />
0,01<br />
0,02<br />
0,03<br />
0,04<br />
0,05<br />
0,06<br />
x = (T m - T L)/EI mit<br />
Kollektorkreisnutzungsgrad,<br />
brutto (Jahresmittelwert)<br />
g KB = 27,0%<br />
Kollektorkennlinie/Messwerte: Abweichung<br />
ca. 13,7%<br />
Kollektorkennl./Schwerpunkt:<br />
ca. 13,7%<br />
Abbildung 25: Theoretische und gemessene Kollektorkennlinie in 2003/2004<br />
Problematik der Vor- und Rücklauftemperatur im Nahwärmenetz<br />
Ende März 2004 wurde die im November 2001 (auf Grund von Klagen der Bewohner) vorgenommene<br />
Erhöhung der Netzvorlauftemperatur um 5 K wieder zurückgenommen, <strong>so</strong>dass sich im Sommer wieder<br />
eine den Planwerten entsprechende minimale Netzvorlauftemperatur ab Heizzentrale von ca. 65 °C<br />
einstellte. An den Messwerten zeigte sich dann aber, dass sich der Volumenstrom im Netz (VVV) ab<br />
diesem Zeitpunkt (im Vergleich zum Vorjahr) verdoppelte (siehe Abbildung 21, Abbildung 24), obwohl<br />
der Energieverbrauch im Netz kaum anstieg. Die nachfolgenden Werte sind die in Messperiode 3 ge-<br />
messenen Temperaturmittelwerte des Netzvorlaufs für Sommer, Winter und Übergangszeit.<br />
Netzvorlauftemperatur im Tagesmittel ab Heizzentrale:<br />
Im Winter 72 °C<br />
Im Sommer 66 °C<br />
Übergangszeit 66 °C<br />
0,07<br />
0,08<br />
0,09<br />
0,10
- 54 -<br />
Vermutlich hat die Absenkung der Netzvorlauftemperatur zu einer unbeabsichtigten Betriebsweise der<br />
Wärmeübergabestationen in einigen Häusern geführt. Diese könnten auf der Netzseite anstatt der vor-<br />
gesehenen 65 °C nur noch 60 °C erhalten haben (etwa 5 K Temperaturverlust von der Heizzentrale bis<br />
zur letzten Anschlussstation). Auf der Gebäudeseite würden in diesem Fall nur noch ca. 55 °C bereit-<br />
gestellt. Dies führt dann dazu, dass die Beladepumpen der Warmwasserspeicher per<strong>man</strong>ent laufen,<br />
um die Bereitschaftsspeicher auf die vorgesehenen 60 °C zu erwärmen. Infolgedessen steigt auch das<br />
Rücklauftemperaturniveau zwangsläufig fast bis 60 °C an (vgl. Abbildung 24). Dieser Betriebszustand<br />
ist ausgesprochen ungünstig für die <strong>Solar</strong>anlage, da deren Effizienz durch den Anstieg der Netzrück-<br />
lauftemperatur merklich gemindert wird.
- 55 -<br />
14 Messperiode 4 (04.11.2004 – 03.11.2005)<br />
Tabelle 11 zeigt eine Zusammenfassung der wichtigsten Messdaten und Kennzahlen für die vierte<br />
Messperiode der <strong>Solar</strong>anlage. Von der Einstrahlung auf die Kollektorfelder (EIT) in Höhe von<br />
472,1 MWh/a wurden 139,2 MWh/a (QSP) vom <strong>Solar</strong>wärmetauscher an den Ladekreis der Puffer ab-<br />
gegeben. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich dabei der Kollektorkreisnutzungsgrad brutto (gKB)<br />
wieder leicht von 28,7 % auf nunmehr 29,5 %. Die Differenz zwischen der Strahlungsenergie und der<br />
an den Ladekreis abgegebenen <strong>Solar</strong>wärme resultiert – wie auch in den Ausführungen zu den früheren<br />
Messperioden angemerkt – aus Verlusten der Kollektoren (optisch) und in den Kollektorkreisen (ther-<br />
misch).<br />
Bezeichnung Abkürzung Messzeitraum<br />
04.11.2004 bis 03.11.2005 (365 Tage)<br />
Einstrahlung auf unteres Kollektorfeld EI1 174.500 kWh 3,50 kWh/(m²∙d)<br />
Einstrahlung auf oberes Kollektorfeld EI2 297.600 kWh 3,41 kWh/(m²∙d)<br />
Summe Einstrahlung auf Kollektorfelder EIT 472.100 kWh 3,44 kWh/(m²∙d)<br />
Energie aus den Kollektorfeldern (<strong>Solar</strong>kreis) QKT 149.000 kWh 1,09 kWh/(m²∙d)<br />
Energie Beladung Pufferspeicher (Ladekreis) QSP 139.200 kWh 1,01 kWh/(m²∙d)<br />
Energie Entladung Pufferspeicher (Entladekreis) QSS 126.000 kWh 0,92 kWh/(m²∙d)<br />
Energie an Nahwärmenetz QVV 2.568.200 kWh 18,70 kWh/(m²∙d)<br />
Energie aus Kesseln (Nachheizung) QK 2.437.500 kWh 17,75 kWh/(m²∙d)<br />
Elektrische Energie für <strong>Solar</strong>system NST 860 kWh 2,36 kWh/d<br />
Betriebsstunden Pumpe Kollektorkreis HP1 2.228 h 6,10 h/d<br />
Betriebsstunden Pumpe Beladung Pufferspeicher HP2 1.873 h 5,13 h/d<br />
Volumenstrom Kollektorkreis VKT 9.380 m³ ./.<br />
Volumenstrom Beladung Pufferspeicher VSP 8.380 m³ ./.<br />
Volumenstrom Entladung Pufferspeicher VSS 8.000 m³ ./.<br />
Volumenstrom Nahwärmenetz VVV 89.080 m³ ./.<br />
Kollektorkreisnutzungsgrad brutto (QSP/EIT) gKB 29,5 %<br />
<strong>Solar</strong>systemnutzungsgrad brutto (QSS/EIT) gSB 26,7 %<br />
<strong>Solar</strong>systemnutzungsgrad netto (QSS-NST/EIT) gSB 26,5 %<br />
Deckungsanteil durch <strong>Solar</strong>energie (QSS*/QVV) D 4,9 %<br />
Temperatur Vorlauf Nahwärmenetz (gemittelt) TVV1 70,6 °C<br />
Temperatur Rücklauf Nahwärmenetz (gemittelt) TVV2 46,8 °C<br />
Garantieerfüllung für <strong>Solar</strong>energie (QSP) 90,0 %<br />
Garantieerfüllung für Kollektorkreisnutzungsgrad 88,4 %<br />
Tabelle 11: Zusammenfassung von Messdaten und Kennzahlen aus der Messperiode 2004/2005<br />
Der auch in den Vorjahren festgestellte Unterschied zwischen der von den Kollektoren abgegebenen<br />
Energie QKT (149 MWh/a) und der Energie QSP (139 MWh/a), die in die Pufferspeicher übertragen<br />
wurde, blieb mit ca. 6,6 % in etwa konstant. Dies kann als Beleg dafür gewertet werden, dass die Ur-<br />
sache für die physikalisch unplausible Differenz in Ungenauigkeiten der eingesetzten Messinstrumen-<br />
tierung zu finden ist. Insbe<strong>so</strong>ndere der verwendete Volumenzähler verursacht in Verbindung mit einem<br />
Wasser-Glykol-Gemisch als durchströmendes Medium einen höheren Messfehler als bei Verwendung<br />
von reinem Wasser.
spez. Tagesmittel aus Wochensummen<br />
EIT und QSP [kWh/m²d]<br />
8,0<br />
7,0<br />
6,0<br />
5,0<br />
4,0<br />
3,0<br />
2,0<br />
1,0<br />
0,0<br />
9.11<br />
23.11<br />
7.12<br />
21.12<br />
4.1<br />
18.1<br />
1.2<br />
15.2<br />
1.3<br />
15.3<br />
29.3<br />
- 56 -<br />
12.4<br />
26.4<br />
10.5<br />
24.5<br />
7.6<br />
21.6<br />
5.7<br />
19.7<br />
2.8<br />
letzter Tag der Messwoche, Messjahr 2004/2005<br />
Einstrahlung auf Kollektorfelder Ertrag aus Kollektorkreis (QSP)<br />
Kollektorkreisnutzungsgrad, brutto Kollektorkreisnutzungsgr. im Jahresmittel, geplant<br />
Kollektorkreisnutzungsgr. im Jahresmittel, gemessen<br />
Abbildung 26: Strahlungs- und Nutzenergie, Kollektorkreisnutzungsgrad Messperiode 2004/2005<br />
Aus dem Pufferspeicher wurde eine Energiemenge QSS von 126 MWh/a an den Rücklauf des Nah-<br />
wärmenetzes abgegeben. Im Gegensatz zu den bisherigen Messjahren wird hierbei der tatsächliche<br />
Messwert für QSS benutzt, da der Pufferspeicher seit Implementierung der Pufferbypassschaltung im<br />
Mai 2004 nur dann noch in den Netzrücklauf eingekoppelt wird, wenn eine verwertbare Temperaturdif-<br />
ferenz zum Rücklauf besteht. Die Energie der Nachheizung durch die beiden Kessel QK betrug 2.438<br />
MWh/a, die im Nahwärmenetz einschl. Leitungsverluste benötigte Energie QVV 2.568 MWh/a. Aus den<br />
oben genannten Energiemengen lassen sich nun der Kollektorkreisnutzungsgrad gKB mit 29,5 %, der<br />
<strong>so</strong>lare Systemnutzungsgrad gSB mit 26,7 % und der <strong>so</strong>lare Deckungsanteil an der im Netz verbrauch-<br />
ten Energie D mit 4,9 % errechnen. Der Verlauf des Kollektorkreisnutzungsgrades über den Messzeit-<br />
raum lässt sich aus der Abbildung 26 ersehen.<br />
Die Situation im Nahwärmenetz für den Messzeitraum zeigt Abbildung 27. Netzvor- und -rücklauf-<br />
temperatur betrugen im Jahresmittel 70,6 °C bzw. 46,8 °C. Die Netzrücklauftemperatur lag damit wie-<br />
derum recht dicht an der geplanten Temperatur von maximal 45 °C, was sich wie bereits mehrfach<br />
angesprochen positiv auf den Systemnutzungsgrad der <strong>Solar</strong>anlage auswirkt. Der Netzvolumenstrom<br />
fiel im Vergleich zur 3. Messperiode von 108.000 auf 89.000 m³/a ab. Dies resultiert unmittelbar aus<br />
der erneuten Anhebung der Netzvorlauftemperatur von 65 auf 70 °C im Winter 2005 (vgl. hierzu auch<br />
Anmerkungen in Kapitel 13).<br />
16.8<br />
30.8<br />
13.9<br />
27.9<br />
11.10<br />
25.10<br />
3.11<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
-10<br />
-20<br />
-30<br />
Kollektorkreisnutzungsgrad [%]
Temperatur [°C]<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
-10<br />
-20<br />
4.11<br />
18.11<br />
2.12<br />
16.12<br />
30.12<br />
13.1<br />
27.1<br />
10.2<br />
Netzrücklauftemperatur SOLL<br />
24.2<br />
10.3<br />
24.3<br />
7.4<br />
- 57 -<br />
Zeit (Messperiode 4; 2004/2005; Tage im Jahr)<br />
21.4<br />
5.5<br />
19.5<br />
2.6<br />
16.6<br />
30.6<br />
14.7<br />
28.7<br />
Netzvorlauftemperatur IST<br />
Netzvorlauftemperatur SOLL Netzrücklauftemperatur IST<br />
11.8<br />
Netzrücklauftemperatur MAX <strong>so</strong>ll = 45 °C<br />
25.8<br />
Netzvolumendurchsatz<br />
8.9<br />
22.9<br />
6.10<br />
20.10<br />
Außentemperatur<br />
Abbildung 27: Netzvor- und -rücklauftemperaturen, Netzvolumendurchsatz in 2004/2005<br />
eta<br />
1,0<br />
0,9<br />
0,8<br />
0,7<br />
0,6<br />
0,5<br />
0,4<br />
0,3<br />
0,2<br />
0,1<br />
0,0<br />
0,00<br />
Kollektor-Kennlinie Sonnenkraft IMK<br />
Energie Kollektorfeld - Messwerte, <strong>Heilbronn</strong>, <strong>Badener</strong> Hof<br />
Abweichung<br />
0,01<br />
0,02<br />
0,03<br />
0,04<br />
0,05<br />
0,06<br />
x = (T m - T L)/EI mit<br />
3.11<br />
Kollektorkreisnutzungsgrad,<br />
brutto (Jahresmittelwert)<br />
g KB = 29,5%<br />
Kollektorkennlinie/Messwerte: Abweichung<br />
ca. 10,9%<br />
Kollektorkennl./Schwerpunkt:<br />
ca. 10,9%<br />
Abbildung 28: Theoretische und gemessene Kollektorkennlinie in 2004/2005<br />
0,07<br />
0,08<br />
0,09<br />
50000<br />
45000<br />
40000<br />
35000<br />
30000<br />
25000<br />
20000<br />
15000<br />
10000<br />
5000<br />
0<br />
Volumenstrom [Liter/h]<br />
0,10
- 58 -<br />
Abbildung 28 zeigt die Abweichung zwischen theoretischer und gemessener Kollektorkennlinie. Aus-<br />
führliche Erläuterungen zum prinzipiellen Aufbau dieser Abbildung finden sich in Kapitel 10. Die Abwei-<br />
chung zwischen theoretischer Kennlinie und dem Schwerpunkt des Punkthaufens (Messwerte) beträgt<br />
akzeptable 10,9 % und ist im Vergleich zum dritten Messjahr (13,7 % ) wieder kleiner geworden, was<br />
wir auf die starke Beschneidung der Bäume vor dem Heizhaus in 2005 zurückführen.<br />
Die <strong>so</strong>lare Ertragsgarantie wurde im 4. Messjahr mit 90,0 % knapp erfüllt. Die Abweichungen zu den<br />
vorangegangenen Messperioden 2 und 3 sind sehr gering und nicht weiter erklärungsbedürftig.<br />
Sämtliche Messwertdiagramme sind im Anhang zur besseren Übersicht für alle Messjahre noch ein-<br />
mal zusammengestellt.<br />
Problematik der Pufferspeicherumgehung<br />
Abbildung 29 zeigt für 2 Tage die Situation an den Pufferspeichern. Am 07.01.2005 (linkes Diagramm)<br />
liegt die Temperatur des Nahwärmerücklaufs noch über bzw. nur leicht unter der Temperatur des Puf-<br />
ferspeichers 1 oben. Es findet keine Ausspeicherung von Wärme aus den Pufferspeichern statt. Spei-<br />
cher 2 ist auf etwa 32 °C abgekühlt und liegt damit deutlich unter der Temperatur des Netzrücklaufs mit<br />
etwa 43 °C. Das Ziel der Pufferspeicherumgehung, nämlich eine Vermeidung von thermischen Verlus-<br />
ten an konventioneller Energie infolge der ständigen Durchströmung der Pufferspeicher durch den<br />
Netzrücklauf zu verhindern, wurde <strong>so</strong>mit erreicht.<br />
Das Diagramm vom 17.07.2005 zeigt die Entladung der Pufferspeicher. Es ist zu erkennen, dass die<br />
Umschaltung der Ventile (Temperaturvergleich T6 zu T3) noch nicht optimal funktioniert. Die erste Um-<br />
schaltung erfolgt etwa gegen 2:00 Uhr. Die Temperatur im Pufferspeicher 1 oben (TPS11) beträgt zu<br />
diesem Zeitpunkt etwa 62 °C, die des Netzrücklaufs 53 °C, das ΔT beträgt <strong>so</strong>mit bei der Ventilumschal-<br />
tung etwa 9 K. Dieser Wert ist sehr hoch, es könnte schon deutlich früher Energie aus dem Pufferspei-<br />
cher ausgespeichert werden. Die übrigen Ein- und Ausschaltvorgänge finden bei ähnlich großen Tem-<br />
peraturdifferenzen statt. Insbe<strong>so</strong>ndere nach 20:00 h wäre eine weitere Entladung aus dem Pufferspei-<br />
cher möglich, die Temperaturdifferenz beträgt hier noch etwa 15 K.<br />
Möglicherweise kann eine genauere Regelung der Pufferspeicherumgehung mit Hilfe des (eigentlich<br />
zur Messtechnik gehörenden) Temperaturfühlers im Pufferspeicher 1, oben (TPS11) erzielt werden.<br />
Zurzeit wird dafür der Temperaturfühler T6 im Pufferspeicher 1 verwendet, der tiefer als der ZfS-<br />
Messfühler angebracht ist. Unser Vorschlag wäre, den Temperaturfühler TPS11 als Doppel-PT 100-<br />
Fühler auszuführen, um die Temperatur an dieser Steller zweifach abfragen zu können: einmal für die<br />
Erfassung innerhalb der messtechnischen Überwachung, das zweite Mal für die Regelung der Puffer-<br />
speicherumgehung. Zu überprüfen ist auch, ob der gegenwärtig genutzte Messwert des Fühlers T3<br />
(Pufferspeicher 2, unten) als 2. Temperatur im Regelalgorithmus für die Pufferspeicherumgehung ge-<br />
eignet ist. Es ist zu überlegen, ob nicht der Fühler TVV2 im Nahwärmerücklauf für diesen Zweck die<br />
bessere Wahl ist, da er im Gegensatz zu T3 ständig angeströmt wird.
Temperaturen [°C]<br />
80<br />
75<br />
70<br />
65<br />
60<br />
55<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
0 4 8 12 16 20<br />
Stunde am 07.01.05<br />
Temp. PS 1 oben Temp. PS 2 unten<br />
Temp. Rücklauf Netz Temp. PS 1 Mitte<br />
Durchfluss PS<br />
- 59 -<br />
Abbildung 29: Temperaturen und Durchflüsse an den Pufferspeichern<br />
32<br />
30<br />
28<br />
26<br />
24<br />
22<br />
20<br />
18<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
Volumenstrom [m³/h]<br />
Temperaturen [°C]<br />
80<br />
75<br />
70<br />
65<br />
60<br />
55<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
0 4 8 12 16 20<br />
Stunde am 17.07.05<br />
Temp. PS 1 oben Temp. PS 2 unten<br />
Temp. Rücklauf Netz Temp. PS 1 Mitte<br />
Durchfluss PS<br />
32<br />
30<br />
28<br />
26<br />
24<br />
22<br />
20<br />
18<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
Volumenstrom [m³/h]
15 Zusammenfassung und Fazit<br />
- 60 -<br />
Bei der Konzeption der <strong>Solar</strong>anlage ergab sich die Möglichkeit, das bereits existierende Heizhaus auf<br />
dem Baugelände "<strong>Badener</strong> Hof" mit einem nachträglich aufgesetzten und nach Südsüdwesten ausge-<br />
richteten Pultdach zu ergänzen. Es konnte <strong>so</strong> eine Kollektorfläche von 376 m² in unmittelbarere Nähe<br />
der <strong>so</strong>laren Pufferspeicher (und damit auch zum Einspeisepunkt in den Rücklauf des Nahwärmenet-<br />
zes) geschaffen werden. Die Pufferspeicher mit einem Volumen von insgesamt 42 m³ konnten prob-<br />
lemlos in das großzügig dimensionierte Heizhaus eingebaut werden. Bei anderen (von der ZfS betreu-<br />
ten) Anlagen mit <strong>so</strong>lar unterstützter Nahwärme ist die bauliche Ausgangslage weitaus ungünstiger. Bei<br />
den Anlagen in Stuttgart und Hennigsdorf fehlen beispielsweise geeignete Flächen, um ein angemes-<br />
sen großes Kollektorfeld in der Nähe der Pufferspeicher aufbauen zu können. Bei beiden Anlagen<br />
mussten mehrere, bis zu 400 m von der Heizzentrale entfernt auf Wohngebäuden installierte Kollektor-<br />
felder über Verlust bringende erdverlegte Leitungen an den Pufferspeicher angeschlossen werden (in<br />
Stuttgart 3, in Hennigsdorf 5 Kollektorflächen mit separaten Kollektorkreisen). Auch die Aufstellung der<br />
Pufferspeicher war dort nur in eigens dafür gebauten Gebäudehüllen möglich. Durch die Konzentration<br />
der Kollektorfläche auf nur einen Aufstellort wurde in <strong>Heilbronn</strong> nur ein Wärmetauscher zwischen Kol-<br />
lektorkreis und Ladekreis und auch nur jeweils eine Umwälzpumpe für diese Kreise benötigt. Dies ver-<br />
einfachte die Systemtechnik, die Wartung und auch die Überwachung der Anlage im Vergleich zu den<br />
beiden oben genannten Anlagen stark. Nicht unerwähnt bleiben <strong>so</strong>ll, dass auch die Messtechnik dem-<br />
entsprechend einfach mit nur einem Logger im Heizhaus ohne entfernt aufgestellte Satellitenlogger<br />
realisiert werden konnte.<br />
Die Anlagenschaltung hat sich bewährt, grundlegende konzeptionelle Mängel konnten nicht festgestellt<br />
werden. Lediglich die Umgehung der Pufferspeicher wurde nachgerüstet, um in der strahlungsarmen<br />
Jahreszeit Verluste an konventioneller Energie durch die stets vom Netzrückfluss auf etwa 45 °C auf-<br />
ge<strong>heizt</strong>en Pufferspeicher zu vermeiden.<br />
Die Temperatur des Netzrücklaufs lag mit etwa 45 – 50 °C im Jahresmittel bis zu 6 K über der nach<br />
Planung max. zulässigen Rücklauftemperatur aus den Gebäudeheizkreisen (45 °C bei einer Außen-<br />
temperatur von -12 °C und tiefer). Die <strong>Solar</strong>anlage arbeitet dadurch auf einem höheren Temperaturni-<br />
veau als dies in der Planung vorgesehen war, was dazu führte, dass der garantierte <strong>Solar</strong>ertrag von<br />
167 MWh/a ab Wärmetauscher Kollektorkreis nur in der Messperiode 2002/2003 (Jahrhundert<strong>so</strong>m-<br />
mer!) mit 162 MWh/a fast erreicht wurde. In den anderen 3 Messperioden wurden dagegen lediglich<br />
Werte zwischen 125 und 139 MWh/a gemessen. Die Nachrechnung der <strong>so</strong>laren Ertragsgarantie, in der<br />
die tatsächliche Strahlung und die tatsächliche Netzrücklauftemperatur berücksichtigt werden, ergab in<br />
der 1. Messperiode eine Garantieerfüllung von 96,1 %, in den 3 anderen Perioden von 90 bzw. knapp<br />
90 %. Die <strong>so</strong>lare Ertragsgarantie des Bieters ist damit entsprechend den Vorgaben des Förderpro-<br />
gramms "<strong>Solar</strong>thermie-2000" erfüllt. Dennoch könnte die <strong>Solar</strong>anlage eine höhere Effizienz erreichen,
- 61 -<br />
wenn es gelänge, die Netzrücklauftemperatur auf das geplante Niveau von weniger als 45 °C abzu-<br />
senken. Das Absinken der <strong>so</strong>laren Garantie in der Messperiode 2 und 3 gegenüber der Messperiode 1<br />
führen wir darauf zurück, dass es durch die vor dem Heizhaus stehenden Bäumen zu einer zuneh-<br />
menden Verschattung der (unteren) Kollektorfläche gekommen ist. In 2005 wurden die Bäume zurück-<br />
geschnitten, was in Messperiode 4 zu einer deutlichen Steigerung der Systemeffizienz und des Anteils<br />
am Garantieertrag führte. Der Betreiber ist deshalb aufgerufen, auch weiterhin das Baumwachstum<br />
regelmäßig zu kontrollieren und falls erforderlich Maßnahmen gegen eine neuerliche Verschattung zu<br />
ergreifen, um <strong>so</strong> die Effizienz der <strong>Solar</strong>anlage auf einem möglichst hohen Niveau zu halten. Auch die<br />
Dichtigkeit der mit Kollektoren bestückten Dachhaut über dem Heizhaus muss weiter unter Beobach-<br />
tung bleiben. Hier ist es mehrfach zu Durchregnungen gekommen, <strong>so</strong>dass die Gefahr einer Schädi-<br />
gung des Dachstuhls besteht. Für das Gebäude besteht in<strong>so</strong>fern keine Gefahr, da das ursprüngliche,<br />
jetzt überbaute Flachdach noch vorhanden und voll funktionstüchtig (dicht) ist.
16 Literatur<br />
- 62 -<br />
PEU97 Peuser, F.A.; Croy, R.; Schumacher, J.; Weiß, R.:<br />
Langzeiterfahrungen mit thermischen <strong>Solar</strong>anlagen (Abschlussbericht zu <strong>Solar</strong>thermie-2000,<br />
Teilprogramm 1)<br />
GUI98 Guigas, Martin:<br />
<strong>Solar</strong>anlage für die Wärmever<strong>so</strong>rgung <strong>Heilbronn</strong> "<strong>Badener</strong> Hof", Projektbeschreibung Steinbeis<br />
– Transferzentrum Stuttgart, Januar/Februar 1998<br />
PTJ <strong>Solar</strong>thermie-2000; Informationen zusammengestellt vom Projektträger Jülich (PtJ)<br />
Bezug: Projektträger Jülich (PtJ) im Forschungszentrum Jülich GmbH, 52425 Jülich<br />
PEU01 Peuser, F. A.; Remmers, K.-H.; Schnauss, M.:<br />
Langzeiterfahrung <strong>Solar</strong>thermie – Wegweiser für das erfolgreiche Planen und Bauen von <strong>Solar</strong>anlagen;<br />
Herausgeber: <strong>Solar</strong>praxis Supernova AG, Torstraße 177, 10115 Berlin; 2001;<br />
ISBN 3-934595-07-3; 448 Seiten; Preis 31,00 €<br />
FLY03 Info-Flyer "<strong>Solar</strong>anlage zur Nahwärmeunterstützung – <strong>Badener</strong> Hof <strong>Heilbronn</strong>“<br />
Bezug über ZfS - Rationelle Energietechnik GmbH<br />
SZA Szablinski, Darius<br />
1. Zwischenbericht für das Projekt Wohngebiet "<strong>Badener</strong> Hof" <strong>Heilbronn</strong><br />
Bezug über ZfS - Rationelle Energietechnik GmbH
17 Adressen<br />
- 63 -<br />
Programm-/Projektförderung<br />
Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU)<br />
(vormals Förderung durch BMBF und BMWA)<br />
Projektabwicklung und Informationen zum Programm <strong>Solar</strong>thermie-2000<br />
Projektträger Jülich (PtJ) des BMU, BMBF und BMWA; Außenstelle Berlin<br />
Postfach 610247; 10923 Berlin<br />
Wissenschaftlich-technische Projektbegleitung<br />
ZfS – Rationelle Energietechnik GmbH<br />
Verbindungsstr. 19; 40723 Hilden<br />
Eigentümer der <strong>Solar</strong>anlage<br />
Stadtwerke <strong>Heilbronn</strong><br />
Weipertstr. 49, 74076 <strong>Heilbronn</strong><br />
Planung der <strong>Solar</strong>anlage und des Nahwärmenetzes inkl. Wärmeübergabestationen<br />
Steinbeis-Transferzentrum (STZ)<br />
Energie-, Gebäude- und <strong>Solar</strong>technik<br />
Heßbrühlstr. 15, 70565 Stuttgart<br />
Planung der konventionellen Technik in der Heizzentrale<br />
IBS Ing.-Büro Schuler<br />
Flößerstr. 60; 74321 Bietigheim-Bissingen<br />
Installation der <strong>Solar</strong>anlage<br />
Georg Linder GmbH<br />
Austraße 3, 97996 Niederstetten<br />
Nikolaus Gebäude- und Anlagentechnik GmbH<br />
Rudolf-Schmidt-Str. 9, 91550 Dinkelsbühl
18 Anhang<br />
"<strong>Badener</strong> Hof" <strong>Heilbronn</strong><br />
Werte aus Quertabelle "Wochenwerte"<br />
Summe KF: 376,2 m²<br />
Bezeichnung<br />
Strahlungsdichte unteres<br />
Kollektorfeld (136,8 m²)<br />
Strahlungsdichte oberes<br />
Kollektorfeld (239,4 m²)<br />
Abkürzung<br />
EI1<br />
EI2<br />
Strahlungsdichte horizontale Ebene EI4<br />
Energie Einstrahlung<br />
Kollektorfeld<br />
kWh/<br />
(m²*a)<br />
kWh/<br />
(m²*a)<br />
kWh/<br />
(m²*a)<br />
- 64 -<br />
1. Garantiemessjahr<br />
04.11.01 –<br />
03.11.02<br />
(365 Tage)<br />
2. Garantiemessjahr<br />
04.11.02 –<br />
03.11.03<br />
(365 Tage)<br />
3. Garantiemessjahr<br />
04.11.03 –<br />
03.11.04<br />
(366 Tage)<br />
4. Garantiemessjahr<br />
04.11.04 –<br />
03.11.05<br />
(365 Tage)<br />
1.206 1.407 1.256 1.276<br />
1.174 1.365 1.223 1.243<br />
1.062 1.230 1.111 1.126<br />
EIT MWh/a 446,1 519,1 464,7 472,1<br />
Energie aus dem Kollektorkreis QKT MWh/a 144,1 171,4 133,3 149,0<br />
Energie von den Kollektorkreisen an den<br />
Ladekreis<br />
Energie aus dem Pufferspeicher (inkl.<br />
Eintrag konv. Energie aufgrund fehlender<br />
Pufferspeicherumgehung im 1. – 3. Garantiemessjahr<br />
(vgl. Kap. 11.1, S. 37)<br />
Energie aus dem Pufferspeicher (nur<br />
<strong>so</strong>lar, ohne Eintrag konv. Energie (vgl.<br />
Kap. 11.1, S. 37)<br />
QSP MWh/a 138,2 162,2 125,4 139,2<br />
QSS MWh/a 121,0 142,4 107,7 126,0<br />
QSS* MWh/a 124,0 146,0 113,0 126,1<br />
Energie für das Nahwärmenetz QVV MWh/a 1.663,6 1.743,9 2.329,6 2.568,2<br />
Energie aus dem Ölkessel QOK MWh/a ./. 54,2 159,8 406,5<br />
Energie aus dem Gaskessel QGK MWh/a ./. 1.484,5 2.028,8 2.031,0<br />
Summe Energie aus Kesseln QK MWh/a ./. 1.538,7 2.188,6 2.437,5<br />
Elektr. Energie für <strong>Solar</strong>system NST kWh/a 724 958 934 860<br />
Betriebsstunden Kollektorkreispumpe HP1 h/a 2.114 2.378 2.187 2.228<br />
Betriebsstunden Speicherladepumpe HP2 h/a 1.796 2.019 1.768 1.873<br />
Betriebsstunden Motorklappe 1 zur Beladung<br />
von Pufferspeicher 1<br />
Betriebsstunden Motorklappe 2 zur Beladung<br />
von Pufferspeicher 2<br />
MK1 h/a 1.431 1.720 1.580 1.515<br />
MK2 h/a 7.326 7.034 7.194 7.237<br />
Volumenstrom Kollektorkreis VKT m³/a 8.710 10.220 9.800 9.380<br />
Volumenstrom Beladung Pufferspeicher VSP m³/a 7.940 9.310 8.540 8.380<br />
Volumenstrom Entladung Pufferspeicher VSS m³/a 47.270 52.770 58.970 8.000<br />
Volumenstrom Nahwärmenetz VVV m³/a 55.910 63.740 108.330 89.080<br />
Kollektorkreisnutzungsgrad brutto<br />
((QSP/EIT)*100%)<br />
gKB % 31,0 31,2 27,0 29,5<br />
Systemnutzungsgrad brutto (inkl. Eintrag<br />
konv. Energie) ((QSS/EIT)*100 %),<br />
gSB % 27,1 27,4 23,2 26,7<br />
Systemnutzungsgrad brutto (ohne Eintrag<br />
konv. Energie) ((QSS*/EIT)*100 %)<br />
gSB % 27,8 28,1 24,3 26,7<br />
Mittlere Temperatur Vorlauf Netz TVL_F °C 70,3 70,7 68,1 70,6<br />
Mittlere Temperatur Rücklauf Netz TRL_F °C 45,1 47,7 50,7 46,8<br />
Deckungsanteil <strong>so</strong>lar brutto<br />
((QSS*/QVV)*100 %)<br />
D % 7,5 8,4 4,9 4,9<br />
Durchfluss Kollektorfeld DS l/(m²*h) 11,0 11,4 11,9 11,2<br />
Betriebsstunden Koll.-kreispumpe im<br />
Durchschnitt<br />
Pump h/d 5,8 6,5 6,0 6,1<br />
<strong>Solar</strong>e Ertragsgarantie Ertrag/eta<br />
(für Kollektorkreis, vgl. Kap. 10.4)<br />
% / % 96,1 / 95,9 90,4 / 89,7 88,1 / 88,5 90,0 / 88,4<br />
Abweichung Kollektorkennlinie/Messwerte<br />
im Mittel für beide Koll.-felder<br />
% 7,8 10,4 13,7 10,9
- 65 -<br />
Zusammenstellung Garantienachrechnung<br />
Einheit<br />
Garantierechnung<br />
Steinbeis-<br />
Transferzentrum<br />
(STW)<br />
Nachrechnung<br />
ZfS<br />
TRNSYS-Simulation<br />
mit realen<br />
Betriebsbedingungen<br />
Umrechnung der<br />
TRNSYS - Ergebnisse<br />
unter realen<br />
Betriebsbedingungen<br />
mit Faktoren<br />
Messperiode 1 vom 04.11.2001 bis 03.11.2002<br />
Globalstrahlung kWh/m²a 1.119 1.119 1.062 1.062 1.062<br />
Einstrahlungsenergie in Koll. MWh/a 469,3 *)<br />
469,3 445,5 445,5 446,1<br />
<strong>Solar</strong>ertrag (QSP) MWh/a 167,0 162,0 139,6 143,9 138,2<br />
Kollektorkreisnutzungsgrad % 35,6 34,5 31,3 32,3 31,0<br />
Mittlere Netzrücklauftemperatur °C 39,4 39,4 45,1 45,1 45,1<br />
Garantieerfüllung für <strong>Solar</strong>energie aus Kollektorkreis in % 96,1<br />
Garantieerfüllung für Kollektorkreisnutzungsgrad in % 95,9<br />
Messperiode 2 vom 04.11.2002 bis 03.11.2003<br />
Globalstrahlung kWh/m²a 1.119 1.119 1.230 1.230 1.230<br />
Einstrahlungsenergie in Koll. MWh/a 469,3 *)<br />
469,3 515,2 515,2 519,1<br />
<strong>Solar</strong>ertrag (QSP) MWh/a 167,0 162,0 174,0 179,4 162,2<br />
Kollektorkreisnutzungsgrad % 35,6 34,5 33,77 34,8 31,2<br />
Mittlere Netzrücklauftemperatur °C 39,4 39,4 47,7 47,7 47,7<br />
Garantieerfüllung für <strong>Solar</strong>energie aus Kollektorkreis in % 90,4<br />
Garantieerfüllung für Kollektorkreisnutzungsgrad in % 89,7<br />
Messperiode 3 vom 04.11.2003 bis 03.11.2004 (Schaltjahr, gerechnet mit 365 Tagen, deshalb geringfügige<br />
Abweichungen zu tabellierten Werten auf Seite 64 und im Berichtstext )<br />
Globalstrahlung kWh/m²a 1.119 1.119 1.109 1.109 1.109<br />
Einstrahlungsenergie in Koll. MWh/a 469,3 *)<br />
469,3 465,6 465,6 463,6<br />
<strong>Solar</strong>ertrag (QSP) MWh/a 167,0 162,0 137,9 142,2 125,2<br />
Kollektorkreisnutzungsgrad % 35,6 34,5 29,6 30,5 27,01<br />
Mittlere Netzrücklauftemperatur °C 39,4 39,4 50,7 50,7 50,7<br />
Garantieerfüllung für <strong>Solar</strong>energie aus Kollektorkreis in % 88,1<br />
Garantieerfüllung für Kollektorkreisnutzungsgrad in % 88,5<br />
Messperiode 4 vom 04.11.2004 bis 03.11.2005<br />
Globalstrahlung kWh/m²a 1.119 1.119 1,126 1.126 1.126<br />
Einstrahlungsenergie in Koll. MWh/a 469,3 *)<br />
469,3 463,8 463,8 472,1<br />
<strong>Solar</strong>ertrag (QSP) MWh/a 167,0 162,0 150,1 154,7 139,2<br />
Kollektorkreisnutzungsgrad % 35,6 34,5 32,4 33,4 29,5<br />
Mittlere Netzrücklauftemperatur °C 39,4 39,4 46,8 46,8 46,8<br />
Garantieerfüllung für <strong>Solar</strong>energie aus Kollektorkreis in % 90,0<br />
Garantieerfüllung für Kollektorkreisnutzungsgrad in % 88,4<br />
*) ZfS-Berechnung mit Simulationsprogramm TRNSYS 15<br />
ZfS – Messung
- 66 -<br />
Zusammenstellung Einstrahlung, <strong>Solar</strong>ertrag und Kollektorkreisnutzungsgrade<br />
spez. Tagesmittel aus<br />
Wochensummen<br />
EIT und QSP [kWh/m²d]<br />
spez. Tagesmittel aus<br />
Wochensummen<br />
EIT und QSP [kWh/m²d]<br />
spez. Tagesmittel aus<br />
Wochensummen<br />
EIT und QSP [kWh/m²d]<br />
spez. Tagesmittel aus<br />
Wochensummen<br />
EIT und QSP [kWh/m²d]<br />
8,0<br />
7,0<br />
6,0<br />
5,0<br />
4,0<br />
3,0<br />
2,0<br />
1,0<br />
0,0<br />
8,0<br />
7,0<br />
6,0<br />
5,0<br />
4,0<br />
3,0<br />
2,0<br />
1,0<br />
0,0<br />
8,0<br />
7,0<br />
6,0<br />
5,0<br />
4,0<br />
3,0<br />
2,0<br />
1,0<br />
0,0<br />
8,0<br />
7,0<br />
6,0<br />
5,0<br />
4,0<br />
3,0<br />
2,0<br />
1,0<br />
0,0<br />
6.11<br />
5.11<br />
4.11<br />
9.11<br />
20.11<br />
19.11<br />
18.11<br />
23.11<br />
4.12<br />
18.12<br />
1.1<br />
15.1<br />
29.1<br />
12.2<br />
26.2<br />
12.3<br />
26.3<br />
9.4<br />
23.4<br />
7.5<br />
21.5<br />
4.6<br />
18.6<br />
2.7<br />
16.7<br />
letzter Tag der Messwoche, Messjahr 2001/2002<br />
Einstrahlung auf Kollektorfelder Ertrag aus Kollektorkreis (QSP)<br />
Kollektorkreisnutzungsgrad, brutto Kollektorkreisnutzungsgr. im Jahresmittel, geplant<br />
Kollektorkreisnutzungsgr. im Jahresmittel, gemessen<br />
3.12<br />
2.12<br />
7.12<br />
17.12<br />
16.12<br />
21.12<br />
31.12<br />
30.12<br />
4.1<br />
14.1<br />
13.1<br />
18.1<br />
28.1<br />
27.1<br />
1.2<br />
11.2<br />
10.2<br />
15.2<br />
25.2<br />
24.2<br />
1.3<br />
11.3<br />
25.3<br />
8.4<br />
22.4<br />
6.5<br />
20.5<br />
3.6<br />
17.6<br />
1.7<br />
15.7<br />
letzter Tag der Messwoche, Messjahr 2002/2003<br />
9.3<br />
23.3<br />
6.4<br />
20.4<br />
4.5<br />
18.5<br />
1.6<br />
15.6<br />
29.6<br />
13.7<br />
letzter Tag der Messwoche, Messjahr 2003/2004<br />
15.3<br />
29.3<br />
12.4<br />
26.4<br />
10.5<br />
24.5<br />
7.6<br />
21.6<br />
5.7<br />
19.7<br />
letzter Tag der Messwoche, Messjahr 2004/2005<br />
30.7<br />
29.7<br />
27.7<br />
2.8<br />
13.8<br />
12.8<br />
10.8<br />
16.8<br />
27.8<br />
26.8<br />
24.8<br />
30.8<br />
10.9<br />
9.9<br />
7.9<br />
13.9<br />
24.9<br />
23.9<br />
21.9<br />
27.9<br />
8.10<br />
7.10<br />
5.10<br />
11.10<br />
22.10<br />
21.10<br />
19.10<br />
25.10<br />
5.11<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
4.11<br />
2.11<br />
3.11<br />
-10<br />
-20<br />
-30<br />
Kollektorkreisnutzungsgrad<br />
[%]<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
-10<br />
-20<br />
-30<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
-10<br />
-20<br />
-30<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
-10<br />
-20<br />
-30<br />
Kollektorkreisnutzungsgrad [%]<br />
Kollektorkreisnutzungsgrad [%]<br />
Kollektorkreisnutzungsgrad [%]
Zusammenstellung Messwerte Nahwärmenetz<br />
Temperatur [°C]<br />
Temperatur [°C]<br />
Temperatur [°C]<br />
Temperatur [°C]<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
-10<br />
-20<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
-10<br />
-20<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
-10<br />
-20<br />
0<br />
4.11<br />
4.11<br />
4.11<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
-10<br />
-20<br />
4.11<br />
18.11<br />
18.11<br />
18.11<br />
18.11<br />
2.12<br />
16.12<br />
30.12<br />
13.1<br />
Netzvorlauftemperatur SOLL*<br />
27.1<br />
10.2<br />
Netzrücklauftemperatur MAX <strong>so</strong>ll = 45 °C<br />
2.12<br />
16.12<br />
30.12<br />
13.1<br />
Netzvorlauftemperatur SOLL*<br />
2.12<br />
2.12<br />
16.12<br />
27.1<br />
24.2<br />
10.3<br />
24.3<br />
Netzrücklauftemperatur IST<br />
10.2<br />
24.2<br />
Netzrücklauftemperatur MAX <strong>so</strong>ll = 45 °C<br />
16.12<br />
30.12<br />
13.1<br />
27.1<br />
10.3<br />
7.4<br />
21.4<br />
- 67 -<br />
Zeit (Messperiode 1; 2001/2002; Tage im Jahr)<br />
24.3<br />
Netzrücklauftemperatur IST<br />
10.2<br />
Netzvorlauftemperatur SOLL*<br />
24.2<br />
9.3<br />
Netzrücklauftemperatur MAX <strong>so</strong>ll = 45 °C<br />
30.12<br />
13.1<br />
27.1<br />
10.2<br />
Netzrücklauftemperatur MAX <strong>so</strong>ll = 45 °C<br />
24.2<br />
10.3<br />
7.4<br />
21.4<br />
5.5<br />
5.5<br />
19.5<br />
19.5<br />
2.6<br />
2.6<br />
16.6<br />
Zeit (Messperiode 2; 2002/2003; Tage im Jahr)<br />
16.6<br />
Zeit (Messperiode 3; 2003/2004; Tage im Jahr)<br />
23.3<br />
6.4<br />
20.4<br />
4.5<br />
18.5<br />
1.6<br />
15.6<br />
30.6<br />
14.7<br />
28.7<br />
11.8<br />
Netzvolumendurchsatz<br />
30.6<br />
29.6<br />
14.7<br />
28.7<br />
25.8<br />
8.9<br />
22.9<br />
Netzvorlauftemperatur IST<br />
11.8<br />
Netzvolumendurchsatz<br />
13.7<br />
Netzrücklauftemperatur IST<br />
Zeit (Messperiode 4; 2004/2005; Tage im Jahr)<br />
24.3<br />
7.4<br />
21.4<br />
5.5<br />
19.5<br />
Netzvorlauftemperatur SOLL<br />
2.6<br />
16.6<br />
27.7<br />
Netzvolumendurchsatz<br />
30.6<br />
Netzvorlauftemperatur IST<br />
10.8<br />
Loggerausfall 07. bis 23.08.04<br />
14.7<br />
28.7<br />
Netzvolumendurchsatz<br />
25.8<br />
8.9<br />
6.10<br />
Außentemperatur<br />
22.9<br />
Netzvorlauftemperatur IST<br />
24.8<br />
7.9<br />
6.10<br />
Außentemperatur<br />
21.9<br />
Netzvorlauftemperatur IST<br />
11.8<br />
25.8<br />
8.9<br />
5.10<br />
Außentemperatur<br />
22.9<br />
Netzrücklauftemperatur IST<br />
6.10<br />
Außentemperatur<br />
20.10<br />
19.10<br />
20.10<br />
20.10<br />
3.11<br />
2.11<br />
3.11<br />
3.11<br />
0<br />
50000<br />
45000<br />
40000<br />
35000<br />
30000<br />
25000<br />
20000<br />
15000<br />
10000<br />
5000<br />
0<br />
50000<br />
45000<br />
40000<br />
35000<br />
30000<br />
25000<br />
20000<br />
15000<br />
10000<br />
5000<br />
0<br />
50000<br />
45000<br />
40000<br />
35000<br />
30000<br />
25000<br />
20000<br />
15000<br />
10000<br />
5000<br />
50000<br />
45000<br />
40000<br />
35000<br />
30000<br />
25000<br />
20000<br />
15000<br />
10000<br />
5000<br />
0<br />
Volumenstrom [Liter/h]<br />
Volumenstrom [Liter/h]<br />
Volumenstrom [Liter/h]<br />
Volumenstrom [Liter/h]
- 68 -<br />
Zusammenstellung Kollektorkennlinien und Messwerte<br />
Kollektor-Kennlinie Sonnenkraft IMK<br />
Energie Kollektorfeld - Messwerte, <strong>Heilbronn</strong>, <strong>Badener</strong> Hof<br />
Kollektor-Kennlinie Sonnenkraft IMK<br />
Energie Kollektorfeld - Messwerte, <strong>Heilbronn</strong>, <strong>Badener</strong> Hof<br />
Kollektorkreisnutzungsgrad,<br />
brutto (Jahresmittelwert)<br />
2003/2004<br />
1,0<br />
0,9<br />
0,8<br />
0,7<br />
0,6<br />
0,5<br />
0,4<br />
0,3<br />
0,2<br />
0,1<br />
0,0<br />
Kollektorkreisnutzungsgrad,<br />
brutto (Jahresmittelwert)<br />
2001/2002<br />
gKB = 27,0%<br />
gKB = 31,0%<br />
eta<br />
1,0<br />
0,9<br />
0,8<br />
0,7<br />
0,6<br />
0,5<br />
0,4<br />
0,3<br />
0,2<br />
0,1<br />
0,0<br />
eta<br />
Abweichung<br />
Kollektorkennl./Schwerpunkt:<br />
ca. 13,7%<br />
Abweichung<br />
Kollektorkennlinie/Messwerte:<br />
ca. 13,7%<br />
Abweichung<br />
Kollektorkennl./Schwerpunkt:<br />
ca. 7,8%<br />
Abweichung<br />
Kollektorkennlinie/Messwerte:<br />
ca. 7,8%<br />
0,10<br />
0,09<br />
0,08<br />
0,07<br />
0,06<br />
0,05<br />
0,04<br />
0,03<br />
0,02<br />
0,01<br />
0,00<br />
0,10<br />
0,09<br />
0,08<br />
0,07<br />
0,06<br />
0,05<br />
0,04<br />
0,03<br />
0,02<br />
0,01<br />
0,00<br />
x = (T m - T L)/EI mit<br />
x = (T m - T L)/EI mit<br />
Kollektor-Kennlinie Sonnenkraft IMK<br />
Energie Kollektorfeld - Messwerte, <strong>Heilbronn</strong>, <strong>Badener</strong> Hof<br />
Kollektor-Kennlinie Sonnenkraft IMK<br />
Energie Kollektorfeld - Messwerte, <strong>Heilbronn</strong>, <strong>Badener</strong> Hof<br />
Kollektorkreisnutzungsgrad,<br />
brutto (Jahresmittelwert)<br />
2004/2005<br />
1,0<br />
0,9<br />
0,8<br />
0,7<br />
0,6<br />
Kollektorkreisnutzungsgrad,<br />
brutto (Jahresmittelwert)<br />
2002/2003<br />
gKB = 29,5%<br />
gKB = 31,2%<br />
0,5<br />
0,4<br />
eta<br />
0,3<br />
0,2<br />
Abweichung<br />
Kollektorkennl./Schwerpunkt:<br />
ca. 10,9%<br />
Abweichung<br />
Kollektorkennlinie/Messwerte:<br />
ca. 10,9%<br />
0,1<br />
0,0<br />
1,0<br />
0,9<br />
0,8<br />
0,7<br />
0,6<br />
0,5<br />
0,4<br />
0,3<br />
0,2<br />
0,1<br />
0,0<br />
eta<br />
Abweichung<br />
Kollektorkennlinie/Messwerte: Abweichung<br />
Kollektorkennl./Schwerpunkt:<br />
ca. 10,4%<br />
ca. 10,4%<br />
0,10<br />
0,09<br />
0,08<br />
0,07<br />
0,06<br />
0,05<br />
0,04<br />
0,03<br />
0,02<br />
0,01<br />
0,00<br />
0,10<br />
0,09<br />
0,08<br />
0,07<br />
0,06<br />
0,05<br />
0,04<br />
0,03<br />
0,02<br />
0,01<br />
0,00<br />
x = (T m - T L)/EI mit<br />
x = (T m - T L)/EI mit