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VERAZETTE<br />
MODERNE FÖRDERTECHNIK FÜR<br />
GUSSASPHALT – DIE ENTWICKLUNGS-<br />
GESCHICHTE DER GUSSASPHALTPUMPE<br />
Begonnen hat die ganze Geschichte auf<br />
der bauma 2001 in München. Dort musste<br />
der Autor feststellen, wie geradezu altertümlich<br />
der Transport von Gussasphalt<br />
vom Transportkocher zur Einbaustelle<br />
durchgeführt wird: Mit Kübeln. Kurz entschlossen<br />
entwickelte sich die Idee, dass<br />
auf der nächsten bauma eine funktionierende<br />
Gussasphaltpumpe ausgestellt werden<br />
soll. Zu diesem Zeitpunkt hielt es<br />
überhaupt niemand für möglich, dass die<br />
zähe und 250 °C heisse Gussasphaltmasse<br />
gepumpt werden könnte.<br />
Der Mischanlagengesellschaft GuS Gussasphaltwerk<br />
GmbH & Co. KG in Stuttgart<br />
war es zu verdanken, dass die Entwicklung<br />
dieser Maschine überhaupt möglich<br />
wurde. Es begann die Zeit des Tüftelns.<br />
Mit einer so genannten Nashpumpe, mit<br />
der z.B. Unterbodenschutz gepumpt wird,<br />
wurden erste Versuche gefahren. Sie<br />
scheiterten, denn kurz bevor das Material<br />
am Ende der Pumpe erstmalig austreten<br />
sollte, versagte die Maschine ihren<br />
Dienst.<br />
Eine zweite Pumpe wurde getestet. Es<br />
handelte sich um eine Schweizer Leihgabe.<br />
Diese Maschine arbeitete mit der extrem<br />
hohen Leistung von 11.000 U/Min!<br />
Mit dieser Pumpe werden unter anderem<br />
in Fischereihäfen die Sardinen aus den<br />
Schiffen gepumpt, ohne dass die Fische<br />
dabei beschädigt werden. Mit dieser Pumpe<br />
gelang es uns, Gussasphalt in eine Höhe<br />
von 3 m bei einer Förderlänge von 5 m<br />
zu pumpen, wobei die Menge augenscheinlich<br />
gering war. Die Fördermenge<br />
war aber zu diesem Zeitpunkt nicht das<br />
Hauptaugenmerk, sondern die Feststellung,<br />
dass es überhaupt funktioniert.<br />
Herbert Leutert, Rosengarten<br />
In Abänderung der grundlegenden Fördertechnik<br />
wurde nun ein Prototyp gebaut,<br />
der im September 2002 in Stuttgart<br />
getestet wurde. Bei einer Höhe von 14 m<br />
und einer Gesamtlänge der Förderleitung<br />
von 20 m kleckerte nach kurzer Zeit der<br />
Gussasphalt von der Decke des 14 m hohen<br />
Gebäudes der GuS. Dieser Erfolg ermutigte<br />
und drängte fortzufahren. Der<br />
Prototyp wurde weiter verbessert. Die<br />
Entwicklung war auf dem richtigen Weg.<br />
Erste Praxiserfahrungen<br />
Es begann die Suche nach einem Maschinenbauer,<br />
der fähig und willens war, mit<br />
den Entwicklern zusammen eine Maschinenanlage<br />
bis zur Serienreife zu bringen.<br />
In der Maschinenfabrik Hermann Paus<br />
GmbH aus dem norddeutschen Emsbüren,<br />
wurde ein kompetenter, innovativer und<br />
zudem in der Gussasphaltbranche durch<br />
seine Schrägaufzüge bekannter Partner<br />
gefunden, der mit Engagement und Zielstrebigkeit<br />
die Sache anging und bis heute,<br />
voll hinter der gestellten Aufgabe steht.<br />
Die erste Gussasphaltpumpe vom Typ TL<br />
30 wurde im April 2003 in Emsbüren gefertigt.<br />
Der erste Baustelleneinsatz einer<br />
Gussasphaltpumpe überhaupt fand im<br />
idyllischen schwäbischen Wiesensteig<br />
statt. Dabei musste festgestellt werden,<br />
dass die Leistung nicht optimal war. Nach<br />
einer technischen Änderung folgte der<br />
zweite Einsatz. Diesmal war es die Rheinbrücke<br />
in Neuwied bei Koblenz. Die Leistung<br />
war deutlich besser. Die erste funktionierende<br />
und im Echtbetrieb erprobte<br />
Gussasphaltpumpe wurde 2003 auf der<br />
bauma in München präsentiert. Auf diese<br />
Präsentation und auch auf das bis dahin<br />
Erreichte konnten alle Beteiligten sehr<br />
stolz sein.<br />
26<br />
Es folgte dann der erste kommerzielle<br />
Einsatz der Maschine. Und wie am Anfang,<br />
war es wiederum ein Schweizer<br />
Bauunternehmen, das den Mut zeigte,<br />
diese innovative Technik am Bau einzusetzen.<br />
Die Gussasphaltpumpe legte am<br />
Neuen Hallenstadion in Zürich ihre Feuertaufe<br />
ab, wenn auch nicht reibungslos.<br />
Nach vielen weiteren kleinen und grösseren<br />
Baustelleneinsätzen und Verbesserungen<br />
hat die Gussasphaltpumpe wieder den<br />
Weg zu Walo in die Schweiz gefunden,<br />
weil die Technik als zukunftsweisend erkannt<br />
wurde. Die Maschine wurde am<br />
Neubauprojekt der Firma Hilti in Liechtenstein<br />
mit grossem Erfolg eingesetzt.<br />
Hierbei wurde Gussasphalt eingebaut, der<br />
anschliessend geschliffen wurde.<br />
Dank dem Einsatz der Gussasphalt-Pumpe können<br />
wertvolle Höhenmeter gewonnen werden.