Baubrief 7 - Regierung von Mittelfranken - Bayern
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Die energetische Modernisierung der Infrastruktur in Kommunen nach<br />
dem Zukunftsinvestitionsgesetz (ZuInvG) - Konjunkturpaket II<br />
Die weltweite Finanzkrise in den<br />
Jahren 2008 und 2009 führte auch<br />
in Deutschland zu einem deutlichen<br />
Konjunktureinbruch. Mit der<br />
Verabschiedung des Zukunftsinvestitionsgesetzes<br />
im März 2009<br />
zur Umsetzung des zuvor beschlossenen<br />
Konjunkturpakets II<br />
mit einem Fördervolumen <strong>von</strong> rund<br />
14 Mrd. Euro für Investitionen in<br />
die Infrastruktur <strong>von</strong> Bund, Ländern<br />
und Kommunen gelang es,<br />
der Wirtschaft und dem Arbeitsmarkt<br />
wichtige Impulse zu geben.<br />
<strong>Bayern</strong> erhielt da<strong>von</strong> 1,96 Mrd.<br />
Euro und der Anteil für <strong>Mittelfranken</strong><br />
lag einschließlich des Eigenbetrags<br />
der Vorhabensträger bei<br />
195 Mio. Euro.<br />
Investitionsschwerpunkte<br />
Der Freistaat <strong>Bayern</strong> nutzte das<br />
Förderprogramm für Investitionen<br />
in die zentralen Zukunftsbereiche<br />
Bildung, Forschung, Klimaschutz<br />
und Infrastruktur. Die Fördermittel<br />
wurden regional ausgewogen in<br />
den Bereichen Dorferneuerung,<br />
Rathaus der Stadt Fürth<br />
Energetische Modernisierung eines denkmalgeschützten Rathauses und Beheizung mit innovativer Technik<br />
Vorhaben: Königstraße 86<br />
90762 Fürth<br />
Bauherr: Stadt Fürth<br />
Architekt: Keim Architekten, Fürth<br />
Technik: Eigenplanung Stadt Fürth<br />
Primärenergiebedarf: 167,0 kWh/(m²a)<br />
Einsparung: 65 %<br />
Endenergiebedarf: 136,5 kWh/(m²a)<br />
Einsparung: 26 %<br />
Die Förderung ermöglichte es der<br />
Stadt Fürth, bei ohnehin bestehendem<br />
Sanierungsbedarf, ein<br />
zukunftsweisendes Heizsystem<br />
einzubauen, welches die thermischen<br />
Potentiale des Abwassers<br />
als regenerative Wärmequelle zur<br />
Beheizung des Rathauses nutzt.<br />
Zum Einsatz kam eine Wärmepumpenanlage<br />
mit Wärmerückgewinnung<br />
aus dem Abwasserkanal,<br />
die an sehr kalten Tagen durch die<br />
Zuschaltung eines neuen Gasbrennwertkessels<br />
unterstützt wird.<br />
Zusätzlich wurde die Regelungs-<br />
Städtebau, Infrastruktur, Straßenbau,<br />
Krankenhausbau, Breitbandförderung,<br />
Hochwasserschutz sowie<br />
bei der Lärmsanierung eingesetzt.<br />
Kernstück war die energetische<br />
Modernisierung der kommunalen<br />
Infrastruktur. In <strong>Mittelfranken</strong><br />
bewarben sich die Träger <strong>von</strong><br />
1.119 Objekten um eine Förderung.<br />
Ausgewählt wurden 246 Schulen,<br />
Kindergärten, Kindertageseinrichtungen,<br />
sonstige Bildungseinrichtungen<br />
und kommunale Verwaltungsgebäude,<br />
die mit rund 110<br />
Mio. Euro gefördert werden konnten.<br />
Die mehr als 4-fache Überzeichnung<br />
des Programms verdeutlicht<br />
das große Interesse und<br />
den umfangreichen Sanierungsbedarf<br />
des Gebäudebestandes.<br />
Förderfähige Kosten<br />
Neben den energetischen Maßnahmen<br />
zur Verringerung der<br />
Transmissionswärmeverluste oder<br />
der energetischen Verbesserung<br />
der Gebäudetechnik waren auch<br />
sonstige untergeordnete Maßnah-<br />
technik <strong>von</strong> Heizung und Beleuchtung<br />
optimiert sowie eine Lüftungs-<br />
anlage mit Wärmerückgewinnung<br />
eingebaut. Kellerdecke und oberste<br />
Geschossdecke wurden gedämmt.<br />
Im Rahmen des Wettbewerbs<br />
"Kommunen für den Klimaschutz"<br />
erhielt die Stadt Fürth<br />
men, wie die Erneuerung der Anstriche<br />
und Böden oder Maßnahmen<br />
des Brandschutzes und der<br />
Barrierefreiheit, förderfähig. In<br />
geringem Umfang konnte auch die<br />
notwendige Ausstattung <strong>von</strong> Schulen<br />
bezuschusst werden.<br />
Erzieltes Ergebnis<br />
Alle Projekte konnten bis zum<br />
Laufzeitende der Förderung am<br />
31.12.2011 baulich umgesetzt und<br />
die bewilligten Zuschüsse ausbezahlt<br />
werden. Die Vorteile sind<br />
enorm: Durch die Sanierungen<br />
werden die Heizkosten um fast<br />
3,55 Mio. Euro reduziert, was einer<br />
rechnerischen Einsparung <strong>von</strong> ca.<br />
4,15 Mio. Liter Heizöl entspricht.<br />
Zusätzlich wurden der Primärenergiebedarf<br />
um 45 % sowie die<br />
klimaschädlichen CO2-Emissionen<br />
um ca. 13.000 Tonnen gesenkt.<br />
Neben der Stärkung der<br />
Bauwirtschaft war das Programm<br />
ein wichtiger Beitrag für die Umwelt<br />
und ein großer Schritt in <strong>Mittelfranken</strong><br />
hin zur Energiewende.<br />
Bild: Stadt Fürth<br />
für das Rathaus den 1. Preis. Die<br />
Auszeichnung unterstreicht die<br />
Vorbildfunktion der Maßnahme in<br />
Bezug auf die Nutzung innovativer<br />
und ressourcenschonender Technologien<br />
zur Energiegewinnung<br />
unter strikter Beachtung des Denkmalschutzes.