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"Badener Hof", Heilbronn - Solar - so heizt man heute

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- Rationelle Energietechnik GmbH<br />

Förderprogramm "<strong>Solar</strong>thermie-2000", Teilprogramm 2<br />

Abschlussbericht<br />

für das Projekt<br />

Neubaugebiet "<strong>Badener</strong> Hof" <strong>Heilbronn</strong><br />

Förderkennzeichen 032 9652M<br />

Berichtszeitraum: bis November 2005<br />

vorgelegt durch<br />

ZfS – Rationelle Energietechnik GmbH<br />

Verbindungsstraße 19, 40723 Hilden<br />

www.zfs-energietechnik.de<br />

Michael Mies<br />

Ulrich Rehr<strong>man</strong>n<br />

Darius Szablinski<br />

Hilden<br />

August 2006<br />

Das diesem Bericht zugrunde liegende Vorhaben wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />

unter Förderkennzeichen 032 9601L (wissenschaftlich-technische Begleitung) bzw. 032 9652M (<strong>Solar</strong>anlage) gefördert. Die Verantwortung<br />

für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den Autoren.<br />

ZfS - Rationelle Energietechnik GmbH, Verbindungsstraße 19, 40723 Hilden<br />

Tel.: 02103/2444-0, Fax: ...-40, eMail: info@zfs-energietechnik.de, Internet: www.zfs-energietechnik.de


Inhaltsverzeichnis<br />

1 Einleitung.........................................................................................................................................3<br />

2 Allgemeine Beschreibung des <strong>so</strong>lar unterstützten Nahwärmesystems ............................................4<br />

3 Technische Daten der Hauptkomponenten des <strong>Solar</strong>systems.........................................................6<br />

4 Konzeption und Auslegung des Wärmenetzes und der <strong>Solar</strong>anlage .............................................10<br />

5 Chronologie ...................................................................................................................................12<br />

6 Anlagenbeschreibung ....................................................................................................................14<br />

7 Regelung .......................................................................................................................................16<br />

8 Messtechnik...................................................................................................................................20<br />

9 Definition der Kennzahlen des <strong>Solar</strong>systems.................................................................................22<br />

10 Messperiode 1 (04.11.2001 – 03.11.2002) ....................................................................................23<br />

10.1 Situation Bebauung "<strong>Badener</strong> Hof" ...........................................................................................23<br />

10.2 Darstellung der Messwerte, Anlagenverhalten ..........................................................................24<br />

10.3 Überprüfung der Kollektorkennlinie anhand von Messwerten....................................................29<br />

10.4 Garantierter <strong>Solar</strong>ertrag und Nutzwärmekosten........................................................................31<br />

11 Optimierungspotenzial des Nahwärmesystems .............................................................................37<br />

11.1 <strong>Solar</strong>system mit einem gesteuerten Bypass zur Pufferumgehung ............................................37<br />

11.2 Durchflussvarianten im Kollektor- und Beladekreis ...................................................................41<br />

12 Messperiode 2 (04.11.2002 – 03.11.2003) ....................................................................................46<br />

13 Messperiode 3 (04.11.2003 – 03.11.2004) ....................................................................................50<br />

14 Messperiode 4 (03.11.2004 – 03.11.2005) ....................................................................................55<br />

15 Zusammenfassung und Fazit.........................................................................................................60<br />

16 Literatur .........................................................................................................................................62<br />

17 Adressen .......................................................................................................................................63<br />

18 Anhang ..........................................................................................................................................64


1 Einleitung<br />

- 3 -<br />

Im Rahmen des Programms <strong>Solar</strong>thermie-2000, Teilprogramm 2 <strong>so</strong>ll durch Förderung einer größe-<br />

ren Anzahl (bis zu 100) <strong>so</strong>larthermischer Demonstrations- und Forschungsanlagen eine umfassende<br />

Erprobung und Optimierung von Systemen zur aktiven thermischen Sonnenenergienutzung erfolgen.<br />

Mit diesem Teilprogramm <strong>so</strong>llen die technischen Voraussetzungen für einen künftigen wirksamen Bei-<br />

trag der <strong>Solar</strong>thermie zur Energiever<strong>so</strong>rgung geschaffen und gleichzeitig durch Systemstandardisie-<br />

rung die wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit dieser Anlagen verbessert werden. Ausreichende Erfah-<br />

rungen mit den unterschiedlichsten Systemkombinationen können nur dann gesammelt werden, wenn<br />

eine repräsentative Anzahl der diversen Anlagenvarianten errichtet, über einen längeren Zeitraum be-<br />

trieben und gleichzeitig intensiv beobachtet und analysiert werden kann.<br />

Im Programm "<strong>Solar</strong>thermie-2000", Teilprogramm 2 <strong>so</strong>ll anhand von Beispiellösungen für größere <strong>so</strong>-<br />

larthermische Anlagen an unterschiedlich genutzten Gebäuden nachgewiesen werden, dass im Be-<br />

reich der thermischen <strong>Solar</strong>technik technisch gute Lösungen zur Verfügung gestellt werden können.<br />

Diese Systemlösungen <strong>so</strong>llen weiter verbessert und angepasst auf die verschiedenen Anwendungsfäl-<br />

le optimiert werden. Zugleich <strong>so</strong>ll erreicht werden, dass die wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit gestei-<br />

gert wird, indem durch Reduzierung der spezifischen Systemkosten und Erhöhung der spezifischen<br />

Nutzenergieabgabe die <strong>so</strong>laren Nutzwärmekosten gesenkt werden.<br />

Dazu wird im Programm gefordert, dass die Kosten der <strong>so</strong>laren Nutzwärme einen oberen Grenzwert<br />

nicht überschreiten. In der ersten Projektphase (1.7.1993 bis 30.6.1997) wurde dieser Grenzwert auf<br />

0,15 €/kWh festgelegt, basierend auf einer angenommenen Lebensdauer der <strong>Solar</strong>anlage von 15 Jah-<br />

ren und 6 % Zinssatz. Die insgesamt positiven Langzeiterfahrungen mit alten <strong>Solar</strong>anlagen, die im<br />

Rahmen von <strong>Solar</strong>thermie-2000, Teilprogramm 1 untersucht wurden /PEU97/, haben gezeigt, dass<br />

<strong>man</strong> bei <strong>heute</strong> installierten <strong>Solar</strong>anlagen von einer 20-jährigen Lebensdauer ausgehen kann, voraus-<br />

gesetzt, dass Dimensionierung, Planung und Ausführung <strong>so</strong>rgfältig vorgenommen werden. Der Grenz-<br />

wert für die <strong>so</strong>laren Wärmekosten im Programm sinkt dadurch nunmehr auf 0,13 €/kWh. Es ist jedoch<br />

erklärtes Ziel des Programms, die oberen Grenzwerte möglichst zu unterbieten, um die Konkurrenzfä-<br />

higkeit der <strong>Solar</strong>technik gegenüber konventionellen Energieträgern zu verbessern.<br />

Weitere Ziele des Programms, Förder- und Auswahlkriterien, erste Ergebnisse aus Teilprogramm 2<br />

<strong>so</strong>wie praktische Erfahrungen mit großen <strong>Solar</strong>anlagen sind in den Informationen des Projektträgers<br />

Jülich (PtJ) beschrieben /PTJ, PEU01/. Eine Kurzinformation zum <strong>so</strong>lar unterstützten Nahwärmesystem<br />

"<strong>Badener</strong> Hof" <strong>Heilbronn</strong> findet sich in /FLY03/.


- 4 -<br />

2 Allgemeine Beschreibung des <strong>so</strong>lar unterstützten Nahwärmesystems<br />

Auf dem Gelände einer ehemaligen Kaserne am östlichen Stadtrand von <strong>Heilbronn</strong> <strong>so</strong>llen in den näch-<br />

sten Jahren ca. 540 Wohnungen errichtet werden. Die Grundstücke werden von der Stadt <strong>Heilbronn</strong> an<br />

einzelne Bauherren verkauft, es wird al<strong>so</strong> keine Vergabe des ganzen Gebietes an einen Bauträger<br />

oder einen Generalunternehmer geben. Nach dem Bebauungsplan sind die Haustypen vorgegeben:<br />

Einfamilienhäuser (EFH)<br />

Doppelhäuser (DH)<br />

Reihenhäuser (RH)<br />

Mehrfamilienhäuser (MFH).<br />

Der Bau der Häuser, die Gestaltung und die Abwicklung sind den Bauherren überlassen. Es ist nicht<br />

ausgeschlossen, dass der Bebauungsplan bei einem schleppenden Verkauf der Grundstücke ggf. ge-<br />

ändert wird.<br />

Die Stadtwerke <strong>Heilbronn</strong> betreiben ein Nahwärmenetz zur Ver<strong>so</strong>rgung des Gebietes mit Wärme für<br />

Warmwasserbereitung und Heizung. Dazu ist eine Heizzentrale mit einem Gas-, einem Ölkessel und<br />

einer <strong>Solar</strong>anlage vorgesehen. In der Planungsphase war zusätzlich ein Hackschnitzelkessel vorgese-<br />

hen, dessen Einbau jedoch nicht realisiert worden ist. In den Kaufverträgen für die Grundstücke sind<br />

ein Anschluss- und Benutzungszwang für die Nahwärme und die Ver<strong>so</strong>rgungsbedingungen der Stadt-<br />

werke für dieses Netz festgelegt. Zudem werden den Bauherren Auflagen zum Wärmeschutz der Ge-<br />

bäude gemacht.<br />

Das Nahwärmenetz, die <strong>Solar</strong>anlage und die Wohnungsübergabestationen (WÜG) in den Häusern<br />

wurden vom Steinbeis-Transferzentrum dimensioniert. Es wurden indirekte WÜG (Heizkreise sind vom<br />

Nahwärmenetz durch einen Wärmetauscher getrennt) mit Speicherladeprinzip eingebaut. Der Herstel-<br />

ler der WÜG wurde von den Stadtwerken <strong>Heilbronn</strong> ausgesucht und den Bauherren verbindlich vorge-<br />

schrieben. Die Anschaffung und Wartung liegt aber bei den Bauherren.<br />

Der konventionelle Teil der Heizzentrale wurde von IBS Ing.-Büro Schuler geplant. Die Stadtwerke ga-<br />

rantieren eine Netzvorlauftemperatur in Abhängigkeit von der Außentemperatur (gleitend zwischen<br />

65 °C und 80 °C). Durch eine Rücklauftemperaturbegrenzung wird netzseitig die Rücklauftemperatur<br />

der Heizungskreise der angeschlossenen Übergabestationen auf 45 °C max. limitiert. Wegen der Le-<br />

gionellenproblematik ist der Einbau einer Rücklauftemperaturbegrenzung für die Wärmetauscher der<br />

Trinkwasserbereiter netzseitig nicht möglich.


Abbildung 1: Ansicht Heizhaus<br />

- 5 -<br />

Abbildung 2: Ansicht Siedlung<strong>so</strong>bjekt – Mehrfamilienhaus


- 6 -<br />

3 Technische Daten der Hauptkomponenten des <strong>Solar</strong>systems<br />

In den folgenden Tabellen sind die Hauptkomponenten des <strong>Solar</strong>systems dargestellt. Die Informatio-<br />

nen wurden aus Revisionsunterlagen, Angebotsangaben und durch eigene Aufzeichnungen gewon-<br />

nen, ein Ersatz für die beim Betreiber vorhandene Anlagendokumentation können sie jedoch nicht sein.<br />

Kollektoren<br />

obere Kollektorfläche<br />

Heizhaus<br />

untere Kollektorfläche<br />

Heizhaus<br />

Kollektorfläche<br />

Nachbargebäude<br />

Ausrichtung<br />

(Süd = 0°, Ost = -90°, West = +90°)<br />

+23° +23° nicht ausgeführt<br />

Neigung 15° 20° ./.<br />

Anzahl Kollektormodule 35 x IMK 6; 7 x IMK 8 12 x IMK 10; 4 x IMK 8 ./.<br />

aktive Kollektorfläche (Ab<strong>so</strong>rberfläche),<br />

Summe: 376,2 m²<br />

239,4 m² 136,8 m² ./.<br />

Wärmeträgerinhalt 178 l 103 l ./.<br />

Höhe über Grund 10 m 20 m ./.<br />

Höhe über <strong>Solar</strong>speicher (unten) 10 m 20 m ./.<br />

Volumenstrom durch Kollektorfeld 15 l/(m 2 ∙h) 15 l/(m 2 ∙h) ./.<br />

Kollektorhersteller, Typ Sonnenkraft IMK<br />

Bauartzulassung 10.07.1998<br />

Ab<strong>so</strong>rbermaterial Kupfer, Ab<strong>so</strong>rberrohre parallel<br />

Beschichtung selektive Beschichtung (Sunselect)<br />

Wärmedämmung, Dicke Steinwolle, 55 mm<br />

Frontabdeckung, Dicke Glas (Transmissionsgrad 0,92 ± 0,02), 4,0 mm<br />

Material Kollektorkasten Holz/Aluminium<br />

zul. Betriebsüberdruck 10 bar<br />

Stillstandstemperatur k. A.<br />

(*)<br />

Konversionsfaktor �0<br />

0,779 für Aperturfläche 0,757 für Ab<strong>so</strong>rberfläche<br />

linearer Wärmeverlustkoeffizient (*)<br />

3,646 W/(m² K) für Aperturfläche 3,541 W/(m² K) für Ab<strong>so</strong>rberfl.<br />

quad. Wärmeverlustkoeffizient (*)<br />

0,012 W/(m² K²) für Aperturfläche 0,017 W/(m² K²) für Ab<strong>so</strong>rberfl.<br />

Winkelkorrekturfaktor 88 % bei 50° (*)<br />

* Universität Stuttgart; Institut für Thermodynamik und Wärmetechnik (ITW); Bericht: 98COL114<br />

Rohrleitung von den Kollektorfeldern zum Wärmetauscher<br />

Dachintegrierte Kollektoren,<br />

keine außen liegenden Rohrleitungen<br />

Innenbereich<br />

unteres Feld oberes Feld<br />

Material Rohr Stahl Stahl<br />

Nennweite<br />

Innendurchmesser<br />

DN 40<br />

43,1 mm<br />

DN 50<br />

54,5 mm<br />

einfache Länge Rohrleitung 55 m 67 m<br />

Material der Wärmedämmung Steinwolle Steinwolle<br />

Dicke der Wärmedämmung 43 mm 54 mm<br />

Wärmeleitfähigkeit � der Wärmedämmung 0,04 W/mK 0,04 W/mK


Verschaltung Kollektorfelder<br />

oberes Kollektorfeld<br />

unteres Kollektorfeld<br />

- 7 -


Wärmeträger im <strong>Solar</strong>kreis<br />

- 8 -<br />

Hersteller nicht bekannt<br />

Markenname Antifrogen N (lt. Analyse von Tyforop Chemie GmbH)<br />

Volumenverhältnis Wärmeträger/Wasser ca. 34/64<br />

Basisstoff Ethylenglykol<br />

Umwälzpumpe <strong>Solar</strong>kreis<br />

Hersteller Grundfos<br />

Typ TPE 50 – 180/4<br />

Anzahl 1<br />

Auslegung Druck, Förderhöhe ~ 10 m<br />

Anzahl der Stufen regelbar 25 – 100 %<br />

Spannung 3 x 380 V<br />

Leistungsaufnahme 0,1 bis 2,0 kW<br />

max. zulässige Temperatur 140 °C<br />

Sicherheitsventil und Auffanggefäß <strong>Solar</strong>kreis<br />

Hersteller Leser<br />

Typ 4401 3531 TÜV-SV 95-637<br />

Größe Eintrittsquerschnitt DN 40/65<br />

Anzahl 1<br />

Abblasedruck 5 bar<br />

max. zulässige Temperatur D/G/H<br />

Einbauort Keller<br />

Ablauf in Auffanggefäß<br />

Volumen Auffanggefäß 1.500 Liter<br />

Material Auffanggefäß Stahl<br />

Überstromventil <strong>Solar</strong>kreis<br />

Hersteller IWKA<br />

Typ V230 S.-Nr. 1201617<br />

Anzahl 1<br />

Abblasedruck 4,5 bar<br />

max. zulässige Temperatur 350 °C<br />

Einbauort Keller<br />

Ablauf Behälter Auffanggefäß <strong>Solar</strong>kreis, s.o.<br />

Volumen Auffanggefäß Behälter Auffanggefäß <strong>Solar</strong>kreis, s.o.<br />

Material Auffanggefäß Behälter Auffanggefäß <strong>Solar</strong>kreis, s.o.


Expansionsgefäß<br />

- 9 -<br />

Hersteller Otto Heat<br />

Typ <strong>Solar</strong><br />

Bauartzulassung 08-511-059<br />

Volumen 350 Liter, Vorschaltgefäß 80 l<br />

eingestellter Vordruck 3,5 bar<br />

zul. Betriebsüberdruck 6,0 bar<br />

max. zulässige Temperatur 120 °C<br />

Aufstellort Keller<br />

Wärmetauscher <strong>Solar</strong>kreis/Speicherladekreis<br />

Hersteller GEA Ecoflex GmbH<br />

Typ 1 x VT 20 PHL / CDL - 10 geschraubt<br />

Fläche 24,7 m²<br />

Material Tauscherplatten Edelstahl (1.4401)<br />

Ladepumpe Pufferspeicher<br />

Hersteller Grundfos<br />

Typ TPE 65 – 120/2<br />

Anzahl 1<br />

Auslegung Druck, Förderhöhe ~ 5 m<br />

Anzahl der Stufen regelbar 25 – 100 %<br />

Spannung 3 x 380 V<br />

Leistungsaufnahme 0,1 bis 1,3 kW<br />

max. zulässige Temperatur 140 °C<br />

Pufferspeicher<br />

Hersteller Karl Lud<strong>man</strong>n KG<br />

Typ Stehender zylindrischer Speicher<br />

Anzahl 2 Stück<br />

Volumen je Speicher 21.000 Liter<br />

Material Behälterwand Stahl<br />

Material Wärmedämmung Mineralwolle<br />

Dicke der Wärmedämmung 100 mm<br />

Wärmeleitfähigkeit � der Wärmedämmung 0,035 W/mK<br />

Material Um<strong>man</strong>telung verzinktes Blech


- 10 -<br />

4 Konzeption und Auslegung des Wärmenetzes und der <strong>Solar</strong>anlage<br />

Die folgenden Angaben sind der Projektbeschreibung des Steinbeis-Transferzentrums vom Januar<br />

1998 entnommen /GUI98/.<br />

Durch den verbesserten Wärmeschutz der Gebäude unterschreitet der Wärmeverbrauch die Maximal-<br />

werte aus der zurzeit der Genehmigungsphase geltenden Wärmeschutzverordnung um 25 %. Die<br />

Bauherren werden durch Festlegung in den privatrechtlichen Grundstückskaufverträgen auf den um<br />

25 % verbesserten Wärmedämmstandard verpflichtet.<br />

Das Baugebiet wird von einer Heizzentrale aus über ein erdverlegtes Wärmeverteilnetz mit Wärme für<br />

Heizung und Warmwasserbereitung ver<strong>so</strong>rgt. Auf dem Dach der Heizzentrale und eventuell auf dem<br />

Dach eines Nachbargebäudes werden große Kollektorflächen errichtet, die <strong>Solar</strong>wärme in zwei in der<br />

Heizzentrale stehende Pufferspeicher einspeisen. Die <strong>Solar</strong>wärme dient zur Vorheizung des Fernheiz-<br />

wassers und kann einen Teil des Wärmebedarfs für die Warmwasserbereitung und Heizung decken.<br />

Die darüber hinaus benötigte Wärme wird durch einen Gas- und einen Ölkessel erzeugt.<br />

Technische Parameter des Wärmeverteilnetzes (Plan):<br />

Anzahl Gebäude: 129<br />

Max. Anzahl WE: 538<br />

Max. Anzahl Per<strong>so</strong>nen: 1.004<br />

Max. Heizleistungsbedarf: ca. 2.100 kW (1.400 kW Öl + 700 kW Gas)<br />

Max. Anschlussleistung WW-Bereiter: 2.505 kW<br />

Max. Wärmebedarf für Gebäudeheizung: 2.908 MWh/a<br />

Max. Wärmebedarf für WW-Bereitung: 808 MWh/a<br />

Max. Nutzwärmebedarf (Heizung + WW): 3.716 MWh/a<br />

Wärmenetzverlust: 552 MWh/a (14,8 %)<br />

Max. Wärmebedarf ab Heizzentrale: 4.268 MWh/a<br />

Die aufgeführten Daten stellen Maximalwerte dar. Sie wurden der hydraulischen Auslegung des Wär-<br />

meverteilnetzes zugrunde gelegt.<br />

Das Wärmeverteilnetz wird in konstant/gleitender Fahrweise betrieben. Die primärseitige Vorlauftem-<br />

peratur wird außentemperaturabhängig zwischen 80 °C und 65 °C geregelt.<br />

Max. primärseitige Vorlauftemperatur: 80 °C<br />

Min. primärseitige Vorlauftemperatur: 65 °C bis 70 °C<br />

Max. primärseitige Rücklauftemperatur: 45 °C<br />

Rücklauftemperaturbegrenzung (nur Heizkreise) sind außentemperaturabhängig.<br />

Außentemperatur < -12 °C 45 °C<br />

Außentemperatur -12 °C 45 °C<br />

Außentemperatur +15 °C 35 °C<br />

Außentemperatur > 15 °C 35 °C<br />

zwischen 45 °C und 35 °C linearer Verlauf


- 11 -<br />

Jedes Gebäude im Neubaugebiet (unabhängig vom Haustyp) wird über eine Wohnungsübergabestati-<br />

on an das Nahwärmenetz angebunden. Durch das Schichtenladesystem zur Warmwasserbereitung mit<br />

externem Wärmetauscher können geringere Rücklauftemperaturen erreicht werden als beim Einsatz<br />

von Speichern mit eingebauten Wärmetauschern.<br />

Die ausgeführte Kollektorfläche beträgt 387,4 m² (Aperturfläche). Für diese Kollektorfläche wurde ein<br />

spezifischer <strong>Solar</strong>ertrag von 167 MWh/a garantiert. Ursprünglich war eine Kollektorfläche von 678,4 m²<br />

(Aperturfläche) geplant, der garantierte <strong>Solar</strong>ertrag für diese Fläche hätte 285,4 MWh/a betragen. Das<br />

Kollektorfeld auf einem Nachbargebäude mit 291 m² wurde jedoch bis jetzt nicht realisiert. Für die ge-<br />

plante Kollektorfläche von 678,4 m² wurde ein Pufferspeichervolumen von 42 m³ vorgesehen und im<br />

Hinblick auf die ggf. später noch hinzukommende Kollektorfläche auf dem Nachbargebäude auch <strong>so</strong><br />

mit 2 x 21 m³ ausgeführt.


5 Chronologie<br />

08. November 1997<br />

- 12 -<br />

Eingang des Ideenpapiers (Fragebogen) bei der ZfS – Rationelle Energietechnik GmbH.<br />

26. Oktober 1998<br />

Eingang des Antrages zum Programm "<strong>Solar</strong>thermie-2000" beim Projektträger PtJ (damals BEO).<br />

07. Dezember 1998<br />

Bewilligung des Projektes durch den Projektträger PtJ im Rahmen des Programms "<strong>Solar</strong>thermie-<br />

2000" Teilprogramm 2.<br />

25. Juli 1999<br />

Aufträge zur Installation der Kollektorfelder auf dem Heizhaus wurden an die Firma Georg Linder<br />

GmbH vergeben, die Verrohrung mit Pufferspeichern an die Firma Kunzl und Nikolaus Haustechnik<br />

GmbH. Das Kollektorfeld auf dem Nachbargebäude ist nicht ausgeschrieben worden.<br />

16. Juli 2000<br />

Die Kollektorfelder auf dem Heizhausdach sind fertig gestellt und betriebsbereit mit dem Wärmetau-<br />

scher und Pufferspeicher verbunden. Die Kollektoraufständerung ist jedoch noch nicht vollständig ver-<br />

kleidet. Die <strong>Solar</strong>anlage wird vorläufig in Betrieb genommen, obwohl noch keine Verbraucher am Nah-<br />

wärmenetz angeschlossen sind. Zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme sind lediglich einige Gebäude im<br />

Bau. Das Nahwärmenetz wird als Wärmesenke (Netzverluste) benutzt, damit die <strong>Solar</strong>energie aus dem<br />

Pufferspeicher abgefahren und die Anlage (mit Einschränkungen) getestet werden kann.<br />

Ab 04. Juli 2002<br />

werden die Messdaten per Modem aus dem lokalen Logger zur ZfS übertragen und ausgewertet. Der<br />

Betrieb der <strong>Solar</strong>anlage kann auch online überwacht werden.<br />

November 2002<br />

Behebung von Störungen in der Regelung (Strahlungsmessung für Regelung). Am 19.12.2002 ist die<br />

<strong>Solar</strong>anlage wieder im normalen Betrieb.<br />

Dezember 2002<br />

Messergebnisse der ZfS belegen, dass die in den Sommermonaten von der Heizzentrale an das Nah-<br />

wärmenetz abgegebene Energie gegenüber dem Vorjahr fast auf den doppelten Wert angestiegen ist.<br />

Dieser Anstieg zeigt, dass die Bebauung des Wohngebietes weiter fortgeschritten ist. Bis zum


- 13 -<br />

31.12.2002 sind (nach Informationen der Stadtwerke <strong>Heilbronn</strong>) 148 Wohneinheiten von den geplanten<br />

538 Wohneinheiten errichtet worden.<br />

Mai 2003<br />

Installation von zwei zusätzlichen Temperaturfühlern (THT 1 und THT 2) im Kesselkreis. Mit den Tem-<br />

peraturen und dem Volumenstrom VSS kann eine vollständige Bilanzierung des <strong>so</strong>lar unterstützten<br />

Nahwärmesystems durchgeführt werden (gilt nur für den Betrieb ohne Pufferspeicherumfahrung bis<br />

Mai 2004).<br />

Februar 2004<br />

Ein weiterer Anstieg der von der Heizzentrale abgegebenen Energie wurde festgestellt. Dies weist auf<br />

weitere Bebauung des Wohngebietes hin. Bis zum 27.02.2004 sind (nach Informationen der Stadtwer-<br />

ke <strong>Heilbronn</strong>) 207 Wohneinheiten von den geplanten 538 Wohneinheiten errichtet worden.<br />

März 2004<br />

Eine Analyse der ZfS-Messwerte hat ergeben, dass der Volumenstrom im Netz seit Ende März 2004 im<br />

Vergleich zum Vorjahr um das Doppelte angestiegen ist. Der Energieverbrauch im Nahwärmenetz ist<br />

kaum angestiegen. Die Hauptursache dieses gravierenden Volumenanstiegs liegt höchstwahrschein-<br />

lich in der in dieser Zeit (Ende März 2004) vorgenommenen Absenkung der Netzvorlauftemperatur von<br />

70 °C auf die 65 °C (siehe Kapitel 13).<br />

Mai 2004<br />

Aufrüstung der <strong>man</strong>uellen Ventile zur Pufferspeicherumgehung mit Motorköpfen inkl. Regelung. Die<br />

Aufrüstung erfolgte durch die Firma Honeywell.<br />

Juni 2004<br />

Detaillierte Untersuchung der Funktion der Pufferspeicherumgehung. Die Messtechnik wurde für einen<br />

Monat durch die ZfS GmbH von 5 Minuten auf eine hohe Messdatenauflösung von 30 Sekunden um-<br />

gestellt. Die Untersuchung ergab, dass die Pufferspeicherumgehung regelungstechnisch nicht optimal<br />

funktioniert (siehe Kapitel 14).


6 Anlagenbeschreibung<br />

- 14 -<br />

Vorerst sind 2 Kollektorfelder auf dem Dach des Heizhauses ausgeführt. Eine Erweiterung der <strong>Solar</strong>-<br />

anlage durch ein Kollektorfeld auf einem Nachbargebäude, das über eine Erdleitung an den <strong>Solar</strong>-<br />

kreissammler in der Heizzentrale angeschlossen werden <strong>so</strong>ll, wurde bisher nicht realisiert.<br />

Die Kollektorfelder auf dem Heizhausdach (aktive Fläche: oberes Feld: 239,4 m 2 , unteres Feld:<br />

136,8 m 2 ) geben über einen Kreislauf mit Wärmeträger und einer gemeinsamen Kollektorkreispumpe<br />

die <strong>Solar</strong>energie über einen externen Plattenwärmetauscher an den Pufferspeicherladekreis ab. Wenn<br />

sich eine nutzbare Temperaturdifferenz zwischen Kollektorkreisvorlauf und dem unteren Bereich des<br />

Pufferspeichers 2 ausgebildet hat, wird die <strong>Solar</strong>energie in die Pufferspeicher eingespeist.<br />

Abbildung 3: Gesamtschaltplan (vereinfacht)<br />

Mit Hilfe von 2 Motorventilen kann die <strong>Solar</strong>wärme je nach erreichtem Temperaturniveau entweder in<br />

den Speicher 1 und 2 (in Reihe) oder nur in den Speicher 2 eingespeist werden.<br />

Auf der Entladeseite kann der Rücklauf des Nahwärmenetzes entweder an den Pufferspeichern vorbei<br />

geleitet werden (Rücklauf wärmer als Temperatur im 1. Pufferspeicher oben, Ausspeichern lohnt sich<br />

nicht) oder direkt durch die Pufferspeicher (Rücklauftemperatur niedriger als die Temperatur im 1.<br />

Pufferspeicher oben, Ausspeichern lohnt sich). Die Umgehung der Pufferspeicher wurde allerdings erst<br />

im Mai 2004 mit Einbau der beiden Motorventile ermöglicht. Vorher waren die Pufferspeicher ständig<br />

vom Netzrücklauf durchflossen und hatten immer mindestens Netzrücklauftemperatur, auch wenn kei-


- 15 -<br />

ne <strong>Solar</strong>energie eingebracht wurde. Dies verursachte natürlich vermeidbare Verluste, die aber bei der<br />

Planung in Kauf genommen wurden, um eine einfache Anlagenschaltung zu ermöglichen und Baukos-<br />

ten zu sparen. Die Anschaffungs- und Einbaukosten eines Bypassventils inkl. Regelungskomponenten<br />

waren lt. Planer damals höher als die zusätzlich durch <strong>Solar</strong>energie einzusparenden Brennstoffkosten.<br />

Reicht die <strong>Solar</strong>wärme nicht aus, um den Rücklauf auf die erforderliche Netzvorlauftemperatur anzu-<br />

heben, wird über die Heizkessel nachge<strong>heizt</strong>. Eine hydraulische Weiche <strong>so</strong>rgt für eine Entkoppelung<br />

von Heizkreis und Nahwärmenetz.<br />

Zu hohe Netzvorlauftemperaturen, die z.B. infolge sehr hoher Temperaturen im <strong>Solar</strong>speicher auftreten<br />

könnten, werden mit Hilfe einer Rücklaufbeimischung zum Netzvorlauf vermieden.


7 Regelung<br />

- 16 -<br />

Zur Regelung der <strong>Solar</strong>anlage (s. Abbildung 4), der Be- und Entladung der Pufferspeicher, der Kessel<br />

und des Nahwärmenetzes wird eine DDC (Direct Digital Control) eingesetzt. Entsprechend einer ein-<br />

stellbaren Heizkurve berechnet die DDC aus dem gedämpften Messwert der Außentemperatur TA ei-<br />

nen Sollwert TVL<strong>so</strong>ll für die Netzvorlauftemperatur.<br />

Plan<br />

TVL<strong>so</strong>ll 1 = 80 °C bei -12 °C Außentemperatur TA und tiefer<br />

TVL<strong>so</strong>ll 2 = 65 °C bei +6 °C Außentemperatur TA und höher<br />

Zwischenwerte werden linear interpoliert<br />

Die Kollektorkreispumpe P1 wird in Abhängigkeit von der Strahlung zentral über die DDC in der Heiz-<br />

zentrale eingeschaltet. Hierzu ist auf dem Dach eine Strahlungszelle SF1 angebracht, die die Einstrah-<br />

lung misst und den Messwert an die DDC gibt. Zur Ansteuerung der Kollektorkreispumpe berechnet die<br />

DDC aus dem Messwert der Außentemperatur TA einen Sollwert Ian (Einstrahlung) für die Einschalt-<br />

kurve. Dasselbe gilt für eine Ausschaltkurve und den Sollwert Iaus.<br />

Ian1 = 350 W/m 2 und Iaus1 = 300 W/m 2 bei -12 °C Außentemperatur TA und tiefer<br />

Ian2 = 200 W/m 2 und Iaus2 = 150 W/m 2 bei +15 °C Außentemperatur TA und höher<br />

Zwischenwerte werden linear interpoliert<br />

P1 EIN wenn Ian2 > 200 W/m 2 bei Außentemperatur TA > +15 °C<br />

P1 AUS wenn Iaus2 < 150 W/m 2 und T1 - T3 < 2 K<br />

Bei tieferen Außentemperaturen als +15 °C werden höhere Werte für die Strahlungsschwelle angesetzt<br />

(siehe oben).<br />

Die Speicherladepumpe P2 wird gesteuert durch einen Vergleich zwischen der Temperatur T1 im So-<br />

larkreisvorlauf und der Temperatur T3 unten im Pufferspeicher 2.<br />

P2 EIN wenn T1 - T3 = DTan1 > 5 K und P1 EIN<br />

P2 AUS wenn T1 - T3 = DTaus1 < 2 K<br />

Im Pufferspeicher 1 ist der Temperaturwächter STW1 eingebaut, der die Pumpe P1 im <strong>Solar</strong>kreis und<br />

P2 im Pufferspeicherladekreis nur unterhalb einer eingestellten Temperatur freigibt.<br />

STW1 < 98 °C P1 und P2 freigegeben<br />

STW1 > 98 °C P1 und P2 nicht freigegeben<br />

Wenn STW1 angesprochen hat, ist ein Neustart nach Ablauf einer einstellbaren Zeitdauer möglich.<br />

Die zwei Pufferspeicher können je nach Stellung der Motorklappen MK1 und MK2 separat mit <strong>Solar</strong>-<br />

energie beladen werden. Dazu wird ein Vergleich zwischen der Temperatur T2 der Beladeleitung vom<br />

Wärmetauscher zu den Pufferspeichern und der Temperatur T6 im oberen Teil des Pufferspeichers 1<br />

vorgenommen.


- 17 -<br />

MK1 AUF und MK2 ZU wenn T2 - T6 = DTan3 > +2 K<br />

MK1 ZU und MK2 AUF wenn T2 - T6 = DTaus3 < -2 K<br />

Zur Nachspeisung des <strong>Solar</strong>kreises mit Wärmeträger ist die Pumpe P3 vorgesehen, die durch einen<br />

Druckwächter D1 angesteuert wird. Die Pumpe P3 wird durch einen Schwimmerschalter SS1 freigege-<br />

ben, wenn im Vorratsbehälter noch eine Mindestmenge vorhanden ist.<br />

SS1 > 10 cm P3 freigegeben<br />

SS1 < 10 cm P3 nicht freigegeben<br />

P3 EIN wenn D1 < 1,9 bar<br />

P3 AUS wenn D1 > 1,9 bar<br />

Die Pumpen P1 und P2 sind in Abhängigkeit von einer einstellbaren Temperaturdifferenz zwischen der<br />

Netzvorlauftemperatur TVL<strong>so</strong>ll und der Vorlauftemperatur im Beladekreis T2 stufenweise drehzahlge-<br />

steuert. Die Pumpenstufen H1 bis H5 von P1 und H6 bis H10 von P2 (H1/H6: 10 %, H2/H7: 25 %,<br />

H3/H8: 45 %, H4/H9: 60/65 %, H5/H10: 100 %) werden von der Regelung vorgegeben. P1 und P2<br />

werden jeweils in der untersten Pumpenstufe gestartet. Die Pumpenstufen H4 bzw. H9 entsprechen<br />

dem Nennbetrieb, die Pumpenstufen H5 bzw. H10 sind für den Überhitzungsbetrieb gedacht. Die<br />

Pumpen werden in die nächst höhere/nächst tiefere Pumpenstufe geschaltet, wenn folgende Bedin-<br />

gungen vorliegen:<br />

P1 und P2 in die nächst höhere Pumpenstufe wenn T2 - TVL<strong>so</strong>ll = DTan2 > +2 K<br />

P1 und P2 in die nächst niedrigere Pumpenstufe wenn T2 - TVL<strong>so</strong>ll = DTaus2 < -2 K<br />

Die Pumpen P1 und P2 werden nur dann in eine andere Pumpenstufe geschaltet, wenn eine einstell-<br />

bare Wartezeit verstrichen ist. Einstellwert: 600 sec.<br />

Die Pumpen P1 und P2 werden in die maximale Pumpenstufe geschaltet, wenn die Temperatur T2 in<br />

der Leitung zum Pufferspeicher einen einstellbaren Wert überschreitet.<br />

P1 und P2 in die maximale Pumpenstufe H5/H10 wenn T2 > Tan1 = 95 °C<br />

P1 und P2 in die Nennpumpenstufe H4/H9 wenn T2 < Taus1 = 90 °C<br />

Diese Umschaltung unterliegt nicht der obigen Wartezeit DZ1.<br />

Um ein Einfrieren des Wärmetauschers <strong>Solar</strong>kreis zu verhindern, wird die Speicherladepumpe P2<br />

unabhängig von den obigen Kriterien auch gestartet, wenn die Temperatur T1 im <strong>Solar</strong>kreis einen ein-<br />

gestellten Wert unterschreitet.<br />

P2 EIN wenn T1 = Tan2 < 2 K<br />

P2 AUS wenn T1 = Tan2 > 2 K<br />

Die Entladung der Pufferspeicher erfolgt nur dann (ab Mai 2004), wenn zwischen Netzrücklauf und<br />

Pufferspeicher 1 oben eine nutzbare Temperaturdifferenz existiert. Damit der Netzvolumenstrom an<br />

den Pufferspeichern vorbei geführt werden kann, wurden nachträglich Motorklappen in die Zuleitung<br />

zum Pufferspeicher 2 (MK3) und in die Bypassleitung (MK4) eingebaut. Die Ansteuerung erfolgt ge-<br />

mäß:


- 18 -<br />

MK3 auf und MK4 zu, wenn T6 – Tx (früher T3) < -5 K<br />

MK3 zu und MK4 auf, wenn T6 – Tx (früher T3) < -7 K<br />

Die eingestellten Temperaturdifferenzen und Hysteresewerte stellen experimentell ermittelte Kompro-<br />

misswerte dar. Für diese nachträglich implementierte Pufferumgehung wurden bereits vorhandene<br />

Regelfühler (T6, T3) verwendet, die aufgrund ihrer Positionierung nur bedingt zur Formulierung der<br />

erforderlichen Regelbedingungen geeignet sind (T6 erheblich tiefer eingebaut als Entladeleitung, T3 im<br />

Pufferspeicher 2 unten und nicht direkt im Netzrücklauf).


- 19 -<br />

Abbildung 4: Vereinfachtes Schaltschema mit Regelfühlern


- 20 -<br />

8 Messtechnik<br />

Die Position der Messfühler ist dem vereinfachten Schaltplan (Abbildung 5) zu entnehmen.<br />

Messstellenverzeichnis<br />

Wärmeleistung (kW)<br />

PKT Wärmeleistung Kollektorkreise (VKT, TKT1, TKT2)<br />

PSP Wärmeleistung Beladung Pufferspeicher (VSP, TSP1, TSP2)<br />

PSS Wärmeleistung Entladung Pufferspeicher (VSS, TSS1, TSS2)<br />

PVV Wärmeleistung Nahwärmenetz (VVV, TVV1, TVV2)<br />

POK Wärmeleistung Kessel 1 (Öl) (VOK; TOK1, TOK2)<br />

PGK Wärmeleistung Kessel 2 (Gas) (VGK; TGK1, TGK2)<br />

PHT Wärmeleistung vom Heizkreis (VSS; THT1; THT2, ab Mai 2004 PHT nur dann richtig,<br />

wenn PS durchströmt wird)<br />

Volumenströme (m 3 /h)<br />

VKT Volumenstrom Kollektorkreise<br />

VSP Volumenstrom Beladung Pufferspeicher<br />

VSS Volumenstrom Entladung Pufferspeicher<br />

VVV Volumenstrom Nahwärmenetz<br />

VOK Volumenstrom Kessel 1 (Ölkessel)<br />

VGK Volumenstrom Kessel 2 (Gaskessel)<br />

elektrische Leistung <strong>Solar</strong>system (kW)<br />

NST elektrische Leistung Strombedarf <strong>Solar</strong>system (P1, P2, V1, V2, Regelung)<br />

Betriebsstunden (h)<br />

HP1 Betriebsstunden Pumpe P1 <strong>Solar</strong>kreis<br />

HP2 Betriebsstunden Pumpe P2 Beladung Pufferspeicher<br />

HV1 Betriebsstunden Ventil V1 Beladung Pufferspeicher 1<br />

HV2 Betriebsstunden Ventil V2 Beladung Pufferspeicher 2<br />

Temperaturen (°C)<br />

TKT1 Temperatur Kollektorkreise Warmseite<br />

TKT2 Temperatur Kollektorkreise Kaltseite<br />

TSP1 Temperatur Beladung Pufferspeicher Warmseite<br />

TSP2 Temperatur Beladung Pufferspeicher Kaltseite<br />

TSS1 Temperatur Entladung Pufferspeicher Warmseite<br />

TSS2 Temperatur Entladung Pufferspeicher Kaltseite<br />

TVV1 Temperatur Nahwärmenetz Warmseite<br />

TVV2 Temperatur Nahwärmenetz Kaltseite<br />

TOK1 Temperatur Kessel 1 (Ölkessel) Warmseite<br />

TOK2 Temperatur Kessel 1 (Ölkessel) Kaltseite<br />

TGK1 Temperatur Kessel 2 (Gaskessel) Warmseite<br />

TGK2 Temperatur Kessel 2 (Gaskessel) Kaltseite<br />

THT1 Temperatur vom Heizkreis Warmseite<br />

THT2 Temperatur zum Heizkreis Kaltseite<br />

TPS11 Temperatur Pufferspeicher 1, Stelle 1<br />

TPS12 Temperatur Pufferspeicher 1, Stelle 2<br />

TPS13 Temperatur Pufferspeicher 1, Stelle 3<br />

TPS21 Temperatur Pufferspeicher 2, Stelle 1<br />

TPS22 Temperatur Pufferspeicher 2, Stelle 2<br />

TPS23 Temperatur Pufferspeicher 2, Stelle 3<br />

TVL1 Temperatur Vorlauf Kollektorkreis unteres Feld<br />

TVL2 Temperatur Vorlauf Kollektorkreis oberes Feld<br />

TA Außentemperatur<br />

spez. Strahlungsleistung (W/m 2 )<br />

EI1 spez. Strahlungsleistung in unteres Kollektorfeld Heizhaus<br />

EI2 spez. Strahlungsleistung in oberes Kollektorfeld Heizhaus<br />

EI4 spez. Strahlungsleistung horizontal


- 21 -<br />

Abbildung 5: Vereinfachter Schaltplan mit Messfühlern


- 22 -<br />

9 Definition der Kennzahlen des <strong>Solar</strong>systems<br />

Die wichtigsten Kennzahlen für das <strong>Solar</strong>systems sind wie folgt definiert:<br />

Kollektorkreisnutzungsgrad (brutto) gKB<br />

Der Kollektorkreisnutzungsgrad ist das Verhältnis von <strong>so</strong>larer Wärme, die aus dem Kollektorkreis an<br />

die Pufferspeicher abgegeben wurde zur Gesamtstrahlung EIT, die im gleichen Zeitraum auf die aktive<br />

Kollektorfläche aufgetroffen ist. Es wird hier für die Berechnung des Kollektorkreisnutzungsgrades gKB<br />

die Energie QSP auf der Sekundärseite des <strong>Solar</strong>wärmetauschers verwendet, da diese genauer zu<br />

messen ist (kein Glykolgemisch als Wärmeträger wie im Kollektorkreis auf der Primärseite des Wärme-<br />

tauschers). Da im Wärmetauscher kaum thermische Verluste auftreten, ist dieses Verfahren zulässig.<br />

Energie vom Kollektorkreis QSP<br />

gKB = ____________________________ * 100 % = _______ * 100 %<br />

Gesamtstrahlung auf Kollektorfeld EIT<br />

<strong>Solar</strong>systemnutzungsgrad (brutto) gSB<br />

Der Systemnutzungsgrad ist das Verhältnis von <strong>so</strong>larerer Nutzenergie des <strong>Solar</strong>systems QSS* zur<br />

Strahlungsenergie EIT, die im gleichen Zeitraum auf die aktive Kollektorfläche aufgetroffen ist.<br />

Nutzenergie des <strong>Solar</strong>systems QSS*<br />

gSB = ____________________________ * 100 % = _______ * 100 %<br />

Gesamtstrahlung auf Kollektorfeld EIT<br />

<strong>so</strong>larer Deckungsanteil D<br />

Der <strong>so</strong>lare Deckungsanteil ist das Verhältnis von <strong>so</strong>larer Nutzenergie des <strong>Solar</strong>systems QSS* zum<br />

Energiebedarf des Nahwärmenetzes einschl. Leitungsverluste QVV.<br />

Nutzenergie des <strong>Solar</strong>systems QSS*<br />

D = ____________________________ * 100 % = _______ * 100 %<br />

Energie für Nahwärmenetz QVV<br />

Da in den Messperioden 1 – 3 keine Pufferspeicherumgehung implementiert war, sind die Messwerte<br />

für QSS (= Nutzenergie aus dem Pufferspeicher) aus diesen Bilanzzeiträumen um den Betrag des<br />

konventionellen Energieeintrags (= negative Nutzenergie) in den Pufferspeicher zu niedrig. Im Wert<br />

QSS* wurde dies rechnerisch korrigiert (s. Kap.11.1, S. 37). In der 4. Messperiode sind die beiden<br />

Werte QSS und QSS* identisch, eine Korrektur entfällt. (Seit Inbetriebnahme der Pufferspeicherumge-<br />

hung wird der Pufferspeicher nur noch dann durchströmt, wenn der Rücklauf kälter ist als der Puffer-<br />

speicher, <strong>so</strong>mit erfolgt kein konventioneller Energieeintrag mehr.)


- 23 -<br />

10 Messperiode 1 (04.11.2001 – 03.11.2002)<br />

10.1 Situation Bebauung "<strong>Badener</strong> Hof"<br />

Bis zum 31.12.2002 sind 148 Wohneinheiten von den geplanten 540 Wohneinheiten an das Nahwär-<br />

menetz angeschlossen worden. Der aktuelle Stand der Wohnsiedlungsbebauung kann der Tabelle 1<br />

entnommen werden.<br />

Anzahl Gebäude<br />

Per<strong>so</strong>nenzahl<br />

Anzahl<br />

Wohneinheiten<br />

Plan-Zustand Ist-Zustand (31.12.2002)<br />

15 Mehrfamilienhäuser (MFH)<br />

34 Einfamilienhäuser (EFH)<br />

8 Doppelhäuser (DH)<br />

72 Reihenhäuser (RH)<br />

insgesamt 1004 Per<strong>so</strong>nen, gerechnet mit<br />

Planbelegung:<br />

für MFH: 2 Pers./WE<br />

für EFH: 4 Pers./WE<br />

für DH: 4 Pers./WE<br />

für RH: 3 Pers./WE<br />

538 WE, davon<br />

310 in MFH<br />

228 in EFH, DH, RH<br />

7 Mehrfamilienhäuser (MFH)<br />

3 Einfamilienhäuser (EFH)<br />

4 Doppelhäuser (DH)<br />

16 Reihenhäuser (RH)<br />

insgesamt ca. 334 Per<strong>so</strong>nen, gerechnet mit<br />

Planbelegung:<br />

für MFH: 2 Pers./WE<br />

für EFH: 4 Pers./WE<br />

für DH: 4 Pers./WE<br />

für RH: 3 Pers./WE<br />

148 WE davon<br />

121 in MFH<br />

3 in EFH<br />

8 in DH<br />

16 in RH<br />

Tabelle 1: Plan- und Ist- Zustand der Wohnsiedlung "<strong>Badener</strong> Hof" <strong>Heilbronn</strong><br />

Der maximale Wärmebedarf (Gebäudeheizung + Warmwasserbereitung + Nahwärmenetzverluste) für<br />

die geplanten 540 Wohneinheiten der Siedlung wurde im Rahmen der Planung auf ca. 4.300 MWh/a<br />

(ab Heizzentrale) angesetzt. Aufgeteilt auf die Verbraucher Heizung, Warmwasser und Netzverluste<br />

ergeben sich:<br />

2.900 MWh/a für die Gebäudeheizung<br />

800 MWh/a für die Warmwasserbereitung inkl. Gebäudezirkulation<br />

600 MWh/a für Verluste im Nahwärmenetz<br />

Anhand der Anzahl der fertig gestellten WE lässt sich abschätzen, dass der Energiebedarf ab Heiz-<br />

zentrale etwa 1/3 der geplanten Menge entsprechen müsste. Gemäß den ZfS-Messungen wurden<br />

während der ersten Messperiode ab Heizzentrale ca. 1.663 MWh (QVV) an Energie abgegeben, was<br />

etwa 39 % des Planwertes entspricht. Die aufgetretenen Netzverluste sind unabhängig von den ange-<br />

schlossenen WE und wirken sich, da sie bei vollständig verlegtem Netz immer in etwa gleich sind, in<br />

dieser Messperiode relativ stärker aus als bei erfolgtem Endausbau.


- 24 -<br />

10.2 Darstellung der Messwerte, Anlagenverhalten<br />

Tabelle 2 zeigt eine Zusammenfassung der wichtigsten Messdaten und Kennzahlen für die erste<br />

Messperiode der <strong>Solar</strong>anlage. Von der Einstrahlung auf die Kollektorfelder (EIT) in Höhe von<br />

446,1 MWh/a wurden 138,2 MWh/a (QSP) vom <strong>Solar</strong>wärmetauscher an den Ladekreis zu den Puffer-<br />

speichern abgegeben. Dabei wurde ein Kollektorkreisnutzungsgrad brutto (gKB) von 31 % erreicht. Die<br />

Differenz zwischen der Strahlungsenergie und der an den Ladekreis abgegebenen <strong>Solar</strong>wärme resul-<br />

tiert aus optischen Verlusten der Kollektoren und thermischen Verlusten in den Kollektorkreisen.<br />

Bezeichnung Abkürzung Messzeitraum<br />

04.11.2001 bis 03.11.2002 (365 Tage)<br />

Einstrahlung auf unteres Kollektorfeld EI1 165.000 kWh 3,30 kWh/(m²∙d)<br />

Einstrahlung auf oberes Kollektorfeld EI2 281.100 kWh 3,22 kWh/(m²∙d)<br />

Summe Einstrahlung auf Kollektorfelder EIT 446.100 kWh 3,25 kWh/(m²∙d)<br />

Energie aus den Kollektorfeldern (<strong>Solar</strong>kreis) QKT 144.100 kWh 1,05 kWh/(m²∙d)<br />

Energie Beladung Pufferspeicher (Ladekreis) QSP 138.200 kWh 1,01 kWh/(m²∙d)<br />

Energie Entladung Pufferspeicher (Entladekreis) QSS* ca. 124.000 kWh 0,90 kWh/(m²∙d)<br />

Energie an Nahwärmenetz QVV 1.663.600 kWh 12,12 kWh/(m²∙d)<br />

Energie aus Kesseln (Nachheizung) QK ca. 1.540.000 kWh 11,22 kWh/(m²∙d)<br />

Elektrische Energie für <strong>Solar</strong>system NST 724 kWh 1,98 kWh/d<br />

Betriebsstunden Pumpe Kollektorkreis HP1 2.114 h 5,79 h/d<br />

Betriebsstunden Pumpe Beladung Pufferspeicher HP2 1.796 h 4,92 h/d<br />

Volumenstrom Kollektorkreis VKT 8.710 m³ ./.<br />

Volumenstrom Beladung Pufferspeicher VSP 7.940 m³ ./.<br />

Volumenstrom Entladung Pufferspeicher VSS 47.270 m³ ./.<br />

Volumenstrom Nahwärmenetz VVV 55.910 m³ ./.<br />

Kollektorkreisnutzungsgrad brutto (QSP/EIT) gKB 31,0 %<br />

<strong>Solar</strong>systemnutzungsgrad brutto (QSS*/EIT) gSB ca. 27,8 %<br />

<strong>Solar</strong>systemnutzungsgrad netto (QSS*-NST/EIT) gSB ca. 27,6 %<br />

Deckungsanteil durch <strong>Solar</strong>energie (QSS*/QVV) D 7,5 %<br />

Temperatur Vorlauf Nahwärmenetz (gemittelt) TVV1 70,3 °C<br />

Temperatur Rücklauf Nahwärmenetz (gemittelt) TVV2 45,1 °C<br />

Garantieerfüllung für <strong>Solar</strong>energie (QSP) 96,1 %<br />

Garantieerfüllung für Kollektorkreisnutzungsgrad 95,9 %<br />

* siehe Kapitel 11.1 <strong>Solar</strong>system mit einem gesteuerten Bypass zur Pufferumgehung<br />

Tabelle 2: Zusammenfassung von Messdaten und Kennzahlen aus der Messperiode 2001/2002<br />

Abbildung 6 zeigt den Verlauf der Einstrahlung, des <strong>Solar</strong>ertrages und den Kollektorkreisnutzungsgrad<br />

als Tageswert im Wochenmittel im Verlauf der Messperiode. Eingezeichnet sind auch der geplante<br />

Kollektorkreisnutzungsgrad (35,6 %) und der gemessene Nutzungsgrad im Jahresmittel mit 31,0 %.<br />

Die Planwerte werden al<strong>so</strong> deutlich verfehlt. Im Folgenden wird dargelegt, dass die <strong>Solar</strong>anlage trotz-<br />

dem nicht schlecht gearbeitet hat und welche Randbedingungen (Netzrücklauftemperatur, Netzvolu-<br />

menstrom) für die Nichterfüllung der Planwerte verantwortlich sind.


spez. Tagesmittel aus Wochensummen<br />

EIT und QSP [kWh/m²d]<br />

8,0<br />

7,0<br />

6,0<br />

5,0<br />

4,0<br />

3,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

0,0<br />

6.11<br />

20.11<br />

4.12<br />

18.12<br />

1.1<br />

15.1<br />

29.1<br />

12.2<br />

26.2<br />

12.3<br />

26.3<br />

- 25 -<br />

9.4<br />

23.4<br />

7.5<br />

21.5<br />

4.6<br />

18.6<br />

2.7<br />

16.7<br />

30.7<br />

letzter Tag der Messwoche, Messjahr 2001/2002<br />

Einstrahlung auf Kollektorfelder Ertrag aus Kollektorkreis (QSP)<br />

Kollektorkreisnutzungsgrad, brutto Kollektorkreisnutzungsgr. im Jahresmittel, geplant<br />

Kollektorkreisnutzungsgr. im Jahresmittel, gemessen<br />

Abbildung 6: Strahlungs- und Nutzenergie, Kollektorkreisnutzungsgrad Messperiode 2001/2002<br />

Aus dem Ladekreis wurden 138,2 MWh/a an den Pufferspeicher abgegeben. Zwischen der von den<br />

Kollektoren abgegebenen Energie und der Energie, die in die Pufferspeicher übertragen wurde, er-<br />

rechnet sich ein Unterschied von 4,1 %, obwohl die thermischen Verluste des <strong>Solar</strong>wärmetauschers<br />

vernachlässigbar sind. Vermutlich ist dieser Unterschied auf Ungenauigkeiten der Messsen<strong>so</strong>ren ins-<br />

be<strong>so</strong>ndere bei der Volumenmessung zurückzuführen. Die für Volumenzähler angegebenen Genauig-<br />

keiten gelten für einen Betrieb mit dem Medium Wasser, während der Kollektorkreis hier aber mit ei-<br />

nem Gemisch aus Antifrogen N (auf Ethylenglykolbasis) und Wasser bei einer Konzentration von ca.<br />

34 % gefüllt ist. Dies hat Genauigkeitseinbußen zur Folge, deren Größe nicht näher bestimmbar ist.<br />

In der betrachteten Messperiode haben die Volumenströme der Kollektorkreis- und der Beladekreis-<br />

pumpe den Wert von 7 m³/h nicht überschritten. Beide Pumpen arbeiten im <strong>so</strong>g. "Matched-Flow-<br />

Betrieb“ (Angepasster Volumenstrom; vgl. Kap. 11.2 Durchflussvarianten im Kollektor- und Belade-<br />

kreis). Der maximale Volumenstrom im Beladekreis war mit ca. 16,5 l/(h*m² KF) größer als der maxima-<br />

le Volumenstrom im Kollektorkreis mit ca. 15,8 l/(h*m² KF) (siehe Abbildung 7). Da die spezifische<br />

Wärmekapazität des Wärmeträgers im Beladekreis (Wasser mit 4,19 kJ/(kg*K)) größer als die im Kol-<br />

lektorkreis (Antifrogen N mit 3,67 kJ/(kg*K)) ist, wird normalerweise die Pumpenauslegung bzw. Pum-<br />

peneinstellung umgekehrt vorgenommen (Volumenstrom im Kollektorkreis größer als der Volumen-<br />

strom im Beladekreis – VKT > VSP). Die derzeit eingestellte Abweichung ist aber noch nicht bedenk-<br />

lich. Unserer Vermutung nach ist die aktuelle Einstellung vorgenommen worden, weil im Laufe der<br />

Siedlungsbebauung ein zusätzliches Kollektorfeld installiert werden <strong>so</strong>llte und die Beladekreispumpe<br />

13.8<br />

27.8<br />

10.9<br />

24.9<br />

8.10<br />

22.10<br />

5.11<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

Kollektorkreisnutzungsgrad [%]


- 26 -<br />

schon vorab auf den höheren Volumenstrom dimensioniert wurde. Dies bestätigt ein Vergleich der in-<br />

stallierten Pumpen (siehe Kap.3).<br />

Abbildung 7: Regelung der Kollektorkreis- und Beladekreispumpe<br />

Abbildung 8: Temperaturen und Volumina auf der Belade- und Entladeseite des Pufferspeichers


- 27 -<br />

Abbildung 8 zeigt Temperaturen und Durchflüsse auf der Be- und Entladeseite des Pufferspeichers. Da<br />

die Pufferspeicher per<strong>man</strong>ent vom Rücklaufvolumen des Nahwärmenetzes durchströmt werden, erfolgt<br />

eine Aufladung des Pufferspeichers nur dann, wenn der Durchfluss im Beladekreis der <strong>Solar</strong>anlage<br />

größer ist als der Netzvolumenstrom (d.h. VBeladung > VEntladung). Andernfalls wird die <strong>so</strong>lar gewonnene<br />

Wärme <strong>so</strong>fort an das Nahwärmenetz angegeben und dort genutzt.<br />

Die Entladung dauert in der Regel nicht länger als 14 Stunden (Abschätzung mit Hilfe von Speicher-<br />

temperaturen an schönen Sommertagen). Mit steigendem Netzvolumenumsatz im Laufe der weiteren<br />

Bebauung des Siedlungsgebietes ist mit noch kürzeren Verweilzeiten der <strong>Solar</strong>wärme in den Puffer-<br />

speichern zu rechnen.<br />

Abbildung 9: Temperaturverteilung in den beiden Pufferspeichern am 28.07.2002<br />

Die Temperaturverteilung über die Höhe der Pufferspeicher an dem in Abbildung 9 gewählten Tag<br />

zeigt, dass sich, obwohl die Pufferspeicher kontinuierlich vom Rücklauf des Nahwärmenetzes durch-<br />

strömt werden, dennoch eine sehr gute Temperaturschichtung in den Pufferspeichern ausbilden kann.<br />

Insgesamt ergibt sich bei den Netztemperaturen in der hier betrachteten Messperiode 1 folgendes Bild:<br />

Netzvorlauftemperatur im Tagesmittel: Netzrücklauftemperatur im Tagesmittel:<br />

im Winter 72 °C im Winter 44 °C<br />

im Sommer 70 °C im Sommer 47 °C<br />

Übergangszeit 70 °C Übergangszeit 44 °C


- 28 -<br />

Die in der Planung festgelegte maximale Netzvorlauftemperatur beträgt im Sommer 70 °C. Bei Inbet-<br />

riebnahme des Nahwärmenetzes war die Netzvorlauftemperatur zunächst auf einen Wert von 65 °C ab<br />

Heizzentrale bei Außentemperaturen größer als 6 °C eingestellt worden. Ab etwa November 2001 (al<strong>so</strong><br />

schon am Anfang der hier betrachteten Messperiode) wurde sie (für den betreffenden Außentempera-<br />

turbereich > 6 °C) auf 70 °C angepasst. Der Grund für diese Anhebung bestand nach Auskunft der<br />

Stadtwerke <strong>Heilbronn</strong> darin, dass wegen der noch niedrigen Zahl von Abnehmern und des dadurch<br />

geringen Volumendurchsatzes im Nahwärmenetz an den Wohnungsübergabestationen nur ca. 58 °C<br />

bis 60 °C anlagen. Es gab deshalb Probleme, die in den Anschlussbedingungen garantierten An-<br />

schlusstemperaturen und damit eine zugesagte Warmwassertemperatur von 60 °C ab Speicher bereit-<br />

zustellen. Es ist davon auszugehen, dass im Laufe der Siedlungsbebauung die Netzvorlauftemperatur<br />

wieder auf den ursprünglich geplanten Wert gesenkt werden wird und damit auch die Rücklauftempe-<br />

ratur den Maximalwert von 45 °C nicht mehr überschreiten wird.<br />

Temperatur [°C]<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

4.11<br />

18.11<br />

2.12<br />

16.12<br />

30.12<br />

13.1<br />

27.1<br />

10.2<br />

Netzvorlauftemperatur SOLL*<br />

Netzrücklauftemperatur IST<br />

24.2<br />

10.3<br />

Netzrücklauftemperatur MAX <strong>so</strong>ll = 45 °C<br />

Zeit (Messperiode 1; 2001/2002; Tage im Jahr)<br />

24.3<br />

7.4<br />

21.4<br />

5.5<br />

19.5<br />

2.6<br />

16.6<br />

30.6<br />

14.7<br />

28.7<br />

11.8<br />

25.8<br />

Netzvolumendurchsatz<br />

8.9<br />

22.9<br />

6.10<br />

20.10<br />

Netzvorlauftemperatur IST<br />

Außentemperatur<br />

* Die Netzvorlauftemperatur SOLL wurde aus den Auslegungstemperaturen in Verbindung mit den gemessenen<br />

Außentemperaturwerten als Gleitkurve abgeleitet.<br />

Abbildung 10: Netzvor- und -rücklauftemperaturen, Netzvolumendurchsatz<br />

3.11<br />

50000<br />

45000<br />

40000<br />

35000<br />

30000<br />

25000<br />

20000<br />

15000<br />

10000<br />

5000<br />

0<br />

Volumenstrom [Liter/h]


- 29 -<br />

Die Netzrücklauftemperatur liegt im Sommer ca. 3 K höher als geplant. Zudem sind im Jahresverlauf<br />

der Tagesmesswerte (Mittel- bzw. Summenwerte) für den Netzvolumenstrom und vor allem für die<br />

Netzrücklauftemperatur einmal wöchentlich (mittwochs) Spitzen erkennbar, die das Temperaturniveau<br />

in den Pufferspeichern deutlich anheben (s. Abbildung 10). Verursacht wurde dies durch Regelmecha-<br />

nismen zur Legionellenbekämpfung in einer oder mehreren der Wohnungsübergabestationen. Alle<br />

Wärmeübergabestationen wurden daraufhin noch einmal vom Betreiber überprüft und falls erforderlich<br />

optimiert. Das Ergebnis dieser Maßnahmen ist ab etwa September 2002 zu sehen, wo die Spitzen in<br />

der Netzrücklauftemperatur bereits deutlich reduziert sind. Eine Messdatenkontrolle über den<br />

3.11.2002 hinaus ergab, dass die Spitzen in der Rücklauftemperatur seit etwa Dezember 2002 voll-<br />

ständig verschwunden sind.<br />

10.3 Überprüfung der Kollektorkennlinie anhand von Messwerten<br />

In der Garantieerklärung des Bieters wurde ein <strong>Solar</strong>ertrag ab WT Kollektorkreis von 167 MWh/a und<br />

ein Kollektorkreisnutzungsgrad von 35,6 % angegeben. Nun bedeutet der gegenüber den Erwartungen<br />

bzw. der gegenüber der abgegebenen Ertragsgarantie deutlich geringere gemessene Energieertrag<br />

noch nicht, dass die <strong>Solar</strong>anlagen selbst schlecht arbeiten. Um hierzu nähere Aufschlüsse zu erhalten,<br />

wurden aus den Messwerten des Jahres 2001/2002 die Kollektorkreiswirkungsgrade gebildet und mit<br />

den theoretischen Kennlinien der in <strong>Heilbronn</strong> eingesetzten Kollektoren verglichen. Diese erhält <strong>man</strong><br />

aus den bekannten Testberichten zertifizierter Prüfinstitute.<br />

Die Kennlinie bezeichnet den Verlauf des Kollektorwirkungsgrades (Energieabgabe aus dem Kollektor<br />

bezogen auf das Energieangebot in Abhängigkeit von der Temperaturdifferenz zwischen der mittleren<br />

Kollektortemperatur (Ein- und Austritt) und der Außentemperatur bezogen auf die Strahlung). Ermittelt<br />

wird die Kennlinie unter genormten Bedingungen in Prüfstandsversuchen. Die Kenntnis der Kollektor-<br />

kennlinie und der sich daraus ableitenden Kollektorkennwerte ist notwendig, um eine thermische So-<br />

laranlage mit Hilfe eines Simulationsprogramms berechnen zu können. Mit Hilfe von gewonnenen<br />

Messwerten lässt sich durch Vergleich mit der theoretischen Kennlinie die tatsächliche Leistungsfähig-<br />

keit der Kollektoren bestimmen. In der Anlage in <strong>Heilbronn</strong> ist dabei zu beachten, dass die zur Ermitt-<br />

lung des Wirkungsgrades benötigten Temperaturen aus baulichen Gründen am Wärmetauscher im<br />

Keller des Heizhauses und nicht, wie es nach den Testverfahren der Prüfinstitute richtig wäre, direkt<br />

am Kollektor auf dem Dach abgegriffen werden.<br />

In die gemessenen Temperaturen gehen deshalb nicht nur die Verluste am Kollektor (die durch die<br />

Kennlinie aufgezeigt werden), <strong>so</strong>ndern zusätzliche thermische Verluste durch die Verrohrung des Kol-<br />

lektorfeldes und durch die Steigleitung vom Kollektorfeld bis zum Wärmetauscher zwischen Kollektor-<br />

kreis und Ladekreis ein. Die aus den Messdaten gewonnenen Wirkungsgradpunkte stellen <strong>so</strong>mit Kenn-<br />

linienpunkte für den Kollektorkreis dar. Trägt <strong>man</strong> diese tatsächlichen Betriebspunkte trotzdem in ein


- 30 -<br />

Diagramm für die theoretische Kollektorkennlinie ein, <strong>so</strong> äußern sich die zusätzlich darin enthaltenen<br />

Rohrleitungsverluste in einem Abstand zur vorgegebenen Wirkungsgradkurve des Kollektors. Realisti-<br />

scherweise muss al<strong>so</strong> von einer Differenz zwischen Kollektorkennlinie und den Wirkungsgradpunkten<br />

für den Kollektorkreis ausgegangen werden. Unter Berücksichtigung der baulichen Gegebenheiten<br />

<strong>so</strong>llte der Abstand bei den Anlagen im <strong>Badener</strong> Hof höchstens etwa 10 % betragen. Die folgende Auf-<br />

stellung zeigt in knapper Übersicht die Formeln für die Berechnung der Kollektorkennlinien, die Kollek-<br />

torkennwerte aus Prüfberichten für die im <strong>Badener</strong> Hof eingebauten Kollektoren, daraus berechnete<br />

Stützwerte für die Kollektorkennlinien und die für die Auswertung der Messwerte notwendigen Formeln.<br />

Nachrechnung Kollektorkennlinie<br />

a) Formel für Kollektorkennlinie ��theor = �0 - ( c1 � x ) - (c2 � EI � x 2 )<br />

b) Kollektorkennwerte aus Prüfbericht: ITW 98COL114<br />

IMK<br />

�0 0,7566 Die hier angegebenen Kollektorkennwerte sind von Apertur-<br />

auf Ab<strong>so</strong>rberfläche umgerechnet. Als Flächenverhält-<br />

C1 3,541<br />

nis zur Umrechnung wurde dabei die Gesamtapertur- zur<br />

0,01165<br />

Gesamtab<strong>so</strong>rberfläche verwendet.<br />

C2<br />

c) Berechnung der Kollektorkennlinien für Diagramme mit Kollektorkennwerten<br />

x ��theor<br />

0,0000 0,7566<br />

0,0200 0,6813<br />

0,0400 0,5968<br />

0,0600 0,5034<br />

0,0800 0,4008<br />

0,1000 0,2893<br />

IMK Die Kollektorfläche in <strong>Heilbronn</strong> setzt sich aus zwei unter-<br />

schiedlich geneigten Einzelflächen zusammen. Für die<br />

Berechnung von ��theor wird deshalb eine über alle betrachteten<br />

Messpunkte gemittelte und flächengewichtete Einstahlung<br />

in die Kollektorebene EImit verwendet.<br />

Messperiode 1: EImit: 968 W/m²<br />

Messperiode 2: EImit: 954 W/m²<br />

Messperiode 3: EImit: 969 W/m²<br />

Messperiode 4: EImit: 969 W/m²<br />

In der linken Tabelle sind die Werte für die 1. Messperiode<br />

eingetragen. Für die anderen Messperioden weichen diese<br />

Werte (wg. unterschiedlicher jährlicher Einstrahlung) geringfügig<br />

hiervon ab.<br />

d) Berechnung der Wirkungsgradpunkte für Diagramm aus Messwerten<br />

Tm = ( TKT1 + TKT2 ) / 2<br />

x = (Tm - TA) / EImit<br />

� = QSP/EImit = <strong>Solar</strong>ertrag/Mittl. Einstrahlung in Kollektorebenen<br />

Abbildung 11 zeigt die Verhältnisse in der Anlage <strong>Badener</strong> Hof während der 1. Messperiode. Eingetra-<br />

gen ist die Kennlinie aus dem Prüfbericht des eingebauten Kollektors <strong>so</strong>wie ein Punkthaufen der Wir-<br />

kungsgrade des Kollektorkreises bei den gemessenen Betriebszuständen, bei denen die notwendigen<br />

Voraussetzungen für eine zuverlässige Wirkungsgradermittlung erfüllt waren. Da das Kollektorfeld aus<br />

2 Teilfeldern (oberes und unteres Feld) mit unterschiedlicher Neigung aber gleicher Ausrichtung be-


- 31 -<br />

steht, der <strong>Solar</strong>ertrag aus dem Kollektorkreis jedoch nur an einer Stelle gemeinsam erfasst wird, muss<br />

für die Berechnung des x-Wertes eine gemittelte und flächengewichtete Einstrahlung in die Kollektor-<br />

ebene EImit gebildet werden, um <strong>so</strong> die Messwerte mit einem möglichst geringen Fehler im Diagramm<br />

darstellen zu können.<br />

eta<br />

1,0<br />

0,9<br />

0,8<br />

0,7<br />

0,6<br />

0,5<br />

0,4<br />

0,3<br />

0,2<br />

0,1<br />

0,0<br />

0,00<br />

Kollektor-Kennlinie Sonnenkraft IMK<br />

Energie Kollektorfeld - Messwerte, <strong>Heilbronn</strong>, <strong>Badener</strong> Hof<br />

Abweichung<br />

0,01<br />

0,02<br />

0,03<br />

0,04<br />

0,05<br />

0,06<br />

x = (T m - T L)/EI mit<br />

Kollektorkreisnutzungsgrad,<br />

brutto (Jahresmittelwert)<br />

0,07<br />

g KB = 31,0%<br />

Kollektorkennlinie/Messwerte: Abweichung<br />

ca. 7,8%<br />

Kollektorkennl./Schwerpunkt:<br />

ca. 7,8%<br />

Abbildung 11: Theoretische und gemessene Kollektorkennlinie in 2002/2003<br />

Der Vergleich zwischen dem Schwerpunkt der Messpunkte und der Kollektorkennlinie ergibt in der<br />

1. Messperiode eine Abweichung von ca. 7,8 %. Dieser Wert liegt im Bereich des Zulässigen (ca.<br />

10 %) und zeigt, dass die Kollektoren (unter Berücksichtigung des oben Gesagten über den Unter-<br />

schied zwischen Kollektoren und Kollektorkreis) die in den Prüfberichten ermittelten Werte erreichen.<br />

In den folgenden Messjahren <strong>so</strong>ll diese Untersuchung wiederholt werden. Es wird sich dann zeigen,<br />

inwieweit das Verhalten der Kollektoren stabil bleibt oder ob Alterung (oder auch andere Einflüsse) die<br />

Leistungsfähigkeit der Kollektoren negativ beeinflussen.<br />

10.4 Garantierter <strong>Solar</strong>ertrag und Nutzwärmekosten<br />

Das Verfahren im Rahmen des Programms <strong>Solar</strong>thermie-2000, Teilprogramm 2 sieht vor, dass der<br />

Bieter für die Installation eines <strong>Solar</strong>systems unter Zugrundelegung der im Leistungsverzeichnis ge-<br />

nannten Randbedingungen (Netzrücklauftemperatur und Einstrahlung) den Energieertrag aus dem<br />

<strong>Solar</strong>system garantiert. Da die Betriebsbedingungen während der Messphase nicht mit den in den<br />

Ausschreibungsunterlagen festgelegten Standardbedingungen übereinstimmen, wird der vom Anbieter<br />

0,08<br />

0,09<br />

0,10


- 32 -<br />

garantierte Ertrag unter Berücksichtigung der realen Betriebsbedingungen mit Hilfe eines Simulations-<br />

programms (hier TRNSYS) korrigiert. Verschlechterungen der realen Betriebsbedingungen (geringere<br />

Einstrahlung, höhere Netzrücklauftemperaturen) oder Verbesserungen (höhere Einstrahlung, niedrige-<br />

re Netzrücklauftemperaturen) gegenüber den vorgegebenen Werten werden al<strong>so</strong> dem Anbieter weder<br />

angelastet noch gutgeschrieben, wohl aber werden sie – was die Rücklauftemperaturen betrifft – den<br />

an der Planung oder Errichtung der konventionellen Technik beteiligten Firmen "zur Last gelegt". Un-<br />

vermeidliche Betriebsausfälle, die nicht auf einer fehlerhaften Installation beruhen, werden <strong>so</strong> berück-<br />

sichtigt, als seien sie nicht aufgetreten.<br />

In Tabelle 3 ist das Ablaufschema wiedergegeben, wie die vom Bieter abgegebene Ertragsgarantie auf<br />

die tatsächlichen Betriebsbedingungen umgerechnet wird. Die Spalten mit den Werten repräsentieren<br />

die Ergebnis im Messjahr 2001/2002.<br />

Zeile Wert<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

Garantie des Bieters auf Grund<br />

der Randbedingungen LV<br />

Ergebnis Simulation ZfS mit<br />

Randbedingungen LV<br />

Faktor ZfS-Simulation/Garantie<br />

[Zeile 1/Zeile 2]<br />

Ergebnis Simulation ZfS mit<br />

realen Betriebsbedingungen<br />

korrigierte Simulation ZfS mit<br />

realen Betriebsbedingungen<br />

[Zeile 4 � Faktor Zeile 3])<br />

Messergebnis<br />

04.11.2001 – 03.11.2002<br />

Verhältnis Messergebnis zu<br />

korrigierter Simulation<br />

[Zeile 6 zu Zeile 5]<br />

Tabelle 3: Berechnung Garantieerfüllung 1. Messperiode<br />

Ertrag<br />

ab Wärmetauscher<br />

Kollektrokreis<br />

Systemnutzungsgrad<br />

ab Wärmetauscher<br />

Kollektorkreis<br />

167,0 MWh/a 35,58 %<br />

162,0 MWh/a 34,52 %<br />

1,0309<br />

(Überschätzung Ertrag durch<br />

den Anbieter)<br />

1,0309<br />

(Überschätzung Systemnutzungsgrad<br />

durch den Anbieter)<br />

139,6 MWh/a 31,34 %<br />

143,9 MWh/a<br />

(Überschätzung durch den<br />

Anbieter eingearbeitet, da<br />

garantiert)<br />

32,30 %<br />

(Überschätzung durch den<br />

Anbieter eingearbeitet, da<br />

garantiert)<br />

138,2 MWh/a 30,99 %<br />

96,1 % 95,9 %<br />

Das Verfahren sieht vor, zunächst die Ertragsgarantie des Bieters mit einem möglichst realistischen<br />

TRNSYS-Simulationsmodell des <strong>Solar</strong>systems mit den Randbedingungen aus dem Leistungsverzeich-<br />

nis nachzurechnen (Zeile 2). Daraus ergibt sich ein Faktor, um wie viel der Anbieter die Systemeffi-<br />

zienz gegenüber der Rechnung der ZfS über- oder unterschätzt hat (Zeile 3). In einem zweiten Schritt<br />

erfolgt eine nochmalige Simulation, diesmal mit den tatsächlichen Messwerten für Strahlung, Netz-<br />

durchfluss (angenähert) und Netzrücklauftemperatur (Zeile 4). Das dabei erzielte Ergebnis wird mit<br />

dem Faktor aus der ersten Simulation bewertet (Zeile 5) und mit dem tatsächlich erzielten Energieer-<br />

trag (Messwert, Zeile 6) verglichen (Zeile 7). Die Garantie ist erfüllt, wenn einer der beiden Werte in<br />

Zeile 7 größer oder gleich 90 % ist.


- 33 -<br />

Der garantierte <strong>Solar</strong>ertrag für die <strong>Solar</strong>anlage wurde, da eine Berechnung mit dem Simulationsprog-<br />

ramm TRNSYS wegen seiner Komplexität für die Bieter kaum möglich ist, vom Steinbeis-Transfer-<br />

zentrum (STZ) in der Funktion als Planer vorgenommen. Bei einer Globalstrahlung von 1.119 kWh/m²<br />

(Strahlungs- und Klimadaten für den Standort Würzburg, Plan-Netzrücklauftemperatur s. Abbildung 12)<br />

wurden vom Steinbeis-Transferzentrum 167,0 MWh/a <strong>Solar</strong>energie ab Wärmetauscher Kollektor-<br />

kreis errechnet, die laut Randbedingungen zum Leistungsverzeichnis als Garantiegrenze für die Ab-<br />

gabe von <strong>Solar</strong>energie festgelegt war. Vom Bieter wurde dieser Wert dann als Garantiewert übernom-<br />

men. Der Kollektorkreis-Nutzungsgrad von 35,58 % taucht expliziert nicht in den Ertragsgarantie des<br />

Bieters auf, <strong>so</strong>ndern wurde, um wie bei allen anderen Anlagen im Förderprogramm ST2000 auch für<br />

den <strong>so</strong>laren Nutzungsgrad eine Ertragserfüllung angeben zu können, von der ZfS nachträglich anhand<br />

der Unterlagen vom Steinbeis-Transferzentrum ausgerechnet.<br />

Tabelle 4 zeigt nun die maßgeblichen Größen für die Garantiebestimmung nochmals in einer Zusam-<br />

menfassung. Be<strong>so</strong>nders zu beachten ist dabei die Netzrücklauftemperatur, da hier die Planwerte und<br />

die im Betrieb gemessenen Werte erheblich voneinander abweichen. Die überhöhte Rücklauftempera-<br />

tur aus dem Nahwärmenetz (siehe Abbildung 12) fließt in diese Garantie-Berechnung durch eine Simu-<br />

lation mit den realen Betriebsbedingungen ein (vgl. Zeile 4 in Tabelle 3), <strong>so</strong>dass dem Bieter, da die<br />

Netzrücklauftemperatur außerhalb seines Verantwortungsbereiches liegt, daraus kein Nachteil bzgl.<br />

seiner <strong>Solar</strong>energiegarantie entsteht.<br />

Einheit<br />

Garantierechnung<br />

Steinbeis-<br />

Transferzentrum<br />

(STW)<br />

Nachrechnung<br />

ZfS<br />

TRNSYS-Simulation<br />

mit realen<br />

Betriebsbedingungen<br />

Beaufschlagung der<br />

TRNSYS - Ergebnisse<br />

unter realen<br />

Betriebsbedingungen<br />

mit Faktoren<br />

ZfS - Messung<br />

4.11.2001 – 3.11.2002<br />

Globalstrahlung kWh/m²a 1.119 1.119 1.062 1.062 1.062<br />

Einstrahlungsenergie in Koll. MWh/a 469,3 469,3 445,5 445,5 446,1<br />

<strong>Solar</strong>ertrag (QSP) MWh/a 167,0 162,0 139,6 143,9 138,2<br />

Kollektorkreisnutzungsgrad % 35,6 *)<br />

34,5 31,3 32,3 31,0<br />

Mittlere Netzrücklauftemperatur °C 39,4 39,4 45,1 45,1 45,1<br />

Garantieerfüllung für die <strong>Solar</strong>anlage aus Kollektorkreis in % 96,1<br />

Garantieerfüllung für Kollektorkreisnutzungsgrad in % 95,9<br />

*) ZfS-Berechnung<br />

Tabelle 4: Garantierter, gemessener und simulierter Nutzungsgrad der <strong>Solar</strong>anlage


- 34 -<br />

Abbildung 12: Vergleich der gemessenen und der bei der Planung des <strong>Solar</strong>systems errechneten<br />

Netzrücklauftemperatur<br />

Der in der Messperiode 04.11.2001 bis 03.11.2002 gemessene <strong>Solar</strong>ertrag aus dem Kollektorkreis mit<br />

138,2 MWh/a bzw. der gemessene Kollektorkreisnutzungsgrad mit 31,0 % (siehe Tabelle 4) und der<br />

simulierte, aber mit realen Betriebsbedingungen gerechnete und mit dem Faktor korrigierte So-<br />

larertrag mit 143,9 MWh/a bzw. Kollektorkreisnutzungsgrad mit 32,3 % werden jeweils (gemäß des im<br />

Programm <strong>Solar</strong>thermie-2000 benutzten Nachrechnungsverfahrens für die Ertragsgarantie) für die Er-<br />

mittlung der Garantieerfüllung in Relation gesetzt (Ablauf der Berechnung siehe in Tabelle 3). Es ergibt<br />

sich für die erste Messperiode eine Garantieerfüllung von 96,1 % bei Betrachtung des <strong>Solar</strong>ertrags<br />

bzw. 95,9 % bei Betrachtung des Kollektorkreisnutzungsgrades. Die Ertragsgarantie des Bieters ist<br />

damit erfüllt, da mindestens einer der beiden Werte, wie dies in den Randbedingungen zum LV fest-<br />

gelegt ist, über 90 % liegt.<br />

Dies darf aber nun keineswegs <strong>so</strong> interpretiert werden, als habe die Anlage die Erwartungen erfüllt.<br />

Würde sie auf ein Nahwärmenetz mit Rücklauftemperaturen wie in der Plan-Berechnung (ca. 5 – 10 K<br />

unter den realen Werten) arbeiten, <strong>so</strong> müsste sie einen Nutzungsgrad von etwa 36 % erreichen (siehe<br />

Planwert oder den ZfS-Nachrechnungswert lt. Tabelle 4). Die <strong>Solar</strong>anlage hat <strong>so</strong>mit gegenüber der<br />

Planung nur ca. 85 % des ab<strong>so</strong>luten Garantiewertes erreicht. Es ist deshalb unbedingt anzustreben,<br />

die Netzrücklauftemperatur auf die Planwerte abzusenken, damit die <strong>Solar</strong>anlage auch tatsächlich die<br />

Energie liefert, die lt. Plan vorgesehen ist.<br />

Mit dem gemessenen Ertrag aus dem <strong>Solar</strong>system kann nun festgestellt werden, welche Nutzwärme-<br />

kosten sich im realen Betrieb ergeben haben. Eine Übersicht der Systemkosten und errechneten<br />

Nutzwärmekosten zeigt Tabelle 5. Die Kosten des <strong>Solar</strong>systems einschl. Planungskosten und Mehr-<br />

wertsteuer betrugen 223.875 €. Setzt <strong>man</strong> eine Verzinsung von 6 % und eine Lebensdauer für das<br />

<strong>Solar</strong>system von 20 a an, <strong>so</strong> ergibt sich eine relative Annuität von 8,72 %, umgerechnet auf ab<strong>so</strong>lute


- 35 -<br />

Werte sind es 19.522 €. Hierbei wurden (gem. vereinfachter Berechnung in <strong>Solar</strong>thermie-2000) In-<br />

standhaltungs- und Betriebskosten nicht berücksichtigt. Die Einbeziehung dieser Positionen ergäbe<br />

15 % bis 20 % höhere Wärmekosten. Bei Vorsteuerabzugsberechtigung sind im Gegenzug 16 %<br />

MwSt. abziehbar.<br />

Bezogen auf 167 MWh/a garantierte <strong>Solar</strong>energie bzw. 138,2 MWh/a gemessene <strong>Solar</strong>energie erge-<br />

ben sich Nutzwärmekosten von 0,1169 bzw. 0,1412 €/kWh. Der Vergleich dieser beiden Werte zeigt<br />

deutlich, dass, obwohl die <strong>so</strong>lare Ertragsgarantie vom Bieter erfüllt wurde, im realen Betrieb die Plan-<br />

werte für die Nutzwärmekosten überschritten wurden. Dies unterstreicht die obige Forderung nach<br />

Anstrengungen, die Netzrücklauftemperatur nach Möglichkeit auf den Planwert zu senken, um <strong>so</strong>mit<br />

geringere Nutzwärmekosten zu erreichen.<br />

garantierter Energieertrag aus <strong>Solar</strong>system für den Ertrag<br />

aus den Feldern auf dem Heizhaus (Summe 387,4 m 2 ),<br />

ohne Kollektorfeld Nachbargebäude<br />

Plan Real (4.11.01 – 3.11.02)<br />

167.000 kWh/a<br />

431 kWh/(m 2 ·a)<br />

Summe <strong>Solar</strong>system, ohne MwSt. 166.603 €<br />

Planungskosten 26.392 €<br />

Summe <strong>Solar</strong>system mit Planungskosten, ohne MwSt. 192.995 €<br />

Summe <strong>Solar</strong>system mit Planungskosten, inkl. 16 % MwSt. 223.875 €<br />

Nutzwärmekosten <strong>Solar</strong>energie<br />

bei 8,72 % Annuität für 20 Jahre Lebensdauer und 6 % Zinsen<br />

Tabelle 5: Systemkosten und garantierte Nutzenergie<br />

138.238 kWh<br />

357 kWh/(m 2 ·a)<br />

0,1169 €/kWh 0,1412 €/kWh<br />

Die spez. <strong>Solar</strong>systemkosten betragen ca. 595 € je m² aktive Kollektorfläche. Sie liegen im normalen<br />

Bereich für eine Anlage dieser Größe. Den größten Anteil an den Kosten (25 %) haben die <strong>Solar</strong>kollek-<br />

toren. Zweitteuerste Position ist die Kollektoraufständerung inkl. der Pultdächer und deren Außenver-<br />

kleidung (17 %).<br />

Inwieweit die <strong>Solar</strong>anlage die garantierte <strong>Solar</strong>energiemenge erreichen wird, kann erst in einigen Jah-<br />

ren festgestellt werden, wenn das Wohngebiet vollständig bebaut worden ist. Eine ausreichende Wär-<br />

meabnahme wird höchstwahrscheinlich eine Absenkung der Netzrücklauftemperatur zur Folge haben.<br />

Abbildung 13 zeigt, welche Änderung des spez. <strong>Solar</strong>ertrages in Abhängigkeit von dem in 3 K Schritten<br />

variierten Netzrücklauftemperaturprofil für das <strong>so</strong>lar unterstützte Nahwärmesystem "<strong>Badener</strong> Hof"<br />

<strong>Heilbronn</strong> rechnerisch zu erwarten ist. Da schon eine geringe Absenkung der Netzrücklauftemperatur<br />

eine deutliche Verbesserung des <strong>Solar</strong>ertrages bewirkt (6 K Absenkung entspricht ca. 21 % Verbesse-<br />

rung des <strong>Solar</strong>ertrages), besteht unserer Meinung nach ein Forschungsbedarf im Bereich Wärmeüber-<br />

gabestationen, da diese entscheidend die Netzrücklauftemperatur beeinflussen.


- 36 -<br />

Abbildung 13: Spez. <strong>Solar</strong>ertrag in Abhängigkeit von dem Niveau der Netzrücklauftemperatur


- 37 -<br />

11 Optimierungspotenzial des Nahwärmesystems �<br />

11.1 <strong>Solar</strong>system mit einem gesteuerten Bypass zur Pufferumgehung<br />

Da der Netzrücklauf stets in den Pufferspeicher eingeleitet wird, gibt es keine Umgehung für den Fall,<br />

dass die Netzrücklauftemperatur größer als die Pufferspeichertemperatur ist. In diesem Fall tritt dann<br />

eine Aufladung des Puffers mit konventioneller Energie aus dem Nahwärmenetz ein. In Abbildung 14<br />

wird diese Situation gezeigt. Dargestellt ist die Energie, die das Nahwärmenetz während der Durch-<br />

strömung des Pufferspeichers aufnimmt (pos. Werte) bzw. in den Pufferspeicher hineinträgt (negative<br />

Werte).<br />

Abbildung 14: Energie Pufferspeicher-Entladeseite<br />

.<br />

Abbildung 15: Beladeenergie Pufferspeicher <strong>so</strong>lar (gelb) und konventionell (blau)<br />

� Dieses Kapitel basiert auf den in der Dissertation von D. Szablinski beschriebenen Optimierungsmaßnahmen. Genehmigung der Veröffent-<br />

lichung vom 17.07.2003; Institut Energiesysteme und Energiewirtschaft (LEE), Ruhr-Universität Bochum.


- 38 -<br />

Um die Speicherverluste korrekt ausrechnen zu können, wird die auf der Entladeseite eingespeiste<br />

konventionelle Energie (negative Werte) als Ab<strong>so</strong>lutbetrag der auf der Beladeseite eingespeisten So-<br />

larenergie (positive Werte) zugerechnet (siehe Abbildung 15). Somit bilden diese zwei Energien in der<br />

Jahressumme die Beladeenergie, die insgesamt in die Pufferspeicher eingespeist wird. Für die Be-<br />

stimmung der Entladeenergie werden die negativen Werte der auf der Entladeseite gemessenen<br />

Energie zu Null gesetzt und die Jahressumme nur mit den positiven Werten gebildet. Aus dem Ver-<br />

gleich der Summen von Be- und Entladeenergie errechnen sich die Pufferspeicherverluste.<br />

In der 1. Messperiode wurden ca. 38 MWh konventionelle Energie in die Pufferspeicher eingebracht<br />

(Deckung der Verluste in strahlungsarmen Perioden, wenn die Netzrücklauftemperatur höher ist als die<br />

Puffertemperatur). Zusammen mit den 138 MWh <strong>Solar</strong>energie nahm der Pufferspeicher al<strong>so</strong><br />

176 MWh/a auf. Demgegenüber wurden aus den Pufferspeichern ca. 159 MWh an das Wärmenetz<br />

abgegeben. Die Speicherverluste lagen al<strong>so</strong> bei 17 MWh bzw. bei knapp 10 % im Jahr. Dieser Wert ist<br />

recht hoch und ist bedingt durch die Aufteilung des Pufferspeichervolumens auf zwei Behälter in Ver-<br />

bindung mit einer Wärmedämmung von nur 10 cm Stärke und einer ständig hohen Temperatur in den<br />

Puffern (mindestens Netzrücklauftemperatur).<br />

Die <strong>Solar</strong>energie kann nur dann in die Pufferspeicher eingespeist werden, wenn ihr Temperaturniveau<br />

höher ist als das des Pufferspeichers. Dieser hat, da er ständig vom Netz durchflossen wird, stets min-<br />

destens Netzrücklauftemperatur. Eine Beladung findet deshalb nur während ca. 2000 h bis ca. 3000 h<br />

im Jahr statt. Während dieser Zeit werden die Pufferverluste durch die <strong>so</strong>lare Energie gedeckt. Verlus-<br />

te während der Beladung mit konventioneller Energie sind jedoch während der gesamten übrigen Zeit<br />

des Jahres (ca. 5000 h bis 6000 h) zu berücksichtigen, wenn auch auf niedrigerem Temperaturniveau.<br />

In erster Näherung kann <strong>man</strong> annehmen, dass der prozentuale Verlustanteil bei beiden Energien in<br />

den Pufferspeichern etwa gleich hoch ist (bezogen auf die eingespeisten Energien ca. 10 %). Damit<br />

ergibt sich, dass von der eingespeisten <strong>Solar</strong>wärme (138 MWh) ca. 124 MWh genutzt wurden. Dies<br />

entspricht einem <strong>Solar</strong>systemnutzungsgrad von rund 28 %. Von etwa 38 MWh eingespeister konven-<br />

tioneller Energie wurden ca. 34 MWh wieder entnommen. Diese Verluste von etwa 4 MWh an konven-<br />

tioneller Energie treten im Temperaturbereich zwischen den Schwankungsspitzen der Netzrücklauf-<br />

temperatur auf.<br />

Wäre ein Bypassventil zur Umfahrung des Pufferspeichers bei hohen Netztemperaturen eingebaut,<br />

würde die untere Speichertemperatur erheblich unter die Rücklauftemperatur absinken (bei sehr langer<br />

Stillstandszeit letztlich bis auf Umgebungstemperatur). Durch das Fehlen des Bypassventils entstehen<br />

<strong>so</strong>mit zusätzliche Verluste, da die Puffertemperatur unnötig hochgehalten wird. Eine Abschätzung die-<br />

ser Verluste ist aufwändig, weil beim Vergleich der beiden Schaltungen (mit und ohne Bypass) der Ver-<br />

lauf der Rücklauftemperatur genau, möglichst mit allen kurzzeitigen Schwankungen berücksichtigt<br />

werden muss. Die Verwendung einer jahresgemittelten Netzrücklauftemperatur führt unvermeidlich zu<br />

einer erheblichen Unterschätzung der unnötig eingespeisten konventionellen Energie und der durch die


- 39 -<br />

konventionelle Beladung verursachten Verlustanteile. Aufgrund unserer Messergebnisse lassen sich<br />

unnötige konventionelle Verluste auf ca. 3 MWh/a abschätzen.<br />

TRNSYS 15 ist ein Simulationsprogramm, das die Möglichkeit bietet, die Netzrücklauftemperatur in<br />

beliebigen Intervallen einzugeben. Es eignet sich daher, die o. g. Schaltungsvarianten hinsichtlich ihrer<br />

Effizienz zu vergleichen. Wir haben zwei Fälle untersucht, bei denen die Netzrücklauftemperatur als<br />

Jahresdatensatz von 5-min-Werten eingegeben wurde:<br />

� Nahwärmesystem ohne Bypass Anlage ist zurzeit <strong>so</strong> ausgeführt.<br />

� Nahwärmesystem mit Bypass Fiktiv, der Netzrücklauf wird an dem Pufferspeicher vor-<br />

beigeführt, wenn die Netzrücklauftemperatur höher als die<br />

Pufferspeichertemperatur ist.<br />

Das Ergebnis der Untersuchung kann der folgenden Tabelle 6 entnommen werden.<br />

Energie Beladung Speicherverluste � Verluste<br />

Zeile <strong>so</strong>lar konv. <strong>so</strong>lar konv.<br />

1 Nahwärmesystem ohne<br />

Bypass<br />

GEMESSEN<br />

138 MWh 38 MWh ca. 14 MWh ca. 4 MWh ca. 18 MWh<br />

2 Nahwärmesystem ohne<br />

Bypass<br />

SIMULIERT<br />

3 Nahwärmesystem mit<br />

Bypass<br />

SIMULIERT<br />

139,6 MWh 37,5 MWh 14 MWh ca. 4 MWh 18 MWh<br />

143,2 MWh 0 MWh 15 MWh 0 15 MWh<br />

Tabelle 6: Simulation des <strong>Solar</strong>systems mit/ohne Umgehung des Pufferspeichers; Vergleich mit<br />

ZfS-Messungen<br />

Man erkennt, dass die Ergebnisse der Simulation für das <strong>Solar</strong>system ohne Bypass weitgehend mit<br />

den Messergebnissen übereinstimmen (Zeilen 1 und 2 in Tabelle 6). Es ist <strong>so</strong>mit gewährleistet, dass<br />

das reale System hinreichend genau innerhalb der Simulationsumgebung abgebildet wurde. Die sehr<br />

gute Übereinstimmung von Messwerten und TRNSYS-Simulationsergebnissen gilt im Übrigen nicht nur<br />

für die summarischen Werte in Tabelle 6, <strong>so</strong>ndern auch für die Tagesverläufe der einzelnen Messgrö-<br />

ßen, wie Abbildung 16 exemplarisch deutlich macht (vgl. Temperatur im Pufferspeicher 2 unten Mes-<br />

sung/Simulation). Vergleicht <strong>man</strong> die beiden Simulationsrechnungen ohne und mit Bypass (Zeilen 2<br />

und 3 in Tabelle 6), <strong>so</strong> wird deutlich, dass die <strong>Solar</strong>anlage bei Vorhandensein einer Pufferspeicherum-<br />

gehung einen höheren <strong>Solar</strong>ertrag erreicht hätte. Es ergibt sich ein möglicher Mehrertrag von ca.<br />

3 MWh.<br />

Der gesamte Energiegewinn bei einer Ausführung des Nahwärmesystems mit geregeltem Bypass zur<br />

Umgehung der Pufferspeicher würde sich <strong>so</strong>gar auf etwa 6 MWh belaufen (3 MWh durch zusätzliche<br />

<strong>Solar</strong>energie, 3 MWh durch vermiedene Pufferspeicherverluste).


- 40 -<br />

Ein Vergleich der Abbildung 16 und Abbildung 17 zeigt, wie die obere Temperatur im Pufferspeicher 1<br />

und die untere Temperatur im Pufferspeicher 2 abgesenkt werden können (woraus unmittelbar niedri-<br />

gere Pufferspeicherverluste resultieren), wenn der Netzrücklauf am Pufferspeicher vorbeigeführt wird.<br />

Abbildung 16:Obere Speichertemp. und Volumenstrom auf der Entladeseite der Pufferpeicher.<br />

Nahwärmesystem ohne Bypass zur Umgehung der Pufferspeicher (TRNSYS-Sim.)<br />

Abbildung 17:Obere Speichertemp. und Volumenstrom auf der Entladeseite der Pufferspeicher.<br />

Nahwärmesystem mit Bypass zur Umgehung der Pufferspeicher (TRNSYS-Sim.)


- 41 -<br />

11.2 Durchflussvarianten im Kollektor- und Beladekreis<br />

Der Volumenstrom im Kollektorkreis und im Beladekreis der Pufferspeicher wird mit Hilfe von regelba-<br />

ren Pumpen erzeugt. Beide Pumpen sind in Abhängigkeit von einer einstellbaren Temperaturdifferenz<br />

(�T) zwischen der Netzvorlauftemperatur TVL<strong>so</strong>ll und der Vorlauftemperatur im Beladekreis (TSP1) stu-<br />

fenweise drehzahlgesteuert. Diese Betriebsweise bezeichnet <strong>man</strong> als Matched-Flow (vgl. Kapitel 7).<br />

Sinn dieser Stufenregelung ist es, die Temperatur im Kollektorkreisvorlauf (TKT1) bzw. die Temperatur<br />

im Ladekreisvorlauf (TSP1) durch einen variablen Volumendurchsatz derart zu steuern, dass die von<br />

der <strong>Solar</strong>anlage erzeugte Temperatur (Austritt aus dem ersten Pufferspeicher) in etwa dem Sollwert<br />

der Netzvorlauftemperatur entspricht. Auf diese Weise können ungünstige Betriebsparameter für die<br />

<strong>Solar</strong>anlage weitgehend vermieden werden:<br />

Liegt die Temperatur im Kollektorkreisvorlauf (TKT1) erheblich über dem Sollwert der Netzvorlauftem-<br />

peratur (TVL<strong>so</strong>ll), <strong>so</strong> müsste die <strong>Solar</strong>anlage ohne Anpassung des Volumenstroms auf einem unnötig<br />

hohen Temperaturniveau arbeiten.<br />

Liegt die Temperatur im Kollektorkreisvorlauf (TKT1) unter dem Sollwert der Netzvorlauftemperatur<br />

(TVL<strong>so</strong>ll) liegen, <strong>so</strong> müssten die Kessel trotz ausreichender <strong>Solar</strong>strahlung nachheizen, was durch die<br />

Stufenregelung vermieden werden kann.<br />

Dennoch <strong>so</strong>ll nachfolgend mit Hilfe numerischer Simulationen geprüft werden, ob sich die Effizienz der<br />

<strong>Solar</strong>anlage nicht doch noch steigern lässt, wenn <strong>man</strong> anstelle der Netzvorlauftemperatur TVL<strong>so</strong>ll die<br />

Rücklauftemperatur im Beladekreis (TSP2) für die Bildung des regelnden ∆T heranzieht. Die Rücklauf-<br />

temperatur des Beladekreises weist während des Anlagenbetriebs ein wesentlich niedrigeres Tempe-<br />

raturniveau als die Netzvorlauftemperatur TVL<strong>so</strong>ll auf, wodurch sich automatisch auch ein größeres ∆T<br />

ergibt. Dies würde bewirken, dass die Pumpen früher in höhere Pumpenstufen geschaltet würden (sie-<br />

he Abbildung 18, ∆T = TSP1 - TSP2 → Beladekreis Vorlauftemperatur – Beladekreis Rücklauftempera-<br />

tur).<br />

Eine derartige Umstellung würde zwar die Logik der ausgeführten Stufenregelung (Anpassung an<br />

TVL<strong>so</strong>ll) aufheben. Weil die <strong>Solar</strong>anlage dann aber über weite Strecken auf niedrigerem Temperaturni-<br />

veau arbeiten könnte, ist damit zu rechnen, dass mit einer veränderten Betriebsführung auch eine<br />

nachhaltige Effizienzsteigerung einhergeht.


- 42 -<br />

Abbildung 18: Regelungsvarianten der Pufferspeicherbeladung (Stufenregelung)<br />

Neben den Auswirkungen einer veränderten ∆T-Bildung beschreiben die Untersuchungen auch den<br />

Einfluss einer gleichzeitig implementierten Pufferspeicherumgehung (gesteuertes Bypassventil), wie<br />

sie weiter oben diskutiert wurde.


- 43 -<br />

Die Ergebnisse der Untersuchungen zeigt folgende Tabelle 7:<br />

Volumen<br />

Koll.-<br />

Kreis<br />

Volumen<br />

Belade-<br />

Kreis<br />

Energie<br />

Pufferbeladung<br />

Energie<br />

aus<br />

Puffersp.<br />

Summe<br />

Verluste<br />

<strong>so</strong>lar konv.<br />

Zeile [Liter/h] [Liter/h] [MWh] [MWh] [MWh] [MWh]<br />

Matched-Flow<br />

1 Nahwärmesystem ohne Bypass<br />

GEMESSEN<br />

∆T = TSP1 – TVLSOLL<br />

2 Nahwärmesystem ohne Bypass<br />

SIMULIERT<br />

∆T = TSP1 – TVLSOLL<br />

3 Nahwärmesystem ohne Bypass<br />

SIMULIERT<br />

∆T = TSP1 – TSP2<br />

4 Nahwärmesystem mit Bypass<br />

SIMULIERT<br />

∆T = TSP1 – TVLSOLL<br />

5 Nahwärmesystem mit Bypass<br />

SIMULIERT<br />

∆T = TSP1 – TSP2<br />

Low-Flow<br />

6 Nahwärmesystem ohne Bypass<br />

SIMULIERT<br />

keine Stufenregelung<br />

7 Nahwärmesystem ohne Bypass<br />

SIMULIERT<br />

keine Stufenregelung<br />

8 Nahwärmesystem ohne Bypass<br />

SIMULIERT<br />

keine Stufenregelung<br />

9 Nahwärmesystem ohne Bypass<br />

SIMULIERT<br />

keine Stufenregelung<br />

10 Nahwärmesystem mit Bypass<br />

SIMULIERT<br />

keine Stufenregelung<br />

High-Flow<br />

11 Nahwärmesystem ohne Bypass<br />

SIMULIERT<br />

keine Stufenregelung<br />

12 Nahwärmesystem ohne Bypass<br />

SIMULIERT<br />

keine Stufenregelung<br />

max. 6.265 max. 6.610 138,2 38,0 124,0<br />

ca. 18<br />

(geschätzt)<br />

max. 6.265 max. 6.610 139,6 37,5 124,0 18<br />

max. 6.265 max. 6.610 144,0 35,0 128,0 18<br />

max. 6.265 max. 6.610 143,2 - 127,0 15<br />

max. 6.265 max. 6.610 149,0 - 133,0 16<br />

3.873<br />

entspricht<br />

10 l/(h*m²)<br />

4.648<br />

entspricht<br />

12 l/(h*m²)<br />

5.810<br />

entspricht<br />

15 l/(h*m²)<br />

7.746<br />

entspricht<br />

20 l/(h*m²)<br />

5.810<br />

entspricht<br />

15 l/(h*m²)<br />

9.683<br />

entspricht<br />

25 l/(h*m²)<br />

11.619<br />

entspricht<br />

30 l/(h*m²)<br />

3.602 137,8 39,0 119,2 18<br />

4.322 141,5 38,1 122,6 18<br />

5.403 143,8 37,2 124,3 18<br />

7.204 143,6 36,4 122,9 18<br />

5.403 147,4 - 129,9 16<br />

9.005 142,2 36,1 120,9 18<br />

10.806 140,6 35,9 118,7 18<br />

Tabelle 7: Untersuchung des Kollektorkreisvolumenstromes und der Pufferspeicherbeladung


- 44 -<br />

Abbildung 19: Optimierung der Anlagenregelung (Stufenreg. der Kollektorkreis- und Ladekreispumpe)<br />

Aus den Ergebnissen lässt sich ableiten, dass<br />

� eine Umstellung der Stufenregelung für die Kollektorkreis- und die Ladekreispumpe auf Bildung<br />

des regelnden ∆T mit der Rücklauftemperatur im Beladekreis (∆T = TSP1 - TSP2) eine Verbesse-<br />

rung des <strong>Solar</strong>ertrages von ca. 4 MWh/a gegenüber dem realen <strong>Solar</strong>system erbringen würde<br />

(leicht durchzuführende Optimierungsmaßnahme durch veränderte Regelparametrierung in der<br />

DDC – Energiegewinn ca. 4 MWh/a, Vergleich Zeile 2 und Zeile 3, Tabelle 7),<br />

� eine Erhöhung des <strong>so</strong>laren Energieeintrages in die Pufferspeicher nach der Umstellung der Stu-<br />

fenregelung für die Kollektorkreis- und die Ladekreispumpe auf Bildung des regelnden ∆T mit der<br />

Rücklauftemperatur im Beladekreis (∆T = TSP1 - TSP2) das mittlere Temperaturniveau der Puf-<br />

ferspeicher anheben würde. Der Eintrag konventioneller Energie wird dadurch herabgesetzt<br />

(Netzrücklauftemperaturprofil bleibt bei der Untersuchung unverändert, Vergleich Zeile 2 und Zeile<br />

3, Tabelle 7) und<br />

� eine Umstellung der Stufenregelung für die Kollektorkreis- und die Ladekreispumpe auf die Rück-<br />

lauftemperatur im Beladekreis (∆T = TSP1 - TSP2) in Verbindung mit dem Einbau eines Bypass-<br />

ventils zur Umgehung der Pufferspeicher eine erhebliche Verbesserung des <strong>Solar</strong>ertrages von<br />

ca. 9 MWh/a gegenüber dem realen <strong>Solar</strong>system bringen würde (aufwändige Optimierungsmaß-<br />

nahme – ca. 5 MWh/a Einbau des Bypassventils zur Pufferspeicherumgehung, Vergleich Zeile 2<br />

und Zeile 5, Tabelle 7).<br />

Der Zusammenhang zwischen Änderung des <strong>so</strong>laren Energieeintrages und dem konventionellen<br />

Energieeintrag in die Pufferspeicher zeigt sehr deutlich der Vergleich zw. Low-Flow (mit 10, 12, 15,<br />

20 l/(h*m²KF)) und High-Flow (mit 25, 30 l/(h*m²KF)). Der Eintrag von konv. Energie in die Pufferspeicher<br />

fällt mit zunehmendem Durchfluss im Kollektorfeld immer weiter ab (was positiv zu bewerten ist), der


- 45 -<br />

Eintrag von <strong>so</strong>larer Energie steigt jedoch nur bis 20 l/(h*m²KF) an und fällt danach wieder ab. Vergleich<br />

Zeile 6 bis Zeile 12, Tabelle 7.<br />

Des Weiteren kann festgestellt werden, dass die angepasste Pumpenregelung mit ∆T = TSP1 - TSP2<br />

nach dem Matched-Flow-Prinzip knapp 3 MWh/a mehr <strong>Solar</strong>energie ab Pufferspeicher als die Pum-<br />

penregelung nach Low-Flow-Prinzip mit 15 l/(h*m²KF) erbringt. Vergleich Zeile 5 und Zeile 10.


- 46 -<br />

12 Messperiode 2 (04.11.2002 – 03.11.2003)<br />

Tabelle 8 zeigt eine Zusammenfassung der wichtigsten Messdaten und Kennzahlen für die zweite<br />

Messperiode der <strong>Solar</strong>anlage. Von der Einstrahlung auf die Kollektorfelder (EIT) in Höhe von<br />

519,1 MWh/a wurden 162,2 MWh/a (QSP) vom <strong>Solar</strong>wärmetauscher an den Ladekreis der Puffer ab-<br />

gegeben. Dabei wurde ein Kollektorkreisnutzungsgrad brutto (gKB) von 31,2 % erreicht. Die Differenz<br />

zwischen der Strahlungsenergie und der an den Ladekreis abgegebenen <strong>Solar</strong>wärme resultiert aus<br />

optischen Verlusten der Kollektoren und thermischen Verlusten in den Kollektorkreisen.<br />

Bezeichnung Abkürzung Messzeitraum<br />

04.11.2002 bis 03.11.2003 (365 Tage)<br />

Einstrahlung auf unteres Kollektorfeld EI1 192.400 kWh 3,85 kWh/(m²∙d)<br />

Einstrahlung auf oberes Kollektorfeld EI2 326.700 kWh 3,74 kWh/(m²∙d)<br />

Summe Einstrahlung auf Kollektorfelder EIT 519.100 kWh 3,78 kWh/(m²∙d)<br />

Energie aus den Kollektorfeldern (<strong>Solar</strong>kreis) QKT 171.400 kWh 1,25 kWh/(m²∙d)<br />

Energie Beladung Pufferspeicher (Ladekreis) QSP 162.200 kWh 1,18 kWh/(m²∙d)<br />

Energie Entladung Pufferspeicher (Entladekreis) 1) QSS* ca. 146.000 kWh 1,06 kWh/(m²∙d)<br />

Energie an Nahwärmenetz QVV 1.743.900 kWh 12,70 kWh/(m²∙d)<br />

Energie aus Kesseln (Nachheizung) QK 1.538.700 kWh 11,21 kWh/(m²∙d)<br />

Elektrische Energie für <strong>Solar</strong>system NST 958 kWh 2,62 kWh/d<br />

Betriebsstunden Pumpe Kollektorkreis HP1 2.378 h 6,52 h/d<br />

Betriebsstunden Pumpe Beladung Pufferspeicher HP2 2.019 h 5,53 h/d<br />

Volumenstrom Kollektorkreis VKT 10.220 m³ ./.<br />

Volumenstrom Beladung Pufferspeicher VSP 9.310 m³ ./.<br />

Volumenstrom Entladung Pufferspeicher VSS 52.770 m³ ./.<br />

Volumenstrom Nahwärmenetz VVV 63.740 m³ ./.<br />

Kollektorkreisnutzungsgrad brutto (QSP/EIT) gKB 31,2 %<br />

<strong>Solar</strong>systemnutzungsgrad brutto (QSS*/EIT) gSB ca. 28,1 %<br />

<strong>Solar</strong>systemnutzungsgrad netto (QSS*-NST/EIT) gSN ca. 27,9 %<br />

Deckungsanteil durch <strong>Solar</strong>energie(QSS*/QVV) D 8,4 %<br />

Temperatur Vorlauf Nahwärmenetz (gemittelt) TVV1 70,7 °C<br />

Temperatur Rücklauf Nahwärmenetz (gemittelt) TVV2 47,7 °C<br />

Garantieerfüllung für <strong>Solar</strong>energie (QSP) 90,4 %<br />

Garantieerfüllung für Kollektorkreisnutzungsgrad 89,7 %<br />

1) Verluste durch ungeregelte Durchströmung herausgerechnet<br />

Tabelle 8: Zusammenfassung von Messdaten und Kennzahlen aus der Messperiode 2002/2003<br />

Zwischen der von den Kollektoren abgegebenen Energie QKT mit 171,4 MWh/a und der Energie QSP<br />

mit 162,2 MWh/a, die in die Pufferspeicher übertragen wurde, errechnet sich ein Unterschied von etwa<br />

5,4 %. Da die thermischen Verluste des Wärmetauschers im Kollektorkreis vernachlässigbar klein sind,<br />

ist dieser Unterschied auf Ungenauigkeiten der Messsen<strong>so</strong>ren zurückzuführen. Der Messfehler liegt<br />

wahrscheinlich in der Messung des Volumenstroms auf der Primärseite des Wärmetauschers. Die Vo-<br />

lumenzähler sind auf das Medium Wasser ausgelegt, der Kollektorkreis ist aber mit Antifrogen N (Ge-<br />

misch aus Ethylenglykol und Wasser, Konzentration ca. 34 %) gefüllt.


spez. Tagesmittel aus Wochensummen<br />

EIT und QSP [kWh/m²d]<br />

8,0<br />

7,0<br />

6,0<br />

5,0<br />

4,0<br />

3,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

0,0<br />

5.11<br />

19.11<br />

3.12<br />

17.12<br />

31.12<br />

14.1<br />

28.1<br />

11.2<br />

25.2<br />

11.3<br />

25.3<br />

- 47 -<br />

8.4<br />

22.4<br />

6.5<br />

20.5<br />

3.6<br />

17.6<br />

1.7<br />

15.7<br />

29.7<br />

letzter Tag der Messwoche, Messjahr 2002/2003<br />

Einstrahlung auf Kollektorfelder Ertrag aus Kollektorkreis (QSP)<br />

Kollektorkreisnutzungsgrad, brutto Kollektorkreisnutzungsgr. im Jahresmittel, geplant<br />

Kollektorkreisnutzungsgr. im Jahresmittel, gemessen<br />

Abbildung 20: Strahlungs- und Nutzenergie, Kollektorkreisnutzungsgrad Messperiode 2002/2003<br />

Die Energie QSS*, die aus dem Pufferspeicher an den Rücklauf des Nahwärmenetzes abgegeben<br />

wurde, betrug 146,0 MWh/a. Hier ist anzumerken, dass der Wert für QSS* vom tatsächlichen Mess-<br />

wert QSS abweicht, da die Verluste, die durch die ungeregelte (d.h. ständige) Durchströmung des Puf-<br />

ferspeichers mit dem Netzrücklauf entstehen (noch keine Pufferbypass-Schaltung wie in späteren<br />

Messjahren), herausgerechnet wurden. Die Energie der Nachheizung durch die beiden Kessel QK<br />

konnte ab dieser Messperiode belastbar gemessen werden, da eine Vertauschung der Temperaturfüh-<br />

ler im Kesselbereich im September 2002 behoben wurde; sie betrug 1.539 MWh/a. Die im Nahwärme-<br />

netz benötigte Energie QVV einschl. Leitungsverluste betrug 1.744 MWh/a und war damit geringfügig<br />

größer als in der 1. Messperiode. Aus den oben genannten Energiemengen lassen sich nun der Kollek-<br />

torkreisnutzungsgrad gKB mit 31,2 %, der <strong>so</strong>lare Systemnutzungsgrad gSB mit 28,1 % und der <strong>so</strong>lare<br />

Deckungsanteil an der im Netz verbrauchten Energie D mit 8,4 % errechnen. Der Verlauf des Kollek-<br />

torkreisnutzungsgrades über den Messzeitraum lässt sich aus der Abbildung 20 ersehen.<br />

Die Situation im Nahwärmenetz für den Messzeitraum zeigt Abbildung 21. Im Jahresmittel betrugen die<br />

Netzvorlauftemperatur 70,7 °C, die Netzrücklauftemperatur 47,7 °C. Die Netzrücklauftemperatur lag<br />

damit, auch im Vergleich mit anderen von der ZfS betreuten Nahwärmenetzen, recht dicht an der ge-<br />

planten Temperatur von 45 °C, was sich positiv auf den Systemnutzungsgrad der <strong>Solar</strong>anlage aus-<br />

wirkt. Der Netzvolumenstrom stieg gegenüber der 1. Messperiode um ca. 14 % auf 63.700 m³/a, ein<br />

Zeichen zunehmender Bebauung des <strong>Badener</strong> Hofes.<br />

12.8<br />

26.8<br />

9.9<br />

23.9<br />

7.10<br />

21.10<br />

4.11<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

Kollektorkreisnutzungsgrad [%]


Temperatur [°C]<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

4.11<br />

18.11<br />

2.12<br />

16.12<br />

30.12<br />

13.1<br />

27.1<br />

10.2<br />

24.2<br />

Netzvorlauftemperatur SOLL*<br />

Netzrücklauftemperatur IST<br />

10.3<br />

24.3<br />

7.4<br />

- 48 -<br />

Zeit (Messperiode 2; 2002/2003; Tage im Jahr)<br />

21.4<br />

Netzrücklauftemperatur MAX <strong>so</strong>ll = 45 °C<br />

5.5<br />

19.5<br />

2.6<br />

16.6<br />

30.6<br />

14.7<br />

28.7<br />

11.8<br />

25.8<br />

Netzvolumendurchsatz<br />

8.9<br />

22.9<br />

6.10<br />

20.10<br />

Netzvorlauftemperatur IST<br />

Außentemperatur<br />

Abbildung 21: Netzvor- und -rücklauftemperaturen, Netzvolumendurchsatz in 2002/2003<br />

Abbildung 22 zeigt die Abweichung zwischen theoretischer und gemessener Kollektorkennlinie. Aus-<br />

führliche Erläuterungen zum prinzipiellen Aufbau dieser Abbildung finden sich in Kapitel 10. Die Abwei-<br />

chung zwischen theoretischer Kennlinie und dem Schwerpunkt des Punkthaufens (Messwerte) beträgt<br />

10,4 % und ist ein akzeptabler Wert. Anzumerken ist aber, dass die Abweichung im Vergleich zum<br />

ersten Messjahr (7,8 %) größer geworden ist, was wir auf Anfangsalterung und/oder Verschmutzung<br />

der Kollektorglasscheiben <strong>so</strong>wie auf die zunehmende Verschattung durch den vor dem Heizhaus ste-<br />

henden Baum zurückführen. Die <strong>so</strong>lare Ertragsgarantie erreichte im 2. Messjahr nur noch 90,4 %<br />

(1. Messperiode: 96,1 %), was ebenfalls auf die erwähnten Effekte zurückzuführen ist.<br />

Die Abbildungen sind im Anhang zur besseren Übersicht noch einmal für alle Messjahre zusammen-<br />

gestellt.<br />

3.11<br />

50000<br />

45000<br />

40000<br />

35000<br />

30000<br />

25000<br />

20000<br />

15000<br />

10000<br />

5000<br />

0<br />

Volumenstrom [Liter/h]


eta<br />

1,0<br />

0,9<br />

0,8<br />

0,7<br />

0,6<br />

0,5<br />

0,4<br />

0,3<br />

0,2<br />

0,1<br />

0,0<br />

0,00<br />

- 49 -<br />

Kollektor-Kennlinie Sonnenkraft IMK<br />

Energie Kollektorfeld - Messwerte, <strong>Heilbronn</strong>, <strong>Badener</strong> Hof<br />

Abweichung<br />

0,01<br />

0,02<br />

0,03<br />

0,04<br />

0,05<br />

0,06<br />

x = (T m - T L)/EI mit<br />

Kollektorkreisnutzungsgrad,<br />

brutto (Jahresmittelwert)<br />

g KB = 31,2%<br />

Kollektorkennlinie/Messwerte: Abweichung<br />

ca. 10,4%<br />

Kollektorkennl./Schwerpunkt:<br />

ca. 10,4%<br />

Abbildung 22: Theoretische und gemessene Kollektorkennlinie in 2002/2003<br />

0,07<br />

0,08<br />

0,09<br />

0,10


- 50 -<br />

13 Messperiode 3 (04.11.2003 – 03.11.2004)<br />

Tabelle 9 zeigt eine Zusammenfassung der wichtigsten Messdaten und Kennzahlen für die dritte<br />

Messperiode der <strong>Solar</strong>anlage. Im betrachteten Zeitraum betrug die Einstrahlung auf die Kollektorfelder<br />

(EIT) insgesamt 464,7 MWh/a. Davon wurden 125,4 MWh/a (QSP) vom <strong>Solar</strong>wärmetauscher an den<br />

Ladekreis der Puffer abgegeben. Die Differenz in Höhe von 339,3 MWh/a konnte als Summe der opti-<br />

schen und thermischen Verluste an den Kollektoren und im Kollektorkreis nicht genutzt werden. Es<br />

ergibt sich ein Kollektorkreisnutzungsgrad brutto (gKB) in Höhe von 27,0 %.<br />

Bezeichnung Abkürzung Messzeitraum<br />

04.11.2003 bis 03.11.2004 (365 Tage)<br />

Einstrahlung auf unteres Kollektorfeld EI1 171.800 kWh 3,43 kWh/(m²∙d)<br />

Einstrahlung auf oberes Kollektorfeld EI2 292.800 kWh 3,34 kWh/(m²∙d)<br />

Summe Einstrahlung auf Kollektorfelder EIT 464.700 kWh 3,37 kWh/(m²∙d)<br />

Energie aus den Kollektorfeldern (<strong>Solar</strong>kreis) QKT 133.300 kWh 0,97 kWh/(m²∙d)<br />

Energie Beladung Pufferspeicher (Ladekreis) QSP 125.400 kWh 0,91 kWh/(m²∙d)<br />

Energie Entladung Pufferspeicher (Entladekreis) 1) QSS* ca. 113.000 kWh 0,82 kWh/(m²∙d)<br />

Energie an Nahwärmenetz QVV 2.329.600 kWh 16,92 kWh/(m²∙d)<br />

Energie aus Kesseln (Nachheizung) QK 2.188.600 kWh 15,90 kWh/(m²∙d)<br />

Elektrische Energie für <strong>Solar</strong>system NST 934 kWh 2,55 kWh/d<br />

Betriebsstunden Pumpe Kollektorkreis HP1 2.187 h 5,97 h/d<br />

Betriebsstunden Pumpe Beladung Pufferspeicher HP2 1.767 h 4,83 h/d<br />

Volumenstrom Kollektorkreis VKT 9.800 m³ ./.<br />

Volumenstrom Beladung Pufferspeicher VSP 8.540 m³ ./.<br />

Volumenstrom Entladung Pufferspeicher VSS 58.970 m³ ./.<br />

Volumenstrom Nahwärmenetz VVV 108.330 m³ ./.<br />

Kollektorkreisnutzungsgrad brutto (QSP/EIT) gKB 27,0 %<br />

<strong>Solar</strong>systemnutzungsgrad brutto (QSS*/EIT) gSB ca. 24,3 %<br />

<strong>Solar</strong>systemnutzungsgrad netto (QSS*-NST/EIT) gSB ca. 24,1 %<br />

Deckungsanteil durch <strong>Solar</strong>energie (QSS*/QVV) D 4,9 %<br />

Temperatur Vorlauf Nahwärmenetz (gemittelt) TVV1 68,1 °C<br />

Temperatur Rücklauf Nahwärmenetz (gemittelt) TVV2 50,7 °C<br />

Garantieerfüllung für <strong>Solar</strong>energie (QSP) 88,1 %<br />

Garantieerfüllung für Kollektorkreisnutzungsgrad 88,5 %<br />

1) Verluste durch ungeregelte Durchströmung herausgerechnet<br />

Tabelle 9: Zusammenfassung von Messdaten und Kennzahlen aus der Messperiode 2003/2004<br />

Wie schon in der 1. Messperiode errechnet sich auch diesmal zwischen der von den Kollektoren abge-<br />

gebenen Energie QKT (133 MWh/a) und der Energie QSP (125 MWh/a), die in die Pufferspeicher<br />

übertragen wurde, ein Unterschied von etwa 5,9 %. Verantwortlich hierfür ist wiederum die Ungenauig-<br />

keit bei der Volumenstrommessung im Kollektorkreis (Volumenzähler für Wasser statt für Wasser-<br />

Glykol-Gemisch kalibriert).


spez. Tagesmittel aus Wochensummen<br />

EIT und QSP [kWh/m²d]<br />

8,0<br />

7,0<br />

6,0<br />

5,0<br />

4,0<br />

3,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

0,0<br />

4.11<br />

18.11<br />

2.12<br />

16.12<br />

30.12<br />

13.1<br />

27.1<br />

10.2<br />

24.2<br />

9.3<br />

23.3<br />

- 51 -<br />

6.4<br />

20.4<br />

4.5<br />

18.5<br />

1.6<br />

15.6<br />

29.6<br />

13.7<br />

27.7<br />

letzter Tag der Messwoche, Messjahr 2003/2004<br />

Einstrahlung auf Kollektorfelder Ertrag aus Kollektorkreis (QSP)<br />

Kollektorkreisnutzungsgrad, brutto Kollektorkreisnutzungsgr. im Jahresmittel, geplant<br />

Kollektorkreisnutzungsgr. im Jahresmittel, gemessen<br />

Abbildung 23: Strahlungs- und Nutzenergie, Kollektorkreisnutzungsgrad Messperiode 2003/2004<br />

Aus dem Pufferspeicher wurden 113 MWh an den Rücklauf des Nahwärmenetzes abgegeben. Auch in<br />

dieser Messperiode gilt die Anmerkung aus dem Vorjahr, dass dieser Wert durch Herausrechnen der<br />

Verluste, die durch die ungeregelte (d.h. ständige) Durchströmung des Pufferspeichers mit dem Netz-<br />

rücklauf entstehen), aus dem gemessenen Wert für QSS gebildet wurde. Die Energie der Nachheizung<br />

durch die beiden Kessel QK betrug 2.189 MWh/a, die im Nahwärmenetz benötigte Energie QVV<br />

einschl. Leitungsverluste 2.330 MWh/a. Aus den oben genannten Energiemengen lassen sich nun der<br />

Kollektorkreisnutzungsgrad gKB mit 27,0 %, der <strong>so</strong>lare Systemnutzungsgrad gSB mit 24,3 % und der<br />

<strong>so</strong>lare Deckungsanteil D an der im Netz verbrauchten Energie mit 4,9 % errechnen. Der Verlauf des<br />

Kollektorkreisnutzungsgrades über den Messzeitraum lässt sich aus der Abbildung 23 ersehen.<br />

Die Situation im Nahwärmenetz für den Messzeitraum zeigt Abbildung 24. Im Jahresmittel betrugen die<br />

Netzvorlauftemperatur 68,1 °C, die Netzrücklauftemperatur 50,7 °C. Die Netzrücklauftemperatur lag<br />

damit, auch im Vergleich mit anderen von der ZfS betreuten Nahwärmenetzen, recht dicht an der ge-<br />

planten Temperatur von 45 °C, was sich positiv auf den Systemnutzungsgrad der <strong>Solar</strong>anlage aus-<br />

wirkt. Im Vergleich zur 1. Messperiode hat sich der Netzvolumenstrom auf 108.000 m³/a fast verdop-<br />

pelt (siehe hierzu die Anmerkungen weiter unten). Aus Tabelle 10 lässt sich erkennen, dass die Per<strong>so</strong>-<br />

nenzahl im Wohngebiet Anfang 2004 mit 469 etwa knapp die Hälfte der Planzahl von 1004 Per<strong>so</strong>nen<br />

erreicht hat.<br />

10.8<br />

24.8<br />

7.9<br />

21.9<br />

5.10<br />

19.10<br />

2.11<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

Kollektorkreisnutzungsgrad [%]


Anzahl Gebäude<br />

Per<strong>so</strong>nenzahl<br />

Anzahl<br />

Wohneinheiten<br />

- 52 -<br />

Plan-Zustand Ist-Zustand (27.02.2004)<br />

15 Mehrfamilienhäuser (MFH)<br />

34 Einfamilienhäuser (EFH)<br />

8 Doppelhäuser (DH)<br />

72 Reihenhäuser (RH)<br />

insgesamt 1004 Per<strong>so</strong>nen<br />

Ansatz:<br />

für MFH 2 Pers./WE<br />

für EFH 4 Pers./WE<br />

für DH 4 Pers./WE<br />

für RH 3 Pers./WE<br />

538 WE davon<br />

310 in MFH<br />

228 in EFH, DH, RH<br />

11 Mehrfamilienhäuser (MFH)<br />

9 Einfamilienhäuser (EFH)<br />

4 Doppelhäuser (DH)<br />

19 Reihenhäuser (RH)<br />

insgesamt 469 Per<strong>so</strong>nen<br />

Ansatz:<br />

für MFH 2 Pers./WE<br />

für EFH 4 Pers./WE<br />

für DH 4 Pers./WE<br />

für RH 3 Pers./WE<br />

207 WE davon<br />

170 in MFH<br />

10 in EFH<br />

8 in DH<br />

19 in RH<br />

Tabelle 10: Plan- und Ist-Zustand der Wohnsiedlung "<strong>Badener</strong> Hof" <strong>Heilbronn</strong><br />

Temperatur [°C]<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

4.11<br />

18.11<br />

2.12<br />

16.12<br />

30.12<br />

13.1<br />

27.1<br />

10.2<br />

24.2<br />

Netzvorlauftemperatur SOLL*<br />

Netzrücklauftemperatur IST<br />

Zeit (Messperiode 3; 2003/2004; Tage im Jahr)<br />

9.3<br />

23.3<br />

6.4<br />

20.4<br />

4.5<br />

Netzrücklauftemperatur MAX <strong>so</strong>ll = 45 °C<br />

18.5<br />

1.6<br />

15.6<br />

29.6<br />

13.7<br />

27.7<br />

10.8<br />

24.8<br />

7.9<br />

21.9<br />

5.10<br />

19.10<br />

Netzvorlauftemperatur IST<br />

Loggerausfall 07. bis 23.08.04<br />

Netzvolumendurchsatz<br />

2.11<br />

Außentemperatur<br />

Abbildung 24: Netzvor- und -rücklauftemperaturen, Netzvolumendurchsatz in 2003/2004<br />

Abbildung 25 zeigt die Abweichung zwischen theoretischer und gemessener Kollektorkennlinie. Aus-<br />

führliche Erläuterungen zum prinzipiellen Aufbau dieser Abbildung finden sich in Kapitel. 10. Wenn<br />

50000<br />

45000<br />

40000<br />

35000<br />

30000<br />

25000<br />

20000<br />

15000<br />

10000<br />

5000<br />

0<br />

Volumenstrom [Liter/h]


- 53 -<br />

auch die Abweichung zwischen theoretischer Kennlinie und dem Schwerpunkt des Punkthaufens<br />

(Messwerte) von zunächst 7,8 % (Messperiode 1) über 10,4 % (Messperiode 2) auf nunmehr 13,7 %<br />

angewachsen ist, <strong>so</strong> stellt dies immer noch einen akzeptablen Wert dar. Wie bereits in den Ausführun-<br />

gen zur 2. Messperiode angemerkt, ist die beständige Verschlechterung auf die zunehmende Ver-<br />

schattung durch den vor dem Heizhaus stehenden Baum zurückführen. Dieser dürfte auch dafür mitve-<br />

rantwortlich sein, dass die <strong>so</strong>lare Ertragsgarantie im 3. Messjahr mit 88,5% nicht mehr erreicht wurde.<br />

Zur besseren Übersicht sind die betreffenden Abbildungen im Anhang noch einmal für alle Messjahre<br />

zusammengestellt.<br />

eta<br />

1,0<br />

0,9<br />

0,8<br />

0,7<br />

0,6<br />

0,5<br />

0,4<br />

0,3<br />

0,2<br />

0,1<br />

0,0<br />

0,00<br />

Kollektor-Kennlinie Sonnenkraft IMK<br />

Energie Kollektorfeld - Messwerte, <strong>Heilbronn</strong>, <strong>Badener</strong> Hof<br />

Abweichung<br />

0,01<br />

0,02<br />

0,03<br />

0,04<br />

0,05<br />

0,06<br />

x = (T m - T L)/EI mit<br />

Kollektorkreisnutzungsgrad,<br />

brutto (Jahresmittelwert)<br />

g KB = 27,0%<br />

Kollektorkennlinie/Messwerte: Abweichung<br />

ca. 13,7%<br />

Kollektorkennl./Schwerpunkt:<br />

ca. 13,7%<br />

Abbildung 25: Theoretische und gemessene Kollektorkennlinie in 2003/2004<br />

Problematik der Vor- und Rücklauftemperatur im Nahwärmenetz<br />

Ende März 2004 wurde die im November 2001 (auf Grund von Klagen der Bewohner) vorgenommene<br />

Erhöhung der Netzvorlauftemperatur um 5 K wieder zurückgenommen, <strong>so</strong>dass sich im Sommer wieder<br />

eine den Planwerten entsprechende minimale Netzvorlauftemperatur ab Heizzentrale von ca. 65 °C<br />

einstellte. An den Messwerten zeigte sich dann aber, dass sich der Volumenstrom im Netz (VVV) ab<br />

diesem Zeitpunkt (im Vergleich zum Vorjahr) verdoppelte (siehe Abbildung 21, Abbildung 24), obwohl<br />

der Energieverbrauch im Netz kaum anstieg. Die nachfolgenden Werte sind die in Messperiode 3 ge-<br />

messenen Temperaturmittelwerte des Netzvorlaufs für Sommer, Winter und Übergangszeit.<br />

Netzvorlauftemperatur im Tagesmittel ab Heizzentrale:<br />

Im Winter 72 °C<br />

Im Sommer 66 °C<br />

Übergangszeit 66 °C<br />

0,07<br />

0,08<br />

0,09<br />

0,10


- 54 -<br />

Vermutlich hat die Absenkung der Netzvorlauftemperatur zu einer unbeabsichtigten Betriebsweise der<br />

Wärmeübergabestationen in einigen Häusern geführt. Diese könnten auf der Netzseite anstatt der vor-<br />

gesehenen 65 °C nur noch 60 °C erhalten haben (etwa 5 K Temperaturverlust von der Heizzentrale bis<br />

zur letzten Anschlussstation). Auf der Gebäudeseite würden in diesem Fall nur noch ca. 55 °C bereit-<br />

gestellt. Dies führt dann dazu, dass die Beladepumpen der Warmwasserspeicher per<strong>man</strong>ent laufen,<br />

um die Bereitschaftsspeicher auf die vorgesehenen 60 °C zu erwärmen. Infolgedessen steigt auch das<br />

Rücklauftemperaturniveau zwangsläufig fast bis 60 °C an (vgl. Abbildung 24). Dieser Betriebszustand<br />

ist ausgesprochen ungünstig für die <strong>Solar</strong>anlage, da deren Effizienz durch den Anstieg der Netzrück-<br />

lauftemperatur merklich gemindert wird.


- 55 -<br />

14 Messperiode 4 (04.11.2004 – 03.11.2005)<br />

Tabelle 11 zeigt eine Zusammenfassung der wichtigsten Messdaten und Kennzahlen für die vierte<br />

Messperiode der <strong>Solar</strong>anlage. Von der Einstrahlung auf die Kollektorfelder (EIT) in Höhe von<br />

472,1 MWh/a wurden 139,2 MWh/a (QSP) vom <strong>Solar</strong>wärmetauscher an den Ladekreis der Puffer ab-<br />

gegeben. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich dabei der Kollektorkreisnutzungsgrad brutto (gKB)<br />

wieder leicht von 28,7 % auf nunmehr 29,5 %. Die Differenz zwischen der Strahlungsenergie und der<br />

an den Ladekreis abgegebenen <strong>Solar</strong>wärme resultiert – wie auch in den Ausführungen zu den früheren<br />

Messperioden angemerkt – aus Verlusten der Kollektoren (optisch) und in den Kollektorkreisen (ther-<br />

misch).<br />

Bezeichnung Abkürzung Messzeitraum<br />

04.11.2004 bis 03.11.2005 (365 Tage)<br />

Einstrahlung auf unteres Kollektorfeld EI1 174.500 kWh 3,50 kWh/(m²∙d)<br />

Einstrahlung auf oberes Kollektorfeld EI2 297.600 kWh 3,41 kWh/(m²∙d)<br />

Summe Einstrahlung auf Kollektorfelder EIT 472.100 kWh 3,44 kWh/(m²∙d)<br />

Energie aus den Kollektorfeldern (<strong>Solar</strong>kreis) QKT 149.000 kWh 1,09 kWh/(m²∙d)<br />

Energie Beladung Pufferspeicher (Ladekreis) QSP 139.200 kWh 1,01 kWh/(m²∙d)<br />

Energie Entladung Pufferspeicher (Entladekreis) QSS 126.000 kWh 0,92 kWh/(m²∙d)<br />

Energie an Nahwärmenetz QVV 2.568.200 kWh 18,70 kWh/(m²∙d)<br />

Energie aus Kesseln (Nachheizung) QK 2.437.500 kWh 17,75 kWh/(m²∙d)<br />

Elektrische Energie für <strong>Solar</strong>system NST 860 kWh 2,36 kWh/d<br />

Betriebsstunden Pumpe Kollektorkreis HP1 2.228 h 6,10 h/d<br />

Betriebsstunden Pumpe Beladung Pufferspeicher HP2 1.873 h 5,13 h/d<br />

Volumenstrom Kollektorkreis VKT 9.380 m³ ./.<br />

Volumenstrom Beladung Pufferspeicher VSP 8.380 m³ ./.<br />

Volumenstrom Entladung Pufferspeicher VSS 8.000 m³ ./.<br />

Volumenstrom Nahwärmenetz VVV 89.080 m³ ./.<br />

Kollektorkreisnutzungsgrad brutto (QSP/EIT) gKB 29,5 %<br />

<strong>Solar</strong>systemnutzungsgrad brutto (QSS/EIT) gSB 26,7 %<br />

<strong>Solar</strong>systemnutzungsgrad netto (QSS-NST/EIT) gSB 26,5 %<br />

Deckungsanteil durch <strong>Solar</strong>energie (QSS*/QVV) D 4,9 %<br />

Temperatur Vorlauf Nahwärmenetz (gemittelt) TVV1 70,6 °C<br />

Temperatur Rücklauf Nahwärmenetz (gemittelt) TVV2 46,8 °C<br />

Garantieerfüllung für <strong>Solar</strong>energie (QSP) 90,0 %<br />

Garantieerfüllung für Kollektorkreisnutzungsgrad 88,4 %<br />

Tabelle 11: Zusammenfassung von Messdaten und Kennzahlen aus der Messperiode 2004/2005<br />

Der auch in den Vorjahren festgestellte Unterschied zwischen der von den Kollektoren abgegebenen<br />

Energie QKT (149 MWh/a) und der Energie QSP (139 MWh/a), die in die Pufferspeicher übertragen<br />

wurde, blieb mit ca. 6,6 % in etwa konstant. Dies kann als Beleg dafür gewertet werden, dass die Ur-<br />

sache für die physikalisch unplausible Differenz in Ungenauigkeiten der eingesetzten Messinstrumen-<br />

tierung zu finden ist. Insbe<strong>so</strong>ndere der verwendete Volumenzähler verursacht in Verbindung mit einem<br />

Wasser-Glykol-Gemisch als durchströmendes Medium einen höheren Messfehler als bei Verwendung<br />

von reinem Wasser.


spez. Tagesmittel aus Wochensummen<br />

EIT und QSP [kWh/m²d]<br />

8,0<br />

7,0<br />

6,0<br />

5,0<br />

4,0<br />

3,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

0,0<br />

9.11<br />

23.11<br />

7.12<br />

21.12<br />

4.1<br />

18.1<br />

1.2<br />

15.2<br />

1.3<br />

15.3<br />

29.3<br />

- 56 -<br />

12.4<br />

26.4<br />

10.5<br />

24.5<br />

7.6<br />

21.6<br />

5.7<br />

19.7<br />

2.8<br />

letzter Tag der Messwoche, Messjahr 2004/2005<br />

Einstrahlung auf Kollektorfelder Ertrag aus Kollektorkreis (QSP)<br />

Kollektorkreisnutzungsgrad, brutto Kollektorkreisnutzungsgr. im Jahresmittel, geplant<br />

Kollektorkreisnutzungsgr. im Jahresmittel, gemessen<br />

Abbildung 26: Strahlungs- und Nutzenergie, Kollektorkreisnutzungsgrad Messperiode 2004/2005<br />

Aus dem Pufferspeicher wurde eine Energiemenge QSS von 126 MWh/a an den Rücklauf des Nah-<br />

wärmenetzes abgegeben. Im Gegensatz zu den bisherigen Messjahren wird hierbei der tatsächliche<br />

Messwert für QSS benutzt, da der Pufferspeicher seit Implementierung der Pufferbypassschaltung im<br />

Mai 2004 nur dann noch in den Netzrücklauf eingekoppelt wird, wenn eine verwertbare Temperaturdif-<br />

ferenz zum Rücklauf besteht. Die Energie der Nachheizung durch die beiden Kessel QK betrug 2.438<br />

MWh/a, die im Nahwärmenetz einschl. Leitungsverluste benötigte Energie QVV 2.568 MWh/a. Aus den<br />

oben genannten Energiemengen lassen sich nun der Kollektorkreisnutzungsgrad gKB mit 29,5 %, der<br />

<strong>so</strong>lare Systemnutzungsgrad gSB mit 26,7 % und der <strong>so</strong>lare Deckungsanteil an der im Netz verbrauch-<br />

ten Energie D mit 4,9 % errechnen. Der Verlauf des Kollektorkreisnutzungsgrades über den Messzeit-<br />

raum lässt sich aus der Abbildung 26 ersehen.<br />

Die Situation im Nahwärmenetz für den Messzeitraum zeigt Abbildung 27. Netzvor- und -rücklauf-<br />

temperatur betrugen im Jahresmittel 70,6 °C bzw. 46,8 °C. Die Netzrücklauftemperatur lag damit wie-<br />

derum recht dicht an der geplanten Temperatur von maximal 45 °C, was sich wie bereits mehrfach<br />

angesprochen positiv auf den Systemnutzungsgrad der <strong>Solar</strong>anlage auswirkt. Der Netzvolumenstrom<br />

fiel im Vergleich zur 3. Messperiode von 108.000 auf 89.000 m³/a ab. Dies resultiert unmittelbar aus<br />

der erneuten Anhebung der Netzvorlauftemperatur von 65 auf 70 °C im Winter 2005 (vgl. hierzu auch<br />

Anmerkungen in Kapitel 13).<br />

16.8<br />

30.8<br />

13.9<br />

27.9<br />

11.10<br />

25.10<br />

3.11<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

Kollektorkreisnutzungsgrad [%]


Temperatur [°C]<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

4.11<br />

18.11<br />

2.12<br />

16.12<br />

30.12<br />

13.1<br />

27.1<br />

10.2<br />

Netzrücklauftemperatur SOLL<br />

24.2<br />

10.3<br />

24.3<br />

7.4<br />

- 57 -<br />

Zeit (Messperiode 4; 2004/2005; Tage im Jahr)<br />

21.4<br />

5.5<br />

19.5<br />

2.6<br />

16.6<br />

30.6<br />

14.7<br />

28.7<br />

Netzvorlauftemperatur IST<br />

Netzvorlauftemperatur SOLL Netzrücklauftemperatur IST<br />

11.8<br />

Netzrücklauftemperatur MAX <strong>so</strong>ll = 45 °C<br />

25.8<br />

Netzvolumendurchsatz<br />

8.9<br />

22.9<br />

6.10<br />

20.10<br />

Außentemperatur<br />

Abbildung 27: Netzvor- und -rücklauftemperaturen, Netzvolumendurchsatz in 2004/2005<br />

eta<br />

1,0<br />

0,9<br />

0,8<br />

0,7<br />

0,6<br />

0,5<br />

0,4<br />

0,3<br />

0,2<br />

0,1<br />

0,0<br />

0,00<br />

Kollektor-Kennlinie Sonnenkraft IMK<br />

Energie Kollektorfeld - Messwerte, <strong>Heilbronn</strong>, <strong>Badener</strong> Hof<br />

Abweichung<br />

0,01<br />

0,02<br />

0,03<br />

0,04<br />

0,05<br />

0,06<br />

x = (T m - T L)/EI mit<br />

3.11<br />

Kollektorkreisnutzungsgrad,<br />

brutto (Jahresmittelwert)<br />

g KB = 29,5%<br />

Kollektorkennlinie/Messwerte: Abweichung<br />

ca. 10,9%<br />

Kollektorkennl./Schwerpunkt:<br />

ca. 10,9%<br />

Abbildung 28: Theoretische und gemessene Kollektorkennlinie in 2004/2005<br />

0,07<br />

0,08<br />

0,09<br />

50000<br />

45000<br />

40000<br />

35000<br />

30000<br />

25000<br />

20000<br />

15000<br />

10000<br />

5000<br />

0<br />

Volumenstrom [Liter/h]<br />

0,10


- 58 -<br />

Abbildung 28 zeigt die Abweichung zwischen theoretischer und gemessener Kollektorkennlinie. Aus-<br />

führliche Erläuterungen zum prinzipiellen Aufbau dieser Abbildung finden sich in Kapitel 10. Die Abwei-<br />

chung zwischen theoretischer Kennlinie und dem Schwerpunkt des Punkthaufens (Messwerte) beträgt<br />

akzeptable 10,9 % und ist im Vergleich zum dritten Messjahr (13,7 % ) wieder kleiner geworden, was<br />

wir auf die starke Beschneidung der Bäume vor dem Heizhaus in 2005 zurückführen.<br />

Die <strong>so</strong>lare Ertragsgarantie wurde im 4. Messjahr mit 90,0 % knapp erfüllt. Die Abweichungen zu den<br />

vorangegangenen Messperioden 2 und 3 sind sehr gering und nicht weiter erklärungsbedürftig.<br />

Sämtliche Messwertdiagramme sind im Anhang zur besseren Übersicht für alle Messjahre noch ein-<br />

mal zusammengestellt.<br />

Problematik der Pufferspeicherumgehung<br />

Abbildung 29 zeigt für 2 Tage die Situation an den Pufferspeichern. Am 07.01.2005 (linkes Diagramm)<br />

liegt die Temperatur des Nahwärmerücklaufs noch über bzw. nur leicht unter der Temperatur des Puf-<br />

ferspeichers 1 oben. Es findet keine Ausspeicherung von Wärme aus den Pufferspeichern statt. Spei-<br />

cher 2 ist auf etwa 32 °C abgekühlt und liegt damit deutlich unter der Temperatur des Netzrücklaufs mit<br />

etwa 43 °C. Das Ziel der Pufferspeicherumgehung, nämlich eine Vermeidung von thermischen Verlus-<br />

ten an konventioneller Energie infolge der ständigen Durchströmung der Pufferspeicher durch den<br />

Netzrücklauf zu verhindern, wurde <strong>so</strong>mit erreicht.<br />

Das Diagramm vom 17.07.2005 zeigt die Entladung der Pufferspeicher. Es ist zu erkennen, dass die<br />

Umschaltung der Ventile (Temperaturvergleich T6 zu T3) noch nicht optimal funktioniert. Die erste Um-<br />

schaltung erfolgt etwa gegen 2:00 Uhr. Die Temperatur im Pufferspeicher 1 oben (TPS11) beträgt zu<br />

diesem Zeitpunkt etwa 62 °C, die des Netzrücklaufs 53 °C, das ΔT beträgt <strong>so</strong>mit bei der Ventilumschal-<br />

tung etwa 9 K. Dieser Wert ist sehr hoch, es könnte schon deutlich früher Energie aus dem Pufferspei-<br />

cher ausgespeichert werden. Die übrigen Ein- und Ausschaltvorgänge finden bei ähnlich großen Tem-<br />

peraturdifferenzen statt. Insbe<strong>so</strong>ndere nach 20:00 h wäre eine weitere Entladung aus dem Pufferspei-<br />

cher möglich, die Temperaturdifferenz beträgt hier noch etwa 15 K.<br />

Möglicherweise kann eine genauere Regelung der Pufferspeicherumgehung mit Hilfe des (eigentlich<br />

zur Messtechnik gehörenden) Temperaturfühlers im Pufferspeicher 1, oben (TPS11) erzielt werden.<br />

Zurzeit wird dafür der Temperaturfühler T6 im Pufferspeicher 1 verwendet, der tiefer als der ZfS-<br />

Messfühler angebracht ist. Unser Vorschlag wäre, den Temperaturfühler TPS11 als Doppel-PT 100-<br />

Fühler auszuführen, um die Temperatur an dieser Steller zweifach abfragen zu können: einmal für die<br />

Erfassung innerhalb der messtechnischen Überwachung, das zweite Mal für die Regelung der Puffer-<br />

speicherumgehung. Zu überprüfen ist auch, ob der gegenwärtig genutzte Messwert des Fühlers T3<br />

(Pufferspeicher 2, unten) als 2. Temperatur im Regelalgorithmus für die Pufferspeicherumgehung ge-<br />

eignet ist. Es ist zu überlegen, ob nicht der Fühler TVV2 im Nahwärmerücklauf für diesen Zweck die<br />

bessere Wahl ist, da er im Gegensatz zu T3 ständig angeströmt wird.


Temperaturen [°C]<br />

80<br />

75<br />

70<br />

65<br />

60<br />

55<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

0 4 8 12 16 20<br />

Stunde am 07.01.05<br />

Temp. PS 1 oben Temp. PS 2 unten<br />

Temp. Rücklauf Netz Temp. PS 1 Mitte<br />

Durchfluss PS<br />

- 59 -<br />

Abbildung 29: Temperaturen und Durchflüsse an den Pufferspeichern<br />

32<br />

30<br />

28<br />

26<br />

24<br />

22<br />

20<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Volumenstrom [m³/h]<br />

Temperaturen [°C]<br />

80<br />

75<br />

70<br />

65<br />

60<br />

55<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

0 4 8 12 16 20<br />

Stunde am 17.07.05<br />

Temp. PS 1 oben Temp. PS 2 unten<br />

Temp. Rücklauf Netz Temp. PS 1 Mitte<br />

Durchfluss PS<br />

32<br />

30<br />

28<br />

26<br />

24<br />

22<br />

20<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Volumenstrom [m³/h]


15 Zusammenfassung und Fazit<br />

- 60 -<br />

Bei der Konzeption der <strong>Solar</strong>anlage ergab sich die Möglichkeit, das bereits existierende Heizhaus auf<br />

dem Baugelände "<strong>Badener</strong> Hof" mit einem nachträglich aufgesetzten und nach Südsüdwesten ausge-<br />

richteten Pultdach zu ergänzen. Es konnte <strong>so</strong> eine Kollektorfläche von 376 m² in unmittelbarere Nähe<br />

der <strong>so</strong>laren Pufferspeicher (und damit auch zum Einspeisepunkt in den Rücklauf des Nahwärmenet-<br />

zes) geschaffen werden. Die Pufferspeicher mit einem Volumen von insgesamt 42 m³ konnten prob-<br />

lemlos in das großzügig dimensionierte Heizhaus eingebaut werden. Bei anderen (von der ZfS betreu-<br />

ten) Anlagen mit <strong>so</strong>lar unterstützter Nahwärme ist die bauliche Ausgangslage weitaus ungünstiger. Bei<br />

den Anlagen in Stuttgart und Hennigsdorf fehlen beispielsweise geeignete Flächen, um ein angemes-<br />

sen großes Kollektorfeld in der Nähe der Pufferspeicher aufbauen zu können. Bei beiden Anlagen<br />

mussten mehrere, bis zu 400 m von der Heizzentrale entfernt auf Wohngebäuden installierte Kollektor-<br />

felder über Verlust bringende erdverlegte Leitungen an den Pufferspeicher angeschlossen werden (in<br />

Stuttgart 3, in Hennigsdorf 5 Kollektorflächen mit separaten Kollektorkreisen). Auch die Aufstellung der<br />

Pufferspeicher war dort nur in eigens dafür gebauten Gebäudehüllen möglich. Durch die Konzentration<br />

der Kollektorfläche auf nur einen Aufstellort wurde in <strong>Heilbronn</strong> nur ein Wärmetauscher zwischen Kol-<br />

lektorkreis und Ladekreis und auch nur jeweils eine Umwälzpumpe für diese Kreise benötigt. Dies ver-<br />

einfachte die Systemtechnik, die Wartung und auch die Überwachung der Anlage im Vergleich zu den<br />

beiden oben genannten Anlagen stark. Nicht unerwähnt bleiben <strong>so</strong>ll, dass auch die Messtechnik dem-<br />

entsprechend einfach mit nur einem Logger im Heizhaus ohne entfernt aufgestellte Satellitenlogger<br />

realisiert werden konnte.<br />

Die Anlagenschaltung hat sich bewährt, grundlegende konzeptionelle Mängel konnten nicht festgestellt<br />

werden. Lediglich die Umgehung der Pufferspeicher wurde nachgerüstet, um in der strahlungsarmen<br />

Jahreszeit Verluste an konventioneller Energie durch die stets vom Netzrückfluss auf etwa 45 °C auf-<br />

ge<strong>heizt</strong>en Pufferspeicher zu vermeiden.<br />

Die Temperatur des Netzrücklaufs lag mit etwa 45 – 50 °C im Jahresmittel bis zu 6 K über der nach<br />

Planung max. zulässigen Rücklauftemperatur aus den Gebäudeheizkreisen (45 °C bei einer Außen-<br />

temperatur von -12 °C und tiefer). Die <strong>Solar</strong>anlage arbeitet dadurch auf einem höheren Temperaturni-<br />

veau als dies in der Planung vorgesehen war, was dazu führte, dass der garantierte <strong>Solar</strong>ertrag von<br />

167 MWh/a ab Wärmetauscher Kollektorkreis nur in der Messperiode 2002/2003 (Jahrhundert<strong>so</strong>m-<br />

mer!) mit 162 MWh/a fast erreicht wurde. In den anderen 3 Messperioden wurden dagegen lediglich<br />

Werte zwischen 125 und 139 MWh/a gemessen. Die Nachrechnung der <strong>so</strong>laren Ertragsgarantie, in der<br />

die tatsächliche Strahlung und die tatsächliche Netzrücklauftemperatur berücksichtigt werden, ergab in<br />

der 1. Messperiode eine Garantieerfüllung von 96,1 %, in den 3 anderen Perioden von 90 bzw. knapp<br />

90 %. Die <strong>so</strong>lare Ertragsgarantie des Bieters ist damit entsprechend den Vorgaben des Förderpro-<br />

gramms "<strong>Solar</strong>thermie-2000" erfüllt. Dennoch könnte die <strong>Solar</strong>anlage eine höhere Effizienz erreichen,


- 61 -<br />

wenn es gelänge, die Netzrücklauftemperatur auf das geplante Niveau von weniger als 45 °C abzu-<br />

senken. Das Absinken der <strong>so</strong>laren Garantie in der Messperiode 2 und 3 gegenüber der Messperiode 1<br />

führen wir darauf zurück, dass es durch die vor dem Heizhaus stehenden Bäumen zu einer zuneh-<br />

menden Verschattung der (unteren) Kollektorfläche gekommen ist. In 2005 wurden die Bäume zurück-<br />

geschnitten, was in Messperiode 4 zu einer deutlichen Steigerung der Systemeffizienz und des Anteils<br />

am Garantieertrag führte. Der Betreiber ist deshalb aufgerufen, auch weiterhin das Baumwachstum<br />

regelmäßig zu kontrollieren und falls erforderlich Maßnahmen gegen eine neuerliche Verschattung zu<br />

ergreifen, um <strong>so</strong> die Effizienz der <strong>Solar</strong>anlage auf einem möglichst hohen Niveau zu halten. Auch die<br />

Dichtigkeit der mit Kollektoren bestückten Dachhaut über dem Heizhaus muss weiter unter Beobach-<br />

tung bleiben. Hier ist es mehrfach zu Durchregnungen gekommen, <strong>so</strong>dass die Gefahr einer Schädi-<br />

gung des Dachstuhls besteht. Für das Gebäude besteht in<strong>so</strong>fern keine Gefahr, da das ursprüngliche,<br />

jetzt überbaute Flachdach noch vorhanden und voll funktionstüchtig (dicht) ist.


16 Literatur<br />

- 62 -<br />

PEU97 Peuser, F.A.; Croy, R.; Schumacher, J.; Weiß, R.:<br />

Langzeiterfahrungen mit thermischen <strong>Solar</strong>anlagen (Abschlussbericht zu <strong>Solar</strong>thermie-2000,<br />

Teilprogramm 1)<br />

GUI98 Guigas, Martin:<br />

<strong>Solar</strong>anlage für die Wärmever<strong>so</strong>rgung <strong>Heilbronn</strong> "<strong>Badener</strong> Hof", Projektbeschreibung Steinbeis<br />

– Transferzentrum Stuttgart, Januar/Februar 1998<br />

PTJ <strong>Solar</strong>thermie-2000; Informationen zusammengestellt vom Projektträger Jülich (PtJ)<br />

Bezug: Projektträger Jülich (PtJ) im Forschungszentrum Jülich GmbH, 52425 Jülich<br />

PEU01 Peuser, F. A.; Remmers, K.-H.; Schnauss, M.:<br />

Langzeiterfahrung <strong>Solar</strong>thermie – Wegweiser für das erfolgreiche Planen und Bauen von <strong>Solar</strong>anlagen;<br />

Herausgeber: <strong>Solar</strong>praxis Supernova AG, Torstraße 177, 10115 Berlin; 2001;<br />

ISBN 3-934595-07-3; 448 Seiten; Preis 31,00 €<br />

FLY03 Info-Flyer "<strong>Solar</strong>anlage zur Nahwärmeunterstützung – <strong>Badener</strong> Hof <strong>Heilbronn</strong>“<br />

Bezug über ZfS - Rationelle Energietechnik GmbH<br />

SZA Szablinski, Darius<br />

1. Zwischenbericht für das Projekt Wohngebiet "<strong>Badener</strong> Hof" <strong>Heilbronn</strong><br />

Bezug über ZfS - Rationelle Energietechnik GmbH


17 Adressen<br />

- 63 -<br />

Programm-/Projektförderung<br />

Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU)<br />

(vormals Förderung durch BMBF und BMWA)<br />

Projektabwicklung und Informationen zum Programm <strong>Solar</strong>thermie-2000<br />

Projektträger Jülich (PtJ) des BMU, BMBF und BMWA; Außenstelle Berlin<br />

Postfach 610247; 10923 Berlin<br />

Wissenschaftlich-technische Projektbegleitung<br />

ZfS – Rationelle Energietechnik GmbH<br />

Verbindungsstr. 19; 40723 Hilden<br />

Eigentümer der <strong>Solar</strong>anlage<br />

Stadtwerke <strong>Heilbronn</strong><br />

Weipertstr. 49, 74076 <strong>Heilbronn</strong><br />

Planung der <strong>Solar</strong>anlage und des Nahwärmenetzes inkl. Wärmeübergabestationen<br />

Steinbeis-Transferzentrum (STZ)<br />

Energie-, Gebäude- und <strong>Solar</strong>technik<br />

Heßbrühlstr. 15, 70565 Stuttgart<br />

Planung der konventionellen Technik in der Heizzentrale<br />

IBS Ing.-Büro Schuler<br />

Flößerstr. 60; 74321 Bietigheim-Bissingen<br />

Installation der <strong>Solar</strong>anlage<br />

Georg Linder GmbH<br />

Austraße 3, 97996 Niederstetten<br />

Nikolaus Gebäude- und Anlagentechnik GmbH<br />

Rudolf-Schmidt-Str. 9, 91550 Dinkelsbühl


18 Anhang<br />

"<strong>Badener</strong> Hof" <strong>Heilbronn</strong><br />

Werte aus Quertabelle "Wochenwerte"<br />

Summe KF: 376,2 m²<br />

Bezeichnung<br />

Strahlungsdichte unteres<br />

Kollektorfeld (136,8 m²)<br />

Strahlungsdichte oberes<br />

Kollektorfeld (239,4 m²)<br />

Abkürzung<br />

EI1<br />

EI2<br />

Strahlungsdichte horizontale Ebene EI4<br />

Energie Einstrahlung<br />

Kollektorfeld<br />

kWh/<br />

(m²*a)<br />

kWh/<br />

(m²*a)<br />

kWh/<br />

(m²*a)<br />

- 64 -<br />

1. Garantiemessjahr<br />

04.11.01 –<br />

03.11.02<br />

(365 Tage)<br />

2. Garantiemessjahr<br />

04.11.02 –<br />

03.11.03<br />

(365 Tage)<br />

3. Garantiemessjahr<br />

04.11.03 –<br />

03.11.04<br />

(366 Tage)<br />

4. Garantiemessjahr<br />

04.11.04 –<br />

03.11.05<br />

(365 Tage)<br />

1.206 1.407 1.256 1.276<br />

1.174 1.365 1.223 1.243<br />

1.062 1.230 1.111 1.126<br />

EIT MWh/a 446,1 519,1 464,7 472,1<br />

Energie aus dem Kollektorkreis QKT MWh/a 144,1 171,4 133,3 149,0<br />

Energie von den Kollektorkreisen an den<br />

Ladekreis<br />

Energie aus dem Pufferspeicher (inkl.<br />

Eintrag konv. Energie aufgrund fehlender<br />

Pufferspeicherumgehung im 1. – 3. Garantiemessjahr<br />

(vgl. Kap. 11.1, S. 37)<br />

Energie aus dem Pufferspeicher (nur<br />

<strong>so</strong>lar, ohne Eintrag konv. Energie (vgl.<br />

Kap. 11.1, S. 37)<br />

QSP MWh/a 138,2 162,2 125,4 139,2<br />

QSS MWh/a 121,0 142,4 107,7 126,0<br />

QSS* MWh/a 124,0 146,0 113,0 126,1<br />

Energie für das Nahwärmenetz QVV MWh/a 1.663,6 1.743,9 2.329,6 2.568,2<br />

Energie aus dem Ölkessel QOK MWh/a ./. 54,2 159,8 406,5<br />

Energie aus dem Gaskessel QGK MWh/a ./. 1.484,5 2.028,8 2.031,0<br />

Summe Energie aus Kesseln QK MWh/a ./. 1.538,7 2.188,6 2.437,5<br />

Elektr. Energie für <strong>Solar</strong>system NST kWh/a 724 958 934 860<br />

Betriebsstunden Kollektorkreispumpe HP1 h/a 2.114 2.378 2.187 2.228<br />

Betriebsstunden Speicherladepumpe HP2 h/a 1.796 2.019 1.768 1.873<br />

Betriebsstunden Motorklappe 1 zur Beladung<br />

von Pufferspeicher 1<br />

Betriebsstunden Motorklappe 2 zur Beladung<br />

von Pufferspeicher 2<br />

MK1 h/a 1.431 1.720 1.580 1.515<br />

MK2 h/a 7.326 7.034 7.194 7.237<br />

Volumenstrom Kollektorkreis VKT m³/a 8.710 10.220 9.800 9.380<br />

Volumenstrom Beladung Pufferspeicher VSP m³/a 7.940 9.310 8.540 8.380<br />

Volumenstrom Entladung Pufferspeicher VSS m³/a 47.270 52.770 58.970 8.000<br />

Volumenstrom Nahwärmenetz VVV m³/a 55.910 63.740 108.330 89.080<br />

Kollektorkreisnutzungsgrad brutto<br />

((QSP/EIT)*100%)<br />

gKB % 31,0 31,2 27,0 29,5<br />

Systemnutzungsgrad brutto (inkl. Eintrag<br />

konv. Energie) ((QSS/EIT)*100 %),<br />

gSB % 27,1 27,4 23,2 26,7<br />

Systemnutzungsgrad brutto (ohne Eintrag<br />

konv. Energie) ((QSS*/EIT)*100 %)<br />

gSB % 27,8 28,1 24,3 26,7<br />

Mittlere Temperatur Vorlauf Netz TVL_F °C 70,3 70,7 68,1 70,6<br />

Mittlere Temperatur Rücklauf Netz TRL_F °C 45,1 47,7 50,7 46,8<br />

Deckungsanteil <strong>so</strong>lar brutto<br />

((QSS*/QVV)*100 %)<br />

D % 7,5 8,4 4,9 4,9<br />

Durchfluss Kollektorfeld DS l/(m²*h) 11,0 11,4 11,9 11,2<br />

Betriebsstunden Koll.-kreispumpe im<br />

Durchschnitt<br />

Pump h/d 5,8 6,5 6,0 6,1<br />

<strong>Solar</strong>e Ertragsgarantie Ertrag/eta<br />

(für Kollektorkreis, vgl. Kap. 10.4)<br />

% / % 96,1 / 95,9 90,4 / 89,7 88,1 / 88,5 90,0 / 88,4<br />

Abweichung Kollektorkennlinie/Messwerte<br />

im Mittel für beide Koll.-felder<br />

% 7,8 10,4 13,7 10,9


- 65 -<br />

Zusammenstellung Garantienachrechnung<br />

Einheit<br />

Garantierechnung<br />

Steinbeis-<br />

Transferzentrum<br />

(STW)<br />

Nachrechnung<br />

ZfS<br />

TRNSYS-Simulation<br />

mit realen<br />

Betriebsbedingungen<br />

Umrechnung der<br />

TRNSYS - Ergebnisse<br />

unter realen<br />

Betriebsbedingungen<br />

mit Faktoren<br />

Messperiode 1 vom 04.11.2001 bis 03.11.2002<br />

Globalstrahlung kWh/m²a 1.119 1.119 1.062 1.062 1.062<br />

Einstrahlungsenergie in Koll. MWh/a 469,3 *)<br />

469,3 445,5 445,5 446,1<br />

<strong>Solar</strong>ertrag (QSP) MWh/a 167,0 162,0 139,6 143,9 138,2<br />

Kollektorkreisnutzungsgrad % 35,6 34,5 31,3 32,3 31,0<br />

Mittlere Netzrücklauftemperatur °C 39,4 39,4 45,1 45,1 45,1<br />

Garantieerfüllung für <strong>Solar</strong>energie aus Kollektorkreis in % 96,1<br />

Garantieerfüllung für Kollektorkreisnutzungsgrad in % 95,9<br />

Messperiode 2 vom 04.11.2002 bis 03.11.2003<br />

Globalstrahlung kWh/m²a 1.119 1.119 1.230 1.230 1.230<br />

Einstrahlungsenergie in Koll. MWh/a 469,3 *)<br />

469,3 515,2 515,2 519,1<br />

<strong>Solar</strong>ertrag (QSP) MWh/a 167,0 162,0 174,0 179,4 162,2<br />

Kollektorkreisnutzungsgrad % 35,6 34,5 33,77 34,8 31,2<br />

Mittlere Netzrücklauftemperatur °C 39,4 39,4 47,7 47,7 47,7<br />

Garantieerfüllung für <strong>Solar</strong>energie aus Kollektorkreis in % 90,4<br />

Garantieerfüllung für Kollektorkreisnutzungsgrad in % 89,7<br />

Messperiode 3 vom 04.11.2003 bis 03.11.2004 (Schaltjahr, gerechnet mit 365 Tagen, deshalb geringfügige<br />

Abweichungen zu tabellierten Werten auf Seite 64 und im Berichtstext )<br />

Globalstrahlung kWh/m²a 1.119 1.119 1.109 1.109 1.109<br />

Einstrahlungsenergie in Koll. MWh/a 469,3 *)<br />

469,3 465,6 465,6 463,6<br />

<strong>Solar</strong>ertrag (QSP) MWh/a 167,0 162,0 137,9 142,2 125,2<br />

Kollektorkreisnutzungsgrad % 35,6 34,5 29,6 30,5 27,01<br />

Mittlere Netzrücklauftemperatur °C 39,4 39,4 50,7 50,7 50,7<br />

Garantieerfüllung für <strong>Solar</strong>energie aus Kollektorkreis in % 88,1<br />

Garantieerfüllung für Kollektorkreisnutzungsgrad in % 88,5<br />

Messperiode 4 vom 04.11.2004 bis 03.11.2005<br />

Globalstrahlung kWh/m²a 1.119 1.119 1,126 1.126 1.126<br />

Einstrahlungsenergie in Koll. MWh/a 469,3 *)<br />

469,3 463,8 463,8 472,1<br />

<strong>Solar</strong>ertrag (QSP) MWh/a 167,0 162,0 150,1 154,7 139,2<br />

Kollektorkreisnutzungsgrad % 35,6 34,5 32,4 33,4 29,5<br />

Mittlere Netzrücklauftemperatur °C 39,4 39,4 46,8 46,8 46,8<br />

Garantieerfüllung für <strong>Solar</strong>energie aus Kollektorkreis in % 90,0<br />

Garantieerfüllung für Kollektorkreisnutzungsgrad in % 88,4<br />

*) ZfS-Berechnung mit Simulationsprogramm TRNSYS 15<br />

ZfS – Messung


- 66 -<br />

Zusammenstellung Einstrahlung, <strong>Solar</strong>ertrag und Kollektorkreisnutzungsgrade<br />

spez. Tagesmittel aus<br />

Wochensummen<br />

EIT und QSP [kWh/m²d]<br />

spez. Tagesmittel aus<br />

Wochensummen<br />

EIT und QSP [kWh/m²d]<br />

spez. Tagesmittel aus<br />

Wochensummen<br />

EIT und QSP [kWh/m²d]<br />

spez. Tagesmittel aus<br />

Wochensummen<br />

EIT und QSP [kWh/m²d]<br />

8,0<br />

7,0<br />

6,0<br />

5,0<br />

4,0<br />

3,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

0,0<br />

8,0<br />

7,0<br />

6,0<br />

5,0<br />

4,0<br />

3,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

0,0<br />

8,0<br />

7,0<br />

6,0<br />

5,0<br />

4,0<br />

3,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

0,0<br />

8,0<br />

7,0<br />

6,0<br />

5,0<br />

4,0<br />

3,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

0,0<br />

6.11<br />

5.11<br />

4.11<br />

9.11<br />

20.11<br />

19.11<br />

18.11<br />

23.11<br />

4.12<br />

18.12<br />

1.1<br />

15.1<br />

29.1<br />

12.2<br />

26.2<br />

12.3<br />

26.3<br />

9.4<br />

23.4<br />

7.5<br />

21.5<br />

4.6<br />

18.6<br />

2.7<br />

16.7<br />

letzter Tag der Messwoche, Messjahr 2001/2002<br />

Einstrahlung auf Kollektorfelder Ertrag aus Kollektorkreis (QSP)<br />

Kollektorkreisnutzungsgrad, brutto Kollektorkreisnutzungsgr. im Jahresmittel, geplant<br />

Kollektorkreisnutzungsgr. im Jahresmittel, gemessen<br />

3.12<br />

2.12<br />

7.12<br />

17.12<br />

16.12<br />

21.12<br />

31.12<br />

30.12<br />

4.1<br />

14.1<br />

13.1<br />

18.1<br />

28.1<br />

27.1<br />

1.2<br />

11.2<br />

10.2<br />

15.2<br />

25.2<br />

24.2<br />

1.3<br />

11.3<br />

25.3<br />

8.4<br />

22.4<br />

6.5<br />

20.5<br />

3.6<br />

17.6<br />

1.7<br />

15.7<br />

letzter Tag der Messwoche, Messjahr 2002/2003<br />

9.3<br />

23.3<br />

6.4<br />

20.4<br />

4.5<br />

18.5<br />

1.6<br />

15.6<br />

29.6<br />

13.7<br />

letzter Tag der Messwoche, Messjahr 2003/2004<br />

15.3<br />

29.3<br />

12.4<br />

26.4<br />

10.5<br />

24.5<br />

7.6<br />

21.6<br />

5.7<br />

19.7<br />

letzter Tag der Messwoche, Messjahr 2004/2005<br />

30.7<br />

29.7<br />

27.7<br />

2.8<br />

13.8<br />

12.8<br />

10.8<br />

16.8<br />

27.8<br />

26.8<br />

24.8<br />

30.8<br />

10.9<br />

9.9<br />

7.9<br />

13.9<br />

24.9<br />

23.9<br />

21.9<br />

27.9<br />

8.10<br />

7.10<br />

5.10<br />

11.10<br />

22.10<br />

21.10<br />

19.10<br />

25.10<br />

5.11<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

4.11<br />

2.11<br />

3.11<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

Kollektorkreisnutzungsgrad<br />

[%]<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

Kollektorkreisnutzungsgrad [%]<br />

Kollektorkreisnutzungsgrad [%]<br />

Kollektorkreisnutzungsgrad [%]


Zusammenstellung Messwerte Nahwärmenetz<br />

Temperatur [°C]<br />

Temperatur [°C]<br />

Temperatur [°C]<br />

Temperatur [°C]<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

-10<br />

-20<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

0<br />

4.11<br />

4.11<br />

4.11<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

4.11<br />

18.11<br />

18.11<br />

18.11<br />

18.11<br />

2.12<br />

16.12<br />

30.12<br />

13.1<br />

Netzvorlauftemperatur SOLL*<br />

27.1<br />

10.2<br />

Netzrücklauftemperatur MAX <strong>so</strong>ll = 45 °C<br />

2.12<br />

16.12<br />

30.12<br />

13.1<br />

Netzvorlauftemperatur SOLL*<br />

2.12<br />

2.12<br />

16.12<br />

27.1<br />

24.2<br />

10.3<br />

24.3<br />

Netzrücklauftemperatur IST<br />

10.2<br />

24.2<br />

Netzrücklauftemperatur MAX <strong>so</strong>ll = 45 °C<br />

16.12<br />

30.12<br />

13.1<br />

27.1<br />

10.3<br />

7.4<br />

21.4<br />

- 67 -<br />

Zeit (Messperiode 1; 2001/2002; Tage im Jahr)<br />

24.3<br />

Netzrücklauftemperatur IST<br />

10.2<br />

Netzvorlauftemperatur SOLL*<br />

24.2<br />

9.3<br />

Netzrücklauftemperatur MAX <strong>so</strong>ll = 45 °C<br />

30.12<br />

13.1<br />

27.1<br />

10.2<br />

Netzrücklauftemperatur MAX <strong>so</strong>ll = 45 °C<br />

24.2<br />

10.3<br />

7.4<br />

21.4<br />

5.5<br />

5.5<br />

19.5<br />

19.5<br />

2.6<br />

2.6<br />

16.6<br />

Zeit (Messperiode 2; 2002/2003; Tage im Jahr)<br />

16.6<br />

Zeit (Messperiode 3; 2003/2004; Tage im Jahr)<br />

23.3<br />

6.4<br />

20.4<br />

4.5<br />

18.5<br />

1.6<br />

15.6<br />

30.6<br />

14.7<br />

28.7<br />

11.8<br />

Netzvolumendurchsatz<br />

30.6<br />

29.6<br />

14.7<br />

28.7<br />

25.8<br />

8.9<br />

22.9<br />

Netzvorlauftemperatur IST<br />

11.8<br />

Netzvolumendurchsatz<br />

13.7<br />

Netzrücklauftemperatur IST<br />

Zeit (Messperiode 4; 2004/2005; Tage im Jahr)<br />

24.3<br />

7.4<br />

21.4<br />

5.5<br />

19.5<br />

Netzvorlauftemperatur SOLL<br />

2.6<br />

16.6<br />

27.7<br />

Netzvolumendurchsatz<br />

30.6<br />

Netzvorlauftemperatur IST<br />

10.8<br />

Loggerausfall 07. bis 23.08.04<br />

14.7<br />

28.7<br />

Netzvolumendurchsatz<br />

25.8<br />

8.9<br />

6.10<br />

Außentemperatur<br />

22.9<br />

Netzvorlauftemperatur IST<br />

24.8<br />

7.9<br />

6.10<br />

Außentemperatur<br />

21.9<br />

Netzvorlauftemperatur IST<br />

11.8<br />

25.8<br />

8.9<br />

5.10<br />

Außentemperatur<br />

22.9<br />

Netzrücklauftemperatur IST<br />

6.10<br />

Außentemperatur<br />

20.10<br />

19.10<br />

20.10<br />

20.10<br />

3.11<br />

2.11<br />

3.11<br />

3.11<br />

0<br />

50000<br />

45000<br />

40000<br />

35000<br />

30000<br />

25000<br />

20000<br />

15000<br />

10000<br />

5000<br />

0<br />

50000<br />

45000<br />

40000<br />

35000<br />

30000<br />

25000<br />

20000<br />

15000<br />

10000<br />

5000<br />

0<br />

50000<br />

45000<br />

40000<br />

35000<br />

30000<br />

25000<br />

20000<br />

15000<br />

10000<br />

5000<br />

50000<br />

45000<br />

40000<br />

35000<br />

30000<br />

25000<br />

20000<br />

15000<br />

10000<br />

5000<br />

0<br />

Volumenstrom [Liter/h]<br />

Volumenstrom [Liter/h]<br />

Volumenstrom [Liter/h]<br />

Volumenstrom [Liter/h]


- 68 -<br />

Zusammenstellung Kollektorkennlinien und Messwerte<br />

Kollektor-Kennlinie Sonnenkraft IMK<br />

Energie Kollektorfeld - Messwerte, <strong>Heilbronn</strong>, <strong>Badener</strong> Hof<br />

Kollektor-Kennlinie Sonnenkraft IMK<br />

Energie Kollektorfeld - Messwerte, <strong>Heilbronn</strong>, <strong>Badener</strong> Hof<br />

Kollektorkreisnutzungsgrad,<br />

brutto (Jahresmittelwert)<br />

2003/2004<br />

1,0<br />

0,9<br />

0,8<br />

0,7<br />

0,6<br />

0,5<br />

0,4<br />

0,3<br />

0,2<br />

0,1<br />

0,0<br />

Kollektorkreisnutzungsgrad,<br />

brutto (Jahresmittelwert)<br />

2001/2002<br />

gKB = 27,0%<br />

gKB = 31,0%<br />

eta<br />

1,0<br />

0,9<br />

0,8<br />

0,7<br />

0,6<br />

0,5<br />

0,4<br />

0,3<br />

0,2<br />

0,1<br />

0,0<br />

eta<br />

Abweichung<br />

Kollektorkennl./Schwerpunkt:<br />

ca. 13,7%<br />

Abweichung<br />

Kollektorkennlinie/Messwerte:<br />

ca. 13,7%<br />

Abweichung<br />

Kollektorkennl./Schwerpunkt:<br />

ca. 7,8%<br />

Abweichung<br />

Kollektorkennlinie/Messwerte:<br />

ca. 7,8%<br />

0,10<br />

0,09<br />

0,08<br />

0,07<br />

0,06<br />

0,05<br />

0,04<br />

0,03<br />

0,02<br />

0,01<br />

0,00<br />

0,10<br />

0,09<br />

0,08<br />

0,07<br />

0,06<br />

0,05<br />

0,04<br />

0,03<br />

0,02<br />

0,01<br />

0,00<br />

x = (T m - T L)/EI mit<br />

x = (T m - T L)/EI mit<br />

Kollektor-Kennlinie Sonnenkraft IMK<br />

Energie Kollektorfeld - Messwerte, <strong>Heilbronn</strong>, <strong>Badener</strong> Hof<br />

Kollektor-Kennlinie Sonnenkraft IMK<br />

Energie Kollektorfeld - Messwerte, <strong>Heilbronn</strong>, <strong>Badener</strong> Hof<br />

Kollektorkreisnutzungsgrad,<br />

brutto (Jahresmittelwert)<br />

2004/2005<br />

1,0<br />

0,9<br />

0,8<br />

0,7<br />

0,6<br />

Kollektorkreisnutzungsgrad,<br />

brutto (Jahresmittelwert)<br />

2002/2003<br />

gKB = 29,5%<br />

gKB = 31,2%<br />

0,5<br />

0,4<br />

eta<br />

0,3<br />

0,2<br />

Abweichung<br />

Kollektorkennl./Schwerpunkt:<br />

ca. 10,9%<br />

Abweichung<br />

Kollektorkennlinie/Messwerte:<br />

ca. 10,9%<br />

0,1<br />

0,0<br />

1,0<br />

0,9<br />

0,8<br />

0,7<br />

0,6<br />

0,5<br />

0,4<br />

0,3<br />

0,2<br />

0,1<br />

0,0<br />

eta<br />

Abweichung<br />

Kollektorkennlinie/Messwerte: Abweichung<br />

Kollektorkennl./Schwerpunkt:<br />

ca. 10,4%<br />

ca. 10,4%<br />

0,10<br />

0,09<br />

0,08<br />

0,07<br />

0,06<br />

0,05<br />

0,04<br />

0,03<br />

0,02<br />

0,01<br />

0,00<br />

0,10<br />

0,09<br />

0,08<br />

0,07<br />

0,06<br />

0,05<br />

0,04<br />

0,03<br />

0,02<br />

0,01<br />

0,00<br />

x = (T m - T L)/EI mit<br />

x = (T m - T L)/EI mit

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