Wissen, Können und Wollen. - Meisterschule Schreiner München

Peter Wagner
Stele aus Olive
Diese Stele aus Olive erhält ihre
Präsenz aus der aufwendigen,
umlaufenden Furnierarbeit. Das
Objekt ist ringsum auf Gehrung
gearbeitet und gefiel der Jury
besonders wegen seiner präzisen
handwerklichen Fertigung und
zeitlosen Formgebung.
Ausbildung
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freiraum 4 / 2010
Sebastian Kottmair
Schreibtisch
Meisterhaft verbirgt dieses Exponat, was alles in ihm steckt.
Der Korpus ist ganz aus schwarzem Desktop-Linoleum gefertigt.
Darin verbergen sich trichterförmige Schubkästen aus Weißtanne,
diverse Klappen und Öffnungsmöglichkeiten. Der Clou ist
eine in der Arbeitsfläche integrierte Schreibtischleuchte, die sich
auf leichten Druck hin entfaltet. Der grazil wirkende Unterbau
aus lackiertem Stahl offenbart erst auf den zweiten Blick
die geschickte Lösung des Statikproblems.
Florian Doktor
Geschirrschrank
Front und Korpus dieses Geschirrschranks sind mit
einer aufwendigen Furnierarbeit aus Lärche versehen.
In den Koffertüren werden Gläser aufbewahrt,
die von mit Filz belegten Edelstahlprofilen gehalten
werden. Der Korpus ruht auf einem stabilen Untergestell
aus Edelstahl.
Mythen
Meister Eder
war gestern
Viele Menschen haben keine oder nur eine altmodische
Vorstellung davon, was ein Schreiner heute fertigt
und wie er das macht. Aus Unwissenheit gehen
sie in ein Möbelhaus und nehmen Kompromisse bei
ihrer Inneneinrichtung in Kauf. Höchste Zeit, mit ein
paar „Mythen“ aufzuräumen. Denn Meister Eder ist
schon lange in Rente gegangen.
Schreinerarbeit ist immer Handarbeit.
Auch Schreiner arbeiten heute mit ,,Hightech“: An computergesteuerten
Fräsmaschinen stellen sie sowohl ausgefallene
Einzelstücke als auch größere Stückzahlen her. Ein
gleichbleibend hohes Qualitätsniveau ist dadurch ebenso
garantiert wie der Gesundheitsschutz der Mitarbeiter. Traditionelle
Handarbeit beherrschen Schreiner natürlich nach
wie vor – und setzen sie gezielt ein, wo es sinnvoll ist.
Coole Designmöbel gibt’s nur im Möbelhaus.
Ganz im Gegenteil. Ein Schreiner kann viel schneller
auf aktuelle Trends im Design, beim Dekor oder bei der
Beschlagtechnik reagieren. Möbelhersteller brauchen
dagegen oft Monate, um Trends in ihrer Serienfertigung
umzusetzen.
Der Schreiner arbeitet nur mit Holz.
Holz ist ein hervorragender Werkstoff, den keiner so
beherrscht wie der Schreiner. Doch ob Massivholz, Furnier
oder Holzwerkstoff – Schreiner arbeiten heute mit den
unterschiedlichsten Materialien. Und diese kombinieren
sie gekonnt mit Glas, Naturstein, Metall, Kunststoff oder
Mineralwerkstoffen wie Corian. Ganz nach Wunsch des
Kunden.
Schreinermöbel sind teurer
als die im Möbelhaus.
Möbel vom Schreiner haben höchste Qualität – und die
gibt es nicht zu Schleuderpreisen. Aber es dürfen nicht
Äpfel und Birnen miteinander verglichen werden. Ein
Schreiner kann mit industriellen Herstellern – etwa im
Küchenbereich – durchaus mithalten. Oft ist er sogar
günstiger. Es müssen nur die gleichen Maßstäbe angelegt
werden. Dafür bekommt man beim Schreiner dann eine
maßgeschneiderte, individuelle Lösung. Und eines sollte
man nicht vergessen: Beim Schreiner kauft man „ab Werk“,
Aufschläge für Zwischenhändler und Möbelhäuser entfallen
komplett.
Ausbildung
freiraum 4 / 2010
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