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Oktober 2007 - Arbeit und Gesundheit

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12512<br />

www.arbeit-<strong>und</strong>-ges<strong>und</strong>heit.de<br />

ARBEIT UND<br />

GESUNDHEIT<br />

Heben <strong>und</strong> Tragen<br />

Pack’s<br />

leichter an<br />

Neue Mitarbeiter • Knieschutz • Gewalt in der Pflege<br />

10 <strong>2007</strong><br />

Das Fachmagazin<br />

für Sicherheit<br />

<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />

bei der <strong>Arbeit</strong>


Anzeigen<br />

Editorial<br />

Falsche Versprechungen<br />

Muss das sein? Diese Frage drängt sich auf<br />

angesichts der Klagen gegen die Berufsgenossenschaften.<br />

Das B<strong>und</strong>essozialgericht<br />

hat mehrfach bestätigt: Das öffentlichrechtliche<br />

System der Unfallversicherung<br />

in Deutschland ist gr<strong>und</strong>gesetzkonform.<br />

Und auch eine jetzt beim Europäische<br />

Gerichts hof anhängige Klage hat kaum<br />

Aussicht auf Erfolg – schon 2002 hat der<br />

Gerichtshof das Monopol einer solidarisch<br />

finanzierten Unfallversicherung für rechtens<br />

erklärt. Zum Hintergr<strong>und</strong>: Alle <strong>Arbeit</strong>nehmer sind bei den<br />

Berufsgenossenschaften gegen die Folgen von <strong>Arbeit</strong>s- <strong>und</strong><br />

Wegeunfällen sowie Berufskrankheiten versichert. Das heißt<br />

beispielsweise: Der Bauarbeiter, der aufgr<strong>und</strong> beruflichen<br />

Umgangs mit Asbest vor zwanzig Jahren heute an Krebs<br />

erkrankt, ist finanziell abgesichert. Ebenso der junge Facharbeiter,<br />

der sich so schwer an der Hand verletzt, dass er<br />

eingeschränkt erwerbstätig ist. Zum Vergleich sei empfohlen<br />

sich anzusehen, wie es in Ländern um den Schutz der<br />

Beschäftigten bestellt ist, wo der Forderung nach Privatisierung<br />

nachgegeben wurde. Mag sein, dass private Versicherungen<br />

das eine oder andere Risiko gegen einen geringeren Beitrag<br />

abdecken könnten. Interessanterweise arbeitet die agile Bonner<br />

Kanzlei, die eine Klagewelle gegen das Monopol der Berufsgenossenschaften<br />

losgetreten hat, mit einer solchen zusammen<br />

– man kann auf deren Internetseite auch gleich die Angebote<br />

ansehen. Dazu passt auch, dass an gleicher Stelle nicht darüber<br />

aufgeklärt wird, dass private Anbieter immer nur Teilrisiken<br />

versichern. Tatsache ist, dass viele Betriebe überhaupt keinen<br />

Versicherer finden würden. Und wo keine gesetzliche<br />

Unfall ver sicherung die Unternehmerhaftpflicht ablöst, steht<br />

geschädigten Mitarbeitern der Klageweg offen. Das treibt<br />

Betriebe nicht selten in den Ruin – auch hier sei der Blick<br />

über die Landesgrenzen empfohlen. Ich habe volles Verständnis,<br />

wenn Unternehmer ihre Ausgaben kritisch hinterfragen.<br />

Aber wer sich wirklich mit dem Thema beschäftigt,<br />

weiß, dass die Berufsgenossenschaften im Durchschnitt stabile<br />

Beiträge haben, selbst konsequent an Kostensenkungen<br />

arbeiten <strong>und</strong> derzeit durch Fusionen ihre Organisation<br />

verschlanken. Kurzum: Die gesetzliche Unfallversicherung<br />

befindet sich in einem dynamischen Reformprozess. Dies ist<br />

eine Win-Win-Situation für <strong>Arbeit</strong>geber <strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong>nehmer.<br />

Hingegen durch unsinnige Klagen diesen ges<strong>und</strong>en Zweig<br />

der Sozialversicherung in Frage zu stellen, ist weder konstruktiv<br />

noch erfolgversprechend. Und den Unternehmen, die mit<br />

falschen Versprechungen zu den Klagen motiviert wurden,<br />

entstehen zu allem Überfluss unnötige Kosten.<br />

2<br />

|<br />

ARBEIT UND GESUNDHEIT<br />

|<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2007</strong><br />

Foto: DGUV<br />

Gregor Doepke<br />

Leiter Kommunikation<br />

<strong>und</strong> Pressesprecher der<br />

Deutschen Gesetzlichen<br />

Unfallversicherung


Inhalt Meldungen<br />

ARBEIT UND GESUNDHEIT 10 <strong>2007</strong><br />

Das Fachmagazin Ihrer Berufsgenossenschaften<br />

Meldungen 3<br />

Markt 5<br />

Titelthema: Heben <strong>und</strong> Tragen 6<br />

Pack’s leichter an<br />

Viele Belastungen, wie häufiges Heben <strong>und</strong> Tragen im Job, gehen über<br />

die Jahre auf die Knochen. Die Folge sind arbeits bedingte Muskel- <strong>und</strong><br />

Skeletterkrankungen. Die „Europäische Woche <strong>2007</strong>“ greift das Thema<br />

aus gutem Gr<strong>und</strong> auf: Die Erkrank ungen betreffen viele Menschen <strong>und</strong><br />

wären oft vermeidbar.<br />

Früherkennung von Hautkrankheiten 10<br />

Raubbau vermeiden<br />

Zusteller 12<br />

Und täglich grüßt der Dobermann<br />

Gewalt in der Pflege 14<br />

Gewaltig hilflos<br />

Neue Mitarbeiter 16<br />

Auf die Einarbeitung kommt es an<br />

Preisrätsel / Impressum 18<br />

Persönliche Schutzausrüstung<br />

In die Knie – nur mit Schutz<br />

19<br />

Das Allerletzte 20<br />

Ein Teil der Auflage enthält den Sonderteil<br />

für <strong>Arbeit</strong>sschutzprofis mit den Themen:<br />

• Businessplan<br />

• Aus der Forschung: Staub<br />

Foto: Uebele<br />

ARBEIT UND<br />

GESUNDHEIT<br />

Geeigneten Gehörschutz<br />

finden<br />

Das Institut für <strong>Arbeit</strong>sschutz der<br />

Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung<br />

hat sein Gehörschutz-Auswahlprogramm<br />

aktualisiert. Es kann<br />

unter www.dguv.de/bgia, Webcode<br />

2294725, kostenlos heruntergeladen<br />

werden. Auf der Basis gemessener<br />

Foto: Hogen<br />

Lärmpegel <strong>und</strong> der allgemeinen<br />

Situation am <strong>Arbeit</strong>splatz schlägt das<br />

Programm geeignete Gehörschützer<br />

vor <strong>und</strong> berücksichtigt dabei die<br />

Anforderungen der Lärm- <strong>und</strong> Vibra -<br />

tions-<strong>Arbeit</strong>sschutzverordnung. Außerdem<br />

besteht die Möglichkeit, den<br />

vom Programm vorgeschlagenen<br />

Gehörschutz nach Art <strong>und</strong> Hersteller<br />

zu sortieren. www.dguv.de/bgia<br />

ARBEIT UND<br />

GESUNDHEIT<br />

Info<br />

<strong>Arbeit</strong>sunfähigkeit <strong>und</strong> Meldepflicht<br />

Die Redaktion möchte aufgr<strong>und</strong> einer<br />

Missverständlichkeit in der September<br />

ausgabe auf Seite 19 klarstellen:<br />

Unternehmen müssen Unfälle bei der<br />

Berufs genossenschaft nicht nur melden,<br />

wenn der <strong>Arbeit</strong>nehmer länger als drei<br />

Tage arbeits unfähig ist, sondern auch<br />

bei Unfällen mit Todesfolge.<br />

Umfrage<br />

Benutzen Sie bei der <strong>Arbeit</strong> Hilfsmittel<br />

zum Heben <strong>und</strong> Tragen? Machen<br />

Sie mit bei unserer Befragung unter<br />

www.arbeit-<strong>und</strong>-ges<strong>und</strong>heit.de<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2007</strong><br />

|<br />

ARBEIT UND GESUNDHEIT<br />

| 3


4<br />

|<br />

Meldungen<br />

Sicherste produzierende<br />

Branche<br />

Die chemische Industrie war im letzten<br />

Jahr die sicherste produzierende<br />

Foto: Bayer Health Care<br />

Branche in Deutschland. Das ergibt<br />

sich aus der Unfallbilanz, die die Berufsgenossenschaft<br />

der chemischen<br />

Industrie (BG Chemie) jetzt mit<br />

ihrem Jahresbericht vorgelegt hat. Mit<br />

12.557 meldepflichtigen <strong>Arbeit</strong>sunfällen<br />

wurde ein neues Rekordtief<br />

erreicht.<br />

www.bg-chemie.de<br />

Gymnastikball kein<br />

Bürostuhlersatz<br />

<strong>Arbeit</strong>smediziner raten davon ab,<br />

einen Gymnastikball als Ersatz für<br />

den Bürostuhl zu verwenden: Zum<br />

einen kann man damit leicht kippen,<br />

zum anderen sind die Bälle nicht<br />

wie Bürostühle höhenverstellbar <strong>und</strong><br />

damit auf die Körpergröße anzupassen.<br />

Befürworter der Sitzbälle als zeitweise<br />

Alternative zum Stuhl argumentieren<br />

mit der positiven ges<strong>und</strong>heitlichen<br />

Wirkung des dynamischen Sitzens.<br />

Dies ermöglichen nach Ansicht der<br />

Berufsgenossenschaft für Nahrungsmittel<br />

<strong>und</strong> Gaststätten (BGN) jedoch<br />

auch viele Bürostühle, indem sie den<br />

Wechsel zwischen vorgeneigter, aufrechter<br />

<strong>und</strong> zurückgelehnter Sitzposition<br />

zulassen <strong>und</strong> dabei als zusätzliches<br />

Plus noch den Rücken stützen. Dynamisches<br />

Sitzen beugt einseitigen<br />

ARBEIT UND GESUNDHEIT<br />

|<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2007</strong><br />

Foto: Dauphin<br />

Belastungen der Wirbelsäule vor<br />

<strong>und</strong> verbessert die Durchblutung<br />

der Muskulatur <strong>und</strong> Bandscheiben.<br />

www.bgn.de<br />

Prävention weiter<br />

voranbringen<br />

Der ges<strong>und</strong>heitlichen Prävention<br />

müssten Politik <strong>und</strong> Unternehmen<br />

einen höheren Stellenwert einräumen.<br />

Sonst könnten die Alterung der<br />

Gesellschaft, die wachsende soziale<br />

Spaltung <strong>und</strong> die Zunahme chronischer<br />

Erkrankungen dazu führen, dass<br />

Deutschland im europäischen Vergleich<br />

bei Wettbewerbsfähigkeit <strong>und</strong><br />

Lebensqualität zurückfällt. Darauf<br />

weisen der AOK-B<strong>und</strong>esverband, der<br />

BKK B<strong>und</strong>esverband <strong>und</strong> die Deutsche<br />

Gesetzliche Unfallversicherung<br />

(DGUV) hin. Dr. Walter Eichendorf:<br />

„Wer in der Prävention nur die Sozial -<br />

versicherung einspannt, fährt das<br />

Rennen um ein besseres Leben mit<br />

angezogener Handbremse", erklärt<br />

der stellvertretende Hauptgeschäftsführer<br />

der DGUV. Die Lösung sehen<br />

die Verbandschefs vor allem in einer<br />

besseren Koordination <strong>und</strong> Abstimmung<br />

bei Prävention <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderung,<br />

die über den Kreis der<br />

Sozialversicherer hinausgeht. Dass<br />

ressortübergreifendes Handeln Erfolge<br />

bringt, zeige die <strong>Arbeit</strong> von Krankenkassen<br />

<strong>und</strong> Unfallversicherern: Sie<br />

kooperieren seit langem in der Initiative<br />

<strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit (IGA). Mehr<br />

Informationen unter www.iga-info.de.<br />

www.dguv.de<br />

Fast die Hälfte ohne<br />

Fehltag<br />

Im Jahr 2006 waren 47 Prozent der<br />

Beschäftigten über das gesamte Jahr<br />

gar nicht krankgeschrieben, weitere<br />

22 Prozent fielen nur kurz aus (ein bis<br />

sieben Kalendertage). <strong>2007</strong> scheint<br />

bei den Krankenständen die Talsohle<br />

durchschritten: Die Fehltage werden<br />

aller Voraussicht nach nicht wie in<br />

den Jahren zuvor zurückgehen. Erhebungen<br />

der Betriebskrankenkassen<br />

weisen für das erste Halbjahr vielmehr<br />

einen leicht erhöhten Krankenstand<br />

aus: 3,9 gegenüber 3,6 Prozent<br />

im Vorjahr. Nach wie vor führen<br />

ARBEIT UND<br />

GESUNDHEIT<br />

Grafik<br />

Die häufigsten Ursachen für Krankentage<br />

Muskel- /Skeletterkrankungen<br />

Verletzungen<br />

Atemwegserkrankungen<br />

psychische Störungen<br />

andere<br />

33,9%<br />

8,9%<br />

Muskel- <strong>und</strong> Skeletterkrankungen die<br />

Liste der häufigsten Krankheiten an.<br />

Weiter auf dem Vormarsch sind die<br />

psychischen Erkrankungen. Sie haben<br />

in den letzten 30 Jahren ihren Anteil<br />

mehr als vervierfacht. www.bkk.de<br />

<strong>Arbeit</strong>en, wenn andere<br />

frei haben<br />

Das Institut <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> Qualifikation<br />

an der Universität Duisburg hat Nacht<strong>und</strong><br />

Wochenendarbeit in Europa verglichen.<br />

Hier die zentralen Ergebnisse:<br />

Unübliche <strong>Arbeit</strong>szeiten sind<br />

prozentual häufiger im Dienst -<br />

leistungs bereich vertreten als im<br />

pro d u zierenden Gewerbe.<br />

In knapp der Hälfte aller euro -<br />

päischen Betriebe mit mindestens<br />

zehn Beschäftigten wird auch nachts,<br />

am Wochenende oder zu wechsel n -<br />

den Zeiten gearbeitet. Am meisten<br />

verbreitet sind Samstagsarbeit<br />

<strong>und</strong> wechs el nde <strong>Arbeit</strong>szeiten wie<br />

Schicht dienst.<br />

Manager in Betrieben mit einem<br />

vergleichsweise hohen Anteil an<br />

unüblichen <strong>Arbeit</strong>szeiten haben<br />

stärker mit Personalproblemen wie<br />

Krankheit, Motivationsverlust <strong>und</strong><br />

Fluktuation zu kämpfen. Dies ändert<br />

sich nach Einschätzung der Manager<br />

auch dann nicht, wenn <strong>Arbeit</strong>szeitmodelle<br />

eingeführt werden, die<br />

Beschäftigten größere Ge staltungs -<br />

möglichkeiten einräumen.<br />

Deutschland liegt bei allen Indi -<br />

katoren im oberen Mittelfeld.<br />

www.iaq.uni-due.de<br />

15%<br />

26,5%<br />

15,7%<br />

Quelle: BKK


Foto: Gentner<br />

Kein Eisen zu heiß<br />

Schutz bei Hochtemperaturanwendungen<br />

bieten laut Hersteller Kager<br />

die neuen Schutzhandschuhe. Dank<br />

einer fein strukturierten Spezialfaser<br />

hielten sie Temperaturen von bis<br />

zu 1.100 Grad Celsius stand. Das<br />

Gewebe des Handschuhs hat laut<br />

Kager mit 6,0 Mikron eine sehr hohe<br />

Dichte <strong>und</strong> dadurch eine geringe<br />

Wärmeleitfähigkeit. Heiße Probestücke<br />

oder Bauteile könnten so viel<br />

länger in der Hand gehalten werden.<br />

Durch die verschiedenen möglichen<br />

Ausführungen seien die Handschuhe<br />

für die Keramik- <strong>und</strong> Glasindustrie,<br />

das Gießereiwesen sowie bei der Stahlerzeugung<br />

gleichermaßen geeignet.<br />

Tel.: 06074/40093-0<br />

www.kager.de<br />

Psychosoziale Ges<strong>und</strong>heit<br />

im Beruf<br />

Immer mehr Berufstätige erfahren<br />

psychisch bedingte Erkrankungen am<br />

eigenen Leib. Das neue Buch „Psychosoziale<br />

Ges<strong>und</strong>heit<br />

im Beruf “ gibt einen<br />

Überblick über die<br />

Risiken, aber auch<br />

die Chancen, die aus<br />

der modernen <strong>Arbeit</strong>swelt<br />

resultieren.<br />

Es informiert f<strong>und</strong>iert<br />

über psychosoziale<br />

Belastungen<br />

im Beruf <strong>und</strong> unterstützt<br />

<strong>Arbeit</strong>smediziner, Betriebsräte<br />

<strong>und</strong> Fachkräfte für <strong>Arbeit</strong>ssicherheit<br />

darin, diese Ges<strong>und</strong>heitsgefahren<br />

schnell zu erkennen <strong>und</strong> gezielt zu<br />

handeln.<br />

Tel.: 0711/63672-857<br />

www.gentnerverlag.de<br />

Steckenpferd Steck-Rollos<br />

Das neue Rollosystem Compact-line<br />

kann laut Hersteller Multifilm trotz<br />

kleiner Kassetten Fenster bis zu einer<br />

Höhe von 3,40 Meter beschatten. Mit<br />

seiner schraubenlosen Steck-Montage<br />

sei das Folienrollo besonders für Miet-<br />

objekte, den Neubau <strong>und</strong> zur Nachrüstung<br />

geeignet. Die Rollofolien<br />

bieten laut Anbieter zuverlässigen<br />

Schutz vor Blendungen <strong>und</strong> Reflex<br />

ionen <strong>und</strong> verhindern eine starke<br />

Aufheizung der Räume. Die freie Sicht<br />

nach außen sei jederzeit möglich. Der<br />

innen liegende Sonnenschutz integriere<br />

sich unauffällig in das Gebäude<br />

<strong>und</strong> sei am Fenster oft kaum sichtbar.<br />

Bedient wird das Rollosystem über<br />

einen Kettenzug.<br />

Tel.: 03722/7705-0<br />

www.multifilm.de<br />

Körper kühlen<br />

Die Firma pervormance hat das Körper<br />

kühlsystem COOLINE entwickelt,<br />

das vor allem bei Hitzearbeitsplätzen<br />

wichtig ist. Das System besteht aus<br />

einem Klimatrockenschrank <strong>und</strong><br />

speziellen Westen, die ein Hightech-<br />

Material enthalten, das gezielt den<br />

Oberkörper des Trägers kühlt. Der<br />

Schrank sorgt dafür, dass die Westen<br />

stets einsatzbereit sind. Die Spezialwesten<br />

werden mit Wasser aktiviert.<br />

Das Wasser ist mit dem Hightech-<br />

Material fest verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> wird<br />

durch die natürliche Verdunstung bei<br />

Wäremeeinwirkung wieder abgegeben.<br />

Die Westen kühlen laut Angaben<br />

nach Bedarf <strong>und</strong> sollen somit den<br />

natürlichen Kühleffekt des Körpers<br />

verstärken.<br />

Tel.: 0731/140710<br />

www.pervormance.de<br />

Positive Schwingungen<br />

Das Vibrationsdosimeter des Her -<br />

stellers Grammer unterstützt bei der<br />

Umsetzung der neuen Lärm- <strong>und</strong> Vibrations-<strong>Arbeit</strong>sschutz-Verordnung<br />

der EU, nach der entsprechende Messungen<br />

nach dem Stand der Technik<br />

durchzuführen sind. Das Messgerät<br />

kann laut Grammer schnell <strong>und</strong> einfach<br />

am Fahrersitz von unterschiedlichen<br />

mobilen <strong>Arbeit</strong>smaschinen angebracht<br />

werden <strong>und</strong> misst dort permanent die<br />

Schwingungsbelastung. Bei Erreichen<br />

oder Überschreiten des EU-Grenz-<br />

Markt<br />

wertes informiere das Gerät den<br />

Fahrer. Somit kann der Betreiber recht -<br />

zeitig Maßnahmen ergreifen, um<br />

Grenz wertüberschreitungen<br />

zu vermeiden. Das<br />

triaxiale Handschwing ungs -<br />

messgerät funktioniert laut Anbieter<br />

mit Akkubetrieb, die Daten<br />

ließen sich zu Dokumen t ations -<br />

zwecken leicht auf einen PC übertragen.<br />

Tel.: 09621/66-0<br />

www.grammer.com<br />

Tipp für Messebesucher<br />

Besucher der A+A in Düsseldorf, die<br />

mit über 1.400 Ausstellern aus 51 Nationen<br />

<strong>und</strong> in 2005 mehr als 54.000<br />

Besuchern weltweit führende Fachmesse<br />

mit Kongress für persönlichen<br />

Schutz, betriebliche Sicherheit <strong>und</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heit bei der <strong>Arbeit</strong> (18. bis 21.<br />

September <strong>2007</strong>), können in diesem<br />

Jahr erstmals das „A+A Theaterfest“<br />

besuchen: Schauspiele zu verschiedenen<br />

Themenaspekten des <strong>Arbeit</strong>s-<br />

schutzes <strong>und</strong> der Prävention werden<br />

im Foyer der Stadthalle (CCD) aufgeführt.<br />

Sie dauern etwa 20 Minuten<br />

<strong>und</strong> werden zu jeder vollen St<strong>und</strong>e<br />

kostenfrei für Kongress-Teilnehmer<br />

<strong>und</strong> Messebesucher dargeboten.<br />

www.AplusA-online.de<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2007</strong><br />

|<br />

Foto: AplusA<br />

Anzeige<br />

ARBEIT UND GESUNDHEIT<br />

Foto: grammer<br />

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6<br />

|<br />

ARBEIT UND GESUNDHEIT<br />

Heben <strong>und</strong> Tragen<br />

Pack’s leich<br />

Viele Belastungen wie häufiges Heben <strong>und</strong> Tragen im Job gehen über die<br />

Jahre auf die Knochen. Die Folge sind arbeits bedingte Muskel- <strong>und</strong> Skeletter<br />

krankungen. Die „Europäische Woche <strong>2007</strong>“ greift das Thema aus<br />

gutem Gr<strong>und</strong> auf: Die Erkrank ungen betreffen viele Menschen <strong>und</strong> wären<br />

oft vermeidbar.<br />

Marianne Peukert arbeitet seit 17 Jahren in<br />

der Wäscherei eines großen deutschen<br />

Krankenhauses mit geregelten <strong>Arbeit</strong>szeiten<br />

in einem sicheren<br />

Job. Trotzdem war<br />

sie vor vier Jahren<br />

so weit, sich eine<br />

andere <strong>Arbeit</strong> zu suchen: Sie plagten ständig<br />

Schmerzen in Schultern, Knien <strong>und</strong> vor<br />

allem im Rücken. Die damals 41-Jährige<br />

wuchtete jeden Tag schwere Bündel trockener<br />

<strong>und</strong> nasser Wäsche. Ihr <strong>Arbeit</strong>splatz <strong>und</strong><br />

der Ablauf in der Wäscherei waren so ungünstig<br />

gestaltet, dass sie sich regelmäßig<br />

mit der nassen Wäsche nach vorn beugen<br />

musste <strong>und</strong> nur mit verdrehter Wirbelsäule<br />

die Last ablegen <strong>und</strong> sortieren<br />

konnte. Die Fehlbelastung über all die<br />

Jahre ihres Berufslebens beeinträchtigte<br />

nun massiv ihre Ges<strong>und</strong>heit. Die ICD-10,<br />

der im Ges<strong>und</strong>heitswesen benutzte „Katalog<br />

aller Krankheiten“, ordnet den Fall Peukert<br />

unter „M 54“ ein, der Diagnosegruppe<br />

für Rücken schmerz. Dessen Ursachen sind<br />

vielfältig: Neben „normalem“ altersbedingten<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2007</strong><br />

Wer sich mit 20 Jahren dauerhaft<br />

falschen Belastungen aussetzt,<br />

merkt das meist erst mit 40 oder später.<br />

Machen Sie sich das Heben leicht<br />

Unter rein präventiven Gesichtspunkten gibt es für die<br />

Wirbel säule keine „falschen Bewegungen“, höchstens<br />

günstige oder ungünstige. Die Hebe- <strong>und</strong> Tragetechnik ist von<br />

individuellen körperlichen Voraussetzungen, aber auch von der Schwere <strong>und</strong> Größe der<br />

Gegenstände abhängig. Wer es mit schweren Lasten oder ständig zu wieder ho l enden<br />

Bewegungen zu tun hat, sollte die Tipps von Johann Kwon beherzigen.<br />

|<br />

Verschleiß <strong>und</strong> individuellen Risiko faktoren wie Übergewicht<br />

oder schlechtem Trainingszustand der Rückenmuskulatur<br />

lassen sich die Beschwerden auch auf Fehl belastungen<br />

bei der <strong>Arbeit</strong> zurückführen.<br />

Diese <strong>und</strong> weitere Symptome<br />

<strong>und</strong> Erkrankungen im Muskel-<br />

Skelett-System, die durch<br />

berufliche Einflüsse entstanden sind, fassen <strong>Arbeit</strong>s -<br />

mediziner unter dem Begriff „arbeitsbedingte Muskel- <strong>und</strong><br />

Skeletterkrankungen“ zusammen.<br />

Arthrosen <strong>und</strong> Rückenschmerzen<br />

als Folge jahrelanger Fehlbelastung<br />

Fast ein Viertel aller Beschäftigten in Europa leidet unter<br />

Rückenschmerzen. Die dadurch bedingten <strong>Arbeit</strong>sunfähigkeitstage<br />

betragen allein in Deutschland r<strong>und</strong> 200 pro<br />

1.000 Versicherte <strong>und</strong> Jahr; wegen Arthrosen – im Volksm<strong>und</strong><br />

„abgenutzte Gelenke“ – fallen weitere zehn bis 20<br />

Tage an. Kein W<strong>und</strong>er, dass Erkrankungen des Muskel-<br />

Skelett-Systems nach dem Jahr 2000 nun zum zweiten Mal<br />

Aktionsthema der Europäischen Agentur für Sicherheit<br />

<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz am <strong>Arbeit</strong>splatz sind. „Seit damals<br />

ist einiges in die Wege geleitet worden“, sagt Dr. Detlev<br />

Mohr, Direktor des Landesamts für <strong>Arbeit</strong>sschutz Potsdam.<br />

Beispielsweise sei die Prävention der Muskel-Skelett-<br />

Last vom Boden aufnehmen: Den<br />

Körper möglichst nah heranbringen<br />

<strong>und</strong> die Last versetzt greifen. In<br />

Schrittstellung <strong>und</strong> in die Hocke gehen,<br />

Rücken gerade halten.


ter an<br />

Erkrankungen als Hauptziel in der Gemeinsamen Deutschen<br />

<strong>Arbeit</strong>sschutzstrategie (GDA) verankert. Dennoch werde<br />

es bis zur spürbaren Wirkung der Maßnahmen Jahre dauern.<br />

Unter dem Motto „Pack’s leichter an!“ informiert die<br />

Aktion „Europäische Woche <strong>2007</strong>“ darüber, wie sich Fehlbelastungen<br />

am <strong>Arbeit</strong>splatz durch ergonomische Gestaltung<br />

vermeiden oder zumindest verringern lassen.<br />

Zusätzlich will sie darauf aufmerksam machen, dass jeder<br />

Beschäftigte selbst den Erkrankungen entgegenwirken<br />

kann. So lässt sich beispielsweise der Schweregrad der<br />

meisten Muskel-Skelett-Erkrankungen mit einer lebenslang<br />

ausgewogenen Ernährung <strong>und</strong> ausreichender Bewegung<br />

mindern.<br />

Laut einer Umfrage zu <strong>Arbeit</strong>sbedingungen in der Europäischen<br />

Union arbeiten aktuell noch r<strong>und</strong> 30 Prozent der<br />

<strong>Arbeit</strong>nehmer in Europa körperlich schwer. Sie sind besonders<br />

häufig von <strong>Arbeit</strong>sunfähigkeit durch Fehl- <strong>und</strong><br />

Überbelastungen des Muskel-Skelett-Systems betroffen. So<br />

wie Ulrich Vellbeck, der seit seinem 17. Lebensjahr für<br />

einen bayerischen Mittelständler auf dem Bau arbeitet <strong>und</strong><br />

vom Betongießen bis zum Fliesenlegen nahezu alles kann<br />

<strong>und</strong> macht. Seine Kniebeschwerden fingen schon mit Ende<br />

20 an. Im Lauf der Jahre nahmen sie an Stärke <strong>und</strong> Dauer<br />

zu, bis sie schließlich chronisch wurden. Mit 50 musste er<br />

für zwei Jahre aus dem Beruf.<br />

Schmerzen <strong>und</strong> Funktionsstörungen<br />

schränken die Erwerbstätigkeit ein<br />

Typisch nennt Dr. Falk Liebers von der B<strong>und</strong>esanstalt für<br />

<strong>Arbeit</strong>sschutz <strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong>smedizin (BAuA) in Berlin diesen<br />

Verlauf: „Wir sehen mit dem Alter einen extremen,<br />

kontinuierlichen Anstieg der Beschwerden – irgendwann<br />

Wer Knieprobleme hat <strong>und</strong> nicht<br />

so tief in die Hocke gehen kann,<br />

stellt sich über den Gegenstand<br />

<strong>und</strong> beugt sich leicht nach vorne.<br />

So tief in die Knie gehen, wie es<br />

möglich ist, den Rücken gerade<br />

halten, Bauchnabel einziehen,<br />

Rücken muskeln anspannen<br />

<strong>und</strong> gleichzeitig aus den<br />

Beinen <strong>und</strong> dem Oberkörper<br />

die Last anheben.<br />

ARBEIT UND GESUNDHEIT Wissen<br />

<strong>Arbeit</strong>sbedingte Muskel- <strong>und</strong> Skeletterkrankungen<br />

Darunter fällt ein breites Spektrum akuter <strong>und</strong> chronischer Erkrankungen,<br />

wobei Verschleißerscheinungen an Knochen <strong>und</strong><br />

Gelenken überwiegen: Abnutzungen der Bandscheiben in der<br />

Lendenwirbelsäule durch das Tragen schwerer Lasten zählen<br />

ebenso dazu wie der Verschleiß der großen Gelenke – Arthrosen<br />

– <strong>und</strong> der Gelenkmenisken im Knie, Sehnenscheidenentzündungen<br />

<strong>und</strong> Schleimbeutelentzündungen. Auch<br />

unspezifische Beschwerden, beispielsweise durch wiederkehrende,<br />

gleiche Belastungen beim Tippen an Computerarbeitsplätzen<br />

sowie Schulter-Nacken-Beschwerden durch un günstige<br />

Sitzhaltungen werden hier eingeordnet. Eine nicht unbeträchtliche<br />

Zahl von Knochen- <strong>und</strong> Gelenkschäden ist auf<br />

Einwirkung mechanischer Schwingungen durch handgehaltene<br />

oder mobile <strong>Arbeit</strong>smaschinen zurückzuführen. In Deutschland<br />

führten die <strong>Arbeit</strong>stage, die durch Muskel-Skelett-Erkrank ungen<br />

verloren gingen, im Jahr 2004 zu Produktionsausfallkosten von<br />

r<strong>und</strong> 9,7 Milliarden Euro.<br />

können die Leute nicht mehr knien <strong>und</strong> nicht mehr<br />

heben.“ Das bestätigt die Statistik: Kommen wegen einer<br />

Arthrose des Kniegelenks bei erwerbstätigen Männern<br />

zwischen 15 <strong>und</strong> 25 Jahren nur 0,8 <strong>Arbeit</strong>sunfähigkeitsfälle<br />

pro 1.000 Versicherte zusammen, steigt diese Zahl für<br />

Männer zwischen 55 <strong>und</strong> 65 auf 22 Fälle – um fast das<br />

Dreißigfache. Bei Frauen sehen die Zahlen ähnlich aus.<br />

Wer sich mit 20 Jahren dauerhaft falschen Belastungen<br />

aussetzt, merkt das meist erst mit 40 oder später.<br />

„Diese degenerativen Muskel-Skelett-Erkrankungen haben<br />

einen langjährigen, chronischen Verlauf. Unabhängig von<br />

der eigentlichen Ursache sind die Patienten durch Schmerzen<br />

<strong>und</strong> Funktionsstörungen beeinträchtigt <strong>und</strong> können<br />

dann am Erwerbsleben nicht mehr oder nur noch eingeschränkt<br />

teilhaben. Dies betrifft insbesondere ältere <strong>Arbeit</strong>nehmer“,<br />

erklärt der <strong>Arbeit</strong>smediziner Liebers. Weil es<br />

oft gering qualifizierte <strong>Arbeit</strong>nehmer sind, die schwere<br />

körperliche <strong>Arbeit</strong> verrichten, stehen gerade sie im Alter<br />

von 45 bis 50 vor großen Problemen: Wegen ihrer chronischen<br />

Schmerzen sind sie nicht mehr in der Lage, Gerüste<br />

Heben: Gewicht nahe<br />

am Körper auf Bauchhöhe<br />

bringen, schwere Gegenstände<br />

dabei auf einem<br />

Oberschenkel<br />

abstützen.<br />

Tragen: Gewicht nahe am Körper halten.<br />

Wer sich nicht schmut zig machen will,<br />

Jacke oder Schürze anziehen. Während<br />

des Tragens Schultern unten<br />

lassen, Bauchnabel einziehen<br />

<strong>und</strong> nicht zu weit nach hinten<br />

lehnen.<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2007</strong><br />

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ARBEIT UND GESUNDHEIT<br />

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8<br />

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ARBEIT UND GESUNDHEIT Tipps<br />

Medien <strong>und</strong> Veranstaltungen<br />

Informationen zur Kampagne „Pack’s leichter an!”, die sich die verbesserte Prävention von Muskel- <strong>und</strong><br />

Skeletterkrankungen am <strong>Arbeit</strong>splatz zum Ziel gesetzt hat, finden Sie unter: http://ew<strong>2007</strong>.osha.europa.eu.<br />

Im Rahmen der Kampagne richtet das deutsche <strong>Arbeit</strong>sschutznetzwerk der Agentur zwei Veranstaltungen<br />

für Experten des <strong>Arbeit</strong>sschutzes aus. Die vorläufigen Programme befinden sich im Internet unter<br />

www.baua.de „Aktuelles <strong>und</strong> Termine“, „Veranstaltungen“.<br />

DVD: „Napo in Nimm's leicht“, um Unterweisungen aufzulockern oder weil sie informativ <strong>und</strong> unterhaltsam<br />

sind. Die mehrfach ausgezeichneten Filme von „Napo“ sieht man sich gerne an. Im neuen Film<br />

geht es um Heben <strong>und</strong> Tragen, beziehungs weise rückenschonendes <strong>Arbeit</strong>en. Die neue DVD „Napo in<br />

Nimm's leicht“ kann kostenlos unter info@dguv.de angefordert werden.<br />

ARBEIT UND GESUNDHEIT Basics, Heft 14, Universum Verlag, Wiesbaden, www.universum.de<br />

Viele weitere Informationen haben wir unter www.arbeit-<strong>und</strong>-ges<strong>und</strong>heit.de zusammengestellt.<br />

hochzuklettern oder <strong>Arbeit</strong>en bei Kälte zu verrichten. „Die<br />

Betroffenen bekommen noch keine gesetzliche Rente <strong>und</strong><br />

eine Umschulung ist in dem Alter schwierig – da bleiben<br />

nicht viele Alternativen“, erklärt Mohr.<br />

Hilfsmittel <strong>und</strong> intelligente Abläufe<br />

entlasten bei „Knochenjobs“<br />

Menschengerechte <strong>Arbeit</strong>sbedingungen zu schaffen, ist in<br />

Europa Pflicht der <strong>Arbeit</strong>geber. In Deutschland können<br />

sich <strong>Arbeit</strong>nehmer vom <strong>Arbeit</strong>szeitgesetz bis zum Sozialgesetzbuch<br />

auf eine Reihe von Schutzbestimmungen<br />

berufen. Die gesetzlichen Vorschriften reichen aus, meinen<br />

die Experten. Wenn sich die Beteiligten aber nicht daran<br />

halten, nützt alles nichts. Gerade im Baubereich gebe es<br />

genügend Hilfsmittel, sie würden aber oft nicht eingesetzt,<br />

bemängelt Mohr. „Der Kran zum Lastentransport bleibt<br />

ungenutzt oder die <strong>Arbeit</strong>er stellen die Rüstung nicht nach<br />

<strong>und</strong> arbeiten tief gebückt oder über Kopf “, sagt er <strong>und</strong><br />

nennt damit nur zwei Beispiele von vielen. Die Beschäftigten<br />

seien auch selbst mit in der Verantwortung. Sie<br />

müssten die zur Verfügung gestellten Hilfsmittel <strong>und</strong><br />

Schutzausrüstungen tatsächlich benutzen.<br />

Das wichtigste Vorsorge-Credo lautet aber „aktiv bleiben“.<br />

„Ausreichend körperliche Aktivität ist in jedem Alter günstig“,<br />

unterstreicht Mohr <strong>und</strong> empfiehlt <strong>Arbeit</strong>nehmern jeden<br />

Alters, die Muskulatur zu kräftigen <strong>und</strong> ihre Koordinationsfähigkeit<br />

zu trainieren. Besondere Bedeutung hat diese<br />

Stemmen: Muss die Last nach<br />

oben gebracht werden, in<br />

Schritt stellung gehen, Bauchnabel<br />

einziehen <strong>und</strong> Rückenmuskulatur<br />

anspannen, Gewicht<br />

auf Brusthöhe bringen…<br />

ARBEIT UND GESUNDHEIT<br />

|<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2007</strong><br />

…<strong>und</strong> mit Kraft aus<br />

den Beinen Gewicht<br />

nach oben stoßen wie<br />

ein Gewichtheber.<br />

Dabei nicht nach hinten<br />

neigen.<br />

Foto: European Weel<br />

Selbstmotivation auch unter dem Aspekt des demographischen<br />

Wandels: <strong>Arbeit</strong>nehmer müssen sich darauf einstellen,<br />

länger zu arbeiten. Das werden sie aber nur bei guter<br />

Ges<strong>und</strong>heit können.<br />

<strong>Arbeit</strong>geber sind nicht nur zur sicheren <strong>und</strong> gefährdungsfreien<br />

Gestaltung der <strong>Arbeit</strong> verpflichtet, sie können<br />

Bewegung auch aktiv fördern. Beispielsweise, indem<br />

Firmen die <strong>Arbeit</strong>sorganisation verändern <strong>und</strong> weg von<br />

lang andauernden, gleichartigen Tätigkeiten hin zu differenzierteren<br />

Produktionsformen gehen, so dass die Bewegungs<br />

muster <strong>und</strong> damit die Belastung der Beschäftigten<br />

wechseln.<br />

Dass die Kombination aus eigenem Engagement <strong>und</strong><br />

Verbesserungen am <strong>Arbeit</strong>splatz wirklich nützt, hat Marianne<br />

Peukert am eigenen Leib erfahren: Sie selbst geht seit<br />

vier Jahren zweimal pro Woche in den örtlichen Sport -<br />

verein – erst nur zur Gymnastik, seit eineinhalb Jahren<br />

auch zu Pilates. Ihr <strong>Arbeit</strong>geber hat inzwischen Jobrotation<br />

eingeführt <strong>und</strong> die Wäschefördervorrichtung verlängert.<br />

In ihrer gesamten Abteilung sind die Fehlzeiten gesunken,<br />

die Produktivität ist gestiegen. Peukert konnte ihre <strong>Arbeit</strong><br />

behalten <strong>und</strong> lebt mittlerweile wieder einigermaßen<br />

schmerzfrei.<br />

Dr. Katja Flieger/mir, redaktion@arbeit-<strong>und</strong>-ges<strong>und</strong>heit.de<br />

Fotos: Uebele<br />

Aufnehmen einer Last in mittlerer<br />

Höhe: Zuerst leicht in die Knie gehen<br />

<strong>und</strong> das Körpergewicht zur Ferse nach<br />

hinten verlagern, dann die Last an den<br />

Körper heranziehen <strong>und</strong> aufnehmen –<br />

eventuell auf dem Oberschenkel<br />

absetzen.<br />

Tipp: Wird die Last aus dem Kofferraum<br />

genommen oder jemand aus dem Bett<br />

gehoben, zur Entlastung ein Knie<br />

am Auto oder Patientenbett<br />

abstützen.


Foto: osha<br />

Interview<br />

„Millionen <strong>Arbeit</strong>er sind betroffen“<br />

Was darf man von der diesjährigen Europäischen Kampagne „Pack’s leichter an“ zu<br />

Muskel- <strong>und</strong> Skeletterkrankungen erwarten? ARBEIT UND GESUNDHEIT fragte nach.<br />

Dr. Jukka Takala ist<br />

Direktor der Europäischen<br />

Agentur für Sicherheit<br />

<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz<br />

am <strong>Arbeit</strong>splatz.<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2007</strong><br />

Wie weit <strong>und</strong> stark sind Muskel- <strong>und</strong><br />

Skeletterkrankungen verbreitet?<br />

Muskel- <strong>und</strong> Skeletterkrankungen betreffen<br />

Millionen von <strong>Arbeit</strong>ern, besonders<br />

in den <strong>Arbeit</strong>sbereichen Bau <strong>und</strong> Landwirtschaft.<br />

Innerhalb der Europäischen<br />

Union leidet ein Drittel der <strong>Arbeit</strong>s -<br />

gemeinschaft unter konstanten Rückenschmerzen<br />

<strong>und</strong> mehr als ein Fünftel<br />

erträgt ständige arbeits bedingte Muskelschmerzen.<br />

In den neuen Mitgliedsstaaten<br />

klagen fast zwei Fünftel der <strong>Arbeit</strong>er<br />

über solche Ges<strong>und</strong>heitsprobleme.<br />

Ist eine europaweite Kampagne notwendig?<br />

Die Anzahl an ernsten <strong>und</strong> chronischen Krankheitsfällen<br />

steigt in Europa stetig. Erfahrungen zeigen, dass Muskel<strong>und</strong><br />

Skeletterkrankungen sogar zu permanenter <strong>Arbeit</strong>sunfähigkeit<br />

<strong>und</strong> schließlich <strong>Arbeit</strong>slosigkeit führen können.<br />

Dagegen kann nur mit einer flächendeckenden Umsetzung<br />

angemessener <strong>Arbeit</strong>sstandards <strong>und</strong> Befolgung von<br />

Sicherheits- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsgesetzen angegangen werden.<br />

Daher ist eine Kampagne notwendig, die diese Maßnahmen<br />

vorstellt <strong>und</strong> verbreitet.<br />

Welche präventiven Maßnahmen sind angemessen?<br />

Es sind drei Schlüsselelemente notwendig: Zum einen die<br />

enge Zusammenarbeit zwischen <strong>Arbeit</strong>gebern, <strong>Arbeit</strong>nehmern<br />

<strong>und</strong> den jeweiligen Länderregierungen für eine<br />

gezielte Umsetzung der Prävention. Zum anderen sollten<br />

die Maßnahmen alle Ursachen von Muskel- <strong>und</strong> Skeletterkrankungen<br />

in Betracht ziehen. Beispielsweise sind Stress,<br />

ARBEIT UND GESUNDHEIT Experte<br />

Johann Kwon hat Sportwissenschaft studiert <strong>und</strong> ist auf<br />

Rücken ges<strong>und</strong>heit spezialisiert. Er leitet in Sportstudios <strong>und</strong><br />

für Unternehmen Rückenschulkurse.<br />

Kontakt: johann.kwon@linusmed.de<br />

|<br />

ARBEIT UND GESUNDHEIT<br />

| 9<br />

<strong>Arbeit</strong>sgeschwindigkeit <strong>und</strong> eingeschränkte <strong>Arbeit</strong>smethoden<br />

als Faktoren zu nennen. Schließlich sollten sich<br />

<strong>Arbeit</strong>geber für die Rehabilitierung von erkrankten Mitarbeitern<br />

einsetzen wie durch die Organisation <strong>und</strong> Umsetzung<br />

von „Return-to-work“-Programmen.<br />

Wie kann man sich an der Kampagne „Pack’s leichter<br />

an!“ beteiligen?<br />

Jeder, der an der Kampagne interessiert ist, kann auf der<br />

Agentur-Website Informationsmaterial herunterladen <strong>und</strong><br />

auf diesem Weg helfen, Muskel- <strong>und</strong> Skeletterkrankungen<br />

vorzubeugen <strong>und</strong> zu vermeiden.<br />

Anmerkung der Redaktion: Das Material ist unter<br />

http://ew<strong>2007</strong>.osha.europa.eu/campaignmaterials zu finden.<br />

Anzeige<br />

Das Gespräch führte Anne Rech;<br />

redaktion@arbeit-<strong>und</strong>-ges<strong>und</strong>heit.de


Anzeige<br />

Was sind die<br />

typischen Symptome<br />

für eine<br />

beruflich bedingteHauterkrankung?<br />

Typisch sind<br />

Jucken, Rötung,<br />

Schuppung dort,<br />

wo die Haut<br />

Dr. med. Axel Harwerth<br />

unbedeckt <strong>und</strong><br />

ist Facharzt für <strong>Arbeit</strong>s -<br />

dem <strong>Arbeit</strong>sstoff<br />

medizin, war bis 2006 leitender<br />

Werksarzt bei ausgesetzt ist,<br />

DaimlerChrysler <strong>und</strong> ist also bevorzugt<br />

Mitglied des Verbandes an Händen <strong>und</strong><br />

der Deutschen Betriebs- Unter armen,<br />

<strong>und</strong> Werksärzte.<br />

even tuell im Gesicht.<br />

Aufmerksam sollte man immer<br />

werden, wenn unklare Hautverände -<br />

r ungen auftreten <strong>und</strong> sich bei beruflicher<br />

Tätigkeit verschlechtern.<br />

Ab wann lassen sich Hautprobleme<br />

nicht mehr problemlos behandeln?<br />

Wenn mit der Diagnostik zu lange<br />

gewartet wurde. Deshalb empfehle ich,<br />

schon bei ersten Hauterscheinungen<br />

den Betriebs- oder Hautarzt aufzusuchen,<br />

wobei dies noch nichts darüber aussagt,<br />

ob der Auslöser im beruf lichen Umfeld<br />

liegt. Es gibt ja auch Menschen mit<br />

einer Veranlagung zu Hautproblemen.<br />

Was kann man selber tun?<br />

Kurz <strong>und</strong> knapp: Raubbau mit der Haut<br />

vermeiden. Das bedeutet, Hautschutzbeziehungsweise<br />

Hautpflegemittel zu<br />

verwenden <strong>und</strong> eine der Verschmutzung<br />

angepasste Hautreinigung durchzu -<br />

führen. Wo nötig, muss man Handschuhe<br />

tragen – aber möglichst nicht<br />

über St<strong>und</strong>en hinweg.<br />

Können Hautschutzmittel tatsächlich<br />

eine Hauterkrankung verhindern?<br />

Wenn am <strong>Arbeit</strong>splatz alle technischen<br />

<strong>und</strong> organisatorischen Möglichkeiten<br />

Foto: privat<br />

Früherkennung von Hautkrankheiten<br />

Raubbau vermeiden<br />

Die Haut schützt – <strong>und</strong> braucht Schutz. Gerade beim<br />

<strong>Arbeit</strong>en. Wird sie vernachlässigt, kann sie krank werden.<br />

Früh genug bemerkt, kann gegengesteuert werden. ARBEIT<br />

UND GESUNDHEIT sprach darüber mit Dr. Axel Harwerth.<br />

10<br />

|<br />

ARBEIT UND GESUNDHEIT<br />

|<br />

zum Schutz der Haut erfüllt sind, können<br />

spezielle Hautschutzmittel durchaus<br />

sinnvoll sein <strong>und</strong> eine Haut erkrank ung<br />

nicht nur verhindern, sondern sogar<br />

helfen, eine Aufgabe des Berufes zu<br />

ver meiden.<br />

Wie wählt man aus der Vielfalt der<br />

Hautschutzmittel das richtige aus?<br />

Für jeden Bereich in einem Betrieb gibt<br />

es die passenden Hautschutz mittel. Der<br />

Betriebsarzt, der den Betrieb gut kennt,<br />

kann <strong>und</strong> soll bei der Auswahl beraten<br />

– weniger ist dabei mehr. Übrigens<br />

sollte es in jedem noch so kleinen Betrieb<br />

ein Hautschutzplan geben.<br />

Werden Beschäftigte, die viel draußen<br />

arbeiten, regelmäßig auf auffällige<br />

Muttermale untersucht?<br />

Das sollte dringend so gemacht werden,<br />

<strong>und</strong> zwar etwa alle drei Jahre. Diese<br />

Screening-Untersuchungen kann ein<br />

fortgebildeter Betriebsarzt durchführen,<br />

sinnvollerweise in Zusammenarbeit<br />

mit einem Dermatologen. Natürlich ist<br />

trotzdem unbedingt Hautschutz im<br />

Sinne von angemessener Kleidung <strong>und</strong><br />

dem Auftragen von Sonnenschutzcreme<br />

mit hohem Schutzfaktor notwendig.<br />

Was ist zu tun, wenn der Hautarzt<br />

eine beruflich bedingte Hauterkrankung<br />

vermutet?<br />

Es besteht die Pflicht, Verdachtsfälle<br />

bei der Berufsgenossenschaft zu melden.<br />

Bestätigt sich der Verdacht, sollte der<br />

Betrieb gegebenenfalls über den Betriebsarzt<br />

informiert werden. Dann muss man<br />

über Veränderungen der <strong>Arbeit</strong>sabläufe<br />

diskutieren <strong>und</strong> wenn notwendig auch<br />

durchführen. Im schlimmsten Fall bedeutet<br />

es, dass der Betroffene seine Tätig -<br />

keit aufgeben muss.<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2007</strong><br />

Die Fragen stellte Stefanie Richter,<br />

redaktion@arbeit-<strong>und</strong>-ges<strong>und</strong>heit.de


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12<br />

Foto: digitalstock<br />

|<br />

Jeden Tag das Gleiche: Der Dobermann steht bellend<br />

hinter dem Tor, davor der Zusteller. Die Briefe in seiner<br />

Hand drohen langsam feucht zu werden vom Angstschweiß.<br />

„Warum haben die Besitzer nicht schon längst –<br />

wie mehr fach gefordert – ihren Briefkasten außerhalb des<br />

Gr<strong>und</strong> stücks angebracht?“, fragt er sich ärgerlich. Theoretisch<br />

hat er das Recht, die Sendungen nicht zuzustellen. Aber<br />

das geht gegen seine Berufsehre.<br />

Also ruft sich der Zusteller<br />

die Lektionen ins Gedächtnis,<br />

die er bei einem Training auf<br />

dem H<strong>und</strong>eplatz gelernt hat: Keine Angst zeigen. Wenn<br />

das so einfach wäre. Was der Mann im blau-gelben Outfit<br />

jedoch aus dem Training mitgenommen hat: Er kann<br />

H<strong>und</strong>e besser einschätzen. „Dobby“, wie ihn seine Besitzer<br />

liebevoll nennen, gehört zur harmlosen Sorte. „H<strong>und</strong>e, die<br />

bellen, beißen nicht“, sagt sich der Zusteller wie jeden Morgen,<br />

stößt das Gartentürchen auf <strong>und</strong> wird von Dobby fröhlich<br />

bellend <strong>und</strong> wedelnd umsprungen. Schließlich sind der<br />

Mann von der Post <strong>und</strong> er schon so etwas wie alte Bekannte.<br />

Wege, die sich kreuzen<br />

„Für unsere Mitarbeiter bedeutet eine solche Situation<br />

Stress“, weiß die leitende Sicherheitsingenieurin Heike<br />

Fritz von der Deutschen Post. „Und es ist nie auszuschließen,<br />

dass ein H<strong>und</strong> doch mal einen schlechten Tag hat <strong>und</strong><br />

zubeißt. Solche Fälle haben wir leider immer wieder.“<br />

H<strong>und</strong>ekuchen oder Ähnliches mitzunehmen, um den<br />

H<strong>und</strong> milde zu stimmen, sei auch keine Lösung. „Das Tier<br />

Und täglich<br />

grüßt der<br />

Dobermann<br />

„Hier wache ich“ – unmissverständlich macht das Schild klar, wer Herr über den Garten<br />

ist. Doch um die Post ordentlich zu übergeben, muss das Gr<strong>und</strong>stück betreten werden.<br />

Für diesen Fall haben die Zusteller der Deutschen Post klare Verhaltensregeln.<br />

ARBEIT UND GESUNDHEIT<br />

|<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2007</strong><br />

Zusteller<br />

„Wehe aber, die Leckerlis werden<br />

einmal vergessen oder die Urlaubsvertretung<br />

kennt den Trick nicht.“<br />

ist dann darauf getrimmt, etwas zu bekommen. Wehe aber,<br />

die Leckerlis werden einmal vergessen oder die Urlaubsvertretung<br />

kennt den Trick nicht.“ Außerdem könne der<br />

H<strong>und</strong> krank werden <strong>und</strong> dann vielleicht der Leckerbissen<br />

vom Zusteller als Auslöser in Verdacht geraten. Alles schon<br />

da gewesen. H<strong>und</strong>eabwehrspray kann im Extremfall eingesetzt<br />

werden. Der Umgang mit dem Spray muss jedoch<br />

richtig trainiert werden <strong>und</strong> ist –<br />

je nach Windrichtung – nicht ungefährlich.<br />

Was also gegen bissige<br />

Zeitgenossen tun? Die Deutsche<br />

Post setzt auf organisatorische Maßnahmen. Einige davon<br />

lassen sich an dem Zustellstützpunkt treffen, wo in Fächern<br />

allmorgendlich die Sendungen für jede Adresse einsortiert<br />

werden. Wo mit einem Vierbeiner zu rechnen ist, steckt<br />

immer eine „H<strong>und</strong>emerkkarte“ im Fach. Sie warnt den Zusteller<br />

vor einem unbedachten Betreten des Gr<strong>und</strong>stücks.<br />

Für den Fall, dass sich H<strong>und</strong> <strong>und</strong> Zusteller doch gegen-<br />

ARBEIT UND GESUNDHEIT Tipp<br />

Tipps für H<strong>und</strong>ehalter<br />

Das empfiehlt die Deutsche Post, um Konflikte zwischen Zustellern<br />

<strong>und</strong> H<strong>und</strong>en zu vermeiden:<br />

Bringen Sie Ihren Hausbriefkasten <strong>und</strong> möglichst eine Klingel<br />

außerhalb des Wirkungskreises Ihres H<strong>und</strong>es an.<br />

Lassen Sie den H<strong>und</strong> während der Zustellzeit nicht auf Ihrem<br />

Gr<strong>und</strong>stück herumlaufen.<br />

Vermeiden Sie beim Öffnen der Haus- oder Wohnungstür,<br />

dass Ihr H<strong>und</strong> mit dem Zusteller zusammentrifft.<br />

Foto: Deutsche Post AG


Wenn Wege sich kreuzen: Auf das Zusammentreffen<br />

mit H<strong>und</strong>en werden Zusteller teilweise durch<br />

Training vorbereitet.<br />

überstehen, werden Postmitarbeiter<br />

durch ein Tainingsangebot des Unfallversicherungsträgers<br />

„Unfallkasse Post<br />

<strong>und</strong> Telekom“ mit der Polizei-H<strong>und</strong>estaffel<br />

vorbereitet. „Es geht vor allem<br />

darum, das Verhalten eines H<strong>und</strong>es<br />

Pro Jahr werden etwa richtig einschätzen<br />

2.000 Zusteller der Post zu lernen, um ange-<br />

von H<strong>und</strong>en gebissen. messen reagieren zu<br />

können“, erläutert Sicherheitsingenieur<br />

Gernot Rürup. Die Zusammen arbeit<br />

mit der Polizei habe sich be währt, da<br />

diese b<strong>und</strong>esweit einen hohen Standard<br />

für die Sicherheitstrainings bieten könne.<br />

Stolpern häufiger als Bisse<br />

Das Thema H<strong>und</strong>e steht allerdings<br />

nicht ganz oben auf der Prioritätenliste.<br />

Weit häufiger als durch Bisse verletzen<br />

sich Zusteller der Deutschen Post durch<br />

Stolpern, Rutschen <strong>und</strong> Stürzen. Diese<br />

SRS-Unfälle, wie der Profi sie nennt,<br />

sind meistens mangelnder Aufmerksamkeit<br />

geschuldet. Das kennt jeder von<br />

sich selbst: Ins Stolpern gerät, wer nicht<br />

richtig auf den Weg achtet. Zusteller<br />

sind da keine Ausnahme. Deshalb<br />

macht der Bereich <strong>Arbeit</strong>sschutz der<br />

Deutschen Post r<strong>und</strong> 220.000 Beschäftigte<br />

immer wieder auf diese Gefährdungen<br />

aufmerksam. 180 Sicherheits fachkräfte<br />

sowie 75 in- <strong>und</strong> externe Betriebsärzte<br />

sorgen für einen ganzheitlichen <strong>Arbeit</strong>sschutz<br />

der Postmitarbeiter <strong>und</strong> bieten<br />

ihr Wissen auch anderen Tochtergesellschaften<br />

an. Rürup: „Die deutsche Post<br />

gibt es jetzt seit 500 Jahren – bis zur heutigen<br />

modernen Postlogistik steckt eine<br />

Menge Erfahrung dahinter.“<br />

Heutzutage wird viel für die Sicherheit<br />

<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit der Zusteller getan.<br />

Statt unergonomische Taschen mit sich<br />

herumzuschleppen, sind sie mit Zustellwagen<br />

ausgerüstet <strong>und</strong> tragen den<br />

anspruchsvollen Bedingungen angemessene<br />

Bekleidung <strong>und</strong> Berufsschuhe.<br />

Im Winter werden sie mit speziellen<br />

Spikes ausgestattet, die auch beim Au-<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2007</strong><br />

tofahren anbehalten werden können.<br />

Denn für Zusteller mit Fahrzeug heißt<br />

es ständig rein <strong>und</strong> raus aus dem Auto.<br />

Schwerpunktaktionen lauten deshalb<br />

unter anderem „Augen auf beim Gehen“<br />

<strong>und</strong> „Sicherheit beim Ein- <strong>und</strong> Aussteigen“;<br />

außerdem gibt es eine inter -<br />

nationale Verkehrssicherheitsinitiative<br />

„Global Road Safety“. Der flächendeckend<br />

organisierte <strong>Arbeit</strong>sschutz der Deutschen<br />

Post bietet den Filialen, Brief<strong>und</strong><br />

Paketzentren im gesamten B<strong>und</strong>esgebiet<br />

Unterweisungsmedien, Videos<br />

<strong>und</strong> Musterlösungen an <strong>und</strong> unterstützt<br />

bei der Beurteilung von Gefährdungen<br />

– beispielweise indem eine Route<br />

gemeinsam mit einem Zusteller abgegangen<br />

wird, um Gefahrenquellen bewusst<br />

zu machen <strong>und</strong> den sichersten<br />

Weg zu finden.<br />

Auch zur „Gefährdung H<strong>und</strong>“ gibt es<br />

Unterstützung wie Merkblätter, die im<br />

Bedarfsfall den H<strong>und</strong>ebesitzern über -<br />

geben werden. Denn die meisten organisatorischen<br />

Maßnahmen für den<br />

Schutz der Zusteller liegen in deren<br />

Händen. Am besten sorgen sie dafür,<br />

dass Mensch <strong>und</strong> Tier erst gar nicht aufeinandertreffen.<br />

So sollten Hausbriefkasten<br />

<strong>und</strong> Klingel nicht im Territorium<br />

des H<strong>und</strong>es angebracht sein. Falls ein<br />

H<strong>und</strong>ehalter auch nach mehreren Anschreiben<br />

der Post nicht reagiert, muss<br />

er schließlich seine Post selbst abholen.<br />

„Wir sagen unseren Mitarbeitern immer,<br />

dass ihre Sicherheit vorgeht“, stellt Fritz<br />

klar <strong>und</strong> ergänzt mit einem Lächeln.<br />

„Oft bestehen aber auch echte Fre<strong>und</strong>schaften,<br />

wo der H<strong>und</strong> schon jeden Tag<br />

auf unseren Mitarbeiter wartet <strong>und</strong> ihn<br />

begeistert begrüßt.“ Dann stellt die<br />

Begegnung zwischen Mensch <strong>und</strong> Tier<br />

keine stressige, sondern eine freudige<br />

Situation im <strong>Arbeit</strong>salltag des Zustellers<br />

dar.<br />

Miriam Becker,<br />

redaktion@arbeit-<strong>und</strong>-ges<strong>und</strong>heit.de<br />

|<br />

ARBEIT UND GESUNDHEIT<br />

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Anzeige


Foto: Schuppelius<br />

14<br />

|<br />

Die Erfahrung von Aggressionen <strong>und</strong> Übergriffen durch<br />

Klienten <strong>und</strong> Betreute gehört für viele Beschäftigte in<br />

Pflegeberufen zum <strong>Arbeit</strong>salltag.<br />

Über 4.000 durch betreute, pflege- oder hilfsbedürftige<br />

Menschen verursachte <strong>Arbeit</strong>sunfälle werden der Berufsgenossenschaft<br />

für Ges<strong>und</strong>heitsdienst <strong>und</strong> Wohlfahrtspflege<br />

(BGW) jährlich gemeldet. Damit ist „der Mensch“<br />

der zweithäufigste Auslöser von <strong>Arbeit</strong>sunfällen. Hinter<br />

den Zahlen verbergen sich Übergriffe durch verwirrte,<br />

begrenzt zurechnungsfähige oder aggressive Menschen,<br />

beispielsweise Bewohner von Pflege- oder Behindertenheimen<br />

sowie Klienten von Pflegediensten. Nicht selten<br />

fühlen diese Menschen sich fremdbestimmt, hilflos <strong>und</strong><br />

frustriert. Diese Gefühle können sich in aggressivem Verhalten<br />

gegenüber dem Pflegepersonal entladen. Die „helfende<br />

Hand“ wird als einschränkend empf<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

abgewehrt.<br />

Rüpeleien, Schläge, Kratzer <strong>und</strong> Bisse hinterlassen nicht<br />

nur körperliche Spuren bei den Opfern: Die Gewalterfahrung<br />

bereitet den betroffenen Pflegekräften oft auch psychische<br />

Probleme. Folgen können zum Beispiel Schlaf- <strong>und</strong> Kon-<br />

ARBEIT UND GESUNDHEIT<br />

Gewalt in der Pflege<br />

Gewaltig hilflos<br />

|<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2007</strong><br />

Zweithäufigster Auslöser von <strong>Arbeit</strong>sunfällen<br />

bei Pflegekräften sind die betreuten Menschen.<br />

zentrationsstörungen oder auch Depressionen <strong>und</strong> Angststörungen<br />

sein. Deshalb ist es wichtig, dass <strong>Arbeit</strong>geber<br />

<strong>und</strong> Beschäftigte gemeinsam Antworten auf die Fragen<br />

finden: Wie können Übergriffe verhindert werden? Und<br />

was ist im Ernstfall zu tun?<br />

Gewalt vorbeugen<br />

Die meisten Übergriffe passieren nur scheinbar unvermittelt.<br />

Fast jede gewalttätige Situation hat ihre Vorgeschichte.<br />

Konflikte bahnen sich an, bauen sich auf <strong>und</strong> eskalieren. Je<br />

früher der Kreislauf der Gewalt unterbrochen wird, desto<br />

besser. <strong>Arbeit</strong>geber <strong>und</strong> Beschäftigte in Pflegeberufen<br />

können einiges dazu beitragen.<br />

<strong>Arbeit</strong>geber von Pflegeeinrichtungen sollten zum Beispiel:<br />

dafür sorgen, dass die Atmosphäre stimmt. Das beginnt<br />

bereits bei den Räumlichkeiten in Heimen. Sie sollten<br />

fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> übersichtlich gestaltet sein.<br />

im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung kritische


ARBEIT UND GESUNDHEIT Info<br />

Mit ihrer Initiative „Aufbruch Pflege" informiert die BGW<br />

über moderne Prävention für Altenpflegekräfte. Aktuelle Informationen<br />

<strong>und</strong> Veranstaltungshinweise finden sich unter<br />

www.bgw-online.de. Dort kann auch die Broschüre „Gewalt<br />

<strong>und</strong> Aggression in Betreuungsberufen“ heruntergeladen oder<br />

bestellt werden(Bestellcode: TP-PUGA). Außerdem bietet die<br />

BGW Seminare zum professionellen Umgang mit Gewalt <strong>und</strong><br />

Aggression an <strong>und</strong> unterstützt nach einem <strong>Arbeit</strong>sunfall durch<br />

einen Betreuten.<br />

<strong>Arbeit</strong>ssituationen erkennen <strong>und</strong> entsprechende Vorsorgemaßnahmen<br />

treffen. So sollte kein Betreuer allein zu<br />

schwierigen Klienten geschickt werden.<br />

den Beschäftigten Deeskalationstraining <strong>und</strong> Supervision<br />

anbieten. Das trägt dazu bei, das Thema Gewalt zu entta bu -<br />

isieren. Bei der Supervision können die eigenen Ängste<br />

<strong>und</strong> Verhaltensmuster thematisiert <strong>und</strong> reflektiert werden.<br />

darauf achten, dass besonders Berufsanfänger lernen,<br />

brenzlige Situationen richtig einzuschätzen <strong>und</strong> die Pflegebedürftigen<br />

nicht unbedacht zu provozieren.<br />

einen Notfallplan für Gewaltsituationen aufstellen.<br />

Auch die Beschäftigten können der Gewalt vorbeugen,<br />

indem sie etwa:<br />

provokantes Verhalten gegenüber den Klienten vermeiden.<br />

sich um einen ruhigen Umgangston bemühen.<br />

Team- <strong>und</strong> Übergabegespräche dazu nutzen, sich gegenseitig<br />

über auffälliges Verhalten der Klienten zu informieren.<br />

Supervisionsangebote seitens des <strong>Arbeit</strong>gebers regelmäßig<br />

wahrnehmen <strong>und</strong> für sich nutzen.<br />

ARBEIT UND GESUNDHEIT Aus der Praxis<br />

Aus dem Alltag einer Altenpflegerin<br />

Wie jeden Tag will Altenpflegerin Sandra Wegner den 78-jährigen<br />

Werner Franke waschen. Und wie jeden Tag sträubt sich der<br />

demente alte Herr. Als Sandra Wegner mit dem Waschlappen in<br />

der Hand das Zimmer betritt, sieht Franke seine Lieblingssendung<br />

im Fernsehen. Auf ihre Begrüßung reagiert der Bettlägerige<br />

kaum. Er grummelt unwillig, als sie ihn darauf hinweist, dass sie<br />

ihn waschen muss. „Geh mir aus dem Bild, Mädchen!“, er schiebt<br />

ihren Arm mit dem Waschlappen immer wieder zur Seite. Alle<br />

Überredungsversuche scheitern. Sandra Wegner wird ungeduldig.<br />

Die Zeit, die sie bei ihrem Klienten verbringen darf, ist begrenzt<br />

<strong>und</strong> der nächste wartet schon. Energisch greift sie nach der Bettdecke.<br />

Das wird dem alten Mann jetzt zu viel. Wild schlägt er mit<br />

den Armen um sich – <strong>und</strong> trifft Sandra Wegner mitten ins Gesicht.<br />

Für den Notfall<br />

Kommt es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einem<br />

Übergriff, sollte die Pflegekraft sich <strong>und</strong> wenn möglich<br />

auch andere gefährdete Personen schnell aus der unmittelbaren<br />

bedrohlichen Situation zurückziehen <strong>und</strong> Hilfe, zum<br />

Beispiel über das Notrufsystem, holen.<br />

In manchen Situationen ist es notwendig, spezielle Befreiungs<br />

techniken anzuwenden. Dabei muss allerdings immer<br />

die Verhältnismäßigkeit gewahrt bleiben! Seminare zur<br />

Gewaltprävention vermitteln im Vorfeld, welche Eingreiftechniken<br />

sinnvoll angewendet werden können.<br />

Durch Nachbetreuung unterstützen<br />

Nach einer Gewalterfahrung sollten Kollegen <strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong>geber<br />

die betroffene Person in jedem Fall ernst nehmen.<br />

Statt das Opfer durch Schuldzuweisungen zusätzlich<br />

zu belasten, ist nun Anteilnahme <strong>und</strong> unmittelbare Hilfe<br />

gefragt. Ein Auffanggespräch im Betrieb bietet erste<br />

Unterstützung. Bei Kontaktaufnahme mit der BGW<br />

können weitergehende Betreuung <strong>und</strong> geeignete An -<br />

sprechpartner vermittelt werden, zum Beispiel speziell<br />

qualifizierte Psychotherapeuten. Neben der Nachbetreuung<br />

des Opfers darf die Ursachenanalyse nicht zu kurz kommen.<br />

Wie hätte der Angriff verhindert werden können? Was<br />

lässt sich in Zukunft anders machen?<br />

Schulungen helfen, Verhaltensweisen der zu Betreuenden<br />

richtig einzuschätzen, die Wahrnehmung zu verbessern<br />

<strong>und</strong> Reaktionsmöglichkeiten durchzuspielen. Ziel ist es,<br />

auch im Fall von eskalierenden Konflikten, die Würde des<br />

zu Betreuenden <strong>und</strong> der Pflegekraft zu wahren, damit sie<br />

möglichst auch nach dem Vorfall weiter zusammenarbeiten<br />

können.<br />

Annett Zeh (BGW)/Ricarda Gerber,<br />

redaktion@arbeit-<strong>und</strong>-ges<strong>und</strong>heit.de<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2007</strong><br />

|<br />

Foto: EyeWire<br />

ARBEIT UND GESUNDHEIT<br />

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16<br />

Nach lang anhaltender Konjunkturflaute freut sich so<br />

mancher Betrieb über eine wieder hohe Auslastung <strong>und</strong><br />

volle Auftragsbücher. Damit einher geht eine starke Nachfrage<br />

nach Fachkräften, die sogar schon zu einem regelrechten<br />

Mangel führt. So freute sich ein Schlossermeister,<br />

Neulinge im Betrieb weisen ein vielfach einen langzeitarbeitslosen<br />

höheres Unfallrisiko auf. Jeden zweiten 52-jährigen Metallfachar-<br />

Unfall erleidet ein Mitarbeiter, der noch kein beiter einstellen zu können.<br />

halbes Jahr im Unternehmen beschäftigt ist Beim Vorstellungstermin<br />

beziehungsweise diese Tätigkeit ausführt.<br />

teilt der Bewerber auf<br />

Nachfrage mit, dass er auch schon an Drehmaschinen<br />

gearbeitet habe. Weitere Unterweisungen bekommt der<br />

Neuling nach Zeichnung des <strong>Arbeit</strong>svertrages nicht mehr.<br />

Als er nach einiger Zeit wieder Edelstahlrohre auf der<br />

Drehmaschine eingespannt mit Schmirgelleinen polieren<br />

|<br />

Neue Mitarbeiter<br />

Auf die Einarbeitung<br />

kommt es an<br />

Welche Qualifikation muss die dringend gesuchte Fachkraft haben? Diese Frage stellen<br />

sich Betriebsleiter häufiger, wenn bei guter Konjunkturlage die Auftragsbücher voll sind<br />

<strong>und</strong> zusätzliche Mitarbeiter gesucht werden. Dann kommt es nicht nur auf die funktionsbezogenen<br />

Aspekte der Qualifikation an, sondern auch auf eine gute Einarbeitung.<br />

ARBEIT UND GESUNDHEIT Tipp<br />

Eine Checkliste zur Einarbeitung von neuen Mitarbeitern<br />

finden Sie unter www.arbeit-<strong>und</strong>-ges<strong>und</strong>heit.de.<br />

ARBEIT UND GESUNDHEIT<br />

|<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2007</strong><br />

will, passiert ein schwerer Unfall. Die rechte Hand wird<br />

von der Maschine erfasst <strong>und</strong> der neue Mitarbeiter behält<br />

schwere Verletzungen zurück. Es hätte noch schlimmer<br />

kommen können. Die Folgen für den Schlossermeister: Er<br />

zahlt nun nicht nur den <strong>Arbeit</strong>sausfall, sondern gemeinsam<br />

mit den anderen Betrieben an den Unfallfolgekosten. Und<br />

seine Mitarbeiter haben durch den Ausfall einen noch<br />

höheren <strong>Arbeit</strong>sdruck. Bei den Unfallermittlungen hinter -<br />

ließ der Unternehmer den Eindruck, mit der Einstellung<br />

eines <strong>Arbeit</strong>slosen doch wirklich alles getan zu haben…<br />

Gefährdungen erst einmal kennenlernen<br />

Dieses Beispiel aus dem Versicherungsbereich der Metall-<br />

Berufsgenossenschaft zeigt: So erfreulich ein neues <strong>Arbeit</strong>s -<br />

verhältnis für beide Seiten ist, so einfach ist die Einarbeitung<br />

jedoch oft nicht. Am leichtesten arbeiten sich Neulinge ein,<br />

die wieder im erlernten Beruf tätig werden. Trotzdem werden<br />

Gefährdungen leicht unterschätzt, die sich aus der man -<br />

g eln den Praxis <strong>und</strong> der neuen <strong>Arbeit</strong>sumgebung ergeben.<br />

Noch schwerer haben es Umschüler. Sie sehen sich am<br />

Foto: Gielnik


Nicht sich selbst überlassen: Neue Mitarbeiter<br />

im Betrieb brauchen Unterweisungen, um sicher <strong>und</strong><br />

ges<strong>und</strong> zu arbeiten – das gilt auch für Fachkräfte.<br />

neuen <strong>Arbeit</strong>splatz nicht nur mit neuen Anforder ungen, sondern auch ungewohnten<br />

Gefährdungen konfrontiert. Sie müssen die damit verb<strong>und</strong>enen Schutzmaßnahmen<br />

erst einmal kennenlernen, einüben <strong>und</strong> beachten.<br />

Das gilt bei der ausgeübten Tätigkeit sowohl bezüglich der Qualitätsanforderungen<br />

als auch der Sicherheitsaspekte. Es erfordert erfahrene Kollegen <strong>und</strong> Sicherheitsbeauftragte,<br />

den neuen Kollegen fre<strong>und</strong>schaftlich in die <strong>Arbeit</strong>sgemeinschaft<br />

auf zunehmen. Sie sollten sich bewusst<br />

sein, dass Neulinge sich oft<br />

nicht die Blöße geben wollen, nicht<br />

alles zu wissen oder gar Probleme zu<br />

haben. Viele fragen daher eher einmal zu wenig als zu viel. Langzeitarbeitslose<br />

erfahren darüber hinaus oft das Lernen selbst wieder als neu, also das Annehmen<br />

von Unterweisungen <strong>und</strong> die häufigere Ansprache beziehungsweise Kontrolle<br />

durch ältere Kollegen, Sicherheitsbeauftragte <strong>und</strong> verantwortliche Vorgesetzte.<br />

Die neuen Mitarbeiter über längere Zeiträume begleitend zu betreuen, lohnt sich<br />

für den Betrieb allemal: Erfüllt der Neue nach einiger Zeit die Anforderungen<br />

bezüglich Tätigkeit, Qualität <strong>und</strong> sicherer Ausführung der <strong>Arbeit</strong>en – kurz, wird der<br />

Neue zu einer tragenden Säule – werden die anderen Betriebskollegen entlastet <strong>und</strong><br />

für die gelungene Einarbeitung belohnt.<br />

Immer wieder beobachten <strong>und</strong> unterweisen<br />

Gerade für die Beschäftigung von Neulingen, Umschülern <strong>und</strong> für die Eingliederung<br />

von Langzeitarbeitslosen gilt besonders Paragraf 5, Absatz 3 des <strong>Arbeit</strong>sschutzgesetzes:<br />

„Eine Gefährdung kann sich insbesondere ergeben durch<br />

unzureichende Qualifikation <strong>und</strong> unzureichende Unterweisung der Beschäftigten.“<br />

Für die Praxis heißt das: Werden neue Mitarbeiter im Betrieb <strong>und</strong> innerhalb des<br />

<strong>Arbeit</strong>sbereiches aufgenommen, muss in der ersten Zeit wiederholt auf das sichere<br />

Verhalten der Neulinge geachtet werden. Gegebenenfalls sollten sie mehrfach<br />

angesprochen <strong>und</strong> unterwiesen werden. Hier sind nicht nur die Vorgesetzten <strong>und</strong><br />

Sicherheitsexperten gefragt, sondern vor allem auch Kollegen. Sie sollten ihrer<br />

Kommunikationspflicht gegenüber den Neulingen ohne Zögern nachkommen.<br />

Auch nach Tagen <strong>und</strong> Wochen kann es erforderlich sein, Unterweisungen zu<br />

wiederholen <strong>und</strong> deren Beachtung zu überprüfen. Nicht jeder will guten Rat gleich<br />

annehmen. Dies gilt insbesondere für ältere Neulinge. Dann sollten erfahrene<br />

Kollegen den Mut haben, den Neuen anzusprechen, um ihn selbst <strong>und</strong> sein Umfeld<br />

vor Unfällen schützen. Viele Firmen unterstützen dies erfolgreich mit einem<br />

regelmäßigen monatlichen Sicherheitsappell von etwa zehn Minuten Dauer.<br />

Zuständig ist hier der direkte Vorgesetzte.<br />

Fazit<br />

Betriebsleiter <strong>und</strong> erfahrene Kollegen müssen auch in den Boomzeiten bei Neueinstellungen<br />

von Mitarbeitern <strong>und</strong> insbesondere von älteren <strong>Arbeit</strong>nehmern nach<br />

längerer <strong>Arbeit</strong>slosigkeit darauf achten, dass diese eine ganze Weile bei allen neuen<br />

<strong>Arbeit</strong>en betreut werden. Hier sind Kollegen <strong>und</strong> Sicherheitsbeauftragte gefragt.<br />

Zeigen zudem die Betriebsverantwortlichen beizeiten, dass auch sie zu h<strong>und</strong>ert<br />

Prozent hinter den Schutzzielen des <strong>Arbeit</strong>sschutzes stehen, gelingt die Einarbeitung<br />

noch besser. Dann wird sicheres Verhalten dauerhaft beherzigt.<br />

Reinfried Stollewerk (BG Metall Nord Süd)/mir,<br />

redaktion@arbeit-<strong>und</strong>-ges<strong>und</strong>heit.de<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2007</strong><br />

Neulinge wollen sich oft nicht<br />

die Blöße geben, Fragen oder<br />

gar Probleme zu haben.<br />

|<br />

ARBEIT UND GESUNDHEIT<br />

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Anzeige


Preisrätsel<br />

18<br />

|<br />

Die Buchstaben in den nummerierten Feldern ergeben das Lösungswort.<br />

ARBEIT UND GESUNDHEIT<br />

ARBEIT UND GESUNDHEIT Gewinne<br />

1. Preis: 500 Euro<br />

2. Preis: 250 Euro<br />

3. Preis: Lexikon „Sicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit bei der <strong>Arbeit</strong>“<br />

(Kombipaket Buch + CD-ROM) im Wert von 110 Euro<br />

4. – 10. Preis: jeweils eine ARBEIT UND GESUNDHEIT-Tasse<br />

|<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2007</strong><br />

Anzeige<br />

Lösungswort:<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />

Teilnahmebedingungen: Bitte schicken Sie die richtige Lösung bis zum 30. November <strong>2007</strong> als Postkarte unter dem Betreff „Preisrätsel 10/<strong>2007</strong>“ an den<br />

Universum Verlag, Redaktion ARBEIT UND GESUNDHEIT, Postfach 200, 65175 Wiesbaden. Oder verwenden Sie ganz bequem das Rätsel-Formular auf der<br />

Internetseite www.arbeit-<strong>und</strong>-ges<strong>und</strong>heit.de im Bereich „Interaktiv“. Als Absender geben Sie bitte Ihre Privatanschrift an (auch bei Sammeleinsendungen von<br />

Betrieben). Unter mehreren richtigen Lösungen entscheidet das Los. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Einsendungen ohne Betreff <strong>und</strong> Mehrfachnennungen<br />

werden nicht berücksichtigt. Auflösung <strong>und</strong> Gewinner veröffentlichen wir in der Januar-Ausgabe 2008 von ARBEIT UND GESUNDHEIT.<br />

Sie haben gewonnen!<br />

Auflösung 7/<strong>2007</strong>: Zuendquelle<br />

1. Preis: Alexandra Beckmann, Barsinghausen<br />

2. Preis: Herbert Edelbluth, Hergenfeld<br />

3. Preis: Thomas Golombek, Krefeld<br />

Die weiteren Gewinner von jeweils<br />

einer Tasse ARBEIT UND GESUNDHEIT<br />

werden benachrichtigt.<br />

Die Auflösung des gesamten Kreuzworträtsels finden Sie nach dem Einsendeschluss für das Gewinnspiel unter www.arbeit-<strong>und</strong>-ges<strong>und</strong>heit.de<br />

Impressum ARBEIT UND GESUNDHEIT 59. Jahrgang, erscheint monatlich, ISSN 0946-7602. Herausgeber: Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung<br />

e.V. (DGUV), Albrechtstraße 30 c, 10117 Berlin. Herausgeberbeirat: Dr. Wolfgang Damberg, Dr. Uwe von Diecken, Gregor Doepke, Helmut Ehnes<br />

(Vorsitzender), Dr. Manfred Fischer, Dr. Jens Jühling, Harald Claus Kiene, Albrecht Liese, Andreas Rentel, Jutta Vestring. Chefredaktion: Martin Rüddel<br />

(mr/verantwortlich), DGUV, Alte Heerstraße 111, 53754 Sankt Augustin, E-Mail: martin.rueddel@dguv.de, Internet: www.dguv.de. Redaktion: Gabriele<br />

Albert (Al/stv. Chefredakteurin next), Miriam Becker (mir/stv. Chefredakteurin), Ricarda Gerber (RG/CvD), Stefanie Richter (SR), Franz Roiderer (FR),<br />

Jürgen Schreiber (J.S.). Verlag <strong>und</strong> Vertrieb: Universum Verlag GmbH, Taunusstraße 54, 65183 Wiesbaden; vertretungsberechtigte Geschäftsführer: Siegfried<br />

Pabst <strong>und</strong> Frank-Ivo Lube, Telefon: 0611/90 30-0, E-Mail: vertrieb@universum.de, Internet: www.universum.de; die Verlagsanschrift ist zugleich ladungsfähige<br />

Anschrift für die im Impressum genannten Verantwortlichen <strong>und</strong> Vertretungsberechtigten. Anzeigen: Katharina Kratz, Telefon: 0611/90 30-244, Fax: - 247; es<br />

gilt die Anzeigen preisliste Nr. 5. Werbung <strong>und</strong> Verkauf: Gerhard Binz. Herstellung: Harald Koch. Druck: Echter Druck GmbH, Delpstraße 15, 97084 Würzburg.<br />

Grafisches Konzept: a priori werbeagentur, Wiesbaden. Jahresabonnement: 7,80 Euro (mit den Beiheftern „spezial“ bzw „next“ jeweils 10,08 Euro) inkl. MwSt.<br />

zzgl. Versand. Titelbild dieser Ausgabe: Getty Images. Für unverlangte Einsendungen keine Gewähr. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht<br />

unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.


Persönliche Schutzausrüstungen<br />

In die Knie –<br />

nur mit Schutz<br />

Bei handwerklichen Tätigkeiten steht, wenn<br />

es um den persönlichen Schutz geht, meistens<br />

der Oberkörper im Vordergr<strong>und</strong>. Dabei sind<br />

Verletzungen an den Beinen gar nicht so selten.<br />

Auch der Verschleiß in den Gelenken macht<br />

den Beschäftigten zu schaffen – vor allem wenn<br />

sie viel im Knien arbeiten. Deshalb ist ein entsprechender<br />

Schutz angebracht.<br />

Fußballer haben in diesem Fall eine Vorbildfunktion – ohne<br />

Schienbeinschützer darf kein Kicker auf den Rasen. Das Tragen<br />

von Schienbeinschonern ist ebenso in den Sportarten<br />

Feldhockey <strong>und</strong> Eishockey vorgeschrieben. Im Sport wird<br />

also viel Wert auf diese Persönlichen Schutzausrüstungen<br />

(PSA) gelegt – ein gutes Beispiel für die <strong>Arbeit</strong>swelt: Denn<br />

auch hier sind die Beine anfällig für Verletzungen. Eine mögliche<br />

Gefahr ist die <strong>Arbeit</strong> an einer Schleifmaschine. Wenn<br />

hier wegfliegende Teile mit hoher Geschwindigkeit das Bein<br />

treffen, sind schlimme Verletzungen programmiert. Ebenso<br />

beim Schweißen – hier können Funken zu schweren Verbrennungen<br />

führen. Und bei <strong>Arbeit</strong>en mit spitzen <strong>und</strong> scharfen<br />

Gegenständen kann unkonzentriertes <strong>Arbeit</strong>en ohne<br />

Bein schutz zu tiefen Fleischw<strong>und</strong>en führen.<br />

Besonders schützenswert: das Knie<br />

Zum Schutz der Beine gehören Gamaschen, Schienbein- <strong>und</strong><br />

Knieschützer. Diese PSA-Auswahl ist für den Schutz der<br />

Unterschenkel <strong>und</strong> Knie gegen Verbrennungen, mechanische<br />

Belastungen <strong>und</strong> Verletzungen gedacht. Einen besonders<br />

großen Anteil an der mechanischen Beanspruchung macht<br />

die <strong>Arbeit</strong> im Knien aus. Beispielsweise geben mehr als 14<br />

Prozent aller im Baugewerbe Beschäftigten an, gelegentlich<br />

bis ständig unter Kniegelenksbeschwerden zu leiden. Das<br />

ARBEIT UND GESUNDHEIT Info<br />

Knieschutz muss so konzipiert sein, dass<br />

er bei Benutzung entsprechend der Herstellerinformation<br />

Schutz bietet<br />

jegliche Oberflächen, die mit der Haut des Trägers in Berührung<br />

kommen, z.B. frei von scharfen Kanten, Graten sind<br />

die Werkstoffe, die in direkten Kontakt mit der Haut des<br />

Trägers kommen können, die Ges<strong>und</strong>heit des Benutzers nicht<br />

schädigen<br />

er bei Be- <strong>und</strong> Entlastung kein Wasser aufnimmt.<br />

belegen Untersuchungen des arbeitsmedizinischen Diens tes<br />

der Bau-Berufsgenossenschaften. Fliesenleger sind am<br />

meisten betroffen, dicht gefolgt von Raumausstattern. Sie<br />

arbeiten viel auf den Knien <strong>und</strong> strapazieren dadurch ihre<br />

Menisken. Das absolute Pflichtprogramm für Kniearbeiter<br />

ist deshalb das Tragen von Knieschützern. Typische<br />

Folgen bei Nichtbenutzung können sein: chronische Erkrankungen<br />

der Schleimbeutel durch ständigen Druck,<br />

Meniskusschäden nach belastenden Tätigkeiten.<br />

Knieschützer verteilen den Druck, der beim Knien auf die<br />

Schleimbeutel einwirkt, gleichmäßig über das ganze Knie.<br />

Außerdem federn sie den hohen Momentandruck ab, der<br />

beim Hinknien entsteht. Form <strong>und</strong> Material der Knieschützer<br />

müssen den <strong>Arbeit</strong>sbedingungen angepasst werden.<br />

Je nach Anwendungsgebiet kommen Schützer aus<br />

Leder, Kunststoff, Aluminium oder auch feuerhemmend<br />

imprägnierte Textilien in Betracht. Moderne Schützer sind<br />

aus leichtem Kunststoff, bequem <strong>und</strong> können in der<br />

Waschmaschine, zum Beispiel zusammen mit der <strong>Arbeit</strong>shose,<br />

gewaschen werden. Wichtig ist, dass das Gehen<br />

<strong>und</strong> Bücken durch den Schutz nicht behindert wird. Und<br />

bei Gefahr muss der Schutz schnell gelöst werden können.<br />

Christian Donner, redaktion@arbeit-<strong>und</strong>-ges<strong>und</strong>heit.de<br />

Wenn das Knieschutzpolster durch eine Befestigung<br />

am Knie fixiert ist, dann darf die Befestigung<br />

den venösen Rückfluss des Blutes nicht behindern<br />

nicht auf das Wadenbeinköpfchen drücken<br />

nicht in die Kniekehlen drücken.<br />

Weitere Empfehlungen<br />

kniende Tätigkeiten durch Hilfsmittel reduzieren<br />

Gelenke <strong>und</strong> Muskulatur arbeitsorganisatorisch möglichst<br />

regelmäßig durch andere Körperhaltungen auflockern.<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2007</strong><br />

|<br />

ARBEIT UND GESUNDHEIT<br />

Foto: Schuppelius<br />

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ARBEIT UND GESUNDHEIT<br />

das Allerletzte<br />

von unseren Lesern entdeckt<br />

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Gang-Art: Umwerfer abgebrochen, Schaltung „repariert“.<br />

Hielt immerhin noch 40 Kilometer – allerdings nur in<br />

einem Gang. Na ja...<br />

Bild des Monats August<br />

Hammer-Werk: Der eine sägt sich den Ast ab, auf<br />

dem er sitzt. Der andere hämmert sich die kümmerlichen<br />

Balkonreste, auf denen er (noch) steht, unter den<br />

Füßen weg. Beides gleichermaßen behämmert…<br />

Wählen Sie das Bild des Monats unter<br />

www.arbeit-<strong>und</strong>-ges<strong>und</strong>heit.de<br />

Stefan Walling, Speyer<br />

Alfred Götz, Karlsruhe<br />

Fall-Studie: Wie praktisch – wenn schon<br />

jemand in die Baugrube fällt, ist gleich doch<br />

wenigstens die Krücke parat.<br />

Brett-Spiel: Dieser Fensterputzer – freihändig auf<br />

dem Fensterbrett – spielt mit seiner Ges<strong>und</strong>heit.<br />

Wenn nicht mit seinem Leben...<br />

Ralf Borgartz, Stockelsdorf<br />

Zusendungen bitte an Universum Verlag,<br />

Redaktion ARBEIT UND GESUNDHEIT, Postfach 5720, 65175 Wiesbaden<br />

bzw. das-allerletzte@arbeit-<strong>und</strong>-ges<strong>und</strong>heit.de<br />

Nur die in der Zeitschrift veröffentlichten Bilder werden honoriert.<br />

Hinweis an die Einsender: Die Redaktion geht davon aus,<br />

dass abgebildete Personen mit einer Veröffentlichung einverstanden sind.<br />

Michael Hoschkara, Hanau

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