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Wa(h)re Schönheit - Moser Medical

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Life & Style<br />

Beauty<br />

<strong>Wa</strong>(h)<strong>re</strong> <strong>Schönheit</strong><br />

Am medialen Dauerb<strong>re</strong>nner „<strong>Schönheit</strong>“ scheint in den letzten<br />

Jah<strong>re</strong>n kein Weg vorbei zu füh<strong>re</strong>n, zunehmend wird dabei auch<br />

der Mann als potentieller Kunde angesprochen. BusinessPeople<br />

hat einen Blick hinter die Kulissen geworfen. von Christa Teuschl<br />

Nicht nur die „Botoxparty“, Verlosungen diverser OPs in<br />

Diskotheken, oder die „Fettabsaugung in der Mittagspause“<br />

haben die Zunft der Plastischen Chirurgen Öster<strong>re</strong>ichs<br />

möglicherweise in ein etwas schiefes Licht gerückt. Insgesamt<br />

entsteht der Eindruck, dass es heute wichtiger ist denn je gut<br />

bzw. jugendlich-vital auszusehen und dass die dazu erforderlichen<br />

Maßnahmen <strong>re</strong>lativ einfach, risikof<strong>re</strong>i und oft quasi<br />

im Vorbeigehen zu erledigen sind. Dazu haben wir mit Boris<br />

Todoroff, selbst praktizie<strong>re</strong>nder Plastischer Chirurg und Vorstandsmitglied<br />

der öster<strong>re</strong>ichischen Gesellschaft für plastische,<br />

ästhetische und <strong>re</strong>konstruktive Chirurgie, gesprochen.<br />

Die Ausbildung zum Plastischen Chirurgen<br />

Wie ist es nun tatsächlich um die plastischen Chirurgen in<br />

Öster<strong>re</strong>ich bestellt? Können sie halten was oft versprochen<br />

wird und kann man sich ihnen ruhigen Gewissens anvertrauen?<br />

Boris Todoroff bevorzugt hier eine diffe<strong>re</strong>nzierte Betrachtungsweise,<br />

denn „grundsätzlich ist die Möglichkeit zur Ausbildung<br />

in Öster<strong>re</strong>ich sehr, sehr gut. Es gibt jedoch auch Ärzte<br />

aus ande<strong>re</strong>n europäischen Ländern, die sich Facharzttitel hier<br />

anerkennen lassen. In solchen Fällen kann man nicht eindeutig<br />

nachvollziehen wie fundiert de<strong>re</strong>n Wissensstand oder Praxis<br />

tatsächlich ist. Fai<strong>re</strong>rweise darf man das aber nicht nur auf<br />

Leute aus dem Ausland abschieben, auch wenn man sich hierzulande<br />

sofort nach Beendigung der Studienzeit in die f<strong>re</strong>ie<br />

Wildbahn begibt, wird möglicherweise die Routine fehlen.<br />

Und natürlich gibt es wie in allen Ländern bzw. Fächern auch<br />

bei uns schwarze Schafe, die lediglich am schnellen Geld inte<strong>re</strong>ssiert<br />

sind.“<br />

Gut zu wissen ist, dass „Studium abgeschlossen und nichts<br />

mehr dazu gelernt“ in Öster<strong>re</strong>ich nicht gilt. Die Ärztekammer<br />

verlangt verpflichtend von jedem Arzt eine Weiterbildung im<br />

Ausmaß von 50 Punkten pro Jahr um von der Kammer anerkannt<br />

und auf einem gewissen Ausbildungsstand zu bleiben.<br />

Die Aussagekraft der 50 Punkte hängt jedoch von jedem Einzelnen<br />

ab. „Besucht man Jah<strong>re</strong>skong<strong>re</strong>sse und Semina<strong>re</strong>, wo<br />

man auch selbst Hand an legt, ist man damit bestens gerüstet.<br />

Bevorzugt man ausschließlich Abendveranstaltungen mit anschließendem<br />

Buffet wird man nicht wirklich viel mitnehmen<br />

können“ so Todoroff (boris.todoroff@bhs.at).<br />

Alles <strong>re</strong>chtens, oder doch nicht?<br />

Das bedeutet also, dass die Ausbildung in Öster<strong>re</strong>ich hervorragend<br />

ist und die in weite<strong>re</strong>r Folge verpflichtende Fortbildung<br />

die Ärzte up to date hält – theo<strong>re</strong>tisch. Wie kann<br />

man aber bei der <strong>Wa</strong>hl des Chirurgen wirklich auf Nummer<br />

sicher gehen? „Entscheidend ist in erster Linie, dass man<br />

sich nur in die Obhut eines Facharztes begibt“, unterst<strong>re</strong>icht<br />

er. In Öster<strong>re</strong>ich ist es per Gesetz auch praktischen Ärzten<br />

erlaubt zu operie<strong>re</strong>n. „Wenn jemand diese Sparte bedienen<br />

möchte, sollte er einen Facharzttitel haben, nämlich Facharzt<br />

für plastische, ästhetische und <strong>re</strong>konstruktive Chirurgie“,<br />

betont Boris Todoroff. Doch auch hier ist nicht alles<br />

ganz eindeutig, da die einzelnen Ausbildungen ineinander<br />

überg<strong>re</strong>ifen. „Dermatologen beispielsweise haben in ih<strong>re</strong>m<br />

Ausbildungskatalog etliche Be<strong>re</strong>iche, die da überschneidend<br />

sind und sind etwa für minimalinvasive Eingriffe gut gerüstet.<br />

Augenärzte können Lidkor<strong>re</strong>ktu<strong>re</strong>n machen und Hals-<br />

Nasen-Oh<strong>re</strong>n-Ärzte Oh<strong>re</strong>n anlegen und Nasen verschönern.<br />

Schwierigkeiten habe ich, wenn ein Gynäkologe ein Facelift<br />

durchführt“, erklärt der Plastische Chirurg.<br />

Wenn demnach der auf ein ande<strong>re</strong>s Fach spezialisierte Arzt<br />

oder der Allgemeinmediziner eine <strong>Schönheit</strong>soperation tatsächlich<br />

verpatzt, ohne grob fahrlässig gehandelt zu haben,<br />

bewegt er sich immer noch auf legalem Terrain, denn „wenn<br />

ein Arzt drauf hingewiesen hat, welches Fach und welche<br />

Erfahrungen er hat und der Patient entscheidet sich dafür<br />

den Eingriff machen zu lassen, dann ist das eine Ve<strong>re</strong>inbarung<br />

zwischen Arzt und Konsument und damit auch <strong>re</strong>chtlich<br />

tragfähig. Das ist tatsächlich ein Problem mit der Rechtslage<br />

in Öster<strong>re</strong>ich“, so Todoroff.<br />

Nach bestem Wissen und Gewissen<br />

Woran ist denn nun zu erkennen, dass der gewählte Facharzt<br />

seriös ist? Gibt es da Orientierungshilfen? „Ganz im<br />

Vorhinein kann man nicht unterscheiden, ob ein Arzt seriös<br />

ist oder nicht. Jemand mit halbwegs Gespür und Menschenkenntnis<br />

wird aber bald erkennen, wem er gegenüber sitzt“,<br />

ist Todoroff überzeugt. Im Erstgespräch muss nicht nur auf<br />

Risiken und mögliche Komplikationen hingewiesen werden,<br />

Foto: getty images<br />

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Spieglein,<br />

Spieglein an<br />

der <strong>Wa</strong>nd …


Life & Style<br />

Beauty<br />

42 Top 1000 2011<br />

sondern auch der Patient selbst in die Pflicht genommen<br />

werden. „Dass beispielsweise Rauchen die Wundheilung<br />

beeinträchtigt, sollte nicht verschwiegen werden. Und der<br />

Arzt muss auch ‚nein‘ sagen können. Er muss abschätzen<br />

können, ob Eingriffe wirklich sinnvoll sind oder ob es etwa<br />

psychologisch besser wä<strong>re</strong> zum Beispiel eine Welt<strong>re</strong>ise zu<br />

machen – hier t<strong>re</strong>nnt sich die Sp<strong>re</strong>u vom Weizen. Es hat sich<br />

bis jetzt aber schon herumgesprochen, dass man manchmal<br />

nein sagen bzw. abraten muss.“<br />

Christoph Papp, Plastischer, Ästhetischer & Wiederherstellungschirurg<br />

mit mehr als 30-jähriger Erfahrung sieht das<br />

ebenso: „Oft kommen Menschen mit sehr nachdrücklich geäußerten<br />

Wünschen, die ich beim besten Willen nicht nachvollziehen<br />

kann. Als seriöser Arzt muss ich darauf hinweisen,<br />

dass es in manchen Fällen besser ist, die durchaus attraktive<br />

Natürlichkeit unangetastet zu lassen, als sie durch eine Narbe<br />

zu verunstalten. Ich muss immer das Wohl des Patienten im<br />

Fokus haben und nicht mein eigenes. Manche Eingriffe sind<br />

daher schlichtweg abzulehnen.“<br />

Botox to go?<br />

Die mediale Ausschlachtung rund um das Thema <strong>Schönheit</strong><br />

führt dazu, dass mehr und mehr der Eindruck entsteht,<br />

diverse Eingriffe und Operationen seien ohnehin nicht so<br />

schlimm und fast jeder lasse hin und wieder „etwas machen“.<br />

Boris Todoroff bestätigt, dass genau dieser Effekt<br />

erzielt wird, das gesamte Thema wird dadurch gepusht und<br />

zunehmend salonfähig. „Ich kann mich allerdings damit<br />

überhaupt nicht identifizie<strong>re</strong>n, dass Eingriffe beispielsweise<br />

verlost werden – egal wo. Das ist unlaute<strong>re</strong> Werbung, unseriös<br />

und daher zu unterlassen.“ Ebenso steht er dem T<strong>re</strong>nd,<br />

verschiedenste Behandlungen schnell mal zwischendurch<br />

erledigen zu lassen, ablehnend gegenüber, denn: „Sobald<br />

man die ‚Integrität der Haut durchbricht‘, also in jemanden<br />

hinein sticht oder – schlimmer noch – schneidet, ist davon<br />

abzuraten.“ Es gibt zwar kleine<strong>re</strong> Eingriffe wie diverse<br />

Unterspritzungen, die, sollte es unbedingt notwendig sein,<br />

auch in der Mittagspause erledigt werden könnten, doch<br />

selbst hier kann etwas schief gehen. „Im schlechtesten Fall<br />

kann es passie<strong>re</strong>n, dass beim Einbringen des Präparats ein<br />

Blutgefäß getroffen wird und der Patient die nächsten Tage<br />

blau verfärbt ist.“ Wirklich nahezu bedenkenlos und damit<br />

auch ruhigen Gewissens für zwischendurch zu empfehlen<br />

sind ausschließlich Behandlungen, bei denen die Haut nicht<br />

verletzt wird.<br />

Reißerische Formulierungen wie etwa „am Vormittag zur<br />

Fettabsaugung, am Abend ins Theater“ findet Christoph<br />

Papp unfair und unseriös. „Solche Botschaften verharmlosen<br />

operative Eingriffe. Das ist verwerflich und kann nicht<br />

im Sinne des Patienten sein! Natürlich möchte heute jeder<br />

möglichst kurze Ausfallzeiten, trotzdem birgt jeder Eingriff<br />

ein gewisses Risiko und man sollte seinem Körper die nötige<br />

Regenerationszeit geben.“<br />

„Ein Grundgespür für ethisches<br />

Denken und dessen Verinnerlichung<br />

darf nie verlo<strong>re</strong>n gehen.“<br />

BoriS Todoroff<br />

Wohl abgesichert?<br />

Kein Mensch geht davon aus, dass bei Eingriffen tatsächlich<br />

etwas schief geht, sonst würde ja jeder die Finger davon<br />

lassen. Man kann aber auch nicht sicher sein, dass das Ergebnis<br />

einer Operation wirklich den eigenen Vorstellungen<br />

entsp<strong>re</strong>chen wird. Können Chirurgen eine „Garantie“, das<br />

zu erwartende Ergebnis bet<strong>re</strong>ffend, abgeben oder leisten<br />

sie eine Art Wiedergutmachung wenn das Resultat nicht<br />

passt? „Ein seriöser Chirurg gibt keine Garantie, weil es<br />

die in der Medizin nicht geben kann. <strong>Wa</strong>s er machen wird,<br />

ist, im Vorfeld detailliertest darauf hinzuweisen, was denn<br />

schief gehen kann. Es ist immer unseriös wenn schönge<strong>re</strong>det<br />

wird“, erläutert Boris Todoroff und weiter: „In Öster<strong>re</strong>ich<br />

ist es normalerweise üblich, kostenf<strong>re</strong>ie Nachkor<strong>re</strong>ktu<strong>re</strong>n<br />

durchzufüh<strong>re</strong>n.“ In diesem Fall verzichtet der Operateur auf<br />

sein Honorar und ver<strong>re</strong>chnet lediglich die angefallenen Spesen<br />

(Material, Personal). Dass eine Folgeoperation, um den<br />

Wunsch des Patienten nach einem Stupsnäschen zu erfüllen<br />

nachdem ihm zuvor eine klassische Nase geformt wurde,<br />

nicht unter „Nachkor<strong>re</strong>ktur“ fällt dürfte einleuchten. Außerdem<br />

würde ein seriöser Arzt in so einem Fall wohl auch<br />

psychologische Überlegungen anstellen.<br />

Männersache<br />

In den vergangenen Jah<strong>re</strong>n wird immer wieder kolportiert,<br />

dass der Anteil der Männer bei <strong>Schönheit</strong>s-Eingriffen stetig<br />

steigt, von inzwischen fast 30 Prozent ist hier oft die Rede.<br />

Dass der „metrosexuelle Mann“ nun wirklich keine neue<br />

Erfindung ist, ist hinlänglich bekannt. Wie viele Vert<strong>re</strong>ter des<br />

starken Geschlechts legen sich aber wirklich unters Messer?<br />

Todoroff kann diesen angeblichen T<strong>re</strong>nd nicht bestätigen:<br />

„Be<strong>re</strong>its vor zehn Jah<strong>re</strong>n hat es geheißen, dass die Anzahl<br />

der Männer im Steigen begriffen ist.“ Aus seiner Sicht bewegen<br />

sich die Werte aber noch immer zwischen zehn und<br />

Foto: Beigestellt


Life & Style<br />

Beauty<br />

44 Top 1000 2011<br />

fünfzehn Prozent. Sehr wohl zu sagen ist dabei allerdings,<br />

„dass mittlerweile sowohl Frauen als auch Männer darüber<br />

<strong>re</strong>den ‚dürfen‘ was sie be<strong>re</strong>its machen ließen oder planen,<br />

demnächst machen zu lassen. Das ist längst nicht mehr peinlich.<br />

Aber dadurch entsteht dann der Eindruck, dass plötzlich<br />

mehr Männer diesen Schritt wagen“, so der Beauty-Doc.<br />

Auch Christoph Papp bestätigt, dass sich – seiner Erfahrung<br />

nach – Männer heute nicht häufiger operie<strong>re</strong>n lassen als früher,<br />

er schätzt den Anteil der männlichen Patienten ebenfalls<br />

auf nach wie vor zehn bis fünfzehn Prozent ein.<br />

Die häufigsten Eingriffe bei jünge<strong>re</strong>n Männern sind übrigens<br />

Nasenkor<strong>re</strong>ktur, das Anlegen abstehender Oh<strong>re</strong>n und<br />

die Fettabsaugung, in mittle<strong>re</strong>n Jah<strong>re</strong>n tendiert man(n) zur<br />

Bauchdeckenstraffung, die älte<strong>re</strong>n Her<strong>re</strong>n bevorzugen Lidkor<strong>re</strong>ktu<strong>re</strong>n<br />

und Facelifts.<br />

Ein heikles Thema, das sich durch alle Altersklassen zieht ist<br />

genetisch bedingter Haarausfall, da Haa<strong>re</strong> als Zeichen für<br />

Jugend, <strong>Schönheit</strong> und Vitalität gelten. Ungefähr zwölf Prozent<br />

der Männer sind spätestens als Twens von Haarausfall<br />

betroffen, bei Männern über 50 ist es fast die Hälfte. Wer diesem<br />

Problem mit einer dauerhaften Lösung entgegen wirken<br />

möchte, wird sich wahrscheinlich für Eigenhaarverpflanzung<br />

entscheiden. Als Pionier auf diesem Gebiet verspricht <strong>Moser</strong><br />

<strong>Medical</strong> ein optimales, ästhetisches Ergebnis. „Wir sehen es<br />

als unse<strong>re</strong> Pflicht, T<strong>re</strong>nds zu verfolgen, diese kritisch zu prüfen<br />

und füh<strong>re</strong>n nur jene Behandlungen durch, bei denen sowohl<br />

medizinisch als auch ästhetisch ein perfektes Ergebnis erzielbar<br />

ist“, erklärt Karl <strong>Moser</strong>, Gründer und Inhaber der <strong>Moser</strong><br />

<strong>Medical</strong> in Wien, seine Verantwortung gegenüber Patienten.<br />

Haarausfall ist jedoch keine <strong>re</strong>ine Männersache. Be<strong>re</strong>its jede<br />

dritte Frau ab 25 ist von teilweisem Haarverlust betroffen, bei<br />

den um die 50-Jährigen sind es fast 40 Prozent. Immer mehr<br />

„<strong>Schönheit</strong> wird heute viel zu wichtig<br />

genommen, weil die Massenmedien<br />

immer darauf verweisen.“<br />

ChriSToph papp<br />

entscheiden sich für Eigenhaarverpflanzung: Im Jahr 2008<br />

wa<strong>re</strong>n rund 15 Prozent aller Patienten weltweit weiblich.<br />

Wirtschaftsfaktor <strong>Schönheit</strong><br />

Hierzulande gibt es an die 150 Fachärzte, die im Be<strong>re</strong>ich plastische,<br />

ästhetische und <strong>re</strong>konstruktive Chirurgie tätig sind. Wie<br />

viele Ärzte insgesamt in dieser Sparte aktiv sind, aber aus ande<strong>re</strong>n<br />

Fächern stammen, lässt sich nicht beantworten. Daher<br />

ist es auch schwierig einzuschätzen, wie hoch Umsatz- bzw.<br />

Mitarbeiterzahlen sind. „Natürlich ist die plastische Chirurgie<br />

ein Wirtschaftsfaktor, da wird viel Geld umgesetzt in der Produktion,<br />

im Handel, im Zuge des Operie<strong>re</strong>ns. Die Spitäler leben<br />

teilweise davon und Patienten nehmen Geld in die Hand – das<br />

hat also einen hohen wirtschaftlichen Stellenwert, den kann<br />

man nicht außer Acht lassen“, unterst<strong>re</strong>icht Todoroff die Relevanz<br />

der plastischen Chirurgie für Öster<strong>re</strong>ichs Wirtschaft.<br />

Verschiedenste Untersuchungen belegen, dass schöne Menschen<br />

beruflich erfolg<strong>re</strong>icher sind, dass ihnen ad hoc höhe<strong>re</strong> Intelligenz<br />

und Sozialkompetenz zugeschrieben wird und sie sogar im<br />

Schnitt mehr verdienen als gleich gut ausgebildete, aber weniger<br />

ansehnliche Personen. Kein Wunder also, dass die <strong>Schönheit</strong>sindustrie<br />

boomt. Boris Todoroff sieht das so: „In irgendeiner<br />

Weise spielt das Aussehen eines Menschen – und das wirklich<br />

bei Damen und Her<strong>re</strong>n gleichermaßen – tatsächlich eine Rolle.<br />

Sicher hat es einen Grund, warum es üblich geworden ist,<br />

Stellenbewerbungen ein Foto bei zu legen. Entscheidend wird<br />

jedoch letztlich immer das gesamte Auft<strong>re</strong>ten sein und dazu<br />

gehö<strong>re</strong>n Wissen und Benehmen, natürlich auch das Erscheinungsbild<br />

und damit verbunden wie man sich kleidet.“<br />

Für Christoph Papp wird „<strong>Schönheit</strong>“ heute viel zu wichtig<br />

genommen. Dabei sind besonders junge Menschen anfällig<br />

für kolportierte T<strong>re</strong>nds und möchten sich beispielsweise trotz<br />

nahezu faltenf<strong>re</strong>ier Haut botoxen lassen. „Gene<strong>re</strong>ll sind die<br />

Menschen heute oft sehr verunsichert weil die Massenmedien<br />

immer auf <strong>Schönheit</strong> verweisen und sie daher einen immer<br />

höhe<strong>re</strong>n Stellenwert erhält.“<br />

Die Message<br />

Wie also muss die zentrale, das Thema <strong>Schönheit</strong>s-Eingriffe<br />

umspannende, Botschaft lauten? Boris Todoroff meint, dass<br />

sie für den Konsumenten heißen muss: „Es kann immer etwas<br />

passie<strong>re</strong>n, und sowohl von Arzt- als auch Patientenseite muss<br />

alles daran gesetzt werden, dieses Risiko eines Fehlschlages<br />

zu minimie<strong>re</strong>n.“ Als Vorsitzender der Ethikkommission der<br />

Barmherzigen Schwestern hat er aber auch noch einen ande<strong>re</strong>n<br />

Anspruch. „Ein Grundgespür für ethisches Denken und dessen<br />

Verinnerlichung darf nie verlo<strong>re</strong>n gehen, das ist wichtig.<br />

Manche sagen auch man soll nicht die Bodenhaftung verlie<strong>re</strong>n.<br />

Aber Bodenhaftung und ethisches Denken sind nicht unbedingt<br />

gleichzusetzen. Wenn ich es nicht schaffe die Ethik hoch<br />

zu halten, nur deswegen weil dieser Be<strong>re</strong>ich zu einer kommerziellen<br />

Sache geworden ist, dann werde ich irgendwann nicht<br />

mehr glücklich sein mit meiner Arbeit und darum geht es mir<br />

persönlich. Ich muss mich mit jeder einzelnen Aktion die ich<br />

setze – im Gespräch, bei der OP, aber auch danach – identifizie<strong>re</strong>n<br />

und sie auch nach außen vert<strong>re</strong>ten können.“ n<br />

Foto: Franz neumayer

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