März 2008 - Arbeit und Gesundheit
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Hautschutz<br />
Eine Frage<br />
der Dosis<br />
Wer im Sommer unter Sonnenallergie leidet,<br />
sollte schon jetzt anfangen, seine Haut<br />
langsam an die Strahlung zu gewöhnen. Denn<br />
der juckende Ausschlag tritt vor allem dann<br />
auf, wenn die lichtentwöhnte Haut plötzlich<br />
eine hohe Dosis UV-Strahlen abbekommt.<br />
Was umgangssprachlich Sonnenallergie genannt wird, ist<br />
streng genommen keine Allergie, sondern eine durch den<br />
UV-A-Anteil des Lichtes hervorgerufene Hautreaktion.<br />
Empfindliche Personen entwickeln bei der so genannten<br />
„polymorphen Lichtdermatose“ Rötungen, Knötchen <strong>und</strong><br />
Bläschen, die stark jucken. Meist verschwindet der Ausschlag<br />
nach ein bis drei Wochen von allein – dann, wenn<br />
sich die Haut an das intensive Licht gewöhnt hat.<br />
Mancher nimmt zur Vorbeugung Calziumtabletten ein<br />
oder verordnet sich selbst Carotin-Kapseln. „Diese Mittel<br />
haben keine erwiesene Wirksamkeit“, meint dazu Professor<br />
Peter Elsner von der Universitäts-Hautklinik in Jena. „Die<br />
beste Vorbeugung gegen Sonnenallergie ist eine langsame<br />
Gewöhnung an die Sonne mit geeignetem Sonnenschutz.“<br />
ARBEIT UND GESUNDHEIT Wissen<br />
„Die“ Sonnenallergie gibt es nicht<br />
Die polymorphe Lichtdermatose (PLD, „Sonnenallergie“) ist<br />
die häufigste durch Licht ausgelöste Hauterkrankung. Ihre<br />
genaue Ursache ist unbekannt. Außer<br />
der PLD gibt es noch andere Hauterscheinungen,<br />
die durch das Sonnenlicht<br />
hervorgerufen werden. Dazu zählen die<br />
so genannte Mallorca-Akne <strong>und</strong> ein Kontaktekzem,<br />
das durch das Zusammenwirken von Kosmetika <strong>und</strong> UV-Strahlen<br />
entsteht. Die genaue Diagnose kann mittels verschiedener<br />
Tests nur ein Hautarzt stellen.<br />
Weitere Informationen zum Thema Hautschutz unter<br />
www.2m2-haut.de.<br />
Dazu empfiehlt der Mediziner Sonnenschutzcremes<br />
mit sehr hohem Lichtschutzfaktor – vor allem gegen die<br />
langwelligen UV-A-Strahlen – sowie UV-dichte Bekleidung.<br />
Elsner: „Wer regelmäßig starke Symptome der polymorphen<br />
Lichtdermatose entwickelt, kann beim Hautarzt eine UV-<br />
Therapie machen. Dabei wird die UV-Dosis langsam <strong>und</strong><br />
kontrolliert erhöht.“ Jetzt im Frühjahr ist dazu der richtige<br />
Zeitpunkt. Vom Besuch eines Sonnenstudios zur „Abhärtung“<br />
rät der Experte ab.<br />
Wer draußen arbeitet, ist meist gefeit<br />
Wer sich das ganze Jahr über regelmäßig viel draußen aufhält,<br />
hat gute Chancen, einer Sonnenallergie zu entgehen.<br />
Professor Elsner dazu: „Meis- Für UV-A-Strahlen ist Fensterglas kein<br />
tens sind ‚Draußenarbeiter’ Hindernis. Wer der Sonne längere Zeit<br />
durch ihre Tätigkeit gut an die durch eine Scheibe ausgesetzt ist, kann<br />
Sonne gewöhnt. Wenn bei ihnen zwar keinen Sonnenbrand, aber durchaus<br />
trotzdem eine Sonnenallergie Sonnenallergie bekommen. Dies gilt auch<br />
auftritt, sollten sie einen Haut-<br />
für längere Fahrten im Auto.<br />
arzt aufsuchen <strong>und</strong> dieser sollte einen Bericht an den Unfallversicherungsträger<br />
verfassen, da ein Zusammenhang<br />
mit der beruflichen Tätigkeit möglich ist.“<br />
Für alle Menschen, egal ob besonders lichtempfindlich<br />
oder nicht, gilt jedoch: Jeder sollte sich „sonnen-vernünftig“<br />
verhalten. Das heißt: Sonne um die Mittagszeit meiden <strong>und</strong><br />
sich durch Textilien <strong>und</strong> Sonnenschutzmittel schützen.<br />
Stefanie Richter, redaktion@arbeit-<strong>und</strong>-ges<strong>und</strong>heit.de<br />
<strong>März</strong> <strong>2008</strong> ARBEIT UND GESUNDHEIT 11<br />
Foto: Fotolia/Heim