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Projektstudie kreative Raumpioniere am Mehringplatz - URBANITAS ...

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<strong>Projektstudie</strong><br />

<strong>kreative</strong> <strong>Raumpioniere</strong><br />

<strong>am</strong> <strong>Mehringplatz</strong><br />

Im Auftrag der<br />

GEWOBAG<br />

Wohnungsbaugesellschaft


Impressum<br />

Auftraggeber<br />

GEWOBAG Wohnungsbau-<br />

Aktiengesellschaft Berlin<br />

Bottroper Weg 2<br />

13507 Berlin<br />

www.gewobag.de<br />

Durchführung<br />

Projektbüro Kreativquartier Südliche Friedrichstadt<br />

c/o Forum Berufsbildung<br />

Charlottenstraße 2<br />

10969 Berlin<br />

www.kreativ-quartier-berlin.de<br />

Koordination: Florian Schmidt (<strong>URBANITAS</strong> Berlin Barcelona)<br />

Kooperationspartner<br />

Jan Kuhnert (KUB Unternehmensberatung)<br />

Maria Munoz Duyos (p e r f o r m a - Kulturproduktion und Kulturvermittlung)<br />

Robert Slinger (KAPOK Berlin)<br />

Durchführungszeitraum: Juli-November 2011


„Der <strong>Mehringplatz</strong> soll schöner werden: In<br />

einer Zukunftswerkstatt wurde geplant, dass<br />

Cafés, Galerien und Kreative die südliche<br />

Friedrichstadt beleben sollen.“<br />

Berliner Morgenpost vom 27. Juni 2011


„Die Auswirkungen einer Ansiedelung von<br />

Kreativen schätzen die Umfrageteilnehmer aus<br />

der Immobilienbranche tendenziell positiv ein.<br />

Am au�älligsten ist der Wert bei der Zunahme der<br />

Attraktivität des Standortes. 88 % der Befragten<br />

halten diesen E�ekt für wahrscheinlich.“<br />

Aus Studie „Räume für die Kreativwirtschaft“ 2011, Clustermanagement Kultur und<br />

Kreativwirtschaft des Landes Nordrhein-Westfalen<br />

5


6<br />

Inhalt<br />

1. Auftrag und Zielstellung<br />

2. Planerische Rahmenbedingungen<br />

3. <strong>Raumpioniere</strong> und Culturepreneure<br />

4. Bestandsaufnahme <strong>Mehringplatz</strong><br />

5. Expertise und Leitziele<br />

6. Machbarkeitsanalyse 25<br />

7. Umsetzungsempfehlungen 37<br />

8. Literaturverzeichnis 46<br />

7<br />

9<br />

11<br />

17<br />

21


<strong>Projektstudie</strong> <strong>kreative</strong> <strong>Raumpioniere</strong> <strong>am</strong> <strong>Mehringplatz</strong><br />

1 Zielstellung und Auftrag<br />

Die <strong>Projektstudie</strong> baut auf der Zukunftswerkstatt im Sommer 2011 auf<br />

und ergänzt diese um ein integriertes Entwicklungskonzept für den<br />

Gewerbebereich, das zur Umsetzung des Leitbildes “Zurück zu einem<br />

der schönsten Plätze Berlins” beiträgt<br />

Das Konzept „Kreative <strong>Raumpioniere</strong> <strong>am</strong> <strong>Mehringplatz</strong>“ geht aus dem Leitbildprozesses<br />

“Kreativquartier Südliche Friedrichstadt” hervor, der mit Unterstützung der bezirklichen<br />

Wirtschaftsförderung von Friedrichshain-Kreuzberg in den Jahren 2009 und 2010<br />

durchgeführt wurde 1 . Die Konzeption erfolgte in Kooperation mit dem<br />

Quartiersmanagement <strong>am</strong> <strong>Mehringplatz</strong> und unter Berücksichtigung der<br />

wohnungswirtschaftlichen Expertise der KUB Unternehmensberatung.<br />

Die “<strong>Projektstudie</strong> kreatitive <strong>Raumpioniere</strong> <strong>am</strong> <strong>Mehringplatz</strong>” schließt an die Ergebnisse der<br />

Zukunftswerkstatt <strong>am</strong> <strong>Mehringplatz</strong> an, bei der Entwickungsziele für die Bereiche Image,<br />

Wohnen, ö�entlicher Raum und Gewerbe erarbeitet worden 2 .<br />

Ziele des Ansatzes „Kreative <strong>Raumpioniere</strong> <strong>am</strong> <strong>Mehringplatz</strong>“ sind:<br />

1. Die Scha�ung von Wirkungsräumen für Kreativwirtschaft, Kultur und<br />

impulsgebende Gewerben<br />

2. Förderung von sozialer Vielfalt und Nutzungsvielfalt im Sozialraum <strong>Mehringplatz</strong><br />

3. Etablierung von Begegnungsorten zwischen Kreatiwirtschaft und Bewohnern<br />

Auftrag<br />

Die GEWOBAG Wohnungsbaugesellschaft sieht die Chance, mit einem innovativen<br />

Kreativ-Pro�l <strong>am</strong> <strong>Mehringplatz</strong> an die kreativwirtschaftliche und kulturelle Entwicklung der<br />

Südliche Friedrichstadt anzuknüpfen und dadurch eine Verbesserung der sozialräumlichen<br />

und wohnungswirtschaftlichen Situation ihrer Bestände <strong>am</strong> <strong>Mehringplatz</strong> herbeizuführen.<br />

Mit der Beauftragung der <strong>Projektstudie</strong> greift die GEWOBAG die Vorüberlegungen des<br />

Leitbildes zum “Kreativquartier Südliche Friedrichstadt” auf und ermöglicht dem<br />

Projektbüro Kreativquartier den Projekt-Ansatz “Kreative <strong>Raumpioniere</strong> <strong>am</strong> Merhingplatz”<br />

auszuarbeiten und dialogisch in den partizipativen Verstetigungsprozess der<br />

Zukunftswerkstatt <strong>am</strong> <strong>Mehringplatz</strong> einzufügen.<br />

Aufgabenstellungen der <strong>Projektstudie</strong> sind:<br />

- Analyse von Planungsrahmen und Studien<br />

- Bestandsaufnahme von Flächenpotentialen und ökonomischen Potentialen<br />

- Durchführung von Workshops und Interviews mit potentiellen Nutzern, Verwaltung,<br />

Experten und Anwohnern<br />

- Einbettung des Projektes in den Entwicklungsansatz „Kreativquartier Südliche<br />

Friedrichstadt“<br />

- Ausarbeitung möglicher Nutzungsformen für vorhandene und neue Gewerberäume<br />

- Umsetzungsempfehlungen zu Kommunikationsstrategie, zur organisatorischen und<br />

förderrechtlichen Implementierung, Zeitplan mit verschiedenen Ansiedlungs- und<br />

Aktivierungsphasen<br />

1 siehe Homepage des Projektbüro Kreativquartier www.kreativ-quartier-berlin.de<br />

2 siehe http://www.qm-mehringplatz.de/zukunftswerkstatt-2011.html<br />

7


8<br />

Kreativquartier Südliche Friedrichstadt<br />

„Neben einer hohen Dichte kultureller Institutionen und „Tourismusmagneten“ sind in der<br />

Südlichen Friedrichstadt überdurchschnittlich viele Unternehmen der so genannten Kultur<br />

und Kreativwirtschaft<br />

angesiedelt. Mit ca. 60<br />

Galerien ist das Quartier in<br />

den letzten Jahren einem<br />

wichtigsten Galerienstandort<br />

geworden. Das traditionelle<br />

Zeitungsviertel hat sich zu<br />

einem modernen Presse- und<br />

Medienstandort entwickelt.<br />

Ebenso haben sich viele<br />

Designbüros und<br />

Werbeagenturen vor Ort<br />

angesiedelt. Auch zahlreiche<br />

Architekturbüros be�nden<br />

sich im Quartier, das als<br />

Experimentierfeld der<br />

Architekturgeschichte gilt.<br />

Insges<strong>am</strong>t arbeiten in der<br />

Südlichen Friedrichstadt ca.<br />

400 Unternehmen der<br />

Kreativwirtschaft, darunter 60<br />

Galerien, 10 Museen und fünf Spielstätten der Darstellenden Künste. Hinzu kommt eine<br />

nicht unerhebliche Anzahl von Bildungs- und Weiterbildungsträgern, die für die Kreativ-<br />

wirtschaft ausbilden.“ Zitat aus “<strong>Projektstudie</strong> Kreativquartier Südliche Friedrichstadt” 2010<br />

Sanierungsgebiet Südliche Friedrichstadt<br />

„Die Potenziale, die sich aus der hohen Zentralität und Erreichbarkeit sowie der<br />

Nachbarschaft zu Kultureinrichtungen und Kulturwirtschaft ergeben, sind noch nicht voll<br />

ausgeschöpft. Manche gewerbliche Nutzung bildet noch die zeitgeschichtlich bedingte<br />

frühere Randlage Kreuzbergs "im Schatten der Mauer" ab, wie bis vor kurzem der<br />

Blumengroßmarkt oder Teile der Einzelhandelsstruktur. Auch in der Tourismuswirtschaft<br />

stecken für das Gebiet noch ungenutzte Entwicklungspotenziale. Allerdings resultieren aus<br />

der Zunahme einer touristisch orientierten Nutzung möglicherweise auch<br />

Verdrängungse�ekte für die Einrichtungen des täglichen Bedarfs. Es besteht auch das<br />

Risiko, dass die verstärkte Nachfrage nach Büro�ächen das günstige Gewerberaumangebot<br />

für "Pioniernutzerinnen und Pioniernutzer" aus der Kreativwirtschaft reduziert, wofür es<br />

aktuell einige Anzeichen gibt. Mit dem Ziel des Erhalts und der Scha�ung von<br />

Nutzungsvielfalt ist hier gegenzusteuern. Zugleich können Maßnahmen im ö�entlichen<br />

Raum die Attraktivität und Erreichbarkeit der Einrichtungen erhöhen.“ Zitat aus der<br />

Verordung des Senats für das Sanierungsgebiet Südliche Friedrichstadt 2011<br />

Zukunftswerstatt <strong>am</strong> <strong>Mehringplatz</strong><br />

"Die Potenziale für ein �orierendes Gewerbe <strong>am</strong> <strong>Mehringplatz</strong> werden nicht genutzt.<br />

Stattdessen Leerstand, unbelebte und schmutzige Plätze. Ein spannender Gewerbemix soll<br />

nun eine lebendige Atmosphäre scha�en, einschließlich einer stimmungsvollen<br />

Abendkultur, die positiv zur Sicherheit im Kiez beiträgt. „Autark und anziehend“ - so ist die<br />

Vision der Zukunftswerkstatt - begreifts sich das Gewerbe als lebendige Kraft."<br />

Zitat aus der Dokumentation der Zukunftswerkstatt <strong>am</strong> <strong>Mehringplatz</strong> 2011


<strong>Projektstudie</strong> <strong>kreative</strong> <strong>Raumpioniere</strong> <strong>am</strong> <strong>Mehringplatz</strong><br />

2. Planerische Rahmenbedingungen<br />

In zahlreichen Studien, Gutachten und Planungverfahren wurden<br />

Entwicklungsde�zite und Entwicklungspotentiale des <strong>Mehringplatz</strong>es<br />

und der Südlichen Friedrichstadt analysiert. Ergebnisse sind die<br />

Planungsrahmen Kreativquartier, Sanierungsgebiet und Zukunfts-<br />

werkstatt, an deren Leitziele und Strategien die <strong>Projektstudie</strong> anknüpft.<br />

Mit der Implementierung der Planungsrahmen Kreativquartier, Sanierungsgebiet und<br />

Zukunftswerkstatt in den Jahren 2009 bis 2011 sind die Voraussetzung für die Konzeption<br />

und Umsetzung einer Neuorientierung der Südlichen Friedrichstadt und des<br />

<strong>Mehringplatz</strong>es gegeben. Die Ausgestaltung der Planungsrahmen erfolgt auf dem Wege<br />

konkreter Maßnahmen, Teilstrategien und auf Basis dialogischer Konzeptentwicklung 3 .<br />

Synthese der Planungsrahmen im Ansatz “Kreative <strong>Raumpioniere</strong>”<br />

Die Hauptziele des Ansatzes “Kreative <strong>Raumpioniere</strong>” (Raum für Kreativwirtschaft,<br />

Nutzungsvielfalt, Begegegnungsorte) fügen sich in die Entwicklungsperspektiven der drei<br />

genannten Planungsrahmen wie folgt ein:<br />

Kreativquartier: Stärkung des Kreativwirtschaftsstandortes und <strong>kreative</strong> Aktivierung<br />

- Durch Erschließung neuer Räume für kleine und mittlere Unternehmen der<br />

Kreativwirtschaft <strong>am</strong> <strong>Mehringplatz</strong><br />

- Durch aktivierende Kooperation von Kreativwirtschaft und Bewohnern<br />

Sanierungsgebiet: Soziale und wirtschaftliche Entwicklung, Aufwertung des ö�entliches<br />

Raums<br />

- Durch die Einbindung von Kreativunternehmen in die sozialen und wirtschaftlichen<br />

Strukturen (z.B. Quartiersrat, Gewerbest<strong>am</strong>mtisch, Kiezprojekte)<br />

- Durch die Steigerung von Publikumsverkehr (Kaufkraft) und kulturelle Aktivitäten<br />

(Image) auch im ö�entlichen Raum<br />

Zukunftswerkstatt: Attraktivitätssteigerung des <strong>Mehringplatz</strong>es<br />

- Imageverbesserung durch <strong>kreative</strong> Angebote, Gestaltungskonzepte im ö�entlichen<br />

Raum und kulturelle Events<br />

- Neue Gewerbetreibende und Kunden aus dem Kreativbereich im Stadtbild<br />

Impulse für die Gewerbeentwicklung<br />

Die gezielte Ansiedlung von Kreativwirtschaft und kulturellen Projekten <strong>am</strong> <strong>Mehringplatz</strong><br />

stellt eine Chance dar, bestehende Potentiale im Bereich Gewerbe und Imageverbesserung<br />

besser zu nutzen. Begegnet würde zugleich dem Risiko einer kontraproduktiven<br />

Höchstpreisvermarktung von Gewerberaum, welche oft zur Senkung der<br />

Ges<strong>am</strong>tquartiersrendite führt. (siehe Zitat Sanierungsgebiet S.8)<br />

Durch kreativwirtschaftliche und kulturelle Nutzungen als Impulsgeber, kann ein<br />

lebendiger und hochwertiger Gewerbemix aufgebaut werden. Kreative Nutzer sorgen für<br />

lebendige ö�entliche Räume und verbreiten eine Aufbruchstimmung, von der der normale<br />

Einzelhandel und die Bewohner pro�tieren.<br />

3 Siehe S. 37<br />

9


10<br />

Kulturelle Attraktionen und Angebote<br />

D<strong>am</strong>it <strong>kreative</strong> Pionier- und Zwischennutzungen attraktiv für eine grössere Gruppen von<br />

Menschen sind, ist die Positionierung des Angebotes experimentell und zugleich<br />

tendenziell eher höherwertig auszurichten. Es gilt die Charakteristika von konventionellen<br />

Nutzungen mit den Nutzungsformen der Kreativer Miliieus, der sog. "Hedonisten" und<br />

"Experimentalisten" zu kombinieren.<br />

Im Kontext von Quartiersentwicklung, in dem ein Mittelklassemilieu stabilisiert werden soll,<br />

ist es zielführend durch <strong>kreative</strong> Nutzungen Angebote für breite Bevölkerungsteile zu<br />

etablieren. Dazu ist die komplementäre Verschmelzung von Werten der Kreativnutzer<br />

(Grundorientierung = Neuorientierung) mit den Werten der Mittelklasse (Grundorientierung<br />

= Modernisierung) anzustreben:<br />

Merkmale <strong>kreative</strong> Milieus Merkmale bürgerliche Mitte<br />

informell formell<br />

illegal legal<br />

temporär dauerhaft<br />

kleinteilig raumgreifend<br />

privat kommunal<br />

mobil immobil<br />

innovativ traditionell<br />

low-buget gewinnorientiert<br />

O�-Kultur Hochkultur<br />

Engagement Analyse<br />

ergebniso�en zielorientiert<br />

Bildung und Empowerment<br />

Im Handlungsfeld der sozialen Quartierentwicklung sollten mittels <strong>kreative</strong>r Bildungs-,<br />

Freizeit- und Epowermentangeboten Brücken gebaut werden, zwischen den experimen-<br />

tellen und hedonistischen Milieus (der Kreativ-Nutzer) und den konsumorientierten und<br />

traditionellen Milieus (der Anwohner). Hierfür bietet sich der Bereich der Populärkultur an,<br />

um Kinder, Jugendliche und benachteiligte und bildungsferne Haushalte zu erreichen.


<strong>Projektstudie</strong> <strong>kreative</strong> <strong>Raumpioniere</strong> <strong>am</strong> <strong>Mehringplatz</strong><br />

3. <strong>Raumpioniere</strong> und Culturepreneure<br />

Das Aufwerten und Aktivieren von Stadträumen durch <strong>kreative</strong><br />

<strong>Raumpioniere</strong> kann in vielen Quartieren in Berlin und anderswo<br />

beobachtet werden. Höhepunkt der Entwicklung ist die neuerliche<br />

Aufnahme des Prinzips <strong>Raumpioniere</strong> in die Planungspraxis von<br />

Kommunen, Wohnungsgesellschaften und Projektentwicklung<br />

Die Studie “Kulturwirtschaft fördern – Stadt entwickeln” der Schrader Stiftung benennt<br />

folgende E�ekte und Charakteristika von <strong>kreative</strong>n <strong>Raumpioniere</strong>n 4 :<br />

„Die (Zwischen-)Nutzung von Gebäudeleerstand durch die kleine Kulturwirtschaft bietet<br />

nicht nur Arbeitsräume für die Kreativszene. Sie entwickelt auch einen attraktiven<br />

Kulturraum für Bürger und Touristen. Sie kann zur Aufwertung von Städten und<br />

Stadtquartieren führen und zur Imageverbesserung beitragen. Sie setzt im günstigsten Fall<br />

einen nachhaltigen Entwicklungsprozess durch „<strong>Raumpioniere</strong>“ in Gang.”<br />

> Kreative <strong>Raumpioniere</strong> scha�en Angebote und Mehrwerte für Anwohner und<br />

Besucher eines Quartiers. Sie können Entwicklungsprozesse in Gang setzen von<br />

denen alle Gruppen pro�tieren<br />

„Die Akteure der Kulturwirtschaft, die als „<strong>Raumpioniere</strong>“ oder „Kultursiedler“ Brach�ächen,<br />

leer stehende Ladenlokale und sonstige unter- oder ungenutzte Liegenschaften mit ihren<br />

<strong>kreative</strong>n Tätigkeiten zu neuem Leben erwecken, sind fast immer Künstler, freiberu�ich<br />

tätige Einzelpersonen und Kleinstunternehmen der Kulturwirtschaft, jedoch fast nie<br />

Großbetriebe und nur sehr selten mittelständische Unternehmen. Diese<br />

Pionierunternehmen der Kulturwirtschaft sind in allen Segmenten des Kulturbereichs und<br />

Lifestyle-Marktes tätig und zeichnen sich durch eine große inhaltliche und persönliche<br />

Flexibilität aus.“<br />

> Kreative <strong>Raumpioniere</strong>n sind Kulturproduzenten und Unternehmer, die ihre<br />

Dienstleistungen <strong>am</strong> Markt anbieten und ihre Produkte oft selber entwickeln,<br />

produzieren und vermarkten<br />

„Die Kultursiedler bilden an bestimmten Standorten im Stadtgefüge lokale Standortge-<br />

meinschaften und Netzwerke – die so genannten <strong>kreative</strong>n Milieus. Dabei entstehen neue<br />

Formen der räumlichen, sozialen und funktionalen Ver�echtung von Arbeit, Wohnen,<br />

Konsum und Freizeit. Die Kontakte innerhalb der <strong>kreative</strong>n Milieus sind in hohem Maße<br />

informell. Charakteristisch ist ein inhaltlich breites Leistungsspektrum, das mit Hilfe<br />

projektbezogener Kooperationen in räumlichen oder virtuellen Netzwerken und<br />

variierenden Te<strong>am</strong>s angeboten wird. Diese Netzwerke erreichen dabei eine sich selbst<br />

tragende ökonomische Dyn<strong>am</strong>ik ...“<br />

> Es muss eine kritische Masse an Pionieren zus<strong>am</strong>men kommen, d<strong>am</strong>it ein<br />

<strong>kreative</strong>s Milieu entstehen kann, dass Netzwerkbildung und Synergien entlang von<br />

Wertschöpfungsketten ermöglicht<br />

4 Schrader Stiftung (2008): “Kulturwirtschaft fördern – Stadt entwickeln” S.20-30<br />

11


12<br />

„Als „Culturepreneure“ wird ein städtischer Akteur bezeichnet, der<br />

Transfer- und Übersetzungsleistungen zwischen vormals getrennt von<br />

einander operierenden Kultur- und Dienstleistungsbereichen …<br />

erbringt. Er könnte sich in erster Linie dadurch auszeichnen, als <strong>kreative</strong>r<br />

Unternehmer, als Betreiber von Clubs, Musikund Mode- und anderen<br />

Shops sowie insbesondere im medien- und Dienstleistungsbereich, mit<br />

neuen soziale und räumlichen Praktiken Lücken im Urbanen zu<br />

schließen.“<br />

Bastian Lange in „Die Räume der Kreativszenen: Culturepreneurs“ 5<br />

Eigentümer<br />

Nutzer<br />

Nutzungs-Agentur als Vermittler<br />

und Netzwerkkoordinator<br />

Zwischen<br />

Nutzer<br />

5 Lange (2007), S.18<br />

6 nach Büel (2008), S.35<br />

Eigentümer<br />

Zwischen<br />

Nutzer<br />

Neu<br />

Nutzer<br />

Start<br />

UP<br />

Neu<br />

Nutzer<br />

Start<br />

UP<br />

Nutzungs-Agentur<br />

als Berater<br />

6


<strong>Projektstudie</strong> <strong>kreative</strong> <strong>Raumpioniere</strong> <strong>am</strong> <strong>Mehringplatz</strong><br />

Culturepreneure : neue Ökonomien und Kooperationsformen<br />

Der Begri� Culturepreneure bezeichnet einen vermeintlich neuen Typ <strong>kreative</strong>r<br />

Unternehmer, deren Arbeit sowohl kulturellen als auch unternehmerischen Charakter hat 7 .<br />

Das Wort Culturepreneur setzt sich aus den Wörtern Culture und Entrepreuneur<br />

(Unternehmer) zus<strong>am</strong>men, zu Deutsch Kulturunternehmer.<br />

Im Rahmen der Kreativwirtschaft, deren Spektrum vom Medienkonzern über ö�entlichen<br />

Kultureineinrichtungen bis zum selbstständigen Kleinunternehmer reicht, steht der<br />

Culturepreneur idealtypisch für einen neuen Unternehmergeist, der sich insbesondere in<br />

großstädtischen Innenstadtquartieren etabliert hat. Diesen zeichnen aus:<br />

- �exible Kooperationsstrukturen und Produktion in Netzwerken<br />

- Dienstleistungen und Produkte haben oft künstlerischen als auch Gebrauchscharakter<br />

- Auftraggeber sind ö�entliche und private Organisationen wie auch die Endabnehmer<br />

- der Arbeitsort ist oft zugleich Präsentationsort für Arbeits- und Lebensstile und Produkte<br />

> Die Inszenierungs- und Vernetzungs-Logik von Produktion und Präsentation der<br />

Culturepreneure ist der entscheidenden Mehrwert für die Quartiersentwicklung, den<br />

Gewerbe mit einer normalen Dienstleistungs-Kunden-Orientierung nicht<br />

aufweisen.<br />

Ansiedlungsstrategien: Nutzungstypen und Anreize<br />

Der Begri�e “Culturepreneure” oder “<strong>kreative</strong> <strong>Raumpioniere</strong>” sagen nichts über die Dauer<br />

der Nutzungen an einem Standort aus. Der Begri� Pionier bezeichnet den Umstand, dass<br />

eine Nutzugsform an einem Ort siedelt, der bisher von artgleichen oder anderen<br />

Nutzergruppen gemieden wurde. Es können drei Nutzungstypen unterschieden werden:<br />

Zwischennutzungen<br />

Leerstand /<br />

Bestandsnutzung<br />

Perspektivnutzungen<br />

Leerstand /<br />

Bestandsnutzung<br />

Neunutzungen<br />

Leerstand /<br />

Bestandsnutzung<br />

Eine Ansiedlung von Culturepreneuren kann über verschiedene Anreize erfolgen:<br />

7 Lange (2007), S. 35�<br />

Zwischennutzung Neunutzungen<br />

Start-Up Konsoliidierung<br />

Neunutzungen<br />

niedrige Mieten > für Unternehmensgründungen<br />

Inszenierungspotentiale > für Präsentationsorte<br />

Kooperationspotentiale > für <strong>kreative</strong>s Milieus<br />

13


14<br />

Sargfabrik Wien (www.sargfabrik.at)<br />

Die Sargfabrik ist ein o�enes Kultur- und Mehrgenerationenhaus welches als<br />

Genossenschaft von Nachbarn, Nutzern und Experten konzipiert, umgesetzt und betrieben<br />

wird. Das Beispiel zeigt, dass „kulturelle Attraktionen“, die hohe Investitionskosten mit sich<br />

bringen, gemeinschaftlich und ohne die ö�entliche Hand umgesetzt werden können.<br />

ExRotaprint Berlin (www.exrotaprint.de)<br />

Das ExRotaprint ist ein Standort für Arbeit, Kunst, Soziales an dem Gewerbebetriebe, soziale<br />

Einrichtungen und Kreative arbeiten. Das Neben- und Miteinander wird als Abbild der<br />

Lebensumstände im Wedding und seiner Potenziale verstanden. ExRotaprint scha�t lokale<br />

Angebote und bietet Möglichkeiten für junge Unternehmen.<br />

Neukölln: Leerstandsmanagement + Vernetzung (www.coopolis.de)<br />

Im Neukölln wurden zahlreiche Maßnahmen zur Ansiedlung von Kreativunternehmen und<br />

Netzwerkbildung durchgeführt. Durch persönliche Ansprache werden Unternehmen in<br />

Gewerberäumen angesiedelt. Durch Tre�en, Know-How-Austausch, Fach-Workshops, eine<br />

Webpräsenz werden Unternehmen vernetzt und professionalisiert.<br />

Design-Meile der DEGEWO Berlin Wedding (www.weddingdress6.de)<br />

Seit 2002 �ndet das von der DEGEWO initiierte Modeevent Wedding Dress in der<br />

Brunnenstraße statt. Zahlreiche Modescha�ende stellen in ehemals leerstehenden<br />

Geschäften ihre Produkte aus. Auch wenn der Plan gescheitert ist, durch Zwischen-<br />

nutzungen einem Outletcenter den Weg zu ebnen, werden positive Imagee�ekte erzielt.<br />

Supermarkt, Berlin Wedding (www.supermarkt-berlin.net)<br />

Der zu einem multifunktionalen Veranstaltungsraum umfunktionierte Supermarkt und<br />

dazu gehörige Studios bilden eine Infrastruktur für Freiberu�er, Künstler und Start-Ups. Mit<br />

dem von der DEGEWO unterstützten Projekt wird das Mode-Pro�l des Pionierstandortes<br />

Brunnenstraße in Richtung eines vielseitigen Kreativstandortes erweitert.<br />

ONETHOUSANDSQUARE, Norwegen (www.onethousandsquare.org)<br />

Nachbarn und Interessierte aus aller Welt nehmen 1 ½ Jahren an einem interaktiven Prozess<br />

zum Entwerfen der neuen Nutzung und Gestaltung des zentralen Platzes der Kleinstadt<br />

H<strong>am</strong>marund teil. Dieser Werkstattprozess �ndet physisch auf dem Platz statt und zugleich<br />

digital im Internet. Er ist im Sinne des Open Source-Ansatzes weltweit zugänglich.<br />

kunstreuter, Berlin (www.kunstreuter.de)<br />

Der kunstreuter ist eine Initiative der Kulturakteure aus dem Reuterkiez, in Berlin-Neukölln.<br />

Das Netzwerk ist als Verein oganisiert und fördert den lokalen Zus<strong>am</strong>menhalt von<br />

Kreativen und Künstlern. Es wird vom Quartiersmanagement organisatorisch und �nanziell<br />

begleitet. Die Entstehung geht u.a. auf die Quartiersratsgremien vor Ort zurück.<br />

Wedding Kulturfestival (www. weddingkulturfestival.com)<br />

Anliegen des Festivals ist es, das Quartier Pankstraße kulturell zu aktivieren und zu<br />

re�ektieren. Die Grenzen zwischen Kunst, Soziokultur, Unterhaltungsevents und der<br />

Besichtigung von Lebenswelten werden verwischt. Das Festival ist eine Plattform für<br />

künstlerische und soziokulturelle Projekte, Initiativen und Einzelpersonen.<br />

Soho in Ottarkring, Wien (www.sohoinottakring.at)<br />

Das Kunstfestival gibt jedes Jahr ein gesellschaftliches Thema vor, welches einen neuen<br />

Blick auf die Entwicklung des Brunnenviertels wirft. Das Festival gibt künstlerischen,<br />

sozialen, stadtplanerischen und wirtschaftlichen Themen und Zielsetzungen eine<br />

gemeins<strong>am</strong>e Plattform. Formate sind Gruppenausstellung, Workshops und Diskussionen.


<strong>Projektstudie</strong> <strong>kreative</strong> <strong>Raumpioniere</strong> <strong>am</strong> <strong>Mehringplatz</strong><br />

Kultur und Kreativität als Entwicklungsstrategie<br />

Nicht erst seit dem „Bilbau-E�ekt“ wissen Städte und Kommunen, dass von kulturelle und<br />

kreativwirtschaftlichen Attraktionen Entwicklungsschübe ausgehen können. Es können<br />

mehrere Ansätze der Entwicklung durch Kultur und Kreativität unterschieden werden:<br />

Kulturelle Attraktionen<br />

Die „Implantierung“ kultureller Attraktionen (z.B. Museum, Bibliothek, Kulturzentrum) in ein<br />

Quartier kann einen Imagewandel und eine Zunahme an Kaufkraft bewirken. Diese<br />

Strategie bedarf einer hohen Startinvestition, die sich jedoch lohnt, da in Folge der<br />

kulturellen Belebung des Ortes hochwertige Gewerbe nachziehen.<br />

Kreative <strong>Raumpioniere</strong> und Culturepreneure<br />

Durch die Besiedelung eines Gebietes mit „<strong>kreative</strong>n <strong>Raumpioniere</strong>n“ bzw.<br />

“Culturepreneuren” kann eine Belebung und soziale Durchmischung angestoßen werden.<br />

Die Angebote der Kreativen richten sich im Idealfall an Einheimische und an Besucher.<br />

Raumvermittlung und der Aufbau von Netzwerken bedürfen einer Anschub�nanzierung.<br />

Empowerment und „Urban Social Design“<br />

Durch <strong>kreative</strong> Partizipations- und Bildungsstrategien, z.B. des „Urban Social Designs“, kann<br />

die Identi�kation mit dem Wandel eines Quartiers gefördert werden. Die Gestaltung und<br />

Nutzung des ö�entlichen Raums kann als Serie kultureller und <strong>kreative</strong>r Events inszeniert<br />

werden die verschiedenste Gruppen ansprechen.<br />

Entwicklung durch Aufbau von sozialem und kulturellem Kapital<br />

“Soziales und kulturelles Kapital“ bezeichnen das Vorhandensein von Vertrauens- und<br />

Kooperationsbeziehungen von Menschen an einem Ort. Während „sozial“ für Teilhabe und<br />

wechselseitige Unterstützungsstrukturen steht, sind mit kulturellem Kapital geteilte Werte<br />

und (neue) Traditionen gemeint. Der Aufbau von sozialem und kulturellem Kapital<br />

ermöglicht die Teilhabe aller Menschen an sozialräumlichen Entwicklungsprozessen.<br />

Entwicklung durch Branchen-Cluster und kulturelle Inszenierungen<br />

Der Aufbau von professionellen Netzwerken gewinnt in der Praxis der Wirtschaftsförderung<br />

an Bedeutung. Werden Branchen-Cluster oder Netzwerke an einem bestimmten Ort<br />

etabliert, so wird dieser Ort für die Kunden und weitere Unternehmen der Banche attraktiv.<br />

Oft wird ein Clusteraufbau mit kulturellen und <strong>kreative</strong>n Inszenierungen verbunden, die<br />

sich an eine breites Publikum wenden. Ziel ist es den Standort und die Netzwerkmitglieder<br />

bekannt zu machen (siehe Beispiel Design Meile, kunstreuter S.14).<br />

> In besonderen Fällen gelingt es kulturelle Attraktionen im Verbund mit<br />

„<strong>kreative</strong>n <strong>Raumpioniere</strong>n“ und „Urban Social Design-Strategien“ zu etablieren<br />

und zu betreiben (siehe Beispiele S. 14).<br />

Erfolgskriterien: Dialog, Nutzungsvielfalt, Prozesso�enheit<br />

Entscheidend für den Erfolg von Entwicklung durch Kultur und Kreativität ist es, einen<br />

Entwicklungsprozesse zu ermöglichen, der das Engagement von Einzelakteuren im Dialog<br />

mit dem jeweiligen Umfeld ermöglicht. Es sollte darauf hingearbeitet werden, dass<br />

kulturelle und kreativwirtschaftliche Nutzungen in eine “normale Nutzungsvielfalt ”<br />

eingebettet sind, bzw. diese mittelfristig hervorrufen. Die Strategie der Ansiedlung sollte, in<br />

Bezug auf die Geschwindigkeit der Ansiedlung und das entgültige Standortpro�l, als<br />

o�ener Prozess angelegt sein. Denn nur so können sich individuelles Engagement, Dialog<br />

und eine zum Standort passende Nutzungsvielfalt entfalten.<br />

15


16<br />

Raum- und Nutzungspotentiale <strong>am</strong> <strong>Mehringplatz</strong><br />

AOK<br />

Umnutzungspotential<br />

schädliche<br />

Nutzungen<br />

(Wettbüro etc.)<br />

Gestaltungspotential<br />

EUCAL<br />

EUCAL<br />

GEWOBAG<br />

GEWOBAG<br />

Bezirk<br />

GEWOBAG<br />

Luftgeschosse mit<br />

Nutzungs- und<br />

Gestaltungspotential<br />

Hochbete mit<br />

Gestaltungspotential<br />

Grün�ächen mit<br />

Aktiverungspotential


<strong>Projektstudie</strong> <strong>kreative</strong> <strong>Raumpioniere</strong> <strong>am</strong> <strong>Mehringplatz</strong><br />

4. Bestandsaufnahme <strong>Mehringplatz</strong><br />

Die Bestandsaufnahme ergibt, dass ein Raumpotential für Culture-<br />

preneure existiert, welches durch eine behuts<strong>am</strong>e Neuordnung der<br />

Gewerbestruktur aktiviert werden kann. Die Analyse von ökonomischen<br />

und soziokulturellen Potentialen ergibt eine positive Kosten-Nutzen-<br />

Bewertung für die Ansiedlung von “<strong>kreative</strong>n <strong>Raumpioniere</strong>n”<br />

Die Gerwerbesituation <strong>am</strong> <strong>Mehringplatz</strong><br />

Die De�zite der Gewerbesituation <strong>am</strong> <strong>Mehringplatz</strong>es wurden in der Zukunftswerkstatt<br />

benannt: Demnach verhindere eine geringe Kaufkraft eine attraktive Angebotsstruktur in<br />

den EG-Laden�ächen. Auch sei das Gewerbe vor Ort nicht ausreichend vernetzt und<br />

ergreife zu wenig die Eigeninitiative.<br />

Zur Verbesserung der Situation wurden u.a. vorgeschlagen:<br />

1. Konzeptgebundene Vermietung<br />

2. Gewerbemix, der attraktiv für Bewohner und für Touristen ist<br />

3. Aufwertung des ö�entlichen Raumes<br />

4. Ö�entlichkeitswirks<strong>am</strong>e Netzwerke und Zus<strong>am</strong>menarbeit<br />

De�zite der Gewerbeeinheiten im EG-Bereich:<br />

De�zite<br />

zugezogene Rollos<br />

oder Vorhänge<br />

8 Eigene Erhebung<br />

50% 5% 40%<br />

Nutzungen die keine<br />

Schaufenster brauchen 60% 5% 90%<br />

Nutzungen die nicht den<br />

ö�entl. Raum beleben 60% 20% 30%<br />

soziale Einrichtungen<br />

Abwertende Nutzung<br />

Wenig Laufkundschaft<br />

Angsträume Luftgeschosse<br />

GEWOBAG Eucal Bezirk AOK<br />

40% 0% 100%<br />

-<br />

Aussenring<br />

1 Spielkasino<br />

1 Wettlokal<br />

1 Laden<br />

brachliegend<br />

-<br />

Aussenring -<br />

Aussenring<br />

-<br />

80%<br />

80%<br />

80%<br />

0%<br />

-<br />

Übergang<br />

Park/Platz<br />

17<br />

8


18<br />

Gewerbesituation <strong>am</strong> <strong>Mehringplatz</strong> in der Auslastungsfalle<br />

Die Gewerbestruktur <strong>am</strong> <strong>Mehringplatz</strong> wird von drei Bereichen dominiert:<br />

- soziale, Bildungs- und soziokulturelle Einrichtungen<br />

- Einzelhandel und Gastronomie des alltäglichen Bedarfs<br />

- Dienstleister und Büronutzung mit geringer Laufkundschaft und/oder lokalen Bezug<br />

Keine bestehenden Gewerbenutzung für sich negativ zu bewerten 9 . Jedoch scha�t die<br />

Dominanz der Bereiche Soziales und Dienstleistungen eine Gewerbesituation, die<br />

insges<strong>am</strong>t keine Lebendigkeit und Nutzungsvielfalt aufweist.<br />

Zentrales Problem der Gewerbesituation ist das Zus<strong>am</strong>menspiel von:<br />

- unattraktiver Ges<strong>am</strong>teindruck<br />

- geringe Kaufkraft<br />

- Vermietung an nicht standortgerechte Nutzungskonzepte<br />

> Das versteckte Problem der Gewerbesituation ist die, ökonomisch gesehen, gute<br />

Auslastung der Gewerbeeinheiten mit nicht standortgerechten Nutzungen. Ursäch-<br />

lich sind dafür die gute Lage des Standortes, die Qualität der Räumlichkeiten und das<br />

Fehlen einer gezielten Ansiedlungsstrategie. Ein durch niedrige Mieten induzierter,<br />

selbstwüchsiger Aufwertungsprozess durch <strong>kreative</strong> <strong>Raumpioniere</strong>, wie er bei Quar-<br />

tieren mit Leestand oft zu beobachten ist, kann somit nicht eintreten 10 .<br />

Ungenutzte ökonomische und sozial/kulturelle Potentiale<br />

Die schwache (realisierte) Kaufkraft <strong>am</strong> <strong>Mehringplatz</strong> hängt wesentlich mit den insges<strong>am</strong>t<br />

unattraktiven Rahmenbedingungen der Bereiche Image, ö�entlicher Raum, Wohnen und<br />

Gewerbeangebot zus<strong>am</strong>men. Der Wechselwirkung negativer Faktoren stehen jedoch<br />

ökonomische und sozial/kulturelle Standortpotentiale gegenüber, welche bisher nicht<br />

genutzt wurden:<br />

Ökonomische Potentiale hohe Besucherfrequenz<br />

Sozial/kulturelle Poteniale<br />

Kaufkraft < Tourismus<br />

Kultur-Nachfrage < Kulturpublikum<br />

zentrale Lage<br />

Friedrichstraße<br />

Kreuzberg<br />

Kreativwirtschafsquartier<br />

schöne Räume ><br />

Aktivitäten im<br />

ö�entl. Raum<br />

9 Einzige “schädliche Gewerbe” stellt laut Ergebnis der Zukunftswerkstatt das Wettbüro dar.<br />

10 Vgl. Zitat aus Sanierungsverordnung Seite 8 (in dieser Studie)<br />

<<br />

<<br />

Kaufkraft<br />

multikultureller Szenekiez<br />

<<br />

<<br />

Vernetzungspotential<br />

<<br />

hochwertige<br />

Angebote<br />

interkulturelle<br />

Begegnung


<strong>Projektstudie</strong> <strong>kreative</strong> <strong>Raumpioniere</strong> <strong>am</strong> <strong>Mehringplatz</strong><br />

Nutzungspotentiale der Gewerbeeinheiten im EG-Bereich<br />

Die Anzahl der Gewerbeeinheiten im EG-Bereich liegt aktuell bei ca. 32. Rund die Hälfte<br />

davon wird von Unternehmen der Nahversorgung, ein Viertel jeweils von sozialen<br />

Einrichtungen und Dienstleistungsunternehmen genutzt. Für die Gewerbeeinheiten im<br />

EG-Bereich der AOK werden neue Nutzungen gesucht. Durch den Ausbau der<br />

Luftgeschosse könnten neue Gewerberäume entstehen.<br />

> Die Gewerbeeinheiten könnte von ca. 32 auf 50 erhöht werden (plus 18)<br />

> Von den Gewerbeeinheiten im Bestand könnten ca. 10 umgenutzt werden<br />

> 28 Gewerbeeinheiten könnten neue Nutzungen zugeführt werden<br />

- 10 Gewerbeeinheiten im Bestand von GEWOBAG und Eucal<br />

- 5 neue Gewerbeeinheiten im Bestand der AOK<br />

- 13 neue Gewerbeeinheiten in den Luftgeschossen (GEWOBAG)<br />

> Die Gewerbeeinheiten weisen Eigenschaften auf die von Culturepreneuren<br />

nachgefragt werden:<br />

- �exible Räume ermöglichen Gestaltung nach Bedarf und Geschmack<br />

- helle Räume und große (Schau-) Fenster und<br />

- separate Zugänge ermöglichen Showrooms und Ladenverkauf<br />

Veränderungspotentiale nach Eigentümern<br />

Veränderungspotential im GEWOBAG-Bereich:<br />

- östlicher Außenring - mehr <strong>kreative</strong> Nutzer statt verschlossene Schaufenster<br />

- Luftgeschosse - Aktivierung des ö�entliche Raums statt Angsträume<br />

- Gewerbeeinheit an der Ecke Friedrichstraße/Franz-Klühs-Straße (Entré-Situation)<br />

- Dominanz von sozialen Einrichtung und Dienstleistern mittelfristig au�ösen<br />

Veränderungspotential im Eucal-Bereich:<br />

- zwei Spielkasinos - exponierte abwertende Nutzung<br />

- eine brach liegende Gewerbeeinheit (zwischen Rossman und Wettbüro)<br />

- Gewerbeeinheit mit unattraktiver Nutzung (“Immobilienmakler“) an der Friedrichstraße<br />

Veränderungspotential im Bestand des Bezirks:<br />

- Kreuzberger Musikalische Aktion KMA - Fenster- und Fassadengestaltung<br />

- Neustrukturierung der Nutzungen im EG-Bereich (potentielle A-Lage)<br />

Veränderungspotential im Bestand der AOK:<br />

- Laden�ächen zum <strong>Mehringplatz</strong> - aktuell nicht belebende Büronutzungen<br />

> Durch Nichterneuerung von Mietverträgen, Umsiedlungen, den Ausbau der<br />

Luftgeschosse könnten das Raumpotential in 2-4 Jahren aktiviert werden<br />

Zus<strong>am</strong>menfassung und Schlussfolgerung<br />

> Trotz wenig Leerstand - sind ca. 50% der aktuellen Nutzungen nicht standortgerecht<br />

> Östlicher Außenring, Luftgeschosse und AOK-Bereich haben große Nutzungspotentiale<br />

> Ein Raumpotential von ca. 28 Gewerbeeinheiten könnte in 2-4 Jahren aktiviert werden<br />

19


20<br />

Von den Potentialen zur Standortentwicklung<br />

ökonomische<br />

Potentiale<br />

integrierte<br />

Entwicklungsstrategie<br />

durch Nutzungsagentur<br />

Raumpotentiale<br />

durch Culturepreneure<br />

aktivieren<br />

selbsttragende<br />

Standortentwicklung<br />

durch Nutzungsvielfalt<br />

soziale/kulturelle<br />

Potentiale


<strong>Projektstudie</strong> <strong>kreative</strong> <strong>Raumpioniere</strong> <strong>am</strong> <strong>Mehringplatz</strong><br />

5. Expertise und Leitziele<br />

Ziele, Vorüberlegungen und Potentialalysen des Ansatzes <strong>kreative</strong><br />

<strong>Raumpioniere</strong> wurden in Workshops und Inteviews mit ausgewiesenen<br />

ExpertInnenen diskutiert und ausgearbeitet. Das Ergebnis ist ein<br />

Konzept bestehend aus Leitbild, Leitzielen und Entwicklungsebenen<br />

Die in den Kapiteln 1-4 dargestellten Rahmenbedingungen, Fachdiskurse und<br />

Potentialanalysen legen es nahe, von einem Entwicklungspotential durch <strong>Raumpioniere</strong><br />

und Culturepreneure <strong>am</strong> <strong>Mehringplatz</strong> auszugehen.<br />

Die Kernthese der Entwicklungsstrategie besagt, dass die ökonomischen<br />

und sozial/kulturellen Potentiale des Standortes über eine behuts<strong>am</strong>e<br />

Neuordung der Nutzungsstruktur im Gewerbebereich ausgeschöpft<br />

werden können. Die Neustrukturierung führt von nicht- standortgerechten<br />

Nutzungen hin zu kulturwirtschaftlichen und im weiteren Verlauf hoch-<br />

wertigen Nutzungen im Bereich Einzelhandel und Gastronomie. Motor der<br />

Entwicklung ist die Ansiedlung und Förderung von “Culturepreneuren”.<br />

Auf Basis der Expertise von ausgewiesenen ExpertInnen (siehe Seite 22) erfolgt eine<br />

Gliederung dieser Kernthese in Leitbild, Leitziele und Entwicklungsebenen:<br />

Leitbild: “<strong>Raumpioniere</strong> integrieren – Kreativität aufbauen”<br />

Die Mission<br />

... des Projektes ist es, dass <strong>kreative</strong> <strong>Raumpioniere</strong> und Culturepreneure eine<br />

positive Energie des Wandels und des <strong>kreative</strong>n Gestaltens in das Quartier tragen<br />

und d<strong>am</strong>it dem <strong>Mehringplatz</strong> zu einer neuen Identität und einem ökonomischen<br />

Aufschwung zu verhelfen. Dies soll als Wechselwirkung zwischen Bestehendem<br />

und Neuem geschehen und darf keinesfalls als Überfremdung empfunden<br />

werden.<br />

Die Vision<br />

... ist ein behuts<strong>am</strong>er stufenförmiger Aufbauprozess der Ansiedlung von Kreativ-<br />

wirtschaft, Kultur und attraktiven Gewerben und eine sukzessive Umgestaltung<br />

des <strong>Mehringplatz</strong>es zu einem urbanen und sozial vielfältigen Lebens- und Begeg-<br />

nungraum. Die Pioniere werden als Dialogpartner mit bestehenden Strukturen<br />

vernetzt und sollen normaler Bestandteil des Lebensraum <strong>Mehringplatz</strong> werden.<br />

Leitprinzipien sind: - Dialog<br />

- Transparenz<br />

- Prozesso�enheit<br />

21


22<br />

Expertise von Kreativwirtschaftsexperten und Raumvermittlern<br />

> Kreative tragen etwas ins Quartier, ihre Energie ist positv und färbt auf andere ab. Die<br />

Kreativen gestalten ihre Räume selbst und verbreiten so den Geist des Wandels. > Es gibt<br />

mittlerweile einen breiten Erfahrungsschatz mit der Ansiedlung von Kreativen. Fehler<br />

können vermieden werden. > Reine Zwischennutzung zur Vorbereitung des Terrains für<br />

andere zahlungskräftigere Nutzer wir kaum angenommen. Es funktioniert nur dann, wenn<br />

ein hoher immobilienwirtschaftlicher Druck in der ges<strong>am</strong>ten Stadt herrscht, was in Berlin<br />

nicht der Fall ist. > Es gibt auch Akteure die nur projektbezogen Zwischenmieten wollen<br />

oder können. Diese sollten nicht ausgeschlossen werden. > Zu Beginn des Prozesses müssen<br />

klare Absprachen zwischen Eigentümer und Pionieren über die ökonomischen Erwartungen<br />

getro�en werden. Ein Teil des Deals kann sein, dass die Miete niedriger ist, wenn kulturelle<br />

Aktivitäten umgesetzt werden die das Umfeld beleben. Prinzip „Hand gegen Koje“. > Die<br />

Pro�essionalität der Kreativen muss gegeben sein. Denn es funktioniert nur, wenn es<br />

Umsätze gibt, bzw. diese steigen. Sta�elmieten sind denkbar. > Es bedarf einer passenden<br />

Mischung aus verschiedenen Branchen die zus<strong>am</strong>menarbeiten können und ein Business-<br />

Klima entwickeln. Aber nicht zu viel vorgeben: o�ener Prozess ist wichtig. > Um als Kreativ-<br />

standort erfolgreich zu sein muss die Kreativität im ö�entlichen Raum sichtbar sein. Sinnvoll<br />

ist z.B. das Arbeiten im ö�entlichen Raum und Themen-Festivals welche die Krativität des<br />

Standortes inszenieren. > Da Kon�ickte auftreten braucht es eine eine Schnittstelle zwischen<br />

Anwohnern, Kreativen und Wohnungsgesellschaft. > Die Nachfrage nach <strong>kreative</strong>n<br />

Räumlichkeiten in der Innenstadt ist groß, da Berlin Kreative aus aller Welt anzieht. > Nähe<br />

von Wohnen und Arbeiten ist nachgefagt. Wohnateliers <strong>am</strong> <strong>Mehringplatz</strong> sinnvoll.<br />

Expertise von Gestaltungsexperten und Kreativen/Künstlern<br />

> Eine au�ällige Gestaltung des Bodens, die Aufenthaltsqualität erzeugt und eine innovative<br />

Ästhetik ausstrahlt kann als Attraktor und Symbol für den Standort wirken. Wie Beispiel St.<br />

Gallen: roter Teppichboden als permanenter Bodenbelag. > Mit der Wiederherstellung des<br />

Brunnens mit Engel/Viktoria ist noch keine grundlegende Verschönerung des Platzes<br />

erreicht. > Es bedarf konkreter Gestaltungskonzepte, welche die positiven Qualitäten des<br />

Platzes betonen. > Durch intelligente Gestaltung können das Sicherheitsgefühl verbessert<br />

und Angsträume abgebaut werden. > Die Praxis der “o�enen Tür” der Kreativnutzer löst bei<br />

Nachbarn, insbesondere Kindern große Resonanz aus. > Die Luftgeschosse haben eine<br />

besondere Qualität, die genutzt werden kann. Z. B. als Aktionsplattformen für Kultur und<br />

Freizeitaktivitäten. > Es bedarf einer Infrastruktur für <strong>kreative</strong> Aktivitäten im ö�entlichen<br />

Raum. Diese muss aber sehr elegant gestaltet sein.<br />

Expertise von Wohnungswirtschafts- und Immobilienexperten<br />

> Es bedarf einer Vision zur allgemeinen Orientierung. Diese darf keine Akteure aus-<br />

schließen, sondern muss sich durch O�enheit zum Mitmachen auszeichnen. > In Nutzungs-<br />

konzepte der Gewerbetreibenden könnte man einen Solibeitrag einbauen um so nach<br />

Interessenlage sozial/kulturelle Aktivitäten anderer Pioniere zu ermöglichen, die Frequenz-<br />

bringer sind. > Es bedarf einer Umlenkung von Laufströmen in den Außenring. Events die ein<br />

Abendpublikum bringen sind wichtig. > Der <strong>Mehringplatz</strong> sollte mit Cafés belebt werden.<br />

Lange Wege der Kellner funktionieren auch in Paris und Unter den Linden. > Auch “normale”<br />

Gewerbe sollten Teil der Ansiedlungsstrategie sein. Die Bestandsgewerbe sollten intensiv in<br />

den Prozess einbezogen werden. > Temporäre Nutzungen bedeuten einen hohen<br />

Verwaltungsaufwand und Verschleiß der Immobilie. > Konzeptvermietung ist sinnvoll, muss<br />

aber auch funktionieren. Was passiert wenn das angekündigte Konzept nicht umgesetzt<br />

wird? > Es emp�ehlt sich, die Pro�lierung einer neuen Gewerbestruktur durch ein Thema.<br />

Expertise von Quartiermanagement, Stadtplanung, Anwohnern<br />

> Die Fassaden haben ein hohes Gestaltungspotential. > Es gab mal eine ö�entliche<br />

Kunstgalerie <strong>am</strong> <strong>Mehringplatz</strong>: „Galerie Mehring“. Die kulturelle Infrastruktur im Kiez ist sehr<br />

schwach > Es gab mal einen Markt im Aussenring: warum nicht Themenmärkte a la<br />

Maybachufer? Montags: Flohmarkt, Dienstags und Donnerstag: türkischer Markt, S<strong>am</strong>stags:<br />

Design. > Die Ö�entliche Hand müsste das Konzept „Kreative <strong>Raumpioniere</strong>“ mit<br />

unterstützen, nicht nur GEWOBAG. „Unrentierliche Nutzungsformen“ mit Gemeinwohle�ekt<br />

könnten ö�entlich �nanziert werden.<br />

Expertiseextrakt basierend auf der Fachgesprächen (siehe Seite 46)


<strong>Projektstudie</strong> <strong>kreative</strong> <strong>Raumpioniere</strong> <strong>am</strong> <strong>Mehringplatz</strong><br />

Leitziele und Entwicklungsebenen<br />

Die Ziele des Ansatzes <strong>kreative</strong> <strong>Raumpioniere</strong> �nden im Rahmen des Leitbildes<br />

“<strong>Raumpioniere</strong> integrieren - Kreativität aufbauen” eine Präzisierung in Leit-<br />

zielen. Die Leitziele �nden eine Operationalisierung als Entwicklungsebenen.<br />

Die Umsetzbarkeit von Leitbild, Leitzielen und Entwicklungsebenen wird in<br />

einer Machbarkeitsanalyse geprüft (Kapitel 6).<br />

Scha�ung von Wirkungsräumen für Kreativwirtschaft, Kultur und <strong>kreative</strong> Impulsgeber<br />

Leitziel I : <strong>Mehringplatz</strong> als Krativwirtschaftsstandort pro�lieren<br />

Entwicklungsebene I : Ansiedelung von Culturepreneuren<br />

Die Ansiedlung von Culturepreneuren sollte als Kombination von aktiver<br />

Raumvermittlung, dem Aufbau von Vernetzungsstrukturen und Coaching-<br />

und Mentoringangeboten erfolgen.<br />

Die Entwicklung eines Standortpro�ls erfolgt im Dialog mit den<br />

Culturepreneuren. Über ökonomische Erwartungen seitens Mieter und<br />

Vermieter muss hohe Transparenz bestehen. Eine Nutzungsagentur agiert<br />

als Schnittstelle zwischen Eigentümern und neuen Nutzern (siehe S.12)<br />

Förderung der sozialen Vielfalt des Sozialraums <strong>Mehringplatz</strong><br />

Leitziel II : Belebung des <strong>Mehringplatz</strong>es durch spannenden Gewerbemix<br />

Entwicklungsebene I : Ausbau der Lufgeschosse<br />

Die Revitalisierung des <strong>Mehringplatz</strong>es zu einem der “schönsten Plätze<br />

Berlins” kann nur durch die Rückkehr von lebendigen Aktivitäten und<br />

Gewerben <strong>am</strong> und auf dem Platz erfolgen.<br />

Der ö�entliche Raum und die Luftgeschosse werden durch behuts<strong>am</strong>e<br />

Umbaumaßnahmen für gewerblliche und nichtkommerzielle Nutzungen<br />

geö�net. Ein sukzessiver Ausbau ermöglicht einen dialogischen Prozess.<br />

Etablierung von Begegnung (-sorten) zwischen Kreatiwirtschaft und Bewohnern<br />

Leitziel III : Kreative Aktivierung von Anwohnern und Besuchern<br />

Entwicklungsebene I : <strong>kreative</strong> Beteiligung und Teilhabe<br />

Bildungs- und Beteiligungsformate nutzen die Themen des “Kreativ-<br />

quartiers” um Anwohnern und Besuchern die aktive und <strong>kreative</strong> Teilhabe<br />

an der Belebung des <strong>Mehringplatz</strong>es zu ermöglichen.<br />

Aktivierungsstrategien werden in Kooperation von Culturepreneure n und<br />

ansässigen Einrichtungen umgesetzt. Der Mehrigplatz wird als Standort<br />

innovativer Bildungs- und Aktivierungsstrategien pro�liert.<br />

23


<strong>Projektstudie</strong> <strong>kreative</strong> <strong>Raumpioniere</strong> <strong>am</strong> <strong>Mehringplatz</strong><br />

6. Machbarkeitsanalyse<br />

Culturepreneure leisten einen Beitrag zu einem attraktiven Gewerbe-<br />

mix. Architekturstudien zeigen auf, wie Lufgeschosse aktiviert werden<br />

können. Bewohneraktivierung wird als “Gegenleistung” der Culture-<br />

peneure de�niert. de�niert. Relevante Planungsrahmen werden aufgezeigt<br />

Rahmenbedingungen des Projektes<br />

Projektes<br />

Ö�entliche Ö�entliche Meinung vor Ort<br />

Das Projekt Kreative <strong>Raumpioniere</strong> <strong>am</strong> <strong>Mehringplatz</strong> umfasst eine komplexe Ziel- und<br />

Handlungsstruktur, welche zu einer weitreichenden weitreichenden Veränderung der der Ges<strong>am</strong>tsituation <strong>am</strong> <strong>am</strong><br />

<strong>Mehringplatz</strong> führen soll. Die Leit-Prinzipien Leit-Prinzipien Dialog, Transparenz und Prozesso�enheit<br />

Prozesso�enheit<br />

ermöglichen einen e�zienten e�zienten Umgang mit Kon�ikten Kon�ikten und waren bereits in der<br />

Konzeptionsphase maßgeblich.<br />

Eine der wichtigsten allgemeinen Rahmenbedingungeen für Planungsvorhaben ist die<br />

ö�entliche ö�entliche Meinung und die die Haltung Haltung von von Teilö�entlichkeiten. Teilö�entlichkeiten. Kaum ein Projekt kann (und (und<br />

sollte) sollte) gegen die ö�entliche ö�entliche Meinung umgesetzt werden.<br />

Die wichtigste Teilö�entichkeit Teilö�entichkeit für das Projekt Kreative <strong>Raumpioniere</strong> <strong>Raumpioniere</strong> ist die Meinung der<br />

Bewohnerschaft und von Anrainerorganisationen. Hier Hier ist ist frühzeitig der Dialog zu suchen,<br />

in dessen Verlauf das Projekt angepasst werden kann. Durch Informationsveranstaltungen<br />

und Workshop Workshop sollte die die lokalen Akteure in die die Projektumsetzung integriert werden.<br />

Lokale Planungsrahmen<br />

Das Projekt ist ist in die bereits bereits genannten Planungsrahmen Kreativquartier, Sanierungsgebiet<br />

und Zukunftswerkstatt zu integrieren. Darüber hinaus ist ist zu zu prüfen, wie wie das Projekt Projekt in die die<br />

Planungs- und Aktionrahmen des Quartiersmanagements und anderer ö�entlicher ö�entlicher Träger Träger<br />

wie Schulen, Kitas, Jugendeinrichtungen Jugendeinrichtungen zu integrieren ist. ist.<br />

Übergeordnete Fachplanungen<br />

Durch den Planungsrahmen Sanierungsgebiet ist eine enge Verzahnung mit mit den<br />

übergeordneten Fachplanungen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und dem<br />

Bezirks<strong>am</strong>t von Friedrichshain-Kreuzberg gegeben.<br />

Ergänzend emp�ehlt emp�ehlt es sich, die Neuordnung des <strong>Mehringplatz</strong>es im Kontext von<br />

Rahmenplanungen wie dem Planwerk Innere Stadt oder der geplanten Internationalen<br />

Bauausstellung (IBA 2020) auf entsprechenden Fachebenen zu diskutieren.<br />

Das Konzept für eine IBA 2020 fokussiert auf die<br />

Aktivierung von Raumpotentialen (”Raumstadt”)<br />

durch das Engagement zivilgesellschaftlicher Akteure<br />

(”Sofortstadt”). Gesucht werden modellhafte Projekte<br />

(”Hauptstadt”) die das wirtscha�iche, soziale und<br />

kulturelle “Stadtkapital” Berlins weiterentwickeln. 12<br />

12 Vgl. IBA-Konzept der Senatswerwaltung für Stadtentwicklung (2011)<br />

25


26<br />

Sukzessive Neuordung der Gewerbestruktur im EG-Bereich<br />

Gewerbeeinheiten<br />

25<br />

24<br />

23<br />

22<br />

21<br />

20<br />

19<br />

18<br />

17<br />

16<br />

15<br />

14<br />

13<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Nutzungsmix aktuell angestrebter Nutzungsmix<br />

neue Nutzungsräume<br />

(Luftgeschossen / AOK)<br />

Büros<br />

Soziales<br />

Nahversorgung<br />

gehobene<br />

Gastro<br />

gehobener<br />

EZH<br />

Nahversorgung<br />

aktuell<br />

Zeitachse<br />

1. Phase 2. Phase 3. Phase Ziel<br />

Ursprungsnutzung<br />

Neunutzung<br />

Dominanz<br />

nicht attraktiver<br />

Nutzungen<br />

? ? ?<br />

Büros<br />

Culture<br />

preneure<br />

Soziales<br />

Zwischennutzung<br />

Start-Up<br />

vielfältiger<br />

und attrakiver<br />

Nutzungsmix


<strong>Projektstudie</strong> <strong>kreative</strong> <strong>Raumpioniere</strong> <strong>am</strong> <strong>Mehringplatz</strong><br />

Ausgestaltung Entwicklungsebene I :<br />

Ansiedelung von Culturepreneuren<br />

Herzstück des Ansatzes <strong>kreative</strong> <strong>Raumpioniere</strong> ist die Ansiedlung von Culturepreneuren.<br />

Eine Nutzungsagentur als Schnittstelle zwischen Eigentümer und Culturepreneuren sollte<br />

folgende Maßnahmen als Bausteine einer integrierten Strategie umsetzen:<br />

- Aktive Raumvermittlung<br />

- Aufbau von Vernetzungsstrukturen und -aktivitäten<br />

- Coaching- und Mentoringangebote<br />

- Dialogprozess (Workshops etc.) zur Entwicklung des Standortpro�ls<br />

Räume für neue Nutzungen ö�nen<br />

Da <strong>am</strong> <strong>Mehringplatz</strong> kaum Gewerbeleerstand gegeben ist, erfolgt eine Ansiedlung<br />

entsprechend auslaufender Mietverträgen von Gewerbeeinheiten mit nicht standort-<br />

gerechten Nutzungen. Dieser Prozess muss behuts<strong>am</strong> und transparent durchgeführt<br />

werden. Eine frühzeitige Informationsstrategie und ein Konsens unter lokalen<br />

Schlüsselakteuren ist Voraussetzung für den Erfolg des Projektes.<br />

Vermietungskriterien<br />

Ziel der Ansiedlungsstrategie ist es, einen Nutzungsschwerpunkt von Culturepreneuren<br />

bzw. kleinen und mittleren kultur- und kreativwirtschaftlichen Unternehmen zu scha�en.<br />

Die neuen Nutzer sollten einige der folgenden Nutzungsqualitäten aufweisen:<br />

- Nutzung der Schaufensterbereiche als Showroom oder Verkaufs�ächen<br />

- Nutzung des ö�entl. Raums (informell: Draussensitzen und formell: Verkaufsauslage)<br />

- St<strong>am</strong>mkundschaft mit hoher Lauf-Frequenz<br />

- regelmäßige Events, auch in den Abendstunden<br />

- Präsenz auch in den Abendstunden<br />

- O�enheit für Gemeinschaftsaktivitäten mit anderen Gewerben und Nachbarschaft<br />

- Mischkonzepte mit Gastronomie, Einzelhandel und/oder kulturelle Veranstaltungen<br />

- Produktionsformen und Angebote mit visuellen und künsterischern Qualitäten<br />

Nutzungsmix aufbauen<br />

Ein Nutzungsmix an Branchen und Nutzungstypen kann nur begrenzt gesteuert werden.<br />

Anzustreben ist, eine Vielfalt an Branchen, Nutzungstypen und Nutzungsqualitäten. Erst im<br />

Laufe der Ansiedlung wird ein Standortpro�l aufgebaut und weiterentwickelt. Siehe<br />

Diagr<strong>am</strong>m links.<br />

Visualisierung Culturepreneurnutzung: Mischkonzept mit Gastronomie<br />

und Nutzung des ö�entlichen Raums<br />

27


28<br />

Platzbelebung durch Nutzungsbeziehungen<br />

? ? ? ?<br />

? ? ? ?<br />

Kultur<br />

Projektraum<br />

Café<br />

Bewirtung<br />

Bäckerei


Ausgestaltung Entwicklungsebene II:<br />

Belebung des <strong>Mehringplatz</strong>es durch spannenden Gewerbemix /<br />

Aktivierung und Ausbau der Luftgeschosse<br />

Die Revitalisierung des <strong>Mehringplatz</strong>es zu einem der “schönsten Plätze Berlins” erfolgt durch<br />

die Rückkehr von lebendigen Aktivitäten und Gewerben um und auf dem Platz . Der<br />

ö�entliche Raum und die Luftgeschosse werden durch behuts<strong>am</strong>e Umbaumaßnahmen für<br />

gewerbliche und nichtkommerzielle Nutzungen geö�net. Ein sukzessiver Ausbau einer<br />

standardisierten und modularen Nutzungsinfrastruktur ermöglicht einen ergebniso�en und<br />

dialogischen Prozess.<br />

Eine neue Identität und ein ökonomischer Aufschwung <strong>am</strong> <strong>Mehringplatz</strong> sind nur zu<br />

erreichen, wenn sich das Erscheinungsbild und das Lebensgefühl des Platzen grundlegend<br />

ändern. Das Leitbild der Zukunftswerkstatt „Zurück zu einem der schönsten Plätze Berlins“<br />

ist maßgeblich durch die Entwicklung eines „spannenden und lebendigen Gewerbemix“<br />

umzusetzen.<br />

Will man „zurück“ so ist d<strong>am</strong>it der ehemalige funktional gemischte Belle Alliance Platz<br />

gemeint. Die Beibehaltung der an der funktional getrennten Stadt orientierten<br />

Platzkonzeption steht zu diesem Ziel im Widerspruch. Weder belebte Gewerbeeinheiten in<br />

zweiter Reihe noch ein renovierte Engel auf der Platzmitte werden eine im Stadtbild<br />

sichtbare und d<strong>am</strong>it prägende Platzbelebung hervorrufen.<br />

> Die Umsetzung des Leitbildes „Zurück zu einem der Schönsten Plätze der Welt“<br />

impliziert : Der Platz muss in seiner inneren Platzkante im Erdgeschoss mit ö�ent-<br />

lichem Leben gefüllt werden, um den Platz seine urbane Qualität zurück zu geben<br />

Die Torsituation:<br />

Als Startschuss für den Ausbau der<br />

Luftgeschosse eignet sich die Torsituation zu<br />

Beginn der Friedrichstraße besonders. Das<br />

östliche Tor (im Bild links) könnte als Mieter-<br />

tre� und Mieterbüro dienen, das westliche<br />

als Projektraum für kulturelle Veranstal-<br />

tungen und Aktivitäten. Die zwei Wände<br />

eignen sich hervorragend für Projektionen.<br />

29


30<br />

Lichtkonzept<br />

Katalysatorraum<br />

Gewerberaum


<strong>Projektstudie</strong> <strong>kreative</strong> <strong>Raumpioniere</strong> <strong>am</strong> <strong>Mehringplatz</strong><br />

Nutzungsinfrastruktur in Luftgeschossen<br />

Für die Aktivierung der Luftgeschosse sind drei Nutzungsinfrastrukturen denkbar:<br />

1. Lichtkonzept und minimale Nutzungsinfrastruktur<br />

Die Decken weisen Hohlräume auf, die sich gut zur Integration von künstlerischen Lichtkonzepten<br />

eignen. So steigt die Aufenthaltsqualität und das negative Erscheinungsbild wird von einem<br />

attraktivem Lichtkonzept abgelöst. Durch einfache Infrastrukturen, wie Haken für Hängematten,<br />

Stromanschlüsse für Marktstände oder Internet würde die Nutzbarkeit der Luftgeschosse verbessert.<br />

> Lichtkonzept für den ges<strong>am</strong>ten ö�entlichen Raum <strong>am</strong> <strong>Mehringplatz</strong>: Ein künstlerisches<br />

Beleuchtungskonzept würde einen wesentlichen Beitrag zur stadträumlichen Wahrnehmung des<br />

Platzes leisten. Insbesondere die Aktzentuierung der verschiedene Bereiche des Platzes in seinem<br />

konzentrischen Aufbau, kann dem <strong>Mehringplatz</strong> eine dyn<strong>am</strong>ische und zugleich einheitliche<br />

Gestaltung geben.<br />

2. Katalysatorräume<br />

Mit den Katalisatorräumen entsteht eine Infrastruktur in Form von hochwertig gestalteten<br />

Aufbewahrungsräumen. Sie dienen der Aufbewahrung von Gegenständen, wie z.B. Spielgerät,<br />

Fahrräder, Markttische oder Gärtnerwerkzeug, für besondere Aktivitäten im ö�entlichen Raum. Die<br />

Luftgeschosse werden zu Katalysatoren vielfältiger Nutzungen die Ausdruck eines rücksichtsvollen<br />

Miteinanders sind. Die Aufbewahrungsräume sind vandalismussicher und demontierbar.<br />

> Bewirtschaftung, Wartung, Kosten: Die Bewirtschaftung der minimalen Infrastruktur und der<br />

Aufbewahrungsräume sollte in der Verantwortung eines lokalen Trägers liegen um eine kontrolllierte<br />

Nutzung zu sichern. Auch die Wartung der Lichtanlagen sollte analog zum Platzgärtner in einer Hand<br />

liegen. An den Wartungs- und Stromkosten sollten sich alle Eigentümer <strong>am</strong> Platz beteiligen.<br />

3. Gewerberäume<br />

Der Ausbau der Lufgeschosse zu vollwertigen Gewerberäumen ist möglich, wenn auch mit baulich<br />

intensiven Maßnahmen verbunden. Die Gewerberäume sollten durch Vollverglasung ein Maximum an<br />

Durchlässigkeit aufweisen. Pro Luftgeschoss sollte in der Regel ein Durchgang erhalten bleiben. Es<br />

emp�ehlt sich vereinzelt, an Stellen die wenig Durchlauf aufweisen, zwei Gewerberäume pro<br />

Luftgeschoss einzurichten und diese ggf. auch zu verbinden, um so größere Gewerberäume für<br />

hochwertigen Einzelhandel und Gastronomie zu ermöglichen.<br />

> Additivität und Kombinationen: Zur Lichtinfrastruktur können Katalysatorräume und ebenso<br />

Gewerberäume hinzugefügt werden, da die Lichtanlage �exibel ist. In den zwei Hälften der<br />

Luftgeschosse sind mehrere Kombinationsmöglichkeiten pro Luftgeschoss möglich (Abb. S.32).<br />

> Arbeiten und Wohnen verbinden: Die Kombination von Wohnen und Arbeiten könnte dem<br />

<strong>Mehringplatz</strong> eine besondere Attaktivität geben. Die besonders großen Wohnungen im Innenring<br />

eingnen sich hervorragend für Atelierwohnen oder gemeinschaftliche Wohnformen (Abb. S.33).<br />

Kreative Gewerbekonzepte:<br />

vom Aussenring zum Innenring zum Platz:<br />

31


32<br />

Nutzungsinfrastrukturen in Luftgeschossen<br />

Lichtkonzept und Basisausstattung<br />

Gewerberaum und Katalysatorraum


<strong>Projektstudie</strong> <strong>kreative</strong> <strong>Raumpioniere</strong> <strong>am</strong> <strong>Mehringplatz</strong><br />

Wohnen und Arbeiten<br />

Kreativhaus / Wohnen nach Themen<br />

33


34<br />

Das Prinzip “Hand gegen Koje”<br />

Anteil von aktivierender Projektarbeit und Mietnachlass<br />

für Culturepreneure<br />

nur<br />

Betriebskosten<br />

Projektraum:<br />

intensive<br />

Projektarbeit<br />

und Beteiligung<br />

Mietnachlass<br />

40%<br />

B e i t r a g<br />

Mietnachlass<br />

15%<br />

Mietnachlass<br />

z u<br />

5%<br />

A k t i v i e r u n g u n d I n t e g r a t i o n<br />

Designer:<br />

handwerkliche<br />

Produktion<br />

mit Nachbarn<br />

Gastronomie:<br />

Ausbildung für<br />

Jugendliche<br />

aus dem Kiez<br />

Mögliche Kooperationspartner für Aktivierungsprojekte<br />

Culturepreneure<br />

Kreativquartier<br />

Nutzungsagentur<br />

Museen<br />

Projektraum<br />

Quartiersmanagement<br />

Start-Up:<br />

regelmäßige<br />

Hausaufgabenhilfe<br />

für Kinder<br />

Universitäten<br />

Bildungsträger<br />

Jugendeinrichtungen


<strong>Projektstudie</strong> <strong>kreative</strong> <strong>Raumpioniere</strong> <strong>am</strong> <strong>Mehringplatz</strong><br />

Ausarbeitung Entwicklungsebene III:<br />

Kreative Aktivierung von Anwohnern und Besuchern<br />

Förderung von aktiver Beteiligung und Teilhabe<br />

Mit der Ansiedlung von Culturepreneuren sollten <strong>kreative</strong> Beteiligungs- und<br />

Teilhabeangebote für Anwohner und Besucher einhergehen, welche die Entwicklung einer<br />

neuen und integrativen Identität des Kiezes fördern. Bei den Anwohnern sollten<br />

bildungsferne und migrantische Gruppen erreicht werden, grundsätzlich aber<br />

Begegnungen zwischen den sozialen Gruppen initiiert werden. Migrantische Ökonomien<br />

und <strong>kreative</strong> Ökonomien sind nach Möglichkeit zu verbinden.<br />

Eine Aktivierung kann erfolgen durch:<br />

- künstlerisch-<strong>kreative</strong> Angebote von Culturepreneuren an Anwohner und Besucher<br />

> Theater- ,Film- und Ausstellungsprojekte unter Einbeziehung lokale Kompetenzen<br />

- Vermittlung von Themen der Kulturinstitutionen in der Südlichen Friedrichstadt<br />

> Zeitungsviertel, moderne Kunst, Architektur, Interkulturelle Themen<br />

- gemeinschaftliche Nutzung und Bewirtschaftung des ö�entlichen Raums<br />

> Märkte, Kleinhandel mit <strong>kreative</strong>n Marketing- und Quali�zierungskonzepten<br />

“Hand gegen Koje”<br />

Das Prinzip “Hand gegen Koje” besagt, dass durch Gegenleistungen (Hand) die Unterkunft<br />

(Koje) umsonst oder billiger zur Verfügung gestellt wird. Mit den Culturepreneuren sollten<br />

Vereinbarungen getro�en werden, welchen Beitrag diese zur Aktivierung von Anwohnern<br />

und Besuchern leisten und welcher Mietnachlass dafür gewährt wird (siehe S.34). Ein<br />

besonders intensiver Kontakt mit dem sozialen Umfeld sollte von Kreativen gesucht<br />

werden, die auf solche Strategien spezialisiert sind.<br />

Projektraum als Kristallisationsort<br />

Sinnvoll wäre die frühzeitige Einrichtung eines Projektraums der <strong>kreative</strong>n<br />

Beteiligungsstrategien einen zu identi�zierenden Ort im Stadtbild gibt. Dieser Projektraum<br />

könnte mit Projekten bespielt werden, die in Kooperation mit verschiedenen<br />

Organisationen umgesetzt werden. Geeignet wäre als Standort ein Tor-Luftgeschoss.<br />

Als Themen für Projekte bieten sich u.a. die Themen des “Kreativquartiers” an:<br />

> Medien, Zeitungen, Literatur in Anknüpfung an das Zeitungsviertel um die Kochstraße<br />

wie auch die Amerika Gedenkbibliothek. Z.B. Neukonzeption der Kiezzeitung.<br />

> Vermittlung von Kunst- und Kulturgeschichte und insbesondere der Bereiche Gestaltung<br />

und Design in Anknüpfung an die überregionalen Museen in der Südlichen Friedrichstadt<br />

> Architektur und Bauwesen in Anknüpfung an Geschichte und die aktuellen Tendenzen<br />

der Südlichen Friedrichstadt in Kooperation mit der benachbarten (!) Architektenk<strong>am</strong>mer<br />

> Interkulturelle Themen z.B. in Kooperation mit dem Jüdischen Museum Berlin<br />

Märkte, Handwerk und etwas Neues für Berlin<br />

Gemeins<strong>am</strong> mit Kreativen sollten Konzepte für Wochenmärkte entwickelt werden. Die zu<br />

verkaufenden Produkte könnten durch Anwohner, unter Anleitung von Kreativen<br />

produziert werden. Das Thema Handwerk verspricht gerade bei geringquali�zierten<br />

Menschen ein hohes Identi�kationspotential. Es sollte mit der Bewohnerschaft (für Berlin)<br />

einzigartige Markt-Konzepten entwickelt werden - so können ökonomische Potentiale<br />

genutzt werden und eine gemeinschaftliche Identität gestärkt werden.<br />

35


36<br />

Entwicklungspotentiale Südliche Friedrichstadt<br />

Pro�lraum<br />

Blumengroßmarkt<br />

Pro�lraum<br />

Mehringpltatz<br />

Leerstand<br />

Umstukturierungspotential<br />

Neubaupotential<br />

Spielcasino etc.<br />

Aktivierung<br />

ö�entl. Räume


<strong>Projektstudie</strong> <strong>kreative</strong> <strong>Raumpioniere</strong> <strong>am</strong> <strong>Mehringplatz</strong><br />

7. Umsetzungsempfehlungen<br />

Das Konzept sollte als mehrstu�ger Aufbauprozess umgesetzt werden.<br />

Organisatorisch ist das Projekt einzubetten bestehende und sich aktuell<br />

konstituierende Planungsrahmen. Die Finanzierung des Projektes durch<br />

lokale Partner könnte durch eine Ko�nanzierung aus Mitteln der<br />

Wirtschaftförderung und der Städtebauförderung ergänzt werden<br />

Vor der Umsetzung des Projektes “<strong>kreative</strong> <strong>Raumpioniere</strong> <strong>am</strong> <strong>Mehringplatz</strong>” sind<br />

konzeptionelle und planerische Vorarbeiten zu leisten. Diese betre�en die weitere<br />

Projektentwicklung und die Sicherung der Finanzierung.<br />

Der Umsetzungsprozess wird als dreistu�ger Aufbauprozess vorgeschlagen. Überlagert<br />

wird die Umsetzung des Konzeptes von der Absperrung des <strong>Mehringplatz</strong>es wegen<br />

Bauarbeiten an U-Bahnschacht und Viktoria-Brunnen. Die bis Mitte 2013 andauernde<br />

Sperrung des Platzes sollte als Chance zur Belebung der Außenringe betrachtet werden.<br />

Somit ist ein gewisser Zeitdruck gegeben, um diese Chance wahrzunehmen.<br />

Einbettung I: Prozess der Zukunftswerkstatt<br />

Voraussetzung für eine Ausarbeitung und Umsetzung des Projektes ist die fruchtbare<br />

Integration des Konzeptes in den laufenden Prozess der Zukunftswerkstatt <strong>am</strong><br />

<strong>Mehringplatz</strong>. Da das Konzept alle AG-Themen betri�t, wenn gleich das Thema Wohnen nur<br />

indirekt, im Sinne einer Wohnumfeldveränderung, ist ein Dialog mit allen AG´s notwendig.<br />

Es steht zu erwarten, dass das Konzept im Dialog mit den AG´s eine Weiterentwicklung<br />

erfährt (siehe S.44)<br />

Einbettung II: Quartiersmarketing / Kreativquartier Südliche Friedrichstadt 13<br />

Die im Rahmen der Ansiedlungsstrategie von einer Nutzungsagentur zu erbringenden<br />

Managementaufgaben könnten im Rahmen eines Quartiersmarketings für die Südliche<br />

Friedrichstadt umgesetzt werden. In dieser Konstellation würden die GEWOBAG (analog<br />

andere Eigentümer) 50% Eigenanteil erbringen und 50% Ko�nanzierungsmittel aus EU- und<br />

Landesmitteln genutzt werden können. Der sukzessive Ansiedlungs- und Vernetzungs-<br />

prozess wäre in ein Quartiersmarketing für die lokale Wirtschaft eingebettet. D<strong>am</strong>it würden<br />

Synergiee�ekte insbesondere bei der Vernetzung mit andern <strong>Raumpioniere</strong>n und<br />

etablierten Unternehmen und Institutionen der Südlichen Friedrichstadt genutzt.<br />

Einbettung II: Sanierungsgebiet<br />

Mit der Existenz eines Sanierungsbeauftragten ab Anfang 2012 gibt es einen wichtigen<br />

Ansprechpartner für alle städtebaulichen Maßnahmen in der Südlichen Friedrichstadt.<br />

Welche Prioritäten und Ressourcen im Rahmen des Sanierungsgebiets in welchem Zeitraum<br />

zum Einsatz kommen kann aktuell (November 2011) nicht vorhergesagt werden. Der<br />

Sanierungsbeauftragte dürfte sich in jedem Fall als wesentlicher Kooperationspartner des<br />

Projektes erweisen, insbesondere hinsichtlich baulicher Maßnahmen.<br />

13 Die bezirkliche Wirtschaftsförderung prüft aktuell (November 2011) die Möglichkeit der<br />

Beantragung eines mehrjährigen Quartiersmarketingprojektes, �nanziert u.a. aus<br />

wirtschaftsdienlichen Mitteln (WDM), für die Südliche Friedrichstadt. Die Stärkung und Ansiedlung<br />

von Kreativwirtschaft könnte ein Baustein dieses WDM-Projektes sein.<br />

37


<strong>Projektstudie</strong> <strong>kreative</strong> <strong>Raumpioniere</strong> <strong>am</strong> <strong>Mehringplatz</strong><br />

Phase I (2012)<br />

Die drei Entwicklungsebenen des Projektes (Ansiedlungsstrategie / Luftgeschosse<br />

aktivieren / Beteiligung organisieren) starten zeitgleich in der ersten Phase.<br />

Entsprechend auslaufender Mietverträge wird in Phase I ein Ansiedlungsplan erstellt. Ziel<br />

ist es, verfügbare Gewerbeeinheiten an <strong>kreative</strong> <strong>Raumpioniere</strong> zu vermieten.<br />

Zur Aktivierung von Culturepreneuren werden in Phase I Infoveranstaltungen, Workshops<br />

und kleine K<strong>am</strong>pagnen durchgeführt.<br />

Als erste Maßnahmen stehen an: der Ausbau der Luftgeschosse an der Torsituation und die<br />

Umsetzung eines Lichtkonzeptes in den Luftgeschossen. Beide Maßnahmen dürften eine<br />

starke Aufmerks<strong>am</strong>keit Seitens der Berliner Ö�entlichkeit erfahren und stellen somit auch<br />

e�ziente Marketinginstrumente dar, wenn eine professionelle Begleitung erfolgt.<br />

Ebenfalls baulich umgesetzt werden sollten ein paar “Katalysatorräume”. Der Platzgärtner<br />

könnte der erste Nutzer eines eleganten Aufbewahrungsraums sein.<br />

Phase II (2013)<br />

In der 2. und 3. Phase werden die drei Entwicklungsebenen stetig ausgebaut. Abhängig<br />

vom Erfolg der Ansiedlungsstrategie kann der Prozess verlangs<strong>am</strong>t oder beschleunigt<br />

werden.<br />

In Phase II sollten sich bereits regelmäßige Veranstaltungszyklen aufgebaut und ein<br />

Zus<strong>am</strong>mengehörigkeitsgefühl unter den neuen Nutzern und mit den “Eingesessenen”<br />

entwickelt haben. Die Culturepreneuren entwerfen gemeins<strong>am</strong> mit Eingesessenen eine<br />

Vision welches Gewerbe und Kreativpro�l der <strong>Mehringplatz</strong> zukünftig haben sollte.<br />

Der Außenring erfährt eine Aufwertung in Gestaltung und Nutzung - Neue und alte<br />

Nutzungen, zunehmend auch im Bereich qualitätsvoller Einzelhandel und Gastronomie,<br />

haben voraussichtlich von der temporären Lau�requenz des Ringbereichs durch die<br />

Sperrung des Platzes pro�tiert.<br />

Die ersten Gewerberäume in den Luftgeschossen sind eingerichtet und vergeben.<br />

Die Umgestaltung des Platzes wird hinter der Absperrung von statten gehen.<br />

Phase III (2014-15)<br />

In Phase III ist die Veränderung des <strong>Mehringplatz</strong>es weiter vorangeschritten. Der Platz wird<br />

geö�net und entfaltet durch <strong>kreative</strong> Nutzungen seinen Charakter als lebendiger,<br />

vielfältiger und urbaner Begegnungsort.<br />

Weitere Luftgeschosse werden ausgebaut und evtl. wird ein Wohnstrang als Kreativhaus<br />

oder Wohnen nach Themen eingerichtet.<br />

Nach einer Evaluation des Entwicklungsprozesses wird entschieden wie es weiter geht. Da<br />

die Frage der Verstetigung von Beginn an präsent war, werden sich vermutlich bereits<br />

zivilgesellschaftliche Anschlussstrukturen und Projekte herausgebildet haben.<br />

39


<strong>Projektstudie</strong> <strong>kreative</strong> <strong>Raumpioniere</strong> <strong>am</strong> <strong>Mehringplatz</strong><br />

41


42<br />

Flächenbedarf und Miethöhen der Kreativwirtschaft in Berlin<br />

Abb: Flächengrößen von Firmenräumen in der Berliner Kreativwirtschaft 14<br />

Abb: Miethöhen, berechnet auf 2-Euro Schritte, Angaben in Euro m2 Fläche 14<br />

14 Quelle ORCO Studie 20 S. 32


<strong>Projektstudie</strong> <strong>kreative</strong> <strong>Raumpioniere</strong> <strong>am</strong> <strong>Mehringplatz</strong><br />

Immobilienwirtschaftliche Umsetzungsempfehlung<br />

Ausgehend von dem Potential einer behuts<strong>am</strong>en Umstrukturierung der Gewerbestruktur <strong>am</strong><br />

Mehrigplatz, mit Culturepreneuren als Impulsgeber, stellt sich auf betriebsökonomischer Ebene für<br />

jeden der Eigentümer vor Ort die Frage welche Mieteinnahmen konkret von <strong>kreative</strong>n <strong>Raumpioniere</strong>n<br />

zu erwarten sind.<br />

Die Erhebungen im Rahmen der ORCO-Studie über Branchenstrukturen und Standortverhalten der<br />

Berliner Kreativwirtschaft aus dem Jahre 2008 zeigen, dass, wenn auch keine Höchstmieten, so doch<br />

solide Mieten von Kreativunternehmen gezahlt werden:<br />

“Der Median der von den Teilnehmern genannten Mietpreise liegt bei 9,40 Euro/m2 und d<strong>am</strong>it im<br />

unteren Durchschnitt der Preise für Büro�ächen in Citylagen außerhalb der Top-Standorte. Dieser<br />

Wert liegt deutlich oberhalb der aktuellen Durchschnittsmieten in den City-Randgebieten von<br />

Prenzlauer Berg, Friedrichshain, Tiergarten, Wedding, Kreuzberg, Tempelhof und Neukölln und nur<br />

leicht unterhalb der durchschnittlichen<br />

Büromieten in Charlottenburg.”<br />

Mietsteigerungen<br />

Und doch muss davon ausgegangen werden, dass im Rahmen einer gezielten Ansiedlungsstrategie<br />

zunächst unterdurchschnittliche Mieten notwendig sind. Gerade der Typ “Start-Up” bedarf zunächst<br />

einer moderaten Miethöhe, welche jedoch mit der Zeit, bei eintretender Konsolidierung des<br />

Geschäftsmodells, auf eine normale Miete steigen kann.<br />

In der Studie “Räume für die Kreativwirtschaft”, des Wirtschaftministeriums von Nordrhein Westfalen<br />

heißt es dazu:<br />

“Das Kreativunternehmen sollte bereit sein, mit dem Standort zu wachsen: Kreative<br />

müssen sich darauf einstellen, dass sie auf lange Sicht steigende Mieten mittragen<br />

müssen, wenn das Quartier um sie herum wächst.<br />

...<br />

Der Businessplan eines Kreativunternehmens, der eine klare Einschätzung dazu abgibt,<br />

wann das Unternehmen wirtschaftlich tragfähig wird, ist für den Vermieter<br />

und seine Entscheidungen elementar wichtig.” 15<br />

> Es ist zu empfehlen mit Culturepreneuren Sta�elmietverträge zu vereinbaren. Entscheidend<br />

für den Erfolg eines Kreativstandortes ist auch das Vertrauensverhältnis zwischen Mietern<br />

und Vermietern. Im Falle von konzentrierten Ansiedlungsvorhaben sollte dies von<br />

Schnittstellenpersonen bzw. einer Nutzungsagentur unterstützt werden.<br />

Kreative Mischnutzungen<br />

Ziel einer Ansiedlungsstrategie sollte es sein Nutzungsformen zu aktivieren, welche zum einen<br />

impulsgebende Wirkung auf den Standort haben (Image) und welche zum anderen die<br />

ökonomischen Potentiale des Standortes zu nutzen wissen. Sinnvoll sind Mischnutzungen, welche z.B.<br />

kreativwirtschaftliche Produktion und Präsentation mit Einzelhandel und Gastronomie kombinieren.<br />

So könnten die Pioniere schnell eine Wirtschaftlichkeit erreichen, welche wiederum dem Standort<br />

angemessene Mieten ermöglicht.<br />

15 Clustermanagement Kultur und Kreativwirtschaft des Landes Nordrhein-Westfalen: (2011) S.38<br />

43


44<br />

Prozessschema: Dialogische Konzeptentwicklung für Gewerbestruktur<br />

Kreuzberg<br />

Handelt<br />

Gewerbest<strong>am</strong>mtisch<br />

> ><br />

Zukunftswerkstatt<br />

> > > > ><br />

Markenkern “Schönheit”<br />

Dialog in AG Gewerbe<br />

Ges<strong>am</strong>tkonzept<br />

Gewerbe<br />

Umsetzungsstrukturen<br />

Bestandsentwicklung Quartiersmarketing <br />

> ><br />

Konzeptstudie<br />

<strong>Raumpioniere</strong><br />

Bestand Dialograum<br />

Neue Gewerbe<br />

Findungsprozess<br />

> > ><br />

Entwicklungsziele<br />

Maßnahmen<br />

Konsolidierung<br />

Quartiers-<br />

Management<br />

Prozess- und Kommunikationsschema: Entwicklung Gewerbemix<br />

AG Gewerbe<br />

Workshops<br />

Vernetzung<br />

Standort<br />

Pro�l<br />

Projektbüro<br />

Kreativquartier<br />

Ansiedlungsstrategie<br />

Nutzungsagentur<br />

> > ><br />

Beginn Ansiedlung<br />

Findungsprozess<br />

/Ausbau<br />

Konsolidierung


Möglicher Umsetzungsprozess Entwicklungsstrategie Gewerbe <strong>Mehringplatz</strong><br />

2012<br />

Wirtschaftsförderung prüft Einrichtung eines<br />

Zukunftswerkstatt<br />

und <strong>Projektstudie</strong><br />

<strong>Raumpioniere</strong><br />

Seit 2009<br />

Seit 2009<br />

Benenneung<br />

Sanierungsbeauftragter<br />

Partner �nden, Projektentwicklung<br />

>> Workshops / Fachgespräche<br />

Projektbüro Kreativquartier Stärkung/Ansiedlung/Vernetzung Kreativwirtschaft<br />

BIWAK-Projekt Kreuzberg Handelt : Bestandsentwicklung/Ansiedlung<br />

Kreativagentur Friedrichshain-Kreuzberg (WDM)<br />

2013<br />

Sanierungsgebiet Südliche Friedrichstadt (ca. 8 Jahre)<br />

Eigentümer<br />

Unternehmen<br />

Quartiersmarketing Südliche Friedrichstadt - Wirtschaftsdienliche Maßnahmen (WDM)<br />

Durchführung Gewerbekonzept <strong>Mehringplatz</strong>, Bestandentwicklung und Ansiedlung<br />

45<br />

2014


<strong>Projektstudie</strong> <strong>kreative</strong> <strong>Raumpioniere</strong> <strong>am</strong> <strong>Mehringplatz</strong><br />

8 Literaturverzeichnis<br />

Altenburg, Marc; Schmidt, Florian (2010): „<strong>Projektstudie</strong> Kreativquartier<br />

Südliche Friedrichstadt“, Projektbüro Kreativquartier S[dliche Friedrichstadt,<br />

Berlin<br />

Bühl, Phillipe (2008): „Zwischennutzung im Rahmen der Projektentwicklung –<br />

ein Mehrwert?“ Zürich<br />

Bundesministerium für Bau-, Stadt- und Raumforschung (2011): „Kultur- und<br />

Kreativwirtschaft in Stadt und Region”, Berlin<br />

Clustermanagement Kultur und Kreativwirtschaft des Landes Nordrhein-<br />

Westfalen (2011): „Creative NRW – Räume für die Kreativwirtschaft“ Wuppertal<br />

Institut für Stadt- und Regionalplanung der TU Berlin (2008) „Creative Class in<br />

Berlin – Studie über Branchenstrukturen und Standortverhalten der Berliner<br />

Kreativwirtschaft“, im Auftrag von ORCO Germany und Berlin Partner<br />

Lange, Bastian (2008): „Die Räume der Kreativszenen: Culturepreneurs und<br />

ihre Orte in Berlin“, Transkript Verlag, Bilefeld<br />

Schrader Stiftung et all (2008): “Kulturwirtschaft fördern – Stadt entwickeln”<br />

S.20-30, Wiesbaden / Darmstadt<br />

Dokumentation „Kreative <strong>Raumpioniere</strong> <strong>am</strong> <strong>Mehringplatz</strong> – Perspektiven und<br />

Strategien“, Fachgespräche des Projektbüro Kreativquartier Südliche<br />

Friedrichstadt. September 2011<br />

TeilnehmerInnen:<br />

Udo Dittfurt (Planergemeinsschaft, Leiter der Voruntersuchung zum<br />

Sanierungsgebiet <strong>Mehringplatz</strong>/Blücherstraße),<br />

Jana Eske (Universität der Künste Berlin, Fachbereich Gestaltung),<br />

Dr. Mateusz J. Hartwich (Geschäftsführer Interessengemeinschaft<br />

Gewerbetreibende an der Friedrichstrasse e.V.),<br />

Ulf Kaplan (GEWOBAG WB, Gewerberaummanagement),<br />

Andreas Krüger (Modulor Projekt GmbH),<br />

Jan Kuhert (KUB Unternehmensberatung),<br />

Agnes Müller (Architektin / Stadtforscherin über Coworking Spaces),<br />

Christine Piwek (Quartiersmanagement <strong>am</strong> <strong>Mehringplatz</strong>),<br />

Stefanie Raab (coopolis Planungsbüro Raab Richarz),<br />

Monika Schwan (Leiterin Kreativagentur Friedrichshain-Kreuzberg),<br />

Robert Slinger (Architekt KAPOK Berlin),<br />

Claire Wa�el (Künstlerin),<br />

46

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