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Titelthema Entspannt modernisieren<br />
Wer Norbert Alt besucht, fährt<br />
vorbei an Wiesen und Feldern<br />
und hübschen kleinen Dörfern<br />
mit barocken Kirchen. Offiziell ist<br />
die Gegend um Illertissen im Kreis Neu-<br />
Ulm bayerisch, das Schwäbische liegt jedoch<br />
geografisch und auch von der<br />
Mentalität der Menschen her nahe. »Alt.<br />
<strong>Inspiration</strong> Holz« ist auf dem Firmenschild<br />
in Gannertshofen zu lesen und<br />
darunter: »Möbel, Raum, Schreinerei«.<br />
Norbert Alt, Schreinermeister und Betriebswirt<br />
des Handwerks empfängt den<br />
Besucher am großen Stehtisch im Büro<br />
und organisiert erstmal einen Kaffee.<br />
Was Privatkunden wollen<br />
Alt führt den Betrieb, den der Urgroßvater<br />
einst vor 120 Jahren gründete, gemeinsam<br />
mit seiner Frau Elke. Die Kunden<br />
der Schreinerei sind zu rund 70 Prozent<br />
Privatpersonen, kleinere Standbeine<br />
sind der Messebau und Zulieferprodukte<br />
für Kollegen. Bei den Aufträgen<br />
aus der Privatkundschaft handelt es sich<br />
häufig um Modernisierungen und Renovierungen.<br />
Projekte also, die so groß<br />
sind, dass mehrere Gewerke mit im Boot<br />
sind, andererseits aber nicht groß genug,<br />
dass der Kunde einen Architekten<br />
oder Innenarchitekten engagiert. Ablauf<br />
und Ergebnis solcher Aufträge empfand<br />
Alt in der Vergangenheit oft als unbefriedigend:<br />
die Gest<strong>alt</strong>ung Stückwerk, die<br />
Abstimmung unter den Handwerkern<br />
schwierig, der Kunde am Ende erschöpft,<br />
wenn nicht entnervt.<br />
Bedarf groß, Angebot klein<br />
Gründe genug für Norbert Alt, sich der<br />
2006 ins Leben gerufenen Qualitätsgemeinschaft<br />
»Entspannt modernisieren«<br />
der Fachverbände des Schreinerhandwerks<br />
anzuschließen. Hier haben sich<br />
Betriebe zusammengefunden, die die<br />
gewerkübergreifende Modernisierung<br />
strategischer als bisher angehen wollen.<br />
Denn soviel ist für Alt klar: Das Thema<br />
hat Zukunft. »Die Kunden wollen sich<br />
nicht mehr mit zig Handwerkern abstimmen,<br />
sondern am liebsten nur mit<br />
einem.« Zumindest im städtischen Teil<br />
seines Einzugsbereiches sieht er für diese<br />
Art von Aufträgen eine regelrechte<br />
Marktnische. »Dort fehlt den Leuten das<br />
Netzwerk, wie wir es hier auf dem Land<br />
dds das magazin für möbel und ausbau 10/2011 97<br />
Foto: Alfons Alt