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im Kreis im Kreis - Umwelt im Kreis - Landkreis Stade

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6<br />

Naturschutz<br />

Biodiversität<br />

Weltweites Übereinkommen über die biologische Vielfalt<br />

Der alarmierende Rückgang der biologischen<br />

Vielfalt (oder wissenschaftlich:<br />

Biodiversität) ist weltweit zu beobachten:<br />

Durch den Verlust an Lebensräumen,<br />

Arten und Genen verarmt die Natur<br />

und letztendlich ist dadurch auch die<br />

Lebensgrundlage der Menschheit bedroht.<br />

Die Vielfalt der Natur liefert Trinkwasser,<br />

Nahrung und Medikamente. Insekten<br />

sichern unsere Ernten, indem sie Gemüse-<br />

und Obstpflanzen bestäuben. Wälder<br />

schützen vor Lawinen und Überschwemmungen,<br />

speichern große Mengen<br />

Kohlendioxid (CO 2) und regulieren<br />

so das globale Kl<strong>im</strong>a. Eine schöne Landschaft<br />

hat eine große Bedeutung für unser<br />

Wohlbefinden<br />

und unsere Gesundheit.<br />

Die Völkergemeinschaft<br />

hat erkannt,<br />

dass der Biodiversitätsverlust<br />

sehr<br />

komplex ist und<br />

nicht durch isolierte<br />

Naturschutzaktivitäten gelöst werden<br />

kann, sondern weltweite Zusammenarbeit<br />

erfordert. Deshalb wurde das Über -<br />

einkommen über die biologische Vielfalt<br />

geschaffen und auf der Konferenz<br />

der Vereinten Nationen für <strong>Umwelt</strong> und<br />

Entwicklung (UNCED) 1992 in Rio de<br />

Janeiro beschlossen. Inzwischen hat das<br />

Übereinkommen 190 Vertragsparteien.<br />

Im Mai diesen Jahres fand in Bonn die 9.<br />

Vertragsstaatenkonferenz des Übereinkommens<br />

über die biologische Vielfalt<br />

(Convention on Biological Diversity,<br />

CBD) unter deutschem Vorsitz statt.<br />

Etwa 5000 Regierungsvertreter aus aller<br />

Welt haben die Ergebnisse ihrer bisherigen<br />

Bemühungen zum Schutz der bio-<br />

<strong>Umwelt</strong> <strong>im</strong> <strong>Kreis</strong> 2008<br />

logischen Vielfalt vorgestellt und über<br />

weitere Maßnahmen beraten.<br />

Die neunte UN-Naturschutzkonferenz<br />

war das letzte Treffen der Vertragsstaaten<br />

vor einem entscheidenden Datum:<br />

Bis 2010 will die Weltgemeinschaft den<br />

Verlust der biologischen Vielfalt entscheidend<br />

begrenzen.<br />

Der Begriff „biologische Vielfalt“ <strong>im</strong> Sinne<br />

des Übereinkommens umfasst drei<br />

verschiedene Ebenen: die Vielfalt an Lebensräumen<br />

(Ökosystemen), die Artenvielfalt<br />

und die genetische Vielfalt innerhalb<br />

von Arten.<br />

Das Übereinkommen verpflichtet die<br />

Vertragsparteien zur Erhaltung aller Bestandteile<br />

der biologischen Vielfalt, sowohl<br />

in ihrem angestammtenLebensraum<br />

(„in situ“)<br />

als auch durch<br />

unterstützende<br />

Maßnahmen<br />

außerhalb des Lebensraumes<br />

(„ex situ“,<br />

d.h. beispielsweise<br />

durch Gendatenbanken,<br />

Botanische oder Zoologische<br />

Gärten). Bestehende Nutzungen<br />

(z.B. Landwirtschaft, Forstwirtschaft,<br />

Fischerei) sollen gemäß dem Prinzip der<br />

Nachhaltigkeit ausgestaltet sowie Forschung,<br />

Ausbildung und Öffentlichkeitsarbeit<br />

als Instrumente zur Förderung<br />

des Übereinkommens eingesetzt<br />

werden.<br />

Die Mitgliedsstaaten haben sich das Ziel<br />

gesetzt, die Vielfalt des Lebens auf der<br />

Erde zu schützen, zu sichern und deren<br />

nachhaltige Nutzung so zu organisieren,<br />

dass möglichst viele Menschen heute<br />

und auch in Zukunft davon leben können.<br />

Ökologische, ökonomische und so-<br />

ziale Aspekte sollen be<strong>im</strong> Umgang mit<br />

biologischer Vielfalt in Einklang gebracht<br />

werden.<br />

Neben der wirtschaftlichen und ethischen<br />

D<strong>im</strong>ension besitzt die Artenvielfalt<br />

einen finanziellen Wert, der in den<br />

klassischen Finanzmärkten mehr und<br />

mehr Einzug hält.<br />

Danach wird der jährliche finanzielle<br />

Nutzen der weltweiten Ökosysteme auf<br />

16 bis 64 Billionen US-Dollar geschätzt.<br />

Allein für pharmazeutische Produkte,<br />

die aus der Nutzung natürlicher genetischer<br />

Ressourcen stammen, liegt der<br />

Weltmarktwert auf 75 bis 150 Milliarden<br />

US-Dollar pro Jahr. Die Bestäubungsleistung<br />

von Bienen und Hummeln<br />

für Kulturpflanzen wird weltweit<br />

jährlich mit etwa 29 bis 74 Milliarden<br />

US-Dollar veranschlagt (Quelle:<br />

www.Boerse-express.com).<br />

Durch Zersiedelung, Zerschneidung und<br />

Übernutzung, durch Schadstoffeinträge<br />

und vor allem durch die Intensivierung<br />

der Landbewirtschaftung wird die<br />

<strong>Umwelt</strong> und die biologische Vielfalt<br />

schleichend zerstört. Zunächst lokal,<br />

dann überregional geht der Artenverlust<br />

rasant von statten. Wenn diese Entwicklung<br />

nicht gestoppt wird, dann wird<br />

es sehr teuer, diese Verluste wieder ausgleichen<br />

zu wollen.<br />

Wo gibt es biologische<br />

Vielfalt?<br />

Biologische Vielfalt findet sich überall<br />

auf der Erde: Schwerpunkte mit besonders<br />

hohen Dichten an Arten, Öko -<br />

systemen und genetischer Vielfalt sind<br />

etwa Bereiche der Tropen, Meere, Wälder,<br />

Inseln oder auch alte Kulturlandschaften.<br />

Das bedeutet, dass es in jeder<br />

Region den jeweiligen Standorten und

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